Komische Schulhofgeschichten - und andere Skurilitäten aus meinem Leben von NoUseForAName (nya, so schlimm is' es wirklich nicht) ================================================================================ Kapitel 13: Burtseltag, yeah! ----------------------------- Zwei Monate später, an meinem 18. Geburtstag, änderte sich dann aber doch eine ganze Menge. Meine lieben Freunde hatten für mich eine Party geplant, obwohl sie wussten, dass ich eigentlich nicht feiern wollte. Meine Eltern waren nicht da, also wurde bei mir zu Hause gefeiert. Kaoru hatte sich mittlerweile recht gut in Hyougo eingelebt, Freundschaften geschlossen und sich auch ein paar Feinde gemacht, während für mich alles seinen gewöhnlichen Lauf genommen hatte. Für mich hatte sich nicht sehr viel verändert, abgesehen von der Tatsache, dass ich mich jeden Tag stärker in Kaoru verliebte. Aber ich stellte auch fest, dass ich Kaoru noch genauso wenig kannte, wie etwa zwei Monate zuvor, als sie plötzlich in mein Leben getreten war. Das war bedauernswert, aber Kaoru gab nicht wirklich viel von sich Preis, nichts wirklich persönliches. Wenn sie mich etwas fragte, gab ich ihr immer eine ehrliche Antwort, aber wenn man sie etwas fragte, war es wirklich Glückssache, wenn man überhaupt eine Antwort bekam. Anfangs, war das nicht so gewesen, aber mit der Zeit wurde sie immer verschlossener. Jedoch kam es mir so vor, als hätte sie zu Toshiya einen erstaunlich guten Draht, seit die beiden regelmäßig miteinander lernten. Ich beschloss also, unser Prinzeschen zu fragen, ob er vielleicht mehr in Erfahrung hat bringen können. Aber zurück zur Geburtstagsfeier. Ich gab mich überrascht, ganz so, als hätte ich von nichts gewusst. Na ja, leider hatte Kaoru-kun sich schon im Vorfeld verraten als er in zu hoher Lautstärke mit Kyo und Shinya darüber getuschelt hatte. Ich musste nur ein wenig meine Lauscher aufstellen und schon wusste ich Bescheid. Ich kam jedenfalls nach Hause, nachdem ich noch beim Kendo-Club gewesen bin und stand vor meinen fünf Freunden inklusive einer Reihe Leute, die ich mit Sicherheit aus der Schule kannte, deren Namen ich allerdings nicht wusste. Kaoru-kun hatte ganze Arbeit geleistet und sogar zwei meiner Ex-Freundinnen dazu gebracht, zur Party zu kommen, dabei aber wahrscheinlich nicht bedacht, dass die beiden mich mittlerweile hassten wie die Pest. Was soll's? Er hatte es, denke ich mal, nett gemeint. Ein Glück, dass ich bei dieser arrangierten Feier nicht als Gastgeber fungieren musste, denn üblicherweise war ich bereits nach zwei Stunden so voll, dass ich nichts mehr auf die Reihe bekam. Shinya und Kaokao bedienten also jeden, der noch was trinken wollte, während Kyo auf einem Sessel neben mir saß und mich mit leicht anzüglichen Witzen erheiterte. Mir war nämlich aufgefallen, dass schon seit geraumer Zeit von Kaoru und Toshiya nichts mehr zu sehen war und ich fing an, mir darüber Gedanken zu machen. Klar, die beiden verstanden sich super. Ich hatte aber mittlerweile Angst, dass sie sich ein wenig zu gut verstanden. Jedenfalls kamen die zwei ganz plötzlich und verrückt kichernd wieder ins Wohnzimmer. Stopp! Hatte Toshiya da etwa seinen Arm um meine Freundin gelegt? Zu doof, dass mir meine linke Kontaktlinse verschütt gegangen war und ich jetzt mehr oder weniger halb blind war. Also machte ich das linke Auge zu und starrte mit dem rechten, mit der noch vorhandenen Kontaktlinse, zu Toshiya und meiner Kaoru. Tatsache. Kyo, der ja immer noch neben mir saß, legte plötzlich eine Hand auf meinen Arm. "Komm mal wieder runter, Die." sagte er. "Bitte? Runterkommen? Siehst du das nicht?" fragte ich zurück und war schon im Begriff aufzustehen, aber Kyo hielt mich zurück. "Glaubst du im ernst, einer von den beiden wäre so doof? Erstens, Kaoru liebt dich und niemand anderen und zweitens, ist Kaoru nicht mal Toshiya's Typ." "Ja und? Das ist vielleicht ein Grund, aber kein Hindernis. Du kennst Toto doch auch. Wenn er was getrunken hat, ist er unberechenbar." "Genau wie du, hai. Trotzdem denke ich nicht, dass du dir da Gedanken machen musst. Die beiden tauschen zwar ihre Geheimnisse aus und so, aber sonst nichts weiter. Was das angeht ist Toshiya wie ein Mädchen." beruhigte mich mein kleiner bester Freund und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Aber Kaoru ist doch..." setzte ich an und schluckte schwer. "Nicht so doof, als das sie das mit dir auf's Spiel setzen würde. Zumindest nicht für Toshiya." "Meinst du?" "Meine ich, ja." Mehr oder weniger plötzlich saß Kaoru auf meinem Schoß. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass sie sich von Toshiya losgemacht hatte und auf mich zugekommen ist, so verbohrt hatte ich vor mich hingestarrt. "Na, Geburtstagskind? Alles okay?" fragte sie mit einem der niedlichsten Lächeln, die sie mir je geschenkt hatte. Ich nickte, schluckte wieder schwer. "Was kicherst du eigentlich die ganze Zeit mit Toshiya rum?" "Ach, Toshiya hat mir ein paar nette Dinge über diverse Leute hier verraten. Doshite ka? Bist du etwa eifersüchtig?" Ein belustigtes Schnauben zu meiner linken versicherte mir, dass Kyo natürlich genau zugehört hatte. "Wie man's nimmt." sagte ich leise. "Ach komm." kicherte sie. Dann beugte sie sich zu mir herunter um mir ins Ohr zu flüstern. "Toshiya? Ich meine, klar, Toshiya ist niedlich, ne, aber ich hab doch gesagt, dass ich dich liebe. Das ändert sich auch so schnell nicht." "Weiß man's?" "Du spinnst." entgegnete sie und schnippte mir gegen die Stirn, stand dann wieder von meinem Schoß auf und mischte sich unters Volk. "Na? Was hab ich gesagt?" fragte Kyo. "Ist doch Mist..." sagte ich, stand auf und ging aus dem Wohnzimmer. Ja, ich war beleidigt, richtig beleidigt. Es wurde nicht besser, als ich meine Ex-Freundin Kasumi und einen meiner besten Freunde, nämlich Kaoru, beim Knutschen in der Küche ertappte. Ich verzog angewidert das Gesicht und verließ die Küche wieder, fand meine Kaoru schließlich schmollend auf der Treppe sitzend vor. Ich setzte mich neben sie und stupste sie an. "Bist du jetzt etwa böse?" fragte ich und versuchte zu lächeln. "Ts." "Bitte, Kaoru-chan..." "Nicht 'Kaoru-chan'!" meckerte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Weißt du, es ist ziemlich scheiße, dass du mir unterstellst Toshiya und ich... Meinst du im ernst, Toshiya könnte so was geheim halten? Außerdem ist da nichts. Toshiya ist superlieb, wir lernen zusammen Mathe und Englisch, aber sonst nichts weiter." "Ja, und ihr hängt ständig miteinander rum." bemerkte ich beinahe bissig. "Ja und? Unterstelle ich dir irgendetwas, weil du ständig mit Kyo oder dem Chibi rumhängst?" "Das ist doch was völlig anderes." "Findest du? Hast du dir Shinya schon mal angeguckt? Shinya sieht aus wie ein Mädchen." "Ist er aber nicht." sagte ich. Ein klein wenig musste ich das Chibi ja auch verteidigen. "Ich weiß gar nicht, wo dein Problem liegt." "Das gleiche frage ich mich ja bei dir." sagte sie. "Ich versteh nicht, wieso du auf Toshiya eifersüchtig bist." "Dann sag ich's dir." "Schieß los." "Seit Wochen hängt ihr ständig zusammen rum, tuschelt die ganze Zeit und das alles. Außerdem lernt ihr so oft zusammen, dass du für mich kaum noch Zeit hast." "Daher weht der Wind..." sagte sie leise. "Das war aber noch nicht alles. Dazu kommt ja noch, dass du mir kaum noch was über dich erzählst, wenn wir uns mal sehen, Kaoru." "Dann musst du mir halt mehr Fragen stellen." "Wenn ich dich was frage, dann blockst du ab." "Über mich gibt's nicht viel zu sagen." "Das stimmt doch gar nicht. Ich finde zumindest, dass du ein sehr interessanter Mensch bist. Aber auch ein sehr verbohrter." "Siehst du? Da weißt du doch schon eine ganze Menge über mich." schnaubte sie und stand auf. "Wo willst du hin?" fragte ich und griff nach ihrer Hand. "Nach Hause. Ich bin müde." sagte sie, machte sich los und war schon verschwunden. Zwei Sekunden später stand Toshiya neben mir. "Wo is'n Kaoru-chan hin?" "Weg." sagte ich, schmiss kurzerhand alle Gäste aus dem Haus und ging in mein Zimmer. Toller Geburtstag. Nein, wirklich. War ja alles nett gemeint, aber mir reichte es absolut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)