The story of the clown!! von sheepdog (Oder, wie er auch einmal erhört wird.) ================================================================================ Prolog: Urlaub in Italien ------------------------- Hi!!! Also, das hier ist mein Beitrag zum FF-Wb des CT-Zirkels, den Bloody_Mary angezettelt hat. Hoffentlich werd ich damit fertig, war noch nie gut unter Zeitdruck. *seufz* Aber ich hoffe, sie gefällt euch. Ich hab mal eine Figur genommen, die zwar im Manga ziemlich wichtig ist, aber in den meisten FF's (die ich kenne) nur eine Nebenrolle spielt. Also viel Spaß beim Lesen!!!!! "Bla,bla,bla", Leute reden miteinander ~Denk,denk~, Leute denken was (Blödsinn, Quatsch), Sheepee kommentiert ----------------------------------- Prolog - Urlaub in Italien Das Internationale Jugendfußballturnier war zu Ende, die japanische Jugendnationalmannschaft hatte sich überraschenderweise den Pokal geholt. Niemand hatte sie stoppen können, nicht die Italiener, die Argentinier, auch nicht die Franzosen oder die Deutschen. Und nun hatten sich die Mitglieder des Teams wieder in alle Richtungen zerstreut. Tsubasa Ohzora war mit seinem alten Trainer Roberto Hongo nach Brasilien gegangen, Taro Misaki blieb in Frankreich, Genzo Wakabayashi ging zurück nach Deutschland und der Rest der Mannschaft machte noch einen kurzen Erholungsurlaub in Italien. Sie genossen gemeinsam das Meer, gingen abends in diverse Clubs und lernten neue Freunde kennen. So auch an diesem Abend. Es war die letzte Nacht, die sie hier waren und die wollten sie so richtig ausnutzen. Also besuchten sie die Disco, die ihnen am besten gefallen hatte. Sie war nicht riesig, aber immerhin groß genug, um Platz zu haben, für eine solche Horde von Jungs und genügend andere Gäste. Sie waren früh genug dran, damit sie noch ein paar Tische bekamen und besetzten diese auch sogleich. Ein paar von ihnen gingen an die Bar und holten die Getränke. Darunter auch Ishizaki und Izawa. Nicht zum ersten Mal in diesen zwei Wochen fiel das Gesprächsthema auf ihren früheren Captain. "Weißt du, was ich mich gefragt habe? Was macht Sanae jetzt eigentlich ohne ihren Tsubasa?", meinte Ryo, während er darauf wartete, dass der Barmann ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. "Ich habe keine Ahnung. Ich denke, sie wird erst einmal die Oberstufe fertig machen. Vielleicht folgt sie ihm dann nach Brasilien.", antwortete sein Freund. "Wäre möglich, aber ob sie den Esel dann dazu bringt, mal an was anderes, als an Fußball zu denken, ist die Frage." "Das stimmt." In diesem Moment wandte sich der Barkeeper zu ihnen um. "Ciao. Was kann ich euch bringen." "Einiges.", Ishizaki ratschte eine Liste an Getränken herunter. Der Italiener verzog keine Miene, sondern holte ein Tablett hervor und begann die Gläser zu füllen. Zum Glück gab es noch einen anderen Barkeeper, sonst würde noch ein größerer Stau entstehen, als er sich jetzt schon bildete. Doch kurze Zeit später, machten sich die beiden Jungs auf zu den Tischen, teilten die Drinks aus und sammelten das Geld ein. Dann setzten sie sich ebenfalls. Ein paar ihrer Freunde hatten sich italienische Mädels angelacht und befanden sich mit ihnen auf der Tanzfläche. Kojiro Hyuga wurde von zwei hoffnungsvollen umschwärmt, doch ihm schienen sie eher auf den Nerv zu gehen. Ishizaki hatte aus der Erfahrung der letzten zwei Wochen gelernt, dass er bei Mädchen nicht wirklich viel Erfolg hatte, nahm es aber gelassen und scherzte lieber über die Leute, die sonst im Lokal waren. Da die Spieler untereinander japanisch sprachen, konnten sie ziemlich sicher sein, dass niemand sie verstand. Er machte gerade einen Scherz über einen Italiener auf der Tanzfläche, der die ganze Zeit zu lächeln schien, da hörte er es am Nebentisch lachen. Er drehte sich um und da saß eines der schönsten Mädchen, das er jemals gesehen hatte. Sie saß allein an ihrem Tisch und hatte ihren Blick ebenfalls den Tanzenden zugewandt. Natürlich war es im Raum ziemlich dämmrig und so sah er nicht genau, welche Haarfarbe und Augenfarbe sie hatte, aber er schätze, dass die Haare einen mittleren Braunton hatten und die Augen in der Nähe von blau lagen. Ihr Haarschnitt war in etwa schulterlang und ein bisschen gestuft. Sie hatte ein nettes Gesicht, mit einer kleinen Nase und Lachgrübchen neben ihrem perfekten Mund. Er fragte sich, worüber sie so lachte, da wandte sie sich ihm zu. "Hallo und danke. Du hast mir etwas gegeben, womit ich meinen Bruder in Zukunft ärgern kann.", sagte sie zu seiner Überraschung in fließendem Japanisch. "Hallo. Eh...Keine Ursache." Er fühlte sich etwas unwohl. So schöne Mädchen sprachen ihn doch sonst nicht so einfach an. Was sollte er jetzt machen? ">Strahlemann< passt wirklich zu ihm. Er lächelt wirklich die ganze Zeit. Besonders seit diese Tussi mit ihm zusammen ist." Sie seufzte und Ishizaki sah zurück auf die Tanzfläche. Tussi war der richtige Ausdruck für das Mädchen bei ihrem Bruder. Sie hatte einen extrakurzen Rock an und ein knallrotes Top, das ihren Bauch frei ließ und auch oben sehr viel zeigte. Zugleich himmelte sie ihren attraktiven Tanzpartner sichtbar an. Er schien darüber sehr glücklich zu sein. Er schlang seine Arme um die ca. 20 Zentimeter kleinere und sie lehnte sich selig an seine Brust. "Wie eine Mücke, die das Licht sucht.", rutschte es Ryo heraus. Erschreckt blickte er das Mädchen am Nebentisch an, doch sie lachte nur. Kurz entschlossen setzte sie sich näher und meinte: "Mein Name ist Viola Benedetto." "Ryo Ishizaki." "Hey, und ich bin Mamoru Izawa.", mischte sich sein Sitznachbar in das Gespräch ein. Sie lachte wieder. Es hatte einen warmen Klang und der Verteidiger hatte das Gefühl, es immer hören zu wollen. "Freut mich. Ihr seid aus Japan, oder?" "Ja, wir haben einen zweiwöchigen Erholungsurlaub hinter uns." "Erholung?", sie sah die beiden fragend an. "Wir haben das Internationale Jugendfußballturnier gewonnen.", erklärte Ishizaki. "Ach, dann seid ihr das Team, das unsere Italiener besiegt hat. Patrizio war ziemlich beeindruckt." "Patrizio ist dein Bruder?" "Ja, mein ekelhafter großer Bruder da unten." Sie verzog das Gesicht und wedelte mit der Hand in Richtung Tanzfläche. Irgendwie hatte Ryo das Gefühl, das sie auch gern dort unten wäre und gab sich einen Ruck. "Willst du auch tanzen?", fragte er. Sie strahlte ihn an. "Sehr gern." Izawa zischte ihm noch "Fiesling." zu, als er aufstand und Violas Hand nahm. Gemeinsam machten sie sich auf zur Tanzfläche. Sie tanzten ein paar Lieder gemeinsam, dann holten sie sich neue Getränke an der Bar und setzten sich wieder zu den Tischen, Viola setzte sich zu den Jungs, da ihr Tisch mittlerweile schon wieder besetzt war. Gemeinsam beobachteten sie die Leute und erfanden Geschichten zu ihnen. Sie lachten über die Scherze der anderen und redeten, redeten, redeten. Ishizaki konnte sein Glück zu Beginn gar nicht fassen und wünschte sich, die Zeit anhalten zu können. Izawa war ziemlich neidisch, doch irgendwie schaffte es Vivi, dass die beiden Freunde nicht böse aufeinander wurden. Sie erzählte ihnen auch, dass ihre Mutter aus Japan sei und ihr Vater Italiener, der eine riesige Firma leitete. Sie war zweisprachig aufgewachsen und würde gern einmal das Land ihrer Mutter besuchen. Sofort luden sie die beiden ein, bei dieser Gelegenheit auch zu ihnen zu kommen. Sie lächelte. "Vielleicht." In dem Moment kam Jun zu ihnen herüber. "Hey, Leute, wir müssen gehen, unser Flug geht morgen..." Er sah auf die Uhr und korrigierte sich. "heute Vormittag, wir sollten noch etwas schlafen, bevor wir zum Flughafen müssen." Seufzend standen die Fußballspieler auf. "Na, dann müssen wir wohl. Tschüss, Viola. Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen.", sagte Ishizaki. Sie war ebenfalls aufgestanden. "Mich auch." Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er war froh über das dämmrige Licht, denn er fühlte die Hitze in seine Ohren steigen. "Denk an unsere Einladung.", erinnerte sie Izawa. "Das werde ich ganz bestimmt." Sie gab auch ihm einen Wangenkuss und die Jungs drehten sich um. Mit einem Schlag wurde die Disco merklich leerer, da alle Spieler das Lokal verließen. Viola Benedetto sah ihnen nach und dachte, dass sie einander vielleicht früher wieder sehen würden, als die Jungs dachten. ------------------------------ So, das war der Anfang. Wie's weitergeht kann man sich wahrscheinlich schon denken. *gg* Aber freut euch nicht zu früh, ihr bekommt nämlich viel zum Lesen, hab geschrieben, was das Zeug hält!!;-) Ich bitte um Kommis! Bis zum nächsten Mal! Sheepee Kapitel 1: Alles wie immer und doch ganz neu -------------------------------------------- Hi! Und schon bin ich wieder da, obwohl noch nicht einmal der Prolog freigeschaltet worden is. Aber ich muss die FF innerhalb dieser Woche fertig haben, deswegen stell ich jetzt gleich ein paar Kapitel hinter einander rein. Viel Spaß beim Lesen!!! -------------------------------- 1.Kapitel - Alles wie immer und doch ganz neu Kurze Zeit nachdem das Team in Japan angekommen war, zerstreuten sie sich auch schon in alle Himmelsrichtungen. Die Schule fing wieder an. Man machte sich aus, so oft wie möglich zusammen zu kommen und zu trainieren, aber das würde doch nicht so oft sein. Izawa und Ishizaki waren wieder in Nankatsu und stellten sich langsam auf das neue Leben in der Oberschule ein. Alle ihre Freunde hatten sie mit lautem Jubel begrüßt und Ishizaki hatte schon am ersten Tag zu Hause vor Sanae fliehen müssen. Nun, er war selbst schuld, warum zog er sie auch immer wegen Tsubasa auf. Nach der ersten Schulwoche kam ihr Lehrer plötzlich herein ohne die Tür zu schließen, das konnte nur eines bedeuten. Sie würden jemand neuen in die Klasse bekommen. Gespannt warteten sie auf den Neuankömmling. Als dieser dann im Türrahmen erschien, blieben zwei Schülern fast das Herz stehen. "Viola!", sagten Izawa und Ishizaki gleichzeitig. Sanae hatte sie gehört und drehte sich zu ihnen um. "Ihr kennt sie?" "Ja, wir haben sie in Italien kennen gelernt.", antwortete Ryo. "Wie ist sie so?" "Total nett." "Ruhe dahinten!", brüllte plötzlich der Lehrer und Ishizaki zog den Kopf ein. "Also, bitte stell dich der Klasse vor.", fuhr der Lehrer fort. "Gerne. Also, mein Name ist Viola Benedetto. Ich bin mit meiner Familie aus Italien hierher gezogen, weil mein Vater hier eine Filiale seiner Firma eröffnen will. Ich hoffe, wir werden uns gut verstehen." Sie verbeugte sich und setzte sich an den freien Platz neben Sanae. Bevor sie dem Lehrer ihre Aufmerksamkeit widmete, drehte sie sich noch einmal um und grinste die beiden Fußballer an. In der Pause bestürmten die beiden sie mit Fragen. "Hast du damals schon gewusst, dass du hierher kommst?" "Nein, ich hab nur gewusst, dass wir nach Japan ziehen, aber nicht wohin. Ich wollte euch aber auf alle Fälle besuchen und dann hat meine Mutter plötzlich gesagt, wir wohnen in Nankatsu." "Ist der Strahlemann also auch hier?" "Ja, er war nicht sehr glücklich, dass er seine Freundin verlassen musste, aber ich denke, er wird bald darüber hinwegkommen." "Wer ist der Strahlemann?", mischte sich Sanae ein. "Ich heiße übrigens Sanae Nakazawa." "Hi, freut mich. Er ist mein großer Bruder, Ishizaki hat ihm diesen Namen gegeben." "Typisch Ryo." "Hey! Ich hab doch nicht damit gerechnet, dass mich irgendwer versteht. Nicht, dass es mich gestört hat, Viola." "Schon klar." "Was ist denn klar, Fane?", fragte ihre Freundin Yukari. "Erzähl ich dir später. In was für einer AG bist du übrigens?" "Ich hab mich für Betreuerin entschieden, wenn ihr mich gebrauchen könnt?" "Klar, gerne, ich hoffe nur, du lenkst niemanden ab.", grinste Sanae. Die Jungs sahen verwirrt von einer zur anderen, da ertönte der Schulgong und sie mussten schleunigst auf ihre Plätze. Ihr Japanischlehrer Tsunego war wegen seiner Pünktlichkeit gefürchtet und da stand er auch schon in der Tür. Alle Schüler standen auf und sagten im Chor: "Guten Morgen!" "Setzen!", bekamen sie zur Antwort. "Ich habe erfahren, dass wir eine neue Schülerin hier begrüßen können. Wie steht es mit deinem Japanisch. Kannst du es auch schreiben?" "Ja, das habe ich von meiner Mutter gelernt." "Das ist gut. Solltest du allerdings Hilfe gebrauchen, wende dich an Nakazawa, sie wird dir mit Sicherheit helfen können. Ansonsten heißt es üben, üben, üben. Das gilt übrigens auch für ein paar andere Schüler." Nicht durch Zufall schweifte sein Blick zu Ishizaki. Der ließ den Kopf hängen. Wie sehr hatte er gehofft, dass ihnen dieser Lehrer erspart blieb. Auf diese Vorrede folgte wieder eine der anstrengensten Stunden der Woche und diese endete mit Hausaufgaben, die eben diese füllen konnte, man aber in zwei Tagen bewältigt haben musste. Sobald Tsunego den Raum verlassen hatte, stöhnten die Schüler auf. Alle, außer Sanae, sie wandte sich an ihre neue Sitznachbarin. "Kennst du dich überall aus?" "Ja, danke." "Warte, ich schreib dir trotzdem noch meine Telefonnummer auf, vielleicht fällt dir daheim noch etwas ein oder dir ist einfach langweilig, dann könnten wir was unternehmen." "Gerne." "Hey, Sanae. Erklärst du mir das mal?", ertönte hinter ihnen Ishizakis Stimme. Er hatte lange mit sich gerungen, ob er trotz der Anwesenheit von Viola fragen sollte. Aber ihm war es schließlich doch wichtiger, die Aufgabe zu verstehen, als gut vor ihr dazustehen. "Warum immer ich?", fragte das Mädchen zurück. "Du hast doch Tsubasa auch immer geholfen, ich bin sein bester Freund, warum geht das nicht auch?" "Das mit Tsubasa war was anderes." "Ach so, weil du versucht hast, sein Aufmerksamkeit zu bekommen. Da stehen kleine Leute, die Hilfe suchen natürlich hinten an. Vielleicht solltest du in Brasilien anrufen und fragen, ob er Hilfe braucht." Sie sprang auf und sogleich war auch Ishizaki auf den Beinen und rannte um sein Leben. "War doch nicht so gemeint. Beruhige dich wieder.", schrie er. Ihre Klassenkollegen lachten, sie kannten das schon zur Genüge. Izawa erklärte Viola das Ganze: "Er hat schon immer eine große Klappe gehabt und meistens ärgert er Sanae, ich glaube irgendwie macht es den beiden Spaß, wenn sie hintereinander herlaufen. Es ist fast so, als wären sie Geschwister." "Ach so. Das kann ich verstehen. Mein Bruder und ich ärgern uns auch dauernd. Er hat sich besonders über den Namen Strahlemann aufgeregt. Deswegen solltet ihr das vielleicht nicht während dem Training sagen." "Warum?" "Weil er wahrscheinlich in eure Mannschaft kommt." "Echt? Welche Position?" "Meistens spielt er im Mittelfeld." "Wer?", mischte sich Ishizaki ein. Er hatte eine Kopfnuss von Sanae abbekommen und hielt sich noch immer seinen Kopf. "Patrizio." "Er kommt in unsere Mannschaft. Ich hoffe, er ist gut, nach Tsubasa haben wir jetzt eine ziemlich große Lücke." "Die kann er aber mit Sicherheit nicht stopfen. An ihn reicht keiner ran." "Da hast du Recht, aber wir brauchen trotzdem wen guten im Mittelfeld. Ich kann Tsubasas Position nicht so gut übernehmen." "Schauen wir ihn uns heute einfach mal an. Er kommt doch heute zum Training?", wandte Ishizaki sich an Viola. "Mit Sicherheit." "Das ist gut." Da leutete es auch schon wieder zur nächsten Stunde und alle begaben sich auf ihre Plätze. Am Nachmittag fanden sich alle Fußballer pünktlich zum Training am Fußballplatz ein. Sie hatten mittlerweile ein Training hinter sich und die beiden Nationalspieler hatten mit Freuden bemerkt, dass ihre Freunde in den Ferien nicht nur auf der faulen Haut gelegen, sondern fleißig trainiert hatten. Ihr Trainer, Enijaky, kam mit einem neuen Jungen zu ihnen. "Das ist Patrizio Benedetto, er wird von nun an mit uns mitspielen. Ich gebe ihm einmal Tsubasas Position. Wir werden sehen, wie er sich macht. Übrigens habe ich erfahren, dass seine Schwester Viola jetzt bei uns Betreuerin ist." Die Spieler begrüßten die beiden. Patrizio grüßte zurück und lächelte dabei. Er schien wirklich dauernd zu lächeln. "Ich werde mich auf alle Fälle bemühen." Damit war ihr Trainer zufrieden und das Training begann. Ishizaki beobachtete ihren neuen Mitspieler und ihm gefiel, was er sah. Patrizio war sehr schnell und geschickt mit dem Ball und auch beim Schuss aufs Tor nicht übel. Am Ende des Trainings teilte Enijaky zwei Mannschaften für ein Trainingsmatch ein. Izawa, Ishizaki und Morisaki spielten mit ein paar anderen, unter anderen die zwei weiteren Mitglieder des alten Shutetsudrios, zusammen in einer Mannschaft. In Patrizios Mannschaft waren größtenteils Schüler aus seinem Jahrgang, die schon im zweiten Jahr der Oberschule waren. Das Match begann, Ishizakis Mannschaft hatte den Ball. Das Shutetsudrio kam weit in die Gegnerische Hälfte, wurde dort aber von einem riesigen Verteidiger gestoppt. Der Ball ging an Patrizio, der zusammen mit einem Stürmer seinerseits zum Angriff überging. Sie waren an Izawa schon vorbei, aber noch hatten sie Ishizaki und Takasugi und natürlich Morisaki vor sich. Ryo beobachtete die beiden Gegner genau und nachdem sein Partner in der Verteidigung auch gescheitert war, holte er sich mit einer Grätsche den Ball und schoss ihn zu Izawa. Diesmal war das Shutetsudrio nicht zu stoppen und das erste Tor fiel. Nun hatte Benedettos Mannschaft Anstoß. Er umspielte mit seinem Partner geschickt die gegnerischen Spieler, trickste Morisaki aus und schoss. Seine Teammitglieder wollten schon Jubeln, da stoppte Ishizaki den Ball kurz vor der Linie mit seinem berühmten Gesichtskopfball. Morisaki sicherte schnell den Ball. Ryo hatte sein Team nun schon zum zweiten Mal vor einem Tor gerettet. Aber auch die anderen wurden nun vorsichtiger. Sie deckte die beiden Stürmer besser und so schaffte es keine der beiden Mannschaften noch ein Tor zu schießen, bis kurz vor Ende des Matchs. Da schaffte es Patrizio auch Ishizaki zu überspielen und schoss genau in die Linke obere Ecke des Tors. Morisaki konnte den Ball nicht mehr halten. Die meisten in Ishizakis Team wollten das Unentschieden schon hinnehmen, aber er erinnerte sie daran, wie Tsubasa sich immer bis zum Schluss angestrengt hatte und so gingen sie noch einmal voll zum Angriff über. Sie umspielten ihre Gegner und dachten schon sie hätten es geschafft, da kam plötzlich Patrizio auf Izawa zu gerannt. Die beiden Stürmer waren gedeckt. "Zu mir!", rief da plötzlich Ishizakis Stimme hinter ihm und er passte automatisch zurück, Ryo dribbelte vor und Hajime konnte seinen Verteidiger abschütteln, übernahm die Vorlage des Verteidigers und schoss ins Tor. Gleich darauf war das Spiel zu Ende. "Super gesehen, Ishizaki.", meinte Izawa und schlug seinem Kumpel auf die Schulter. "Danke, aber ihr seid schließlich so weit nach vorn gekommen, das konnte man doch nicht ungenützt verstreichen lassen.", grinste der Verteidiger. Patrizio kam zu ihnen herüber. "Echt gut gespielt. Ich kann verstehen, dass die italienische Mannschaft keine Chance hatte." "Danke. Du bist auch nicht übel. Ich freue mich schon, wenn wir nächstes Jahr im Turnier wieder auf Toho treffen. Wir könnten es mit dir schaffen, sie zu besiegen, jetzt ist Sawada nicht mehr dabei." "Wie sah es in den letzten Jahren aus?" "Wir haben sie 3mal besiegt und einmal stand es am Schluss unentschieden. Das war wirklich ein hartes Match damals. Tsubasa ist ein paar Mal zusammengebrochen." "Ohzora? Der Captain der Mannschaft in Frankreich?" "Ja, der war die letzten Jahre unser Captain. Jetzt ist er in Brasilien und wird Profispieler." "Spiel ich jetzt an seiner Position, richtig?" "Ja, das stimmt. Ich hoffe, du vertrittst ihn gut. Er war und ist ein Spitzenspieler, der jede noch so kleine Chance für ein Tor oder eine Vorlage genützt hat." "Ich werde auf alle Fälle mein bestes geben, auch wenn ich nicht an ihn heranreiche." "Das schafft wahrscheinlich niemand. Aber es kann auch nicht jeder ein Ausnahmespieler sein. Auf ein gutes Zusammenspielen." Ishizaki hielt dem Italiener die Hand hin und dieser schlug grinsend ein. "Ja, wir werden uns schon zusammenraufen." Gemeinsam gingen sie in die Umkleidekabine, um erst einmal zu duschen. ---------------------------------- Kapitel 1 is aus, es folgt das nächste!!! Ich bitte um Kommis, entweder jetzt, oder am Schluss. Ganz egal!! Kapitel 2: Eissalon, Herausforderung und ... -------------------------------------------- So, ich schreib jetzt nix mehr. Nur noch viel Spaß bei Kapitel nummero 2 --------------------- 2.Kapitel - Eissalon, Herausforderung und ... Ishizaki war einer der letzten, die aus der Kabine kamen. Die meisten anderen waren schon weg, auch Izawa hatte sich beeilen müssen. Er musste seinem Vater noch helfen. So ließ er sich Zeit. Als er herauskam, hatten die Mädchen die Bälle schon eingesammelt und geputzt. Anscheinend waren auch die Schweißtücher schon in der Waschmaschine, denn er hörte es drinnen rumoren. Die Betreuerinnen saßen auf der Bank vor dem Gebäude und lachten über irgendetwas, was die anderen sagten. Ryo schlenderte hinüber. "Viola, darf ich dich auf ein Eis einladen?", fragte er das Mädchen. Sie sah ihn lächelnd an. "Gerne, aber ich weiß nicht, wann wir hier fertig sind." "Ach, geh nur.", meinte Sanae. "du hast die Trainingsklamotten der Jungs geordnet. Wir müssen sie nur noch in die Waschmaschine stopfen, das können wir auch allein." "Okay. Dann können wir jetzt gleich los, ich hole nur noch meine Tasche." Sie flitzte ins Haus und war genauso schnell wieder heraußen. "Ciao, bis morgen!", rief sie ihren Freundinnen zu und auch Ryo verabschiedete sich von ihnen. Sanae und Yukari sahen den davongehenden nach. "Was findet sie nur an ihm?", fragte die erste. Sie sah, wie die Italienerin zu lachen anfing. "Ich habe keine Ahnung. Man könnte auch fragen, was findest du an Tsubasa?" "Er sieht besser aus, als Ishizaki." "Und ist deutlich blinder, als er.", kicherte ihre Freundin. "Ja ja, wir fragen sie einfach morgen." "Gut, wenn du meinst." Und damit begaben sich die beiden wieder an die Arbeit, die sie übernommen hatten. "Dein Bruder spielt richtig gut.", meinte Ishizaki. "Ja, aber du auch, so gut hat noch nie jemand seine Bälle abgewehrt." "Danke." "Ich hätte nur eine Frage: Tut das nicht weh, wenn man den Ball ins Gesicht bekommt?" "Oh doch, aber irgendwie geht es damit am Besten. Ich hab eben einen ziemlichen Dickschädel. Sollte ich aber irgendwann einmal dabei KO gehen, hoffe ich auf ein hübsches Mädchen, dass mich umsorgt, bis ich wieder aufwache." Sie kicherte. "Ach, so ist das. Bisher hat es wohl noch nicht geklappt." "Nein, nicht so richtig, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Um Tsubasa haben sich zwei Mädchen gestritten, nur um seine Wunden versorgen zu dürfen. Natürlich hatte Kumi keine Chance gegen Sanae, aber das hat ihre Bemühungen nicht geschwächt." "Wie lange kennst du Tsubasa schon?" "Er ist im letzten Grundschuljahr hierher gezogen und hat mich damals extrem mit seinem Fußballkönnen beeindruckt. Durch ihn bin ich erst so gut geworden, wie ich jetzt bin." Sie waren am Eissalon angekommen und setzten sich. "Wir hatten wirklich eine tolle Zeit zusammen, es ist schon komisch, dass er jetzt nicht mehr da ist. Aber ich vergönne es ihm, dass er in Brasilien Profi werden kann. Irgendwann kommt er zurück. Sein Traum ist es nämlich, mit Japan Weltmeister zu werden." "Ein großes Ziel." "Wenn es jemand verwirklichen kann, dann nur er." Die Bedienung kam und nahm ihre Bestellung auf. "Was hast du für einen Zukunftstraum?", fragte Ryo, als sie wieder allein waren. "Ich würde gerne Lehrerin werden. Vielleicht könnte ich die japanischen Kinder in Italienisch unterrichten. Ich denke, das würde mir gefallen." "Da hast du dir auch nichts Leichtes ausgesucht." "Was ist schon leicht? Nein, ich glaube, solange es Freude macht, kann es nicht falsch sein. Ich habe in Italien in einem Heim immer wieder einmal ausgeholfen, habe den Kindern bei ihrer Aufgabe Hilfe angeboten und mit ihnen gespielt. Das hat wirklich Spaß gemacht." "Nun, dann können sich die Kinder auf einen Unterricht mit einer wunderbaren Lehrerin freuen." Sie lächelte ihn an. Jetzt erst, als er ihr so nahe gegenübersaß, konnte er ihr genau in die Augen schauen, sie waren von einem besonderen Blau-Ton und er sah ein ganz besonderes Leuchten in ihnen. Schon in der Klasse hatte er gemerkt, dass ihr braunes Haar wunderbar glänzte. Jetzt wurde es von einer leichten Prise bewegt. "Hier, bitte schön. Ein Coup Dänemark und ein Bananensplit." unterbrach die Bedienung diesen Augenblick. "Danke.", antwortete Ishizaki automatisch. "Also, wie gefällt dir dein erster Tag hier?" "Er wird immer besser. Übrigens, hat Sanae dir die Aufgabe nun erklärt?" "Hmm...Nein, aber das war vorher zu sehen. Ich könnte meine große Klappe manchmal wirklich verfluchen." "Aber sie gehört einfach zu dir. Das ist eine besondere Eigenart von dir, eine die ich sehr gern mag." Er spürte, wie seine Ohren heißer wurden. "Danke. Die meisten finden sie nur lästig. Besonders Sanae." "Ach was, die würde sich extrem langweilen, wenn es dich nicht gäbe." "Das stimmt wohl.", grinste er. Da rannten ein paar bekannte Gesichter an ihnen vorbei. "Hey, Urabe!", rief er aus. Der Junge drehte sich überrascht um. "Ishizaki, auch wieder da. Ich habe gehört, Tsubasa ist jetzt in Brasilien." "Ja, das stimmt." "Dann müssen wir wieder gegeneinander spielen. Diesmal hauen wir euch in die Pfanne." "Freu dich nicht zu früh. Wir haben einen ganz guten neuen Spieler in Tsubasas Position und Nitta ist noch auf der Mittelschule." "Ach, dafür haben wir ja jetzt ein paar ältere Oberschüler, wir besiegen euch schon." "Gut, wann und wo." "Samstag in zwei Wochen, auf eurem Platz. Freut euch auf eine Niederlage.", grinste Urabe. "Hah, das glaubst du ja wohl selbst nicht!", schnaubte Ishizaki verächtlich, aber der Ohtomospieler lief schon wieder hinter seinen Teamkameraden her. "Ich glaube, die sind noch schneller geworden. Wir müssen jeden Tag nach der Schule trainieren, damit wir aufeinander abgestimmt sind." "Das schafft ihr mit Sicherheit." "Nun ja, wir hatten ganz schöne Schwierigkeiten mit ihnen vor dem Sommer. Die laufen nämlich jeden Tag 30km. Deswegen sind sie echt schnell. Trotzdem haben wir gewonnen." Sie hatten ihr Eis aufgegessen und Ishizaki bezahlte. "Sind diese Spieler schon immer in der gegnerischen Mannschaft gewesen?" "Nein, im letzten Jahr der Grundschule habe ich mit Urabe in einer Mannschaft gespielt. Damals war es die Auswahlmannschaft von Shizuoka. Da haben Schüler von ganz verschiedenen Schulen ein Team gebildet. Aber seitdem sind wir Gegner." Sie gingen nebeneinander auf dem Gehsteig und redeten über dieses und jenes, da blieb Viola plötzlich stehen. "Wenn du dich bei der Japanischaufgabe nicht auskennst, kann ich es dir ja erklären." "Aber ist das nicht etwas seltsam?", zweifelte Ishizaki an der Idee. "Du meinst, weil ich zum ersten Mal in meinem Leben in Japan bin?" "Ja, genau." Sie lächelte. "Das weiß doch niemand und es ist doch besser, wenn du die Aufgabe richtig hast. Komm, wir setzen uns dort vorne hin!" Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich. Ryo konnte das Gefühl, ihre schmale Hand in seiner zu halten gar nicht richtig auskosten, da saßen sie auch schon auf der Bank einer Bushaltestation, Vivi holte ihr Japanischbuch aus ihrer Tasche und schlug die markierte Seite auf. "Also hier musst du,..." Sie erklärte ihm ein Beispiel nach dem anderen. Es war ein komisches Gefühl, sich die Dinge von ihr erklären zu lassen, obwohl sie diesen Lehrer zum ersten Mal in ihrem Leben hatte und er sich nun schon seit drei Jahren mit ihm herumplagte. Doch er musste zugeben, dass sie es ihm sogar besser erklären konnte, als Sanae. Als sie alle Beispiele durchhatten, war er sich sicher, die Aufgaben erledigen zu können. "So, das hätten wir.", sie packte ihr Buch wieder weg und stand auf. "Danke, jetzt kenne ich mich wirklich aus. Du wirst mit Sicherheit einmal eine wunderbare Lehrerin.", bedankte sich Ishizaki. Sie strahlte ihn an. "Das hoffe ich." "Ganz bestimmt. Deine Schüler werden dich lieben." Obwohl er gedacht hatte, es wäre nicht möglich, wurde ihr Lächeln noch strahlender. Ihre Augen schienen ihm wie die spiegelnden Wasserflächen des Meeres. "Das wäre wunderbar. Aber jetzt sollten wir wohl langsam nach Hause gehen." Er blickte auf seine Uhr und nickte. "Du hast Recht. Ich begleite dich noch." "Gut." Sie gingen schwatzend und lachend die Strecke bis zu ihrem Haus, Ishizaki achtete gar nicht so sehr auf seine Umgebung, erst als sie ankamen, bemerkte er, dass sein Haus nur wenig weiter die Straße hinauf lag. Dort war auch das öffentliche Bad, das seine Familie leitete. "Das find ich echt praktisch.", grinste er. Sie sah ihn fragend an. "Was?" "Ich muss nur noch ungefähr zehn Häuser weitergehen, dann bin ich daheim." "So nah wohnst du?" "Ja." "Wo genau?" "Beim öffentlichen Bad. Das gehört meiner Familie." "Ach, da könnte ich also mal vorbeischauen." "Jederzeit." Sie grinsten sich an und verabschiedeten sich, als Viola schon an der Haustür war, fiel ihm noch etwas ein. "Ach, könntest du deinem Bruder etwas ausrichten?" Sie drehte sich um. "Klar, was denn?" "Zusatztraining morgen Nachmittag am Sportplatz der Stadt Nankatsu. Um vier Uhr. Falls er und seine Klassenkameraden, die im Team sind dabei sein wollen." Sie nickte. "Kein Problem. Schönen Abend noch." "Dir auch." Dann ging sie ins Haus und er machte sich auch auf den Weg. Sie ging gleich zu ihrem Bruder ins Zimmer. Er saß gerade an seiner Hausübung. "Hi, na wie war das Eisessen mit Ishizaki?", fragte er. "Lustig. Man hat echt viel Spaß mit ihm. Ich soll dir übrigens was von ihm ausrichten. Er und seine Klassenkameraden halten morgen ein Zusatztraining ab. 4 Uhr am Sportplatz Nankatsu. Falls du und deine neuen Kumpels euch anschließen wollt. Ich glaub nämlich, ihr habt ein Freundschaftsspiel gegen die Ohtomooberschule am Samstag in zwei Wochen." "Ach, wirklich, davon weiß aber bisher noch niemand." "Eine Herausforderung unter zwei Freunden, so viel ich mitbekommen habe. Ihr könnt immer noch sagen, dass ihr nicht mitmacht, aber es wäre doch ein ganz gutes Training. Ohtomo soll ziemlich gut sein. Die rennen jeden Tag 30km." "Wow! Na, ich werde es den anderen morgen sagen, ich komm ganz bestimmt. Ein Spiel lass ich mir doch nicht entgehen, außerdem will ich so schnell wie möglich in die Mannschaft reinkommen." "Du magst deine neuen Teammitglieder?" "Ja, sie sind total nett, aber ich würde auch einiges darum geben, wenn ich diesen Tsubasa kennen lernen könnte. Doch der Glückspilz ist ja in Brasilien." "Ich hab auch schon ziemlich viel von ihm gehört. Er war Ishizakis bester Freund." Er schüttelte den Gedanken an den früheren Captain seiner neuen Mannschaft ab und wandte sich einem andern Thema zu. "Übrigens, bahnt sich da was Ernsteres an?" "Was meinst du?" "Zwischen dir und Ishizaki. Du gehst doch sonst nicht so schnell mit jemandem aus, auch nicht zum Eisessen." "Ich kenn ihn ja schon länger.", berichtigte sie ihren großen Bruder. "Du meinst das Treffen in der Disco? Das zählt nicht." "Wie du meinst. Willst du schon wieder mal den großen Bruder spielen?" "Wenn es sein muss. Also, was ist los mit dir?" "Ich finde ihn echt nett. Aber ob daraus etwas wird, weiß ich noch nicht." "Also gut. Dann mach ich jetzt weiter mit meiner Aufgabe. Die hier in Japan denken wohl, wir hätten massenweise Zeit." "Das hab ich mir auch schon gedacht." Sie ging aus seinem Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Er nahm sich noch vor, in Zukunft Ryo gut im Auge zu behalten und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. ------------------------------- Auch das is wieder aus. Wenn's euch gefallen hat, schreibt doch ein Kommi und lest weiter. Würd mich echt freuen. Sheepee Kapitel 3: Zwei Jungen, ein Mädchen und das Ergebnis ---------------------------------------------------- Quak! (<-typisch verrücktes Sheepdog *gg*) Irgendwie is es komisch, so viel auf einmal rein zu stellen, obwohl ich nicht weiß, ob sie euch gefällt. Is mir jetzt aber egal. Denjenigen, die die FF lesen, wünsch ich wieder mal viel Vergnügen beim Weiterlesen!!! ------------------------- 3.Kapitel - Zwei Jungen, ein Mädchen und das Ergebnis Als Ishizaki am nächsten Morgen das Haus verließ, wartete an der Straße schon Viola auf ihn. Erstaunt blickte er sie an. "Guten Morgen! Was machst du denn hier?" "Ich hole dich ab. Ist doch dumm, wenn wir getrennt zur Schule gehen, obwohl wir so nahe beieinander wohnen." "Da hast du Recht. Was hat dein Bruder gesagt?" "Er kommt sicher, ob die anderen aus seiner Klasse kommen, weiß er nicht, aber er wird es ihnen ausrichten." "Danke." "Keine Ursache." Ihr Blick fiel auf den Fußball, mit dem er neben ihr herdribbelte. Er folgte ihrem Blick. "Ach, das habe ich von unserem ersten Trainer. Er meinte, wir sollen überall mit unserem Ball hingehen, dann können wir besser mit ihm umgehen und sind besser im Spiel. Der Ball soll sozusagen unser Freund werden. Am Anfang hat mein Freund aber eher getan, was er selbst wollte.", grinste er bei der Erinnerung. "Gestern war er aber nicht dabei." "Nun ja, es schaut doch etwas komisch aus, wenn man mit dem Fußball in den Eissalon geht. Ich habe ihn mit in meiner Tasche gehabt. Dort ist er auch immer während des Unterrichts." "Ach so. Du liebst das Fußballspielen wirklich, oder?" "Ja, ich werde nie so gut sein, wie Tsubasa, aber trotzdem ist es mein Ziel, ihm bei seinem Traum behilflich zu sein. Irgendwann werden wir den Weltmeisterschaftspokal nach Japan holen." "Ich drücke euch die Daumen." Sie erreichten die Schule und gingen zu ihrer Klasse, Sanae, Yukari und Izawa sahen auf, als sie lachend hereinkamen. Mamoru sah seinen Freund neidisch an und stand dann auf. Er ging zu den beiden hinüber. "Hallo, Ryo." "Guten Morgen. Rate mal, wen ich gestern getroffen habe!" "Wen denn?" "Urabe. Wir haben ein Spiel am Samstag in zwei Wochen. Du kommst doch heute um 4 zum Zusatztraining. Violas Bruder kommt auch." "Woher weiß er das denn schon?" "Ich habe es ihm gestern ausgerichtet.", mischte sich Vivi ein. Sie sah Sanae winken und ging zu den Mädchen hinüber. Jetzt konnte Izawa endlich mit Ishizaki reden. "Ich hab gehört, ihr beide seid gestern Eisessen gewesen." "Ja, ich hab sie nach dem Training eingeladen." "Damit hast du dir ja einen ganz schönen Vorteil verschafft.", zischte Mamoru. "Wie meinst du das?" Er sah seinem Freund in die Augen. Was er darin las erschreckte ihn. Sah er ihn auf einmal als Feind an? "Wir befinden uns doch in keinem Wettkampf oder so." "Das glaubst du! Aber durch diese Einladung hast du eindeutig mehr Chancen bei Viola." "Was? Ich habe sie eingeladen, weil ich sie nett finde, nicht weil ich dir eins auswischen wollte. Ich hoffe, du kommst niemals wieder auf so eine verrückte Idee." "Wer ist hier verrückt?!", fuhr er Ishizaki an und wandte sich ab. Er ging mit einem feindseligen Gesicht zu seinem Platz und schenkte seinem ehemaligen besten Freund keine Beachtung mehr. Ryo sah ihm verwirrt hinterher. Was war nur in ihn gefahren? Im gleichen Moment unterhielten sich die Mädchen über beinahe das gleiche. "Na, wir war das Eis?", fragte Sanae, als die Italienerin zu ihnen kam. "Sehr lecker und Ryo war sehr lustig." "Wir haben uns gestern eine Frage gestellt. Ich hoffe, es ist nicht zu direkt, wenn wir das jetzt fragen, da wir uns ja auch noch nicht so lange kennen." "Ich werde es dir sagen, wenn ich die Frage gehört habe." Sanae war trotzdem noch etwas unsicher und so stellte Yukari die Frage: "Wir haben uns gefragt, was du an Ishizaki findest." Viola wusste auf was das hinauslief, trotzdem antwortete sie. "Er ist nett, er bringt mich zum Lachen, er ist ein guter Fußballspieler. Besser kenne ich ihn noch nicht." "Aber du willst ihn besser kennen lernen?", fragte Sanae erstaunt. "Ich denke schon." "Du könntest doch mit deinem Aussehen so ziemlich jeden haben. Ich denke, sogar Izawa würde mit ziemlicher Sicherheit nicht nein sagen. Warum dann ausgerechnet Ryo?", flüsterte Yukari. Insgeheim gab sie zu, dass sie das fast am Meisten störte. Ihr widmete er nie so viel Aufmerksamkeit. "Warum nicht?" "Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, vielleicht gefällt dir das ja, aber es gibt nicht wenige, die ihn schon mit einem Affen verglichen haben." "Nun, wir stammen alle von Affen ab, was ist so schlimm daran. Außerdem geht es nicht immer um Äußerlichkeiten.", antwortete sie leicht verärgert. Wie konnten diese beiden nur so von ihrem Klassenkameraden sprechen. Ishizaki hatte die beiden gern, aber ob das auch wirklich auf Gegenseitigkeit beruhte, war sie nicht mehr so sicher. Fast war sie froh, dass der Schulgong läutete, denn so konnte sie sich auf ihren Platz setzen, ohne Sanae und Yukari wirklich anzufahren. Den Rest des Tages ging sie den beiden so weit wie möglich aus dem Weg. Sie war mit Ishizaki zusammen, der wiederum von Izawa gemieden wurde, als hätte er Aussatz. Zum Glück gab es auch noch andere Klassenkollegen mit denen sie reden konnten und sie mussten immerhin die Mannschaft für das Training zusammentrommeln. In der großen Pause kam ihr großer Bruder zu ihr und berichtete, dass alle Mitglieder aus seiner Klasse zugesagt hatten. Doch Ishizaki würde sich etwas anhören können, weil er einfach ein Spiel ausgemacht hatte. Ryo trug das mit Fassung, es wäre nicht das erste Mal. Nach der Schule beschloss Viola die Jungs beim Training zu beobachten. So kam auch sie kurz nach der vereinbarten Zeit zum Sportplatz. Sie hatte Wasserflaschen und geschnittene Orangen mit, damit die Mannschaft sich stärken konnte. Es war ein ziemlich heißer Tag und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie sonst lange durchhalten könnten. Die Jungs wärmten sich gerade auf und so setzte sie sich auf eine Band am Rand des Spielfeldrandes. Während der ersten Hälfte des Trainings schienen alle in Hochform, sie trainierten hart. Sie sah, dass die neu zusammen gewürfelte Mannschaft sich immer besser aufeinander einstellte und freute sich besonders über das gute Zusammenspiel zwischen Ishizaki und ihrem Bruder. Izawa hielt sich mehr im Hintergrund und spielte eher mit seinen Shutetsukumpanen zusammen. In der Pause stürzten sie sich auf das Wasser und die Orangen. Ryo saß neben ihr und trank einen halbe Flasche auf einmal aus. "Und, hast du eine Standpauke bekommen?", fragte sie neugierig. "Nicht so wirklich. Der Captain meinte nur, er hätte nichts gegen Freundschaftsspiele, ich solle es in Zukunft nur vorher mit ihm besprechen." "Dann ist ja gut." Der Mannschaftskapitän Rei Laraji, ein Klassenkamerad von Patrizio, rief wieder alle zu sich aufs Feld. Sie machten noch ein paar technische Übungen, dann teilten sie sich wieder zu einem Trainingsmatch. Wieder waren Izawa und Ishizaki zusammen, aber von Anfang an klappte das Zusammenspiel zwischen den beiden nicht mehr so wie früher. Die anderen Mitglieder ihrer Mannschaft hatten es schwer das auszugleichen und sah stand es am Schluss 2:1 für ihre Gegner. Das auch nur, weil Morisaki im Tor geglänzt hatte. Nach dem Spiel fuhr Ryo seinen Freund an: "Was sollte das, Mamoru, du hast mehrere meiner Pässe einfach vorbei gelassen!" "Vielleicht hast du einfach schlecht gezielt?", fauchte er zurück. "Hah, einmal hat er dich so berührt und du hast ihn einfach Patrizio überlassen. Denkst du so gewinnen wir gegen Ohtomo. Auch ohne Nitta sind die stark. Sie haben immerhin auch Oberschüler dabei, die wir noch nicht kennen!" "Ist mir doch egal, ob wir gewinnen. Wenn du dich wieder so aufspielen musst und ein Spiel mit ihnen ausmachst, muss ich das doch nicht genauso ernst nehmen, wie du!" Die anderen Mannschaftsmitglieder hatten bisher nur zugesehen, nun mischte sich Laraji ein. "Wenn hier jemand andere zusammenstaucht, bin ich das und ich muss zugeben, dass Ishizaki nicht ganz Unrecht hat mit dem, was er dir vorgeworfen hat. Was ist also los mit dir?" "Gar nichts!" Doch kurz darauf warf er fast unmerklich einen Blick auf Viola, die den Streit unsicher verfolgte. Niemandem fiel es auf, außer Patrizio und Ishizaki. Der erstere runzelte besorgt die Stirn, der zweite kämpfte zwischen Wut und Schuldbewusstsein. Schließlich meinte er: "Ich hab mich schon dafür entschuldigt, dass ich ohne was zu sagen das Spiel abgemacht habe, mehr kann ich nicht tun. Und jetzt gehe ich nach Hause." Er nahm seinen Ball und dribbelte vom Platz. Wie konnte er Mamoru wieder dazu bringen sein Freund zu sein? Vielleicht sollte er einfach aufhören, sich in der Nähe von Viola aufzuhalten, dann könnte Izawa sein Glück bei ihr versuchen. Doch er hatte das Mädchen gern. Wie konnte er sich denn einfach zwischen zwei Freunden entscheiden? Die anderen Teammitglieder sahen ihm nach, verabschiedeten sich dann ebenfalls, übrig blieben nur noch Patrizio und Viola. "Ich helfe dir tragen.", sagte ihr Bruder und nahm den Korb in dem die Flaschen waren. Sie waren mittlerweile alle leer, aber er konnte sich vorstellen, dass es mühsam war, die vollen hierher zu schleppen. "Es war echt nett von dir, uns zu versorgen. Aber du hättest dich nicht so abschleppen müssen." "Ach das war doch kein Problem, ich habe Mamas Fahrrad genommen. Gib den Korb her, denn kann man an der Lenkstange festmachen." "Trotzdem war es eine zusätzliche Arbeit für dich." "Bin ich nun Betreuerin, oder nicht?", lächelte sie. "Oh, du bist sogar eine sehr gute. Allerdings solltest du etwas klarstellen." "Was denn?", sie sah ihn fragend an. Hatte er bei dem Streit etwas mitbekommen, was ihr verborgen geblieben war?" "Sei so gut und entscheide dich entweder für Ishizaki oder Izawa oder gegen beide. Aber Izawa muss es wissen, denn sonst kann er vor lauter Eifersucht nicht mehr spielen. Besonders, wenn er sich immer noch Hoffnungen macht." "Du meinst, er streitet nur mit Ryo, wegen mir?" "Klar. Ich denke, sie haben beide ein Auge auf dich geworfen. Nur, dass Ishizaki schon mit dir Eisessen war und in den Augen seines Freundes jetzt einen Pluspunkt bei dir hat. Ich kenne das, unter Jungs passiert das hin und wieder." "Oh Gott, und was soll ich tun? Ich mag Mamoru, aber mein Verhältnis zu Ryo ist irgendwie anders, vielleicht sollte ich es intensiver nennen." Er lächelte seiner kleinen Schwester zu. "Du gehst wirklich mehr nach den inneren Werten, was?" "Ja, das habe ich heute schon einmal sagen müssen. Warum versteht mich nur niemand?", ihr Ärger auf Sanae und Yukari kam wieder hoch. "Ich verstehe dich schon, allerdings bist du echt hübsch und da denken wohl die meisten, du müsstest mit jemandem zusammenkommen, der auch gut aussieht." "Ich hab mir mein Aussehen doch nicht selbst ausgesucht!", rief sie. "Stimmt, für das Aussehen eines Menschen kann niemand etwas, außer man verändert es operativ, aber dann sehen viele aus wie Zombies." Er legte seiner Schwester die Hand auf die Schulter. "Tu dem Team nur einen Gefallen und sag Izawa, wie du dich entschieden hast. Vielleicht beruhigt er sich wieder." "In Ordnung." --------------------------------- Oh ja, diese eifersüchtigen Jungs. Wie sie sich nun wirklich entscheidet, erfahrt ihr im nächsten Kapitel, also schön brav weiterlesen!! *ggg* Sheepee Kapitel 4: Schlechtes Timing ---------------------------- *wink* Lästiges Sheepee is schon wieder da!! *g* Also ich denk, dass jeder schon mal was von schlechtem Timing gehört hat, vielleicht ist er/sie auch mal in so eine verzwickte Situation geraten. Nun ja, ich hör auf zum Plappern, lest doch einfach weiter, wenn ihr wissen wollt, wie es denen hier ergeht. Viel Spaß auf jeden Fall. --------------------------- 4. Kapitel - Schlechtes Timing Am folgenden Tag holte Viola Ishizaki nicht ab. Sie musste ihre Entscheidung heute Izawa mitteilen und es wäre wohl nicht das Beste, wenn sie dann auch noch zusammen in die Schule gehen würden. Sie hatte in der Nacht kaum geschlafen, trotzdem wusste sie immer noch nicht, wie sie Mamoru sagen sollte, dass sie Ishizaki mehr mochte als ihn? In so einer Situation war sie noch nie und hoffte auch, nie wieder in eine solche zu kommen. Sie wollte den Mittelfeldspieler doch trotzdem noch als guten Freund haben, aber nun musste sie ihn verletzen, wie würde er darauf reagieren. Außerdem, vielleicht war Ryo gar nicht an ihr interessiert. Hätte sie doch vorher mit ihm reden sollen? Zweifelnd ging sie den Weg zur Schule. Sie war früh aufgebrochen und hoffte Izawa zu treffen, bevor viele Schüler das mitbekamen, was sie ihm sagen musste. Für das Team, hatte ihr Bruder gesagt. Aber auch für Ishizaki. Sie hoffte nur, Mamoru würde seinem Freund verzeihen, das ihr Herz nicht für ihn schlug. Ihre letzten Schritte zum Klassenraum waren derart zögerlich, dass die wenigen Schüler, die sie um diese Zeit überholten, sie komisch ansahen. Vor der Klasse straffte sie ihre Schultern und atmete noch einmal gut durch. Obwohl sie ansonsten nicht wirklich religiös war, flehte sie nun Gott um Hilfe an. Vielleicht half es. Dann ging sie in die Klasse hinein. Sie hatte Glück, außer Izawa und fünf anderen Schülern war noch niemand da. Sie ging zum Tisch des Mittelfeldspielers. "Guten Morgen, Mamoru.", sagte sie mit einem Lächeln, zu dem sie sich zwingen musste. Am liebsten hätte sie vor Nervosität auf ihren Lippen herumgeknabbert, aber sie wollte sich diese schlechte Angewohnheit abgewöhnen. Er lächelte sie an und schien nichts von ihren Gefühlen zu bemerken. Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass Ishizaki nirgendwo zu sehen war. "Guten Morgen, Viola." "Ich müsste etwas mit dir besprechen.", fing sie an und wusste nicht weiter. Zum Glück sagte er nun auch etwas. "Ja? Ich mit dir auch." "Ehm, dann fang du doch an." Glücklich, dass ihre Pflicht noch aufgeschoben wurde, setzte sie sich ihm gegenüber. "Okay. Also eigentlich ist es eine Frage." Er strich sich mit der Hand über sein Haar. "Ich wollte fragen, ob du nicht meine Freundin sein willst?" Hoffnungsvoll blickte er sie an, aber sie fiel aus allen Wolken. Oh, mein Gott, ihr Bruder hatte wirklich Recht gehabt. Insgeheim hatte sie gehofft, er würde sich täuschen, aber er war ein zu guter Beobachter, das wusste sie. Sie schluckte. Izawa wartete auf eine Antwort und sie wusste, dass sie ihm nicht gefallen würde. "Mamoru, ich... Es tut mir Leid, aber das kann ich nicht. Ich..." Er ließ sie nicht aussprechen. "Es ist wegen Ryo, oder? Er hat dich wohl wieder zuerst gefragt und da er der erste war, hast du angenommen." Er war aufgesprungen und hatte seine Stimme erhoben. Ihre Mitschüler sahen neugierig zu ihnen herüber. "Nein, er hat mich nicht gefragt. Aber es stimmt, es verbindet mich mehr als Freundschaft mit ihm." Damit hatte sie das falsche gesagt und das merkte sie sofort an dem wütenden Ausdruck in seinen Augen "So ein Verräter!", rief er. "Hat es ausgenutzt, dass ich einmal meinen Eltern helfen musste!" Sie schluckte. Es wäre besser, wenn sie ihre Worte gut wählte. "Das glaube ich nicht. Mein Gefühl kann man nicht bestechen. Ich habe dich gern. Aber als Freund, es ist nicht mehr." Mittlerweile waren schon mehr Schüler in der Klasse, auch Sanae und Yukari beobachteten sie von der Tür aus. "Es hätte mehr werden können, wenn er nicht gewesen wäre!" "Das werden wir nie wissen, denn er ist ein Teil unseres Lebens und wenn du ihm jetzt den Rücken kehrst, nur weil mein Herz nicht für dich schlägt, bist du ein anderer Mensch als ich dachte! Sei wütend auf mich, wenn du willst, aber er hat nichts damit zu tun." Sie wandte sich ab und lief aus der Klasse. Yukari wollte sie an der Tür aufhalten, doch ihr Griff lockerte sich, als sie die Tränen in den Augen der anderen sah und Viola konnte sich losreißen. Kurz darauf lief sie in Ishizaki hinein. Sie kämpfte gegen ihre Tränen an. In den wenigsten Fällen konnte sie streiten, ohne dass es ihr auf die Tränendrüse drückte. "Viola, hör mal.", fing er an, ohne ihre Gefühle zu sehen, dazu war er selbst zu aufgewühlt. Immer war er noch nicht sicher, ob er sich richtig entschieden hatte und sein Herz tat ihm aufgrund der Entscheidung so weh, als hätte ihm jemand ein Messer hinein gestoßen. "Ich glaube, wir sollten uns nicht mehr so oft sehen. Es tut der Mannschaft nicht gut.", fuhr er fort und wandte sich ab. So sah er nicht, wie sich der Schmerz in ihren Augen spiegelte, den sie in ihrem Innersten empfand. Nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie riss sich bei ihm los und rannte zur Mädchentoilette. Der einzig sichere Ort im ganzen Gebäude. Nie mehr wollte sie dort herauskommen. Izawa war hinter ihr zur Tür gerannt und nun starrten er, Sanae und Yukari Ishizaki an, als hätte er gerade einen dreifachen Salto aus dem Stand gemacht. "Du bist ein Idiot!", fuhr ihn sein Freund an. "Was?", wie betäubt starrte Ryo ihn an. Die Worte drangen nur langsam zu ihm durch. "Warum hast du das gemacht?" "Es erschien mir das Beste.", murmelte er. "Du hast ihr das Herz gebrochen!", schimpfte Yukari. Ishizaki drängte den eigenen Schmerz zurück und schottete sich mit Ärger dagegen ab. "Niemand verliebt sich so schnell. Und du solltest lieber froh sein, Mamoru, jetzt hast du vielleicht eine Chance bei ihr." Er funkelte ihn an. "Hah! Sie hat mir gerade eben unmissverständlich klar gemacht, dass das nicht passieren wird, weil sie ihr Herz bereits an dich verschenkt hat. Aber du musst so dumm sein und trittst es mit Füßen, als es gut zu beschützen!" "Sie fand dich nett und lustig. Sie meinte, du bringst sie zum Lachen. Gerade eben hast du sie aber zum Weinen gebracht!", meinte Sanae. "Ich hab selbst einige Tränen vergossen, weil Tsubasa mich nicht erhört hat, aber ich habe immer noch die Hoffnung, dass er es eines Tages tun wird. Ihre Hoffnung hast du jetzt endgültig zerstört." Sie wandte sich ab und ging in die Klasse. Ihre Freunde starrten ihr hinterher. Nie hatte sie bisher so offen über ihre Gefühle gesprochen. Vor allem nicht zu Ishizaki. Erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, was er getan hatte und er ließ den Kopf hängen. "Und was soll ich jetzt tun?" "Entschuldige dich bei ihr!", sagte Yukari. "Tu alles, um es wieder gut zu machen!", stimmte Izawa zu. "Und wie?" Mamoru sah seinen überaus deprimierten Freund an und verstand, dass seine eigenen Gefühle an Liebe nicht einmal herangereicht hatten. Nie hatte er sich schlecht gefühlt. Vielleicht konnte er seine Eifersucht wieder gut machen, indem er den beiden nun half. "Bisher hast du das ganz gut geschafft. Du hast mit ihr geredet, sie zum Lachen, ihre Augen zum Leuchten gebracht. Ich habe euch beobachtet und wollte das auch können. Aber das schaffst nur du bei ihr. Also bemüh dich!" Ishizaki sah auf und bemerkte, dass sie wieder Freunde waren. "Ja, und danke." "Wenn du ihr noch einmal wehtust, freu dich auf ein paar gebrochene Knochen. Und ich wette, das ganze Team würde mir mit Freuden dabei helfen." Ryo lächelte unsicher. "Jetzt komm erst mal rein.", sagte Yukari zu ihm. "Du kannst jetzt nichts tun." Sie nahm seinen Arm. "Ehrlich gesagt konnte ich nicht verstehen, warum sie sich gerade für dich entschieden hat, wo doch Izawa viel besser aussieht, aber sie hat dich verteidigt und dann den ganzen Tag nicht mehr mit uns geredet. Ich denke, das sollte ich gut machen, ich werde dir helfen, so gut ich kann." "Danke." "Bis Anfang der Stunde wird sie wieder da sein, du wirst schon sehen." Aber sie kam nicht mehr zurück. Sie schlich sich, sobald die erste Stunde begonnen hatte aus dem Gebäude und lief nach Hause. Dort erst bemerkte sie, dass ihre Tasche noch in der Klasse lag, doch das kümmerte sie nicht, sie warf sich nur auf ihr Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Irgendwann schlief sie erschöpft ein. Nach dem Unterricht nahm Ishizaki auf Drängen seiner Freunde ihre Tasche und machte sich auf zu ihrem Haus. Unsicher läutete er an der Haustür. Sie wurde von Patrizio geöffnet. Dieser funkelte ihn wütend an. "Bist du dafür verantwortlich?" Er musste nicht fragen wofür und er nickte. "Sie kommt nicht mehr aus ihrem Zimmer, antwortet nicht, wenn man mit ihr reden will. Was hast du getan?" "Ihr das Herz gebrochen. Und meines gleich mit.", flüsterte Ishizaki fast unhörbar. Sein Schuldgefühl verstärkte sich. Wie konnte er ihr nur zeigen, welch ein Trottel er gewesen war? Patrizio sah den hängenden Kopf des Japaners an und verstand, dass es nicht nur seiner Schwester so schlecht ging. Seine Wut löste sich auf. Wie konnte er auf jemanden wütend sein, der seinen Fehler verstand? "Und was willst du nun hier?" "Sie hat ihre Tasche liegen gelassen." Er reichte sie ihrem Bruder und wandte sich um. "Willst du nicht noch herein kommen. Vielleicht redet sie mit dir?" "Das glaube ich nicht. Es ist noch zu früh.", schüttelte der Jüngere den Kopf. Patrizio sah ihm hinterher, dann schloss er die Tür und ging zum Zimmer seiner Schwester. "Viola! Mach auf, du kannst dich nicht ewig verkriechen!" "Kann ich wohl!", schrie sie zurück. Das erste Lebenszeichen, das sie seit Stunden von sich gab. Irgendwie erleichterte es ihn. "Ishizaki war hier." "Ich will ihn nicht sehen!" "Das hat er sich gedacht. Er hat nur deine Tasche abgegeben und ist schon wieder weg." Sie machte die Tür auf. Ihre Augen waren rot verquollen, ihr Haar zerzaust. "Er ist schon wieder weg?" "Ja, er hat ähnlich schlecht ausgesehen, wie du. Was ist passiert?" "Er meinte, er wolle mich nicht mehr sehen. Danke für die Tasche." Sie wollte die Tür wieder schließen, doch er stemmte sich dagegen. Zu erschöpft, um mit ihm zu ringen, gab sie auf und ließ ihn in ihr Zimmer. Er setzte sich auf einen Sessel. "Kannst du dir nicht vorstellen, das er es ebenfalls für das Team machen wollte, so wie du das mit Izawa?" "Er musste mir das Herz brechen, damit sie wieder spielen können?", fragte sie verletzt. "Nein, ich glaube, er wollte, dass du dich von ihm abwendest und seinen Freund erhörst." Sie starrte ihn an. "Das war aber ein bisschen zu spät." "Das wusste er aber doch nicht." Ihr Bruder sah sie zärtlich an. "Ein klarer Fall von schlechtem Timing." "Haha, und das soll mein Herz wieder flicken. Er hat mich weggestoßen!" "Er hat mehr geopfert als du." Fragend hob sie ihre Augenbrauen. Das wollte und konnte sie nicht glauben. Ihr Bruder stellte sich doch wirklich auf Ishizakis Seite. "Raus hier!", fuhr sie ihn an. Patrizio sah, was sie dachte. "Nein, so habe ich das nicht gemeint. Hör mir genau zu. Du hättest für das Team einen deiner neuen Freunde, nämlich Izawa, geopfert. Hättest seine ganze Wut auf dich genommen, nur damit die beiden wieder Freunde werden. Aber Ryo hätte sein Herz geopfert. Er hätte dich fortgeschickt, damit Izawa eine Chance hätte. Damit wäre sein Herz gebrochen, sein Glück vernichtet gewesen, aber es hätte ihm nichts ausgemacht, solange ihr beide glücklich gewesen wärt." "Aber er hat dabei nicht an mein Herz gedacht!" "Nein, aber wahrscheinlich hat er gehofft, sein Freund würde dich trösten können." "Das mit Mamoru und mir wäre doch nie gut gegangen!" "Das weiß ich auch, aber kennst du nicht denn Spruch, Liebe macht blind?" Sie seufzte. "Wahrscheinlich hast du Recht. Trotzdem tut es weh." "Ich weiß. Komm, iss erst einmal was. Mama hat Lasagne gemacht." "Okay, ich mach mich nur ein bisschen frisch vorher. Wir sehen uns unten." Damit verschwand sie im Bad und er ging hinunter. ------------------------------------ Armer Ishizaki, meint ihr nicht auch? Und sie is auch arm dran. Ich bin echt fies zu den Leutchens da, kann mir mal wer sagen, warum? Aber der Bruder is doch cool, oder? Total hilfbereit. Also, ich sag nur ab zum nächsten Kapitel!!! Sheepee Kapitel 5: Wie flickt man ein Herz??? ------------------------------------- So, das Ende für die heutige Onlinestellerei. Jetzt muss ich dann wieder weiterschreiben, dann geht's auch weiter. *gg* Noch viel Spaß beim fünften Kapitel! ---------------------------- 5. Kapitel - Wie flickt man ein Herz? Nach einer beinahe schlaflosen Nacht, wachte Ishizaki unruhig wieder auf. Er sah auf die Uhr. Eine Stunde hatte er geschlafen. Seine Mutter sagte immer, man solle ein Problem überschlafen, dann fiele einem schon die richtige Lösung ein. ~Sehr komisch~, dachte er sich, ~es wäre nur praktisch gewesen, wenn ich auch hätte schlafen können.~ Es war noch zu früh zum Aufstehen, also ließ er sich noch einmal zurück in seine Kissen fallen. Durch das Fenster sah er, dass schon die Morgendämmerung begann. In seinem Zimmer war es nun auch heller und er sah die vielen Fußballposter und Zeitungsausschnitte, die an seiner Wand hängen. Auf einem Foto sah er das Jugendnationalteam. Alle lachten. Da hatten sie gerade die Weltmeisterschaft gewonnen. ~Tsubasa ausnahmsweise einmal ohne allzu schwerwiegende Verleztungen~, dachte Ishizaki grinsend. ( Reine Spekulation!! Hab das Finale ja leider noch nicht gelesen. Trotzdem hoff ich, dass es so ist.) Aber dieses Foto war ihm auch keine Hilfe. Viele von ihnen hatten selbst keine Freundin, einige weil sie nicht daran interessiert waren, oder sie waren, so wie Tsubasa, zu blind die Liebe eines Mädchens zu erkennen. Er wusste nur von Jun und Yayoi, von Matsuyamas Yoshiko, aber die befand sich in Amerika. Bei den anderen hatte er keine Ahnung. Vielleicht hatten sie es ihm ja auch nur nicht gesagt. Nun ja, er müsste sowieso ohne ihre Hilfe auskommen und sich auf sein Gefühl verlassen. Er stand auf, war schon genug nutzlos im Bett herumgelegen und ging ins Bad. Nach einer viertel Stunde unter ihr fühlte er sich wieder halbwegs wie ein Mensch. Er hoffte nur, die Lehrer setzten für heute keine Wiederholung an, dabei würde er sich ein Minus einfangen, das sich gewaschen hatte. ~Eigentlich eine komische Redewendung~, dachte er sich, rief sich aber sofort wieder zu Ordnung. Er hatte wichtigere Probleme. In seinem Zimmer schlüpfte er in die Schuluniform und packte seine Tasche. Um mit Sicherheit nichts zu vergessen, kontrollierte er noch einmal nach. Er wollte die Lehrer nicht extra auf sich aufmerksam machen. Dann ging er in die Küche und machte sich ein Frühstück, seine Mutter würde erst in einer Stunde aufwachen. Das war gut so, immerhin wollte er ein paar ihrer Blumen stehlen und das hatte sie gar nicht gern. Diese Blumen waren ihr beinahe schon heilig, aber was sollte er tun? Sie würde ein paar fehlende schon nicht bemerken. Er schlüpfte in seine Schuhe und schlich sich mit einer Schere in den Garten. Das Gras war noch feucht vom Tau und auf manchen Blumen lagen noch Tropfen verteilt. Er suchte ein paar der schönsten aus und ging auf Zehenspitzen zurück in den Garten. Er fühlte sich wie ein Dieb. Hoffentlich kam sie ihm nicht auf die Schliche, dann müsste er ihr nämlich alles erzählen und das wollte er wirklich nicht. Ishizaki band die Blumen zusammen und verstaute die Schere. Dann nahm er Ball und Tasche und verließ das Haus. Gestern war Viola früher gegangen, vielleicht tat sie das heute wieder, schließlich wusste sie, dass er normalerweise ziemlich knapp hinkam. Dann stand er vor ihrem Gartentor und wusste nicht, was er tun sollte. Waren die Blumen wirklich eine gute Idee gewesen? Würde sie sich darüber freuen? Da öffnete sich plötzlich die Haustür. Heraus kam Viola. Erschreckt starrte sie ihn an. "Guten Morgen.", sagte er mit einem zögerlichen Lächeln. "Morgen.", murmelte sie. "Was tust du hier?" "Ich wollte dich abholen und hab dir etwas mitgebracht." Er hielt ihr die Blumen hin. Gott, er hätte die Blumen weglassen sollen. "Ehm...Danke." Sie nahm den Strauß. ~Verzeiht sie mir so schnell?~, fragte er sich. "Aber ich fahre heute mit meinem Vater mit. Er muss in diese Richtung.", fuhr sie fort. Er verstand. Nein, so leicht würde sie es ihm nicht machen. Nun, er würde sich noch mehr einfallen lassen. Irgendwie bekam er sie herum. Ein Mann von Mitte vierzig erschien hinter ihr. Er hatte das braune Haar und die blauen Augen seiner Tochter vererbt. Die zierliche Statur aber musste sie von ihrer Mutter haben. "Guten Morgen.", sagte er freundlich. Viola hatte also nichts gesagt. "Guten Morgen, Herr Benedetto.", antwortete Ishizaki. "Wolltest du Viola abholen." "Ja, aber das ist schon in Ordnung, Dad. Wir haben es uns ja schon ausgemacht.", mischte sie sich ein, bevor er antworten konnte. "Dann will dein Freund vielleicht mit uns mitfahren." Ryo sah, dass sie gerade ihren Vater verfluchte. "Nein, danke. In der Früh ist die Luft noch am Besten, das will ich noch auskosten und der Weg ist ja nicht weit." "Nun, dann können wir ja fahren. Wo ist dein Bruder?" "Ich hole ihn." Sie schlüpfte schnell ins Haus, die Blumen vor ihrem Vater versteckend. Dieser hatte aber mehr Interesse an dem Jungen vor seinem Haus. Er sah ihn genau an. Dann bemerkte er den Fußball zu seinen Füßen. "Ah...Bist du auch in der Mannschaft in der mein Sohn spielt." "Ja, und ich muss sagen, er spielt wirklich gut." Patrizio kam genau rechtzeitig heraus, um das zu hören. "Danke Ishizaki, das hört man gern." Dann wandte er sich an seinen Vater. "Dad, ich geh mit ihm zu Fuß." "In Ordnung, mein Sohn. Viel Vergnügen." "Na, komm, Ryo." So gingen die beiden Jungen die Straße hinunter. Viola sah ihnen nach und schluckte. Was hatte ihr Bruder vor? Und warum war Ishizaki mit Blumen gekommen? "Komm, meine Liebe.", holte sie die Stimme ihres Vaters zurück auf die Erde. "Ja." Sie ging schnell zum Auto und setzte sich hinein. Wie sollte sie den heutigen Tag aushalten? Die Aufgaben hatte sie. Ishizaki hatte ihr einen Zettel in die Tasche gelegt. Warum hatte er das nur getan? Sie überholten die winkenden Jungen und fuhren zur Schule. Wäre sie doch nur auch zu Fuß gegangen! Patrizio winkte, bis der Wagen nicht mehr zu sehen war. Dann wandte er sich dem Verteidiger zu. "Also, bedeutet dein Kommen heute, dass du dich mit ihr versöhnen willst?" "Ja, ebenso wie die Blumen." "Du hast ihr Blumen geschenkt?" Ishizaki ließ die Schulter hängen. "Ja." In was für ein Klischee er da gefallen war. "Wahrscheinlich bringt mich deswegen meine Mutter um, aber ich wusste nicht, was ich sonst tun soll." "Oh, ich denke, das war schon etwas Richtiges. Aber so schnell wird das nicht gehen." "Das ist mir schon klar." "Liebst du sie?", fragte Patrizio. Ryo sah ihm in die Augen. "Ja." "Du hättest wirklich dein Herz für das Team geopfert?" "Ich hab es ja getan. Nur leider war ihre Reaktion nicht die von mir vorhergesehene." "Ja, das habe ich mir gedacht und ihr auch gesagt. Also, mein Freund, ich habe sie schon ein bisschen zum Nachdenken gebracht. Weg von dem Selbstmitleid. Das heißt, du musst sie wieder dazu bringen, mit dir zu reden, dann müsste es irgendwie gehen." "Warum hilfst du mir. Ich hab deiner Schwester das Herz gebrochen." "Das stimmt schon, aber sie war davor sehr viel glücklicher, als in Italien. Ich will ihre Augen wieder derart strahlen sehen." "Ich werde mich bemühen." "Tu das und jetzt pass mir mal den Ball rüber." Ishizaki tat wie ihm geheißen und so dribbelten sie gemeinsam zur Schule. Irgendwie war ihm leichter ums Herz. Jetzt hatte er noch einen Freund, der ihm half. Viola traf auf Sanae, als sie gerade auf dem Weg zur Klasse war. "Guten Morgen!", rief die Japanerin ihr zu. "Guten Morgen.", antwortete sie zögernd. Was sie wohl jetzt von ihr dachte? Hatte sie alles mitbekommen? "Na, wie hast du geschlafen?" "Danke, gut." Warum fragte sie so etwas? Sollte sie etwa nicht gut schlafen? Nun ja, sie hätte wahrscheinlich nicht so gut geschlafen, wenn sie zuvor nicht so viele Tränen vergossen hatte, aber auch die Lasagne hatte ihr gut getan. Ihre Mutter sagte ja auch immer, man solle bei Problemen etwas gutes Essen und dann darüber schlafen. Trotzdem war dieses Problem noch genauso unlösbar wie gestern. "Hat dich gestern wohl sehr mitgenommen, was?" Also kam die Sprach doch endlich darauf, sie hatte sich schon gewundert. "Ja, aber es geht schon wieder." ~Einfach nicht daran denken~, wiederholte sie immer wieder still in Gedanken. ~Irgendwann würde dieser Schmerz aufhören.~ "Wirklich? Ich komme über Tsubasa nicht hinweg. Das will ich auch gar nicht. Irgendwann werden wir uns wieder sehen und vielleicht finde ich dann den Mut, ihm meine Gefühle zu gestehen." "Er hat dir doch auch nicht das Herz gebrochen, oder?" "Oh, aber nur, weil ich weiß, dass Fußball zurzeit das wichtigste in seinem Leben ist und ich mir seine unabsichtlichen Zurückweisungen nicht allzu sehr zu Herzen genommen habe." "Bei Ishizaki ist es wohl ähnlich. Nur war seine Zurückweisung nicht unabsichtlich." "Nein, das habe ich gesehen. Er ist nicht immer so gut im Umgang mit anderen. Immer eine ziemlich große Klappe, aber hin und wieder ist das wirklich auch gut, dass er diese hat. Und er denkt sehr viel an andere. Ehrlich gesagt habe ich zum ersten Mal wirklich darüber nachgedacht nachdem du uns zurecht gestutzt hast, weil wir deinen Geschmack kritisiert haben." "Ach, dann hat dieses kleine Intermezzo wenigstens einen Vorteil. Übrigens, kannst du mir vielleicht eine Liste mit den möglichen AGs besorgen? "Du willst doch nicht etwa bei den Betreuerinnen aufhören. Ich hab von den Jungs nur gutes über dich gehört." "Nein, aber ich werde, wenn ich Ishizaki zu sehr ablenke. Ich will nicht, dass er schlechter spielt, nur weil ich dabei bin. Immerhin hat er einen Traum zu verwirklichen." Sanae sah sie verständnisvoll an. "Aber du probierst es doch erst noch einmal." "Klar. Vielleicht bin ich ihm ja auch egal." Aber nach dem Gespräch mit ihrem Bruder gestern, dachte sie nicht mehr, dass das stimmt. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht!", sagte ihre Freundin entgeistert. Viola lächelte. "Nein, immerhin hat er mir heute früh Blumen gebracht. Wollte mit mir in die Schule gehen, aber dazu war ich noch nicht bereit." "Er soll sich wohl so richtig anstrengen, was?", grinste Nakazawa. "Aber natürlich." "Du kannst dir sicher sein, das ich hinter dir stehe." ~Solltest dich aber auch nicht wundern, wenn ich dir mal einen Schubs in seine Richtung gebe.~, setzte die Japanerin in Gedanken fort. "Danke." Sie lächelten einander verschwörerisch zu und so sahen sie Izawa und Yukari, als die beiden gemeinsam in die Klasse kamen. "Viola!", riefen sie aus und liefen durch die Tischreihen. "Schön, dass du wieder kommst." "Ich war doch nicht schwer krank, oder so." "Nun, wie man's nimmt. Ich finde, dass Liebeskummer durchaus eine ernst zu nehmende Krankheit ist." "Ach was.", winkte die Italienerin ab. "Oh doch, hin und wieder macht es einem echt schwer zu schaffen.", murmelte Yukari und schenkte Mamoru einen heimlichen Seitenblick. ~Und wie es zu schaffen macht.~, dachte sie wehmütig. Die beiden anderen Mädchen bemerkten es trotzdem. ~Ach, so ist das~, lächelte Viola in sich hinein und drehte sich zu dem Mittelfeldspieler herum. "Du scheinst nicht sehr mitgenommen zu sein, obwohl ich dir doch gestern ebenfalls den Laufpass gegeben habe." Er lächelte verlegen. "Nun ja, nachdem ich Ishizaki gesehen habe, nachdem du weggerannt bist, habe ich bemerkt, dass es wohl nicht wirklich Liebe gewesen ist, was ich für dich empfunden habe. Aber ich wäre gern ein guter Freund von dir, ich mag dich nämlich wirklich gern." Sie grinste. "Das nehme ich an." Sie hielt ihm die Hand hin und er schlug erleichtert ein. "Aber wie hat er denn ausgesehen?" "Das sage ich nicht, immerhin ist auch er mein Freund. Der beste, den ich habe." "Ziemlich fertig.", antwortete dafür Yukari. "Irgendwie weggetreten." "Hey! Er ist auch ein Freund von dir!", fuhr Izawa sie an. "Aber ich weiß auch, wie man sich fühlt, wenn man Liebeskummer hat! Und sie ist auch eine Freundin." "Und wer ist diesmal der Glückliche?", ätzte er. "Du glaubst doch selbst nicht, dass ich gerade dir das verrate!" "Nun ja, vielleicht traust du dir ja diesmal ihm deine Liebe zu gestehen, anstatt dass du immer elendslang hinter ihm herschwärmst!" "Jetzt hört aber einmal auf!", fuhr Viola dazwischen. Izawa kam wieder halbwegs zur Besinnung. "Ja, okay." "Bin schon ruhig.", murmelte Yukari. "Ein Typ, der so ist wie er, kann mir auch gestohlen bleiben." "Was soll denn das schon wieder heißen?", fragte er. "Gar nichts. Hey, Ishizaki, guten Morgen.", rief sie dem gerade ankommenden zu. "Was hatte das zu bedeuten?", fragte Mamoru die anderen beiden. "Keine Ahnung.", antworteten sie gleichzeitig und er hatte nur noch mehr das Gefühl irgendetwas nicht zu kapieren. Ryo kam zu ihnen herüber. "Guten Morgen, Mamoru, Sanae. Hallo Viola." Sie lächelte ihn leicht an. "Könnte ich kurz mit dir sprechen?" Allein mit ihm sein? Nein, das wollte sie mit Sicherheit noch nicht. "Ich weiß nicht, vielleicht..." In dem Moment ertönte der Schulgong und sie atmete erleichtert auf. Sie hatte noch ein bisschen Zeit, um sich zu wappnen. -------------------------- So ein blinder Izawa!!! Na ja, ich muss mich selbst überraschen lassen, ob er noch geheilt wird. Weiß selbst nicht, wie's weitergeht. Also schreibt mir ein Kommi ja? Würd mich freuen. Bis zum nächsten Mal Sheepee Kapitel 6: Blumen und Ideen --------------------------- Da bin ich wieder!!! Danke für die bisher eingetroffenen Kommis von Iatreia-chan und Kathryn24!! Hoffe natürlich auf noch mehr Leser!! *gg* Ich hoffe auch das Kapitel gefällt euch und bin schon dabei das nächste zu schreiben!!! -------------------------------- 6.Kapitel - Blumen und Ideen Sie schaffte es auch den restlichen Tag, ihm aus dem Weg zu gehen. Nach dem Training, wo er zu ihrem Glück genauso gut gespielt hat wie immer, musste er schnell nach Hause und so hatte sie auch hier wieder Ruhe. Sie half Sanae und Yukari beim Waschen der Trikots und danach gingen sie gemeinsam nach Hause. Über ihnen bauten sich Gewitterwolken auf und so beeilten sie sich, um nach Hause zu kommen, bevor sie von einem Blitz getroffen wurden. Sanae und Yukari mussten in einer Straße abbiegen und so ging Viola alleine weiter. Sie würde Ryo nicht ewig ausweichen können, wollte es auch gar nicht, aber woher wollte sie wissen, was er ihr sagen wollte. Vielleicht tat er ihr nur noch mehr weh. Versöhnen konnte sie sich auch noch nicht mit ihm, dazu tat ihr Herz noch viel zu weh. Aber irgendetwas musste sie tun. Zum Glück hatte sie damit Zeit bis morgen. Sie kam in ihr Zimmer, ohne bemerkt zu werden und setzte sich an ihren Schreibtisch, am Besten sie konzentrierte sich jetzt erst einmal auf ihre Japanischaufgabe. Trotzdem roch sie an den Blumen, die sie von Ishizaki bekommen und heimlich hierhin gestellt hatte. Das war doch eine wirklich nette Geste von ihm. Tat man so etwas, wenn man die Absicht hatte, jemanden noch weiter von sich zu schieben? Das glaubte sie nicht. Sollte sie morgen doch mit ihm reden? Sie rief sich zur Ordnung. ~Du sollst deine Aufgaben erledigen, sonst werden die Lehrer auf dich aufmerksam!~, herrschte sie sich in Gedanken selbst an und holte ihr Buch aus der Tasche. Die Aufgabe war schwieriger als die Letzte, ob sich Ryo wohl damit auskannte? Es hatte ihr Spaß gemacht, mit ihm auf der Bank zu sitzen und ihm alles zu erklären. Hatte sie sich vielleicht in dem Moment in ihn verliebt. Schon in Italien, nach seiner Abreise hatte sie immer wieder an ihn denken müssen und hatte sich unendlich gefreut, dass sie in seine Stadt zogen, aber hatte sie ihn damals schon geliebt? Konnte man sein Herz innerhalb eines Abends verschenken? Sie wusste es nicht. Bisher war sie immer äußerst vorsichtig gewesen. Hatte ihrem Herzen so gut wie nie die Führung überlassen. Es war einfach zu gefährlich. Aber diesmal war alles so schnell passiert, sie hatte gar nicht reagieren können, da war ihr Herz schon vor seinen Füßen gelegen und hatte laut pochend seine Aufmerksamkeit gesucht. Doch er hatte ihm einen Tritt gegeben. Jetzt schien er zu versuchen es wieder zu bekommen. Warum wollte er ein kaputtes Herz? Es war nämlich garantiert in viele winzige Teile zersprungen. Sie schüttelte den Kopf. Japanisch!!! Ryo war mit Absicht so früh wie möglich gegangen. Nur zu deutlich hatte sie ihm gezeigt, dass sie nicht mit ihm reden wollte. In der Früh glaubte er, ihr Lächeln würde zeigen, dass sie doch bereit war, ihm zu verzeihen. Aber sie hatte es danach irgendwie geschafft, ihm immer wieder auszuweichen. War das nicht ein deutliches Zeichen. Er musste sich wohl noch mehr anstrengen. Izawa hatte gemeint, er solle darauf beharren, mit ihr zu reden. Aber er konnte sie doch nicht zwingen. Wie konnte er nur dem wunderbarsten Wesen, dem er je begegnet war, so wehtun? War er schon genauso blind, wie Tsubasa? Nichts hatte seinen Freund auf Sanae aufmerksam machen können und trotzdem war sie ihm nicht böse. Nun, er hatte ihr auch nicht gesagt, ich will dich nicht mehr sehen. Warum? Alles würde er tun, um sie wieder so lachen zu sehen, wie im Eissalon. Oder während des Zusatztrainings. Ihre Augen hatten so schön geleuchtet. Heute hatte sie gelächelt, aber der Glanz in ihnen war erloschen gewesen. Das war seine Schuld, er war eben ein gefühlloser Trottel. "Ring, ring", das Läuten des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Er schleppte sich zu dem Tischchen auf dem es stand und hob ab. "Ishizaki." "Hey, Ryo. Wie geht's?", fragte eine ihm sehr bekannte Stimme. "Hallo Matsuyama. Ganz gut und dir?" Er konnte ihm doch unmöglich erzählen, dass er Probleme mit einem Mädchen hatte. "Super. Übrigens, könnt ihr das Wochenende nach Tokio kommen, wir hätten mal wieder ein gemeinsames Training. Wurde auch langsam Zeit." "Tokio?" "Ja, am Samstag. Wir übernachten alle dort und fahren Sonntagabend heim. Allerdings haben wir keine Betreuerinnen dabei. Yayoi kommt sicher mit, aber vielleicht haben eure Lust?" "Ich werde sie fragen. Soll ich es den anderen auch sagen?" "Ja, bitte. Wir sehen uns dann am Wochenende. Muss jetzt Schluss machen." Ishizaki hörte ein Klicken und dann einen langen Ton im Hörer. Training mit der Nationalmannschaft. Vielleicht würde ihn das von seinen Grübeleien ablenken. Er drückte eine Taste und hörte das Freizeichen, dann wählte er die Nummer seines Freundes. "Hallo Izawa, Matsuyama hat gerade angerufen. Wir haben Training Samstag und Sonntag in Tokio." "Echt? Das freut mich. Ist noch ein zusätzliches Training vor dem Spiel gegen Ohtomo." Das hatte er ganz vergessen. "Stimmt. Außerdem sollen wir die Mädels fragen, ob sie als Betreuerinnen mitkommen wollen." "Viola würde bestimmt mitkommen, wenn sie deine Freundin wäre." "Ja ja" Er hatte keine Lust auf eine Predigt. Schon gar nicht, wenn der andere auch noch Recht hätte. Er wollte sich nicht noch schuldiger fühlen. "Rufst du die anderen an, ich muss sehen, ob ich Japanisch schaffe. Wir sehen uns morgen." Damit legte er auf und ging in sein Zimmer zurück. Er benötigte nur einen Blick um seinen Lehrer zu verfluchen. Die Aufgaben wurden immer schwieriger und Tsunego erklärte immer weniger. Jetzt würde er Violas Erklärungen brauchen. Noch lieber aber würde er einfach neben ihr sitzen und ihr zuhören, egal worüber sie sprach. Vielleicht sollte er zu ihr gehen? Nein, sie wollte ihn bestimmt nicht sehen. ~Versuch es mit der Aufgabe!~, erinnerte er sich und widmete sich Japanisch. Er musste den ersten Absatz zweimal lesen und verstand auch dann nicht so recht den Sinn in dem Ganzen. Doch plötzlich fielen ihm Violas Erklärungen ein und er machte sich ans Werk. Schneller als gedacht war er fertig. Wahrscheinlich war nicht alles richtig, aber immerhin nicht alles falsch. Tsunego würde sich wundern. "Ryo! Komm einmal runter. Ich brauche deine Hilfe!", hörte er die Stimme seiner Mutter. Entweder aus der Küche oder aus dem öffentlichen Bad. Da kam ihm eine Idee. Vielleicht würde Viola gerne einmal das Bad sehen, wenn niemand darin war. Morgen Abend hatten sie geschlossen. Aber würde sie mit ihm allein sein wollen? Heute wollte sie nicht einmal mit ihm reden. Aber er ging jetzt vielleicht besser hinunter, sonst würde seine Mutter wütend. Oder besorgt. Er wollte ihr echt nicht seine Probleme erzählen. "Ja, Mama, was brauchst du von mir?" "Hilf deinem Vater im Bad. Ich muss mich um das Essen und meine Blumen kümmern." "Blumen?", stotterte Ishizaki. "Ja." Sie sah ihn besorgt an. "Ist etwas nicht in Ordnung mit dir?" ~Nur nichts anmerken lassen!!~ "Nein, alles bestens. Ich gehe jetzt zu Papa." Er wandte sich um. "Ach ja, morgen Vormittag kommt der Fujimaler*. Deswegen müssen wir ihm heute Platz machen." Er sah seine Mutter wieder an. "Heißt das, wir haben den ganzen Tag geschlossen?" "Nein, nachmittags haben wir 2 Stunden geöffnet. Dann sind die Farben wieder trocken. Aber ich will sicher nicht auf einen freien Abend verzichten." "Ach so." Er ging zu seinem Vater ins angrenzende Gebäude. Vielleicht hätte er dann sogar eine Ausrede um sie einzuladen. Die Bilder des Fuji waren frisch wirklich am schönsten. Der Maler, der immer zu ihm kam, war schon ein alter Knabe, aber ein wahrer Meister in seiner Kunst. Er war so in seinen Gedanken und der Arbeit vertieft, dass er erschreckt auffuhr, als seine Mutter schrie: "Ryo!" ~Oh oh ~, dachte er. ~Was kommt jetzt?~ Er ging zu ihr in den Garten und sah vor welchem Beet sie stand. Dort hatte er die Blumen heraus genommen. Er hatte doch geahnt, dass er nicht ungeschoren davon kam. "Kannst du mir das erklären?", fragte seine Mutter zornig. Die Blumen waren ihr Heiligtum. Zerstörte ein Badegast ihr Beet, wurde er im schlimmsten Fall für immer vor die Tür gesetzt. "Was denn?", versuchte es Ishizaki auf die unschuldige Art. "Es fehlen Blumen. Ein paar der Schönsten. Einfach abgerissen." "Vielleicht haben wir hier Mäuse oder Kaninchen." "Machst du dich über mich lustig, Sohn, ich will eine Erklärung!", fuhr sie ihn an und drohte mit ihrem Finger. Er war größer als sie, trotzdem war es ziemlich beeindruckend sie wütend zu sehen und im Normalfall vermied er es sie in diese Stimmung zu bringen. "Ich..." Wie sollte er das erklären? Er konnte ihr schlecht von Viola erzählen. Nein, das ging nicht. "Ja?" Vielleicht sollte er einfach sagen, er hätte mit seinem Fußball hinein geschossen? Nein, dann wären sie alle an einem Fleck kaputt. Nicht so wählerisch hier und da. "Soll ich dir vielleicht die Ohren lang ziehen?", fragte sie. "Nein!" Alles nur das nicht. Anscheinend musste er ihr wirklich die Wahrheit sagen. "Ich habe sie als Geschenk gebraucht.", flüsterte er. "Ach ja. Für wen?" Er wurde rot und ließ den Kopf hängen. "Für... Für ein Mädchen." Sie starrte ihn an. Sprachlos. Ihr Sohn und ein Mädchen? "Ein Wunder ist geschehen." "Was?" "Ich dachte schon, es würde gar nicht mehr geschehen." "Du bist nicht böse?" Sie lächelte. "Nein, aber ich hoffe, sie hat sich wenigstens darüber gefreut." "Das weiß ich nicht.", gestand er. "Sie hat sie zwar angenommen, aber ich hab danach nicht mehr mit ihr sprechen können." Sie sah ihn verständnislos an. "Seit wann bist du schüchtern?" "Das bin ich nicht! Aber ich habe einen großen Fehler gemacht und den versuche ich jetzt auszubügeln." Sie verstand. Wahrscheinlich besser, als er ahnte. "Dann versuch dein bestes. Aber nimm bitte nicht mehr meine Blumen." "Nein. Versprochen." Damit ging sie wieder ins Haus. Er sah ihr noch nach, bevor er sich auch wieder seiner Arbeit widmete. Am nächsten Tag konnte Ishizaki Viola doch irgendwie abfangen. Da hatte sie keine Chance mehr, sich vor einem Gespräch zu drücken. Sie machte sich auf irgendwelche Geständnisse, für die sie noch nicht bereit war, gefasst und war umso erstaunter, als er fragte: "Hast du schon einmal ein riesiges Fujiwandgemälde gesehen?" "Nein." "Zu uns kommt heute ein Fujimaler. Und heute Abend haben wir eigentlich geschlossen. Vielleicht willst du es dir ja ansehen kommen." ~Allein mit ihm? Nein, sicher nicht~ "Also, ehrlich gesagt..." Er ließ sie nicht ausreden. Ihm war klar gewesen, dass sie allein nicht kommen würde. "Sanae!" Die Japanerin sah zu ihm hinüber. "Komm doch mal!" Sie stand auf und auch Izawa und Yukari folgten ihr. "Willst du heute Abend zu uns ins Bad kommen. Wir haben geschlossen und heute kommt der Fujimaler." "Lädst du uns auch ein?", fragte sein Freund. "Klar. Übrigens kann Patrizio auch kommen, wenn er Lust hat.", wandte er sich an Viola. "Ich wird's ausrichten.", antwortete sie vollkommen verdattert. Warum war Ryo ganz anders, als sie gerechnet hatte? Spürte er, dass sie noch nicht bereit war mit ihm allein zu sein? Oder bildete sie sich nur ein, dass er mehr für sie empfand, als er bisher gesagt hatte? "Das wird wirklich cool!", freute sich Yukari. "Wir haben das ganze Bad für uns alleine." "Ja, und die Wandgemälde sind ganz frisch immer am Schönsten.", lächelte Sanae. Sie sah Viola an, wie verwirrt sie war. Das war ein guter Schachzug von Ishizaki gewesen. Jetzt würde sie kommen und wieder ganz normal neben ihm sein, dann würde sie mit ihm lachen. Bald wären die beiden zusammen. Wie sehr wünschte sie sich das auch. ~Aber ich kann warten.~, redete sie sich ein. Sicherheitshalber würde sie ihre Freundin aber persönlich abholen. Die Italienerin hatte keine Zeit mehr, um noch irgendwie abzusagen, denn in diesem Moment ertönte der Gong. ---------------------------------------------- *Fujimaler: Das sind Maler, die sich auf den Fuji spezialisiert haben. Sie malen ihn innerhalb kürzester Zeit ohne Vorlage an Wände. Meistens in Bädern, weil das angeblich die Stimmung der Gäste verbessern soll. Bis man allerdings soweit ist und den Fuji malen kann, dauert es Jahre. Eine Zeit, die sich heute fast niemand mehr nimmt, weshalb diese Kunst im Aussterben ist. --------------------------------------- Also, nach meiner kleinen Erklärung hier, verabschiede ich mich. Wie gesagt ist das nächste Kapitel schon in Arbeit. Ich hoffe, ihr schreibt in einem Kommi, wie es euch gefällt. Bis zum nächsten Mal Sheepee Kapitel 7: Wasserspaß --------------------- HI!! Bin schon wieder da. Ich danke mal den Kommischreibern, obwohl die mit mir wahrscheinlich nicht so recht mitkommen!! *gg* Und hoffe, dass euch die folgenden zwei Kapitel ebenfalls gefallen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!!! -------------------------------- 7. Kapitel - Wasserspaß Ich werde nicht hingehen, sagte sich Viola, als sie am Nachmittag in ihrem Zimmer saß. Sie konnte unmöglich zu Ishizaki ins Bad gehen. Klar, sie wären nicht nackt, aber trotzdem ging das nicht. Auch wenn die anderen dabei wären. Sie würde einfach kurz vorher anrufen und absagen. Oder sie entschuldigte sich morgen dafür. Hätte einfach nicht können, oder so. Ihr blieb noch ein Stunde, dann hatten sie vereinbart sich zu treffen. Ihr würde schon etwas einfallen. Patrizio hatte sie nichts gesagt. Der würde sie doch nur überreden hinzugehen. Nein, sie wollte nicht hin. Aber sie konnte sich auch nicht konzentrieren. Jetzt saß sie in ihrem Zimmer, starrte auf die Blumen und dacht nach. Wenn sie gewusst hätte, dass die Liebe so wäre, hätte sie alles getan um sich nicht zu verlieben. ~Was hätte ich da schon tun können~, dachte sie ~Es ist so schnell passiert, als wäre ich von einer Riesenwelle überspült worden.~ Es läutete an der Haustür. Ihre Mutter oder Patrizio würden hingehen. Sie hatte keine Lust. Wieder sah sie auf die Uhr. Noch ein halbe Stunde. Ihr war noch immer keine Ausrede eingefallen. "Du hast doch noch gar nichts gepackt!", sagte Sanae in überraschtem Ton, obwohl sie das überhaupt nicht war. Ihre Freundin suchte eindeutig ausreden. "Wofür?", fragte Patrizio, der ebenfalls in der Tür stand. Viola starrte die beiden nur an. Jetzt konnte sie nicht mehr entkommen. "Hat sie es dir nicht ausgerichtet. Ryo hat uns zu sich ins öffentliche Bad eingeladen. Sie haben heute geschlossen. Izawa und Yukari kommen auch." "Nein, sie hat nichts davon gesagt. Aber das wird sicher ein Spaß. Ich hole meine Sachen. Du solltest auch packen, Schwesterchen." Er verschwand und Viola löste sich aus ihrer Starre. "Ich will nicht.", sagte sie. "Hör auf deinen Bruder und packe.", sagte Sanae nur und verschwand ebenfalls. Sie hatte keine Chance. Notfalls würden die beiden für sie packen. Das wusste sie, also holte sie sich eine Tasche und zwei Bikinis hervor. Im Badezimmer holte sie ein Badetuch und ging dann ins Wohnzimmer. Dort saß ihre Freundin und bewunderte die Einrichtung. "Die Farben gefallen mir." "Hat meine Mutter ausgesucht. Sie hat ein Händchen dafür." "Das hat nicht jeder." Sie hörten Patrizio die Treppe herunter kommen. "Was ist los?!", rief er übermütig "Gehen wir?" Sanae grinste. "Ja, wir kommen!" Sie nahm Violas Arm und zog sie hinaus, wo ihr Bruder schon wartete. Es war nicht so, dass er unbedingt ins Bad wollte, obwohl er sich darauf freute. Aber auch ihm war sofort klar gewesen, was Ryo damit bezweckte. Ein paar Minuten später standen sie vor Ishizakis Haus. "Wir sind zu früh.", murmelte Viola. "Ach, das macht ihm sicher nichts. Komm, wir läuten an." Sie drückte den Knopf und im Haus hörten sie das Geklingel. Kurz später war Ryo an der Tür. "Hallo! Schön, dass ihr gekommen seit. Wollt ihr noch etwas trinken, oder gehen wir gleich ins Bad?" "Warten wir doch noch auf Yukari und Izawa.", antwortete Sanae. "Ja, okay, dann kommt rein. Wir setzen uns in die Küche." Er ging voran und die anderen folgten ihm. Viola sah sich um. Ihr gefiel das Haus, es hatte angenehme Farben und immer wieder hingen Fotos an der Wand. Auch Zeitungsausschnitte von den Siegen, die Ishizakis Mannschaft errungen hatte. Die Familie schien stolz auf ihn zu sein. Zu Recht, fand sie. Er war wirklich ein guter Spieler. In der Küche stand seine Mutter am Herd und bereitete anscheinend gerade das Abendessen vor. Ryo nahm aus dem Kühlschrank einen Krug mit Limonade und holte ein paar Gläser. "Mama, das sind Freunde von mir. Sanae kennst du schon. Aber das hier sind Patrizio und Viola Benedetto. Ich habe sie, Izawa und Yukari heute ins Bad eingeladen. Das ist doch sicher in Ordnung." "Aber sicher, kein Problem." Sie fragte sich, ob das Mädchen dabei war, dem ihr Sohn sein Herz geschenkt hatte. Nach einer kurzen Musterung tippte sie auf Viola. Sie schien sich nicht ganz wohl in ihrer Haut zu fühlen und sah die meiste Zeit auf ihre Hände. ~Ich muss hier weg!~, dachte Vivi fast panisch. ~Ich halte es keinen ganzen Abend hier aus. Vielleicht kann ich fragen, wo das WC ist und dann verschwinden. Auch wenn ich die anderen damit vor den Kopf stoße.~ Sie sah Ishizaki an und fragte: "Kannst du mir sagen, wie ich zum WC komme?" "Ah, klar, du gehst..." "Ich zeige es ihr.", fiel ihm seine Mutter ins Wort. "Komm mit, meine Liebe. Du bleibst bei deinen anderen Gästen." "Eh...Danke." ~Das war wohl nichts~, dachte sie niedergeschlagen. ~Die kleine will weglaufen. Das werde ich nicht zu lassen. Hin und wieder darf man seinen Kindern auch unter die Arme greifen.~ "Sie haben ein sehr schönes Haus, Frau Ishizaki." "Danke. Wir leben auch sehr gerne hier. Diese Tür ist es. Ich bin gleich neben an, solltest du etwas brauchen." "Danke." Sie verschwand in dem kleinen Raum. ~Wie soll ich denn hier wegkommen? Die Tür quietscht, da komm ich nicht wieder unbemerkt weg und Izawa und Yukari kommen auch jede Minute.~ Da läutete auch schon die Haustür. Nun musste sie sich in ihr Schicksal fügen. Sie kam aus dem WC und ging zurück in die Küche. Dort fand sie ihre Freunde nicht, also ging sie weiter. "Da bist du ja.", meinte Sanae, als sie wieder zu ihnen stieß. "Wo sollte ich sonst sein?", antwortete Viola mit einem etwas gezwungenen Lächeln. Hinter ihnen ertönte die Stimme von Ishizakis Mutter: "Viel Spaß, meine Lieben. Aber passt auf das neue Fujibild auf. Der Maler hat zwar gesagt, es würde schon trocken sein, aber ich will lieber kein Risiko eingehen." "Machen wir.", antwortete Yukari und zog Vivi aus dem Haus. Im Badehaus trennten sie sich um ihre Badesachen anzuziehen. Ishizaki sah den Mädchen noch nach, bevor seinen Freunden folgte. ~Ich weiß, dass du dich nicht wohl fühlst~, dachte er schuldbewusst ~Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, um dir zu zeigen, dass du mir zumindest vertrauen kannst.~ Was hätte er wirklich anders machen können. Seine Worte hatte er gesagt. Daran konnte er nichts mehr ändern. Aber er würde es irgendwie schaffen sie zurück zu bekommen. Und sollte das wirklich nicht gehen, wollte er zumindest ein guter Freund von ihr bleiben. Aber lieber wäre es ihm, wenn es anders wäre. Sehr viel lieber. "Das war eine gute Idee, Ishizaki.", sagte ihm Patrizio, als er in die Umkleidekabine kam. "Ich hoffe es.", murmelte Ryo. "Ach, du wirst schon sehen, nach ihrer anfänglichen Grübelei wird sie genauso viel Spaß haben, wie wir anderen auch." "Wir haben sicher Spaß!", grinste Izawa. "Also, wie schmeißen wir die Mädels am Besten hinein? Jeder übernimmt eine?" "Danke, nein. Aber ich leg mich nicht mit Sanae an. Ich hab schon genug Kopfnüsse bekommen." "Ach, komm schon. Sei kein Spielverderber!" "Nein, wirklich nicht." "Aber du machst doch mit, oder Patrizio?" "Mit Sanae lass ich mich auch nicht ein, aber ich werde sehen, dass Viola schnell ins Wasser kommt.", lachte der Italiener. "Dann kann sie erst Recht nicht schnell verschwinden." "Ich will aber nicht, dass sie zu irgendetwas gezwungen wird.", wandte Ishizaki ein. "Keine Sorge. Das ist sie von mir durchaus gewöhnt. Am lustigsten war es sie am Meer ins Wasser zu werfen." Er schwelgte kurz in seiner Erinnerung. "Hin und wieder braucht man einen kleinen Schubs. Du machst es schon richtig." "Ja, er hat Recht, Ishizaki. Und da du nun nicht Sanae übernimmst, werden zumindest Yukari und Viola ins Wasser geworfen. Du kannst sie währenddessen fragen, ob sie nach Tokio mitkommt. Wenn sie mitmachen, bleiben die anderen auch nicht hier." "Tokio?", fragte Patrizio, während sie wieder in den anderen Raum mit dem Wasserbecken gingen. "Die Nationalmannschaft trifft sich wieder einmal zum Training. Hey, vielleicht kann er mitkommen. Dann hat Viola so etwas, wie einen Aufpasser und du lernst einmal die besten Spieler unseres Landes kennen." "Ich würde gern mitkommen." "Klar, ich frage Matsuyama.", antwortete Ryo und versuchte bei dem Anblick der Mädchen nicht wie ein totaler Trottel auszusehen. Sanae hatte einen dunkelblauen Sportbadeanzug an, der allerdings ihre Figur sehr gut betonte. Violas Badegewand war ein grüner Triangelbikini mit je einer gelben Blüte auf Ober- und Unterteil. Sie füllte ihn sehr gut aus, fand er und musste sich zwingen, sie nicht anzustarren. Ihr Haar hatte sie geflochten. Yukari trug einen ebenso kleinen Bikini, wie Vivi, nur in den Farben rot und orange. Izawa musste sich durchaus nicht zwingen, hinzusehen. "Wow, ihr seht echt toll aus!", grinste er und ging näher an Yukari heran. "Wo hast du den her?", fragte er sie. Sie wurde rot und bemerkte dabei nicht, dass er ihr immer näher kam. "Aus dem neuen Geschäft in der Stadt." Mamoru war versucht, sein Glück zu versuchen und sie gleich hinein zu stoßen, aber Patrizio ging an ihm vorbei und raunte: "Wart noch ein bisschen." Also hielt er sich noch zurück und redete noch mit ihr. "Das ist also das neue Bild, Ishizaki?", fragte Patrizio seinen Freund. "Ja, ein bisschen verträumter als das vorige, aber uns gefällt es." "Es ist wirklich hübsch.", stimmte Viola zu. "Der Maler ist ein wirklicher Meister in seinem Gebiet. Allerdings hat er uns erzählt, dass er immer weniger Schüler bekommt." "Das ist schade. So etwas zu können muss toll sein." Erst jetzt bemerkte sie, dass sie wieder ganz normal mit ihm geredet hatte. Sie kniff die Lippen zusammen. Wie hatte sie vergessen können, mit wem sie sprach? Patrizio bemerkte die Veränderung und nickte Izawa zu. Dieser grinste und packte eine überraschte Yukari an den Armen. Auch Patrizio nahm seine Schwester mit einem festen Griff und schwenkte sie herum. Gleich darauf landeten beide Mädchen platschend im Wasser. Prustend kamen sie wieder an die Oberfläche. "Dafür bezahlst du, Pat!", schrie Viola und wollte nach seinen Füßen greifen. Er sprang lachend zurück. Yukari strich sich die Haare aus dem Gesicht und funkelte Izawa wütend, aber auch verletzt an. Hatte er sich nur mit ihr unterhalten, um sie hineinschmeißen zu können? Ryo wandte sich an Sanae, aber die machten einen Schritt zurück. "Wehe!", drohte sie. "Keine Sorge. Mit dir lege ich mich nicht an.", lächelte er. "Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht Lust hast, am Samstag als Betreuerin mit nach Tokio zu kommen?" "Warum?", fragte sie immer noch misstrauisch. "Matsuyama hat angerufen. Die Mannschaft trainiert wieder einmal. Diesmal eben in Tokio." "Ach so. Kommt Yayoi auch?" "Wahrscheinlich." "Gut, kein Problem. Mach ich gerne. Ich freue mich darauf, sie alle wieder zu sehen." "Toll!" In dem Moment rannte Patrizio an ihnen vorbei und gab Ryo einen unabsichtlichen Stoß. Er flog rückwärts gegen Viola, die gerade ihren Bruder verfolgt hatte und sie landeten gemeinsam im Wasser. Schnell tauchte er wieder auf und griff nach ihr, um ihr zu helfen. Aber sie war schon wieder aufgetaucht. "Entschuldige.", prustete. "War ja nicht deine Schuld. Aber ich glaube, dein Bruder sollte auch mal ein bisschen Wasser schlucken.", murmelte er verschwörerisch. Patrizio stand am Rand und grinste. "Entschuldige Ishizaki. War nicht mit Absicht." "Ja ja, hilf mir lieber raus, ja?" Der Italiener nahm seine Hand. In dem Moment ergriff Viola seine zweite. Blitzschnell zogen sie ihn hinein und wichen aus, um nicht ebenfalls wieder unter zu gehen. Kaum war Patrizio wieder an der Oberfläche, wurde er von seiner Schwester noch einmal untergetaucht. "So, jetzt sind wir quitt.", lachte sie und wich schnell aus, als er sie wieder schnappen wollte. "Na toll!", schimpfte Sanae. "Jetzt bin ich auch nass!" Die wandten sich ihr zu. Sie war wirklich ganz voll gespritzt. Entschuldigend sahen sie sie an. "Tut uns Leid." "Ach, egal, ich komme einfach jetzt rein." Glücklich hatte sie beobachtet, wie Ryo und Viola ganz selbstverständlich zusammen gearbeitet hatten. Es gab also wirklich noch Hoffnung. "Dann bin ich wohl der einzige, der noch trocken ist!", lachte Izawa vom Rand des Beckens her. Sanae ging an ihm vorbei zur Treppe. Ganz beiläufig gab sie ihm einen Schubs. "Jetzt nicht mehr!" "Hey!", prustete er, als er wieder an der Wasseroberfläche war. "Ich hab dir doch gar nichts getan!" "Na und." Langsam ging sie die Treppe hinunter ins Wasser. "Aber mir!", hörte Mamoru hinter ihm eine Stimme, hatte allerdings keine Zeit mehr, um zu reagieren, schon schluckte er wieder Wasser. Unter der Oberfläche bekam seine Hand ein dünnes Bändchen zu fassen und automatisch griff er zu. Yukari bekam große Augen, als sie spürte, wie ihr Bikinioberteil aufging. "Oh, nein." Hinter ihr tauchte der Mittelfeldspieler wieder auf. "Izawa, lass sofort dieses Band los!", rief sie und hielt mit ihren Händen die Stoffstücke fest. "Sanae? Machst du ihn mir wieder zu?", fragte sie ihre Freundin. "Ich mach schon.", sagte Mamoru stattdessen entschuldigend. Zerknirscht schnürte er das Oberteil wieder zu. "Passt es so?" "Ehm...ja.", murmelte sie. "Danke." So nah war sie ihm noch nie gewesen. Ob er das Kribbeln im Bauch auch spürte? Nein, sicher nicht. Er sah sie doch gar nicht als potentielle Freundin. Für ihn war sie immer die Betreuerin. "Du hast ein ganz schön sicheres Händchen!", scherzte Patrizio und die anderen lachten. Auch Yukari lächelte. "Solche Dinge sagt sonst nur Ishizaki.", grinste auch Izawa. "Ein Strahlemann muss auch Witze reißen können.", wandte der ein. Benedetto kniff die Augen zusammen. Sein Dauerlächeln verschwand ausnahmsweise von seinem Gesicht. "Also hat Viola den Namen von dir?" "Ups.", murmelte Ryo und zog sich zurück. "War echt nicht böse gemeint. Nur meine große Klappe eben! Die kennst du doch schon." "Ja, und die bekommt jetzt ein bisschen Wasser hinein.", drohte Patrizio und nahm die Verfolgung des Verteidigers auf. Dieser wandte sich um und rannte so schnell, wie im Wasser eben möglich. Aber der Italiener war schneller, er kam ihm immer näher. "Stopp!", rief Viola und hängte sich an die Schultern ihres Bruders. "Er hat dich damals ja noch nicht gekannt und er kann nichts dafür, dass ich dich damit geärgert habe." Ishizaki drehte sich verwirrt um. Hatte sie ihn gerade wirklich verteidigt? Das war doch zu schön um wahr zu sein. Patrizio versuchte seine Schwester abzuschütteln, aber sie klammerte sich nur noch fester an ihn. "Geh runter!" "Nicht bevor du dich beruhigt hast." Er atmete tief durch. "Gut, ich bin ruhig. Jetzt mach, dass du runter kommst. Du schneidest mir die Luft ab." "Oh, sorry." Sie ließ sich ins Wasser zurück gleiten. "Hast du wirklich geglaubt, ich würde Ishizaki ernsthaft verletzen?", fragte Patrizio verdattert. "Das ganze war doch nur Spaß." "Ehm...Das konnte ich nicht so genau einschätzen. Du hast so wütend ausgesehen.", antwortete Viola. "Ein gutes hat es wenigstens. Du hast ihn verteidigt.", lächelte Sanae und kam zu ihnen. "Stimmt. Vielleicht wirst du geheilt.", bestätigte Yukari. ~Das hab ich wirklich.~, dachte sie erschreckt. Sie sah unsicher zu Ryo hinüber. Er lächelte und sah irgendwie glücklicher aus. ~Freut er sich darüber?~ "Also, ich finde, ihr solltet euch einmal unter vier Augen unterhalten.", meinte Patrizio und gab ihr einen Stoß in Richtung Treppe. ~Oh, nein! Das noch nicht!~, schrie sie in Gedanken, aber er schubste sie weiter. "Nein, das muss sie nicht.", sagte Ishizaki. Erstaunt drehte sie sich zu ihm um. "Zwing sie bitte nicht, Patrizio." Da war er wieder, der nette Ryo Ishizaki in den sie sich verliebt hatte und bei dem sie gedacht hatte, er wäre nur ein Trugbild. Nahm er wirklich so viel Rücksicht auf sie? Er hatte seit gestern früh nicht mehr versucht mit ihr alleine zu reden. Heute hatte er auch die anderen eingeladen, damit sie Spaß hatten und nicht nur zu zweit waren. ~Soll ich ihn wirklich noch länger hinhalten? Verdient er eine Chance?", überlegte sie und gab sich einen Ruck. "Schon in Ordnung. Wo gehen wir hin?" --------------------------------------- So, das war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. Bitte umblättern!!! *gg* Sheepee Kapitel 8: Wichtige Unterhaltung, Kurztrip nach Tokyo (und Schleichwerbung *gg*) -------------------------------------------------------------------------------- HI! Und schon kommt das nächste Kapitel zum Lesen für euch. Hoffe, es macht euch Spaß!! ---------------------------------- 8. Kapitel - Wichtige Unterhaltung, Kurztrip nach Tokyo (und Schleichwerbung *gg*) Ryo starrte Viola an. Hatte sie das wirklich gesagt? (Zur Erinnerung: Sie hat sich bereit erklärt, mit ihm zu reden. Für die, die so ein schlechtes Gedächtnis haben, wie ich. *gg*) "In...in den Nebenraum. Ich gehe voraus.", stotterte und sie begann zu lächeln. Ihre Entscheidung war richtig gewesen. Er sah noch einmal die anderen an. Die nickten zustimmend, also ging er auf die Treppe zu und voran in einen Raum, wo sich ein kleineres Wasserbecken befand. Es gab auch ein paar Stühle und auf einen setzte er sich. Jetzt kam alles so plötzlich, er wusste gar nicht, wie er anfangen sollte. Die ganze Zeit hatte er darüber nachgedacht, wie er sie dazu bringen sollte, wieder mit ihm zu reden, da war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Mit Sicherheit wollte er sich entschuldigen, aber wie? Sie hatte sich ihm gegenüber auf einen Sessel gesetzt und sah ihn erwartungsvoll an. Er gab sich einen Ruck: "Also, bitte unterbrich mich jetzt nicht, okay? Oder nein, unterbrich mich lieber doch, wenn ich wider zu großen Quatsch von mir gebe. Du kennst ja meine große Klappe. Die macht sich gern selbstständig." "Kein Problem.", nickte sie lächelnd. Ihr Herz fühlte sich auf einmal nicht mehr so wund an, wie in den letzten Tagen. "Okay. Also zuerst wollte ich mich entschuldigen, für das, was ich damals gesagt habe. Mein Plan war eigentlich, dich auf mich wütend zu machen und in Izawas Richtung zu lenken." Er schluckte. "Wie das ausgegangen ist, weißt du ja selbst." "Ja, mein Plan war ähnlich. Er hätte auf mich wütend sein sollen, damit er wieder mit dir spricht." "Man kann eben die Reaktionen nie vorher sehen, was?" Ishizaki holte tief Luft. "Ich habe mich danach selbst total mies gefühlt. Zum einen, weil ich dir so offensichtlich wehgetan habe und das wollte ich wirklich nicht. Zum anderen, weil mein Herz selbst beinahe in alle Stücke geflogen ist. So habe ich noch nie für jemand anderen gefühlt. Es macht mir entsetzlich Angst, weshalb ich wahrscheinlich noch total viele Fehler mache." Er blickte sie an. In ihren Augen konnte er nicht sehen, was sie dachte. Also beschloss er weiter zu machen. Schlimmer konnte es nicht werden. "Mir ist schon klar, dass ich ein totaler Trottel benommen habe und keine zweite Chance verdiene, aber ich bitte dich wirklich um eine. Solltest du das nicht wollen, würde ich zumindest gerne ein Freund von dir bleiben." "Warum?", fragte sie immer noch mit unbewegtem Gesicht. Obwohl ihr Herz dreifache Saltos schlug. Aber sie musste diesmal Gewissheit haben. "Wie?", verwirrt blickte er sie an. Warum sah sie ihn so ohne Regung an? Was verbarg sie hinter ihrer offensichtlichen Maske? "Warum soll ich dir noch einmal eine Chance geben?" "Weil..." Gott, das war schwerer, als gedacht. "Weil ich dich liebe, Viola." Jetzt breitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht aus und er atmete erleichtert auf. "Dann hast du wohl eine Chance verdient. Unendlich viele sogar." Sie sah ihm in die Augen. "Ich liebe dich auch. Es war erschreckend, wie schnell das alles gegangen ist. Normalerweise lasse ich niemanden so leicht in mein Herz und du hältst es bereits nach so kurzer Zeit in deinen Händen." "Ich hatte nicht angenommen, dass du mir so schnell verzeihst." "Ich auch nicht. Was für ein Glück, dass wir so gute Freunde haben. Wir sollten ihnen auch einmal helfen." "Wie meinst du das?", fragte er verwirrt. "Hast du das wirklich nicht bemerkt? Yukari ist voll in Izawa verknallt und wenn ich mich nicht täusche, mag er sie auch. Keine Ahnung, ob es mehr ist. Aber es wäre ihnen doch zu vergönnen, oder?" "Das ist mir noch nie aufgefallen. Bei Sanae und Tsubasa war es nicht zu übersehen. Aber Yukari, nein, die muss ihre Gefühle gut verstecken können." "Nicht gut genug." Sie grinste. "Jetzt sollten wir aber wieder hinüber gehen." Er hielt sie am Arm zurück, als sie sich umdrehen wollte. "Nur eins noch. Willst du meine Freundin sein?" Sie grinste noch breiter und er sah in ihren Augen wieder das Funkeln, in das er sich ebenfalls verliebt hatte. "War das nicht klar. Gut, dann machen wir das eben unwiderruflich sicher." Sie umschlang seinen Hals und zog seinen Kopf zu sich herunter. Ihre Lippen trafen einander und Ryo zog Viola noch enger an sich heran. Tausend Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, doch er bekam keinen zu fassen. Er fühlte sich zugleich extrem Energie geladen und glücklich, aber auch so, als wäre er KO geschlagen worden. "Jetzt ist alles klar?" Er grinste. "Ich denke schon." Sie kamen in den großen Baderaum zurück und die anderen begannen zu jubeln. "Na, endlich. Ihr zwei wart nicht mehr auszuhalten.", meinte Izawa. "Ja? Kümmere du dich um deinen eigenen Kram.", lachte Viola. "Ich habe erst vor kurzem eine Abfuhr bekommen, da brauch ich nicht noch eine." "Du brauchst nur die richtige zu fragen." "Ja, ja. Kommt lieber wieder ins Wasser." Sie sprang hinein und tauchte hinüber zu Yukari. "Er ist während ich weg war doch nicht wieder aufdringlich geworden, oder?" Sie wussten beiden, auf was sie anspielte. "Nein." "Hey! Das war ein Versehen!", verteidigte sich der Mittelfeldspieler. "Das kann man bei dir nie wissen.", scherzte der neben ihm aufgetauchte Ishizaki. Sein Freund drehte sich zu ihm um. "Wenigstens bist du jetzt wieder normal. Deine große Klappe habe ich doch glatt vermisst. Aber sag mir lieber, ob du Sanae noch gefragt hast, bevor du wieder normal geworden bist." "Hat er.", mischte die sich ins Gespräch ein. "Ich fahre gern mit. Viola und Yukari müsst ihr aber erst fragen." "Wohin?", wollten die beiden sofort wissen. Sie wurden über das Training am kommenden Wochenende aufgeklärt und sagten zu. Dann kam Ishizakis Mutter herein und erinnerte sie an die Uhrzeit. Immerhin hatten sie morgen Schule. Sie gingen sich umziehen und verabschiedeten sich voneinander. Ryo stahl bei Viola noch einen Kuss und winkte ihr, als sie ging hinterher. "Problem bereinigt?", fragte hinter ihm seine Mutter. Er sprang vor Schreck fast in die Luft. "Ehm...ja. Alles wieder in Ordnung. Danke." "Gut." Sie ging zurück ins Haus und er fragte sich, wie viel sie gesehen hatte. Er wollte seine Freundin - Gott, das hörte sich wirklich toll an! - nicht gerade vor seiner Mutter küssen. ***Ein paar Tage später*** "Endstadion Tokyo, bitte alles aussteigen. Wir hoffen, Sie hatten eine angenehme Reise und begrüßen Sie jederzeit wieder.", hallte es durch die Lautsprecher, als die Spieler und Betreuer aus Nankatsu aus dem Zug stiegen. Auch Nitta war bei ihnen. Einer der wenigen Mittelschüler, die zur Nationalmannschaft gehörten. "Auf zum Training!", rief Izawa. "Du musst Tsubasa nicht nachmachen.", grinste Ishizaki. Seine Hand hielt die von Viola und er strahlte noch mehr, als seine Freunde es von ihm gewöhnt waren. Patrizio hatte seiner Schwester schon angedroht ihn ab jetzt ebenfalls Strahlemann zu nennen. Aber da sie genauso glücklich war, ließ sie sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. "Wo müssen wir eigentlich hin?", fragte Kisugi. "Moment. Matsuyama hat gemeint, wir sollen gleich zum Toho Sportplatz. Die Taschen bringen wir nachher zu unseren Unterkünften. Werden wieder solche sein, wie bei den Turnieren." "War doch lustig.", wandte Taki ein. "Nur werden wir nicht sehr viel zum Schlafen kommen, wenn wir mit allen anderen in einem Raum schlafen. Es gibt schließlich viel zum Erzählen." "Die Tohoschüler schlafen nicht bei uns und Misugi und Yayoi wahrscheinlich auch nicht." "Ist doch egal. Bleiben noch viele andere." Sie quetschten sich in einen Bus, der in ihre Richtung fuhr und redeten dort munter weiter. Viola freute sich auch schon auf die anderen. Mehrere davon hatte sie bereits in Italien kennen gelernt. Sie hatte Sanae schon genauer über sie ausgefragt und erfahren, dass alle im gleichen Turnier ausgewählt wurden und danach miteinander ein Training absolviert hatten, aus dem wieder nur die besten ausgewählt wurden. Sie hatte gehört, dass einer der Spieler der Cousin von Yukari war. Mit ihm hatte sie allerdings noch nicht gesprochen. Auch auf Hyuga war sie gespannt, den stärksten Gegner Tsubasas in Japan. Wie sich wohl Patrizio gegen ihn schlagen würde? Ihre Station wurde angekündigt und sie drängten zum Ausgang. Kurz darauf standen sie vorm Tohoschulgebäude. "Hoffentlich sind sie wirklich schon da.", sagte Ishizaki und ging voraus. Sie brauchten nicht viel zu suchen, da sahen sie schon einen riesiges Trainingsgelände. "Ist aber nichts gegen Europa.", murmelte jemand hinter Viola. Darauf standen schon einige Spieler und spielten einander den Ball zu. "Hey!!", rief Izawa hinunter. Ihre Mannschaftsmitglieder sahen herauf. "Ah, da seid ihr ja endlich!", rief Matsuyama und kam auf sie zu gerannt. Die anderen folgten ihm. "Hallo, lange nicht gesehen. Also, ich stell jetzt ein paar Leute vor. Sanae und Yukari kennt ihr ja schon. Das hier ist Viola Benedetto, unsere neue Betreuerin. Die drei haben sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, unsere Betreuerinnen zu sein. Und das hier ist Patrizio Benedetto. Ich hab ihm angeboten mitzukommen und der Trainer hat es auch erlaubt." Sie wurden alle freundlich begrüßt. Besonders Viola, die schon einige Spieler kannten. Jito fragte wieder einmal seine Kusine, ob sie ihn nicht vorstellen würde, aber sie winkte lachend ab. "Da hast du wieder einmal Pech, Hiroshi. Sie ist schon vergeben." "Was?! Aber doch nicht wieder an Tsubasa, oder?", rief er aus. "Nein, den hat sie nicht einmal kennen gelernt. Sie ist mit Ishizaki zusammen." "Mit Ishizaki?!", riefen die Tachibanazwillinge aus, die das Gespräch grinsend mit angehört hatten. Jetzt allerdings war ihnen die Kinnlade heruntergefallen und sie starrten den Verteidiger an. Der bemerkte davon nichts, aber Viola drohte: "Wehe, ihr sagt etwas gegen ihn." Sofort waren sie still und Sanae lächelte. Ja, sie hatte selbst schon eine Standpauke von der Italienerin bekommen. Die war wirklich nicht ohne. "Also, trainiert ihr jetzt, oder wollt ihr weiterquatschen. Dann schau ich mich nämlich in der Stadt um.", sagte sie zu den Spielern. "Wir trainieren ja schon.", sagten sie sofort und liefen zurück auf den Platz. Trainer Mikami wartete schon. "Los, ihr habt noch genügend Zeit zum Faulenzen.", trieb er seine Spieler an. Die aus Nankatsu angekommenen zogen sich schnell um und kamen dann auch auf den Rasen. Sanae wurde von Yayoi mit einer Umarmung begrüßt und auch Viola fand die Japanerin sehr sympathisch. Sie setzten sich auf die Bank und sahen eine Zeit lang beim Training zu. Nach ungefähr dreißig Minuten kam ein schwarzhaariges Mädchen auf sie zu. "Ihr seid also die Betreuerinnen für das Wochenende?", fragte sie grinsend. "Ja, wieso?", fragte Sanae zurück. "Sie haben uns auch gefragt, aber wir haben heute selbst schon Training gehabt, also mussten sie jemand anderen fragen." "Training?", wollte Viola wissen. "Ja, Fußballtraining. Ups, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Kalypso O'Flatery, Captain der Frauenfußballmannschaft, Toho Oberschule und Wakashimazus Freundin." (Achtung, Achtung! Das ist eine Schleichwerbung, siehe "Heimlichkeiten" *gg*) "Was? Seit wann?", wollten die Mädchen wissen. "Schon vor dem Turnier." "Das hat er dann niemandem erzählt." "Die Tohospieler wussten es." Sie zuckte mit den Achseln. "Jetzt wissen wir es auch.", meinte Viola. Sie musterte einander und lächelten dann. "Viola Benedetto. Ich bin erst seit kurzem in Japan. Freut mich, dich kennen zu lernen." "Ja, so lang bin ich auch noch nicht hier, obwohl es mir wie eine Ewigkeit vorkommt." Die anderen Mädchen stellten sich ebenfalls vor und dann setzte sich Kaly zu ihnen auf die Bank und sie sahen weiter beim Training zu. Beim Trainingsspiel am Ende lobte sie den Einsatz Ishizakis, als dieser wieder einmal ein Tor mit seinem Gesichtskopfball verhindert hatte. Viola freute sich sehr darüber. Sie hatte das Gefühl, dass ihre neue Freundin sich in Sachen Fußball auskannte. Besonders beeindruckt schien sie auch von Patrizio, der sich immer wieder Zweikämpfe mit Hyuga und Matsuyama lieferte. Seine Technik war anders, als die Tsubasas, aber er schlug sich nicht schlecht. Kurz bevor sie wieder ging, verabredeten sie sich am Abend in einem der Clubs. Sie wollte auch ein paar ihrer Freundinnen mitbringen. ------------------------------------------------ So, das wär's mal wieder für heute. Ich setz mich bald wieder hin und schreib weiter. Ich hoffe, ich krieg ein paar Kommis von euch, würde mich freuen. Bis zum nächsten Mal!! Sheepee Kapitel 9: Nankatsu vs. Ohtomo ------------------------------ HI!! Bin schon wieder da, und die FF ist jetzt auch bald aus. Es fehlen nur noch dieses Kapitel und der Epilog, den ich auch heute noch raufladen will. Es ist die erste FF, die ich fertig schreibe!! *gg* *freu* Dieses Kapitel ist zum Großteil Yukari und Izawa gewidmet. Ziemlich kitschig, aber na ja, ist ja auch unter "Romantik" eingeordnet. Ich hoffe, es gefällt euch!!! ------------------------------ 9.Kapitel - Nankatsu vs. Ohtomo Ishizaki und Viola saßen im Park auf einer Bank und beobachteten die vorbeigehenden Leute. Am nächsten Tag sollte das Freundschaftsspiel gegen Ohtomo stattfinden und Ryo musste ein bisschen später noch einmal zu einem letzten Training. Aber dieses bisschen freie Zeit wollten sie nur für sich nutzen. "Ich habe über Izawa und Yukari nachgedacht.", sagte er irgendwann. "Ja?", fragte sie lächelnd. "Mhm. Irgendwie ärgert er am liebsten sie und letztes Wochenende in Tokyo sind sie im Club auch fast ständig zusammen gewesen." "Stimmt, glaubst du, er versucht sie für sich zu gewinnen?" "Nicht absichtlich. Ich habe ihn darauf angesprochen, als er mich wieder einmal aufgezogen hat. Er hat ganz verdattert geschaut." Sie sah ihn überrascht an. "Wann war das?" "Dienstag. Warum?" "Er tut immer noch ganz normal." "Nein, nicht ganz. Im Unterricht schaut er sie immer wieder mal an. Auch wenn ihr es nicht merkt. Keine Ahnung, ob ich ihn jetzt auf sie aufmerksam gemacht habe oder ob er zurück weicht." "Wir werden sehen. Izawa sollte eigentlich schon alt genug sein. Und wir wissen ja, das unsere Pläne meistens schief laufen." Sie grinste und sah auf die Uhr. "Oh je, wir müssen zum Training." "Kommst du denn wieder mit? Du musst doch eigentlich gar nicht." "Nein, ich komme mit." Sie standen auf und gingen Hand in Hand aus dem Park. "Übrigens bin ich der Meinung, dass das Ergebnis unserer Pläne ganz zufrieden stellend war.", lächelte er sie an. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. "Zumindest das Ende." Am nächsten Morgen waren die Betreuerinnen schon früher als die Spieler beim Fußballplatz und richteten die Trikots her. Gestern hatten sie sich die Mühe gemacht die traditionellen weißen ganz sauber zu bekommen, damit sie heute in ihnen auflaufen konnten. "Sie sind schon ein richtig gutes Team.", meinte Viola. "Ja, Izawa und Patrizio könnten es zusammen vielleicht sogar mit Tsubasa aufnehmen.", gab Yukari zu. "Nein, gegen ihn kommt keiner mit.", stellte Sanae richtig. "Oh, kommt da wieder die alte Fane heraus?", grinste ihre Freundin. "Fane?", fragte Viola. "In der Grundschule war das mein Spitzname. Damals war ich Chefin der Anfeuerungs-AG." "Sobald sie Tsubasa gesehen hat, ist sie nicht mehr von seiner Seite gewichen und hat ihn bei jedem Spiel angefeuert. In der Mittelschule hat sie es dann geschafft Betreuerin zu werden. So wie Yayoi es schon in der Grundschule bei Jun war. Tsubasa und sie kannten sich damals schon und Sanae war entsetzlich eifersüchtig." "Ja, ja. Ist ja schon gut. Wärm nicht die alten Geschichten wieder auf. Ich habe außerdem während des Turniers damals herausgefunden, dass sie in Jun verliebt ist und nicht in Tsubasa." "Und der hatte sowieso nur seinen Fußball im Kopf. Aber er hat sich am Ende sogar bei Sanae für die Anfeuerung bedankt." "Das ist nett." "Ja." In dem Moment kamen die Nankatsuspieler am Fußballfeld an. "Guten Morgen." "Hi. Hier, wir haben uns gestern die Mühe gemacht und eure weißen Trikots gewaschen. Zieht euch schon einmal um. Urabe und die anderen werden bald kommen. Dann könnt ihr euch schon einmal einspielen." "Wird gemacht." Sie verschwanden in der Umkleidekabine und die Mädchen hatten wieder ihre Ruhe. Aber nicht lange, da kamen auch schon die Spieler aus Ohtomo. "Hallo Sanae, Yukari. Hab ich dich nicht mit Ishizaki damals gesehen?", grüßte Urabe. "Ja. Viola Benedetto. Hallo." "Sehr erfreut." "Du brauchst sie gar nicht anzumachen, Urabe. Sie ist Ishizakis Freundin." "Was?! Seit wann?" "Fast zwei Wochen.", erwiderte der hinzugekommene Ryo. "Du Glückspilz!" "Danke.", grinste der Nankatsuverteidiger. "Wir könnten eine Wette abschließen..." "Oh, nein, um sie wette ich nicht." "Ist schon gut. Versteh ich ja.", gab sich Urabe geschlagen. Mittlerweile waren auch die anderen Spieler umgezogen und sie wärmten sich für das Spiel auf. Das Spiel begann. Nankatsus Co-Trainer fungierte als Schiedsrichter. Ohtomo hatte Anstoß. Zwei Stürmer aus den höheren Klassen stürmten mit dem Ball vor. Sie waren schnell, doch Ishizaki fing einen Pass ab und spielte nach vor zu Patrizio. Der dribbelte den Ball durch das Mittelfeld, stieß aber dann auf Urabes Verteidigungsmauer. Zwischen den vier Spielern fand er keine Lücke, also passte er zurück zu Izawa der einen Angriff des alten Shutetsudrios startete. Sie schafften es Urabe und die anderen zu umspielen, Kisugi schoss, aber der Torwart fing den Ball. "Mist." "Mach dir nichts draus, wir finden schon noch eine Möglichkeit.", beruhigte ihn Patrizio. Nun kam Ohtomo mit einer Konterchance. Doch die wurde von Morisaki zunichte gemacht. Er hatte in Europa einiges dazu gelernt. Nie würde er so gut werden, wie Wakashimazu oder Wakabayashi, aber er war einer der besten Torhüter Japans. "Los, Nankatsu!", rief Viola von der Seite. Yukari starrte sie an. "Wow, du kannst es ja mit der alten Fane aufnehmen!" "Echt?" "Ja." Im Spiel hatte gerade wieder Patrizio den Ball. Gemeinsam mit Izawa spielten sie die Gegner aus. "Die sind schon fast ein goldenes Duo.", grinste Ishizaki hinten bei den Verteidigern. Izawa spielte seinem Kollegen einen letzten Pass zu und der schoss. Der Tormann kam nicht mehr an den Ball. 1:0 für Nankatsu. "Den kriegt ihr wieder!", grollte Urabe. "Versuch's doch.", zog ihn Ryo auf. Ohtomo schaffte doch den Ausgleichstreffer, aber das verstärkte den Kampfgeist von Nankatsu nur noch. "Los, noch ein Tor, Nankatsu!", rief Viola. Patrizio und Izawa dribbelten wieder vor. Da rutschte ein Verteidiger Izawa hinein. Aber er erwischte dessen Fuß und nicht den Ball. "Aaahhh!", schrie er und stürzte zu Boden. "Pfiiieeeef." Der Schiedsrichter entschied auf Foul. Mamoru musste vom Platz. Ein Arzt lief herbei und auch Yukari kam zu ihm, sobald er im Seiten aus war. Für ihn kam einer der anderen Oberschüler hinein. Das Spiel ging weiter, aber die Mädchen achteten nicht darauf. "Tut's sehr weh?", fragte Yukari den Mittelfeldspieler. "Nein, es geht schon." Der Arzt verband ihm den Fuß und verordnete zwei Tage ohne Fußballspielen. "So ein Mist!", ärgerte sich Izawa. "Tsubasa würde schon wieder auf dem Feld stehen." "Du bist aber nicht Tsubasa!", rief Yukari. "Danke, ich weiß selber, dass ich nicht so gut bin wie er, daran braucht mich niemand zu erinnern." "Du bist sehr gut. Tsubasa ist eine Ausnahme. Und ich meinte eigentlich, dass du nicht so Fußballverrückt bist, wie er." Er lächelte. "Nein, wahrscheinlich nicht." Wieder ertönte ein Pfiff. Sie sahen zum ersten Mal wieder aufs Spielfeld. Tor für Nankatsu. Es stand nun 2:1. "Vielleicht ist es gut, dass ich so leicht zu ersetzen bin.", murmelte Izawa. "Das bist du ganz und gar nicht.", wandte Yukari ein. Viola zog Sanae weg von der Bank, doch die beiden merkten gar nichts. "Danke.", sagte er und lächelte sie an. Dabei wurde ihr Herz weich. Sie errötete ein bisschen. "Keine Ursache." ~Vielleicht hat Ishizaki Recht.~, dachte Izawa ~Bei ihrem Anblick schlägt mein Herz schneller. Bin ich in sie verliebt. Er müsste sich mit solchen Dingen eigentlich auskennen.~ "Hör mal, willst du vielleicht heute mit mir ausgehen?" Sie starrte ihn an. Er missdeutete das und meinte, tief getroffen, noch bevor sie Zeit gehabt hatte, sich von dem Schock zu erholen. "Ist schon okay, du musst ja nicht, wenn du nicht willst." Er drehte sich um und sah wieder dem Spiel zu. Ohtomo war gerade beim Angriff. Sie waren gut, aber ihnen fehlte Nitta. ~Er hat mich wirklich gefragt!~, freute sich Yukari. ~Ich muss ihn wieder in meine Richtung sehen lassen. Ihm sagen, dass ich gerne mit ihm ausgehe.~ Da ertönte der Halbzeitpfiff. Die Spieler kamen zu ihnen und sie verließ der Mut. Vor allen anderen wollte sie es ihm nicht sagen. Er war noch immer verletzt und ignorierte sie. Er gratulierte Kisugi zu seinem Tor und scherzte mit Ishizaki. So, als hätte er sie nie eingeladen. Viola kam zu ihnen herüber. "Was ist passiert?", flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr. "Er hat mich eingeladen mit ihm auszugehen, ich war total geschockt, wäre nie auf die Idee gekommen, dass er das machen könnte und dann hat er sich abgewendet und schon war auch der Halbzeitpfiff, bevor ich irgendetwas sagen konnte." "Oh je. Ich glaube durch dein Erstaunen hast du ihn verletzt. Männer sind eigenartige Wesen, das lerne ich selbst gerade erst. Während der zweiten Halbzeit musst du mit ihm reden. Sonst wird aus euch nichts. Jetzt, wo er schon mal den ersten Schritt gemacht hat." "Du hast ja Recht." Die Spieler gingen wieder auf den Platz. Izawa saß noch immer neben Yukari und versuchte sie und den Schmerz in seinem Innern so gut wie möglich zu ignorieren. ~Hat sich so auch Ishizaki damals gefühlt, als er Viola fast verloren hat? Wie hat er das ausgehalten?~ "Mamoru." Sie berührte ihn am Arm. "Was ist?", fragte er ohne sie anzusehen. Sie blickte zu Viola und Sanae hinüber. Die Italienerin nickte ihr aufmunternd zu. Also gab sie sich einen Ruck. "Ich würde gerne mit dir ausgehen.", sagte sie fast zu leise, aber er hörte es und wirbelte herum. "Ist das dein Ernst?" "Ja, ich habe schon so lange darauf gehofft, dass ich total geschockt war, als du mich dann wirklich gefragt hast. Du hast mir gar keine Zeit gegeben zu reagieren." Er lächelte verlegen. "Ich war so unsicher, dass ich mich gleich einen Narren geschimpft habe. Dann hat es mir extrem wehgetan, weil ich geglaubt habe, du empfindest nicht das gleiche für mich wie ich für dich." Sie hielt den Atem an. "Was empfindest du denn?" "Ich bin in dich verliebt. Ich glaube, dass ist mir erst in dem Moment so richtig klar geworden, Yukari." Nun lächelte sie. "Ich liebe dich auch, Mamoru. Schon lange, du glaubst nicht, wie eifersüchtig ich war, als du um Viola kämpfen wolltest." "Ein eindeutiger Fehler meinerseits. Die zwei passen wunderbar zusammen." "Ja. Aber ich glaube wir zwei auch." Er grinste sie an. "Das hoffe ich doch. Ich hole dich also heute um acht Uhr ab." "Okay." "Na, alles geklärt?", fragte Viola, die mit Sanae wieder zu ihnen kam. "Ja!", antwortete Yukari mit einem fröhlichen Lächeln. "Dann ist ja gut." "Was ist eigentlich los?", fragte Sanae. "Wir haben einander unsere Liebe gestanden.", erwiderte Izawa, wieder mit dem gleichen Selbstbewusstsein wie früher. "Das heißt ihr seid jetzt zusammen?", fragte sie erstaunt. "Ja, eigentlich schon, oder?", er wandte sich an Yukari. Diese lächelte. "Wenn's nach mir geht schon." "Na toll, warum müssen Jungs immer nachfragen. Du solltest ihn küssen, zumindest Ryo war dann alles klar.", verdrehte Viola die Augen. "Das wäre eine Idee." Sie beugte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen langen Kuss. Sie hörten nicht den Schlusspfiff, aber Ishizaki, als er fragte: "Was ist denn hier los?" Sofort zuckten sie auseinander und liefen hochrot an. "Ehm...", keiner von beiden wussten eine Antwort. Viola erbarmte sich und antwortete: "Sie musste ihm nur klar machen, dass sie jetzt zusammen sind. Das kennst du doch." Sie lächelte ihn an, in ihren Augen blitzte der Schalk und er grinste. "Na endlich." "Wie?", fragte Izawa verwirrt. "War schon fast nicht mehr auszuhalten, wie du dauernd zu ihr hinüber geschielt hast. Vielleicht hört das jetzt endlich auf." Er wich dem Schlag seines Freundes aus und lachte. "Schon gut, ich hör schon auf. Übrigens, wir haben gewonnen. 3:2 ist der Endstand." "Ja, ich hab das Tor von dir gesehen.", lächelte die Italienerin ihn stolz an. "Wirklich erstklassig." "Danke. Aber ohne Patrizio wäre es nicht so gut gelaufen. Allerdings hätten wir mit Mamoru wahrscheinlich noch mindestens ein Tor mehr schießen können." Der grinste. "Man kann nicht alles haben. Ich bin schließlich nicht Tsubasa." "Ja, so Fußballverrückt wie er ist sonst wirklich keiner." Die anderen lachten, Ohtomo wurde verabschiedet. Sie nahmen sich vor, bis zum Regionalturnier noch härter zu trainieren um die Mannschaft zu schlagen. Irgendwann würde es mit Sicherheit so weit sein. Auch die Nankatsuspieler trennten sich und gingen nach Hause. Die Betreuerinnen stopften noch die Wäsche in die Waschmaschine. Während sie warteten scherzten und lachten sie. Sie gaben Yukari Tipps für heute Abend, die je später es wurde, immer aufgeregter war. Ishizaki hatte auf Viola gewartet und sie gingen zusammen heim. Auch Yukari und Sanae hatten den gleichen Weg. Das letzte Stück ging die zweite aber allein. Sie rief ein "Hallo!", als sie durch die Haustür kam. Ihre Mutter rief von der Küche aus: "Hallo, mein Schatz. In einer Stunde gibt es Essen, kannst du dann den Tisch decken. Übrigens hast du Post bekommen. Sie liegt im Flur neben dem Telefon." Sanae antwortete ihr und ging zum Telefon. ~Ich habe Yayoi doch erst dieses Wochenende gesehen. Ist irgendetwas passiert?~, wunderte sie sich. Dann sah sie die Briefmarke. Brasilia. ---------------------------------- So, schon gespannt auf den Epilog?? Dann lest schön brav weiter. Ein paar Kommis wären trotzdem ganz nett. Bye Sheepee Epilog: Brasilien ----------------- Und hier folgt das Ende meiner FF!!! Gewidmet, wie Iatreia-chan versprochen, ist es Sanae und Tsubasa, damit er nicht dumm und sie nicht einsam sterben muss. Viel Spaß beim Lesen!! --------------------- Epilog - Brasilien Erschreckt starrte Sanae auf den Brief. Sie kannte nur einen Menschen, der zurzeit in Brasilien war. Schnell drehte sie das Kuvert um und sah auf den Absender. Und wirklich, Tsubasa Ohzora stand darauf. ~Warum schreibt er mir?~ Aber eigentlich war ihr das egal, Hauptsache er tat es und wenn er nur die Adresse von Ishizaki vergessen hatte. Und doch hoffte sie, der Brief war wirklich für sie. Sie presste ihn an ihr Herz und eilte in ihr Zimmer. Ihre Hand zitterte, als sie den Brief öffnen wollte. Sie rief sich zur Ordnung, aber es half nichts. Trotzdem hatte sie kurze Zeit später die Briefbögen in der Hand. Sie atmete tief durch und begann zu lesen: "Liebe Sanae, Vielleicht wunderst du dich, dass ich dir schreibe. Ich weiß, nicht einmal aus Frankreich hast du einen Brief von mir erhalten. Ich wusste einfach nicht, was ich schreiben soll. Nicht einmal jetzt bin ich mir sicher. Aber ich weiß, dass ich dich vermisse. Es ist schön hier, sehr heiß, aber die Brasilianer sind sehr nett und spielen sehr gut Fußball. Ich habe ein paar Freunde gefunden und Roberto trainiert mit mir jeden Tag, auch wenn die Mannschaft in der ich jetzt bin kein Training hat. Es ist schwer, mich hochzuarbeiten und ich habe viele starke Gegner. Trotzdem bin ich immer wieder einsam. Zuerst dachte ich, ich sehne mich nach meinen alten Teamkollegen. Ishizaki und die anderen. Ja, sie fehlen mir, aber ich bin draufgekommen, dass du mir noch mehr fehlst. Jetzt, wo ich hier bin, habe ich bemerkt, dass du immer für mich da warst. Beim Training, bei den Spielen. Wenn ich verletzt war. Es tut mir Leid, dass ich dir dafür nicht oft genug gedankt und dir nicht gesagt habe, wie viel mir das bedeutet. Ich würde jetzt gern bei dir sein und dir das alles sagen, aber ich sehe keine Möglichkeit zu dir zu kommen. Roberto hat mir dabei geholfen. Ich weiß, dass ihr in Japan bald Ferien habt und würde mich freuen, wenn du zu mir kommen könntest. Ich habe ein Flugticket mitgeschickt. Die Unterkunft ist kein Problem. Roberto hat hier ein sehr großes Haus, wo auch du wohnen könntest. Ich hoffe, du nimmst meine Einladung an, damit ich vor dir stehen und dir sagen kann, was ich für dich empfinde. Dein Tsubasa." Sie las den Brief wieder und wieder. Das war doch nicht die Möglichkeit!!! Nach dem hundertsten Mal, sah sie noch einmal ins Kuvert und dort war es wirklich. Das Flugticket nach Brasilien. ~Er hat mir ein Flugticket geschickt. Er will mir sagen, was er für mich empfindet!~, dachte sie, immer noch geschockt. ~Gott, was soll ich nur tun?~ Sie griff nach dem Telefon und rief bei Yayoi an, aber die war nicht zu Hause. Als nächstes versuchte sie es bei Yukari, aber nein, auch die war schon von Izawa abgeholt worden. ~Dann eben Viola!~, entschied sie und wählte. "Benedetto.", meldete sich ihre Freundin. "Hallo, hier ist Sanae. Ich brauche deine Hilfe." "Jederzeit. Was gibt's?" "Wir haben doch jetzt zwei Wochen Ferien." "Ja?" "Tsubasa hat mir einen Brief geschickt und darin befindet sich auch ein Flugticket nach Brasilien." "Wann geht der Flug?" Darauf hatte sie gar nicht geachtet "Ehm...Morgen Mittag." "Was steht in dem Brief?", fragte die Italienerin nach. "Ah...Er hat Freunde gefunden, viele starke Gegner und trainiert sehr hart." Viola hatte bemerkt, dass ihre Freundin kurz gezögert hatte. "Also bitte, deswegen schickt er dir kein Ticket." "Schon gut. Er vermisst mich und will mir sagen, was er für mich empfindet.", antwortete die Japanerin zögernd. "Und wobei brauchst du dann meine Hilfe?" "Was soll ich tun?", rief Sanae. "Das fragst du noch. Du wartest seit ewigen Zeiten darauf, dass er dich endlich so richtig wahrnimmt und dann zögerst du auch noch?" "Es kommt so unerwartet." "Ja, er hat lange gebraucht. Aber unsere Jungs sind nicht gerade die schnellsten. Das weißt du. Willst du die Chance jetzt ergreifen?" "Eigentlich schon.", murmelte Sanae. "Dann pack deine Koffer, rede mit deiner Mutter und flieg morgen nach Brasilien.", sagte Viola bestimmt. "Oder brauchst du da auch meine Hilfe? Ich würde dir gerne helfen, du warst auch für mich da, als ich meine Probleme mit Ishizaki hatte." "Nein, das schaffe ich. Ich rufe dich an, wenn ich in Brasilien bin. Sagst du es auch Yayoi und Yukari. Ich habe sie nicht erreicht." "Mach ich. Ich wünsche dir viel Spaß in Brasilien. Grüße an Tsubasa, auch wenn er mich nicht kennt." "Ja, das werde ich machen." Sie legte den Hörer auf die Gabel. Aus der Küche rief ihre Mutter. ~Ach ja, ich soll aufdecken.~, erinnerte sie sich. Schnell ging sie zu ihr und machte sich an die Arbeit, aber ihre Gedanken waren bei Tsubasa in Brasilien. "Was ist los mit dir?", fragte ihre Mutter. So zerstreut hatte sie ihre Tochter noch nie erlebt. Sanae gab sich einen Ruck und sagte: "Ich fliege morgen nach Brasilien. Das ist doch okay, oder?" Ihre Mutter starrte sie an. "Mit welchem Geld?" "Tsubasa hat mir ein Ticket geschickt. Ich lebe dort in Trainer Robertos Haus und ein bisschen Geld habe ich noch, ich muss es nur wechseln." "Er hat dir ein Ticket geschickt? Ich wusste gar nicht, dass du ihm schreibst." "Habe ich auch nicht. Es ist für mich auch eine Überraschung. Aber ich würde so gern zu ihm kommen. Wir haben doch jetzt Ferien." "Ja, das schon." Sie sah das Leuchten in den Augen ihrer Tochter und gab sich geschlagen. "In Ordnung. Ich bringe dich morgen zum Flughafen. Jetzt essen wir aber noch, dann gehst du packen." "Danke!" Sanae fiel ihr um den Hals. Ihre Mutter lächelte. "Ich will doch, dass du glücklich bist, mein Schatz." "Liebe Fluggäste, wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug und Sie wählen auch in Zukunft unsere Linie. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Brasilien.", ertönte durch die Lautsprecher des Flugzeuges. Aufgeregt klammerte sich Sanae an ihre Tasche. Bald würde sie Tsubasa wieder sehen. In der kurzen Zeit konnte er sich unmöglich verändert haben, trotzdem hatte sie Angst ihn nicht wieder zu erkennen. Die Stewardess lotste sie hinaus. Sie fand am Fließband zum Glück sofort ihren Koffer und ging dann in die Flughalle. Dort waren extrem viele Leute, sie stand da und sah sich um, während die Menschen an ihr vorbeidrängelten. Alle schienen zu wissen wohin sie mussten, nur sie hatte keine Ahnung. Wo war Tsubasa? Die Leute sprachen in den verschiedensten Sprachen, aber Japanisch hörte sie nicht. Da wollte ihr ein Junge den Koffer nehmen und sprach schnell in einer fremden Sprache auf sie ein. Von Tsubasas Stunden erkannte sie das Portugiesische. Sie schüttelte den Kopf und hielt den Griff fest. "Hey, Sanae!", rief da eine bekannte Stimme über die Köpfe hinweg. Sie blickte sich um. "Tsubasa!" Er kam zu ihr und sagte etwas auf Portugiesisch zu dem Jungen. Der lächelte sie entschuldigend an und verschwand in der Menge. "Was hast du zu ihm gesagt?", fragte sie. "Ach, gar nichts." ~Ich kann ihr doch schlecht sagen, dass ich dem Jungen mit der Begründung sie sei meine Freundin weggejagt habe.~, dachte er und lächelte. "Es freut mich, dass du gekommen bist. Aber jetzt sollten wir erst einmal aus dem Gedränge heraus. Aber du musst mir sagen, wenn dir draußen schwindlig wird. Hier herinnen ist es temperiert, aber draußen ist es Mordsheiß." "Ja." Um den Koffer leichter geworden, schlängelte sie sich hinter ihm durch die Menge. Die Temperaturen vor dem Flughafen waren wie ein Schlag ins Gesicht. Sanae hätte die Hitze beinahe umgeworfen, aber Tsubasa hatte ihren Arm genommen und dirigierte sie zu einem Taxi. "Steig ein." Sie nickte und setzte sich hinten hin. Tsubasa stellte den Koffer in den Kofferraum und setzte sich neben sie. Er gab dem Fahrer eine Adresse und sie fuhren los. "Du kannst noch besser Portugiesisch, als früher." "Hier lernt man es schnell. Erzählst du mir von den Leuten zu Hause?" "Ja, gerne. Wir haben eine neue Betreuerin bekommen. Sie heißt Viola Benedetto und kommt aus Italien. Ihr Bruder ist jetzt Mittelfeldregisseur. Er ist gar nicht so schlecht. Dank ihm haben wir am Samstag das Freundschaftsspiel gegen Ohtomo gewonnen. Viola ist seit fast zwei Wochen Ishizakis Freundin. Die hat es wie der Blitz getroffen. Auch Yukari hat jetzt einen Freund, Izawa. Aber erst seit Samstag. Mamoru hat sich beim Spiel verletzt und musste ausgewechselt werden. Da haben sie es sich gestanden. Er hat gemeint, er ist nicht ganz so Fußballverrückt, wie du." Sie lächelte ihn an. Ihrer Meinung hatte sie die wichtigsten Ereignisse der vergangen Wochen zusammengefasst. "Oh, hier gibt es welche, die ebenso verrückt sind, wie ich. Ich kann sie dir vorstellen, wenn du willst? Sie sprechen auch Englisch." "Ja, klar. Auch und den anderen Nationalspielern geht es auch gut, sie hatten erst vor kurzem ein Training. Hyuga trainiert wie ein Wahnsinniger und Wakashimazu wird auch immer besser. Ich glaube, er trainiert mit Kojiro zusammen." "Gut, irgendwann komme ich schließlich zurück und dann müssen wir die Weltmeisterschaft gewinnen." "Ich glaube, das ist ihnen klar. Juns Herz geht es auch immer besser." "Ich hoffe, er ist irgendwann ganz gesund." Sie lächelte "Ja, das wäre wundervoll. Aber wie ist es dir hier sonst ergangen?" "Sehr gut. Am Anfang waren sie skeptisch, da Fußball in Japan nicht der Massensport ist. Aber auch bis hierhin ist das Ergebnis des Nationalen Jugendfußballturniers gedrungen und nachdem ich ein paar Tore geschossen und nicht aufgegeben habe, haben sie mich akzeptiert. Sie spielen richtig gut. Ich bin wirklich froh hierher gekommen zu sein. Ich kann hier noch so viel lernen." "Das ist schön." In dem Moment blieben sie vor einem Haus stehen. Sie stiegen aus und Tsubasa holte ihren Koffer. "Das hier ist Robertos Haus. Ich wohne hier und auch du, außer du willst woanders hinziehen." "Nein, hier ist es wunderbar." Sie gingen nebeneinander zum Haus und wurden an der Tür von Roberto empfangen. "Hallo, Sanae. Schön, dass du gekommen bist." "Hallo Roberto. Danke für die Einladung." "Gern geschehen. Aber Tsubasa, gib mir den Koffer, du wolltest doch etwas mit ihr bereden." Er schob den Japaner schon fast ins Wohnzimmer. Sanaes Nervosität kehrte wieder zurück. Aber sie folgte ihm. Tsubasa musste einmal tief durchatmen. Immerhin war sie gekommen, das musste doch etwas bedeuten. Sie beobachtete ihn und wollte auf ihren Nägeln herumkauen. Eine Angewohnheit, die sie schon vor Jahren aufgegeben hatte. "Also, ich habe dir ja in meinem Brief geschrieben, dass ich dir sagen will, was ich für dich empfinde. Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll." ~Scheiße, dass ist viel schwerer als Fußballspielen und würde ich gegen Pierre, Schneider und Hyuga auf einmal kämpfen, wäre ich entspannter. Aber da muss ich jetzt durch.~ "Ich empfinde sehr viel für dich, schon lange, aber ich wollte es mir nie eingestehen." Ihr Herz machte einen Salto. Würden jetzt die Worte kommen, die sie so sehr erhoffte. "Ehrlich gesagt, ich..." Er schluckte. "Ich liebe dich, Sanae. Du bist für mich die wichtigste Person auf der Welt." ~Oh, mein Gott, er hat es wirklich gesagt! Er verdient eine Antwort, reiß dich zusammen, Sanae!~ "Tsubasa, ich..." Tausendmal hatte sie diese Worte in Gedanken schon wiederholt. "Ich liebe dich auch.", brachte sie endlich hervor. Er lächelte. "Tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe." "Ja, es war wirklich lang.", zog sie ihn auf. "Du hast noch immer vor, die Oberschule in Japan fertig zu machen, oder?" Sie sah ihn an, wollte er sie bitten, bei ihm zu bleiben? Aber sie wollte nicht von ihm abhängig sein. "Ja, das will ich, aber mein Herz gehört für immer dir." "Dann müssen wir uns eben so oft wie möglich besuchen." Er zuckte mit den Achseln. "Das müsste gehen." Er zog sie an sich heran und küsste sie. Sie wusste, dass er es ebenso wie sie zum ersten Mal in seinem Leben tat und doch war es perfekt. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und übergab sich den Gefühlen. "Ich werde dich immer lieben, Sanae." "Das will ich auch hoffen, mein Lieber.", grinste sie. ~Endlich ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Wartezeit hat sich wirklich gelohnt. Nie wieder lasse ich ihn gehen.~, dachte sie glücklich und umschlang ihn noch fester. ------------------------------ So, Ende. Gott, es ist wirklich vorbei!! Irgendwie schade, das Schreiben hat mir Spaß gemacht, aber jetzt aber ich wieder mehr Zeit für meine anderen FF's. Schreibt mir doch ein Kommi und sagt mir, wie sie euch gefallen hat. Das würde mich echt freuen. Also, dann sag ich mal Tschüss!! Sheepee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)