The story of the clown!! von sheepdog (Oder, wie er auch einmal erhört wird.) ================================================================================ Kapitel 6: Blumen und Ideen --------------------------- Da bin ich wieder!!! Danke für die bisher eingetroffenen Kommis von Iatreia-chan und Kathryn24!! Hoffe natürlich auf noch mehr Leser!! *gg* Ich hoffe auch das Kapitel gefällt euch und bin schon dabei das nächste zu schreiben!!! -------------------------------- 6.Kapitel - Blumen und Ideen Sie schaffte es auch den restlichen Tag, ihm aus dem Weg zu gehen. Nach dem Training, wo er zu ihrem Glück genauso gut gespielt hat wie immer, musste er schnell nach Hause und so hatte sie auch hier wieder Ruhe. Sie half Sanae und Yukari beim Waschen der Trikots und danach gingen sie gemeinsam nach Hause. Über ihnen bauten sich Gewitterwolken auf und so beeilten sie sich, um nach Hause zu kommen, bevor sie von einem Blitz getroffen wurden. Sanae und Yukari mussten in einer Straße abbiegen und so ging Viola alleine weiter. Sie würde Ryo nicht ewig ausweichen können, wollte es auch gar nicht, aber woher wollte sie wissen, was er ihr sagen wollte. Vielleicht tat er ihr nur noch mehr weh. Versöhnen konnte sie sich auch noch nicht mit ihm, dazu tat ihr Herz noch viel zu weh. Aber irgendetwas musste sie tun. Zum Glück hatte sie damit Zeit bis morgen. Sie kam in ihr Zimmer, ohne bemerkt zu werden und setzte sich an ihren Schreibtisch, am Besten sie konzentrierte sich jetzt erst einmal auf ihre Japanischaufgabe. Trotzdem roch sie an den Blumen, die sie von Ishizaki bekommen und heimlich hierhin gestellt hatte. Das war doch eine wirklich nette Geste von ihm. Tat man so etwas, wenn man die Absicht hatte, jemanden noch weiter von sich zu schieben? Das glaubte sie nicht. Sollte sie morgen doch mit ihm reden? Sie rief sich zur Ordnung. ~Du sollst deine Aufgaben erledigen, sonst werden die Lehrer auf dich aufmerksam!~, herrschte sie sich in Gedanken selbst an und holte ihr Buch aus der Tasche. Die Aufgabe war schwieriger als die Letzte, ob sich Ryo wohl damit auskannte? Es hatte ihr Spaß gemacht, mit ihm auf der Bank zu sitzen und ihm alles zu erklären. Hatte sie sich vielleicht in dem Moment in ihn verliebt. Schon in Italien, nach seiner Abreise hatte sie immer wieder an ihn denken müssen und hatte sich unendlich gefreut, dass sie in seine Stadt zogen, aber hatte sie ihn damals schon geliebt? Konnte man sein Herz innerhalb eines Abends verschenken? Sie wusste es nicht. Bisher war sie immer äußerst vorsichtig gewesen. Hatte ihrem Herzen so gut wie nie die Führung überlassen. Es war einfach zu gefährlich. Aber diesmal war alles so schnell passiert, sie hatte gar nicht reagieren können, da war ihr Herz schon vor seinen Füßen gelegen und hatte laut pochend seine Aufmerksamkeit gesucht. Doch er hatte ihm einen Tritt gegeben. Jetzt schien er zu versuchen es wieder zu bekommen. Warum wollte er ein kaputtes Herz? Es war nämlich garantiert in viele winzige Teile zersprungen. Sie schüttelte den Kopf. Japanisch!!! Ryo war mit Absicht so früh wie möglich gegangen. Nur zu deutlich hatte sie ihm gezeigt, dass sie nicht mit ihm reden wollte. In der Früh glaubte er, ihr Lächeln würde zeigen, dass sie doch bereit war, ihm zu verzeihen. Aber sie hatte es danach irgendwie geschafft, ihm immer wieder auszuweichen. War das nicht ein deutliches Zeichen. Er musste sich wohl noch mehr anstrengen. Izawa hatte gemeint, er solle darauf beharren, mit ihr zu reden. Aber er konnte sie doch nicht zwingen. Wie konnte er nur dem wunderbarsten Wesen, dem er je begegnet war, so wehtun? War er schon genauso blind, wie Tsubasa? Nichts hatte seinen Freund auf Sanae aufmerksam machen können und trotzdem war sie ihm nicht böse. Nun, er hatte ihr auch nicht gesagt, ich will dich nicht mehr sehen. Warum? Alles würde er tun, um sie wieder so lachen zu sehen, wie im Eissalon. Oder während des Zusatztrainings. Ihre Augen hatten so schön geleuchtet. Heute hatte sie gelächelt, aber der Glanz in ihnen war erloschen gewesen. Das war seine Schuld, er war eben ein gefühlloser Trottel. "Ring, ring", das Läuten des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Er schleppte sich zu dem Tischchen auf dem es stand und hob ab. "Ishizaki." "Hey, Ryo. Wie geht's?", fragte eine ihm sehr bekannte Stimme. "Hallo Matsuyama. Ganz gut und dir?" Er konnte ihm doch unmöglich erzählen, dass er Probleme mit einem Mädchen hatte. "Super. Übrigens, könnt ihr das Wochenende nach Tokio kommen, wir hätten mal wieder ein gemeinsames Training. Wurde auch langsam Zeit." "Tokio?" "Ja, am Samstag. Wir übernachten alle dort und fahren Sonntagabend heim. Allerdings haben wir keine Betreuerinnen dabei. Yayoi kommt sicher mit, aber vielleicht haben eure Lust?" "Ich werde sie fragen. Soll ich es den anderen auch sagen?" "Ja, bitte. Wir sehen uns dann am Wochenende. Muss jetzt Schluss machen." Ishizaki hörte ein Klicken und dann einen langen Ton im Hörer. Training mit der Nationalmannschaft. Vielleicht würde ihn das von seinen Grübeleien ablenken. Er drückte eine Taste und hörte das Freizeichen, dann wählte er die Nummer seines Freundes. "Hallo Izawa, Matsuyama hat gerade angerufen. Wir haben Training Samstag und Sonntag in Tokio." "Echt? Das freut mich. Ist noch ein zusätzliches Training vor dem Spiel gegen Ohtomo." Das hatte er ganz vergessen. "Stimmt. Außerdem sollen wir die Mädels fragen, ob sie als Betreuerinnen mitkommen wollen." "Viola würde bestimmt mitkommen, wenn sie deine Freundin wäre." "Ja ja" Er hatte keine Lust auf eine Predigt. Schon gar nicht, wenn der andere auch noch Recht hätte. Er wollte sich nicht noch schuldiger fühlen. "Rufst du die anderen an, ich muss sehen, ob ich Japanisch schaffe. Wir sehen uns morgen." Damit legte er auf und ging in sein Zimmer zurück. Er benötigte nur einen Blick um seinen Lehrer zu verfluchen. Die Aufgaben wurden immer schwieriger und Tsunego erklärte immer weniger. Jetzt würde er Violas Erklärungen brauchen. Noch lieber aber würde er einfach neben ihr sitzen und ihr zuhören, egal worüber sie sprach. Vielleicht sollte er zu ihr gehen? Nein, sie wollte ihn bestimmt nicht sehen. ~Versuch es mit der Aufgabe!~, erinnerte er sich und widmete sich Japanisch. Er musste den ersten Absatz zweimal lesen und verstand auch dann nicht so recht den Sinn in dem Ganzen. Doch plötzlich fielen ihm Violas Erklärungen ein und er machte sich ans Werk. Schneller als gedacht war er fertig. Wahrscheinlich war nicht alles richtig, aber immerhin nicht alles falsch. Tsunego würde sich wundern. "Ryo! Komm einmal runter. Ich brauche deine Hilfe!", hörte er die Stimme seiner Mutter. Entweder aus der Küche oder aus dem öffentlichen Bad. Da kam ihm eine Idee. Vielleicht würde Viola gerne einmal das Bad sehen, wenn niemand darin war. Morgen Abend hatten sie geschlossen. Aber würde sie mit ihm allein sein wollen? Heute wollte sie nicht einmal mit ihm reden. Aber er ging jetzt vielleicht besser hinunter, sonst würde seine Mutter wütend. Oder besorgt. Er wollte ihr echt nicht seine Probleme erzählen. "Ja, Mama, was brauchst du von mir?" "Hilf deinem Vater im Bad. Ich muss mich um das Essen und meine Blumen kümmern." "Blumen?", stotterte Ishizaki. "Ja." Sie sah ihn besorgt an. "Ist etwas nicht in Ordnung mit dir?" ~Nur nichts anmerken lassen!!~ "Nein, alles bestens. Ich gehe jetzt zu Papa." Er wandte sich um. "Ach ja, morgen Vormittag kommt der Fujimaler*. Deswegen müssen wir ihm heute Platz machen." Er sah seine Mutter wieder an. "Heißt das, wir haben den ganzen Tag geschlossen?" "Nein, nachmittags haben wir 2 Stunden geöffnet. Dann sind die Farben wieder trocken. Aber ich will sicher nicht auf einen freien Abend verzichten." "Ach so." Er ging zu seinem Vater ins angrenzende Gebäude. Vielleicht hätte er dann sogar eine Ausrede um sie einzuladen. Die Bilder des Fuji waren frisch wirklich am schönsten. Der Maler, der immer zu ihm kam, war schon ein alter Knabe, aber ein wahrer Meister in seiner Kunst. Er war so in seinen Gedanken und der Arbeit vertieft, dass er erschreckt auffuhr, als seine Mutter schrie: "Ryo!" ~Oh oh ~, dachte er. ~Was kommt jetzt?~ Er ging zu ihr in den Garten und sah vor welchem Beet sie stand. Dort hatte er die Blumen heraus genommen. Er hatte doch geahnt, dass er nicht ungeschoren davon kam. "Kannst du mir das erklären?", fragte seine Mutter zornig. Die Blumen waren ihr Heiligtum. Zerstörte ein Badegast ihr Beet, wurde er im schlimmsten Fall für immer vor die Tür gesetzt. "Was denn?", versuchte es Ishizaki auf die unschuldige Art. "Es fehlen Blumen. Ein paar der Schönsten. Einfach abgerissen." "Vielleicht haben wir hier Mäuse oder Kaninchen." "Machst du dich über mich lustig, Sohn, ich will eine Erklärung!", fuhr sie ihn an und drohte mit ihrem Finger. Er war größer als sie, trotzdem war es ziemlich beeindruckend sie wütend zu sehen und im Normalfall vermied er es sie in diese Stimmung zu bringen. "Ich..." Wie sollte er das erklären? Er konnte ihr schlecht von Viola erzählen. Nein, das ging nicht. "Ja?" Vielleicht sollte er einfach sagen, er hätte mit seinem Fußball hinein geschossen? Nein, dann wären sie alle an einem Fleck kaputt. Nicht so wählerisch hier und da. "Soll ich dir vielleicht die Ohren lang ziehen?", fragte sie. "Nein!" Alles nur das nicht. Anscheinend musste er ihr wirklich die Wahrheit sagen. "Ich habe sie als Geschenk gebraucht.", flüsterte er. "Ach ja. Für wen?" Er wurde rot und ließ den Kopf hängen. "Für... Für ein Mädchen." Sie starrte ihn an. Sprachlos. Ihr Sohn und ein Mädchen? "Ein Wunder ist geschehen." "Was?" "Ich dachte schon, es würde gar nicht mehr geschehen." "Du bist nicht böse?" Sie lächelte. "Nein, aber ich hoffe, sie hat sich wenigstens darüber gefreut." "Das weiß ich nicht.", gestand er. "Sie hat sie zwar angenommen, aber ich hab danach nicht mehr mit ihr sprechen können." Sie sah ihn verständnislos an. "Seit wann bist du schüchtern?" "Das bin ich nicht! Aber ich habe einen großen Fehler gemacht und den versuche ich jetzt auszubügeln." Sie verstand. Wahrscheinlich besser, als er ahnte. "Dann versuch dein bestes. Aber nimm bitte nicht mehr meine Blumen." "Nein. Versprochen." Damit ging sie wieder ins Haus. Er sah ihr noch nach, bevor er sich auch wieder seiner Arbeit widmete. Am nächsten Tag konnte Ishizaki Viola doch irgendwie abfangen. Da hatte sie keine Chance mehr, sich vor einem Gespräch zu drücken. Sie machte sich auf irgendwelche Geständnisse, für die sie noch nicht bereit war, gefasst und war umso erstaunter, als er fragte: "Hast du schon einmal ein riesiges Fujiwandgemälde gesehen?" "Nein." "Zu uns kommt heute ein Fujimaler. Und heute Abend haben wir eigentlich geschlossen. Vielleicht willst du es dir ja ansehen kommen." ~Allein mit ihm? Nein, sicher nicht~ "Also, ehrlich gesagt..." Er ließ sie nicht ausreden. Ihm war klar gewesen, dass sie allein nicht kommen würde. "Sanae!" Die Japanerin sah zu ihm hinüber. "Komm doch mal!" Sie stand auf und auch Izawa und Yukari folgten ihr. "Willst du heute Abend zu uns ins Bad kommen. Wir haben geschlossen und heute kommt der Fujimaler." "Lädst du uns auch ein?", fragte sein Freund. "Klar. Übrigens kann Patrizio auch kommen, wenn er Lust hat.", wandte er sich an Viola. "Ich wird's ausrichten.", antwortete sie vollkommen verdattert. Warum war Ryo ganz anders, als sie gerechnet hatte? Spürte er, dass sie noch nicht bereit war mit ihm allein zu sein? Oder bildete sie sich nur ein, dass er mehr für sie empfand, als er bisher gesagt hatte? "Das wird wirklich cool!", freute sich Yukari. "Wir haben das ganze Bad für uns alleine." "Ja, und die Wandgemälde sind ganz frisch immer am Schönsten.", lächelte Sanae. Sie sah Viola an, wie verwirrt sie war. Das war ein guter Schachzug von Ishizaki gewesen. Jetzt würde sie kommen und wieder ganz normal neben ihm sein, dann würde sie mit ihm lachen. Bald wären die beiden zusammen. Wie sehr wünschte sie sich das auch. ~Aber ich kann warten.~, redete sie sich ein. Sicherheitshalber würde sie ihre Freundin aber persönlich abholen. Die Italienerin hatte keine Zeit mehr, um noch irgendwie abzusagen, denn in diesem Moment ertönte der Gong. ---------------------------------------------- *Fujimaler: Das sind Maler, die sich auf den Fuji spezialisiert haben. Sie malen ihn innerhalb kürzester Zeit ohne Vorlage an Wände. Meistens in Bädern, weil das angeblich die Stimmung der Gäste verbessern soll. Bis man allerdings soweit ist und den Fuji malen kann, dauert es Jahre. Eine Zeit, die sich heute fast niemand mehr nimmt, weshalb diese Kunst im Aussterben ist. --------------------------------------- Also, nach meiner kleinen Erklärung hier, verabschiede ich mich. Wie gesagt ist das nächste Kapitel schon in Arbeit. Ich hoffe, ihr schreibt in einem Kommi, wie es euch gefällt. Bis zum nächsten Mal Sheepee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)