Schlacht der Elemente von Dystopia (Die Kraft der Gefühle (Eine YGO! Fantasy Fic)) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Funken Hoffnung ------------------------------ Langsam und dickflüssig vermischte sich Yugis geronnenes Blut mit Schlamm und Dreck, während seine Tränen den Boden benetzten. Wie durchsichtige Kristalle fielen sie gen Erde und verschwanden lautlos in der roten Flut. Der Kampf mit Seto hatte ihn stark geschwächt. Sein Körper wies große Risse wie Quetschungen auf und eine seiner Schwingen hing schlapp und kraftlos an seinem Rücken herab. Sein Schulterblatt, wie der Flugknochen war an mehreren Stellen gebrochen und deformiert, was das Fliegen für ihn nunmehr unmöglich machte. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete er sich auf und schaute in das gütige Gesicht, welches vor ihm Stand. "Fühlt ihr euch stark genug, Meister des Windes, um mir euren Segen zu geben?" Yugi schaute streng und legte einen Arm auf die Schulter der Harpyie, welche seinen Bewegungen mit besorgtem Blick folgte. Ihr Gefieder war von zarten Brauntönen gezeichnet und ihre Klauen besetzen Läufe klickten nervös auf dem harten Stein. Ihre Augen glänzten bernsteinfarben und ihre Schwingen reflektierten grau und matt das Licht der aufgehenden Sonne. "Tea-na*, meine liebe", presste er unter Schmerzen hervor, "solange ich mich noch bewegen kann, setze ich alles daran, Setos Treiben ein Ende zu bereiten." Yugi schloss die Augen, worauf ein seidengrüner Schimmer seinen Arm spiralförmig umschmiegte und an ihm herauf kroch. Eine schwache Briese schien von seinem Körper auszugehen und hüllte die beiden Herren des Windes in grün-bläulichen Nebel. Tea-nas Augen wurden trüb und sie öffnete reflexartig ihren Eckzähne besetzten Rachen, während ihre Schwingen nervös zuckten. Yugi murmelte ein paar Worte in der Sprache des Sturmes und öffnete seine, bereits vor Energie lindgrün funkelnden Augen, welche bedrohlich und kraftvoll durch den, sie umgebenen, Nebel strahlten. "Empfange meine Macht." Wie eine vorsichtige Hand berührten Fäden des beschworenen Windes den Körper der Harpyie und durchfuhren ihre Federn, zerzausten ihre Schwingen und drangen sanft unter ihre Haut. Sie gab einen hohen, kreischenden Ruf von sich und fügte sich Yugis Macht, während ihre Augen sich der Farbe des Windes anpassten und dunkelgrüne Züge annahmen. Als die Briese verschwunden war, stand Yugi einem Furcht erregend, schönem Wesen gegenüber, welches still und bedrohlich sein Haupt senkte. "Flieg nun, meine Schöne. Flieg und fleh die Mitglieder deines Klans an, mir zu helfen. Sie werden mich in dir erkennen und dir folgen, wenn ihnen die Luft wichtig, und das Glück der Erde in die Herzen eingebrannt ist." Die sanfte Bestie nickte stumm und öffnete ihre silbrig schimmernden Flügel, während Yugi ein letztes Mal vertraut durch ihre Haare strich. Er wandte sich ab und Tea-na erhob sich in die Lüfte, stolz und riesig, bereit mit dem Wind zu fliegen und ihre Sippe zu verständigen. "Beeil dich, Herrin der geflügelten Ungeheuer", dachte Yugi, während er dem eleganten Geschöpf nachsah und hoffte inständig, das ihre Hilfe nicht zu spät kommen wurde. Er drehte sich unter Schmerzen um und blickte die Licht durchflutete Schlucht hinab, welche unter den Strahlen der Sonne aus Gold zu bestehen schien. Sie war besetzt von den letzten Vögeln, welche ihn mutig unterstützten und selbstbewusst anstarrten. Unter ihnen saßen auch die Könige des geflügelten Geschlechts, der Steinadler, Hüter des Nordens, der Kondor, Hüter des Westens und der Vogel, der von den Menschen als "Harpyie" bezeichnet wurde, der Hüter des Ostens. Yugi stellte sich breitbeinig an den Rand des Abgrunds und sprach in herrschendem, dringlichem Ton. "Brüder, Gefährten, Diener! Bald schon wird die letzte Schlacht geschlagen werden, auf dem Grund der Erde, ihren Eingeweiden!" Seine Stimme hallte von den ebenen Steilwänden wieder und die Vogelmeute verstummte augenblicklich. "Ich zwinge euch weder zu bleiben und ein frühes Ende zu finden, noch eure Familien zu opfern!" Er stockte und ballte seine Hände zu Fäusten. "Ich bitte euch nur, euch zu entscheiden, ob ihr Kinder des Windes oder der Angst seid!" Yugi kniff die Augen zusammen, seine Stimme brach ab und er fiel leidend auf die Knie. Er schluchzte vor Schmerz und schaute seine Zuhörer flehend an. "Ich habe meine Kräfte fast verbraucht und meine Geisteskraft schwindet, je mehr ich sie vergesse und der Verzweiflung Platz mache*. Ich bin nicht mehr Fähig euch meinen Segen zu geben, sodass ihr eure Sippen in meinem Namen anflehen könnt, mir zu helfen." Er senkte den Blick. "Ich weis also, dass es unmöglich erscheint eure Völker zu überreden, aber..." Seine Augen füllten sich mit Tränen. "Ich...brauche euch." Ein trauriger Ruf hallte durch die Schlucht und der Herr des Nordens öffnete seinen Schwingen, ohne jedoch seinen Platz zu verlassen.. Yugi vergrub sein Gesicht in Händen und fühlte sich plötzlich schwach. Seine Kraft hatte ihn verlassen, das wusste er nun. Sein bebender Körper war von Trauer übermannt und hatte all seine Weisheit verloren. Selbst den Wunsch seine Kinder zu beschützen hegte er nicht mehr, sondern schickte sie in den sicheren Tod. Er ergab sich seinem Gefühl und weinte. Er weinte lange Zeit, während die Augen seiner Untertanen auf ihm brannten und er all seine Hoffnung auf Rettung verlor. Er bemerkte den lauernden Schatten zu spät, welcher sich plötzlich mit ungewohnter Schnelligkeit neben ihm niederließ und seine riesigen, schwarzgrauen Schwingen über ihn legte. Es war der Herr des Westens, welcher ihn zuversichtlich mit seinem gebogenen Schnabel anstieß. Yugi hob seufzend den Kopf und legte ihn auf die gefiederte Brust des mächtigen Vogels, während er sich kraftlos einige Tränen aus dem Gesicht wischte. Als er sich zitternd aufrichten wollte, wurde er von dem Kondor gestützt und wackelnd gehoben. "Hab Dank," stotterte er und wollte sich eben wenden, als es um ihn herum zu stürmen begann. Die Herren der übrigen Welt hatten sich erhoben und flogen mit ihren kleineren Artgenossen um Yugi herum. Sie erzeugten einen Strudel aus sanftem Wind, welcher ihn wiegte wie ein luftiges Bett. "Für mich...", dachte er fröhlich und reckte seine Arme empor. Die Luft um ihn veränderte sich und drehte sich mit einem Mal schneller, während sie einen bläulich, glitzernden Ton annahm. Dankend schrie er, einem Falken gleich, und schaute den Königen des Himmels hinterher, welche sich entfernten um ihre Sippe, auf Yugis Bitte hin, allein zu überzeugen. "Meine liebsten Kinder..." Er lachte überglücklich und weinte Tränen der Freude, streckte seinen Körper und fühlte seine Kräfte zurückkehren. "Ich werde euch niemals sterben lassen..." Der Schwarm flatterte noch lange Zeit stolz und aufrichtig um ihren Meister herum und kräftigten ihn mit jedem Flügelschlag, während sich Yugi freudestrahlend in ihrer Mitte befand und seine Wunden heilte. *[Tea-na...interessanter Name, nicht wahr??? Euch ist sicher schon aufgefallen, das diese Rolle Tea gehört, ne? ^^] *[Kurze Erklärung: aus den Charakterbeschreibungen wisst ihr, welche Geisteskräfte jeder Chara besitzt, um seine Macht überhaupt anwenden zu können. Wenn ein Chara aber diese Kräfte verliert (oder durch andere, unnütze ersetzt) in Yugis Fall "Weisheit/ Beschützerinstinkt", verliert er auch seine Elementare Stärke. Es ist wie bei Dragonball, als Son Goku extremen Hunger hatte. ^^ Ihr könnt euch also auf ein paar Überraschungen gefasst machen, weil ja nicht nur Yugi seine Kräfte verlieren kann. ^.^~] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)