Schlacht der Elemente von Dystopia (Die Kraft der Gefühle (Eine YGO! Fantasy Fic)) ================================================================================ Kapitel 4: Die Stadt der Menschen - Ankunft ------------------------------------------- Trübe Lichter quollen auf die asphaltierte Straße hinaus, wie gelblicher Schleim in der Luft, schwerfällig und klebrig. Jazzmusik war aus einer der zahlreichen Bars zu hören und vermischte sich mit dem Gegröle Betrunkener und dem Gekicher williger Prostituierter. Ishizu ging, wie jeden Abend, mit nichts weiter als einem Ledergurt aus schwarzen Strängen und einer Netzstrumpfhose bekleidet durch eines der düstersten Viertel Dominos, rauchte eine billige Zigarette aus einem langen Filter und plante ihre Nacht. Der qualmige Dunst tausender Sexspelunken kroch in ihre Nase und verstopften ihren klugen Kopf mit wilden Ideen, während sie hübschen Freiern vorgetäuschtes Interesse auftischte. Sie war vergeben. Belustigt warf sie die verbrauchte Zigarette in eine der vielen verdreckten Pfützen auf dem unebenen Weg und wunderte sich über ihre aufkeimende Unruhe. Sie hatte ein flaues Gefühl, heute Nacht, und versuchte schwarze Ecken, wie unübersichtliche Straßen zu meiden. Trotzdem, um ihren Ruf zu wahren, stolzierte sie mit erhobenem Kopf durch das Rotlichtmilieu und störte sich weder am Lärm, welchen ihre schwarzen Stiefel von sich gaben, noch an den vielen neidischen Blicken, der Konkurrenz hinter sich, welche sie mit übertrieben geschminkten Augen verfolgten. Eine Gruppe vollbusiger, knapp bekleideter Damen, versperrten ihr sogar den Weg und stellten sich, einer Elf-Meter-Mauer ähnlich vor sie, auf die Mitte der engen, feuchten Straße. Eine Rothaarige, mit französischem Akzent, ergriff das Wort. "Hey, Schwester! So allein hier?" Ihr üppig, violett geschminkter Mund verzog sich zu einem Grinsen. "Ist `ne gefährliche Gegend. Man weis nie, wer einem nachts die Kleider vom Leib reißt!" Ishizu schmunzelte. "Was du nicht sagst. Hast du keinen Freier, dem du für Geld deine Sorgen erzählen kannst, Angelique?" Das Gesicht der genannten Frau verfinsterte sich. "Pass bloß auf, du Nutte... wir wissen, was du vorhast. Du gehst zu ihm, hab´ ich recht?" Ishizu zuckte mit den Schultern und stolzierte, ohne ein weiteres Wort, an ihnen vorbei. Ihre Gold verzierten Assesoirs funkelten kalt, während ihr Zigarettenfilter kratzend an einer Steinwand entlangfuhr. Angelique drehte sich fassungslos um und schaute Ishizu mit einem tot bringenden Blick nach. "Was ist an seinen Mädchen so besonders? Sie sind schmutzig, wie wir!" Sie drohte mit finsterer Miene. "Nimm uns mit, Schwester, stell´ uns ihm vor! Wir werden ihm gefallen!" Ishizu war bereits etwas entfernt und eine blonde Prostituierte seufzte brüskiert. "Ach, lass die Schlampe doch, sie weis nicht, was gut für ihn ist!" Ishizu machte halt und neigte den Kopf zur Seite. Ein hinterhältiges Lächeln huschte über ihr orientalisch geschminktes Gesicht und sie schloss gelangweilt die Augen. "Du hast recht Schätzchen, das weis ich wirklich nicht. Aber du kannst dir sicher sein, dass er sich nicht für euch interessiert." Eine ebenfalls blonde Frau trat ein paar Schritte nach vorne und ballte ihre Hände zu Fäusten. "Dann nimm uns zur Abschreckung mit! Er ist nichts weiter als ein verdammter Mann und hat `ne Abreibung verdient!" "Er ist kein Mann...", widersprach Ishizu und stolzierte weiter durch die Nebel, welcher aus einer Seitenstraße schwebten, während sie ihre Worte sicher und endgültig in den kühlen Abend hinaus schrie: "ER, ist ein Gott!" Sie spazierte zufrieden und ließ die fassungslosen Gesichter der Frauen hinter sich, während sich ein dünner, grinsender Schatten zu ihrer Rechten von einer Mauer löste und lautlos über ihren braunen, perfekten Körper glitt. "Herrje...", maulte Marik und stützte sich mit einem Ellbogen auf Bakuras Schulter. "Wie lange wollen wir hier denn noch stehen?" Die beiden Wächter warteten in, vor ein paar Stunden erbeuteten, Kleidern am Rand einer Autobahn und streckten die Daumen gen Fahrbahn. Ihre Gesichter waren nun beinahe Menschlich, ohne glänzende Augen, spitze Ohren und Eckzähne. Bakura trug ein blau-weiß gestreiftes Hemd und wischte sich sein Gesicht in einem schwarzen Stoffmantel ab, welcher locker darüber hing. Marik war mit einem violetten Überwurf und einer strohfarbenen Hose bekleidet, barfuss, aber guter Dinge.* "Wenn ich hier noch länger stehe, gehe ich in Flammen auf!", murrte er und wandte sich von der Fahrbahn ab. Zahlreiche Autos sausten an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen und erzeugten auf dem Seitenstreifen ein unangenehmes Gefühl von Ignoranz. Bakura grübelte einige Minuten, während ihm Fahrtwind durch die Haare strömte und zog sich darauf seinen Mantel und sein Shirt aus. Marik lief spontan rot an und starrte fassungslos. "Was tust du denn da?!", rief er schockiert und schlug seine Hände vorm Gesicht zusammen. Wenige Minuten später hielt ein Toyota neben ihnen und Bakura drehte sich kurz, um Marik einen triumphierenden Blick zuzuwerfen. "Hat doch funktioniert", flüsterte er und trat näher an das Auto heran. "Guten Abend!", erklang eine weibliche Stimme und die Fensterscheibe des Beifahrers wurde heruntergelassen. "Wo soll´s denn hingehen?" "Ähm, nach Domino...", stotterte Bakura. "In den Westblock!", fügte Marik lauthals hinzu und trat ebenfalls an das blaue Fahrzeug. Der männliche Beifahrer schaute erschrocken und beugte sich an das Ohr seiner fahrenden Freundin. Diese geriet nach ein paar geflüsterten Worten in Rage. "Harry, das du auch IMMER so misstrauisch sein musst! Hier in der Gegend gibt es keine entflohenen Paten, Riesenschlangen oder böse Zauberer! Das sind einfach nur 2 arme Jungen, die nicht wissen, wie sie nach Hause kommen."* Bakura drehte sich etwas und schaute Marik fragend an. Er flüsterte: "Gab es da bei den Menschen nicht mal dieses Buch...?" Marik schüttelte resignierend den Kopf und antwortete: "Ja, aber das war erfunden." Bakura zuckte mit den Schultern. Eine Weile standen sie in der Kälte der Nacht und warteten auf die Entscheidung des Beifahrers, während Marik sich auf die Leitplanke stützte. Ein bedrohliches Gefühl hatte ihn beschlichen, seit er Fuß auf die Welt der Menschen gesetzt hatte. Sein Magen zog sich schmerzlich zusammen und er schaute keuchend in den Himmel hinauf, um seinen Zustand vor Bakura zu verbergen. Einzelne Sterne blitzen mutig durch die sumpfige Masse der Wolken und bescherten Marik ein wenig Linderung. Der Junge, mit einer auffallenden Narbe auf der Stirn grummelte nach Minuten etwas vor sich hin und machte eine einladende Handbewegung. "Na los, steigt schon ein. Es ist okay, wir nehmen euch mit.". Marik nickte Bakura anerkennend zu und setze sich neben ihn in den Wagen, in dem er nach einer Weile, geschwächt und müde, mit dem Kopf auf Bakuras Schoß, einschlief. Er spürte weder die Hitze, welche sich wieder einmal in Bakura ausbreitete, noch das Wesen, welches sich, nach Abfahrt des Autos, neben tausender Fledermäuse, schwarz und riesig, in die finstere Nacht erhob und ihnen schweigend folgte. *[Die Kleider sind aus YGO! übernommen, weil ich 1. zu einfallslos war ihnen neue zu geben und 2. dachte, die FF sollte wenigstens EINE Gemeinsamkeit mit der Serie haben. ^^°] *[Einige haben es sicherlich gemerkt, hier hat sich Harry Potter eingeschlichen. Da das Kapitel ein lustiger Einschnitt sein sollte, hab ich es für ne gute Idee gehalten. ^.^° Hoffe, ihr seht das auch so!] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)