Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 112: Auf der Jagd ------------------------- Lebenslinien Kapitel 112 – Auf der Jagd Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Natürlich durfte Kakashi – und auch Guruko – ihnen nicht verraten, wie die nächste Prüfung aussehen würde, wenngleich Kakashi dies sicherlich wusste. Immerhin war er einer der Prüfer. Doch es wäre gegen die Regeln gewesen, und auch im Allgemeinen nicht fair, wenn er ihnen etwas verraten hätte. So fanden sich Naruto und Sasuke am nächsten Tag pünktlich vor der Arena ein. Heute trug niemand sein Teamtrikot, lediglich die verschiedenen Stirnbänder teilten die Prüflinge noch in kleine Grüppchen auf. Die Anspannung lag in der Luft wie ein zu aufdringliches Parfüm. Keiner sagte ein Wort. Die Prüflinge tauschten unter einander nur verstohlene Blicke aus. Sasuke entdeckte Sakura in der Menge, doch ihr Blick ging ins Leere. Er musste an den Morgen des ersten Prüfungstages denken und wie ausgeregt sie gewesen waren. Doch das hier war ganz anders. Es war nicht, als ständen sie vor einer Prüfung, sondern vielmehr so, als warteten sie darauf, dass jemand zu ihnen kam und den Tod eines nahen Verwandten verkündete. Endlich wurde das Tor geöffnet und alle Prüflinge betraten die Arena in einer geordneten Reihe. Naruto fand, dass es erstaunlich viele Leute in diese nächste Runde geschafft hatten. Und noch etwas war merkwürdig. Es war totenstill. Als sie durch den Torbogen ins Innere der Arena traten erkannte er auch, wieso. Die Zuschauerränge waren beinah leer. Lediglich auf einer Seite saßen in der ersten Reihe alle Prüfer, der Hokage und einige der wichtigsten Clanoberhäupter. Naruto blickte zu Sasuke hinüber, doch dieser hatte den Blick auf den Boden gesenkt. Was wohl gerade in ihm vor ging? Naruto sah sich die anderen Prüflinge an. Sie alle wirkten angespannt und wenig erfreut hier zu sein. Die Stille in der Arena wurde unterbrochen, als sich Morino Ibiki aus der Reihe der Prüfer erhob. Sofort hafteten alle Blicke auf ihm. "Ihr alle habt es in die letzte Runde der Chu-Nin-Prüfung geschafft", begann er, "Erstaunlich viele von euch haben bisher überlebt, und die meisten auch ohne größere Verletzungen." Die Prüflinge tauschten stumme Blicke aus. "Doch wir können nicht alle von euch zu Chu-Nin ernennen. Deswegen tretet ihr jetzt in diesem letzten Wettkampf gegen einander an. Es gibt keine Teams mehr und auch keine Zeitbegrenzung. Ihr habt freie Waffenwahl. Gebt euch Mühe, denn nur Fünf von euch werden am Ende den Titel des Chu-Nin tragen. Gekämpft wird, bis die erforderliche Anzahl von Prüflingen erreicht ist." Die Anzeigetafel zeigte nun nicht nur mehr die Zeit an, sondern auch die Bilder aller noch verbliebenen Ge-Nin. Sasuke hatte ein komisches Gefühl bei der ganzen Sache. Ein lautes Signal ertönte. Der Kampf hatte begonnen. Kaum hatte der Uchiha-Junge dies gedacht, da musste er auch schon dem ersten Angriff ausweichen. Kankuro hatte mit seiner Klinge nach ihm geschlagen. Sasuke machte einen gewagten Sprung um den scharfen Zähnen der Klinge zu entgehen. Doch kaum war er wieder gelandet, da sah er sich auch schon Temari gegenüber. Sie warf mehrere Kunai nach ihm. Die Geschwister hatten wohl nur darauf gewartet, dass dieser Kampf ohne Teameinteilung begann – jetzt waren sie keine Verbündeten mehr und Sasuke für sie nur noch eine Zielscheibe. Sasuke brachte etwas Abstand zwischen sich und die beiden Suna-Nin und wollte sich einen kurzen Überblick über die Lage verschaffen. Die Ge-Nin hatten sich meist in Gruppen von zwei oder drei Leuten aufgeteilt, doch einige wenige hielten sich ruhig zurück und schienen darauf zu warten, dass sich der Rest gegenseitig tötete. "Willst du etwa weglaufen?", rief Kankuro und rannte auf Sasuke zu. Naruto bemerkte, dass die beiden Geschwister es wohl auf seinen Freund abgesehen hatten. Dies war ein Kampf um den Titel des Chu-Nin. Aber zwei gegen einen? Nein, so ging das doch nicht! Naruto wollte Sasuke zur Hilfe kommen, doch plötzlich versperrte ihm Hanabi den Weg. Naruto stutzte und musterte sie kurz. Das Mädchen war viel kleiner und auch jünger als der Rest der Prüflinge. Er konnte sie überhaupt nicht einschätzen... Vielleicht hätten sie sich auch mal die Kämpfe der übrigen Teilnehmer ansehen sollen. Hanabi sah den blonden Jungen ernst an, in der Hand eine kleine Axt als Waffe. Naruto wollte gerade etwas sagen, als sie weit ausholte und mit der stupfen Seite der Axt nach ihm schlug. Das harte Stück Metall traf Naruto an der Schläfe und er ging halb bewusstlos zu Boden. Blut lief ihm in die Augen und ein pochender, dumpfer Schmerz schien seinen Schädel zu spalten. Doch Hanabi stieg einfach über ihn hinweg. Temari warf eine Hand voll kleiner Sprengkapseln nach Sasuke, wohl einfach nur zum Spaß, denn ein belustigtes Grinsen zierte ihr Gesicht. "Du kannst uns nicht immer nur ausweichen, Uchiha", rief Kankuro ihm zu und scheuchte in wieder in die andere Richtung. Mit den Sharingan konnte er ihre Angriffe rechtzeitig sehen und war bisher unverletzt geblieben. Doch zwei Gegner, für die dieser Kampf wohl der größte Spaß überhaupt war, waren schon etwas anderes als Mann gegen Mann zu kämpfen. Sasuke überlegte die ganze Zeit, wie er beide möglichst schnell und mit möglichst wenig Kraftaufwand erledigen konnte. Doch die Geschwister achteten sehr genau darauf, dass immer einer von ihnen hinter ihm und der andere genau vor ihm war. Sie ließen ihm überhaupt keine Gelegenheit genug Chakra zu sammeln. "Auch du hast deine Augen nicht überall...", höhnte Temari und löste ihre Peitsche vom Gürtel. Sasuke hatte sich gerade eine Taktik überlegt, als ein fremder Schatten auf ihn fiel. Ein fremder Junge stürzte sich von oben auf ihn, doch Sasuke stieß ihm sein Knie in den Magen. Auch Haku, Hanabi und Shikamaru hatten sich nun zu ihnen gesellt. Sasuke fand sich von Feinden umzingelt wieder. Wieso hatten es hier alle auf ihn abgesehen? Verdammt... Ein Senbon streifte seine Wange und sein Blick traf den Hakus. Das war kein Angriff gewesen, mehr eine Herausforderung. Früher wäre er auch sicher sofort darauf eingegangen, doch wenn er sich jetzt so umsah, hielt er das für äußerst dumm. "Verzieht euch, er gehört uns!", fuhr Kankuro die übrigen Ge-Nin an. "Habt ihr euch so gedacht", erwiderte Shikamaru und hob seine Hände für ein Nin-Jutsu, "Freiwild ist für alle da..." Ach, so war das. Das hier war so eine Art Trophäenjagd. Benommen hob Naruto den Kopf. Diese verfluchte Kleine hatte ihn ganz schön übertölpelt... Brutales Kind. Mit dem Handrücken wischte er sich das Blut aus dem Gesicht. Wo war Sasuke? Ein fremdartiges Geräusch ließ ihn sich umdrehen. Blut lief über den trockenen Boden und durchnässte seine Hose. Direkt neben Naruto lag einer der Prüflinge, die er nicht kannte. Über ihn gebeugt stand Neji da, in der Hand eine kurze Sense. Nur kurz blickte er zu Naruto hinüber, wandte sich dann jedoch ab und machte sich auf die Suche nach dem Nächsten, den er töten konnte. Irritiert sah Naruto ihm nach. Gut, er ließ ihn am Leben – aber wieso? War er es nicht wert, dass sich Neji an ihm die Hände schmutzig machte? Ein Loser zu sein hat eben auch Vorteile, dachte Naruto in einem Anflug von Galgenhumor. Die Kopfschmerzen ließen zum Glück nach und der Junge kam wieder auf die Beine. Wo war Sasuke hin? Eine Hitzewelle fegte hinter ihm durch die Arena und beantwortete die Frage. Jemand schrie auf und etwas explodierte und etwas anderes knackte ganz fürchterlich. Als Naruto sich umdrehte, sah er eine Gruppe von Ge-Nin im Kreis herum um Sasuke stehen, doch sie hatten großen Abstand genommen. Zwei von ihnen lagen bereits am Boden. Einen der Fremden hatte wohl das Feuer erwischt, den anderen konnte er von hier aus nicht sehen. Die Blicke der Umstehenden ruhten auf Sakura. Das Mädchen keuchte angestrengt und zitterte am ganzen Leib. Vor ihr lag Shikamaru reglos auf dem Boden. Sasuke konnte gar nicht glauben, was er da gesehen hatte. Sakura, die kleine Sakura, die immer so kindisch und unbedarft gewesen war, hatte Nara Shikamaru mit ihrem Morgenstern den Schädel zertrümmert. Die anderen Ge-Nin schienen in etwa dasselbe zu denken, denn auch sie sahen Sakura mit offenem Mund an. "Ich lasse nicht zu, dass ihr Sasuke-kun tötet...", sagte sie leise und wandte sich den übrigen Prüflingen zu. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)