Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 104: Stimmen in mir --------------------------- Lebenslinien Kapitel 104 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. Anmerkung: Der Song, der hier vorkommt ist von den apokalyptischen Reitern und ich besitze keinerlei Rechte daran! ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Naruto wollte am liebsten sofort ins Bett gehen und den Rest des Tages verschlafen. Was heute passiert war wollte er auch gleich vergessen. Er schloss die Eingangstür hinter sich und zog seine Schuhe aus. Hoffentlich sprach ihn jetzt niemand an. Reden wollte Naruto jetzt gewiss nicht. Kurz schaute er sich um, doch niemand war auf dem Flur. Nur... Stimmen hörte er. Aus der Küche. Laute Stimmen, aber er konnte nicht verstehen was sie sagten. Naruto schlich sich näher heran, blieb aber an der Ecke stehen. "Wie kannst du die Jungen nur einfach so sich selbst überlassen?", hörte er Mikoto vorwurfsvoll sagen. "Sasuke wird versorgt", erwiderte ihr Mann nur, "Die Ärzte schicken ihn nach hause, wenn er wieder aufstehen kann." "Ach ja? Und das ist alles, was du zu sagen hast? Was ist mit Naruto?" Der blonde Junge spitzte die Ohren. "Er ist unverletzt", sagte Fugaku, "Er findet von allein zurück. Du hast ihn gut trainiert, Itachi. Kümmer dich um Sasuke. Der nächste Kampf muss besser werden." Etwas schepperte laut. "Das ist alles woran du denkst! Die Ehre der Uchiha und Sasukes Prüfungsergebnisse – die Kinder sind dir völlig gleichgültig..." "Mutter..." "Nein, Itachi. Ich habe lange genug den Mund gehalten! Es reicht mir. Es reicht mir, dass du deine Erwartungen über das Wohl der Jungen stellst, Fugaku!" Einen Moment war es still. Eine angespannte Stille. "Von Naruto erwarte ich überhaupt nichts", sagte das Oberhaupt der Uchiha schließlich. Naruto biss sich auf die Lippen. Nein, von ihm erwartete niemand etwas. Seine Leistung war völlig gleichgültig. Leise schlich er sich an dem streitenden Paar und ihrem Sohn vorbei in sein Zimmer. Fugaku hatte keine Erwartungen an ihn. Niemand hatte das. Er würde ja ohnehin versagen, so wie immer. Nejis Gesicht tauchte vor ihm auf. Versager bleiben Versager... Damals hatte er widersprochen. Immer hatte er widersprochen, wieder und wieder und wieder widersprochen. Naruto warf sich auf das Bett und verbarg das Gesicht in seinem Kopfkissen. Er hatte sich eingebildet weit gekommen zu sein in dieser Prüfung, in den letzten Monaten. Aber realistisch betrachtet hatte er einfach nur Glück gehabt und es immer wieder gerade so geschafft. So hatte er ja auch seinen Ge-Nin-Status bekommen: durch Glück. Aber Glück zählte eben nicht, wenn es um Leistung ging. Deshalb ruhten auch heute wieder alle Augen nur auf Sasuke, dem Wunderkind mit der edlen Abstammung. Naruto griff nach seinem Rucksack und kramte das kleine Musikgerät heraus, welches er aus der eingeschneiten Welt mitgebracht hatte. Er verstopfte sich die Ohren mit den Kopfhörern und stellte die Lautstärke auf Maximum. Damit wollte er die Stimmen in seinem Kopf ersticken und sich zurückträumen in diese andere Welt, in der sie einfach nur Kinder gewesen waren, sich mit ihren Freunden die Zeit vertrieben hatten. Doch die Stimmen wollten nicht schweigen. Naruto drückte die Hände gegen seine Ohren und sang das Lied laut mit. Keine Gedanken, nur Konzentration auf den Text. So wie er die Erwachsenen als kleiner Junge immer angeschrien hatte um ihre Worte nicht mehr hören zu müssen. "Halte aus, mein Freund, das Sein, denn morgen kann's noch schlimmer sein! Halte aus des Lebens Bürde, stehe aufrecht und mit Würde! Folge einer Stimme nur, die der eigenen Natur! Trotze hart dem Mittelmaß, Genügsamkeit bringt keinen Spaß!" Es klopfte an der Tür, doch Naruto hörte die Worte nicht, die ihm da zugerufen wurden. Er versuchte sie einfach zu übertönen. "Es wird schlimmer, als es ist, doch wir werden besser als das feige, graue Heer von müden Allesfressern! Es wird schlimmer, als es ist, doch wir werden besser! Und wenn die Zeit gekommen ist, dann wetzen wir die Messer!" Die Tür wurde geöffnet und Itachis Blick fiel auf Naruto. Es war ein mitleidiger Blick den der Junge nicht erwiderte. Itachi betrachtete ihn einen Moment, dann stellte er ihm ein Bento auf den Tisch und verließ den Raum. Sasuke wurde irgendwann von seinem eigenen Gemurmel wach. Erst wusste er nicht, wo er war und wie er dort hingekommen war. Dann fiel es ihm wieder ein. Die Sanitäter hatten ihn weggetragen und eine blonde Shinobi hatte mit ihren medizinischen Jutsu seine Wunde versorgt. Einer der Sanitäter hatte ihm ein Schmerzmittel gegeben und dann war Sasuke weggekippt. Sein Blick wanderte durch den kahlen Raum. Kein Ort an dem man sich wohlfühlen konnte. Der strenge Geruch biss ihn in die Nase. Hoffentlich konnte er bald wieder nach hause. Seine Hand wanderte unter der Bettdecke zu dem Loch zwischen seinen Rippen. Dort klebte ein großes Pflaster. Die Schmerzmittel wirkten noch und darüber war er sehr froh. Als man ihm die Stahlnadel aus dem Körper gezogen hatte wäre er beinah ohnmächtig geworden, so furchtbar hatte sich das angefüllt. Als würden die Ärzte nun anstatt der Nadel Stacheldraht in seine Wunde einfädeln, irgendwo am Hals wieder herausziehen und dann damit ein Tauziehen veranstalten. Jetzt fühlte sich Sasuke ausgesprochen leicht und schmerzfrei. Musste ein tolles Medikament sein... Langsam setzte er sich auf. Dabei merkte der Junge, dass er nur eines dieser Krankenhausnachthemden trug, die den Rücken fast völlig frei ließen. Sasuke fragte sich, wo sie seine Kleider hingebracht hatten. Aber in den blutigen Klamotten konnte er auch schlecht nach hause gehen. So quer durch das ganze Dorf zu laufen war doch sehr auffällig. Hoffentlich brachte ihm jemand etwas zum anziehen vorbei. Oder sollte er einfach mal jemanden danach fragen? Sasuke schlug die Decke zurück und schwang die Beine über den Bettrand. Seine Glieder fühlten sich so schwer an, dass seine Füße einfach nur leblos herunterbaumelten. Er schob sich näher an die Kante bis er endlich den Boden berührte. Mühsam stemmte er sich auf die Beine und taumelte auf die Tür des kleinen Raumes zu. Wie ein Betrunkener tastete er nach der Türklinke. Alles drehte sich... Vor der Tür blieb Sasuke stehen und sah sich desorientiert um. Durch die eine Tür hatten sie ihn hierher gebracht, das wusste er noch. Doch dahinter war niemand. Selbst die Leichen waren inzwischen verschwunden. Hatte man ihn etwa hier ganz allein gelassen? Sasuke musste jemanden finden, mit dem er sprechen konnte. Jemanden, den er nach Kleidung fragen konnte, und wann er nach hause gehen konnte. Sein Blick wanderte zu der Treppe. Ob er die Stufen in seinem Zustand hoch kam? Doch bevor er das ausprobieren konnte, kam jemand die Treppe hinunter. Es war Itachi. Der ältere Junge blieb stehen als er Sasuke gegen die Tür gelehnt dort stehen sah. "Du siehst aus wie der Tod auf Latschen", meinte er nur und dirigierte ihn zurück in den Ruheraum. Er hatte ihm einige einfache Kleider mitgebracht, musste Sasuke jedoch sehr beim Anziehen helfen. "Mutter schickt mich dich zu holen", erklärte er, "Sie hat sich sehr aufgeregt." "Ja...?" "Ich habe sie noch nie schreien gehört." "Oh..." Itachi nahm Sasuke auf den Rücken. Den Becher mit den Schmerztabletten nahm er vorsichtshalber mit. An den Weg zurück zum Anwesen der Uchiha konnte sich Sasuke später nicht mehr erinnern. Auch nicht an ihre kurze Unterhaltung vorher oder währenddessen. Naruto beobachtete durch den Spalt einer nicht ganz geschlossenen Türe hindurch wie Itachi ihn heimbrachte und sich Mikoto um ihr verlorenes Lämmlein bemühte. Irgendwie freute er sich jetzt nicht mehr Sasuke wiederzusehen. Sie hatten drei Tage bis die Chu-Nin-Prüfung für sie weiterging. In der Zwischenzeit liefen die übrigen Kämpfe und ihre Gegner für die nächste Runde würden danach feststehen. Fugaku wollte, dass die beiden Prüflinge zusahen und wussten, was auf sie zu kam. Doch Mikoto war strickt dagegen. Die Kinder sollten sich ausruhen und mit den Gedanken nicht auf dem Schlachtfeld sein. Sie setzte sich durch. Drei Tage lag ein schwerer Schleier des Schweigens über dem Haus. Itachi verzichtete gegen die Anweisung seines Vaters auf weiteres Training. Vorerst. Zwar sprach er es nicht aus, doch er war auf der Seite seiner Mutter. Nachdem dieser Prüfungsabschnitt so heftig begonnen hatte, tat Naruto und Sasuke eine kurze Pause sicherlich gut. Ihm fiel allerdings auf, dass sich die Jungen neuerdings nur noch anschwiegen. Itachi wusste nicht zu sagen, ob das etwas mit der Prüfung zu tun hatte oder nicht. Die drei Tage vergingen wie ein Traum und am Morgen des vierten Tages fanden Naruto und Sasuke einen Zettel auf dem Frühstückstisch. Ihre heutigen Gegner standen fest. Naruto und Haku traten gegen das Team Dunkelheit an. Zwei Mädchen und ein Junge. Maya, Shiori und Hajime. Sasuke sollte im nächsten Kampf allerdings einige alte Bekannte wiedertreffen: Team Wasser bestehend aus Hinata, Ino und Rock Lee. Schweigend betrachtete er das Papier, während Naruto ihn betrachtete. Würde Sasuke es wirklich fertig bringen gegen sie zu kämpfen? Ino war schließlich so etwas wie seine Freundin. Doch er fragte ihn nicht danach. Genauso schweigend gingen sie später zur Arena. Sasuke würde heute nur Zuschauer sein. Sein Kampf war für den nächsten Tag festgelegt. Itachi begleitete sie, und auch Mikoto. Eigentlich wollte sie nicht sehen, wie einer ihrer Schützlinge gegen andere Ge-Nin im Kampf auf Leben und Tod antrat, doch sie hätte es sich auch nicht verziehen, nicht da gewesen zu sein, falls... Sie waren die ersten Zuschauer, die auf den Rängen Platz nahmen. Itachis Blick ruhte die ganze Zeit auf Sasuke. Er hatte seinem Freund nicht einmal Glück gewünscht. Der ältere Uchiha beugte sich zu ihm hinüber damit seine Mutter die Worte nicht hören konnte. "Ich hoffe, du bereust das nicht." TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)