Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 102: Requiem -------------------- Lebenslinien Kapitel 102 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Wütend über diese Unterbrechung ballte TenTen die Fäuste. Der Knirps sollte nur her kommen. Uchiha hin oder her! Sie würde ihn fertig machen... Sasuke schien ähnliche Gedanken über sie gehabt zu haben, denn jetzt nutzte er den Moment zum Gegenangriff. Für einige Zuschauer sah es wohl so aus, als wäre der Junge plötzlich verschwunden. Ein aufgeregtes Raunen ging durch das Publikum. Auch TenTen war von Sasukes Geschwindigkeit überrascht, dennoch blockte sie seinen Angriff mit ihrer Sichel. Sasuke landete hinter ihr und sah sie mit roten Augen entschlossen an. Aus der Distanz heraus war TenTen ihm weit überlegen. Mal sehen, wie es im Nahkampf aussah. Sasuke gab sie frei und schlug von der anderen Seite nach ihr. Die Klinge des Schwertes zielte auf ihre Hände. Doch das Mädchen tauchte unter seinem Angriff weg und machte eine Drehung. Ihre Sichel streifte seinen Arm, hinterließ jedoch nur einen brennenden Kratzer. Ihre Blicke trafen sich für einen Augenblick. Triumphierend grinste das Mädchen über ihren Treffer. 1:0 für sie. Aber so konnte das nicht weiter gehen. Sasuke musste sich eine andere Taktik überlegen. TenTen hielt verwundert inne, als Sasuke sein Schwert wieder einstecke. Auch das Publikum schien erstaunt. Kurz musterte sie ihn, doch außer seiner Standard-Ge-Nin-Ausrüstung schien er sonst nichts bei sich zu tragen. Dennoch war sie vorsichtig gegenüber dem fremden Jungen. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn schon einmal in Konoha gesehen zu haben vor Beginn der Prüfung. ER stand einfach da und tat nichts. Das machte TenTen nervös. Fest umklammerte sie ihre Sichel. "Jetzt zeig mir endlich, was du kannst!" Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, da spürte sie schon den Schlag. Wie hatte er...? Innerhalb eines Lidschlages war er bei ihr gewesen und hatte ihr sein Knie in den Magen gestoßen. Seine Hand packte den Holzstiel der Sichel und verdrehte ihren Arm. TenTen ließ nicht los. Erneut trafen sich ihre Blicke. Noch nie hatte sie das berühmte Sharingan so aus der Nähe gesehen. Diese Augen waren unheimlich. Lediglich der leere Blick der Hyuga übertraf diese Augen. TenTen machte eine Drehung und wollte Sasuke zu Boden werfen, doch der Junge konterte ihr Manöver und schob ein Bein zwischen ihre. Sie hatten sich so in einander verhakt, dass keiner den anderen umwerfen konnte ohne selbst zu stürzen. Und keiner wollte die Sichel loslassen, denn TenTen wollte nicht entwaffnet werden und Sasuke wollte nicht, dass sie ihn damit attackierte. Sasuke schob seine Hand in seine Beintasche. Er musste an die Sichel kommen. Dann würde er sie damit niederschlagen und die Sache wäre vorbei. TenTen hatte ihren freien Arm um ihren Körper gelegt, als wolle sie sich damit schützen. Da ihre rechte Hand den Stiel der Sichel hielt, kam sie so auch schlecht an ihre Tasche heran. Sasuke zog ein Kunai und wollte es ihn ihren Handrücken stoßen – da spürte er einen reißenden Schmerz zwischen seinen Rippen. Sofort legte sich seine Hand auf die Verletzung. Zwischen seinen Fingern ragte eine lange, blutige Nadel hervor. TenTen hatte sie unter ihrem Oberteil hervorgezogen und sie ihm in die Seite gerammt. Sasuke ließ die Sichel los und das Mädchen schlug ihm den Verbindungspunkt zwischen Stiel und Klinge gegen die Schläfe. Sasuke stürzte und überschlug sich einmal, blieb dann reglos auf dem staubigen Boden liegen. Naruto sprang fast von der Tribüne. "Sasuke!" Auch Itachi war aufgestanden und beugte sich weit über das Geländer. Das war nicht gut. "Sasuke, steh auf!", schrie Naruto, "Das mickrige Stäbchen bringt dich doch nicht um!" Da spürte er Itachis Hand auf seiner Schulter. Der junge Uchiha sah sehr ernst auf seinen kleinen Bruder hinunter. "Setz dich Naruto." Der blonde Shinobi verstand nicht, was Itachi hatte, setzte sich aber dennoch hin. Ihm fiel auf, dass auch Fugaku nicht mehr so ruhig wirkte wie gerade eben noch. "Was ist denn los?", fragte er und sein Blick huschte immer wieder zu Sasuke hinunter, der keine Anstalten machte wieder aufzustehen. "Sie hat seine Lunge getroffen", meinte Itachi. "Er muss es schnell beenden, sonst könnte er sterben", fügte Fugaku hinzu. Naruto wich die Farbe aus dem Gesicht. Sterben? Wegen diesem kleinen Stich? Blut lief Sasuke in die Augen und trübte seine Sicht. Er hatte sie unterschätzt und jetzt hatte sie ihn voll erwischt. Verdammt...! Die Wunde schmerzte höllisch und es kostete ihn viel Mühe sich wieder hochzustemmen. TenTens Schatten fiel auf sein Gesicht. "Gib lieber auf, bevor ich dich töte", meinte sie siegessicher. Aufgeben? Nein, das würde er sicher nicht. Nicht bei diesem Kampf. Nicht, wenn sein Vater zusah! "Vergiss es..." TenTen zuckte mit den Schultern. "Gut, dann... Hast du noch letzte Wünsche?" In der rechten Hand hielt sie ein Kunai, welches noch an seinem Faden hing. Wie ein Pendel baumelte es neben ihr, bevor sie begann es wie ein Lasso zu schleudern. Sasuke war sich sicher, dass sie es ihm in die Kehle stoßen würde. Da fiel sein Blick auf ihre linke Hand. Auch diese war erhoben und umschloss den Stiel der Sichel. Aber da war noch etwas anderes. TenTen hatte alle die Schnüre wieder eingesammelt, welche er nicht durchtrennt hatte. Sie glitzerten im Sonnenlicht wie ein tödliches Spinnennetz. Ach... So würde er jetzt also sterben? Sein Blick glitt über die weißlichen Fäden hinab und inspizierte die einzelnen Waffen. Das Sortiment war vielfältig. Eines der Kunai steckte genau neben seiner Hand im Boden. Da kam ihm eine Idee. Die Hände dicht an die Brust gedrückt beugte er sich über das Kunai. TenTen betrachtete ihn skeptisch. Was hatte er denn plötzlich? Kauerte er sich vor Angst so zusammen? "Ich erlöse dich sofort", meinte sie und zog an dem Bündel aus Fäden um ihr Waffenarsenal auf ihn zu schleudern. Doch irgendetwas hielt sie fest... Sasuke hatte das Kunai vor sich aus dem Boden gezogen und hielt nun den Faden zwischen seinen Händen. Als er den Kopf hob erkannte sie, dass seine Finger zum Zeichen des Tigers gefaltet waren. Naruto spürte selbst auf der Tribüne noch die Hitze des Feuers. Der Faden hatte wie eine Zündschnur gewirkt und die Flammen hatten ihn gefressen. Der Schrei ließ das Publikum verstummen. Naruto schluckte als er das Mädchen sah. Sie hatte sich auf den Boden geworfen und die Flammen im trockenen Staub erstickt, doch allen war klar, dass sie schwer verwundet war. Der Gestank von verbranntem Fleisch und Haar wehte zu ihnen hinauf. Sasuke saß keuchend inmitten eines Netzes aus brennenden Schnüren, die sich wie sterbende Schlangen kringelte und schließlich verloschen. Hatte er sie jetzt doch getötet...? Trotz der Schmerzen stand er auf und ging auf sie zu. Das Jutsu und seine Folgen hatten auch die Aufmerksamkeit von Kankuro und Temari auf sich gezogen. Rin lag unter ihnen auf dem Boden und konnte sich nicht mehr rühren. Ihr Körper war von Schnitten und Hämatomen übersät. "Hat der Winzling es doch geschafft?", fragte Kankuro, doch Temari schüttelte den Kopf. "Nein, sie lebt noch." Ihr Bruder hob seine Klinge und ließ sich auf Rins schutzlose Kehle niederfahren. "Die Ge-Nin aus Konoha sind eben Schwächlinge." Die beiden Geschwister gingen zu TenTen und Sasuke hinüber. Das Mädchen versuchte sich wieder aufzurichten, doch die Schmerzen lähmten ihre Glieder. Temari schuf dem Abhilfe, packte TenTen am Genick und zog sie hoch. "Sie atmet noch", meinte sie und sah Sasuke durchdringend an. Der Junge hielt sich die Seite, hatte in der anderen Hand aber die Sichel, welche TenTen hatte fallen lassen. "Los, beende es", forderte Kankuro. "Sie ist doch schon kampfunfähig", erwiderte der andere Junge. Sasuke konnte kaum noch auf seinen Beinen stehen. Diese winzige Wunde machte ihm wirklich zu schaffen. "Er will sie wirklich leben lassen..." "Ich sage doch: Konoha-Ge-Nin sind alles kleine Zimperlieschen." "Vielleicht solltest du ihm helfen?" "Gute Idee." Kankuro rammte seine Waffe in den Boden und packte Sasuke am Handgelenk. "Nein!" Der Junge wollte sich dem Griff entwinden, doch Kankuro war stärker als er. "Lass die Zappelei, oder ich probiere die Sichel an deinem dürren Hals aus..." Kankuro nahm seiner Schwester das fast bewusstlose Mädchen ab und schubst sie gegen Sasukes Brust. Er musste sie festhalten, damit sie nicht beide hinfielen. Zu spät begriff er, was der andere Junge vor hatte. Die Sichel glitt durch ihre Schlagader wie durch warme Butter. Sasuke schloss die Augen als die heiße Flüssigkeit sein Gesicht traf. Alle Kraft wich aus seinen Händen. Erst fiel die Waffe zu Boden, dann der leblose Körper des Mädchens. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)