Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 78: Feuer und Wasser ---------------------------- Lebenslinien Kapitel 78 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Nein, das durfte nicht sein! Naruto rannte den Hügel hinunter, warf sich auf die Knie und begann im Schnee zu graben. Der Spiegel musste hier sein. Er konnte nicht einfach verschwinden. Er musste unter dem Schnee liegen! Sasuke stand einfach nur da und starrte auf die Spuren im Schnee. "Naruto... Das bringt doch nichts." Selbst wenn der Spiegel nicht zerstört war, so lag er doch unter Tonnen von Eis und Schnee begraben, unerreichbar für sie. Doch Naruto grub weiter und weiter, schaufelte den Schnee mit den Händen nach links und rechts. Sasuke schloss die Augen. Was sollten sie denn jetzt tun? Er warf einen Blick auf ihre eigenen Spuren im Schnee. Die einzigen Spuren in dieser sonst so ebenmäßigen weißen Oberfläche. Sollten sie zurückgehen und einfach akzeptieren, dass sie jetzt hier festsaßen? "Sasuke, verdammt! Jetzt hilf mir doch!" Von fern hörte er Narutos Stimme, wie er eine ganze Gruppe von Kage Bunshin heraufbeschwörte ihm zuhelfen. Es würde Wochen dauern den Spiegel auszugraben. Monate sogar, wenn nachts immer wieder neuer Schnee fiel. Eine Hand packte seine Schulter und riss ihn herum. Naruto starrte ihn mit geröteten Wangen zornig an. "Vom Rumstehen kommen wir auch nicht weiter! Jetzt grab, oder schmilz den Schnee oder was weiß ich – aber tu irgendwas!" Wütend stieß Naruto Sasuke nach hinten und machte sich wieder an die Arbeit. Seine Doppelgänger taten ihr Möglichstes, doch der Schnee lag so hoch und das Eis darunter war so dick. Sasuke sah ihnen eine Weile dabei zu, wie sie sich ihrem Eifer mehr gegenseitig mit Schnee bewarfen als ein Loch zu graben. Das würde ihnen nicht helfen, wenn sie nicht das Eis aufbrechen oder irgendwie schmelzen konnten. Schmelzen? Ja, sicher. Schmelzen war eine gute Idee. Sie brauchten nur ein wenig Glück und Geduld. Von neuer Hoffnung getrieben stiefelte er Naruto hinterher und befreite sich von dem langen Schal. Naruto blickte mürrisch auf, als die bunte Wollschlange neben ihm in den Schnee fiel, doch als ihm bewusst wurde, was Sasuke im Begriff war zu tun, da hellte sich seine Miene urplötzlich auf. "Sasuke, du bist ein Genie!", rief er, sprang auf die Beine und brachte vorsichtshalber etwas Abstand zwischen sich und dem anderen Jungen. Auch die Doppelgänger begriffen, dass es hier gleich gefährlich wurde und machten sich aus dem Staub. Sasuke positionierte sich an der Stelle, an der er in etwa den Hauptraum der Höhle vermutete. Ihm wurde bewusst, wie lange er schon kein derartiges Jutsu mehr benutzt hatte. Seit Wochen, ja seit Monaten lebten sie beide wie fast normale Teenager – die eben hin und wieder in Schwierigkeiten kamen – doch es war mit ihrem früheren Leben kaum zu vergleichen. In Gedanken sah er die Ereignisse ihrer letzten Reisestationen vor sich, während er schweigend seine kalten Finger zu den Zeichen formte, die sein Vater ihm vor so unendlich langer Zeit beigebracht hatte. Er atmete tief ein und die eiskalte Luft brannte bereits jetzt wie flüssiges Feuer in seinen Lungen. Naruto beobachtete fast ehrfürchtig wie sich die rote Flamme wie eine nicht aufzuhaltende Flutwelle über den kalten Schnee ergoss, ihn erst orange färbte bevor er mit einem kläglichen Zischen verdampfte. Rinnsale heißen Wassers gruben sich schmale Kanäle durch die weißen Hügel, ließen den eben noch festen Untergrund zu einer weichen Pampe werden, die bei der kleinesten Berührung zusammenstürzte. Sasuke sank mehrere Zentimeter tief in die Masse ein. Doch kaum war das Feuer verloschen, da rächte sich sein Körper für die plötzliche Anstrengung. Er hielt sich die schmerzende Kehle und musste kläglich husten. Seine Lunge dankte es ihm gar nicht, was er da getan hatte. "Du hast es geschafft!", rief Naruto und vollführte einen Siegestanz. Keuchend drehte sich Sasuke zu ihm um und lächelte schwach. Noch einmal und sie konnten sicher mit den Händen weitermachen... Erneut hob er die Hände und formte die Fingerzeichen. Doch kaum hatte Sasuke eingeatmet, da drängte etwas aus seinem Hals nach oben. Aber es war weder die eingeatmete Luft, noch das benötigte Chakra. Sasuke fiel auf die Knie, stürzte nach vorn und eine rote Welle verspritzte sich auf dem Schnee, wurde von diesem aufgesogen wie ein Schwamm. "Sasuke!" Naruto stürzte auf ihn zu und riss seinen Freund an den Schultern wieder hoch. Sein Gesicht war ganz blutverschmiert. Fassungslos starrte Sasuke auf seine Hände. Der rote Saft tränkte seine Handschuhe und durchnässte sie bis auf die Haut. "Naruto..." Der Junge musste würgen und ein bitteres Gemisch aus Blut, Speichel und Magensäure tropfte auf seinen Mantel. Da wurde er von vielen Händen hochgehoben. Kalte Finger strichen über sein Gesicht und er fühlte, wie er mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt wurde. Naruto nahm eine Hand voll Schnee und wischte ihm damit über das Gesicht. "Alles in Ordnung?" Sasuke nickte, doch er fühlte sich elend. Sein Hals schmerzte höllisch und der Brechreiz saß ihm noch im Rachen. Damit schied er für die Ausgrabungen wohl vorerst aus. Naruto klopfte ihm auf die Schulter. "Bleib hier sitzen. Ich mach weiter." Der blonde Shinobi hatte eingesehen, dass Sasuke noch nicht wieder gesund genug war um sich sehr anzustrengen. Sasuke blickte zum Himmel auf, über den sich jetzt grüne Ringe zogen. Ob dieses Licht kalt war? Es schimmerte, als sei die Luft selbst gefroren... Und es bewegte sich. Eine eiskalte Schönheit. Wenn Sakura das hätte sehen können... – sie wäre sicher begeistert gewesen. Und Kakashi-sensei hätte bestimmt eine Geschichte zu erzählen gewusst. Sasukes Kopf sank gegen die harte Rinde des Baumes. Dann hätten sie alle um ihn herum gesessen und die Lichter betrachtet, während sie ihm zuhörten. Sie hätten am Feuer gesessen und heißen Tee getrunken. Über dieser Vorstellung schloss er die Augen. Wenn sie wieder zuhause waren, dann musste er ihnen von diesem Licht erzählen, das es in ihrer Welt nicht gab. Da zerriss ein tiefes Donnergrollen die Stille des Tals. Als Sasuke die Augen öffnete, sah er über sich eine brennende Spur im Himmel. Etwas stürzte auf die Erde hinab, verbrannte dabei die Luft und verschwand schließlich hinter den Wipfeln der Bäume. Es krachte schrecklich und die Erde bebte. Kalter Schnee fiel von den Ästen des Baumes und landete direkt auf dem darunter sitzenden Jungen. Naruto und seine Doppelgänger hatten inne gehalten. "Hast du das gesehen?" TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)