Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 66: Sasukes Entscheidung und Narutos Groll -------------------------------------------------- Lebenslinien Kapitel 66 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Seit Naruto in den frühen Morgenstunden in ihr Quartier zurückgekehrt war schwieg er beharrlich. Sasuke machte sich nicht die Mühe ein Gespräch anfangen zu wollen. Sie würden sich ohnehin nur wieder streiten... Nach dem Duschen gingen sie somit schweigend und mit noch feuchten Haaren neben einander her um mit den anderen zu frühstücken. Inzwischen machte es ihm schon gar nichts mehr aus, wenn ihnen die Androiden über den Weg liefen – er konnte sie inzwischen sogar unterscheiden nachdem er gemerkt hatte, dass jeder von ihnen seine Seriennummer auf einer Plakette am Ärmel trug. So waren ihm auch die großen Lücken in den Zahlenreihen aufgefallen. Tsunades Leute mussten wirklich eine ganze Menge von ihnen erwischt haben... Im Speiseraum saßen die Menschen und die Androiden getrennt und Sasuke fragte sich, ob das Absicht oder Zufall war. Immer wieder warf er ihnen Blicke zu und beobachtete, wie sie sich unterhielten, ausschließlich eine Flüssigkeit aus grauen Bechern zu sich nahmen und allesamt eine sehr ernste Miene zur Schau trugen. Als er den Blick wieder nach vorn wandte fiel dieser auf Narutos Gesicht, welches genauso ernst aussah. Irgendetwas war passiert, dass wusste er. Auch wenn Naruto nicht darüber reden wollte. Sasuke stand auf und erst jetzt hob Naruto den Blick. "Ich gehe jetzt zu Ibiki und gebe ihm meine Antwort", meinte der Junge, doch der blonde Shinobi schwieg dazu und legte erst langsam seinen Löffel neben seiner Schale auf den Tisch. Das leise Klacken schien noch ewig nachzuhallen, obwohl hunderte Stimmen den Raum um sie herum füllten. "Willst du das wirklich?", fragte Naruto schließlich. Sasuke nickte. Sein Freund schloss die Augen und stützte seinen Oberkörper auf die Unterarme, die parallel zu einander auf der kalten Tischplatte lagen. "Die Opfern sich alle auf für ein paar lebende Leichen... Anstatt für sich selbst zu kämpfen und ihr eigenes Leben zu leben sterben die für diese... Toten..." Plötzlich schlug Sasuke beide Hände auf den Tisch und sah Naruto sehr ernst an. Dieser blickte erschrocken zu dem anderen Jungen auf. "Noch sind sie am leben...", erwiderte Sasuke kühl, "Würdest du sie einfach sterben lassen? Könntest du den Strom abschalten und zusehen wie sie zugrunde gehen...?" Naruto schwieg als sich sein Kamerad wieder aufrichtete. "Diese 'Toten' haben nichts weiter als ihr nacktes Leben. Und diese Menschen hier bedeuten für sie die Hoffnung, dass ihnen nicht auch noch das genommen wird." Naruto schluckte. "Menschen...? Hier sind mehr Maschinen als Menschen..." Aber in Sasuke Miene regte sich nichts. "Menschen sind auch Maschinen. Nur aus anderem Material... Das habe ich inzwischen begriffen, Naruto..." Naruto schrie ihm nach, er solle warten. Doch Sasuke war bereits verschwunden. Ibiki hatte sofort Hinata und Neji zu sich bestellt als er Sasukes Antwort hörte. Auch ein Itachi erschien. Es war die Nummer 574. Hinata nahm Sasuke am Arm und führte ihn in einen Abschnitt des Gebäudes, in dem er bisher noch nie gewesen war. Doch er unterschied sich nicht besonders vom Rest des Komplexes. "Von hier aus steigen wir ein", sagte Hinata und wies auf eine Reihe von großen, schwarzen Stühlen an der Frontseite des Raumes. "Einsteigen? Ich dachte..." – "Wir können die Informationen nicht downloaden, damit würden wir zu sehr auffallen", unterbrach ihn Neji, "Wir sehen sie uns vor Ort an." Sasuke wusste diese Worte nicht recht zu deuten, doch Ibiki hatte ihn schon auf einem der Stühle Platz nehmen lassen. "Dir geschieht nichts", meinte er schlicht und hielt nun etwas in der Hand, was wie ein schmaler Haarreif aussah an dessen Enden etwas Silbernes, Rundes befestigt war. Hinata setzte sich auf den Stuhl neben ihm und setzte sich selbst den Reif auf, sodass diese kleinen runden Dinger genau auf ihren Schläfen lagen. Aus der Armlehne des Stuhls zog sie ein Kabel und steckte dies in eine kleine rote Öffnung an ihrem Reif. Sasuke tat es ihr gleich und wartete darauf, dass irgendetwas passierte. Ihm fiel auf, dass Neji das Kabel direkt in seinem Nacken einsteckte. Das war ein bizarrer Anblick... Ibiki ging um sie herum und schnallte die beiden Menschenkinder an Handgelenken, Oberarmen und den Knöcheln an ihren Stühlen fest. "Alles, was du sehen wirst, Uchiha Sasuke, wird nicht wirklich sein – merk dir das! Es ist nichts weiter als eine künstliche Realität, die der Computer direkt in dein Gehirn schickt", sagte er und Sasuke spürte wie sich die Gurte um seine Gelenke spannten. "Du gewöhnst dich schnell daran...", hörte er Hinata noch sagen. Dann wurde es dunkel vor seinen Augen und alle Geräusche verstummten. Sasuke wollte sich losreißen, doch seine Arme und Beine bewegten sich nicht. Er fühlte sich, als würde er fallen... Und tatsächlich griff jemand nach seinem Arm. Er hing mit dem Kopf nach hingen geneigt in den Armen einer anderen Person. Als er die Augen aufschlug wollte er erschrocken einatmen. Aber... das war gar nicht nötig. Die fremden Arme zogen ihn wieder auf die Beine. Neben ihm standen Neji und Hinata. Doch sie sahen so anders aus... Wie eine Negativfotographie ihrer selbst... Oder eher als wären sie nicht... farbig, ja... Sasuke senkte den Blick auf seine eigenen Hände, doch diese sahen genauso aus. Schwarz-Weiß-Skizzen ohne jedes Detail... Kleidung war in dieser Gestalt wohl auch nicht nötig, aber es gab auch nichts, was sie hätte bedecken müssen. Sie alle Drei hatten nur grobe menschliche Form, wie ihre Schatten sie sonst hatten. Der Junge hob den Blick um sich anzusehen, wo sie gelandet waren. Aber um sie herum war nur ein schwarzer Raum. Weiter oben konnte er so etwas wie Röhren erkennen... Nummerierte Röhren unter denen leuchtend grüne Ziffern prangten. Sie mussten wirklich im Inneren des Computers sein... Sasuke fiel auf, dass er nichts spürte als den Boden unter seinen Füßen. Es war weder kalt noch warm hier... Er hatte kein Gefühl für diese Umwelt so schien es. "Komm", riss Hinatas Stimme ihn aus seinen Gedanken und sie nahm ihn bei der Hand. Mit einem Sprung stieß sie sich vom Boden ab und zog ihn mit sich. Völlig frei schwebten sich nach oben und glitten durch die Öffnung einer Röhre mit der Bezeichnung 75. Erst dachte er, es wäre wie schwimmen. Doch einmal in dieser Röhrte bewegten sie drei sich ohne ihr Zutun weiter. Unter ihnen sah er etwas, was wie... ein leuchtendes Kästchen aussah. Auch vor und hinter ihnen sah er diese nun. "Was ist das?", fragte er. "Informationen", erwiderte Neji, "Sie bewegen sich wie wir durch die Leitungen. Pass auf, dass du mit keiner zusammenstößt." Das hätte er ohnehin nicht gewollt. Sasuke fiel auf, dass die enge Röhre immer breiter wurde und immer mehr Informationen dazu kamen... Schemenhaft konnte er durch die Wand der Röhre noch weitere dieser Leitungen sehen, durch die Informationen in die andere Richtung rauschten. "Pass auf, da kommt gleich ein Router", meinte Hinata und nahm den Jungen bei der Hand. Noch ehe er fragten konnte, was bitte da gleich kam, waren sie auch schon da – sie mussten verdammt schnell unterwegs sein... Die Leitung endete in einem runden Raum von dem viele weitere Röhren abgingen. Das Datenpaket direkt vor ihnen wurde plötzlich von einem rötlichen Licht angestrahlt. Alle Leitungen bis auf eine schlossen sich, und das Paket wurde weitergesaugt. Sasuke wollte zurückweichen, doch das Mädchen zog ihn weiter und sie tauchten geschwind hinter einem der Pakete unter und entschlüpften wie drei silbriggraue Fische in eine der Leitungen und ihre Reise ging weiter. Das Netz aus Leitungen schien unendlich zu sein – noch einige Male kamen sie an Routern und anderen Verteilerstationen vorbei, schummelten sich jedes mal wieder durch – bis die Datenpakete immer weniger wurden und sie schließlich die einzigen Reisenden waren. Allerdings war das nicht verwunderlich, denn die Leitung endete hier. Am Ende kamen sie wieder in einem schwarzen Raum hinaus genau wie der, in dem sie gestartet waren. Sie schwebten zu Boden und standen vor einer Wand. Eine rostrote Wand wie ein altes Eisentor. War das das Hindernis? Diese Mauer als unüberwindbare Barriere...? Sie sah überhaupt nicht so unüberwindbar aus... Nejis und Hinatas Augen ruhten auf Sasuke. Die erwarteten wohl ein Wunder von ihm oder so... Also schön. Dann wollte er es einmal versuchen. Sasuke trat auf die Wand zu und streckte die Hand nach ihr aus. Als die Handfläche des Jungen die rote Oberfläche berührte, da zerfiel diese in tausende kleine Scherben. Eilig zog er seine Hand zurück. Die Scherben schwebten frei in der Luft, wurden leuchtend hell und formten sich um. Aus den kleinen Splittern wurden Worte... Viele Schichten von Wörtern, durchsichtige Buchseiten... TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)