Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 46: Fleisch und Blut ---------------------------- Lebenslinien Kapitel 46 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Sasuke schrie vor Schreck und Schmerz, biss sich auf die Lippen. Ein brennender Streifen zog sich über seinen Rücken, färbte sich langsam rot. Kiba ließ ihn einen Moment lang so stehen, wollte offenbar, dass er den Schmerz deutlich spürte. Kaum war er wieder zu Atem gekommen, da schlug Kiba erneut zu, dieses Mal härter und tiefer. Sasuke versuchte seinen Aufschrei zu unterdrücken, doch dies nur mit mäßigem Erfolg. Jetzt wartete Kiba nicht mehr, sondern ließ eine Salve von Hieben auf dem anderen Jungen niedergehen. Jeden Schlag setzte er ein wenig über oder unter den vorigen, verletzte somit jedes Mal aufs Neue unversehrte Haut und zeichnete Sasuke so vom Knie bis zu den Schultern mit tiefroten und blauen Striemen. Und als er damit fertig war, begann er wieder von vorn, schlug mit aller Kraft zu bis die Schrecklichsten der roten Male feucht glänzten von Blut. Dann erst ließ er von Sasuke ab. Der Junge konnte kaum noch aufrecht stehen, hing keuchend an seinen Armen da und taumelte benommen. Die Wange gegen die kalte Wand gelehnt kämpfte er gegen die Bewusstlosigkeit. Sasuke konnte Tränen auf seinen Wangen spüren. Kiba trat von hinten ganz dicht an ihn heran, packte ihn bei den Haaren und riss seinen Kopf nach hinten. "Ich hoffe, das war dir eine Lehre...", raunte er, stieß Sasuke noch einmal gegen die Wand und verließ dann den Raum. Er wusste nicht, wie lange er so dastand, ob es Stunden oder Tage waren. Die Schmerzen ließen nach einer Weile etwas nach, doch jede Bewegung ließ ihn erneut aufstöhnen. Irgendwann konnte Sasuke hören, wie die Tür geöffnet wurde. Die leisen Schritte ließen ihn darauf schließen, dass es eine Frau war, die sich ihm da näherte… "Sasuke-kun?", fragte Sakura mit leiser Stimme und berührte ihn knapp am Arm. Sie nahm ihm die Augenbinde ab. "Sakura…" Seine Stimme klang so schwach und zittrig, dass es ihn selbst erschreckte. "Nicht sprechen. Halt ganz still…" Sasuke drehte den Kopf in ihre Richtung und musterte sie kurz. Hatte sie geweint…? Sakura bückte sich und stellte ihre Umhängetasche neben sich auf dem Boden ab. Sie öffnete einen Reisverschluss und nahm offenbar etwas heraus, denn plötzlich fühlte Sasuke etwas an seiner Schulter. Er zog scharf die Luft ein. Das Desinfektionsmittel brannte in den frischen Wunden wie Feuerwasser. Schweigend versorgte Sakura die geschundene Haut, verband die Wunden und verteilte eine angenehm kühlende Salbe überall dort, wo es nötig war. Ebenso schweigend ließ der junge Shinobi all das mit sich machen. Es schmerzte, doch irgendwie tat es auch gut, nach all den langen Stunden der Einsamkeit, der Isolation und der Folter die stille unaufgeforderte Hilfe des Mädchens zu bekommen. Sasuke schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen die kalten Fliesen. "Sakura…?" Sie hielt kurz inne. "Ja?" "… Ich danke dir." Sakura lächelte und fuhr mit dem Bandagieren fort. "Du musst dich nicht bedanken. Es ist meine Aufgabe Verletzten zu helfen…" Ach so… Ihre Aufgabe war es. "Und deswegen hilfst du mir?" "Nun…" Sie schwieg einen Moment. "Eigentlich sollte ich nicht hier sein. Aber ich mag dich, Sasuke-kun – und was Kiba-kun mit dir gemacht hat, das… ist schrecklich!" Sasuke spürte, wie ihre Hand zitterte. "Dass sie dich nicht gehen lassen wollen kann ich ja verstehen, aber… Dich einzusperren…" Sie schüttelte den Kopf. Sasuke überlegte einen Moment. Das war die Chance endlich an die Informationen zu kommen, die er brauchte. Sakura war auf seiner Seite. Und sie hatte Mitleid mit ihm. Also würde sie ihm wohl kaum etwas verschweigen, oder…? "Ich weiß ja nicht einmal, weshalb ich hier festgehalten werde…" "Weil du das Original bist", erwiderte Sakura schlicht, "Deshalb können sie dich nicht gehen lassen." Sasuke seufzte und schloss die Augen. "Hör mal, Sakura… Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. Was sind Replikanten? Wieso soll ich das Original sein?" Das Mädchen hielt wieder inne und stellte sich dann auf die Zehenspitzen um die Kette, mit der Sasuke gefesselt war, ein wenig zu lockern. Jetzt konnte er sich wenigstens umdrehen und sie ansehen. "Du bist doch Uchiha Sasuke, oder nicht?" Ihre grünen Augen musterten ihn neugierig. Der Junge nickte. "Und du bist kein Replikant... Dann musst du doch das Original sein." Sasuke senkte den Blick. "Ich bin nicht von hier, Sakura. ... Ich komme aus einer anderen Welt. Auch, wenn es hier einen Jungen namens Uchiha Sasuke gibt, so ist das ein anderer Mensch. Ich weiß nichts von Replikanten oder sonst etwas..." Sakura schwieg einen Moment. "Dann siehst du nur so aus wie das Original? Bist du dann auch eine Kopie?" Sie schien es nicht zu begreifen. "Ich weiß es nicht... Wäre möglich. Kannst du mir nicht erklären, was das alles zu bedeuten hat…?" Das Mädchen wich seinem Blick aus. "Bitte…", fügte er hinzu und sah sie flehentlich an. Hoffentlich sah er gerade mitleidserregend genug aus, damit sie ihm antwortete. Sakura seufzte und kniete sich nieder um ihre Tasche wieder zu packen. "Die Replikanten sind Krieger. Sie sehen alle gleich aus und sind sehr stark… Aber Tsunade-sama hat gesagt, es wären nur Kopien. Und solange das Original existiert, könnten ihre Meister immer wieder Neue machen. Sie denken, wenn sie dich behalten, dann könnten sie alle Replikanten auslöschen, ohne dass es irgendwann wieder welche gibt." Das hörte sich nicht gut an… Zwar hatte Sasuke noch immer nicht alles verstanden, was sie erzählt hatte, doch langsam wurde ihm einiges klar. "Und diese Replikanten sehen alle aus wie ich…?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie einen von ihnen aus der Nähe gesehen." "Hn… Ich bin jedenfalls nicht das Original. Dann… könnten sie mich doch eigentlich gehen lassen. Oder nicht…?" "Aber sie glauben dir doch nicht…" "Ja… Sie würden mich nie gehen lassen, aber…" Sasuke sah Sakura mit hoffnungsvollem Ausdruck in die Augen. "Wenn du mir hilfst, dann… kann ich vielleicht von selbst verschwinden…" Sakura wich erschrocken zurück und schüttelte energisch den Kopf. "Nein! Nein, das kann ich nicht…!" – "Sakura, bitte! Du musst doch nur…" – "Nein! Verzeih mir, Sasuke-kun, aber…" Tränen traten ihr in die Augen. "Ich kann nicht…" Sakura schluchzte, packte ihre Tasche und rannte aus dem Zimmer. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)