Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 40: Ratten im Labyrinth ------------------------------- Lebenslinien Kapitel 40 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Naruto lauschte angespannt. Hatten sie etwa die Späher entdeckt? Nicht auszudenken, wenn diese Dinger sie hier fanden… Abermals knallte es heftig, dieses mal direkt über ihnen. Und es klang viel näher… Der Krieger ließ den blonden Shinobi los und blickte abwartend nach oben. "Etwas kommt…" 'Was du nicht sagst', wollte Naruto gerade erwidern, als etwas heftig von außen gegen die Wand neben ihnen schlug und eine beachtliche Delle hinterließ. Instinktiv sprang er zur Seite, doch um sich umzusehen, was das denn gewesen war, blieb ihm keine Zeit. "Lauf!", rief ihm der Krieger zu und riss ihn einfach am Arm mit sich. Der Stahl ächzte hinter ihnen, kreischte und barst schließlich in zwei. Naruto konnte gerade noch sehen, wie sich eine riesige Hand durch den Spalt schob um ihn weiter aufzureißen. Man hatte sie entdeckt…! "Scheiße…", murmelte der Junge und gab Fersengeld. Doch der Späher lief ihnen hinterher wie ein großes Raubtier. "Was will dieses Ding von uns?!", rief Naruto. "Uns töten", war die simple Antwort des Kriegers. Dieser zog im Laufen seine Feuerwaffe und schoss auf das Ungetüm, doch mit einer Wendigkeit, die man ihm niemals zugetraut hätte, wich der Späher dem Schuss aus. Doch er blieb kurz stehen und senkte den Kopf. Eine Abfolge von hohen Pieptönen erklang. Stirnrunzelnd hielt auch Naruto an. Was tat es denn jetzt… "Nicht anhalten, weiter!", drängte der Krieger und schubste den Jungen vor sich her, "Er ruft die Jäger – wenn die uns kriegen, sind wir erledigt…!" Er konnte Sakuras warme Hand auf seiner Haut spüren. Seltsamerweise fühlte es sich sehr angenehm an, wie sie fürsorglich über seine Wange strich. Schließlich war dieses Mädchen – auch wenn es nicht "seine" Sakura war – im Augenblick seine einzige Verbindung zu der Welt und den Menschen, die ihm wichtig waren. Außerdem war es tröstlich in diesem Moment ein vertrautes Gesicht in der Nähe zu haben. Sasuke lag auf einer Art schmalen Liege, trug nichts weiter als eines dieser Krankenhausnachthemdchen und fühlte sich sehr schutzlos. Heute stand eine andere Art von Untersuchung an, als er sie bisher kannte. Sakura fixierte seine Knöchel und Handgelenke an der Liege und trat dann einige Schritte zurück. Außer ihnen war niemand im Raum, doch Sasuke konnte sich denken, dass der Spiegel an der Wand kein Spiegel war. Er vermutete, dass die Ärzte, die nie ihre Gesichter zeigten, dahinter standen und alles beobachteten. Ein Brummton erfüllte plötzlich den Raum und ein rötliches Licht näherte sich von hinten. Ein Gerät, ähnlich einem riesigen weißen Ring, hatte sich in Bewegung gesetzt. Der Junge konnte erkennen, dass sich darin offenbar etwas drehte. Ganz langsam glitt es über ihn hinweg und zwei schmale Lichtstrahlen schienen dabei jeden Zentimeter seines Körpers zu erfassen. Sasuke konnte nur raten, was den Ärzten das nützte, aber es war ein merkwürdiges Gefühl… Ja, irgendwie war ihm das hier unheimlich – zumal er sich ja nicht einmal bewegen konnte, selbst wenn er nicht fixiert gewesen wäre. Doch Sasuke ließ es schweigend über sich ergehen. Wenn er davon wieder gesund wurde, dann war es nicht so schlimm. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis die Prozedur abgeschlossen war. Danach blieb er noch eine ganze Weile dort liegen. Sakura war verschwunden. Doch nach einer Weile kam ein anderes Mädchen herein und Sasuke blickte überrascht auf. Das war ja Ino… Beinah hätte er sie begrüßt, doch dann erinnerte er sich daran, dass es nicht die Ino war, mit der er zusammen zur Schule gegangen war. Nein, dieses Mädchen war eine völlig Fremde… Schweigend kam sie auf ihn zu, in der Hand ein ganzes Bündel von dünnen Kabeln an deren Enden saugnapfähnliche Gebilde befestigt waren. Ohne ihn auch nur einmal genau anzusehen klebte sie diese auf Sasukes Schläfen, seine Brust, Arme und Beine, bevor sie die Liege von dem ringförmigen Gerät löste und den wehrlosen Jungen aus dem Raum schob. Atemlos blieb Naruto stehen. Sie standen vor einer Wand. Eine Sackgasse… Dieser verdammte Späher hatte sie eine Ewigkeit quer durch dieses Gebäude gejagt, alle Korridore auf seinem Weg in Altmetallschrott verwandelt und nun… saßen sie in der Falle. Dieses Mistding wurde offenbar niemals müde. "Und jetzt…?", fragte der blonde Junge und blickte zu seinem Begleiter auf, der ebenfalls nicht sehr erschöpft aussah. "Wir verschwinden…" "Oh, klasse… Was haben wir denn bisher gemacht, hä?" Wenn der Kerl doch nur mal für eine Sekunde seinen Helm abnehmen würde – dann könnte er ihm eins in die Fresse schlagen! Aber der Krieger ging auf Narutos motzigen Kommentar überhaupt nicht ein. Er drehte sich um und schoss einige große Löcher in die Wand. Naruto riss schützend die Arme hoch und verbarg sein Gesicht. "Hast du den Verstand verloren?!?!" "Red nicht, komm lieber!" Mit einem einzigen Sprung war der Krieger durch eines der Löcher entkommen, während der Späher hinter ihnen immer näher kam. "Verdammte Scheiße!", schrie Naruto und setzte dem fremden Krieger nach. Leider hatte er überhaupt nicht sehen können, was auf der anderen Seite des Loches war. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte er einen weiteren, riesigen Raum erkennen, dann zog ihn die Schwerkraft nach unten – und er landete im Wasser. Eine weitere Untersuchung folgte der vorigen… Ino hatte Sasuke in einen anderen Raum gebracht und dort mit einer anderen Vorrichtung verbunden. An mehreren Stellen waren Gurte um seinen Körper geschlungen, die an dünnen Drähten gingen und irgendwo über ihm an der Decke befestigt waren. Es war beinah, als würde er frei im Raum schweben… Ino setzte ihm eine Atemmaske auf und steckte jedes der dünnen Kabel in ein kleines Modul, welches an seinem Kabel über ihm baumelte. Sasuke folgte jeder ihrer Bewegungen mit den Augen. Wenn er sie so genau ansah, dann erinnerte eigentlich nicht viel von ihr an die Ino, die er kannte. Ihr Gesicht wirkte wie versteinert, und ihre blauen Augen waren wie zugefrorene Seen. Nicht eine einzige Regung zeichnete sich auf ihrer ganzen Erscheinung ab. So als sei sie nichts weiter als eine Marionette… "Dein Name ist Ino, nicht wahr?", sprach er sie schließlich an. Mechanisch wandte das Mädchen den Blick zu Sasuke, sagte jedoch nichts. Sie setzte Sasuke eine Art blickdichte Brille auf und ließ ihn dann allein. Er konnte hören, wie sie den Raum verließ. Toll, jetzt war er auch noch blind… Und nun? Sasuke lauschte, doch es war absolut still um ihn herum. Das machte ihn nervös… Doch dann hörte er etwas direkt unter sich. Es war ein Geräusch, als würde sich eine der Türen öffnen, die wie von selbst auseinanderglitten. Aber unter ihm war doch keine Tür…. Als nächstes spürte er plötzlich etwas Feuchtes an seinem Rücken. Offenbar wurde er in ein Becken mit Flüssigkeit hinabgelassen, was nicht gerade zu seiner Beruhigung beitrug…. Welchen Sinn sollte das hier bitte haben? Wenigstens hatten sie dafür gesorgt, dass er noch atmen konnte… Das war auch nötig, denn die kalte Flüssigkeit bedeckte seinen Körper nun völlig. Es rauschte in seinen Ohren und gluckerte einige Male. Bewegungsunfähig harrte Sasuke der Dinge, die da auf ihn zukamen. Das kalte Wasser stach in seine Haut und das Nachthemd klebte unangenehm an ihm. Die Brille verhinderte, dass er die Augen richtig öffnen konnte, doch plötzlich wurde es vor ihm hell… Ein Bild schob sich in sein Bewusstsein. Sasuke saß plötzlich auf einem Stuhl. Über ihm brannte ein einzelnes Licht, ansonsten war es um ihn herum absolut dunkel. Desorientiert sah er sich um. Wie kam er denn hier her? Doch das Bild löste sich auch schon wieder auf. Plötzlich war es Sasuke, als würde er fallen… Als würde er durch einen Strudel seiner Erinnerungen stürzen. Tausende Bilder, Geräusche und Gesichter prasselten wie Regen auf ihn ein. Alles, was er in den letzten Jahren erlebt hatte schien auseinandergerissen, neu zusammengesetzt und in Zeitraffer durch seinen Kopf zu schießen. Ihm wurde übel, er wollte hier weg. Sasuke versuchte krampfhaft seine steifen Glieder zu bewegen, doch er war festgebunden, und der Schmerz benebelte seine Sinne. Jeder Schrei des Jungen ging im sich wild bewegenden Wasser unter… TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)