Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 26: Masken, Mummenschanz und der totale Wahnsinn... ----------------------------------------------------------- Lebenslinien Kapitel 26 Autor: Herzfinster Anmerkung: das hier angesprochene Theaterstück ist ein leicht geänderter Auszug aus "Die Liebe ist ein seltsames Spiel" von Erich A. Kleen. Spoiler: Meine Fanfic "Wenn ich dein Spiegel wär..." Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Sasuke lies die Hand sinken. Wieder war er in einem dunklen Raum gelandet, von dem er nicht wirklich sagen konnte, ob es der richtige war. Zwar standen überall genauso viele Kisten und Gegenstände herum wie ,zuhause', doch... Er wandte sich von dem Spiegel ab und sah sich um. "Hallo?" rief er vorsichtig. "Ist dort jemand?" Auf dem Gang vor dem Raum konnte er Schritte hören, Stimmen. Die Tür wurde aufgerissen und jemand schlug energisch auf den Lichtschalter. "Sasuke, wo steckst du schon wieder?!" keifte Naruto. Als er Sasuke bemerkte, stürmte er wortlos auf ihn zu und packte seine Hand. "Mensch, wo treibst du dich rum?" Naruto hielt inne, sah Sasuke ins Gesicht, musterte ihn. "Sasuke?" "Ah..." In diesem Moment kam eine weitere Person in den Raum gerannt. Sakura. "Sasuke-kun, da bist du ja..." Auch sie hielt inne und starrte ihn an. Er schüttelte den Kopf. "Wie siehst du denn aus?" meinte Naruto schließlich. "Ich... Der Spiegel dort hat..." "Spiegel?" Naruto blickte an ihm vorbei. "Die alte Requisite?" Sasukes Augen weiteten sich erstaunt. "Requisite?" Okay, er war also wieder ein einer falschen Realität gelandet! Zehn Minuten später... "Aha", war Narutos einziger Kommentar zu der Kurzfassung von Sasukes Geschichte - die unschönen Details hatte er ausgelassen. "Und du willst jetzt gleich weiter, oder wie?" "Ah..." "Ach, bleib doch noch!" bat Sakura. "Du könntest uns sogar helfen!" Narutos Gesicht hellte sich plötzlich auf. "JA! Du übernimmst Lees Rolle!" "Ja, Lee-san hat sich ja bei der Probe den Knöchel verstaucht..." Sasuke sah sie verwirrt an. "Was? Wie?" Sakura nickte heftig. "Weißt du, Sasuke-kun, die Akademie muss nämlich an allen Ecken und Enden renoviert werden! Aber es fehlt einfach das Geld dafür..." "Also", fuhr Naruto fort, "führen wir Ge-nin ein Theaterstück auf und spenden das Eintrittsgeld der Akademie!" Sasuke versuchte vergeblich sich seine Kameraden auf der Bühne vorzustellen... "Ah..." "Ja, wir spielen alle mit!" bestätigte Sakura. "Sasuke-kun ist ein wahrhaft guter Schauspieler!" "Ja", murmelte Naruto. "Wenn er sich nur mal öfter bei den Proben sehen lassen würde!" "DIE PROBE!" rief Sakura plötzlich entsetzt und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Wir haben die Probe vergessen!" Sie packte Sasuke am Arm und zerrte ihn hinter sich her. "Hey, warte mal!" meinte er, doch sie lies keinen Widerspruch zu. "Wir haben eigentlich nach Sasuke gesucht, weil der sich mal wieder abgeseilt hat", erklärte Naruto. "Aber du bist auch gut, wir haben ja noch eine Rolle zu vergeben - die wollte nämlich keiner übernehmen, nachdem Lee ausgeschieden is!" "Sakura, warte doch mal!" Doch Sakura schien ihm nicht zuzuhören und so zerrten ihn die Beiden in den Theatersaal der Schule. "Kurenai-sensei!" rief Sakura, kaum waren sie durch die Tür. "Wir haben hier einen Ersatz für Lee-san gefunden!" Kurenai, die im Zuschauerraum gesessen hatte, stand auf und kam auf sie zu. "So, Sakura? Wer ist denn der Junge?" "Ah..." Sakura warf Naruto einen kurzen, hilfesuchenden Blick zu. "Das ist... ein entfernter Verwandter von mir, Kurenai-sensei..." "Shigeru", unterbrach Sasuke sie und reichte Kurenai die Hand. "Und du möchtest Lees Rolle übernehmen?" fragte sie. Sasuke zwang sich zu lächeln. "Ah..." "Natürlich will er das!" unterbrach Naruto. "Und wo steckte eigentlich Sasuke schon wieder?!" "In der Garderobe", erwiderte TenTen, die gerade zu ihnen gestoßen war. Sie trug bereits ihr Kostüm: Einen aufwendig gearbeiteten Kimono. Ihr Haar war zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt worden und sie war äußerst vornehm geschminkt. "Ino macht ihm noch die Haare." Kurenai nickte ihr zu, wandte sich dann an Sasuke. "Gut, da geht ihr jetzt auch hin. Ich denke, Lees Kostüm müsste ihm passen...." "Komm, Shigeru", meinte Sakura und schob Sasuke vor sich her hinter die Bühne. Sasuke hatte noch nie Theater gespielt und seine plötzliche Eingliederung in diese Schauspielgruppe fand er ehrlich gesagt ziemlich lächerlich, doch... 1. kam es auf zwei Tage mehr oder weniger nicht an und 2. konnte das hier durchaus lustig werden - und ein wenig Spaß war nach den vergangenen Monaten wirklich mal eine Abwechslung! "Also, das Thema unseres Stückes ist ein Verwirrspiel aus Liebe, Komödie und bizarrem Drama, ja?" erklärte ihm Sakura. Naruto drückte ihm ein Manuskript in die Hand. "Deine Rolle ist Towa, die Haushälterin", meinte er grinsend. "Wie bitte?" hakte Sasuke nach. "Die Haushälterin?!" Naruto nickte, immer noch grinsend. Wenig später stand Sasuke in einem grünen, mit hässlichen Blumen bestickten Kimono hinter der Bühne, eine streng frisierte Perücke auf dem Kopf, einen Besen in der Hand. Okay, das war... lächerlich! Doch er hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn die Proben begannen, sobald alle endlich da waren, ,dort, wo wir gestern aufgehört haben'. Sakura, sehr modern und doch erwachsen gekleidet, läuft geht auf TenTen zu. "Du bestellst dir einen Mann und lässt dir noch nicht einmal ein Foto zeigen?" "Die Vermittlungsagentur hat einen sehr guten Namen, sie bietet nur 1a Qualitätsware an...", meinte TenTen. "Du sprichst von ihm, als wenn du ihn auf dem Wochenmarkt erhandelt hättest!" "Er ist für mich nur Mittel zum Zweck - Makoto soll wissen, da ist plötzlich ein junger Nebenbuhler, und wenn er mich behalten will, muss er um mich kämpfen." Sakura seufzte. "Aber warum, um alles in der Welt, ausgerechnet jetzt? Ihr feiert in zwei Tagen eure Silberhochzeit!" TenTen blieb stehen. "Genau das ist jetzt der richtige Zeitpunkt. - Klaus soll mir jetzt seine Liebe beweisen und nicht in fünf oder zehn Jahren! Nun, ein bisschen Spaß soll schon dabei sein. - Sieh es einfach als vorgezogenes Silberhochzeitsgeschenk an, dass ich mir selber mache. - Und du wirst es nicht glauben, aber es ist bereits eingetroffen!!!" Sakura zeigte auf die Wohnzimmertür. "Willst du damit sagen, dass dein "Mietobjekt" da drin ist und auf dich wartet?" TenTen lachte siegessicher. "So sieht es aus, und wenn du willst, kannst du ihn dir zuerst ansehen und leicht daran schnuppern. - Sag ihm, ich hole ihn gleich... und wie gesagt, nur schnuppern, Maria - mehr sitzt nicht drin..." Sie ging nach rechts ab. Sakura lief eilig zur Wohnzimmertür. "Das werden wir noch sehen, wer hier den meisten Spaß hat." Sie öffnete die Tür "Junger Mann, so kommen Sie doch näher." Jetzt betrat Sasuke-kun, in einem weißen Anzug, die Haare ordentlich zurückgekämmt, die Bühne. "Oh, meine Dame, ich bin entzückt." Er gab ihr einen Handkuss. "Mein Herz liegt ihnen zu Füßen... Ich heiße Kamiyama Daisuke." Sakura gab sich geschmeichelt. "Hitomi, angenehm." Sasuke-kun fiel vor ihr auf die Knie. "Hitomi, meine Mutter heißt auch Hitomi." "Sagen Sie Kamiyam..." "Bitte, Madame, sagen Sie Daisuke zu mir." Sasuke beobachtet die Szene. Himmel, was für ein Unsinn! Aber sie machten das sehr überzeugend... Sakura zog ihre Hand zurück, die Sasuke-kun noch immer festgehalten hatte. "Also gut, Daisuke - Wie lautet Ihr Auftrag?" "Ich verstehe nicht ganz..." "Warum sind Sie hier?" Sasuke-kun stand auf, zögerte. "Ja, also..." In diesem Moment erklang das laute Klingeln einer Türglocke. Sakura schüttelte den Kopf. "Ausgerechnet jetzt." Sie überlegte kurz. "Wissen Sie was, Daisuke..." Sie schob ihn in Richtung Terrassentür vor sich her. "...bevor wir hier gestört werden, gehen wir doch ein wenig im Garten spazieren, Sie müssen mir nämlich einen Gefallen tun." Sasuke-kun wehrte sich ein wenig, wurde aber nach draußen geschoben. "... ja, aber..." "Ich werde Ihnen alles erklären", meinte Sakura und beide traten ab. Jetzt war Sasukes Einsatz. Er betrat zusammen mit Kiba die Bühne. "Wat an de Schwimmingpool ze repariere is, weiß isch auch nit, de gnädije Frau kütt gleisch. Nehmen Se doch direkt Platz", sagte er deutlich und trat wieder ab. Wieso musste ausgerechnet seine Rolle so einen schrecklichen Dialekt haben! "Danke!" rief Kiba hinter ihm her und setzte sich auf das Sofa. Er trug ganz durchschnittliche, doch ordentliche Kleidung. TenTen kam aus dem Wohnzimmer, diesmal in einem sehr aufreizenden Abendkleid. "Ach, hier sind Sie." Sie umrundete Kiba mehrmals. "So, so - Sie sind das also." Kiba beobachtete sie dabei. "Ist an mir irgendetwas Besonderes?" "Also, ich habe Sie mir eigentlich etwas anders vorgestellt", erwiderte TenTen und lachte. "Darf ich fragen, wie?" Sie blieb stehen. "Nun, vielleicht etwas galanter und ein wenig mehr, wie soll ich sagen... ja, eindrucksvoller." Kiba stand auf. "Ich kann Ihnen zwar nicht ganz folgen, aber einer der Stärken unserer Firma ist absolute Diskretion. Wenn Sie wissen, was ich meine." Sie lachte ihn hingebungsvoll an. "Oh ja, ...ich weiß genau, was Sie meinen." "Wir gehen nun einmal in erstklassigen Häusern ein und aus, bei wohlsituierten Kunden, und erfahren, neben unserer Tätigkeit, so allerhand Prekäres und Intimes..." TenTen setzte ein schmutziges Grinsen auf. "...das kann ich mir vorstellen." "Wie gesagt, da hat Diskretion oberste Priorität." Kurenai stand auf und klatschte in die Hände. "Das war gut!" meinte sie. "Besser als das letzte Mal. Okay, kurze Pause!" Die Ge-nin liefen jetzt murmelnd durcheinander, suchten ihre Teamkameraden und setzten sich in Gruppen zusammen. Sasuke gesellte sich zu Team 7 - Sakura und Naruto hatten Sasuke-kun erzählt, woher er wirklich kam - und setzte sich zu ihnen auf den Rand der Bühne. Die Drei packten jeder fast sofort etwas zu Essen aus. "Ich brauch was Süßes, oder ich schlaf ein", meinte Sasuke-kun und steckte sich eilig ein Natto in den Mund. Sasuke verzog das Gesicht. Er mochte diese Dinger nicht. Naruto hielt grinsend eine Trinkflasche in die Höhe und schwenkte sie ein bisschen. "Willst du?" fragte er. Sasuke-kun stieß einen angeekelten Laut aus. "Oh, ne! Einmal hat gereicht! Das is ja so ekelhaft!" Naruto lachte. "Nicht, dass du wieder umfällst! Bum, und weg warst du! Einfach ausgeknockt!" Sakura verdrehte die Augen. "So, wie das Zeug schmeckt, fall ich dann eher vor Schock in Ohnmacht", erwiderte Sasuke. Er griff in seinen ,Futterbeutel' und nahm einige Ohagi heraus, bot sie Sasuke an. Sakura knabberte derweil schweigend an ihren Manju. "Ihr spinnt doch!" schrie da irgendjemand und alle drehten sich sofort um. Auf der anderen Seite der Bühne stand Ino mit Kiba und Shikamaru. "Sasuke-kun! Sag ihm, dass er Scheiße erzählt!" rief sie fast schon flehend. Kiba grinste ihn bis über beide Ohren an und schrie dann durch den ganzen Saal: "SASUKE IS NE SCHWUCHTEL!!!" Ino knurrte und schlug nach ihm, doch er sprang zur Seite. Sasuke-kun stand auf, breitete schon fast tuntig die Arme aus. "Ich weiß gar nicht, wie du darauf kommst", gab er in einem betont schwuteligen Tonfall zurück, grinste dabei schon beinahe triumphierend, machte eine Modeldrehung und setzte sich wieder. Naruto hielt sich den Mund zu um nicht laut zu lachen, Sakura kicherte. Sasuke grinste. "Na ja... Besser Bi als gar kein Sex", meinte Sasuke-kun zu ihm und legte die Arme um Naruto und Sakura. Nach der Probe lief Sasuke schnellst möglich in die Garderobe zurück um sein Kostüm loszuwerden. Er seufzte beinahe erleichtert als er die Perücke abnehmen durfte - darunter war es so heiß! Neben sich hörte er jemanden unterdrückt kichern. "Soll ich dir helfen?" fragte Sasuke-kun und hatte schon den Gürtel seines Kimonos geöffnet. "Danke", erwiderte Sasuke und entledigte sich dieses furchtbaren Kostüms. "Wie konnte ich mich nur dazu überreden lassen", murmelte er. "Weil es für einen guten Zweck ist, und wir alle viel zu gutmütig sind", antwortete Sasuke-kun und nahm Sasukes Mantel, der neben ihm lag, hoch. "Wo hast du denn diese Klamotten her? Trägt man das in deiner Welt?" Er betrachtete den Mantel von allen Seiten, zog ihn sich über. Doch wo wirklich passte er ihm nicht. "Du bist wohl etwas größer als ich", meinte er und trat vor den großen Spiegel, drehte sich davor. "Sieht gut aus, hm?" Sasuke trat neben ihn, musterte ihn kurz und nickte dann. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie erwachsen er damit aussah... "Mir steht sowieso nur Schwarz, Dunkelgrau oder Dunkelblau... Rottöne kann ich ja gar nicht tragen...", meinte Sasuke-kun, zupfte den Mantel zurecht. Sein Blick wanderte zu Sasuke, der ihn leicht geistesabwesend anstarrte. "Hilfst du mir, die Kostüme zurückzutragen?" fragte er, zog sich den Mantel wieder aus und reichte ihn Sasuke. "Ja", erwiderte dieser und zog ihn an. Sasuke-kun ging durch den Raum und sammelte die Kostüme ein, reichte die Hälfte an ihn weiter. "Die kommen rüber in den Kostümfundus, bis zur nächsten Probe...", erklärte er und Sasuke folgte ihm. Sasuke-kun hängte das letzte Kostüm zurück an seinen Platz und drehte sich dann zu Sasuke um. "So... das wars..." Er musterte Sasuke. "Was hast du?" Sasuke erwiderte seinen Blick. "Nichts. Wieso?" "Du siehst betrübt aus... Als... hättest du etwas Furchtbares erlebt und wolltest darüber reden." Sasuke senkte den Blick. "Also... manchmal, da... trägt man etwas in sich", fuhr Sasuke-kun fort. "Etwas, das so schrecklich ist, dass man glaubt, man könnte es niemals irgendjemandem erzählen. Doch... wenn man es dann getan hat, merkt man plötzlich, dass es gar nicht so schwer war, wie man geglaubt hat... Und man fühlt sich besser." Sasuke sah ihm in die Augen. "Du sprichst aus eigener Erfahrung", sagte er. Dies war keine Frage, eher eine Feststellung. Sasuke-kun nickte. "Und wem hast du ES erzählt?" Sasuke-kun lächelte, als wüsste er, die Antwort würde ihn schockieren. "Naruto", erwiderte er. Sasuke sah ihn einen Moment regungslos an, dann atmete er ganz langsam aus, lies seinen Blick durch den Raum schweifen. "Naruto... Wieso nicht? Ich meine, in jeder Welt war bisher irgendetwas anders als bei mir zuhause. Wieso soll da nicht auch irgendwo ein Naruto existieren, der so einfühlsam ist, dass..." Sasuke-kun schüttelte den Kopf, hob die Hände und legte sie auf Sasukes Schultern. "Hey, ganz ruhig, ja?" Er lachte. "So ungewöhnlich ist das nun auch wieder nicht. Du würdest dich wundern, wenn du wüsstest, wie ähnlich Naruto und ich uns sind..." Sasuke zog die Augenbrauen hoch. "Ähnlich? Ihr?" Er nickte. "Naruto hat einmal zu mir gesagt ,Wenn ich ein Spiegel wär, dann würdest du dich in mir sehn. Wir sind uns fremd und dabei sind wir uns so verwandt'. Und damit hatte er Recht!" Sasuke schwieg, dachte über diese Worte nach. "Ist es in deiner Welt nicht auch so?" In seiner Welt? Na ja... Irgendwie... Sie beide kannten den Schmerz allein zu sehn. Unter tausend Menschen zu stehen und doch allein zu sein... "Und... Willst du mir jetzt sagen, ich soll mich jetzt mit Naruto zusammensetzen und mich mit ihm aussprechen?" Sasuke-kun schüttelte den Kopf. "Nein, das will ich damit nicht sagen. Ein klärendes Gespräch ist gut, aber... vielleicht reicht es ja, wenn du die Gewissheit hast, dass du es haben könntest." "Hm...", erwiderte Sasuke. Ja, da... war was dran. "Jedenfalls solltest du ein wenig Verständnis für ihn zeigen, Sasuke", meinte er dann. "Ihm geht es mindestens genauso dreckig wie dir." Sasuke musste grinsen. "Weißt du, seit meine Odyssee angefangen hat, habe ich schon einige Alternativen unserer Welt gesehen. Und glaub mir, es könnte mir viel schlechter gehen als jetzt!" Sasuke-kun lachte. "Dann kannst du dich ja glücklich schätzen." Er nickte. "Hier scheint ja nicht allzu viel anders zu sein, als in meiner Welt... Alle, die ich kenne sind am Leben, niemand wurde versklavt, ist unheilbar krank oder geht auf den Strich... Ist mal ne willkommene Abwechslung." "Hm...", erwiderte Sasuke-kun. "So ganz stimmt das ja nicht... Aber so schlimm, wie du es erlebt hast, ist es nicht." Mit diesen Worten wandte er sich zum gehen. "Warte doch...", meinte Sasuke und wollte ihm folgen. "Lass ihn", rief da eine Stimme hinter ihm und Naruto tauchte auf einmal zwischen den Kostümen auf. "Hast du uns belauscht?" fragte Sasuke, der feststellen musste, dass sich Sasuke-kun in Luft aufgelöst hatte. Naruto kam auf ihn zu. "Nicht wirklich... Eher unfreiwillig zugehört." Er sah Sasuke-kun hinterher. "Lass den. Der verschwindet öfters mal irgendwo hin - muss allein sein... Der taucht schon wieder auf." Er schloss die Tür wieder. "Das sind wir schon gewöhnt." "Sag mal, Naruto..." "Ja?" "Was... hat er gerade gemeint? Was ist passiert?" Naruto senkte den Blick. "Hast du ein Schwein", meinte er. Sasuke sah ihn fragend an. "Ich meine", fuhr Naruto fort, "wenn du nicht weißt, was er meint, dann... ist dir das nicht passiert." "Wovon redest du denn?" Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und biss sich auf die Lippen. "Sasuke... hat versucht sich umzubringen." "Was?" Sasukes Stimme war nur ein dünnes Hauchen. Naruto nickte. "Er ist... vom Dach der Akademie gesprungen, hat aber überlebt - schwer verletzt und... Er konnte sich nicht erinnern, wieso er das getan hatte. Jedenfalls für eine ganze Weile nicht..." Er setzte sich auf einen großen Pappkarton auf dem ,Bettwäsche' stand. "Doch... er hat sich erinnert...", mutmaßte Sasuke. Naruto nickte erneut. "Ja. Er hat sich erinnert." Er machte eine Pause. "Weißt du, Sasuke wurde als kleines Kind... von Mizuki-sensei... missbraucht." Sasuke hielt den Atem an. Er hätte viel erwartet, viel - aber nicht so etwas! "Missbraucht? Du meinst... sexuell missbraucht?" Naruto schloss die Augen. "Dieses... Drecksschwein! Sasuke hatte es verdrängt doch... plötzlich war alles wieder da - und es hat ihn so fertig gemacht! Du... kannst dir das gar nicht vorstellen!" Naruto sah Sasuke traurig in die Augen, lächelte dann aber. "Nur ein Gutes, hat die Sache gehabt... Sasuke ist jetzt mein bester Freund." Sasuke schwieg. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er reagieren würde, wenn... "Oh Mann..." "Du sagst es!" Sasuke verschränkte ebenfalls die Arme. "Das ist... ganz schön krass. Ich hab viel gesehen in diesen anderen Welten... aber so etwas... Hn... Mein Leben gefällt mir immer mehr, weißt du?" TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)