Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 15: Schall und Rauch ---------------------------- Lebenslinien 15 Autor: Herzfinster Anmerkung: Der AnimagiG-Sonntag hat mich zu dieser FF inspiriert. Viele Grüße an alle, die auch als Sasuke verkleidet waren und den Rest der Naruto-Truppe vom Foto-Shooting! Widmung: Diese Geschichte ist Chibi-Sasuke und Kakashi gewidmet (die mir mit ihrem Power-Haarspray ausgeholfen hat) Anmerkung: DIESES Universum hat sich Sotek ausgedacht, und ich bin somit nicht dafür verantwortlich, was mit Sasuke so alles passiert ^^ Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Okay, dies verstieß gegen alles, was er je gelernt hatte! Er lief hier völlig ungedeckt auf feindlichem Terrain herum, für jeden zu sehen und zu hören! Er wusste zwar, dass Itachi ihn beobachtete, doch auch, dass er nur wartete, bis sie ihn schnappten. Seine Beine zitterten leicht, während er weiterging. Sein Instinkt schrie ihm zu, das Weite zu suchen und sich zu verstecken, während sein Verstand dagegen anbrüllte und ihn an ihren Vertrag erinnerte. Er atmete tief durch und ging auf das zu, was einmal ihre Hauptstraße gewesen war. Dort, wo einmal Häuser gestanden hatten, konnte man jetzt nur noch vereinzelte Mauerüberreste erkennen. Es war schwer sich vorzustellen, dass hier einmal ein Dorf gestanden hatte, in dem viele Menschen gelebt hatten. Flüchtig erschien das Bild der belebten Straßen von Konoha vor seinem geistigen Auge. Ob er dieses Dorf - sein Dorf - jemals wieder sehen würde? Wenn er es wollte, musste er das hier durchziehen - auch wenn es lebensgefährlich war. Sasuke ging weiter über den zugewachsenen Weg. Ob von ihrem Haus noch etwas stand? Seine Schritte lenkten ihn automatisch in die richtige Richtung. Sein Blick schweifte über die mit Pflanzen überwucherten Ruinen. Er versuchte sich vorzustellen, wie es gewesen war, als der Kyubi das Dorf zerstörte. Itachi hatte gesagt, es hätte Feuer geregnet... Sasuke schloss die Augen und sah sofort Konoha vor sich, während in dunkelster Nacht rot glühende Feuerbälle vom Himmel fielen und das Dorf in den Flammen unterging. Fast glaubte er die Schreie der Menschen hören zu können... Ein anderes Geräusch hinter ihm riss ihn aus seiner Fantasie. Ein leises, kaum hörbares Rascheln... Sasuke drehte sich um, konnte aber niemanden sehen. Doch es war offensichtlich, dass er nicht mehr alleine war. Okay, was war jetzt besser? Sich dumm zu stellen, damit sie ihn nicht als Gefahr ansahen, oder lieber zu kämpfen und sie von seinen Fähigkeiten zu überzeugen, damit sie ihn in ihre Reihen aufnahmen? In beiden Fällen bestand die Möglichkeit, dass sie ihn töteten. Doch bevor Sasuke Zeit hatte sich zu entscheiden, nahm er plötzlich eine Präsens hinter sich wahr. Er wollte sich umdrehen, doch die Person packte ihn und drückte etwas in seinen Hals. Ein kurzes Stechen und - er verlor das Bewusstsein. Ein heftiger Schlag in die Seite weckte Sasuke wieder auf. "Aufwachen!" fuhr ihn jemand an. Sasuke lag auf einem kalten Steinboden, die Hände auf den Rücken gefesselt. Jemand trat ihn erneut in die Seite und rollte ihn so auf den Rücken. Sasuke blinzelte. Neben ihm stand ein Ge-nin, den er gut kannte. "Lee...?" keuchte er. "Du?" Ja, das war eindeutig Lee - mit anderer Kleidung und anderer Frisur - doch es war Lee! Er trug eine Art Uniform, hochgeschlossen, schwarz, denen der Jou-nin ähnlich. "Lee? Da irrst du dich aber", erwiderte er. "Mein Name ist Masaru." Sasuke wollte antworten, hielt jedoch inne. "Ich... ich bin Tadashi", sagte er dann. Er hielt es nicht für klug ihm seinen richtigen Namen zu sagen. Doch wieso hatte Lee hier einen anderen Namen? Lee musterte ihn einen Moment. "Ich werde jetzt Shin bescheid sagen, dass du wieder wach bist. Wenn du dich auch nur einen Millimeter von der Stelle bewegst, werde ich dich töten!" Um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, stieß er Sasuke seine Ferse in den Magen. Sasuke stöhnte auf und rollte sich auf der Seite zusammen. Masaru stieg über ihn hinweg und ging durch den Raum. Sasuke hörte, wie er eine Tür öffnete und hinter sich wieder schloss. Er atmete tief durch und schloss die Augen. Okay... Er war in der Höhle des Löwen, und jetzt? Dieser Shin würde ihn vermutlich verhören. Er war nur froh, dass er das Steuermodul für den Spiegel bei Itachi gelassen hatte... Die Tür ging wieder auf und zwei Personen traten ein. Masaru packte seine Schultern und zerrte ihn herum, zwang ihn auf seine Knie. Vor ihm stand Neji, sah mit eiskalten Augen auf ihn herab. Auch er trug eine schwarze Uniform, doch das Abzeichen auf seiner Schulter war ein anders. Masaru hatte dort ein Bild von etwas, was aussah wie eine Erdbebenspalte, auf Nejis Schulter war die schwarze Silhouette einer Person auf grauem Grund zu sehen. "Er sagt, sein Name wäre Tadashi", sagte Masaru. Neji sah ihn nicht an. Sein Blick war auf Sasuke fixiert. "Weißt du, wo du hier bist?" fragte er. "In der Festung über Konoha", erwiderte Sasuke. "Weißt du, wer ich bin?" fragte Neji weiter. Sasuke schwieg. "Ich bin Shin, erster Offizier der Schatteneinheit, und das ist Masaru der vierte Offizier der Nachbebentruppen", erklärte er. "Und du? Was bist du?" Er hielt Sasukes Kinn fest und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen. "Ich bin Tadashi", wiederholte Sasuke seine Aussage. Shin lies ihn los und schlug ihn mit dem Handrücken ins Gesicht. "Mach dich nicht über mich lustig, Tadashi", sagte er mit ausdrucksloser Mine. "Ich hab einen ganz schlechten Sinn für Humor. Und jetzt sag mir, was du hier verloren hast. Was suchst du in den Trümmern von Konoha?" "Ich war zufällig da", erwiderte Sasuke. Diesmal schlug Shin ihn auf die andere Wange. Sasuke schmeckte sein eigenes Blut, welches aus seiner Nase in seinen Mund lief. "Niemand ist zufällig hier. Seit Jahren kommt keiner mehr dieser Festung zu nahe. Oder willst du mir erzählen, dass du so blöd bist und die Warnungen nicht ernst nimmst?" "Keine Ahnung, sag du es mir..." Shin packte ihn grob an den Haaren. "Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du nicht alleine da draußen rumgestromert bist, würde ich dir für deine Frechheiten die Eingeweide rausreißen", erwiderte er mit größter Selbstbeherrschung. "Also: Erzähl mir, was du hier willst und wo sich deine Freunde verstecken - oder ich hänge deine verstümmelte Leiche als abschreckendes Beispiel aus dem Fenster!" Jemand klopfte und Shin lies ihn los. "Ja?" rief er. Ein junges Mädchen, etwas älter als sie, welches Sasuke noch nie gesehen hatte, trat ein. "Kommandant Shin, Yuudai möchte den Gefangenen persönlich sprechen", sagte sie und legte dabei die rechte Hand auf die linke Schulter. Auf Shins Gesicht zeichnete sich für einen Moment wütende Enttäuschung ab, dann nickte er. "Ich bringe ihn zu ihm. Zieh dich zurück, Yura." Das Mädchen wiederholte ihren Gruß mit der Hand und ging. Shin packte Sasuke am Arm und zerrte ihn auf die Beine. "Freu dich nicht zu früh", meinte er, während er Sasuke vor sich her schob. "Nur weil ich dich nicht töte, heißt es nicht, dass er es auch nicht tut!" Shin führte ihn durch eine Vielzahl von grob in Stein gehauenen Gängen, die alle durch fahles Kerzenlicht erleuchtet wurden. Ihre Schritte hallten an den Wänden wieder und ihre Schatten huschten wie geisterhafte Wesen über den Boden. Sasuke beschloss sich ein wenig Neugier zu erlauben. "Ist Shin eigentlich dein richtiger Name?" fragte er. Der Griff um seinen Arm wurde stärker. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht", erwiderte Shin. "Ich kannte einen Jungen, der dir sehr ähnlich sah", fuhr Sasuke fort. "Er hieß Hyuga Neji. Sagt dir das was?" Shin erwiderte nichts, schob ihn nur noch grober vor sich her. Der Gang endete an einer großen, schwarzen Flügeltür. "Yuudai ist unser Anführer und Meister", erklärte Shin und sah ihn so ernst und durchdringend an, dass es Einem Angst machen konnte. "Er wird keine Nachsicht mit dir haben und keine Gnade zeigen. Halte deine Zunge im Zaum oder du hast sie die längste Zeit gehabt." Er grinste, als würde ihm diese Vorstellung größtes Vergnügen bereiten, dann klopfte er energisch an und öffnete die Tür einen Spalt breit. "Meister, ich bringe den Gefangenen", sagte er und schob Sasuke durch die Tür, stieß ihn auf die Knie. Der Raum, in den sie gekommen waren, war groß und genauso dunkel wie der Korridor. Durch riesige, aus trübem Glas zusammengesetzte Fenster schien ein wenig Licht herein. Ausser einer Kommode und einem großen, steinernen Thron, neben dem ein kleiner Tisch stand, war der Raum völlig leer. "Du kannst gehen, Shin", forderte eine Stimme aus der Dunkelheit. Shin machte die gleiche Grußbewegung wie das Mädchen zuvor, verneigte sich und ging rückwärts aus dem Raum. Die Tür fiel schwer hinter Sasuke zu. Schritte näherten sich ihm, doch er konnte die Person im fahlen Licht kaum erkennen. Sie ging auf den kleinen Beistelltisch zu und entzündete dort mit einer einzigen Handbewegung fünf hohe Kerzen. Sasuke erkannte nun die Silhouette eines jungen Mannes, der in einen schwarzen Mantel gehüllt, mit dem Rücken zu ihm stand. Sein wirres Haar schimmerte golden im Licht. "Ja, Kouhei hatte Recht", sagte er. "Du siehst Shigeru wirklich zum verwechseln ähnlich..." Er drehte sich um und musterte ihn mit einem fast schon hinterhältigen Lächeln. Für einen Moment, so schien es, vergas Sasukes Herz zu schlagen vor Erstaunen und Entsetzen. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)