Mondscheingespenster von abgemeldet (James & Lily) ================================================================================ Kapitel 8: James, der Retter ---------------------------- Kapitel 9 "James, der Retter!" Die Kälte ist heute bei mir zu Gast, ich hatte sie nicht eingeladen. Sie umarmt mich still, ohne Hast, umwabt der Seele Fensterlade. Eiskalt kriecht sie jetzt an mir rauf, küsst mich mit ihren kalten Lippen. Kälteschauer - er reibt mich auf, lässt mich nicht um Gnade bitten. Frostumschlungen - Eisgebunden, der Winter hat Einzug gehalten. Still - mein Seelenhaus besetzt, um die Wärme auszuschalten. Lily Evans saß auf der Fensterbank ihres Schlafsaales und lehnte an der kalten Fensterscheibe, die vom Winter durch kunstvolle Froststerne gezeichnet wurden. Ihr war kalt, doch sie wusste, dass auch ein heißer Tee, oder ein warmes Plätzchen vor dem Kamin sie nicht wärmen könnte. Der Schock saß immer noch in ihren Knochen. Was sollte sie tun? Ihre Eltern starben, so berichtete ihr Dumbledore, durch einen schweren Unfall. Es gab keine Chance sie zu retten.... nicht in der Muggelwelt. Lily schnaubte. Wieso könnten Zauberer und Hexen nicht den Muggeln helfen? Wieso tun sie nichts, obwohl sie mit Magie Menschenleben retten könnten? Wieso tun sie nichts gegen einen schweren Tumor... gegen Leukämie... gegen ach so viele Krankheiten. Wieso taten sie nichts für ihre Eltern? Musste es so kommen? In diesem Moment schämte sich Lily wahrhaftig dafür eine Hexe zu sein. Die Kluft zwischen der Zaubererwelt und der Muggelwelt wurde größer.... viel größer und Lily hatte das Gefühl nie mehr zurückzukönnen. Und so war es auch. Was wollte sie denn schon tun, wenn sie zurückginge.... Sie hatte nicht mal richtig die Schule besucht. Mathematik, Physik, Chemie.... in all dem hatte sie keine Ahnung. Das Leben ihrer damaligen Freunde ging schließlich auch weiter. Aber wollte sie wirklich ein Leben lang Hexe bleiben und für den Tot von Muggeln verantwortlich sein? Verantwortlich. Hatte man nicht als Heiler oder Arzt die Verpflichtung kranken Menschen zu helfen? Zu tun, was man tun kann? Und doch hielten sie sich nicht dran.... Sie erhob sich, legte ihren samtgrünen Schal um und verließ den Schlafsaal.... auf dem Weg zu Dumbledore. Lily hatte gestern, drei Tage nach dem Tod ihrer Eltern Post von Petunia bekommen... Das war sehr ungewöhnlich, da Petunia Eulen, seit der Bekanntmachung, dass Lily eine Hexe war, hasste. Petunia hasste alles was mit Magie zu tun hatte. Auch diese affigen kleinen stinkigen Flatterviecher, wie sie die Eulen meist nannte. Doch Lily war gespannt gewesen, was ihre Schwester ihr schrieb. Sie öffnete den Brief und ein weiterer Schreck überkam sie... "Liebste Lily, Ich weiß nicht, ob diese durchgeknallten Freaks es dir gesagt hat, aber unsere Eltern sind vorgestern durch einen Unfall gestorben. Ich war noch im Krankenhaus und war für sie da. Ich habe Mutters Hand gehalten, als sie starb und Ich war bis zum letzten Moment für sie da.... Ich war enttäuscht von dir, dass du nicht gekommen bist! Dass du dich nicht aufgerafft hast um nach deinen Eltern und nach Mir zu schauen! Und deswegen Lily, eben weil Ich die ganze Zeit über für me- unsere Eltern da war ist es doch wohl klar, dass auch ich das Haus bekomme, oder? Ich weiß, dass Vater und Mutter kein Testament hinterlassen haben. Aber schließlich lebst du ja in einer anderen Welt! Die Freaks sind sicher gut zu dir und da Vernon und Ich heiraten wollen, wäre dass das perfekte Heim für uns! Du darfst uns sicher zu den Feiertagen mal besuchen, aber besorg dir eine eigene Wohnung! Bis dann, deine Schwester Petunia Evans Dursely" Nachdem Lily die Zeilen ihrer Schwester gelesen hatten, durchflog sie sie nochmal... und nochmal... und immer wieder... das konnte doch nicht wirklich ihr Ernst sein, oder? Wollte ihre eigene Schwester sie wirklich von daheim rausschmeißen? Lilys Trauer misste sich mit Wut..... Sie zerknüllte den Brief in ihrer Hand, zerriß ihn aber nicht. Sie steckte ihn zurück in den Briefumschlag und verbannte ihn bis in alle Ewigkeit unter ihrem Bett - bereit, damit Lily ihn immer wieder und wieder durchlesen konnte, weil sie es einfach nicht glauben konnte, dass ihre Schwester zu so etwas in der Lage war. In der Nacht schlief Lily wenig. Sehr wenig. Sie warf sich von der einen zur anderen Seite, weinte und schrie ab und zu in ihr Kissen. Trauer und Zorn mischte sich mit dem Schamgefühl und dem Vorwurf eine Hexe zu sein.... eine schlechte Tochter, die nicht für ihre Eltern da war.... Schließlich führte es sie über alle Emotionen hinaus, bishin in das Reich der reinsten Gleichgültigkeit. Auf dem Weg zu Dumbledore zitterte Lily leicht. Vielleicht hätte sie sich doch etwas wärmer anziehen sollen. Doch im Endeffekt war es auch egal. Sie war sich nicht mal mehr sicher, weshalb sie mit Dumbledore sprechen wollte. Ihre Gedanken waren so zerstreut und durcheinander, dass sie es schnell wieder vergaß. Doch dann kam es ihr erneut in den Sinn. Sie würde nicht länger eine Hexe bleiben können.... Das wollte sie dem Direktor sagen. Ja, das wollte sie.... Bisher hatte Lily keinen Kontakt mehr zu den anderen Schülern. Professor McGonagall gab ihr frei, sodass sie erst mal nicht in den Unterricht musste, und so war Lily drei Tage in ihrem Zimmer vergraben. Die einzige, die Lily bis dato noch sah, war Miriam. Sie teilte ihr mit, dass ihre Eltern gestorben waren. Doch mehr kam nicht über ihre Lippen. Sie streifte durch die Gänge, trödelte, ging wieder zurück und machte auf halben Weg wieder kehrt, machte kleine Umwege, bis sie schließlich nur noch zwei Gänge von Dumbledores Büro entfernt war... "Hey, Evans!" rief eine eisgraue Stimme hinter ihr. Doch Lily drehte sich nicht herum. "Kleines Schlammblut, Hey, ich rede mit dir! Bleib gefälligst stehen und sieh mich an! -Oh, besser doch nicht!" Bellatrix Black war in Begleitung von ein paar anderen Slytherins und stand nun direkt vor ihr. "mein Gott, du siehst ja richtig scheiße aus, Mädchen! Hat dein Freund etwa mit dir Schluss gemacht? Wollte er mit so einer wir dir nicht rumknutschen? Ooooh... das tut mir aber leid. Auf der anderen Seite... Ich würde auch nicht mit dir rumknutschen, wäre ich ein Junge. Ich hätte Angst Plaque zu bekommen!" Die anderen Slytherins grölten, und Lily sah weg. Sie hatte ihren Zauberstab nicht mal bei sich. Was konnte sie schon ausrichten? NICHTS! Aber es war wahr. Lily hatte stark gerötete Augen, sie war blass und zitterte am ganzen Leib. "oooh... sag bloß, du hast so viel Angst vor mir, dass du schon zitterst. Doch das ist aber süß von dir." Bellatrix lachte kalt und Lily lief es bei diesem Geräusch kalt den Rücken runter. "Sieh dich doch bloß an. Dein Gesicht hat die Farbe von Vogeldreck und deine Klamotten..." Sie zog an der Krawatte von Lilys Schuluniform. "Nun ja... die von Slytherin ist nun mal schöner! Und nun ANTWORTE MIR GEFÄLLIGST UND STEH NICHT DA WIE EIN TOTER FISCH, DU SCHMUTZIGES SCHLAMMBLUT!" Bellatrix zückte ihren Zauberstab und hielt ihn direkt an Lilys Kehle. "Du fühlst dich wohl für etwas Besseres, dass du mir gar nicht mehr antwortest, he? Das hast du ja nicht nötig, nicht wahr du kleines Stück Dreck? Ich sag dir, du bist ein NICHTS! Ein NICHTS!!" "Ich soll mich für etwas besseres fühlen?" gab Lily schließlich leise zurück. "ich denke, etwas besseres als dich gibt es auf der Welt nicht..." Ihre leicht spöttische Stimme ließ Bellatrix brodeln. Schließlich schleuderte sie Lily tatsächlich einen Fluch auf den Hals. Lily knallte gegen einen Slytherinjungen, der sie an einen anderen weiterschubste, wie eine heiße Kartoffel! "Bah! Das Schlammblut hat mich angetatscht. UUUURGH!" würgte einer von ihnen. Schließlich fiel Lily zu Boden. Bellatrix lachte eisig und quälte Lily mit einem weiteren Fluch. "Na, das ist aber nicht nett, Cousinchen!" fauchte eine Stimme hinter ihr, die Lily nicht zuordnen konnte. Das schwarzhaarige junge Mädchen wirbelte herum und sah in die Augen von Sirius Black, ihrem Cousin. "Was willst du denn hier?" fragte sie leicht genervt und verdrehte die Augen. "Such dir dein eigenes Schlammblut mit dem du spielen kannst und - POTTER!!!!!" Ein scharfer Lichtstrahl traf einen Slytherinjungen an der Wange, der erneut auf Lily eintreten wollte. Wütend ging er auf die Slytheringruppe zu und drohte ihnen mit dem Zauberstab. "DAS würde ich an deiner Stelle besser lassen, Abernathy! Oder du hast ein ganz gewaltiges Problem!" Er stellte sich schützend vor Lily und wollte die anderen zurückdrängen. In dem Moment kreischte Peter, der auch mit dabei war, "Ich hol Dumbledore! Ich hol Dumbledore!", er flitze los und die anderen Jungen, inklusive Bellatrix rannten weg. Niemand wollte sich vom Schulleiter selbst erwischen lassen. Zwei Hände umschlossen Lilys Schultern und schüttelten sie leicht. "Hey, hey Lily... ist alles in Ordnung?" Sie öffnete die zusammengekniffenen Augen und sah James Potter direkt in die Augen. Vor lauter Schreck wich sie prompt von ihm zurück. Er war zu nah, viel zu nah und sowas hätte Lily sonst NIE zugelassen... dass er so über ihr beugt und.. "Sh! Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben, Lil'. Nicht vor mir." Er lächelte leicht, warf ihr dann aber einen besorgten Blick zu und reichte ihr ein Taschentuch. Als Lily es verwirrt anstarrte und nicht wusste, was sie damit machen sollte, legte er eine Hand an ihre Wange und tupfte ihre blutende Lippe ab. Lily riss die Augen auf, doch schon bald ließ sie ihn einfach machen. Plötzlich war Lily aufgeregt. Wohl durch den schock, wie sie sich einredete. "Hey, du zitterst am ganzen Leib, wie Espenlaub... Was ist denn passiert?" Doch Lily antworte ihm nicht und stellte eine Gegenfrage. "Wieso seid ihr hier?" "Wir wurden wegen einem Streich zu Dumbledore geschickt, der allerdings nicht da ist... Ich weiß auch nicht wieso Peter los gerannt ist... aber die Aktion kam gut." Er grinste schief. "Als wir dann die olle Black hier so rumquäken hörten, dachte wir, wir schauen besser mal nach. Kannst du aufstehen?" Lily stützte sich ab und versuchte aufzustehen, doch ihre Beine waren wie aus Pudding. Kein Wunder, sie hatte heute ja auch noch nichts gegessen. Enttäuscht schüttelte sie den Kopf. Fast schien es so, als sei es ihr peinlich. "Hey, kein Problem. Dann übernehme ich das für dich. Komm, ich bring dich in den Krankenflügel." Und ohne irgendwelche Proteste oder Widerworte abzuwarten, hob er sie auch schon hoch. Sirius und Remus lächelten beruhigt, weil Lily im Groben und Ganzen okay zu sein schien. Und sie wollte auch nicht weiter stören. Das sich Lily von James durch halb Hogwarts tragen ließ, kam ja nun auch nicht alle Tage vor und sie wollte dabei auch nicht stören oder gar nerven. Unter dem Vorwand Peter zu suchen, verschwanden die beiden. James und Lily verschwanden um einer Ecke und machten sich auf den Weg zum Krankenflügel. "Ähm, Lily, kannst du vielleicht deinen Arm um meine Schulter legen, so ist das Tragen etwas leichter." Und Lily tat es. Sie legte ihren Arm und James' Schulter und ihr Kopf ruhte an seinem Kragen. Erstaunt nahm sie seinen wohligen Geruch war... er roch nach brausendem Wind, Sonne und Lebensfreude... Besorgt sah James an ihr herunter. Was war bloß los mit ihr, dass sie in den letzten tagen nicht mehr im Unterricht war? Sonst verzichtete sie auf keine Stunde. Auch nicht, wenn sie eine Grippe hatte. Sie rannte jedes mal sofort in den Krankenflügel, ließ sich etwas geben, sodass sie kurze Zeit später wieder tipp topp war. Doch nun war sie blass, klapprig und sie fühlte sich kalt an. James machte sich wirklich Sorgen. "Lily, willst du mir nicht sagen, was mit dir ist? Wo warst du in den letzten tagen?" Doch als sie ihm keine Antwort gab, hatte er auch nicht vor weiter nach zu haken. Eine Weile später sagte sie schließlich leise, dass ihre Eltern gestorben seien. "Oh! Merlin, Lily, das tut mir leid." Sie erreichten schon bald den Krankenflügel, wobei sich James die restliche Zeit überlegte, was wäre, wenn ER seine Eltern verlor. Wahrscheinlich wäre er am Boden zerstört. Wie Lily jetzt. Er hielt sie im Arm wie ein rohes Ei, das zu zerbrechen drohte und wenn James ehrlich war, er hielt sie gerne so. Zu gerne. Dass ihr Arm um seinen schultern lag... und sie ihr Gesicht an seine Schulterbeuge schmiegte... Mmmmmpf... Doch James war kein Mensch, der solch eine Situation ausnutze. Wenn jemand Hilfe brauchte, so konnte er sich auf ihn verlassen. Doch meist war er derjenige der in der Klemme saß. James Potter hatte nun mal die Begabung sich in Schwierigkeiten zu bringen und das.... war überall bekannt. Er stieß die Türe des Krankenflügels auf und Madam Pomfrey kam auf beide zugeeilt. "Oh je! Schon wieder ein Kreislaufzusammenbruch? Diese jungen Mädchen.... ständig mit ihren albernen Diäten.... sie essen so lange nichts bis zu zusammenklappen und..." Madam Pomfrey verfiel in ihr Geplapper und regte sich über die Jugend von heute auf. "Oh Mr. Potter. Gut... bringen sie das Mädchen auf die Liege hier, ja?" Mit gekonnten und geschickten Handgriffen untersuchte sie Lily. "Oh das arme Mädchen... Sie scheint sehr traurig zu sein... und einen Schock hat das arme Ding auch... Die Lippe bekommen wir schnell wieder hin.... doch sie hat sich wohl eine Rippe angeknackst..." diagnostizierte sie, als sie Lilys Rippen antastete. James wartete vor der Trennwand. "Sie wurde von ein paar Slytherins verprügelt, Madam." Antwortete James ihr, als sie ihn fragte, was passiert sei. "Oh, diese Slytherins..." schimpfte Madam Pomfrey und kam schließlich heraus. "Gut. Das Mädchen muss bis morgen hier bleiben. Sie dürfen noch einmal kurz nach ihr schauen und dann braucht Miss Evans ihre Ruhe. Und so kam es, dass James an Lilys Bett herantrat und sie besorgt betrachtete. Mmpf, sie sah blass aus, dachte sich James und streichelte nur kurz über ihre Wange. Lily erwachte und sah zum zweiten mal an diesem tag zu James auf. "Danke." "keine Ursache," lächelte James. "Aber versprich mir, dich zu erholen, ja? Ich muss nun gehen. Aber ich besuch dich Morgen nochmal,. Okay?" Lily nickte und James verschwand.... James. Das rothaarige Mädchen sah ihm noch kurz hinterher... und schließlich führte sie ganz unbewusst ihre Hand zur Nase... Sie fühlte sich die ganze Zeit schon in James Nähe wohl. Wie kam es dazu? Sonst beschimpfte sie ihn doch auch immer. Irgendetwas war komisch. Leicht berührten ihre Fingerspitzen ihre Oberlippe, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Dieser Geruch.... er kam ihr so bekannt vor... als ob sie ihn schon einmal so vertraut und so nah an ihr wahrnahm..... Natürlich.... der Ball! Sie weitete geschockt die Augen und setzte sich auf! "POTTER!!!!!!" Doch James konnte sie nicht mehr hören.... er war schon längst drei Gänge weiter..... *********************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)