Lost in a Nightmare von SoraNoRyu (YamiXYugi) ================================================================================ Epilog: Sonnenschein -------------------- Epilog: Sonnenschein *Yugis PoV* Das helle Licht der Deckenlampe lässt mich blinzeln. Wir waren wohl wirklich zu lange im Dunkel der unterirdischen Gänge eingesperrt; mit der Zeit waren mir die Gänge recht hell vorgekommen, aber gegen das hier muss es da unten ja stockdüster gewesen sein. Das elektrische Licht tut direkt weh in den Augen. Die ersten paar Tage in Japan waren auch wahnsinnig anstrengend. Man glaubt ja nicht, wie stressig Alltag sein kann, wenn man wochenlang nichts anderes getan hat, als Gänge entlangzulaufen; ich kann fast froh sein, hier im Krankenhaus noch etwas Aufschub zu bekommen, die anderen müssen fast alle schon wieder zur Schule. Und den verpassten Stoff aufholen. Auch auf meinem Nachttisch stapeln sich Schulbücher. Zum Glück hat Otogi für uns alle mit aufgepasst, zusätzliche Blätter mitgenommen und alles… Für jemanden, der sonst eigentlich nur zum Zeitvertreib noch zur Schule geht, gibt er sich echt Mühe für uns alle. Außer Otogi schauen vor allem Opa und Mama fast täglich bei mir vorbei. Sie haben sich tatsächlich wahnsinnige Sorgen um mich gemacht, und dass ich mit einer Schussverletzung heimgekommen bin, macht die Sache natürlich auch nicht besser. Zumindest machen sie mir keine Vorwürfe… vermutlich bin ich in diese ganze Sache ohnehin rein geraten, weil ich Mokuba zur Flucht verholfen habe. Kaiba allein hätte als Geisel gereicht, wir waren nur als kleiner Bonus mit dabei, und damit wir nicht petzten können. Hat den Kerlen im Endeffekt auch nicht geholfen; die gefangenen Männer haben unter Mariks Einfluss alles haarklein gestanden und am Ende sogar ihren Boss verpetzt. Alles in allem ist unser Abenteuer mal wieder gut ausgegangen. Und die Zeit im Krankenhaus bring ich auch noch gut rum, zumal ich mir mit Marik und Rishido ein Zimmer teilen kann. Marik hat mich zwar am Anfang ständig von meinem Schulkram abgelenkt, inzwischen hilft er mir aber sogar ein bisschen damit; er selbst hat nur das Nötigste von seinem Vater gelernt, er wäre wohl gerne selbst zur Schule gegangen. Ich würde ihm gerne vorschlagen, sich bei uns auf der Domino High einschreiben zu lassen, aber dafür ist er bildungstechnisch zu weit hinterher. Allein schon, was die vielen Kanji angeht, die er erst mal lernen müsste, um bei uns auf die Schule zu gehen… Trotzdem lässt er sich begeistert von mir den neuen Schulstoff erklären. Ich schätze, wenn man am Ende des Jahres keine Prüfungen schreiben muss, ist der Stoff tatsächlich sehr interessant. Und ich bin Marik auch irgendwo dankbar für den Ansporn. Ohne den würde ich nämlich kein Bisschen mehr lernen, seit Anzu mir vor ein paar Tagen das Millenniumspuzzle vorbeigebracht hat. Das hat den Sturz nämlich leider nur in Einzelteilen überstanden. Umso mehr nutze ich jetzt natürlich die Zeit im Krankenhaus, um es wieder zusammenzufügen. Obwohl ich es eigentlich nicht müsste, weil Yami jetzt ohnehin seinen eigenen Körper wiederhat. Auch er kommt mich regelmäßig besuchen. Opa hat ihn sofort bei uns einziehen lassen. Bis ich wieder nach Hause komme, schläft er erst mal in meinem Zimmer, danach ist hoffentlich die Gerümpelkammer daneben soweit bewohnbar eingerichtet. Auch er braucht mit der Schule gar nicht erst anzufangen. Großvater hat ihn offiziell als Familienmitglied bei uns im Laden eingestellt, er darf jetzt mithelfen, die Regale einzuräumen. Und mit den Kunden zu spielen. Wie mir Otogi mit gespielter Entrüstung mitteilt, eine lukrative Geschäftsidee; es hat sich schnell herumgesprochen, dass in Opas Spieleladen ein nahezu unbesiegbarer Duellant arbeitet. Das Gerücht können die ganzen Möchtegern-Duellchampions natürlich nicht ungetestet lassen, und wenn man dann eh schon mal da ist, kann man auch gleich ein paar Booster kaufen. Auch Otogi profitiert von dem Zulauf; viele der geschlagenen Duellanten machen auch von der größeren Auswahl in seinem Laden Gebrauch. Opa schickt jeden zu Otogis Laden, der bei uns nicht fündig wird. (Und Otogi schickt jeden zu uns, der was Besonderes sucht.) Auch ich hatte inzwischen die Ehre, gegen Yami antreten zu dürfen. Ich hab mich gar nicht mal so schlecht geschlagen für einen ersten Versuch, aber in erster Linie hat es wahnsinnig Spaß gemacht. Vor allem, als Yami mir gesagt hat, dass ich wohl der Einzige wäre, der ihn je besiegen könnte. Außer vielleicht Kaiba, der uns inzwischen beide als würdige Gegner einstuft. Vermutlich ist das gar nicht mal so schlecht; immerhin bin es offiziell immer noch ich, der sich König der Spiele nennen darf. Ich werde mich ziemlich anstrengen müssen, um den Titel halten zu können… Oder ihn beim nächsten Turnier sogar gegen Yami zu bestätigen. Versuchen werde ich es auf jeden Fall. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)