Ten Years after von abgemeldet (ShinyaxDie) ================================================================================ Kapitel 8: How soon is now? (Ich will sterben...jetzt!) ... ----------------------------------------------------------- "Ach Shin.", nuschelte Die und drückte Angesprochenen fest an sich. Dieser schloss die Augen und seufzte leise. "Ach Die. Wieso machst du es dir so schwer?", fragte er leise, während er in Die´s Haaren schnüffelte die nach Meer rochen. Und unweigerlich musste Shin an den Urlaub am Meer denken, den sie gemeinsam gemacht haben. Und schon wieder musste er an Kaoru denken. Wie oft hatte er, wenn es ihm schlecht ging in Gedanken seine Telefonnummer gewählt? Wie oft hatte er sich schmerzlich daran erinnern müssen, dass er tot war? An die hundert Mal, an die tausend Mal? Er wusste es schon lange nicht mehr. Doch er erwischte sich, besonders seit Die bei ihm wohnte, dabei wie er dachte ,Was würde Kao-chan jetzt sagen?' oder ,Was würde Kaoru jetzt nur tun?'. Besonders, wenn es Die schlecht ging oder er sich wieder Vorwürfe machte. "Shin, es tut mir so Leid.", sagte Die und fing schon wieder an zu weinen. "Was tut dir Leid, du hast doch nicht getan. Wieso entschuldigst du dich?", lächelte Shin half Die auf die Beine und zog ihn mit sich. "Ich... ich...", Die wusste nicht richtig wie er anfangen sollte. Doch da war Shin auch schon im Supermarkt verschwunden und keine 10 Minuten später mit mäßig Lebensmitteln wieder hinaus. Und ehe Die wusste wie ihm geschah, wurde er auch schon als Packesel missbraucht und von Shin in Richtung Wohnung geschoben. "Ich... ich..."fing er wieder an, doch Shin ließ ihn nicht ausreden. "Ach Die!! Schluss jetzt, wir müssen zurück, sonst sind Kyo und Toshiya nachher verhungert.", scherzte er nur und grinste den Anderen nur frech an. Doch Die war nicht so nach scherzen, er fühlte sich furchtbar. Er wollte es Shin doch sagen, doch er wollte es nicht hören. Er war doch nicht daran Schuld, dass er es ihm nicht sagen konnte, wieso quälte ihn sein Gewissen denn immer noch? Er fühlte sich einfach schrecklich, doch Shin schien das nicht zu sehen. Er hüpfte weiter fröhlich die Straße entlang. Drängte ihn immer wieder, er solle schneller machen oder machte Witze, über andere Leute die traurig an ihnen vorbei liefen. ,Wieso sind die heut alle so traurig? Ist der Präsident gestorben?' war das einzige was er manchmal sagte und grinste schelmisch. Die konnte sie alle zu gut verstehen. Das Leben war einfach Mist. Sogar der Himmel hatte schlechte Laune, Wolkenverhangen und Schwarz, hing er über der Stadt und drohte jeden Moment aufzubrechen. Doch Shinya schien es nicht zu interessieren, das eigentlich Alle total schlechte Laune hatten, nur er nicht. Einmal hatte Die gehört wie eine ältere Frau zu ihrem Mann gesprochen hatte: "Na wenigstens hat einer in dieser Stadt gute Laune." Das hatte sie gesagt und dabei zaghaft gelächelt. Das hatte auch Die lächeln lassen. Shin schien gute Laune zu verbreiten, doch irgendwie wollte sie bei ihm nicht ankommen. Er fühlte sich noch immer furchtbar und das würde sich wahrscheinlich auch heute nicht mehr ändern. Endlich waren sie an Shinya´s Wohnung angekommen. Shin suchte seinen Schlüssel, doch ehe er ihn finden konnte, hatte Die schon geklingelt, soweit das mit den Tüten möglich war. Und keine Minute später, hatte Kyo ihnen auch schon die Tür geöffnet. "Na wieder da!", grinste er und Die grummelte nur ein schnelles "Hai...", bevor er in die Küche verschwand um Tüten auszuräumen. "Ich koche heute Abend, okay?", rief er in Richtung Wohnzimmer, aus dem auch gleich darauf ein synchrones "Okay!" kam. Die packte noch schnell die Sachen fertig aus und verschwand dann ins Schlafzimmer. Shinya, Kyo und Toshiya saßen im Wohnzimmer, unterhielten sich über die letzten Zehn Jahre und über noch so einiges mehr. Doch Die wollte das alles nicht hören. Er lag auf dem Bett, die Kopfhörer über den Ohren und hörte sich ein paar alte CDs an. Shin quälte sich inzwischen mit der Frage was es den zum Abendessen geben würde, er hatte zwar eingekauft, aber nur das was Die auf seinem Zettel stehen hatte. Nun wurde er doch langsam neugierig. Und er konnte den Abend schon gar nicht mehr abwarten. Als es dann endlich so weit war, das Die durchs Wohnzimmer in die Küche ging lief er ihm kurzer Hand hinterher. "Na was gibt's denn heut leckeres?", fragte er frech und schielte Die über die Schulter um in den Kühlschrank sehen zu können. "Lass dich überraschen.", versuchte Die fröhlich zu lächeln, was ihm nicht so ganz gelingen wollte. Schnell schob er Shin aus der Küche und schloss die Tür hinter ihm. "Und was gibt's?", fragten Totchi und Kyo fast synchron was Shin zum lachen brachte. "Überraschung!!", schallte es aus der Küche. Damit gaben sie sich zufrieden, und warteten geduldig ab, bis Die mit vier Tellern Sushi und einer Kanne Tee, ungefähr eine halbe Stunde später, wieder aus der Küche kam. Shin sprang auf und half ihm alles auf den Tisch im Wohnzimmer zu stellen. "Wow! Das sieht echt lecker aus!", kam es von Toshiya, der ungeduldig auf dem Sofa rumrutschte. "Ich hoffe es schmeckt auch so wie es aussieht.", grinste Kyo, wofür er nur einen bösen Blick von Shinya erntete. "Natürlich!!", meinte er entsetzt. Doch Die setzte sich nur hin und meinte dann: "Ich denke es ist gut geworden." Schließlich begannen sie alle zu essen. Danach machte Die noch den Abwasch, dabei ließ er einen Teller fallen. Shinya kam sofort in die Küche gestürzt. Doch Die war schon dabei die Scherben aufzusammeln. "Komm ich helfe dir!", bot Shin Die an, doch dieser lehnte nur höflich ab. Schnell stand er auf, schmiss die Scherben in den Müll und wusch weiter ab. Shin war schon auf dem Weg hinaus, sah noch einmal zurück und sah wie sich das Spülwasser rot färbte. Ohne zu zögern sprang er zurück zu Die und zog seine Hände aus dem Wasser und sah einen Schnitt quer über die rechte Hand. "Du hast dich geschnitten!" Die zog seine Hände wieder zu sich. Er wollte nicht das Shinya die Narben seiner Suizidversuche sah und steckte die Hände gleich wieder ins Spülwasser. Doch Shin zog sie einfach wieder hinaus. "Spinnst du? Das tut doch höllisch weh!!", schrie er und besah sich Die´s Hände die um die Wunde herum rot unterlaufen waren. Sein Blick wanderte zu Die´s Handgelenken und den geschundenen Armen, die von Narben übersäht waren. Er konnte sie gar nicht zählen so viele waren es. Entsetzt sah er zu Die hinauf, der wich seinem Blick aus indem er schräg zur Seite schielte und so tat als wäre die silberne Kühlschranktür interessant. Er spürte Shin´s bohrende Blick auf seinem Gesicht und schließlich sah er einfach nur beschämt zu Boden. "Die.", flüsterte Shinya, "Das hast du mir nicht erzählt." Besorgt sah er in Die´s Gesicht, der immer noch zu Boden sah, doch diesmal schüttelte er wenigstens den Kopf. "Wieso nicht?", fragte Shinya und strich sacht über die langen Narben. "Ich wollte dich nicht auch noch damit belasten.", war die schäbige Antwort die Die gab. Shinya seufzte. "Wie viele sind es?", wieder streichelte er über die geschunden Arme. "Ich weiß es nicht.", sagte Die, obwohl es eher ein Flüstern war. Er versuchte mit aller Macht die Tränen zurück zu drängen, die ihm gerade in die Augen stiegen, doch er schaffte es nicht und schließlich rannen leise Tränen seine Wangen hinab. Nun weinte er schon zu zweiten Mal heute, das konnte doch nicht war sein. War er so eine Memme geworden? Wütend schüttelte er seinen Kopf, so dass die Tränen von seinem Gesicht tropften, riss seine Arme aus Shinya´s Händen, rannte durchs Wohnzimmer und verschwand dann im Bad. Er knallte die Tür zu und schloss zweimal ab. Kyo und Toshiya sahen ihm nur erstaunt nach und dann zu Shin der aus der Küche kam und betrübt zu Boden sah. "Was ist los?", war das erste was Kyo fragte und deutete mit dem Kopf auf die Badezimmertür, die eben noch laut zugeknallt wurde. Shin gab keine Antwort, er verzog sich ins Schafzimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Fragend sah Kyo zu Totchi der ihn nur ratlos ansah. Die stand vordem Spiegel, der an der viel zu weißen Wand hing und betrachte sein verheultes Gesicht. "Toll Die", sagte er zu sich selbst, "Das hast du mal wieder toll hingekriegt." Er war so wütend, aber nicht auf Shin, weil er ihn gelöchert hatte. Nein, auf sich selbst weil er so blöd gewesen war und es Shin nicht gesagt hatte, weil er Shin nicht mit seinen Problemen und seiner Vergangenheit belasten wollte, obwohl er selbst gerade daran zu Grunde ging. Wütend riss er Shin´s Parfümflaschen vom Regal über dem Waschbecken, so dass diese auf dem Boden und im Becken zerschellten. Er heulte schon wieder. Blad war sein Blick so verschwommen, dass er achtlos durch die Scherben näher an Waschbecken heran ging, sich nochmals im Spiegel betrachtete und dann seinem Ärger endgültig Luft machte. Er knallte alles auf den Boden was er nur finden konnte angefangen bei harmlosen Zahnbürsten, bis hin zu Creme in Glasbehältern und Bodylotionen. Er riss die Schubladen aus den Schränken und schmiss alles was darin zu finden war durch die Gegend. Währenddessen liefen ihm die Tränen in regelrechten Wasserfällen die Wangen hinunter und er schrie, er fluchte regelrecht. Kyo und Totchi hörten alles, und es war furchtbar. In Panik rannten sie zu Shin ins Schlafzimmer um ihm zu erklären, das Die im Bad am durchdrehen war, doch er hatte es schon selbst gehört. Die hatte inzwischen alles auseinander genommen, was nicht Niet- und Nagelfest war, ja sogar die Glasscheiben der Dusche hatte er mit den Fausten durchschlagen, und den Spiegel, gab es schon lange nur noch in Scherben. Die anderen drei machten sich an der Tür zuschaffen um sie aufzukriegen, doch plötzlich wurde es Still, zu still. Das Klirren, Rumpeln und Poltern hatte ein Ende, doch Shin gefiel das überhaupt nicht. "DIE!!!DIE!!!!", schrie er und hämmerte gegen die Tür. Doch Die antwortete nicht, er hatte sich längst eine Scherbe des Spiegels geschnappt und ritzte sich die Arme. Er schluchzte noch immer und die Tränen rannen noch immer seine Wangen hinab. Shin wusste was Die im Bad machte, er konnte es förmlich durch die Holztür sehen, wie Die da zitternd auf dem Boden hockte und sich die Arme aufschnitt. Er hatte solche Angst. Er hämmerte wie wild gegen die Tür und schrie, so das es Kyo und Toshiya richtig Angst machte und so das es der ganze Block mitgekriegte. "DIE!!!! DIE, TU´ DAS NICHT!!! DIE, BITTE!!!!!" Schließlich hatte der schmächtige Junge die Tür soweit geprügelt, dass das Holz nach gab und um das Schloss herum einfach wegbrach. Klirrend landete das Schloss auf dem Boden und Shinya sprintete zu Die der weinend, zitternd und am ganzen Körper mit Schnitt- und Schürfwunden übersäht, auf dem Boden hockte. "GOTT!!! DIE!!!!", schrie er noch im rennen, dann schlug er Die die Scherbe aus der Hand und ließ sich einfach neben ihm in die Scherben auf die Knie fallen und viel Die um den Hals. Auch er weinte, genau wie Die, der wie traumatisiert auf dem Boden hockte, ins leere starrte und sich von Shin leicht vor und zurück wiegen ließ. "Die... Die... Es tut mir so Leid... Die...Gott... Die...!", weinte er und streichelte sacht über Die´s Rücken um ihn zu beruhigen, denn er zitterte immer noch. Vorsichtig strich der Jüngere über die geschunden Arme Die´s. Doch dieser zuckte zusammen riss sich aus der Umarmung Shin´s und kroch in die aller hinterste Ecke des Badezimmers. "Er ist total verstört, Shin. Vielleicht sollten wir einen Arzt rufen.", schlug Kyo vor, der sich alles mit angesehen hatte. Doch Shinya schüttelte nur verheult den Kopf, dann schlug er mit den Fäusten auf den Scherbenübersähten Boden. "DAS IST ALLES NUR MEINE SCHULD. HÄTTE ICH IHN DOCH NIE ALLEIN INS BAD GELASSEN!!!!", er schrie, so das es Toshiya bis in Mark erschüttert hatte. Kyo half Shinya auf, brachte ihn ins Wohnzimmer, zusammen mit Toshiya, der zur Salzsäule erstarrt war. Dann ging er zurück ins Bad, langsam auf Die zu, der immer noch heulend in seiner Ecke saß. Er wahr schon sehr blas, was Kyo darauf schließen ließ, das Die in seiner Selbstverstümmelungswahn mehrmals die Pulsschlagader verwischt haben musste. Etwas schneller ging er auf Die zu, nahm einen seiner Arme und versuchte ihn mit dem mitgebrachten Verband zu verbinden, doch Die zog den Arm einfach wieder weg, rutschte noch mehr in die Ecke und schrie total verängstigt: "LASS MICH!!! ICH WILL STERBEN... ICH WILL STERBEN... JETZT... WIESO WOLLT IHR MICHT NICHT STERBEN LASSEN? ...Ich will doch nur dass es aufhört. Ich will doch nur sterben, wie Kaoru, ich bin doch Schuld an seinem Tod und an dem Tod meines Vaters und an dem meiner Mutter, ich will doch nur das nicht noch jemand wegen mir stirbt...So lasst mich doch endlich sterben, bitte... " ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)