Auch Eis kann brennen, wenn es auf Feuer trifft von abgemeldet (...und kann lernen sich daran zu wärmen) ================================================================================ Kapitel 32: Dieser Tag gehört nur uns ------------------------------------- Gemütlich saß ich auf dem Sofa, die Beine auf den Couchtisch hochgelegt, noch dazu hatte ich mich bequem in die weichen Kissen gedrückt und Seto befand sich neben mir, der sich doch tatsächlich dazu hatte durchringen können sich ebenfalls beinahe richtig entspannt zurückzulehnen. Vermutlich dankte es ihm sein sonst so überstreckter Rücken ausgiebigst. Ich knabberte an ein paar Nüssen, die Schale in denen ich sie aufbewahrte, stand sicher auf meinem Bauch. Im Hintergrund lief der Fernseher in leiser Lautstärke, den wir jedoch im Grunde nur als leise Geräuschkulisse angeschaltet hatten. Denn ich saß seitlich zu dem großen Bildschirm, so dass ich folglich kaum etwas von den sich rasch bewegenden Bildern mitbekam, außer aus dem rechten Augenwinkel heraus. Und Seto selbst, der zwar frontal zum Fernseher saß schenkte diesem jedoch keinerlei Beachtung. Stattdessen ruhte sein Blick lieber interessiert, wie mir schien, auf mir. Die Sonne war bereits vor einiger Zeit untergegangen und hatte den Raum in Dunkelheit getaucht, doch das auf milde Stärke eingestellte Licht der Wohnzimmerdecke hüllte uns ihn sanfte Konturen. „Denkst du, Mokuba hat diese Übernachtung tatsächlich erst heute so kurzfristig auf die Beine gestellt?“ „Zuzutrauen wäre es ihm.“ Durch das matte Licht hindurch betrachtete ich seine markanten Gesichtszüge. „Ja, und ähnlich sehen würde es ihm auch.“ „Ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass er vor dem heutigen Morgen mit keinem Wort erwähnt hat, dass er bei Kazuke übernachten will. Egal was auch immer er behaupten mag.“ „Denkst du…denkst du er hat es uns zuliebe gemacht?“ Seine Stirn zeigte kurzfristig kleine nachdenkliche Falten. „Vermutlich wollte er uns eine gewisse Zeit zu zweit ermöglichen und hat sich deswegen für diesen Weg entschieden.“ Ich ließ die Nuss wieder zurück in die Schale fallen und sah ihn überrascht an. „Hat er denn davon gewusst, dass du den heutigen Tag für uns frei genommen hast?“ „Nein. Ich habe es ihm zumindest nicht gesagt.“ „Dann…ist er wohl von alleine darauf gekommen.“ „Das ist wohl anzunehmen.“ Seto war immer noch gelassen, seine Stimme ruhig und kein wenig verwundert. Ich hingegen war von Mokubas Verhalten doch erstaunt, auch wenn ich ihm einiges an Einfühlungsvermögen zutraute, dass er dann doch so viel Rücksichtsnahme aufweisen würde, kam überraschend. Und auch die Tatsache, dass er selbst auf Zeit mit mir verzichtete um diese zugunsten seines Bruders abzutreten. „Mokuba ist einfach ein Schatz.“ „Zumindest kannst du nun endgültig davon ausgehen, dass er mit unserer Beziehung einverstanden ist.“ Rational und logisch denkend, aber er hatte ja auch Recht damit. „Das ist wirklich wahr.“ Mein Blick richtete sich über Seto hinweg auf den Gang, dort wo Mokuba ungefähr sein Zimmer hatte. „Ich denke, ich werde aber doch noch mit ihm reden. Ich werde ihn fragen, ob es auch wirklich für ihn in Ordnung ist und überhaupt...wie er damit umgehen kann.“ „Du denkst das ist nötig?“ Ein Lächeln zeigte sich angesichts dieses doch relativ großen Unverständnisses seinerseits. „Nein, es ist nicht nötig, aber das bin ich ihm schuldig. Als Freundin.“ Ein verstehendes Kopfnicken, welches im Grunde allerdings bedeutete, dass er verstand, dass es um diese gewisse Beziehung zwischen seinem Bruder und mir ging, die er eben nicht verstand...aber es dennoch akzeptierte. Und das obwohl er das ungewöhnliche Band zwischen uns nicht ganz nachvollziehen konnte. Das war etwas an ihm, das ich so sehr mochte. Alles was seinem Bruder betraf und es ihm seiner Meinung nach gut tat, hinter dem stand Seto voll und ganz, auch wenn er den wirklichen Sinn nicht verstand. Es ging ihm einzig und allein um das Wohlergehen Mokubas, ohne jeden Hintergedanken. Ich lehnte den Kopf nachdenklich etwas weiter zurück in den Nacken und fühlte die weiche Rückpolsterung der Couch an meinem Hinterkopf „Schade dass er uns zuliebe bei seinem Freund übernachtet. Ich hätte heute nämlich schon gerne etwa Zeit mit ihm verbracht. Es ist eben doch schon ziemlich lange her...“ Er beugte sich leicht zu mir hinüber und griff mit seinen schlanken und langgliedrigen Fingern in die Schüssel auf meinem Bauch und nahm sich einige Nüsse daraus. Sein Arm streifte dabei leicht meinen Oberkörper und sein Gesicht kam meinen bedenklich näher. Wie seltsam selbstverständlich sich das auf einmal anfühlte ihn so dicht an mir zu spüren. Vor zwei Monaten wäre das noch undenkbar gewesen, doch jetzt, nach nur ein wenig intimer Nähe war es vollkommen normal. Er führte seine Hand mit einer fließenden Bewegung zum Mund. „Das bezweifle ich nicht.“ Und schob sich die Nüsse zwischen die Lippen. Ein leises Knacken war zu hören, als er die Macadamianüsse zerbiss. Interessiert betrachtete ich seine Gesichtszüge die sich unter den gleichmäßigen Kaubewegungen seiner Kiefern veränderten. Es machte unheimlich Spaß ihn zu beobachten, auch wenn ich mir nicht sicher war ob Seto es wirklich guthieß, dass ich ihn den Tag über immer wieder mit wahrscheinlich verträumten Blick betrachtet hatte. Aber alles kam mir so unwirklich schön vor und jede Kleinigkeit war wie ein faszinierendes Erlebnis, aufregend und fesselnd von dem ich kaum den Blick lösen konnte. Seto Kaiba saß hier neben mir. Seto Kaiba und ich führten eine Beziehung. Seto Kaiba war mein Freund! Im Grunde waren wir wohl beide noch satt von dem wirklich ausgezeichneten Mittagessen...oder sollte man eher sagen Nachmittagsessen? Auf jeden Fall hatte das von einem noblen Restaurant gelieferte Essen einfach umwerfend geschmeckt. Fünf Sterne vermutete ich. Und wenngleich dieses Restaurant keinen wirklichen Lieferservice anbot, so musste man nur den Namen Seto Kaiba nennen, seine goldene Kreditkarte zücken und schon bekam man die ansonsten unmöglichsten Dinge sofort geliefert oder angefertigt oder was auch immer. Doch ungeachtet meines nicht vorhandenen Hungers fand ich einfach, dass es dazugehörte etwas zu knabbern wenn man Abends zusammen vor dem Fernseher saß und Nüsse waren doch wirklich eine gesunde Alternative als Schokolade. Auch wenn wir nicht wirklich fernsahen sondern eher einander anblickten und uns unterhielten. Doch das war mir ohnehin viel lieber als alles andere. Nun gut, vielleicht nicht lieber als alles andere aber ich beherrschte mich und schmiegte mich nicht sehnsüchtig an seinen breiten Oberkörper, auch wenn der muskulöse Brustkorb noch so sehr dazu zu verlocken schien. Einen Schritt nach dem anderen. Mein Blick fiel bei dem Gedanken auf seine Brust, streifte die Konturen die sich unter dem Hemd abzeichneten jedoch im Dämmerlicht schwer auszumachen war. Entspannt hatte er sich wieder zurück an die Couch gelehnt und seine Körperhaltung zeigte für mich fast ungewöhnlich viel Gelöstheit, zumindest in dieser Situation. Im Bett sah es natürlich ganz anders aus, aber das war eine andere Angelegenheit. „Sag mal, was hat es eigentlich damit auf sich?“ mein rechter Zeigefinger deutete ausgestreckt auf einen bestimmten Punkt auf seiner Brust. Sein Blick folgte meiner Andeutung. „Warum eine Duellmonsterkarte? Und warum habt Mokuba und du die Gleiche?“ Seine schlanke rechte Hand umschloss die ID-Card, die er mit einem dünnen Lederband um den Hals hängen hatte. Beinahe andächtig sanft strich der Daumen über das Motiv der Kartenrückseite. Aber das hatte ich mich tatsächlich schon länger gefragt. Warum hatten die beiden Brüder die gleiche ID-Card? Nun dass es zum Teil wohl auch als Zeichen der Zugehörigkeit zu einander gedacht war, das war mir durchaus klar, aber warum in dieser Form, warum als Duellmonsterkarte? „Nun...“ Abermals strich der Daumen über das glatte Material hinweg. „Duellmonsters weil es eine sehr große Bedeutung in meinem und sehr wohl auch in Mokubas Leben hat. Diesem Spiel haben wir es zu verdanken, dass wir heute da angekommen sind wo wir sind. Ohne Duellmonsters hätte ich wohl kaum die Kaiba Corporation übernehmen können und ich wäre wohl auch kaum so erfolgreich wie ich es heute bin. Aber nicht zuletzt auch, weil Duellmonsters, und besonders blue eyes white dragon, einen überaus wichtigen Abschnitt in meinem Leben geprägt hat.“ Ein ergriffenes Nicken. Seine Stimme klang ernst, aber ich konnte heraushören wie wichtig das alles für ihn war. Für ihn war es nicht nur einfach ein Spiel, für ihn war es von entscheidender Bedeutung. Die Leidenschaft die er für diese Karten empfand war überwältigend. Ihm schien dieses Symbol wirklich viel zu bedeuten, denn immer noch hielt er die ID-Card in der Hand und blickte mit einer Mischung aus Melancholie aber auch Stolz darauf hinab. „Und Mokuba hat die gleiche Karte weil...“ Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. „...er mein Bruder ist.“ Keine wirklich aufschlussreiche Erklärung, aber ich verstand dennoch worauf er hinaus wollte. Es war eben ihre Art des Bandes zueinander. Sein Blick hob sich und er sah mir in die Augen, beinahe entschuldigend, dass er es nicht besser auszudrücken vermochte. Aber das machte gar nichts. Wenn es um Gefühle ging, tat Seto sich eben noch schwer damit die richtigen Worte zu finden um das zu beschreiben, was er empfand. „Und außerdem...“ Wieder richtete sich sein Blick auf die um seinen Hals hängende Karte. „...steckt noch etwas mehr dahinter.“ „Wie meinst du das?“ Doch er wartete meine Frage gar nicht mehr ab, sondern machte sich bereits mit beiden Händen an der ID-Card zu schaffen. Eine fliesende Bewegung und schon hielt er mir die, zu meiner großen Überraschung, nun aufgeklappte Karte soweit entgegen, wie das Lederband es zuließ. Ich hatte bisher tatsächlich gedacht, dass es sich um ein einfaches flaches Stück Plastik handeln würde, doch wurde nun eindeutig eines Besseren belehrt. Denn was Seto mir da entgegenhielt, das glich mehr einem Medaillon als einer Sicherheitskarte. Ein Bild prangte mir auf der offenbarten Innenseite entgegen. Mokuba, als kleiner Junge. Mit seinem so unvergleichlich schelmischen Lächeln strahlte er mir entgegen. Leicht beugte ich mich mit dem Oberkörper vor du streckte vorsichtig die Hand nach dem Bild aus. Suchend ließ ich meine Fingerspitzen sich den Anhänger nähern, doch kurz bevor ich das so eindrucksvolle Sinnbild der Bindung der Brüder berühren konnte, zuckte ich zurück und ließ meine Hand langsam wieder sinken. Beinahe so, als hätte ich mich bereits wenige Zentimeter vor dem Foto daran verbrannt. Aber es war eindeutig zu privat als dass ich es hätte berühren dürfen, selbst wenn Seto keine Anstallten gemacht hatte mich daran zu hindern. Das war etwas, dass nur den beiden Brüdern gehörte und ich hatte kein Recht mich da hineinzudrängen. Lächelnd löste ich meinen faszinierten Blick von dem grinsenden Mokuba und sah zu Seto hinauf, ihn seine blauen Augen, die mich ununterbrochen beobachtet zu haben schienen. Wirklich erstaunlich, dass er bereit gewesen war mich dieses so gehütete und intime Geheimnis berühren zu lassen. Gewährte er mir tatsächlich schon so viel Zugang zu seinem Leben? Dennoch, es wäre nicht richtig gewesen, auch wenn Seto damit einverstanden gewesen war. „Das ist wirklich...“ Viele Worte gingen mir durch den Kopf doch keines war passend um zu beschreiben wie überwältigt ich war. Toll, rührend, eindrucksvoll, süß... Nichts kam der Wahrheit nahe genug. „Mokuba bewahrt ebenfalls ein Bild darin auf.“ Nun schien es ihm doch etwas schwerer zu fallen diese Dinge mit mir zu teilen, denn seine Worte kamen leicht abgehackt hervor, als würde es ihn Überwindung kosten sie auszusprechen oder auch zu formulieren. „Ich nehme an eines von dir?“ Ein kurzes Nicken. Abermals ließ ich meinen Blick zu dem Bild hinunterwandern und lächelte dem jungen Mokuba verträumt an. Dann jedoch lehnte ich mich wieder zurück und entfernte mich somit von Seto, und der geöffneten ID-Card, die in Wirklichkeit wesentlich mehr war. Und er schien meine stumme Geste zu verstehen, denn mit einem letzten sehr intensiven Blick auf das Innere schloss er die Karte wieder und gab sie darauf hin aus seinem Griff frei, so dass sie kurz schwingend wieder auf seiner Brust zum liegen kam, dort zwischen den leichten Stofffalten seines dunklen Hemdes. Nachdenklich betrachtete ich den neben mir sitzenden Mann. Seto konnte so vollkommen anders sein, als ich ihn oft erlebt hatte. Abweisend, kalt und ausfallend. Das war oft die Art gewesen wie er mit mir umgegangen war, zum Teil gerechtfertigt aber zu Weilen auch durchaus übertrieben und einfach verletzend. Doch von diesem Mann schien gar nichts mehr übrig zu sein, nicht im Umgang mit mir, nicht in der Zeit die wir bereits miteinander verbracht hatten seit unserer wochenlangen 'Trennung'. Im Grunde hatte er sogar eine 180 ° Wendung vollführt. Er war noch aufmerksamer und freundlicher als er es zu Beginn unserer Bekanntschaft gewesen war, damals vor dem Überfall. Was genau hatte diese Wandlung in ihm nur bewirkt? Hatte es ihn tatsächlich einen derartigen Schock versetzt als ich plötzlich ausgezogen war? Hatte es ihn dermaßen geprägt diese Wochen ohne mich den Alltag zu verleben, dass es ihn so verändert hatte? Es war schmerzhaft gewesen so lange von den beiden getrennt zu sein, aber vielleicht war es genau das richtige gewesen. Vielleicht hatte das sein müssen um heute mit ihm zusammensein zu können. Vielleicht hatte er diese Trennung gebraucht um genügend Abstand zu gewinnen um die ganze Sache mit anderen Augen sehen zu können und zwar mit verstehenden Augen, die seine eigenen Empfindungen ihm selbst offenbarten. Aber vermutlich hätte es auch genauso gut anders kommen können. Es hatte schließlich auch passieren können, dass Seto aufgrund der Distanz erkannt hätte, dass es ihm gut tat ohne mich leben zu können, ohne diese ständigen Auseinandersetzungen. Dass er gar nicht mehr für mich empfand als anfängliche Sympathie, die sich später zu Abneigung gewandelt hatte. Ich zumindest war froh, dass es nun doch so gekommen war, wie es nun einmal entwickelt hatte. Ich griff nach der Fernbedienung und schaltete ohne hinzusehen den Fernseher aus. „Seto wie sieht es aus, wollen wir ins Bett gehen?“ „Du bist müde?“ War es nun eine Frage oder eine Feststellung, bei ihm konnte man nie ganz sicher sein. Sein dunkel eindrucksvoller Blick ruhte auf mir. Er hatte mich wohl genauso beobachtet wie ich ihn. Welche Gedanken ihm dabei wohl durch den Kopf gegangen waren? „Ein wenig schon, ja.“ Aber vor allem suchte ich wohl seine Nähe und von der bekam ich mehr wenn wir gemeinsam im Bett lagen als hier auf der Couch sitzend. Außerdem war es ja schon durchaus eine fortgeschrittene Stunde, noch nicht spät aber auch nicht mehr zu früh. Mokuba lag vermutlich auch schon im Bett und trieb dennoch noch einigen jugendlichen Unsinn mit seinem Freund. „Einverstanden.“ Ich richtete mich weiter auf und stellte die Glasschale die noch immer zur Hälfte mit den Nüssen gefüllt war auf dem Couchtisch ab. Dann steckte ich mich einmal ausgiebigst, spannte genüsslich meine Muskeln so weit ich konnte an und lockerte sie dann mit einem zufriedenen aufseufzen. Seto beäugte das ganze mit wachsamen Blick, als ich mich abermals entspannt zurück in die Kissen fallen ließ. „Ich dachte du wolltest schlafen gehen…vielleicht solltest du dazu aufstehen?“ Ich gab einen undefinierbaren Laut von mir, ich fühlte mich einfach unglaublich wohl und er wollte mich aufscheuchen. Wir hatten doch alle Zeit der Welt, wozu die Eile? „Warum so hektisch? Kannst mich ja tragen wenn du es so eilig hast.“ „Das bezweifle ich doch stark.“ Wieder die so bekannte Mine eines durchweg erwachsenen Mannes, der nicht mitspielen wollte da es ihm einfach zu kindisch war. „Spielverderber.“ Ein gut gekünstelter beleidigter Gesichtsaudruck, während ich die Arme vor der Brust verschränkte. „Wenn du dich wie ein Kind benimmst!“ „Ich bin kein Kind.“ „Ich sagte auch du würdest dich wie eines benehmen und nicht, dass du eines bist.“ „Gemeiner Kerl.“ Provozierend sah ich zu Seite und ignorierte seinen Blick. „Nein, auch das bezweifle ich.“ Immer noch schaffte er es mühelos diese unverbindlichen Tonfall als auch Gesichtsausdruck beizubehalten, wobei ich mühsam ein Grinsen unterdrücken musste, während ich ihn wieder ansah. „So, ich benehme mich also kindisch? Dann wirst du mich jetzt aber nicht als Strafe durch die ganze Wohnung jagen und mich, wenn du mich dann erwischt hast, wie eine Trophäe über die Schulter werfen und ins Schlafzimmer schleppen?“ Mit plötzlich in mir aufsteigender seltsam beschwingter Erregung suchte ich seinen Blick und fühlte mich beinahe angespannt abwartend. Fast wie...freudige Hoffnung? Konnte das etwa sein? Mein Herz beschleunigte erwartungsvoll den Rhythmus während ich auf seine Antwort wartete. „Warum sollte ich so etwas tun?“ Es hatte wirklich nur noch gefehlt, dass er diesen Satz mit dem Wort 'Unsinniges' ergänzt hätte. Doch seine Betonung und die in Falten geworfene Stirn waren eindeutig genug. Enttäuschung machte sich in mir breit. Also war es doch tatsächlich hoffnungsvolle Erwartung gewesen, die nun verblasste. Wirklich schade. Ein betrübtes Seufzen tief aus meinem Brustkorb heraus, während ich beinahe resigniert den Blick zu Boden richtete. Er verstand es einfach nicht. „Sarah?“ Seine Stimme riss mich aus meiner Enttäuschung und ich hob den Blick um ihn ansehen zu können Seine Augen intensiv und überaus eindringlich auf mich gerichtet, sah er mich an und forderte stumm eine Erklärung. Er wollte wissen worum es hier gerade ging...und was ihm entgangen war, denn sehr wohl hatte er meine Veränderung der freudigen Anspannung hin zur Niedergeschlagenheit bemerkt. Er wusste wohl, dass ich etwas anderes von ihm erwartet hatte, eine andere Antwort, doch er konnte nicht nachvollziehen welche. Allein seine Bemühungen um mich entlockten mir ein kleines Lächeln. Denn er hätte es auch einfach ignorieren und nicht weiter darauf eingehen können, aber das tat er nicht. „Hast du nicht hin und wieder solche...Impulse?“ Wie sollte man ihm das am besten erklären und möglichst so, dass auch der Geschäftsmann in ihm mit der Erklärung zufrieden war? „Impulse?“ Beinahe ungläubig hob er eine Augenbraue. „Na du weißt schon was ich meine. Es ist einfach wie eine Art intensiver Gedanke, eine Vorstellung etwas unbedingt tun zu wollen ohne groß darüber nachzudenken oder zu wissen warum man das jetzt gerne machen möchte.“ „Und warum sollte ich dich auf einmal unbedingt durch die Wohnung jagen wollen?“ Himmel, das würde schwieriger werden als ich dachte. Seto schien ja nicht einmal die einfachsten Reize und Handlungen in einer Beziehung zu kennen, oder zu erahnen. „Weil es...so etwas wie...ein...Ritual ist.“ Wieder die ungläubige Bewegung seiner Augenbraue. „Ein Ritual?“ „Ja Mensch Seto, ich kann das doch auch nicht richtig beschreiben. Ich fühle es doch auch mehr als dass ich darüber nachdenke. Es ist...also der Gedanke einer Verfolgungsjagd durch das Apartment, und du mir immer dicht auf den Fersen, das hat etwas überhaus verlockendes an sich. Beinahe...erotisches.“ Nun hob sich schon wieder seine Augenbraue, dieses Mal jedoch wohl aus Überraschung. „Nun ja weißt du, ich kenne mich damit auch nicht besonders aus, schließlich war ich zuvor auch noch nie in einer festen Beziehung, aber...das tun Paare eben. Sich hinterher jagen, die Frau rennt davon und wenn der Mann sie erwischt...dann...es hat eben etwas sinnliches an sich und ich glaube es könnte Spaß machen. Zumindest fühlt es sich so bei der Vorstellung bei mir so an.“ Wie solle man einem Kind anhand eines gezeichneten Bildes erklären wie ein Baum sich anfühlte, wenn es zuvor noch nie einen Baum gesehen hatte? Wie sollte man einem Mann erklären wie intensiv sich dieses instinktive Verhalten anfühlen würde, wenn dieser jahrelang verbissen darauf geachtet hatte sämtliche primitiven Regungen seines Seins zu unterdrücken und zu verdrängen? „Ich verstehe wirklich nicht wie du darin etwas sinnliches oder erregendes sehen kannst.“ Ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Es war wirklich beinahe unmöglich die richtigen Worte zu finden. „Es sind, glaube ich zumindest, tiefe Triebe die in uns stecken. Es ist wie...ein Paarungsritual.“ Ja endlich hatte ich den richtigen Ansatz gefunden und ging begeistert darauf ein. „Das ist bei den Tieren doch auch nicht anders. Da muss bei vielen Gattungen das Männchen erst einmal das Weibchen jagen und seine Stärke und Ausdauer beweisen, bevor sie sich mit ihm paart. Das kannst du auch nicht erklären warum sie das machen, sie tun es einfach aus Instinkt heraus. Und bei Menschen ist es nicht anders. Wir reagieren in einer Partnerschaft genauso triebhaft und als Frau will man vom Mann in gewisser Weise erobert werden, er soll eben beweisen dass er stark ist. Vermutlich stammt das wirklich noch aus der Steinzeit, ein Überbleibsel unserer Triebe, aber nichts desto trotz finde ich großen Gefallen an dieser Vorstellung. Du...der hinter mir herläuft und mich einfängt...“ Ich lächelte ihn an, vielsagend vermutlich. Kurz schlossen sich seine Augenlieder, eher er mich abermals ansah, doch mit einem durchweg neutralen Ausdruck. Kein begeistertes Aufglimmen, kein Ruck der durch seinen Körper ging um sich auf mich zu stürzen... „Überaus primitive Triebe wenn du mich fragst.“ „Das habe ich ja auch gar nicht bestritten. Aber ich denke das gehört wohl einfach dazu. Vieles das wir tun ist rein instinktiv gesteuert, das weißt du auch.“ „Das mag sein, dennoch...ich finde es seltsam, dass man sich in einer Beziehung von derartigen Trieben leiten lässt.“ Ein bedeutungsvolles Lächeln zu ihm hinüber. „Und wie war das als du heute Morgen zu mir unter die Dusche kamst? Hast du da auch ausgiebig darüber nachgedacht und alle Vor- und Nachteile abgewogen? Oder aber bist du einfach einem Impuls gefolgt und bist zu mir gekommen weil dich der Gedanke erregt hat?“ Kurz glitt sein Blick an mir vorbei, ins Leere, eher er mir wieder in die Augen sah. „Das ist etwas anderes.“ Mein Lächeln wurde breiter. „Nein Seto, nicht wirklich. Nur ein anderer Instinkt. Aber im Grunde geht es dabei um das Gleiche.“ Eine fließende Handbewegung als würde er abwinken. „Schon gut, ich habe verstanden. Dennoch, ich werde erst darüber nachdenken müssen. Über dieses ganze Paarungsritual, speziell das Hinterherjagen und diese Triebe im Allgemeinen.“ Mit einer leichten Kopfbewegung schüttelte ich mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Du siehst das alles viel zu logisch. Das sind Gefühle und Instinkte, die kann man nicht logisch erklären.“ „Durchaus möglich, aber ich bin nun einmal ein logisch denkender Mensch. Das war ich immer.“ Vielleicht nicht immer, als Kind wohl eher nicht, aber sicherlich in den letzten Jahren. Ich zuckte leicht mit den Schulter. „Gut, dann denke darüber nach und sag´ mir dann zu welchem Ergebnis zu gekommen bist.“ Vielleicht klang ich ein wenig schnippisch, aber ich hatte mir eben doch irgendwie erhofft Seto mit meinen Erklärungen überzeugen zu können jetzt gleich mal auszuprobieren wie sich das wohl anfühlte, so eine Verfolgungsjagd. „Ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen.“ Oha, da benutze er ja meine eigenen Worte. Geschickt, wirklich einfallsreich von ihm. Doch er hatte vollkommen Recht damit und das sah ich nun ein. So wie ich mich daran gewöhnen musste, dass er mit so mancher Frau hier in dieser Wohnung in 'unserem' Bett geschlafen hatte, so musste er sich auch erst einmal darauf einlassen sich mehr gehen zu lassen und seinen so lange unterdrückten Instinkten nachzugeben. Vermutlich war es für ihn eine Horrorvorstellung wirklich komplett die Kontrolle zu verlieren und lediglich rein instinktiv und vor allem triebhaft zu handeln. Für ihn, den immer so selbstkontrollierten Mann gab es wohl wirklich kein schlimmeres Szenario. Doch er würde schon noch auf den Geschmack kommen, wenn er erst merken würde wie intensiv es so sein konnte. Wenn ich zum Beispiel an heute morgen unter der Dusche dachte...Ja, Seto war eindeutig schon auf den richtigen Weg. Und er musste sich eben erst an den Gedanken gewöhnen und dazu hatte er, genauso wie ich, wirklich jedes Recht. Ich lächelte ihm zu. „Okay überzeugt. Aber lass uns jetzt trotzdem schlafen gehen, ja?“ Ein fragender Blick in seine blauen Augen, welchen er mit einem kurzen Nicken bestätigte. Mochte es gestern noch schwer und teilweise unangenehm gewesen sein, so fühlte es sich heute schon viel selbstverständlicher an. Mit ihm zusammen in einem Bett zu liegen, das gleiche Zimmer zu teilen...all diese Vorstellungen waren nicht mehr einengend, zumindest kaum noch. Gemeinsam standen wir auf und gingen ins Schlafzimmer. Unsere zweite Nacht, aber unsere erste, die wir ganz alleine in der Wohnung verbrachten. Seto schloss die Tür hinter uns und nun waren wir also wieder an diesem gewissen Punkt angelangt. Das Schlafzimmer, er und ich allein in diesem Raum. Zwar nicht das erste Mal und sicherlich auch nicht das unangenehmste, wenn ich da zum Beispiel an heute Früh dachte, aber dennoch wieder diese gewisse Situation. Am gestrigen Abend war ich noch voller Unruhe und vor allem Unsicherheit gewesen, doch heute, da ich wusste worauf ich mich einstellen konnte fühlte ich mich wesentlich entspannter, aber deswegen leider dennoch nicht vollkommen gelassen. Kurz kniff ich die Augen überrascht zusammen als ich von dem plötzlich so hellen Licht geblendet wurde. Das kam einfach zu unerwartet, aber Seto schien es für besser zu halten das Licht anzuschalten. Sein Schritte führten ihn durch den Raum, dabei spannten sich seine Muskeln unter der Haut an und ließen seine Kleidung kaum vernehmbar rascheln. Diese Art sich zu bewegen war immer wieder unheimlich eindrucksvoll...und männlich erotisch. Doch sein Ziel jedoch war nicht ich, sondern das Bad. Verständlich, schließlich wollten wir uns Bettfertig machen, dennoch warf ich ihm einen leicht enttäuschten Blick hinterher, als er durch die Durchgangstür im Nebenraum verschwand. Nicht dass ich im Moment wirklich erregt gewesen wäre und mit ihm hätte schlafen wollen, aber ich wollte ihm Nahe sein, seinen Körper spüren und mich sicher bei diesem starken Mann fühlen. Und das am Besten rund um die Uhr. Mit einem resignierten Seufzen über meine eigenen seltsamen Bedürfnisse, die schon an Besessenheit heranreichten, folgte ich dem Traummann meiner schlaflosen Nächte ins Badezimmer. Gemeinsam, wie schon am Morgen machten wir uns fürs Schlafengehen fertig. Ich warf einen Blick auf das Bett, dann hinüber zu Seto, der gerade darum herum ging. Wieder einen kurzen Blick auf die seidige Bettwäsche. Und abermals danach zu dem Mann, der sich nun sein Hemd aufknöpfte, zu vertieft in seiner 'Arbeit', als dass er meine Musterung bemerkte. Nach und nach offenbarte er mehr von seiner nackten Brust, indem er einen Knopf nach dem anderen mit seinen so geschickten Finger löste, deren Fertigkeiten ich bereits eingehendst hatte kennen lernen können. „Seto...“ Er hob den Kopf, seine Hände immer noch an den Knopf etwa in Höhe seines Bauchnabels liegend. „Ich denke, wir könnten heute doch nacht nackt schlafen, oder?“ - Nicht verlegen werden! Jetzt bloß nicht verlegen werden und am Ende noch rot anlaufen! - Krampfhaft versuchte ich das aufkeimende Gefühl von Verschämtheit zu unterdrücken, genauso wie ich weiterhin versuchte seinen Blick zu halten, der sich fast unmerklich verändert hatte und nun so etwas wie leichtes Erstaunen wiederzuspiegeln schien. Ich kämpfte darum nicht dem Reflex nachzugeben, der mich dazu treiben wollte den Kopf schamhaft zur Seite zu drehen und mich dabei auch noch wie ein ungezogenes Kind zu fühlen, das gerade etwas furchtbar Unanständiges gesagt hatte. Doch es war nichts Unanständiges. Ganz und gar nicht. Es war etwas vollkommen normales. Wie oft hatten ich Seto schließlich schon nackt gesehen und genauso berührt? Viele Male und warum sollte es etwas Anstößiges sein mit meinem Freund nackt in einem Bett schlafen zu wollen? Dennoch, ich kam mir seltsam kühn vor diese Worte tatsächlich ausgesprochen zu haben. Wenn man bedachte wie schrecklich unbehaglich ich mich gestern erst noch bei dem Gedanken gefühlt hatte Seto nackt gegenüber zu stehen und nun forderte ich ihn genau dazu auf? Aber er hatte mir wirklich zugenüge bewiesen, dass er mich bei sich haben wollte und dass er mich tatsächlich attraktiv fand. Warum also nicht? Warum sollte es falsch sein ihm auf diese Weise nahe sein zu wollen, auch wenn es dabei nicht um Sex ging? „Ich meine...“ Dennoch etwas verlegen strich ich mir überflüssigerweise die Haare zurück, eine nervöse Handbewegung die eigentlich mehr dazu diente mich abzulenken, und nachdem ich kurz die Lieder verlegen gesenkt hatte suchte ich abermals seinen Blick. Immer noch stand er in der Bewegung innehaltend vor mir, nur wenige Schritte entfernt. „Mokuba ist heute ja nicht da, das heißt es besteht keine Gefahr, dass er ins Schlafzimmer kommt und uns...sieht.“ Der Gedanke an das Gefühl von dem Satinstoff der Bettwäsche, den ich überall auf meiner unbedeckten Haut füllen können würde, verschaffte mir einen kleinen wohligen Schauder. Neben dem warmen und so angenehmen nackten Körper Setos zu liegen und dabei diesen glatten Stoff fühlen zu können... Seine Augenbraue hob sich für den Bruchteil einer Sekunde. Er schien wirklich überrascht zu sein, dass dieser Vorschlag ausgerechnet von mir kam, aber er ließ es sich kaum anmerken. Denn mit einem beinahe gleichgültigen Zucken seiner Schultern senkte er den Blick wieder auf seine Hände hinab und fuhr fort sein Hemd aufzuknöpfen. „In Ordnung.“ Auch seine Stimme klang ebenso unbeteiligt wie seine Körpersprache es auszudrücken versuchte. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Gesicht aus, welches von Sekunde zu Sekunde immer intensiver wurde, ohne dass ich es hätte beeinflussen können. Vielleicht interpretierte ich da zu viel hinein, doch ich bekam einfach den Eindruck, das Setos gleichgültige Art Absicht war. Als wolle er mir auf diese Weise Sicherheit vermitteln, dass es vollkommen gerechtfertigt war nach so etwas zu fragen und mehr noch sogar, dass es gerade für mich gerechtfertigt war, so etwas zu wollen. Es hatte mich nämlich durchaus einiges an Überwindung gekostet diese Worte laut auszusprechen und indem er mir nun das Gefühl gab, es würde sich dabei fast schon um eine Nebensächlichkeit handeln, bestärkte er mich auf eine ungeahnte Weise. Aber so war Seto eben nun einmal, zumindest in Bezug auf mich, wie ich die Erfahrung schon des Öfteren gemacht hatte. Mit einer gewissen Vorfreude erfüllt begann ich nun ebenfalls mich auszuziehen, streifte das Oberteil herunter und entledigte mich zügig der Jeans. Ordentlich zusammengefaltet legte ich meine Kleidung auf die Kommode, schließlich konnte ich sie morgen durchaus nochmals tragen, doch meine Unterwäsche landete gemeinsam mit Setos Sachen im Wäschekorb. Interessant, dass Seto tatsächlich seine Kleidung nur einmal anzuziehen pflegte. Und genauso interessant...wie würden wir das mit dem Waschen handhaben? Momentan lagen ja unsere Sachen vermischt in dem Wäschekorb, doch irgendwann würde dieser ja auch gelehrt werden müssen.... Aber das waren wohl Dinge, mit denen wir uns ein andermal auseinander setzen konnten, aber sicherlich nicht jetzt. Momentan jedoch wollte ich im Grunde eigentlich nichts lieber als unter den kühlen Stoff der Lacken zu schlüpfen und Setos warmen Körper neben mir wissen, nach dem ich im Bedarfsfall einfach nur die Hand auszustrecken brauchte und schon seine Haut fühlen könnte. Denn ich war mir ziemlich sicher, auch diese Nacht würden wir nicht in den Armen des anderen liegend einschlafen. Soweit waren wir eben noch nicht, oder genauer ausgedrückt, für Seto wäre das einfach noch zu einengend und zu viel des Guten. Nackt wie Gott ihn in seiner unglaublichen Perfektion geschaffen hatte, schlug er gerade die Bettdecke auf der rechten Seite zurück, seiner Seite und, während ich noch schnell das Licht ausmachte, genauso nackt und ungeschützt seinen Blicken ausgeliefert, stieg er ins Bett. Ein leises Stöhnen war von ihm zu hören, vermutlich da sich der Satinstoff doch etwas kalt auf der Haut anfühlte, aber sicherlich auch aus Genuss sich endlich voll und ganz entspannen, die Glieder auszustrecken und dem Körper die wohlverdiente Ruhe gönnen zu können. Das Licht erlosch und nun konnte ich für einen Moment seine Figur nur schemenhaft im Bett liegend ausmachen, ehe sich meine Augen einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Mit zügigen Schritten eilte ich durch das Zimmer zum Bett hinüber. Nicht aus Scham oder dergleichen, mit wurde einfach nur langsam kalt. Doch ich war mir durchaus der verfolgenden Blicke bewusst, mit denen Seto mich bedachte. Als ob er die Augen eines Raubtieres besäße, die mit Leichtigkeit die Dunkelheit durchbrachen, so intensiv fühle ich seine Blicke auf mir ruhen während ich zu ihm ins Bett und unter die Bettdecke schlüpfte. Wieder nahm ich die, im Bett liegend, linke Seite, vermutlich würde diese von nun an wirklich meine Seite des Bettes sein. Vollkommen regungslos und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lag er neben mir und beobachtete seelenruhig wie ich ins Bett kam und mich in die weichen Kissen kuschelte. Es war in der Tat ein leicht unangenehmes Gefühl den kalten Stoff wirklich überall am Körper zu fühlen, und das obwohl Seto das Bett schon etwas vorgewärmt hatte. Doch schnell verschwand die Kühle und machte einer wohligen und umhüllenden Wärme Platz. Ich zog die Bettdecke über meine Brust und machte es mir erst einmal ausgiebig bequem in dem großen und komfortablen Bett. Er war nur eine Armeslänge von mir entfernt und obwohl er auf dem Rücken lag hatte er seinen Kopf nach Links zu mir gewandt und betrachtete mich mit durch die Dunkelheit mit Schatten erfüllten Augen. Ich hatte mich auf meine rechte Seite gelegt und sah ihm ebenfalls direkt an. Wie weggeblasen war die leichte Müdigkeit von vorhin. Seto war wie Adrenalin für mich und seine direkte Nähe ließ mich hellwach und konzentriert werden...wenn nicht sogar gespannt. Ein kleines Lächeln in seine Richtung. Ich müsste nur die Hand ausstrecken, oder das Bein ein wenig vorschieben und schon würde ich seinen nackten Körper fühlen können. Es war wirklich eine gute Entscheidung gewesen. „Der Tag heute war schön.“ Meine Stimme war angesichts der nächtlichen Umgebung leise, obwohl es im Grunde nicht nötig war sie zu senken. Wer würde uns schon hören? Ein leichtes Nicken seinerseits, ohne jedoch den Blick von mir zu nehmen. Erstaunlich in welch entspannten Position er neben mir lag und es ihm nicht im Geringsten unangenehm zu sein schien eine derartige Blöße vor mir zu zeigen. Seto Kaiba, der sonst so selbstkontrollierte Mann war einfach gelöst und unverkrampft. Entspannt! „Also muss ich zugeben, es war doch eine gute Idee von dir heute für uns beide frei zu nehmen.“ Abermals ein kleines Lächeln, auch wenn es ein holpriger Anfang gewesen war, es war in der Tat ein wundervoll Tag gewesen, an dem ich eindeutig das Gefühl gehabt hatte, dass sich unsere Bindung um einiges vertieft hatte. Und das nicht nur wegen dem außergewöhnlich guten Sex. Abermals ein kurzes Nicken, doch dieses Mal beinahe etwas nachdenklich. Er hatte wohl meine Worte vom Morgen immer noch sehr gut in Erinnerung, doch das war im Grunde auch gut so. Schließlich wollte ich wichtige Entscheidungen auf mein Leben bezogen auch weiterhin gerne selbst treffen können. Nächtliche Stille hüllte uns ein, nur die ruhigen Atemzüge erfüllten den Raum. Beinahe angespannt durchforstete ich meine Gedanken, wollte nicht die Ruhe hören sondern mich mit ihm unterhalten. Ich suchte nach einem Thema, etwas das ich mit ihm besprechen konnte, nur um diese Stille nicht einkehren zu lassen, denn dabei fühlte ich mich immer noch etwas unbehaglich und sogar etwas bloß gestellt, obwohl ich doch eigentlich Setos Nähe genoss. Dennoch... Mein Blick wanderte über die Schlafzimmereinrichtung, das Bett, Setos Körper, der sich unter der Decke abzeichnete...und zuletzt wieder zu seinen Augen hinauf, die unverwandt auf mein Gesicht gerichtet waren. Warum fand er es nur derartig interessant mich ständig so anzusehen und was um alles in der Welt sah dabei nur in mir? „Also etwas gäbe es noch, über das wir noch nicht gesprochen haben.“ Ich zog die Decke enger gegen meine Brust und sah dabei zu wie Bewegung in den Mann neben mir kam. Er löste nun seine verschränkten Arme, drehte sich begleitet von leisem Rascheln des Satinbezuges auf seine linke Seite und blickte mir ernst aber aufmerksam in die Augen. „Und das wäre?“ Abermals ließ ich meinen Blick über das Bett streifen und es mied kurz ihn direkt anzusehen. Ich kam mir irgendwie schon wieder albern vor solche Dinge mit ihm besprechen zu wollen, aber dennoch, es war etwas so vollkommen Grundlegendes. Ich hob den Blick und betrachtete sein von schattenüberzogenes und dennoch immer noch so faszinierendes Gesicht. Ich müsste nur leicht die Hand ausstrecken und schon... Die Haare fielen ihm leicht in die Stirn und das seidige Haar mit den Fingern beiseite zu streichen... „Monogamie.“ Abermals wich ich verlegen seinem Blick aus. Aber ich kam mir mehr denn je wie ein kleines Kind vor, dass so seltsam naive Vorstellungen hatte. „Ich weiß wir haben nicht darüber gesprochen aber...ich würde gerne wissen wie du zur Treue stehst. Glaubst du, es ist für dich okay, wenn...“ Ihre Stimme erstarb und abermals wich sie seinen Augen aus. Was zum Teufel dachte sie denn von ihm? Fürchtete sie etwa tatsächlich, er würde sich auf das alles hier mit ihr einlassen um dabei dennoch weiterhin one-night-stands nachzugehen? Er hatte doch versucht ihr zu erklären, dass diese kurzen Abenteuer ihm einfach nicht das hatten gegeben können wozu sie in der Lage war...als einzige. Er war doch verdammt noch mal kein sexbesessener und rein triebhafter Mann, der keiner Frau widerstehen konnte, die ein wenig Bein zeigte. Das sollte sie wissen. Gerade er, der sich doch immer wie kein Anderer unter Kontrolle zu halten wusste, sollte schwanzgesteuert durchs Leben gehen? Sicherlich nicht. Schon gar nicht mit ihr an seiner Seite. Warum sollte er bei anderen etwas suchen, dass er doch schon längst gefunden hatte? Das würde jeder Logik entbehren. Noch dazu...Untreue...Betrug...Lügen...das waren alles Dinge, die er mehr als alles verabscheute, und niemals würde es dazu kommen, dass er sich dazu hinreisen lassen würde. Das ging gegen all seine Prinzipien. Und Tatsache war nun einmal auch, dass er einfach kein Interesse daran hatte mit anderen Frauen zu schlafen. Nicht mehr. Und er bezweifelte, dass sich das so schnell wieder ändern würde. Er wartete, bis sie ihm wieder in die Augen sah, ihre kurze Verlegenheit und wohl auch Furcht vor der Antwort überwunden hatte, dann setzte er ruhig zu einer Antwort an. Eindringlich wollte er seine Stimme klingen lassen, damit sie die Worte auch wirklich in ihrer ganzen Tragweite verstand. Es war wichtig, dass ihr bewusst wurde, dass er voll und ganz hinter ihrer Beziehung stand. „Wenn ich etwas tue, dann mit vollem Einsatz und ohne Einschränkungen. Es gibt kein halbherziges Engagieren, denn das widerspricht vollkommen meiner Art.“ Ihre Augen weiteten sich ein wenig, als sie zu verstehen schien worauf er hinaus wollte. „Und das kannst du auch durchaus auf uns beziehen.“ Ein sanftes Lächeln zeigte sich nun auf ihren wohlgeschwungenen und bekanntlich weichen Lippen. Zwar immer noch etwas verlegen aber auch glücklich bewegt. Dennoch war es wichtig es deutlich auszusprechen, wichtig für das weitere Bestehen. „Also Sarah, ich werde in unserer Beziehung treu sein.“ Im Grunde war es sogar ein Versprechen und wie er zu seinem gegeben Wort stand, das wusste sie nur zu gut. Das Lächeln verstärkte sich und zeigte eindeutig, dass ihr diese Antwort einiges bedeutete. Es war immer wieder erstaunlich wie wenig Sarah dazu in der Lage war ihre Gefühle zu verbergen. All ihre Empfindungen spiegelten sich fast augenblicklich auf ihrem Gesicht wieder und kaum etwas blieb dabei verborgen. Beinahe das genaue Gegenteil von ihm. Aber war es nicht genau das, dass er an ihr mochte? Diese ehrliche und vollkommen natürliche Art sich zu geben? Alles was sie Tat war ungekünstelt, denn sie schien auch keinen Zweck darin zu sehen Gefühle vor ihren Mitmenschen verstecken zu wollen. Vielleicht war sie wirklich nicht in der Lage besonders gut ihre Empfindungen zu verbergen, doch auch aus diesem Grund war sie derartig außergewöhnlich. Und er wusste, dass er von ihr auch nichts anderes zu erwarten hatte als Treue. Das lag in ihrem Wesen, in ihrer Auffassung von Beziehung genauso wie in ihren Wertvorstellungen und sie würde nie Fremdgehen. Deswegen musste sie es auch gar nicht aussprechen, er war sich dieser unumgänglichen Tatsache ohnehin vollkommen bewusst...und auf seltsame Art beruhigte ihn dieser Gedanke sogar. Zu wissen, dass Sarah nicht den Berührungen eines anderen Mannes erliegen würde außer den seinen... Nicht wie Besitz, nicht wie Eigentum, dennoch konnte er sie in gewisser Weise sein Eigen nennen, und das war etwas Erhebendes. Denn Sarah hatte sich von selbst und freiwillig in seine Hände begeben. Sie hatte ihm etwas von sich gegeben, von dem er niemals gedacht hätte, dass es ihm derartig von Bedeutung sein könnte. Sarah hatte mit ihm als erstes geschlafen, er war der Einzige der sie so intim erleben durfte und sie würde ihm treu sein. Niemand anderes würde diese so unberührt reine Frau genießen können, außer ihm, denn sie wollte es so. Seltsame Gedanken die ihn da beschäftigten. Also war er in gewisser Hinsicht doch ein typischer Mann, der typische Moralvorstellungen besaß. Eine Frau alleine für sich zu 'besitzen'...dennoch es war nun einmal so, er wollte Sarah mit niemanden teilen müssen. Mit einem zufriedenen Lächeln schmiegte sie sich enger an das Kopfkissen. Ihr Körper gab dabei mit fließenden Bewegungen nach, die nicht nur geschmeidig sondern irgendwie...katzenartig weiblich wirkten. Verführerisch, um es einfach auszudrücken. Sein Blick wanderte wieder von ihrem sich leicht wiegenden Becken zu ihren Augen hinauf. „Eines würde mich allerdings noch interessieren.“ Sich ihrer Aufmerksamkeit bewusst ließ er die absichtlich gewählte Kunstpause wirken. Doch es war wahr, diese Frage beschäftigte ihn bereits seit einiger Zeit und er wusste einfach keine Antwort darauf. „Seit wann empfindest du so?“ Ihre Stirn warf sich kurz in Falten. „Was meinst du?“ Vermutlich ahnte sie schon worauf er anspielte, aber wollte es dennoch genau wissen. „Nun, ich vermute, dass sich diese Gefühle mir gegenüber bei dir schon seit einiger Zeit entwickelt haben und nicht erst seit kurzem entstanden sind.“ /Du hast es sogar Liebe genannt und das geschieht wohl nicht von einem Tag auf den anderen. Es muss sich schon längerfristig angekündigt haben und du musst es gespürt haben./ Und das würde bedeuten, Sarah wäre doch in der Lage ihre Gefühle vor ihm zu verbergen, denn er hatte ihre Empfindungen für ihn nicht bemerkt. Sie hatte sie also geschickt zu tarnen gewusst...oder aber war er selbst zu unaufmerksam gewesen? Hatte er die kleinen Zeichen übersehen, so wie es ihm gestern auch schon bei ihrem ersten Mal geschehen war? Hatte er diese Dinge einfach nicht sehen wollen? Aus Unachtsamkeit oder Desinteresse? Das war wirklich etwas, das ihn beschäftigte. Seit wann empfand Sarah so für ihn und seit wann hatte er es einfach übersehen? „Oh, das meinst du.“ Kurz wich sie beinahe peinlich berührt seinem Blick aus. Als wäre ihr die Richtung, in die sich ihr Gespräch entwickelt hatte unangenehm. Erstaunlich wenn man bedachte, dass sie gestern nur zu bereitwillig ihre Gefühle ihm gegenüber offenbart hatte, ohne jede Scheu oder Scham. Aber vielleicht war ihr das wirklich im Eifer der Emotionen wesentlich leichter gefallen als nun in dieser eher nüchternen Umgebung. Oder aber sie bereute es tatsächlich sich gestern zu sehr entblößt zu haben. Sie hob den Blick jedoch rasch wieder und ein faszinierendes Lächeln zierte ihre Lippen. Eine Mischung aus sanfter Freude und Verlegenheit. Er mochte es, wenn sie ihn anlächelte. Es hatte bisher nur wenige Personen gegeben die überhaupt jemals einen Grund gesehen hatten ihn anzulächeln. Darum war jedes einzelne, das sie ihm schenkte kostbar. Darum mochte er es, wenn sie ihn anlächelte als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Denn genau das war es bisher eben nicht gewesen, zumindest bisher. Doch nun hatte sich das glücklicherweise drastisch geändert. Das war eine ziemlich schwierige Frage, beinahe könnte man sagen hinterlistig. Ich wusste doch selbst, dass ich ihm bereits eindeutig zu oft gesagt hatte, dass ich in verliebt sei, etwas, das man sicherlich nicht sofort am ersten Tag einer Beziehung tun sollte. Und ausgerechnet jetzt fragte er mich danach, seit wann ich mich zu ihm hingezogen fühlte, also indirekt auch wann ich bemerkt hatte, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte. Etwas, dass ich ihm gegenüber eigentlich vorerst nicht mehr hatte erwähnen wollen. Er musste nicht ständig von mir hören wie sehr ich ihn doch liebte, das würde ihn nur das Gefühl geben eingeengt und vielleicht auch erpresst zu werden. Aber dennoch hatte er Recht auf eine ehrliche Antwort. Und er wollte nun einmal wissen wie lange ich schon Gefühle für ihn hegte...und wie lange ihn es vor ihm verborgen hatte. Ich gab ein leises Seufzen von mir. Es war in der Tat nicht leicht darüber zu sprechen, zum einem weil ich mich abermals vor Seto mit meinen Gefühlen offenbaren musste, aber genauso weil ich dabei an jenes Ereignis denken musste, welches mir zu dieser verhängnisvollen Erkenntnis verholfen hatte...und im Grunde das ganze Verhältnis zwischen Seto und mir unglaublich kompliziert hatte. Ihm beim Sex zuhören zu müssen... Ich schloss kurz bei dieser durchaus schmerzvollen Erinnerung die Augen, als könnte ich so die aufkommenden Bilder unterdrücken. Doch dadurch wurde es eigentlich nur noch schlimmer. Rasch öffnete ich sie wieder und sah zu ihm hinüber, wie er mich immer noch mit abwartend und geduldigen Blick betrachtete. Es schien ihn tatsächlich zu interessieren. Doch er musste nicht die Umstände wissen wie es dazu gekommen war, danach hatte er schließlich auch nicht gefragt und es wäre mir schlicht weg zu peinlich darüber zu sprechen was ich damals gehört hatte. Somit reichte es aus, wenn ich ihm den ungefähren Zeitpunkt nannte. Ich strich mir wieder einmal die Haare zurück. „Ich kann nicht sagen zu welchem genauen Zeitpunkt es angefangen hat, aber...nun zumindest habe ich gespürt, dass ich mich in deiner Nähe nicht unwohl gefühlt habe, obwohl es sonst bei fast allen Männern der Fall war.“ Mein Blick wich eine Sekunde seinen blauen Augen aus. „Wegen dem Überfall.“ Er würde auch so verstehen, ohne dass ich es aussprechen musste. „Ich denke in der Zeit hat es vermutlich angefangen, dass ich mich langsam zu dir hingezogen gefühlt habe, aber ganz sicher war ich mir dann ungefähr zwei Wochen vor meinem Auszug. Da wurde mir erst bewusst wie viel ich mittlerweile doch für dich empfinde.“ Er musste nicht nochmals hören dass ich ihn liebte, es genügte es auf diese doch eher ausweichende Art auszudrücken. Seine Lieder schlossen sich einen langen Moment, sein Gesichtsaudruck wirkte dabei gequält. „Zwei Wochen.“ Ein leises Flüstern, mehr zu sich selbst als zu mir. „Ja, ich kann wirklich nicht sagen warum es sich so entwickelt hat, aber um diesen Zeitpunkt herum habe ich wohl angefangen mehr in dir zu sehen als nur einen...Bekannten. Auch wenn ich den Grund dafür nicht kenne.“ Sein Blick richtete sich wieder auf mich, immer noch von diesem leicht geplagten Ausdruck erfüllt. „Ich habe es nicht bemerkt.“ Beinahe klang es wie ein Vorwurf...allerdings sich selbst gegenüber. Doch das war doch vollkommen überflüssig. „Das solltest du auch nicht. Ich habe höllisch darauf geachtet, dass du es nicht mitbekommst. Du solltest es einfach nicht wissen und ich habe alles dafür getan damit das so bleibt.“ „Du hast dich verstellt?“ Nun galt der Vorwurf doch wieder eher mir. „Was blieb mir anderes übrig? Ich wollte doch nicht, dass alles noch schlimmer wird zwischen uns, indem ich dir zeige, dass ich dich mehr mag als es für unser damaliges Verhältnis gut gewesen wäre.“ Seine Augen richteten sich irgendwo in die Dunkelheit hinter mir. „Vielleicht wäre einiges anders gekommen wenn ich es gewusst hätte.“ „Ja vielleicht.“ Er wurde sich meiner wieder bewusst und sah mich abermals direkt an. „Vielleicht aber auch nicht. Das kann jetzt keiner mehr sagen.“ Mit einer abwesenden Handbewegung strich er sich die Haare zurück. „Vermutlich.“ Ein langer Moment der Stille, der von der Dunkelheit umschlossen wurde. „Wo wir gerade dabei sind...seit wann...“ Wieder dieses aufkeimende Gefühl von Verlegenheit. Warum fiel es mir nur immer wieder so schwer mit ihm über solche Dinge zu sprechen? „Seit wann weißt du es? Dass du mir gegenüber anders empfindest, meine ich.“ Seine Stirn warf sich nachdenklich in Falten, doch ich konnte keine Verärgerung oder gar Zorn über meine Frage erkennen. Warum hätte er auch so reagieren sollen? Und dennoch fühlte ich mich immer wieder unsicher in solchen Situationen, obwohl ich doch genau wusste dass Seto nicht abweisend zu reagieren pflegte. „Ich...weiß nicht...wann...genau...“ Seine Worte kamen nachdenklich und dadurch abgehackt leise aus seinem Mund. Er schien wirklich angestrengt darüber nachzudenken. Anscheinend hatte es für ihn kein so eindeutiges Ereignis wie für mich gegeben, bei dem er sich über seine Gefühle hatte klar werden können. Wahrscheinlich auch besser so, ich wünschte niemanden so eine schmerzhafte Erfahrung wie jene, die ich gemacht hatte. Doch er fasste sich erstaunlich schnell wieder und sprach in der gewohnt ruhigen Art weiter. „Vermutlich kann man sagen, dass ich es zum ersten Mal bewusst verstanden habe als du ausgezogen bist. Da habe ich bemerkt, dass mir deine Anwesenheit fehlt und dass ich in anderer Art an dich denke als...normal üblich unter...Bekannten.“ Er benutze die gleiche vorsichtige Formulierung wie ich zuvor. Aber wie sonst sollte man unsere Beziehung von damals bezeichnen? Es gab Hochs aber vor allem genügend Tiefs. Es war angespannt gewesen und dennoch hatten sich dem Ende zu Gefühle bei uns entwickelt, bei ihm genauso wie bei mir, wie er mir gerade eingestand. „Aber vollkommen sicher war ich mir erst, als ich dich gestern auf dem Dach wiedergesehen habe, da gab es wirklich keine Zweifel mehr. Doch entwickelt muss sich das Ganze demnach auch schon einige Zeit vor deinem Auszug haben, nur habe ich es gar nicht oder höchstens nur unterschwellig wahrgenommen.“ Meine Augen hatten sich vor Überraschung geweitet. Hieß das etwa, dass Seto ungefähr zum gleichen Zeitpunkt wie ich angefangen hatte sich mehr für mich zu interessieren und mich als Frau wahrzunehmen, nicht länger nur als lästiges Ärgernis? Vielleicht etwas später als ich, aber doch auch noch innerhalb der zwei Wochen Frist vor meinem Auszug. Wie konnte das nur sein? Ausgerechnet er, der mir diese ganze Zeit über immer wieder das Gefühl gegeben hatte er würde mich von Grund auf verachten hatte in Wirklichkeit angefangen sich von mir angezogen zu fühlen? Doch das alles ergab sogar einen Sinn wenn man es genauer überdachte. Denn warum sonst hätte er auf einmal, an meinem letzen Tag damals mit mir schlafen wollen, wenn er nicht schon zuvor diese gewisse Spannung zwischen uns gefühlt hatte, wenn auch nur unbewusst? Warum war ich damals nicht selbst darauf gekommen und hatte die Anzeichen dafür bemerkt? Aber ich war wie blind gewesen. Ich hatte nur meine eignen Gefühle gesehen und alles andere hatte ich offensichtlich nicht mehr wahrgenommen, schon gar nicht Setos wachsendes Interesse an meiner Person. Er hatte Recht, vielleicht wäre wirklich einiges anders gekommen, wenn ich es damals ausgesprochen hätte. Zumindest einiges an Qual und Stichelei hätten wir uns ersparen können, aber ob Seto damals schon zu seinen sich entwickelnden Gefühlen gestanden hätte? Eine Frage die in der Tat für immer unbeantwortet bleiben würde. „Und ich dachte die ganze Zeit du würdest mich...“ Das Wort 'hassen' blieb mir im Halse stecken. Das musste ich ihm ja nicht auch noch auf die Nase binden. Ein leiser Ton war von ihm zu hören der entfernt wie ein resigniertes Seufzen klang. „Wahrscheinlich solltest du das auch denken...und ich auch. Ich habe wohl in gewisser Weise versucht mir das auch selbst einzureden.“ „War das ein Grund warum du ...so...“ Himmel wie sollte man das nur vorsichtig ausdrücken ohne ihn gleich vor den Kopf zu stoßen. „...abweisend warst?“ Ein langsames und irgendwie müdes Nicken, so dass der Satinstoff seines Kissens leise raschelte. „Sicherlich, davon gehe ich aus.“ Nun war es an mir stumm zu nicken. „Bestimmt nicht die beste Lösung damit umzugehen, aber ich denke damals dachte ich, es wäre leichter so als...anders.“ - Sich die Gefühle einzugestehen zum Beispiel? - Erstaunlicherweise hatte er sogar Recht damit. Denn wie war es mir denn die ganze Zeit über ergangen obwohl ich mir meiner Empfindungen für Seto bewusst gewesen war? Auch nicht wirklich besser als ihm, mit seinem Versuch es mit Abneigung zu tarnen. Ein leises Lächeln stahl sich auf meine Lippen. „Wir waren beide dumm.“ Seine rechte Augenbraue hob sich einen Moment, diese Formulierung hatte er wohl nicht wirklich erwartet, doch abermals, nach kurzem Innehalten, nickte er als Antwort. „Ja.“ Es hätte wirklich alles ganz anders kommen können, wenn wir nur beide darüber gesprochen hätten. Doch keiner von hatte den ersten Schritt tun wollen. Ein Wunder, dass wir es überhaupt bis hierher geschafft hatten, nackt nebeneinander in einem Bett, in einer Beziehung und derartig offen zueinander, wie wir es wohl noch nie gewesen waren. Wirklich ein Wunder. Wieder umfing uns Stille. Doch es war eine angenehme Ruhe, erfüllt mit dem weichen Gefühl des Satinstoffes auf nackter Haut, der Wärme die den Körper umgab und die nur so intensiv entstehen konnte, da jemand neben einem im Bett lag. Durch die Dunkelheit hindurch betrachtete ich sein durch die Schatten noch markanteres Gesicht. Die Züge wirkten hart und männlich und dennoch auch auf seine eigene Weise sanft. Seto Kaiba, der Widerspruch in sich, aber dafür durch und durch männlich. Doch langsam spürte ich, wie mir angesichts der Anstrengung durch die Dunkelheit blicken zu müssen um etwas zu erkennen, die Augen schwer wurden und langsam anfingen zu brennen. Die Müdigkeit war wieder zurück in meinen Körper gekehrt. Und offensichtlich war Seto dieses kleine Detail auch nicht entgangen, denn mit einer sanften aber nur Sekunden währenden Berührung meiner nackten Schulter flüsterte er wenige Worte in meine Richtung. „Lass uns schlafen.“ Obwohl die streichelnden Finger, einem Hauch ähnlich als wäre er sich gar nicht bewusst gewesen diese Berührung ausgeführt zu haben, schon längst von meinem Arm verschwunden war, fühlte ich dennoch immer noch diese weiche Berührung. Mit einem müden Nicken stimmte ich zu und schloss beinahe zeitgleich die überanstrengten Augen. Eine Wohltat sich auf diese Weise zu entspannen...und zu wissen, dass der nackte Mann von dem man so lange Zeit lediglich hatte träumen können direkt neben einem lag. Wieder ein kleines Lächeln auf meinen Lippen bei diesem schönen Gedanken. Ob Seto es durch die Dunkelheit sah oder hatte er auch bereits seine Augen geschlossen? Es war nicht wichtig. Ich hörte seinen ruhigen und tiefen Atemzügen zu während ich der immer stärker werdenden bleiernen Schwere in meinen Gliedern nachgab. So einzuschlafen war wirklich etwas vollkommen anderes...und vor allem viel schöner als alleine. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und ihr langes Haar lag neben ihr auf den Kopfkissen ausgebreitet. Ihre Atemzüge waren flach und langsam gleichmäßig, denn immer noch schlief sie tief und fest. Er hatte sich auf seine linke Seite gelegt und den Kopf auf den angewinkelten linken Arm gestützt während er sie betrachtete. Das ging nun schon geraume Zeit so, seit er von den ersten intensiven Sonnenstrahlen, die in sein Zimmer gefallen waren, aufgewacht war. Doch etwas anderes als ihr weiches Haar zog momentan seine Aufmerksamkeit auf sich. Es war ihr Körper, der sich unter der dünnen Bettdecke neben ihm abzeichnete. Auch sie lag auf ihrer linken Seite, aber eben den Rücken ihm zugewandt. Sein Blick glitt von der Schulter ausgehend hinunter zu ihrer Taille, die in einem erstaunlich tiefen Bogen verlief, weiter zu ihrer Hüfte, die langsam empor stieg und zu ihren leicht angewinkelten Schenkeln, die sich langsam abflachend dort unten irgendwo zu ihren Füßen verloren. Der nackte Arm ruhte halb in ihrer Taille halb vor ihrer Brust, doch das Wichtigste, er war unbedeckt und hielt die Bettdecke um den Körper umschlungen. Das ganze Bild ließ ihn nicht mehr los. So etwas hatte er wirklich noch nie beobachtet. Wie erstaunlich ausgeprägt ihre Kurven sich unter dem Satinstoff abzeichneten und wie außergewöhnlich weiblich ihr Körper wirkte. Jede einzelne Stelle die er erkennen konnte wirkte weich und schlicht weg feminin. So etwas kannte er nicht, sicherlich nicht von sich selbst. Sein Körper sah unter der Bettdecke immer...nun eben normal aus...männlich kantig und noch nie hatte er für sich selbst eine derartige Begeisterung abgewinnen können wie nun bei Sarah. Aber er hatte ja auch noch nie etwas so weibliches betrachtet. Diese geschwungenen runden Formen... Es war wie ein direkter Treffer in seine Lenden, dieser Anblick von reiner Weiblichkeit. Wie hätte das seine Libido kalt lassen können? Eine nackte Frau lag neben ihm im Bett, eingehüllt von den frühen Sonnenstrahlen dieses Morgens und verdammt noch mal, sie war sexy. Noch nie hatte er eine Frau auf diese Weise betrachtet, aber so langsam wurde ihm bewusst, warum man davon sprach, Frauenkörper seien wesentlich ästhetischer als die von Männern. Langsam konnte er nachvollziehen, warum Maler sich immer wieder dieser geschwungenen Region der Taille und Hüfte widmeten und man dieses Motiv derart häufig in der Kunst wiederfand. Es war einfach faszinierend, als Mann selbstverständlich. Nur als Mann konnte man wohl den erregenden Anblick dieser verlockenden Kurven nachvollziehen. Und wie er feststellen musste, fing er nun auch an einen gewissen Fable für eben diese Region an ihrem Körper zu entwickeln. Auch wenn er sie nicht berühren konnte, denn das hätte unweigerlich dazu geführt, dass er Sarah geweckt hätte. Aber die Zeit dazu würde sich schon noch ergeben, er konnte warten, denn er war ein durchaus geduldiger Mensch. Früher oder später würde er sich diesen Rundungen Sarahs widmen können. Aber es waren diese kleinen Details, die ihn derartig faszinierten. Dinge deren Bekanntschaft er zuvor nie gemacht hatte und von denen er nicht gewusst hatte, wie sehr sie ihn zu beeindrucken vermochten. Neben einer Frau aufwachen? Nein bisher war das vollkommener Unsinn für ihn gewesen, überflüssig wenn nicht sogar lästig. Erst jetzt wurden ihm die doch durchaus zahlreichen Vorteile davon bewusst. Und so war es bei vielen Dingen, die andere vermutlich als Kleinigkeit bezeichnet hätten, für ihn aber von wesentlich größerer Bedeutung war. Denn er lernte das alles zum ersten Mal kennen, aber das Wichtigste an der Sache...er lernte es zum ersten Mal zusammen mit Sarah kennen. Doch er konnte er Neugier nicht länger wiederstehen, oder war es vielleicht sogar neu gewonnener jugendlicher Übermut? Was auch immer ihn dazu antrieb mit einem leicht süffisanten Grinsen auf den Lippen sich an der Bettdecke zu schaffen zu machen, es war im Grunde ohnehin ohne Belang. Mit interessiert erhobener Augenbraue und den leicht zu einem Lächeln verzogenen Lippen umgriff er mit der rechten Hand den glatten Satinstoff und hob vorsichtig die Bettdecke an, und zwar soweit, dass er einen wunderbar freien Blick auf Sarahs nackte Rückseite werfen konnte. In der Tat, es war ein durchweg guter Einfall von ihr gewesen die Nacht ohne Kleidung zu schlafen. Langsam ließ er seinen Blick über ihren nackten Rücken hinunter gleiten, zu ihrem Steißbein, hielt sich ein wenig musternd bei der Taille auf und betrachtete letztendlich den rund geformten und vor allem nackten Po. Erneut machte sich ein gewisses Ziehen in der Lendengegend bemerkbar. Denn abermals fiel ihm diese weibliche Form auf, dann noch gepaart mit der vollkommen entblößten Haut, von der er wusste wie verführerisch weich sie sich anfühlte. Ihm gefiel eindeutig was er sah. Ein leichtes Zucken ging durch ihren Körper und während sein anzügliches Grinsen auf seinen Lippen erstarb, ließ er augenblicklich die Bettdecke los, die er immer noch in seiner rechten erhobenen Hand gehalten hatte um sie von ihrem Körper zu lösen. Das hatte er nicht beabsichtigt, denn er hatte sie ganz und gar nicht wecken wollen. Lediglich...nun ja...etwas betrachten eben. Aber vermutlich hatte der kalte Luftzug auf ihrer unbedeckten Haut am Rücken eindeutig genügt um sie zum Erwachen zu bringen. Ihr Atem wurde unregelmäßiger und seine Augen weiteten sich angespannt. Abermals ein leichter Ruck der ihren Körper erfüllte, gefolgt von einem leisen Seufzen. Und dann drehte sie sich zu ihm um. Umständlich langsam, wie es für ihn schien, wälzte sie sich fest umhüllt von der Bettdecke auf ihre rechte Seite, rutsche einige wenige Male mit ihrem Körper hin und her und kam letztendlich zum Erliegen. Mit angehaltenem Atem musterte er ihr Gesicht...und entspannte sich nach wenigen Sekunden sichtlich. Langsam ließ er die Luft aus seinen Lungen entweichen und ein Gefühl von Erleichterung stellte sich bei ihm ein. Sarah schlief. Tief und fest, die Augen geschlossen und die Gesichtszüge deutlich vom Schlaf geprägt, nämlich entspannt, wenn nicht sogar sanft. Seine kleine Aktion hatte sie also nicht geweckt sondern lediglich dazu bewegt sich schlafend herumzudrehen. Nun, das hatte auch sein Gutes, denn nun konnte er sie sogar direkt anblicken und sie betrachten, während sie schlief und dabei ihr ehrliches Wesen offen zur Schau trug. Er genoss es sie so zu sehen, derartig ungekünstelt und nichts an ihr war verstellt, noch trug sie irgendeine Maske. Und nicht zu vergessen, ihre Gesichtszüge waren im Schlaf faszinierend weich. Er lehnte sich mehr gegen seinen linken angewinkelten Arm und barg das Kinn in der Handfläche. Ja, er mochte es diese Dinge zu erleben und Erfahrung mit für ihn noch so unvertrauten Situationen zu machen. Denn mit Sarah machte das einfach nur...Spaß. Ich fühlte wie ich mir langsam meines Körpers wieder bewusst wurde, wie ich zuerst bleiern die schweren Glieder fühlte ehe ich fähig war sie zu bewegen. Umhüllt von Wärme und weichem Stoff, der sich angenehm auf der Haut anfühlte. Die Augenlieder hoben sich schwer und leicht musste ich gegen das plötzlich so helle Tageslicht anblinzeln. Das Erste, das ich erkennen konnte war...blau. Der dunkelblaue Satinstoff des Kopfkissen. Nachdem ich den Kopf schwerfällig anhob war das Zweite das ich sah, dass ich halb auf der rechten Seite, halb auf den Bauch lag. Und erst nachdem ich mich mit etwas Anstrengung gegen das weiche Bett aufgerichtet hatte, war das Letzte und Entscheidende das ich bemerkte, dass ich allein in dem großen Bett lag. Die rechte Seite war verlassen, doch die zerwühlte Bettdecke und das zerdrückte Kopfkissen zeugten davon, dass hier jemand geschlafen hatte. Instinktiv fuhr ich mit der Handfläche über die verwaiste Stelle, an der man aber immer noch leicht Setos Körperabdruck erkennen konnte, den er dort auf den Lacken zurückgelassen hatte. Kühl, höchstens Raumtemperatur, aber Seto war demnach nicht erst vor kurzem aufgestanden. Weiter setzte ich mich in dem auf einmal so riesigen Bett auf und drückte dabei die Bettdecke gegen meinen nackten Körper. Vermutlich einfach aus...Reflex? Angespannt starrte ich zur Badezimmertür hinüber, lauschte mit konzentrierten Sinnen ob von dort Geräusche zu vernehmen war. Doch es herrschte Stille. Kein Rauschen von Wasser, keine Geräusche die auf Zähneputzen oder Rasieren hindeuteten. Also auch dort hielt sich er sich nicht auf. Mit einem unzufriedenen Gefühl in mir ließ ich meinen Blick über das so leere Bett gleiten. Warum konnte ich nicht einmal aufwachen und ihn schlafend vorfinden? Entweder er war bereits wach oder so wie dieses Mal schon aufgestanden, was mir im Übrigen das Gefühl von Vernachlässigung entlockte. Ich empfand es irgendwie als rücksichtslos, dass er einfach so aufgestanden war ohne darauf zu warten bis ich erwachte, ohne Nachricht oder sonst irgendetwas. Nun gut, ich wusste allerdings nicht warum er nicht mehr neben mir im Bett lag. Vielleicht tat ich ihm Unrecht und er sorgte gerade für das Frühstück, aber ich hätte ihn eben einfach gerne neben mir gehabt wenn ich aus dem Schlaf zurückkehrte. Nun fühlte ich mich einsam, wenn nicht sogar fremd in diesem Bett, das einfach nicht meines war. Und außerdem hätte ich ihn eben gerne noch einmal schlafend vorgefunden, neben mir liegend. Ich hatte ihn zwar bereits einmal kurz gesehen, als ich in der ersten Nacht kurz aufgewacht war, aber dennoch drängte es in mir dieses beeindruckende Bild abermals sehen zu können. Würden seine Gesichtszüge wieder weicher sein und würde er dadurch abermals einfühlsamer wirken, so wie er es doch auch wirklich war nur niemanden Außenstehenden merken ließ und deswegen seine Maske aus Arroganz und Überlegenheit trug. Aber er sah so friedlich und normal aus, wenn er schlief. Wenn er seine Selbstkontrolle nicht mehr aufrecht erhalten konnte und einfach nur er selbst war. Doch abermals war mir die Chance dazu entgangen ihn so sehen zu können. Denn diese Nacht hatte ich so fest durchgeschlafen, dass ich nicht einmal kurz wie sonst des öfteren üblich erwacht, sei es weil ich glaubte ein Geräusch gehört zu haben, die Natur ihr Recht forderte oder mich auch einfach nur zur Seite drehen wollte. Doch in dieser Nacht die ich bei ihm verbracht hatte, war mein Schlaf tief und ohne Unterbrechungen gewesen. Lag es an ihm? Fühlte ich mich in seiner Nähe sicher und so entspannt, dass ich ihn über meinen Schlaf wachen ließ? Aber ich hätte wirklich zu gerne einen erneuten Blick auf den schlafenden Seto geworfen. Doch leider war mir auch beim Aufwachen dieses Glück verwehrt geblieben. Seto war bereits weg. Und da wir gerade wieder beim Thema waren, wo verdammt noch mal trieb er sich herum? Er hatte hier bei mir zu sein und sich nicht irgendwo in der Weltgeschichte herumzustreunen. Voller Entschlusskraft warf ich die Bettdecke zurück, fühlte zwar den kalten Luftzug dabei, der mich frösteln ließ, doch ignorierte ihn einfach und stand zügig auf. Ich hatte da schon so eine Ahnung wo ich Seto finden würde, und sollte diese Vermutung wirklich zutreffen...nun, dann würde ich ganz schnell etwas finden müssen um ihn davon abzulenken und ich hatte für diesen Fall schon eine gute Idee. Und ich war mir ziemlich sicher erfolgreich damit sein zu können. Mit einem zufriednen Lächeln auf den Lippen machte ich mich an die 'Vorbereitungen'. Eine Bewegung im Türrahmen, die er aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte, ließ ihn den Kopf heben. Er hatte sich zwar ohnehin schon denken können woher diese Bewegung stammte, dennoch ließ er seinen Blick interessiert zur Tür hinüberwandern. Und richtig, da war sie. Ein kurzes Hinüberhuschen eines Blickes zur Uhr seines Computers verriet ihm, dass es kurz nach halb neun Uhr morgens war...und Sarah war wach. Er lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und behielt sie dabei fest im Auge. Leises Rascheln erfüllte den Raum, als sie auf ihn zu kam, die nackten Füße schienen dabei fast über den dicken Teppichboden zu schweben. Die Haare noch etwas wirr, verschlafen wenn man es so bezeichnen konnte, doch das Lächeln auf ihren Lippen bewirkte das sie erholt und hellwach wirkte. Zielsicher steuerte sie seinen Schreibtisch an. Dieser dunkle Seidenmorgenmantel kam ihm verdammt bekannt vor, noch dazu war er Sarah eindeutig zu groß, wie man an den zurückgeschlagenen Ärmel und den fast auf den Boden schleifenden Saum erkennen konnte. Außerdem war auch noch dazu der Stoff nur locker übereinander geschlagen, was zur Folge hatte, das sich der Ausschnitt vor ihrer Brust bei jedem Schritt etwas mehr erweiterte und ihm mehr Einblick gewährte. Und sie machte keine Anstalten dies zu unterbinden indem sie eventuell den Stoff zurechtrückte. Sie trug tatsächlich seinen Morgenmantel! Sie musste ihn wohl in seinem Schrank entdeckt und kurzerhand beschlossen haben, ihn sich überzuziehen. Anscheinend hatte sie ihren eigenen entweder nicht gefunden oder schlicht weg nicht anziehen wollen und hatte somit mit seinem Vorlieb genommen. Nun gut, zumindest stand ihr das tiefe schwarz durchaus gut. „Guten Morgen.“ Er sah zu ihr hinauf, als sie direkt vor seinem Stuhl zum Stehen gekommen war. Doch ihm blieb nicht einmal wirklich Zeit zu antworten, denn mit einer überraschend resoluten Handbewegung schob sie seine Laptop beiseite, der vor ihm gestanden und an dem er bis gerade eben gearbeitet hatte. Sie schob ihn weit von sich fort, auf die Kante es Schreibtisches zu, soweit es ihre Arme es zuließen. Sie schien wohl etwas dagegen zu haben, dass er sich weiter mit seinem Computer beschäftigte. Denn nun, abermals mit einem ungewohnt selbstsicheren Auftreten, setzte sie sich mit einer zügigen Bewegung mitten auf die Tischplatte, zentral und ungefähr dort, wo eben noch sein Laptop gestanden hatte. Im Grunde also...ihm direkt frontal und dennoch auch zwischen seinen Beinen, da er aus Überraschung nicht daran gedacht hatte ihr etwas Platz zu verschaffen und mit seinem Bürostuhl zurückzufahren. Also saß sie nun dicht vor ihm, und ihre Beine, von denen das Rechte kaum noch von dem Seidenstoff des Morgenmantels bedeckt war, da er bei ihrer Aktion verrutscht war, strichen bei jeder kleinen Bewegung seine Oberschenkel, oder vielmehr seine Knie. An sich vielleicht nicht unbedingt etwas Weltbewegendes, wenn man allerdings bedachte, dass er lediglich eine Boxershorts trug, da er nicht hatte unbekleidet durch die Wohnung laufen wollen, und somit ihre nackte Haut direkt die seine berührte, war es durchaus schon verständlicher dass ihn das ganze etwas aus der Fassung brachte. „Guten Morgen.“ Seine Stimme klang leicht belegt und das lag vermutlich an der Tatsache, dass sich ihr Ausschnitt mittlerweile fast bis zu ihrem Bauchnabel vorgearbeitet hatte und der dünne Stoff nur noch gerade eben so ihre Reize verhüllte. Und immer noch dachte sie nicht daran dies zu unterbinden und den Morgenmantel zurechtzurücken. Beinahe hoffnungsvoll wartete er darauf, dass sie eine kleine Bewegung vollziehen würde, vielleicht ein leichtes Zurücklehnen oder doch Vorbeugen und der Morgenmantel endgültig die Sicht frei geben würde. Nur ein wenig mehr und der Seidenstoff würde verrutschen, nur ein wenig noch... Sarah war eindeutig nackt unter diesem dünnen Stück Stoff und das löste ihn ihm eine neue Welle Unruhe aus. Nur so wenig Stoff trennte seinen Blick von ihrem nackten Körper, hauchdünn und dennoch... er konnte bisher kaum mehr als eine Andeutung erhaschen. „Ich bin aufgewacht und musste feststellen, dass du nicht da warst.“ Obwohl sie ihn anlächelte erkannte er den leichten Vorwurf in ihrer Stimme. Es schien ihr nicht gefallen zu haben alleine aufzuwachen. „Das war nicht meine Absicht.“ Der leicht beleidigte Ausdruck schwand aus ihren Gesichtzügen und machte einer verzeihenden Mimik platz. „Dachte ich mir schon.“ Dennoch fühlte er sich seltsamer Weise dazu verpflichtet Rechenschaft vor ihr abzulegen. Denn es war wirklich nicht beabsichtigt gewesen ihr das Gefühl von...Einsamkeit zu vermitteln, indem sie alleine erwachte und er nicht neben ihr lag. Daran hatte er schlicht weg nicht gedacht, dass sie sich dadurch vernachlässigt, vielleicht auch unbeachtet fühlen konnte. Er war es eben noch nicht gewohnt an solche Dinge zu denken, noch nicht. „Ich bin aufgewacht als du noch tief geschlafen hast. Aber selbst konnte ich nicht mehr einschlafen und nachdem ich ungefähr eine dreiviertel Stunde neben dir gelegen habe...“ Kurz stockte seine Stimme /...und dich dabei ununterbrochen beobachtet habe wie du schläfst.../ „...habe ich doch beschlossen aufzustehen und stattdessen ein wenig Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Ich hatte zwar lediglich eine halbe Stunde dafür eingeplant...“ Sein Blick glitt abermals zur Uhr am unteren rechten Rand seinen Bildschirmes, der sich zwar nun am Schreibtischende befand, aber deswegen nicht aus seiner Sichtweite war. „...doch dann scheine ich die Zeit darüber vergessen zu haben.“ Sein Blick richtete sich wieder zu ihren Augen hinauf, auch wenn ihr nur so spärlich bedeckter Körper direkt vor ihm durchaus eine ziemliche Ablenkung darstellte, er bewies Willensstärke. „Oh, ja das verstehe ich natürlich, dass du nicht stundenlang im Bett herumliegen konntest ohne etwas Sinnvolles zu tun. Das passt nicht zur dir.“ Ein leichtes und verstehendes Lächeln zierte bei diesen Worten ihre Lippen. Nein, das war wirklich nicht seine Art, so ohne Beschäftigung sein zu können. Doch er musste zugeben, er hatte sich wirklich überdurchschnittlich lange damit beschäftigen können die schlafende Sarah zu beobachten, ehe sein perfektionistisches Sein zu einer sinnvolleren und vor allem rationaleren Betätigung gedrängt und ihn letztendlich hier in sein Büro geführt hatte. Und trotz allem hatte er diese Zeit als überhaupt nicht verschwendet angesehen, im Gegenteil, er empfand sie durchaus als genutzt. „Dennoch...“ Ihr Gesichtsausdruck nahm anspielende Züge an. „...es wäre sicherlich angenehm gewesen, wenn du da gewesen wärst.“ Ein Lächeln auf ihren Lippen, welches ihn Dinge erahnen ließ die sie unter 'angenehm' verstand. Dabei lehnte sie sich leicht zurück, verlagerte ihren Oberkörper nach hinten und endlich, endlich rutschte der glatte Stoff etwas beiseite und offenbarte ihm einen tieferen Einblick auf ihre rechte Brust. Doch immer noch weigerte sich der Stoff beharrlich ihn ihre ganze Pracht sehen zu lassen. Warum nicht noch etwas mehr und... Er würde vermutlich seinen Morgenmantel nie wieder mit den selben Augen sehen, nicht nachdem Sarahs nackter Körper davon eingehüllt worden war. Denn jetzt war nicht länger einfach ein nützliches Untensiel in seinem Kleiderschrank. Dafür konnte er sich einfach zu plastisch vorstellen wie der Seidenstoff ihr Haut nur leicht berührte, einem sanften Hauch ähnelnd. „So, wäre es das?“ Seine Augenbraue formte einen leichten Bogen, während seiner Fantasie im Moment keine Grenzen gesetzt war und er Bilder vor seinem inneren Auge sah, die sie vermutlich hätten erröten lassen können. Es war keine wirkliche Frage gewesen, vielmehr hatte er versucht sich etwas Zeit zu verschaffen um sie nicht merken zu lassen, wie kurz er wieder einmal davor stand die Beherrschung über sich zu verlieren. Sie war ihm eindeutig zu nahe und löste dabei, wie im Grunde immer, gewisse Bedürfnisse und Verlangen in ihm aus. Es war eben einfach so, dass er kaum fähig war die Hände von ihr zu lassen und dann tauchte sie in so einem Outfit bei ihm auf, setzte sich direkt vor ihm auf den Schreibtisch und vermittelte ihm sowohl mit Körperhaltung als auch Mimik, dass sie selbst durchweg eine gewisse Erotik dabei empfand. Vermutlich nichtsahnend welche Dinge sie damit heraufbeschwor. Oder...war das möglicherweise sogar ihr Ziel? Wollte sie ihn aus der Reserve locken und ihn auf diese Weise verführen? Bisher hatte er gedacht sie wäre sich nicht immer der Tragweite so mancher ihrer Handlungen oder ausgesprochenen Worte bewusst, da ihr dazu die Erfahrung fehlte und sie eine faszinierende Neigung zur nichtsahnenden Unwissenheit hatte. Doch vielleicht war sie gar nicht so unschuldig wie er bisher gedacht hatte, vielleicht war das vielmehr einfach ihre Art. Es wäre durchaus denkbar, dass es ihr auf diese Weise leichter fiel 'aktiver' zu werden, da es ihr eventuell peinlich war solche Dinge direkt anzusprechen. Noch. Aber wenn er es sich recht überlegte, dann klang das durchaus plausibel. Es wäre einfach ein unwahrscheinliches Szenario, dass Sarah nackt in sein Büro kommen würde mit den Worten: 'ich bin aufgewacht und war ziemlich erregt, also lass und jetzt sofort Sex haben'. Das passte nicht zu ihr, auch wenn er für dieses zugegebener Maßen direktes und vielleicht sogar 'ruchloses' Verhalten durchaus einen gewissen Gefallen abgewinnen konnte. Doch das entsprach einfach nicht Sarahs vorsichtiger und zurückhaltender Art. Stattdessen saß sie nun also auf seinem Schreibtisch, mehr als spärlich bekleidet und dennoch vollkommen züchtig angezogen und schaffte es ihn mit kleinen angedeuteten Bemerkungen beinahe den Verstand zu rauben. Vielleicht beabsichtige sie ihn aus der Reserve zu locken, sicherlich ihn zu verführen, aber sie war sich wohl wirklich nicht der Tatsache bewusst, dass dieses zaghafte Verhalten ihn dabei auf noch nie erlebte Weise erregte. Dieses zurückhaltende Benehmen weckte ihn ihm den Wunsch sich einfach auf sie zu stürzen, sie hart in seine Arme zu ziehen und es berauschend wild mit ihr auf eben diesem Schreibtisch zu treiben. Und dennoch wollte er dabei auch gleichzeitig rücksichtsvoll vorgehen angesichts ihrer wenigen Erfahrung, aber sie desto trotz an der begierigen Leidenschaft teilhaben lassen, die er dank ihres vorsichten Herantasten an das Thema Verführung in sich auflodern fühlte. Doch nun war es genug. Er gab den inneren Kampf auf sich gegen ihre Anziehungskraft zu wehren, denn es wäre ohnehin nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Sie war zu unwiderstehlich in ihrer leicht verlegenen Art ihn zu verlocken, dass er nichts anderes tun konnte als sich dem zu ergeben. Dem leisen Pochen in seinen Lenden nachgebend erhob er sich mit einer fließenden Bewegung und wo zuvor noch so viel Abstand zwischen ihnen gewesen war, berührten sich nun leicht ihre Oberkörper und ihr Gesicht, mit diesen erregend weichen Lippen, war nur noch eine handbreit von dem seinen entfernt. Sie war seiner Bewegung gefolgt und hatte den Kopf leicht in den Nacken gelegt, da er stehend nun wieder größer war als sie. Dieser Blick machte ihn noch verrückt. Dieses sanfte Lächeln, diese unschuldigen Augen...dieser warme nackte Körper, den er bereits erahnen konnte. Instinktiv sog er ihren Geruch tief durch die Nase ein. Kein Parfüm, kein übermäßiger Eigengeruch, einfach nur sie selbst, kein wirklicher Geruch, eher etwas Unterschwelliges, dass abermals sein Blut in Richtung 'unten' schießen ließ, anstatt sein Gehirn damit zu versorgen. „Aber das heißt nicht, dass wir es uns hier nicht auch...angenehm...gestalten können.“ Er betonte das Wort absichtlich mit übermäßig viel Bedeutung, doch ihm war dank ihres darauf folgenden kurzen Schmunzeln klar, dass sie seine Absichten sehr wohl verstand. „Glaube ich auch.“ Diese glückliche Zufriedenheit, die bereits jetzt ihre Gesichtzüge prägten weckten abermals ein klares Verlangen. Es brannte in ihm diesen Ausdruck um weiten zu verstärken, denn er mochte ihn. Und er wusste genau auf welche Weise und vor allem wann er diesen zu Gesicht bekommen würde. Nämlich 'danach'. Er überwand die kurze Strecke Distanz zwischen ihnen und fand endlich ihre warmen Lippen zu einem Kuss. Breitwillig lehnte sie ihren Mund gegen den seinen und mit geschlossenen Augen erwiderte sie den ersten Kuss dieses Tages. Vermutlich hatte sie Recht, er hatte einiges verpasst als er nicht abgewartet hatte bis sie ebenfalls erwacht war und bei ihr liegengeblieben war, doch in Zukunft würde er das nicht mehr all zu oft vorkommen lassen. Das war sicher. Denn wenn das, was sie ihm angeboten hätte nur halb so erregend gewesen wäre wie das hier, dann würde es sich dennoch bereits unzählige Male rentieren. Seine Arme schlangen sich um ihren schlanken Körper und mit einem gezielten Griff um ihre Taille und Po zog er ihr Becken näher an sich heran, zu seinen Hüften. Und auch dies lies die Erregung aufs Neue heiß durch seinen Körper zucken. Seine Hände, voller Ungeduld gesteuert, machten sich nun an dem dünnen Stoff zu schaffen, der ihren Leib noch bedeckte. Seine Finger fanden das Band mit dem sie den Morgenmantel verschlossen hatte und mit schnellen Bewegungen öffnete er den nur locker zugezogenen Knoten. Sie schien es ihm tatsächlich auf diese Weise leicht machen zu wollen. Also doch eine gut geplante Verlockung, die ihre Wirkung nicht verfehlt hatte. Der glatte Seidenstoff gab seinen Händen nach als er den Knoten löste und das dünne Band beiseite zog. Locker öffneten sich die übereinander geschlagenen Stoffenden seines Morgenmantels und sofort nutzte er diese sich ihm bietende Gelegenheit auf die er die ganze Zeit gewartet hatte und schob seine Hände rasch darunter. Seine Finger berührten kurz ihre nackte Haut etwas oberhalb des Bauchnabels, ehe er seine ganze Handfläche ihren Oberkörper genießen ließ. Seine Hände lagen an ihrer Taille doch zügig wanderten sie ihren Körper hinauf. Warme Haut wie man sie nur spüren konnte, wenn der Körper überhitzt war, sei es da man gerade erst aufgestanden war oder da man eben nur wenig wärmende Kleidung trug. Diese intensive Wärme von ihr ausgehend machte es zum reinen Vergnügen nun ihre kleinen aber festen Brüste zu umschließen und ihnen neben ihren Lippen ebenfalls ausgeprägte Zuwendung zukommen zu lassen. Ein leise geseufztes 'hmm' gegen seinen Mund und in den Kuss hinein betätigend seine Bemühungen. Voller Inbrunst ließ er seine Hände über ihre weiche Haut streichen. Fühlte wie sich die Spitzen ihrer Brüste unter seinen tastenden Berührungen zusammenzogen und dadurch das körperliche Gefallen ihrerseits deutlich kundtaten. Weiter fuhr er mit seinen Fingerspitzen über den so einladenden Körper, und schob wie nebenbei, aber vollkommen beabsichtigt, den störenden Stoff des Morgenmantels beiseite und entblößte mehr ihrer erhitzten Haut. Und er hatte Recht gehabt, sie war darunter nackt. Während er sich daran machte sowohl ihren Leib zu verwöhnen, aber auch den Satinstoff von eben diesen zu lösen, spürte er ihre forschenden Hände, die sich nun ebenfalls daran machten ihr verheerendes Werk zu beginnen. Ob es ihr bewusst war, dass er kaum noch an sich halten konnte wenn sie, so wie jetzt, ihr Hände unter seine Boxershorts gleiten ließ um seinen Po mit festen Griff zu umfassen? Und es auch sonst gerne zu tun schien. Er verspürte dabei immer den unwiderstehlichen Drang mit seinen Hüften nach vorne zu stoßen, ihrem Becken entgegen. Ein intensives Bedürfnis, welches sie da aus ihm hervorlockte. Doch zumindest war nun klar, dass Sarah eindeutig mit der Absicht zu ihm gekommen war ihn, auf ihre eigene zurückhaltende Art und Weise, zu verführen. Er presste abermals ihren Körper fester gegen den seinen, konnte nun allerdings ihre nackte Haut an seiner fühlen und sogar ihre verhärteten Brustwarzen an seiner Brust. Ein genüsslicher heißer Schauder jagte durch seinen Leib, direkt in Richtung Lenden. Nur zu gerne gab er dem immer stärker werdenden Pochen dort nach und fühlte bereits jetzt schon die Erregung, die allein durch diese wenigen Berührungen ihn ihm ausgebrochen war. Noch nie hatte er eine Frau derartig gewollt wie Sarah und das immer und immer wieder. Schon der kleinste Reiz genügte... Sie widmete sich hingebungsvoll seinem Hals, bedeckte ihn mit weichen Küssen und ließ ihre warmen Lippen immer wieder über seine Haut streifen. Er hätte nie gedacht, dass er jemals diese Art von Aufmerksamkeit derartig genießen könnte. Im Grunde hatte er das bisher immer als ein gewisses 'Muss' der ganzen Sache empfunden, aber nie eine wirkliche Begeisterung abgewinnen können wenn sich eine Frau auf diese Weise mit ihm beschäftigt hatte. Doch bei Sarah war es anders. Bei Sarah war vieles anders. Auch sie drängte seinen Körper enger gegen den seinen und wollte anscheinend mehr von ihm spüren, während ihre inzwischen durchaus geschickten Finger ihn sanft betasteten. Sie schien langsam ein gewisses Gespür zu entwickeln wie sie ihn zu berühren hatte um ihm gewisse und wohl auch erwünschte Reaktionen zu entlocken. Er löste sich ein wenig von ihr um wieder zu Atem zu kommen. Aber sie schmeckte einfach zu gut, als dass er lange von ihr abzulassen vermochte. Aber nun war es an der Zeit ein wenig Verstand zurückzugewinnen, wie er an dem deutlichen Pulsieren in seiner Lendengegend erkennen konnte. Automatisch griff seine rechte Hand an seine Brust. Doch anstatt den gewohnten weichen Stoff seines weißen Mantels zu fühlen war da seine nackte Haut, aber eben nicht die Brusttasche seines Mantels. Ein zügiger und überraschter Blick an sich hinunter, kurzzeitig sogar Sarahs verführerische Nähe dabei vergessend, stellte er fest dass er ja nichts weiter trug als seine Boxershorts. In seinem Handeln abgelenkt zog er irritiert die Augenbrauen enger zusammen. Er hatte es vergessen. Sein zielloser Blick wanderte nach Rechts, zu seinen Schreibtischschubladen hinüber. Und obwohl er sie verärgert einige wenige Sekunden anstarrte, so wusste er nur zu gut, dass er darin nicht fündig werden würde. Egal wie lange und verbissen er auch suchen mochte. Wie verflucht ärgerlich. Zwar spürte er immer nach Sarahs sanftes Streicheln auf seiner Brust, doch eine gewisse Frustration ließ sich dennoch nicht unterdrücken. Warum hatte er nicht an so eine Situation gedacht und dementsprechend vorgesorgt? Jetzt blieb ihm keine andere Wahl als mitten im Vorspiel unterbrechen zu müssen um schnell ins Schlafzimmer zu eilen und ein Kondom zu holen. Oder sollte er sie vielleicht gleich mitnehmen? Wäre das die bessere Option? Gleichgültig wie er es drehte und wendete, es war eine ungewollte und unnötige Störung ihres so erregenden Anfanges. Ein unwilliger Ton kam aus seiner Kehle. Ausgerechnet er, Seto Kaiba, war von einer Situation überrascht worden. Aber noch mehr als diese Erkenntnis ärgerte es ihn, das dadurch ihre ganze so angenehm zaghafte Verführung an Intensivität verlor. Wie könnte es auch nicht, wenn sie nun mitten darin unterbrechen mussten? Er hob den Kopf wieder und suchte ihre Augen. Irgendwie musste er das nun so schnell wie möglich erledigen und für die Verhütung sorgen, damit sie rasch wieder dort weitermachen konnten, wo sie gleich unterbrechen würden. Doch erstaunlicher Weise entdeckte er ein Lächeln auf ihren Lippen als er seinen Blick von den Schreibtischschubladen löste und ihr wieder direkt in das nur wenige Zentimeter entfernte Gesicht sah. Beinahe glaubte er so etwas wie einen verschwörerischen Schalk in ihrer Mimik erkennen zu können. Sie hatte doch schon wieder etwas vor, eindeutig! Diese Frau war wirklich unberechenbar, aber das mochte er an ihr. Selbstverständlich war mir Setos suchender Blick aufgefallen, egal wie abgelenkt ich auch von seinem athletischen und wohlriechenden Körper sein mochte, das war mir dann doch nicht entgangen. Zumal er mir dabei auch einen Großteil seiner Aufmerksamkeit vorenthielt. Und sein Gesichtsausdruck sagte mehr als Worte. Tja, es schien so, als wäre Seto Kaiba tatsächlich einmal nicht darauf vorbereitet gewesen was hier mit ihm geschah. Wer hätte das von ihm gedacht? Aber andererseits, wie hätte er auch damit rechnen können, dass ich diese besondere Art der Ablenkung von seiner Arbeit anstreben würde? Er saß vollkommen ahnungslos an seinem Computer und das lediglich in Unterwäsche und dann tauchte ich plötzlich und unvermittelt auf und verführte ihn. Selbstverständlich war er nun überrascht und für diese Situation nicht entsprechend gerüstet. Aber zum Glück hatte ich bereits vorausgeplant. Ein wenig hatte ich mir da also durchaus schon von Seto abgeschaut. Sein Blick löste sich von seinem Schreibtisch und er sah mir direkt in die Augen. Ich konnte den Unwillen darin erkennen, glaubte er ja höchstwahrscheinlich, wir würden an dieser Stelle unseres angenehmen Tuns zwangsläufig unterbrechen müssen. Wie gut, dass er sich irrte. Ein gewitztes Grinsen legte sich auf meine Lippen, welches ihn eine Augenbraue nach oben wölben ließ als er dieses entdeckte. Ich konnte beobachten, wie er aus Erstaunen über meine Reaktion den Mund wieder schloss, den er gerade leicht geöffnet hatte, vermutlich um etwas zu sagen. Zu Schade, anscheinend hatte er bereits erkannt, dass ich mehr wusste als er. Ich hätte gerne noch etwas mit ihm gescherzt und ihn vielleicht auch etwas länger in Unwissenheit gelassen, aber andererseits…viel zu einnehmend war seine Ausstrahlung und sein Sexappeal, als dass ich lange auf seine Berührungen verzichten wollte. Egal wie hart sich das Holz unter meinem Körper auch anfühlen mochte, im Augenblick, in seiner heißen und verführerischen Umarmung war dieser Schreibtisch das Bequemste das ich mir vorstellen konnte. Ich wollte ihn einfach fühlen, diesen Mann. Und das so schnell wie es sich einrichten ließ. Ich war ihm wirklich verfallen! Aber dennoch fühlte ich mich selbst auch tollkühn sexy, mein ganzes Auftreten und diese ungewohnte Situation, die vor Erotik nur so prickelte. Es war ein starkes körperliches Gefühl von…Sinnlichkeit. Und zum ersten Mal schien ich nachvollziehen zu können was ich laut Seto in ihm auszulösen vermochte, denn zum ersten Mal fühlte ich mich selbst tatsächlich auch erotisch und spürte meinen eigene Leidenschaft. Es war also doch alles eine Einstellungsfrage. Wenn man sich selbst sexy fühlte, dann konnte man das auch nach Außen hin ausstrahlen. Und nachdem gerade diese einnehmende Erotik zwischen uns herrschte ließ ich ihn nun nicht länger zappeln. Mit einer zügigen Bewegung ließ ich meine linke Hand in die Seitentasche des Morgenmantels gleiten, den Seto mir noch eben gerade so am Leib gelassen hatte. Schon fühlte ich neben dem weichen Seidenstoff auch das kühle Stück Plastik zwischen meinen Fingern und mein Lächeln dabei verstärkend, zog ich meine Hand samt dem kleinen Päckchen wieder zurück. Aufmerksam verfolgte er meine Bewegungen, war er doch zu gespannt was hier vor sich ging. Breit lächelnd hielt ich ihm, so wie er es bereits auch schon einige Male bei mir getan hatte, das verschweißte Kondom zwischen meinen Fingern vor sein Gesicht. Nicht nötig zurück ins Schlafzimmer zu gehen, nicht nötig zu unterbrechen, denn ich hatte vorgesorgt. Schließlich hatte ich mir auch genau überlegt was ich mit meinem Besuch hier im Büro zu beabsichtigen versuchte, und dabei war dieses kleine Stück Gummi eben unerlässlich. Dennoch war ich etwas verdutzt, als sich nun ein dünnes Lächeln auf Setos Lippen bildete, als er das Kondom entdeckte. Hatte er mir tatsächlich nicht so eine Weitsicht oder Vorausplanung zugetraut, so dass er nun positiv überrascht war, dass ich daran gedacht hatte? Oder aber war er doch einfach nur froh darüber nun bedenkenlos weiter machen zu können mit unserem schönen Vorspiel? Es war, momentan, bedeutungslos. Hauptsache ich würde nun endlich wieder seine so unglaublich warmen Hände auf meinem Körper fühlen. Erstaunlicherweise konnte ich seine Berührungen intensiver mit meiner Haut wahrnehmen als ich es bisher gewohnt war. Vermutlich lag es aber daran, dass mein Körper so kurz nach dem Schlaf noch sensibler auf derartige Reize wie Berührung reagierte. Aber es war ein ausgeprägtes Erlebnis, welches ich zu genießen wusste. Seine Hand hob sich und immer noch mit dem angedeuteten Lächeln auf den Lippen griff er nach dem Kondom zwischen meinen ausgesteckten Fingern. Doch so hatten wir nicht gewettet. Mit einer raschen Bewegung entzog ich ihm meine Hand und somit seiner Reichweite. Seine Finger schlossen sich um leere Luft und zeitgleich zeigte sich nun der Ausdruck Erstaunens auf seinem Gesicht. Damit hatte er anscheinend nicht gerechnet, aber es war durchaus meine Absicht gewesen ihn mit dieser Aktion zu überraschen. Doch ich wartete gar nicht länger ab, sondern ließ mich, ihn keine Sekunde aus den Augen lassend und immer noch mit dem selbstzufriedenen Lächeln auf den Lippen, weiter auf den Schreibtisch zurücksinken. Langsam und jede Bewegung dabei überdeutlich ausführend, legte ich mich auf den Rücken und war mir dabei seines eindringlichen Blickes gewiss. Immer noch verwundert beobachtete er mit erhobener Augenbraue mein Tun, allerdings schien er vorerst abwarten zu wollen was ich vorhatte, ehe er zu reagieren gedachte. Aber nichts anderes hatte ich von ihm erwartet. Der weiche Satinstoff rutsche mir von den Schultern und als ich mich schließlich ganz auf dem Schreibtisch niederlegte waren nur noch unwesentliche Teile meines Körpers damit bedeckt. Doch das war meinem Vorhaben nur zuträglich. In freudiger Erwartung des Kommenden biss ich mir leicht auf die Unterlippe und wieder in überdeutlicher Ausführung legte ich mir nun das Kondom mitten auf das Brustbein, zwischen meinen mittlerweile ganz entblößten Brüsten. Kaum hatte ich es dort sicher positioniert, legte ich meine Arme neben meinem Körper ab. Im Grunde lag ich nun also vollkommen nackt und 'ausgeliefert' vor ihm, doch ich genoss es seinen Blick auf mir zu spüren. Gespannt blickte ich ihn aus meiner liegenden Position an und…wartete. Selbstverständlich war es ein Leichtes für ihn nun abermals nach dem Kondom zu greifen, ich würde ihn vermutlich nicht schnell genug davon abhalten können es sich zu nehmen, aber natürlich erhoffte ich mir etwas anderes. Die Frage war nur, ob Seto diesen Hinweis auch verstand und darauf einzugehen bereit war? Doch die leichten Zweifeln die gerade in mir aufkeimen wollten wurden von dem sich nun neu bildenden Ausdruck auf Setos Gesicht weggeblasen. Wieder ein leichtes, angedeutetes Lächeln auf seinen dünnen Lippen. Oh ja, er hatte verstanden, sehr genau sogar. Denn nun beugte er sich langsam über mich, mir dabei tief in die Augen sehend. Doch anstatt sich sofort an dem Verhütungsmittel zu schaffen zu machen, welches er mir ja als 'Beute' abzunehmen versuchte, senkte sich sein Mund auf meinem Bauchnabel nieder. Ein leises Lachen entwich mir, als ich die kitzelnden Berührungen seiner Lippen an meiner Bauchdecke spürte. Instinktiv vergrub ich meine Hände in seinem weichen Haar um seinem Kopf etwas Halt zu verschaffen. Und wie erhofft bahnte er sich langsam seinen Weg nach oben, mich dabei mit so vielen unzähligen Küssen verwöhnend. Er fand sein erstes Ziel, meine rechte Brust und sofort widmete er sich in der ihm innewohnenden Sorgfalt um deren Liebkosung. Seine Hände waren unterdessen seinem Mund zur Hilfe geeilt und sich immer noch weit über mich und den Schreibtisch beugend, streichelten seine Finger sanft meine Taille hinauf. Es war ein Leichtes für ihn das Kondom zu nehmen, unachtsam genug war ich ja, aber noch war er nicht bereit das 'Spiel' zu beenden. Und ich war froh darüber. Eine Art Besänftigung des Drachens, ehe man ihm den Schatz unter der Nase stehlen konnte, den er bewachte. Und nur zu gerne ließ ich mich auf diese Weise von ihm umschmeicheln und berauschen. Seit Mund liebkoste meine Haut, wanderte zu meiner linken Brust hinüber um dort die empfindliche Spitze erneut zum Verhärten zu bringen, sparte dabei aber gewissendlich die Stelle auf meinem Brustbein aus. Leises aber wohliges Stöhnen erfüllte das Büro. Es war mir vollkommen egal, dass die Tür weit offen stand, aber es war ja ohnehin niemand außer uns beiden in der Wohnung. Niemand würde uns sehen oder hören. Also gab es keinen Grund nicht mein Gefallen über seine so gekonnten Berührungen kundzutun. Und erst nachdem er sich wirklich ausgiebig mit meinem Oberkörper beschäftigt hatte, seine Hände immer wieder meine Haut entlanggefahren waren und ich ebenso genüsslich seinen Körper ertastet und in Erregung versetzt hatte mit meinen Berührungen, erst da nahm er mir mit einem tiefen Blick in meine Augen das Kondom mit einer langsamen Handbewegung von der Brust. Es war wirklich eine gute Idee gewesen das Verhütungsmittel mit ins Vorspiel einzubauen. Von wegen unerotisches Stück Gummi! Es konnte sogar sehr erregend sein. Und nun, da unser beider Körper brannte und von Leidenschaft verfüllt war, gab es keinen Grund mehr länger zu warten. Mit einem intensiven Lächeln auf den Lippen umschloss ich seinen Oberkörper und zog ihn eng zu mir herunter um ihn in einen heißen Kuss zu verwickeln. Jetzt war es an der Zeit den nächsten Schritt zu gehen. Meine Schenkel schlangen sich um den männlichen Körper zwischen meinen Beinen und seinem nun plötzlich einsetzenden Zug folgend, ließ ich mich von ihm wieder hochziehen, in eine sitzende Position und er zwischen meinen geöffneten Schenkeln stehend, aber immer noch fest von seinen Armen umschlossen Auch Seto war nun offensichtlich bereit sich gehen zu lassen, denn mit einem hochzufriedenen Gesichtsausdruck zog er mich enger an sich…und kam dann endlich zu mir. Der Erschöpfung nachgebend ließ er sich einfach zurückfallen, in seinen bequemen Bürostuhl. Das schwarze Leder gab dem neuen Gewicht mit einem leisen Ächzen nach und gleichzeitig fühlte es sich ungewohnt unter seiner nackten und verschwitzten Haut an. Aber schließlich hatte er auch noch nie wirklich vollkommen unbekleidet auf seinem Bürostuhl gesessen. Warum auch? Es hatte nie eine passende Situation dafür gegeben. Sein Brustkorb hob und senkte sich im schnellen und unregelmäßigen Rhythmus und es tat gut seine matten Glieder entspannen zu können. Er hatte einfach nicht länger Stehen können, zu anstrengend war es gewesen und seine Beine hätten ihn wohl bald den Dienst versagt, hätte er sich nicht zügig hingesetzt. Er strich sich schwerfällig das feuchte Haar aus der Stirn und sah zu der Frau auf, die immer noch auf seinem Schreibtisch saß, nackt und ebenso erschöpft wie er selbst. Irgendwie...wirkte sie verloren dort mitten auf der Arbeitsfläche, wie sie sich mit den Armen abstützte und verzweifelt versuchte wieder zu Atem zu kommen. Bis gerade eben noch hatte er sie in seinen Armen gehalten, fest umschlungen von ihren Schenkeln und ihre heißen und schnellen Atemzüge über seine Brust streifend, da sie ihren Kopf im Zug der verzweifelten Leidenschaft gegen seinen Hals gedrückt hatte. Dabei ihr beinahe hilfloses Stöhnen nicht zu vergessen, welches ihm mit all der empfundenen Begierde und ungezügelter Lust in seinen Ohren geklungen hatte. Fast meinte er diese wunderbaren Laute immer noch in Gedanken hören zu können. Sarahs Stöhnen und Seufzen war für ihn eines der beeindruckendsten Geräusche die er je gehört hatte, es enthielt eine gewisse Ästhetik, wenn man von so etwas bei Tönen sprechen konnte. Nun hatten sie also auch in seinem Büro auf dem Schreibtisch miteinander geschlafen. Sie sogar im Sitzen, etwas das Sarah noch nicht kannte, aber anscheinend den Reiz daran entdeckt zu haben schien. Ein mattes Schmunzeln fand den Weg auf seine Lippen bei diesem Gedanken. Ja, Sarah machte schnell ihre Erfahrungen und war eindeutig offen für Neues. Und sie schien ebenso auch Gefallen an diesen Dingen zu finden. Die Art wie sie unter seinen Bewegungen und tiefen Stößen gekommen war ließ ihn zumindest zu dieser Annahme kommen. Und wie er es genoss, wenn sich ihr Körper aufbäumte und sie ihm Augenblick der reinen Ekstase seinen Namen rief. Doch nun, erschöpft wie er sich fühlte hatte er nicht mehr länger Stehen bleiben und sie mit seinen Armen umschlossen halten können. Und es war wohl zum ersten Mal, dass er sich erlaubte danach derartig seine Entkräftung zur Schau zu stellen. Natürlich nicht in Bezug auf Sarah, sondern auf diese Stellung. Selbstverständlich hatte er es früher auch als anstrengend empfunden auf diese Weise Sex zu haben, doch zum einen war es niemals derartig verausgabend gewesen wie mit Sarah und zum andern hatte er vor seinen früheren Partnerinnen niemals diese...Schwäche zugelassen. Er war standhaft geblieben. Doch bei Sarah...bei ihr war es mittlerweile fast schon eine Selbstverständlichkeit geworden sich ihr offen zu zeigen und eben auch seine Ermattung zuzulassen. Wenn sie ihn so sah, dann war das in Ordnung…seltsamer Weise. Ihr Gesicht war gerötet, der Atem ging keuchend und schnell. Auf ihrem Körper konnte er überall noch den Schweiß der Anstrengung matt glänzen sehen. Sie sah wirklich verloren aus, wie sie so auf seinem Schreibtisch saß, ohne ihn. Auch wenn er nicht unbedingt begeistert war von dem in ihm aufsteigenden Gedanken, doch er konnte sie schlicht weg nicht dort sitzen lassen. Sie verdiente eine andere Behandlung, als sie dort unbeachtet zu lassen, als wäre sie ein Mittel zum Zweck gewesen, welches, kaum dass es seine Aufgabe erfüllt hatte, keiner Beachtung mehr bedurfte. Sie war keine schnelle Nummer zwischendurch, deswegen sollte er sie auch nicht so behandeln. Seine letzten Kräfte mobilisierend beugte er sich weiter nach vorne ohne allerdings aufzustehen und mit zügigen Griff umschloss er ihren immer noch erhitzten Körper an der Taille. Ehe sie überhaupt realisieren konnte was geschah, hatte er sie schon zu sich auf den Stuhl und genauer auf seinen Schoß gezogen. Und wie fast immer wenn sie ihm auf diese Weise nahe kam reagierte sie zügig, aber vermutlich instinktiv und schloss ihre Arme um seinen Köper, während sie sich selbst enger gegen ihn lehnte und Sicherheit bei ihm zu suchen schien. Kuscheln danach... Nun ja, wie erwähnt war er nicht unbedingt begeistert davon, aber dennoch wusste er was er Sarah schuldig war. Sie genoss diese Momente scheinbar fast genauso wie ihre leidenschaftliche Vereinigung und nachdem sie nun eine Beziehung führten...kam er darum wohl einfach nicht herum. Natürlich musste er zugeben, dass sich das Ganze gar nicht als so unangenehm gestaltete. Eigentlich genoss er es sogar endlich wieder ihren Körper an dem seinen zu fühlen, der bereits angefangen hatte auszukühlen ohne die Hitze der Erregung und ihren wärmenden Leib. Genauso wie der kräftige Herzschlag, der nun gegen seinen Brustkorb hämmerte und ihre nackte Haut, die sich an die seine schmiegte. Im Grunde war das Alles durchaus angenehm...einen gewissen Zeitraum wohlgemerkt. Denn irgendwann fühlte er sich dann doch irgendwie...unwohl oder auch eingesperrt. Dann brauchte er wieder etwas Abstand und musste mehr Distanz zwischen ihr und sich bringen. Er war allerdings immer wieder erstaunt darüber, wie leicht Sarah dieser Aufforderung nachkam. Kein enttäuschter Gesichtsaudruck, kein Wort des Vorwurfes, oder ein beleidigtes Aufstöhnen. Verhalten, welches er im Grunde immer in Gedanken mit dem Begriff Beziehung und Frau in Verbindung gebracht hatte. Doch nichts dergleichen fand er in Sarah wieder, die nun auf seinem Schoß saß, die Beine angewinkelt neben den seinen und den Kopf abermals gegen seinen Hals und an seine Schulter gelehnt. Sarah war wirklich anders als andere Frauen. Wer hätte gedacht, dass er mit so viel Verständnis konfrontiert werden würde? Vermutlich fiel es ihm deswegen doch relativ leicht ihr diese Momente zu gönnen…und sich selbst auch. Weil er wusste, er würde sich zur rechten Zeit von ihr zurückziehen können ohne dafür in irgendeiner Weise zur Rechenschaft gezogen zu werden. Das machte es ihm wirklich einfacher sich darauf einzulassen und von Mal zu Mal sogar etwas länger in dieser Intimität zu verweilen. Denn er wusste, er konnte sich jeden Augenblick zurückziehen wenn es ihm unangenehm wurde. Diese Sicherheit an Freiheit half ihm in der Tat das alles geschehen zu lassen...und eben auch zu genießen den weichen Körper Sarahs in Armen halten zu können, bei der er sich unbefangender fühlte als es bei jeder Frau bisher jemals der Fall gewesen war. Fast könnte man sagen, dass er ihr vertr.... Rasch verdrängte er diesen aufkeimenden erschreckenden Gedanken und zog stattdessen den zierlichen Leib enger an sich heran, umschloss ihn mit seinen Armen und vergrub sein Gesicht in ihrem ebenfalls noch feuchtem Haar. Er konnte den Drang nicht wiederstehen und sog kräftig deren angenehmen Geruch durch die Nase ein, während er sich mit ihr zusammen weiter nach hinten zurückfallen ließ und sich somit entspannt an die Rückenlehne seines Bürostuhles anlehnte. Ein Gefühl von warmer Zufriedenheit durchströmte ihn. Ja, es war tatsächlich angenehm ihren weichen Körper an seinen zu fühlen, sie auf seinem Schoß sitzen zu lassen und mit ihr zu...kuscheln. Nun, eine gewisse Zeit zumindest. Und wieder ein Kapitel geschafft. UND…mein erster Lime^^ Wer hätte gedacht, dass ich mal meine blühende (perverse) Fantasie soweit zügeln kann um mal KEIN Adult zu schreiben? Tja, ich wohl am allerwenigsten. Aber ich hoffe ihr seid damit auch zufrieden. Vorspiel gab’s ja (mal wieder) eine Menge und ich denke eine gewisse Erotik kommt auch dabei auf, selbst wenn der „Hauptteil“ ausbleibt. Ihr könnt euch ja ohnehin denken was da gelaufen ist. Aber ich mag dieses Kapitel sehr gerne, denn man bekommt endlich mal wieder etwas mehr von Setos Veränderung mit. Es war mir nämlich wichtig, dass man in seinen Gedanken erkennen kann, dass es ihm Schritt für Schritt leichter fällt sich auf Sarah einzulassen und sich ihr zu öffnen. Dass sie sich instinktiv richtig benimmt und sich vor allem zurückhält (auch wenn ihr das VERDAMMT schwer fällt, das könnt ihr mir glauben) und ihn dadurch nicht bedrängt. Und dieses Gefühl von Sicherheit gibt Seto die Möglichkeit sich auf diese Ganze Beziehung richtig einzulassen. Und, auch ganz wichtig, ich wollte einen Eindruck vermitteln wie es ist mit Seto Kaiba eine Beziehung zu führen. Also einem Mann, der wirklich KEINERLEI Gespür für gewisse übliche Benehmen in einer Beziehung hat. Ich meine bei den meisten Paaren funktionieren gewisse Verhaltensmuster vollkommen automatisch (z.B. eine Verfolgungsjagd ^.-) ohne dass man groß darüber nachdenken muss. Und bei Sarah klappt das insoweit auch, weil sie auf ihre Instinkte hört, aber jetzt kommt Seto ins Spiel. Er hat bisher solchen Trieben noch nie nachgeben sondern war stets selbstbeherrscht. Wie also könnte er von heute auf morgen wissen wie er reagieren soll? Also diesen Teil einer Partnerschaft den muss er erst einmal lernen und es ist wohl an Sarah ihm das beizubringen. Aber es war eben für mich wichtig zu zeigen, dass Seto alles stets logisch anpackt und anfängt zu analysieren, anstatt sich einfach darauf einzulassen. Wenn ihr mich fragt, ich glaube es ist wirklich anstrengend ihn als Partner zu haben. Tja, da hat sich Sarah schon einiges aufgehalst. XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)