The Unnamed Feeling von abgemeldet (Nightmare) ================================================================================ Kapitel 1: You and Me --------------------- Titel: The unnamed feeling Band: Nightmare Pairing: SakitoxYomi (?) Kommentar: Nix mir (leider) und ich krieg auch keine Geld für den Müll hier... ^^° Ansonsten... habt Erbarmen... *heul* Ich weiß, ich kann nicht schreiben, ich hab's auch seit Ewigkeiten nicht mehr getan. *sigh* Mal sehen, was hier noch drauß wird... Die FF ist aus Saki's Sicht geschrieben. The unnamed feeling Ich will mich wirklich nicht beklagen. Absolut nicht. Ich führe ein glückliches Leben. Ich bin gesund, ich verdiene gutes Geld, kann in einer Band täglich das tun, was ich am Meisten liebe - nämlich Gitarre spielen -, habe jeden Tag meine besten Freund um mich und jede Menge Spaß. Wäre da nur nicht diese eine Sache: Meine Beziehung zu Yomi. Diesem kleinen Satansbraten... Schwer seufzend vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen. Ich lag bäuchlings auf meinem Bett und hatte die Arme um das weiche Stück Stoff geschlungen, in das ich mich kuschelte. Diese "Beziehung", die aus nichts anderem bestand, als Sex. Hey, nicht das ich was gegen Yomi's körperliche Nähe hatte, sicher nicht... Der Sex mit ihm war sicher der Beste, den ich je hatte und je haben werde, sowohl körperlich als auch emotional. Und genau da lag das Problem: Emotional. Gefühle. Ich drückte mein Gesicht tiefer ins Kissen und schloss die Augen. Irgendwann hatte ich die Kontrolle über sie verloren und aus der puren Lust wurde irgendwann Liebe. Nicht nur verknallt sein oder eine heftige Schwärmerei, nein... wirkliche Liebe. Der kleine Blondschopf war neben der Musik alles für mich geworden. Ich konnte mir keinen einzigen Tag mehr ohne ihn, seine Nähe, sein freches Grinsen, seine Berührungen vorstellen. Yomi erfüllte mich mit Wärme und hatte mich aus meinem Schneckenhaus gelockt, in das ich mich so oft verzogen hatte, wenn es um Kontakt zu anderen Menschen ging. Ich wusste, dass ich abweisend und arrogant auf andere wirken mochte, aber ich war bloß vorsichtig. Die Zeit hatte mir viele Gesichter der Menschen gezeigt und mich gewarnt. Und nun schaffte es unser Vocal von Nightmare mein Leben derart durcheinander zu bringen. Ich konnte mich kaum auf etwas konzentrieren; meine Gedanken kreisten nur noch um ihn. Langsam hob ich den Kopf und legte das Kissen beiseite. Die Probe hatte ich heute scharf verkürzt, um mir unangenehme Fragen zu ersparen, wieso ich denn ständig falsche Noten spielte. Hitsugi's verwunderte Blicke hatten mich frühzeitig gewarnt, bevor den anderen weiteres auffallen konnte. Wahrscheinlich achteten sie nicht weiter drauf, doch vor unserem Zweitgitarristen konnte ich meine Fehler schlecht verbergen. Ich fragte mich immer noch, ob Yomi etwas aufgefallen war. Teilweise hatte ich das Gefühl, als hätte er auf jede meiner Fingerbewegungen geachtet, wenn er mich ansah. Plötzlich riss mich die Türklingel aus meinen Gedanken. Na toll... Auf Besuch hatte ich nun wirklich keine Lust. Aber als es dann direkt noch dreimal stürmisch hintereinander klingelte, musste ich unwillkürlich lächeln. Wer außer ihm würde sonst so bei mir anschellen? Schließlich stand ich auf, verließ das Schlafzimmer und durchquerte den Flur bis zur Tür. Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete sie dann. "Hallo, Yo-..." "Sakitooooo!" Bevor ich irgendwie weiter reagieren konnte, sprang mir das kleine Energiebündel auch schon um den Hals und klammerte sich mit den Beinen um meine Hüfte. Automatisch legte ich meine Hände auf seine Lenden und schob mit dem Fuß die Tür zu. Yomi betrachtete mich mit großen Augen und legte den Kopf leicht schief. "Ist alles okay bei dir?", fragte er unsicher. Ich erwiderte den Blick verwundert und lief mit Yomi in den Armen ins Wohnzimmer. "Ja, sicher. Wieso auch nicht?" "Du warst heute nicht bei der Sache. Sonst hättest du die Probe auch nicht abgeblasen." Seufzend lief ich zur Couch und ließ mich darauf nieder, Yomi mit dem Gesicht zu mir gewandt auf dem Schoß. "Heute ist einfach nicht mein Tag, das ist alles", beteuerte ich lächelnd und streichelte mit der Hand über das weiche blonde Haar. Yomi sah mich skeptisch aus schmalen Augen an. "Na, ich weiß nicht... irgendwie bist du schon länger so seltsam drauf." Oh shit... Ich zwang mich erneut zu einem Lächeln. "Wir haben viel zu tun, Yomi-chan. Ich bin einfach nur müde und für jede Minute dankbar, in der ich meine Ruhe habe." "Soll ich lieber wieder gehen?" Bildete ich mir das ein, oder klang Yomi wirklich etwas gekränkt? "Nein, bleib nur hier..." Ich strich ihm mit dem Daumen über die Wange und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. Er sah mich forschend an, dann schloss er die Augen und legte seine Lippen fordernd auf meine. Ich zog ihn noch enger an mich, schloss ebenfalls die Augen und liebkoste die weichen Lippen mit meinen eigenen. Wieso musste er sich auch so gut anfühlen und so unwiderstehlich schmecken? Wie konnte ich da genug kriegen? Ich spürte seine Zunge über meine Lippen streichen und öffnete sie leicht. Ungeduldig schob er seine Zunge dazwischen und ich ließ ihn leicht lächelnd meine Mundhöhle erkunden. Ich streichelte sanft über seine Lenden, während seine Hände unter mein Hemd wanderten und sich mit meinem Bauch beschäftigten. Das war so typisch Yomi... Ich bekam eine leichte Gänsehaut, als ich seine kleinen Finger um meinen Bauchnabel kreisen spürte und seufzte wohlig. Das konnte er stundenlang machen, das wusste ich nur zu gut... Ich stupste seine Zunge von unten mit meiner an und er begrüßte sie neckend. Leicht schmunzelnd begann ich sie zu umkreisen, worauf er leidenschaftlich einging. Ein leises Stöhnen entwich meinen Lippen, als Yomi's Finger mit meinem Bauchnabelpiercing spielen und daran zogen. Verdammt, warum musste ich dort nur so empfindlich sein? Meine Hände wanderten unter Yomi's Shirt und ich ließ meine Finger zart seine Wirbelsäule entlang hochstreichen. Der Kleine neigte den Kopf ein wenig, sein Kuss wurde gieriger und ich ließ unser Zungenspiel wilder werden. Meine Finger liebkosten seine schmalen Schulterblätter, während er seine langsam unterhalb meines Hosenbundes schob. Ich öffnete leicht die Augen und musste ein Seufzen unterdrücken. Wenn du nur nicht immer bloß an einer einzigen Sache interessiert wärst... Dann zuckte ich zusammen, als ich sein Streicheln knapp oberhalb der Intimzone spürte und ein Keuchen entkam meinen Lippen. Ich ließ meine Hände unter dem Shirt nach vorne gleiten und strich über Yomi's warmen Oberkörper, als es plötzlich wieder an der Tür klingelte. Ich erschrak leicht und ließ von ihm ab, was mir ein enttäuschtes Murren des Blonden einbrachte. Er öffnete die Augen und sah mich schmollend an. "Lass es doch klingeln..." "Es könnte jemand wichtiges sein." Yomi öffnete erneut den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn dann aber wieder und sah mich ernst an. Dann rutschte er seitlich von mir runter und hockte sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf die Couch. Ich sah ihn kurz an, dann stand ich auf und lief zur Tür. Ich sah noch kurz an mir runter und vergewisserte mich, dass dort unten keine Beule hervorlugte, die mir unangenehme Fragen bescheren würde und öffnete dann die Tür. Ich sollte erwähnen, dass in unserem Haus die Haustüren draußen immer offen waren und man sie einfach nur aufdrücken brauchte, um in das Gebäude zu kommen; sie wurde lediglich nachts abgeschlossen. Somit konnte ich direkt meinen nächsten Besuch an der Wohnungstür empfangen: Ni~ya, Ruka und Hitsugi. Ich musste einen ziemlich entsetzten Gesichtsausdruck gehabt haben, da Ruka mich skeptisch ansah und fragte, ob alles okay wäre. "Ja ja... mit euch hätte ich jetzt nur nicht gerechnet." Ich lächelte und trat zur Seite, um die drei reinzulassen. Sie zogen ihre Schuhe im Flur aus und ich schloss die Tür hinter ihnen. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und sie waren kein wenig überrascht, als Yomi schon dort saß. Wir hatten nie ein Wort darüber gewechselt, aber ich war mir ziemlich sicher, dass zumindest Ruka und Ni~ya genau Bescheid wussten, was da zwischen mir und Yomi ablief, wenn wir alleine waren. Ich hatte selbst so meine Vermutungen, dass die beiden nicht nur zur Unterhaltung anderer ihre perversen Späße trieben, sondern dass privat sogar noch einiges mehr drin sein konnte. "Da hatte wohl jemand die gleiche Idee wie wir", meinte Ni~ya lächelnd und ließ sich neben Yomi auf der Couch nieder. "Ach, der hält es ja auch keine Sekunde ohne sein Schatzi aus", erwiderte Ruka gelassen und hockte sich auf die andere Seite von Yomi. Dieser schien davon nicht sehr begeistert und blickte misstrauisch vom einem zum anderen. Ich unterdrückte ein Seufzen und setzte sich mich auf das kleinere Sofa, während Hitsugi den Sessel in Beschlag nahm. Ruka legte Yomi währenddessen einen Arm um die Schultern und zog ihn leicht an sich. Der Kleine ließ es mit einem kurzen Murren über sich ergehen. Ich musste leicht schmunzeln; es war nicht zu übersehen, dass Yomi da weitermachen wollte, wo wir aufgehört hatten und nicht Ruka's potentiell folgenden Perversionen ausgeliefert sein wollte. Dann spürte ich Hitsugi's forschenden Blick auf mir und sah ihn blinzelnd an. "Wir sind eigentlich hier, weil wir uns ein wenig Sorgen machen", erklärte er mir ruhig. Na, wenigstens kam er gleich zum Punkt. "So?" Ich lächelte ihn unschuldig an. "Wieso denn das? Ich hab die Probe wirklich nur verkürzt, weil ich heute..." "Es ist ja nicht nur heute", fiel Ni~ya mir ins Wort. "Du hast doch irgendwas... du bist schon länger irgendwie anders drauf." Ruka nickte nur und begann Yomi's Arm zu streicheln, was ich versuchte zu ignorieren. Yomi saß ruhig zwischen Bassist und Drummer und sah mich abwartend an. Dachte er etwa dasselbe? War ich so auffällig, seit ich mir über meine Gefühle im Klaren war? Ich seufzte und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht bin ich einfach nur übermüdet oder so, keine Ahnung. Mir geht es gut, wirklich." Ruka sah mich analysierend an. "Und wieso bist du so dürr geworden?" "Was?!" Ich sah an mir runter. Dürr? Ich war dürr? Entgeistert blickte ich zurück zu Ruka. "Was willst du damit sagen?" "Das du abgemagert aussiehst", erklärte Ni~ya für ihn. Zu meinem Entsetzen nickt nun sogar Yomi und ich starrte meine Freunde ungläubig an. "Was wollt ihr mir jetzt unterstellen? Dass ich täglich über der Kloschüssel hänge und kotze?" Ich war jetzt schon sichtlich gereizt. Ich hatte absolut keine Lust, mich mit den anderen über solche Themen zu unterhalten, von denen ich noch nicht mal wusste, dass sie für die anderen ein Thema waren. Ich wollte mich nicht rechtfertigen, aus Angst, mich zu verraten. Yomi durfte nicht erfahren, was er mir bedeutete... niemals! "Das hast du jetzt gesagt", meinte Ni~ya ruhig. "Wir finden lediglich, dass du viel zu wenig isst. Wenn wir zusammen sind, rührst du kaum was an und wenn ich dich so ansehe, dann hier zuhause auch nicht sonderlich viel." Ich nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass Yomi sich an Ruka lehnte und die Augen leicht schloss. Der Ältere sah zu ihm hinunter und ließ die Hand in sein Haar gleiten, welches er dann leicht kraulte. Verdammt, Yomi gehörte zu mir; ich... "Sakito?" Hitsugi riss mich aus meinen Gedanken. "Hai... Jungs, ich mach das alles nicht mit Absicht, okay? Wir haben viel um die Ohren und ich bin einfach froh, wenn wir mal wieder etwas Luft haben. Ich wollte euch keine Sorgen machen, tut mir leid." Hitsugi schüttelte den Kopf. "Besser, wir reden darüber, anstatt dass nachher irgendwas Ernstes ist und wir es totgeschwiegen haben." Ich nickte lächelnd. Okay, ich war schon ein wenig gerührt, dass sie sich so um mich sorgten und alles, aber es beängstigte mich auch, wie gut sie mich zu beobachten schienen. Wenn einer etwas bemerkt hatte? Es vielleicht sogar Yomi erzählt hatte? Mein Blick schweifte wieder zu ihm und Ruka. Yomi hatte einen Arm um Ruka's Bauch gelegt und ließ sich zufrieden kraulen, während unser Drummer einfach nur ruhig vor sich hersah. Irgendwas stimmte da nicht... die beiden saßen in der Regel nie so ruhig zusammen, weil Ruka seine Finger nicht bei sich lassen konnte. Das war einfach eine Tatsache. Wehleidig dachte ich, dass wir praktisch die Rollen getauscht hatten... Es war nun Ruka, der ganz normal mit Yomi schmuste, so wie wir es vor dieser Sexgeschichte getan hatten und ich war nun für die Fummelei zuständig. Na super, was wollte ich mehr. War ich denn nur noch fürs Bett gut? Was konnte Ruka ihm geben, was ich ihm die ganze Zeit anscheinend nicht geben konnte? Hatte ich was falsch gemacht? Irgendwelche Hinweise übersehen? "Was haltet ihr davon, wenn wir heute Abend zusammen zu dieser Szeneparty gehen, von der uns erzählt wurde?", schlug Ni~ya dann vor. "Dann können wir zusammen mal was abschalten." Ruka nickte und Yomi und Hitsugi gaben auch ihr Einverständnis. Ich betrachtete die vier kurz, dann willigte auch ich ein. Warum nicht? Vielleicht tat es ganz gut, mal wieder unter die Leute zu kommen. Wir sprachen noch eine Weile über besagte Party und die erwarteten Gäste, die uns zum Teil bekannt waren, dann erhoben sich die anderen und wollten sich auf den Heimweg machen. Ich brachte sie zur Tür, als Ni~ya sich noch mal an mich wandte. "Achte darauf, dass du wieder regelmäßig isst, ja? Auf Dauer wird es dir nur schaden. Zumal es dann auch anderen auffallen wird und du dir damit nur Ärger einhandelst." Ich nickte langsam. "Hai, ich bemüh mich. Es ist mir wirklich nicht groß aufgefallen..." "Und wenn doch irgendwas ist", fuhr Hitsugi fort, "wir sind deine Freunde, ne? Du kannst immer zu uns kommen." Ich lächelte und nickte erneut. "Ich weiß, danke. Es ist alles okay, wirklich." Ruka und Yomi warteten im Hausflur, immer noch Arm in Arm und ich konnte nicht verhindern, dass sich mein Brustkorb leicht zusammenzog. Auf einmal hatte ich riesige Angst, Yomi zu verlieren und ihm nicht mehr genug zu sein. Die beiden so zusammen zusehen war fremd und für mich bedrückend. Schließlich traten auch Hitsugi und Ni~ya aus meiner Wohnung, wir verabschiedeten uns und ich schloss die Tür hinter ihnen. Seufzend lehnte ich meine Stirn an die Tür. Wenn das den ganzen Abend mit den beiden so weiterging, würde ich sicher ganz schnell wieder Zuhause sein, das wusste ich jetzt schon. Natürlich war Ruka mein Freund, aber ich ertrug es kaum, Yomi in seiner Nähe zu sehen. Nicht, so lange ich nicht wusste, was zwischen den beiden lief. Seit wann war das überhaupt so? War es mir nur nicht aufgefallen? Kopfschüttelnd stieß ich mich mit den Händen von der Tür ab, um ins Bad zu gehen. Eine Dusche würde jetzt sicher ganz gut tun. Während ich mich auszog, überlegte ich, ob ich die Sache nicht vielleicht auch einfach nur überbewertete. Wenn es um Yomi ging, war ich in der Regel eh viel zu empfindlich... Was war schon dabei, wenn er und Ruka sich auch auf eine andere Weise gut verstanden und nicht nur aneinander rumgrabschten? Es hatte schließlich auch seine Vorteile, oder nicht? Immer noch grübelnd stieg ich unter die bereits laufende Dusche und konnte mich trotzdem nicht damit zufrieden geben. Ich fühlte mich irgendwie abgeschoben und nutzlos, obwohl sich an meinem und Yomi's Verhältnis eigentlich nichts geändert hatte, außer dass wir miteinander schliefen. Und zum ersten Mal gestand ich mir ein, dass es ein Fehler gewesen war, den ich sicher kein zweites Mal begehen würde. Kapitel 2: Hurting me, hurting you ---------------------------------- Titel: The unnamed Feeling Band: Nightmare Pairing: Mein Standart XD Kommentar: Endlich hab ich es geschafft... ein 2. Kapitel... das mir absolut nicht gefällt. >_< Gomen ne, ich hoffe, das nächste wird besser. *sigh* The unnamed Feeling Die Party war viel zu überfüllt. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass die Veranstalter die halbe Film- und Musikbranche eingeladen hatten und auch wirklich alle erschienen waren. Die Luft war heiß und stickig und obwohl ich nur ein dünnes, halb geöffnetes Hemd und eine leichte Hose trug, war es kaum zu ertragen. Wir saßen mit der Band um einen kleinen Tisch herum auf den Sofas, die in den Nischen des Veranstaltungssaales aufgebaut waren. Ich trank einen Drink nach dem anderen, zwischendurch auch etwas Wasser und beobachtete immer wieder Yomi und Ruka, die seit unserem Gespräch in meiner Wohnung wirklich aneinander zu kleben schienen. Sie saßen auf der anderen Couch neben mir, tranken, lachten und beobachteten die Leute. Ruka hatte wie so ziemlich immer den Arm um Yomi gelegt und schielte immer wieder zu mir rüber. Sollte das ganze Theater etwa Absicht darstellen? Aus welchem Grund? Wollte Ruka mir meine Gefühle für Yomi entlocken, weil er etwas ahnte? Seufzend sah ich zu Ni~ya, der schweigend neben mir saß. Ihm schien das alles auch nicht so wirklich zu gefallen... Anscheinend lag ich mit meiner Vermutung ja richtig, dass da mehr war zwischen ihm und Ruka. Aber warum dann diese Show mit Yomi? Was lief hier eigentlich? Wieder nippte ich an meinem Glas und sah mich um. Ich kannte viele der Gäste, manche nur vom Sehen, manche persönlich. Dennoch verspürte ich keinen Drang, mich mit anderen zu unterhalten, ich wollte bloß nach Hause. Oder zumindest, dass diese Turtelei auf der Nebencouch aufhörte. Erneut wanderte mein Blick zu den beiden, die schließlich aufstanden und sich zur Tanzfläche begaben. An Yomi's Gangart erkannte ich, dass die beiden auch schon so einiges intus zu haben schienen und im Gegensatz zu Ruka war der Kleine nicht an größere Mengen Alkohol gewöhnt. Neben mir nahm ich ein Seufzen war und schaute zu Ni~ya, der die beiden ebenfalls nicht aus den Augen ließ. Oh ja... da war mehr, eindeutig. "Verstehst du, was das soll?", fragte ich so beiläufig wie möglich. Ni~ya sah mich eine Weile schweigend an, dann drehte er den Kopf wieder weg. "Ich dachte, ich wüsste es, aber so langsam bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob das alles ist." Irritiert runzelte ich die Stirn. Was sollte das nun heißen? Ni~ya wusste über irgendwas Bescheid, was ich anscheinend nicht wissen sollte... nämlich was Yomi plötzlich an Ruka fand und umgekehrt. Aber was meinte unser Bassist damit, dass er sich nicht mehr sicher wäre? Machte er sich die gleichen Sorgen wie ich? Dass er Ruka an Yomi verlieren könnte? Aber würde das dann nicht heißen... dass Ni~ya in unseren Drummer verliebt war? Ich seufzte und rieb mir die Schläfen. So langsam hatte ich wirklich keinen Durchblick mehr und wurde das Gefühl nicht los, dass sich eine Art Verschwörung gegen mich aufbraute. Müde sah ich zu Hitsugi, der mir gegenüber saß und etwas vom kalten Buffet aß. War er etwa auch in alles eingeweiht und hielt mich zum Narren? Die Musik wurde lauter und schneller und ich sah zurück zur Tanzfläche. Ich schloss die Hand fester um mein Glas, als ich sah, wie heftig Yomi Ruka antanzte, der die Hände an dessen Hüften liegen hatte und ihn näher zu sich zog. Ich nahm noch einen letzten Schluck, dann stellte ich das Glas auf dem Tisch ab und stand auf. Ich bahnte mir den Weg durch die Massen und suchte nach einem Ausgang. Schnell entdeckte ich einen Art Terrassenausgang und flüchtete mich nach draußen. Es standen nicht sehr viele Leute draußen, anscheinend waren sie alle wirklich scharf drauf, sich da drinnen zu Tode zu schwitzen. Ich lief über das Gras und ging auf den Brunnen zu, der sich in der Mitte der Grünfläche befand. Tief atmete ich die frische Luft ein und versuchte, zu klaren Gedanken zu kommen. Was ich da gerade gesehen hatte... war doch normal, oder? Zumindest wenn man Ruka und Yomi hieß. Trotzdem... ich konnte den Schmerz in meinem Brustkorb nicht ignorieren. Irgendwas war anders und ich würde wahnsinnig werden, wenn das noch länger so laufen würde. Ich setzte mich an den Brunnenrand und lauschte dem Plätschern des Wassers. Bedrückt betrachtete ich die Wasserfontäne, die aus der Mitte hervorsprang und das Wasser, das nach unten fiel und sich im Brunnen sammelte. Seltsam... heute Mittag waren wir noch kurz davor, wieder miteinander zu schlafen und danach hatten wir nicht ein Wort miteinander gewechselt. Hatte ich irgendwas falsches gemacht? Warum kam er nicht zu mir und sprach mich darauf an, was er doch sonst immer tun würde? Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Mit unbewusster Hoffnung, dass Yomi hinter mir stehen würde, drehte ich mich um und blickte stattdessen in Ni~ya's Gesicht. "Ist alles okay?", fragte er besorgt. "Du siehst nicht wirklich gut aus." Ich lächelte schwach. Natürlich nicht... ich war angetrunken, es war viel zu warm und der, den ich liebte, ignorierte mich und vergnügte sich demonstrativ mit einem unserer Freunde. "Es geht schon... die Luft ist nicht gerade angenehm da drinnen." Ni~ya betrachtete mich schweigend, dann nickte er und setzte sich neben mich. "Das mit Yomi und Ruka beschäftigt dich wirklich, oder?" Ich starrte ihn entsetzt an. Okay, das Gespräch nahm einen unangenehmen Verlauf an... Wie kam er da jetzt einfach drauf? "Ach was... es wundert mich nur ein wenig, dass Yomi jetzt so auf Ruka eingeht, das ist alles. Ist doch deren Sache." Ich versuchte erneut zu lächeln, doch auf Grund Ni~ya's skeptischen Gesichtsausdruck vermutete ich, dass es mir nicht so ganz gelungen war. "Sicher...", war sein einziger Kommentar. Dann spielte er langsam mit der Zunge an seinem Piercing rum; ein Zeichen, dass er gerade am Grübeln war oder innerlich mit sich kämpfte. "Dir scheint das ja nicht gerade so zu passen...", meinte ich leise und sah den Schwarzhaarigen unsicher an. Langsam drehte er den Kopf zu mir und sah mich mit gehobener Augenbraue an. "Bitte?" "Du beobachtest die beiden doch auch schon die ganze Zeit, oder? Ich meine... du und Ruka, das ist auch ein Kapitel für sich...", meinte ich schmunzelnd. Ich wollte ihn weder verärgern, noch aufdringlich sein... aber vielleicht würde Ni~ya's Meinung über die beiden mich irgendwie weiter bringen. "So, meinst du?", entgegnete er ruhig. "Wahrscheinlich ist da nicht mehr oder weniger als bei dir und Yomi." Ich studierte Ni~ya's Gesicht aufmerksam. Entweder hieß das jetzt, dass da doch nicht mehr war, oder er wusste gut genug Bescheid über uns und sie beide führten ebenfalls so eine wunderbare "Beziehung" wie Yomi und ich. Ich nickte zögernd und beschloss, es lieber sein zu lassen. Plötzlich trat jemand neben uns und ich sah auf. Vor Ni~ya stand ein großer junger Mann mit langem schwarzen Haar und sah ihn grinsend an. "Lange nicht gesehen!" Unser Bassist legt erst skeptisch den Kopf schief, dann lächelte er und stand auf, um den anderen zu begrüßen. Ich lächelte ebenfalls freundlich, dann stand ich auf und schlenderte ein wenig umher. Ich kam einfach nicht weiter... Ein beschwipstes Giggeln erregte meine Aufmerksamkeit und ich schaute mich um. Wenn mich nicht alles täuschte, konnte das nur... In der hintersten Ecke des Gartens erkannte ich zwei turtelnde Gestalten. Die Große stand über die Kleine gebeugt, die an der Hauswand lehnte - Yomi. Yomi, der Ruka küsste. Starr vor Entsetzen blieb ich stehen und sah den beiden zu. Ruka hatte sich mit einer Hand neben Yomi's Kopf an der Wand abgestützt, die andere ruhte an dessen Hüfte. Yomi's Arme waren um den Hals des Dunkelblonden geschlungen und eine Hand kraulte seinen Nacken. Und sie küssten sich... küssten sich heiß und innig... Es ist der Alkohol, redete ich mir ein. Sie sind betrunken und außerdem gehört er dir nicht. Nein... aber wenn man selbst schon ganz schön was intus hatte, sah man die Dinge schon anders. Yomi war ganz allein MEIN und Ruka hatte seine Pfoten von ihm zu lassen, verdammt! Für was hielten die mich eigentlich? Für eine Hure, mit der man nach Lust und Laune rummachen und die man abschieben konnte, wenn man geeigneten Ersatz entdeckt hatte?! Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten und atmete tief durch. Ruhig bleiben... nicht schreien... Ich starrte die beiden noch einen kurzen Moment lang an, dann drehte ich mich um und - rannte mitten in Ni~ya rein. Erschrocken sah ich auf und biss mir auf die Unterlippe, als ich seinen kalten und zugleich verletzten Blick zu den beiden sah. Okay, das war mir nun eindeutig genug... Ni~ya war in Ruka verliebt, da konnte er mir sagen, was er wollte. Ich packte ihn sanft am Arm und wollte ihn weg ziehen. "Komm... das hat keinen Zweck...", meinte ich leise und machte einen Schritt nach vorne. Ni~ya schluckte hart und biss auf seinem Piercing rum, während er Ruka und Yomi noch immer anstarrte. Dann sah er auf den Boden und drehte sich um, um mir zu folgen. Ich ging zurück zu dem Brunnen, an dem wir vorhin gesessen hatten und hockte mich erneut auf den kühlen Steinrand. Ni~ya trottete mir niedergeschlagen nach und ließ sich neben mir nieder. Es tat mir wahnsinnig leid, ihn so zu sehen... schließlich fühlten wir beide in dem Moment genau das Gleiche. Ich zwang mich, meinen eigenen Schmerz zu unterdrücken, so gut es ging und legte zaghaft eine Hand auf Ni~ya's Rücken. "Sie sind betrunken...", flüsterte ich. "Nimm das nicht so ernst.." Der Schwarzhaarige sah mich langsam an und begann zu lächeln. "Natürlich.. ist ja nicht so, dass sie schon vorher ständig aufeinander gehangen haben." Er hatte ja Recht, ich weiß... Aber trotzdem, vielleicht sollten wir dem Ganzen lieber nicht zu viel Beachtung schenken. Morgen würde sicher wieder alles vergessen sein und... ach, was redete ich mir hier überhaupt ein?! "Was soll's.. ist jetzt eh unwichtig", meinte Ni~ya dann schließlich, drehte sich leicht zu mir um und rutschte ein Stück näher. Ich zuckte leicht zusammen, als ich seine Hand an meiner Wange spürte, die er leicht streichelte. Unsicher sah ich in seine Augen und ich konnte schon praktisch darin lesen, was er jetzt vor hatte. Ich hielt nicht viel davon, gleiches mit gleichem zu vergelten... und dennoch; ich wich nicht zurück, als sein Kopf meinem immer näher kam. Ich war zu enttäuscht, zu wütend... und angetrunken genug. Ni~ya schloss langsam die Augen, neigte den Kopf ein wenig und legte schließlich fordernd seine Lippen auf meine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)