Mental blackout von JoeyB ================================================================================ Kapitel 13: Ein kleiner Test ---------------------------- Hallo! Es tut mir so Leid, dass ich wieder so lange gebraucht habe ;___; Die FF neigt sich allmählich dem Ende zu (vermutlich gibt es noch 2-3 Kapitel) und ich gebe mir Mühe, so schnell wie möglich weiter zu schreiben *sich verbeugt* Danke für eure Kommentare und die erheiternden Prognosen :D Mal zusamengefasst, wen ihr als geheimnisvollen Zeichner/Schreiber verdächtigt: Tala: | Ray: ||||| Ian: | Mr Dickenson: | xD @Megaloceros: Zu der Frage, wie genau diese Briefe aussehen: Es sind Zeichnungen von Bryan und Max, unter die eben solche Bemerkungen geschrieben wurden. Die Zeichnungen waren anfangs noch „real“, also von den beiden abgezeichnet, wurden aber mit der Zeit eher fiktiv. Im letzten Kapitel wird angedeutet, dass der Zeichner auch ziemlich intime Momente zwischen Bryan und Max gemalt hat, zu denen es in der Realität eigentlich noch nicht gekommen ist (außer vielleicht in ihrer ersten Nacht – wer weiß das schon?) @Chris: Du hast Recht, Ray ist hier nicht der „typische“ Ray wie in den meisten FFs. Aber ich finde, die Rolle passt ganz gut zu ihm. Dass er so heftig darauf reagiert, liegt einfach daran, dass Max ihm vor Beginn der FF seine Liebe gestanden hat. Wäre er dadurch nicht so persönlich betroffen, dann hätte er sich vermutlich nicht ganz so sehr aufgeregt. Viel Spaß beim Lesen! Als Max und Kai abends wieder die Hotelsuite der Bladebreakers betraten, kam ihnen Tyson schon fröhlich entgegen. Er hielt einen angebissenen Schokoriegel in der einen und die Fernbedienung in der anderen Hand. „Wart ihr bei Max' Freund?“, fragte er munter. „Wie kommst du darauf?“, raunzte Kai ihn schlecht gelaunt an. Er machte sich nicht die Mühe, seine Jacke aufzuhängen, sondern schmiss sie einfach auf den Boden, genau wie seine Schuhe. „Weiß nicht“, sagte Tyson und legte die Fernbedienung ab, um hinter Kai herzuräumen. Er tänzelt fröhlich um Max herum und schubste diesen in Richtung Wohnzimmer. „Wart ihr? Wart ihr? Wart ihr?“, fragte er ungeduldig. In dem kleinen Wohnzimmer saßen Ray und Kenny auf der Couch und unterhielten sich leise, während im Fernseher Werbung lief. Die beiden sahen überrascht auf, als der gut gelaunte Tyson mit einem äußerst griesgrämigen Kai und einem verlegenen Max zu ihnen stieß. „Ich glaube, die beiden waren bei Max' Freund“, erklärte Tyson vielsagend. „HALT ENDLICH DIE FRESSE!“, brüllte ihn Kai an. Augenblicklich war es still. Tyson blickte Kai aus großen Augen an und Max befürchtete, dass sich schon sehr bald Tränen in ihnen bilden und nach unten kullern würden. So heftig hatte Kai Tyson schon lange nicht mehr angebrüllt. Normalerweise grummelte er nur genervt und beschränkte sich darauf, Tysons Lautstärke etwas nach unten zu regulieren. Aber eine solche Aggressivität... „Na, geht doch“, sagte Kai kühl, drehte sich um und verschwand in seinem Zimmer. Er knallte die Tür hinter sich zu. Max legte vorsichtig den Arm um Tyson. „Nimm's nicht persönlich“, sagte er tröstend. „Kai ist halt schlecht gelaunt.“ „Musst du ihn unbedingt vor meinen Augen angrabschen?“, fragte Ray missmutig und blickte konzentriert den Fernseher an. Max ließ Tyson wieder los und seufzte lautlos. „Ich will ihn doch nur trösten“, sagte er. „Trösten nennt man das in eurem Jargon also“, meinte Ray amüsiert. Einen Moment lang überlegte Max, was er darauf erwidern konnte. Er blickte Ray schweigend an, weshalb er das kleine, boshafte Grinsen wahrnehmen konnte. „Ray“, sagte er vorsichtig. „Kann es sein, dass du...?“ Er zögerte und schluckte den Rest der Frage hinunter. Ray war zwar ein Arschloch, aber er würde Kai nicht solche Briefe schicken. Oder? „Was denn?“, fragte Ray, noch immer die Augen fest auf den Bildschirm fixiert. „Du zeichnest doch gerne“, sagte Max vorsichtig. „Hast du...“ Wieder sprach er die Frage nicht aus. Wieso war er nicht vorher darauf gekommen? Ray konnte so gut zeichnen! Und er wusste, dass Max schwul war! Vielleicht hatte er Max beobachtet und ihn mit Bryan gesehen. „Alles okay?“, fragte Tyson verwirrt und endlich blickte auch Ray wieder auf. Max blickte zu Boden. „Du bist das gewesen, nicht wahr?“, fragte bitter. „Was?“ Ray regelte die Lautstärke herunter. „Was meinst du? Hast du was gegen mein Hobby?“ „Hör' einfach auf damit, ja?“, fauchte ihn Max an. „Lass' mich einfach in Ruhe!“ Ray lachte verlegen und warf Tyson einen hilfesuchenden Blick zu. „Kannst du mir mal erklären, wovon der Spinner redet?“ „DAS WEIßT DU GANZ GENAU!“, schrie Max. Auf einmal war alle Vernunft verschwunden. Er ging die zwei Schritte zum Sofa, holte aus und schlug dem noch immer da sitzenden Ray die Faust ins Gesicht. „Du hältst dich wohl für witzig, oder?“ Ray schrie erschrocken auf. „Verdammte Scheiße!“, rief er und hielt sich die blutende Nase. „Bist du wahnsinnig?“ „GIB' ES ZU!“, rief der Blondschopf und hob wieder die Hand. „Max, hör auf!“, wimmerte Tyson panisch und klammerte sich mit einem Mal an Max' erhobene Faust. „Was soll denn das?“ Max wandte den Blick langsam zu Tyson, der vorsichtshalber seine Hand wieder zurückzog. Langsam ließ Max den Arm sinken und trat einen Schritt zurück. „Tut mir Leid, Tyson“, murmelte er. „Das hättest du nicht mitkriegen sollen.“ Ray sprang auf und lief ins Badezimmer. Max sah ihm schweigend hinterher, bevor er sich umdrehte und in seinem Zimmer verschwand. Es war schon später Abend, als Tala wieder zurück in ihre Wohnung kam. Sobald Bryan hörte, wie die Haustür zugeschmissen wurde, verließ er sein Zimmer. Tala wusste nun, was los war. Kai hatte ihm offen ins Gesicht gesagt, dass Bryan und Max ein Paar waren. Ausreden gab es keine mehr. Bryan musste das beste aus der Situation machen und darauf hoffen, dass Tala seine Wut innerhalb der letzten Stunden abreagiert hatte. „Hi, Tala“, sagte Bryan, als der Rotschopf in die Küche kam und seine Jacke über einen Stuhl hängte. Einen Moment lang blickte ihn der Rotschopf schweigend an, dann ging er zum Kühlschrank und holte den Orangensaft heraus. „Gib' mir mal bitte ein Glas“, sagte er leise. Sofort kam Bryan der Aufforderung nach und beobachtete schweigend, wie sein Teamleader das Glas in einem Zug leerte, bevor er den Orangensaft zurückstellte. Erst dann wagte er es, wieder zu sprechen: „Wir sollten vielleicht reden.“ „Oh ja“, erwiderte Tala, noch immer mit gedämpfte Stimme. „Gehen wir raus?“ Sein Blick huschte kurz in Richtung Flur. Er wollte offenbar nicht, dass Ian oder Spencer etwas von ihrer Unterhaltung mitkriegten. Bryan nickte hastig. „Klar. Ich ziehe mir eben Schuhe an.“ Erst jetzt fiel ihm auf, dass Tala seine Schuhe gar nicht ausgezogen hatte. Der Rotschopf folgte ihm in den Flur und verließ schließlich nach ihm die Wohnung. „Es bringt momentan wohl nichts, wenn ich mich über dich ärgere“, sagte Tala, während sie nebeneinander her gingen. „Der Schaden ist angerichtet, also sollten wir versuchen, ihn irgendwie zu beseitigen. Wir rechnen später ab, kapiert?“ Bryan nickte leicht. „Heißt das, du schmeißt mich nicht aus dem Team?“, fragte er vorsichtig. „Nicht jetzt.“ Tala holte tief Luft und atmete diese langsam wieder aus, so als wolle er sich eine Denkpause verschaffen. „Ich kann dir nicht mehr vertrauen und das finde ich schade für's Team. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dich wirklich ausmustern soll.“ „Du hast Angst wegen der PR, oder?“, fragte Bryan und sprach damit Kais Argument aus. Tala hatte ihm so offen damit gedroht – eigentlich war es feige von dem Älteren, jetzt einen Rückzieher zu machen. Wäre Bryan nicht so erleichtert gewesen, hätte ihn die Schwäche, die Tala zeigte, vielleicht enttäuscht. „Nein“, antwortete Tala matt. „Unser Team hat nie gute PR gemacht. Eine Schlagzeile mehr oder weniger... Es würde unserem Team sogar eher entsprechen, eine Schwuchtel auszumustern, als sie zu behalten... Darum geht es mir wirklich nicht.“ „Und worum dann?“, fragte Bryan. Tala warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Könnten wir beim Thema bleiben? Wir müssen irgendwie herausfinden, von wem diese Briefe sind. Oder glaubst du immer noch, ich hätte das gemalt?“ „Das habe ich nie geglaubt“, murmelte Bryan. „Tut mir Leid, dass Kai das gesagt hat. Und auch, dass er dich so angebrüllt hat.“ „Ist ja nicht deine Schuld.“ Sie gingen langsam in Richtung eines Parks in der Nähe ihrer Wohnung. Eine Zeit lang schwiegen sie. Es war nicht jenes angenehme Schweigen, das einen mit anderen Menschen verbinden kann. Nein, es war vielmehr kühl und tat Bryan beinahe körperlich weh. Tala hatte ihm gesagt, dass er ihm nicht mehr vertrauen könne. Das war keine große Überraschung, aber irgendwie tat es trotzdem weh. In den letzten Monaten war ihre Freundschaft immer dünner geworden, jetzt schien sie vollends verschwunden zu sein. „Wer genau weiß jetzt eigentlich von euch beiden?“, fragte Tala nach einer Weile. „Du“, begann Bryan, „Ian und Kai. Niemand sonst.“ „Sicher?“, fragte Tala. „Sicher“, bestätigte Bryan. „Sowas kann leicht durchsickern“, meinte Tala. „Außerhalb der Teams weiß es niemand?“ „Niemand“, antwortete Bryan. „Stell' dir mal vor, Kai führt Tagebuch und Tyson liest es“, sagte Tala. „Oder Ian plappert Spencer gegenüber mal wieder alles aus, was er weiß.“ „Ian meinte, er hätte es Spencer nicht gesagt“, murmelte Bryan. „Das waren auch nur Gedankenspielereien. Ian pennt doch ständig im Wohnzimmer vorm Fernseher ein. Was, wenn er im Schlaf spricht und Spencer es mitkriegt?“, fuhr Tala fort. „Ich will dir damit nur sagen: Beide Teams leben auf derart engem Raum zusammen... Es kann leicht passieren, dass da ein Geheimnis versehentlich und unwissentlich weitergegeben wird.“ „Soll heißen?“, fragte Bryan. „Ich habe eine Idee, wie wir herausfinden, wer es war.“ „Es geht nicht um künstlerisches Talent, sondern um Geduld“, meinte Kai barsch. „Die solltest du beim Beybladen nämlich haben, Tyson!“ „Aber was nützt es mir beim Beybladen, wenn ich Bilder malen kann?“, jammerte Tyson und sah traurig das Gesicht an, das er auf sein Blatt gemalt hatte. „Forscher haben herausgefunden, dass beim Beybladen.. dieselben Regionen im Gehirn genutzt werden wie beim Zeichnen“, erklärte Kai nachdenklich und hätte sich für diese schwachsinnige Äußerung am liebsten selbst geohrfeigt. „Deshalb übt ihr das jetzt. Du auch, Ray.“ „Nein“, sagte Ray scharf. Max sah verwundert von seinem Blatt auf. War das etwas ein Geständnis? Tala hatte die Idee geäußert, beide Teams ein Bild abzeichnen zu lassen.. und anschließend die Zeichenstile ihrer Teamkollegen mit dem des ominösen Künstlers zu vergleichen. „Und warum nicht?“, fragte Kai kühl und warf Max einen kurzen, warnenden Blick zu. Er wollte offenbar erst ein Geständnis, bevor Max auf den Chinesen los ging. „Weil Max mir dann wieder das halbe Gesicht zertrümmert“, meinte Ray schnippisch und deutete auf seine geschwollene Nase. „Max arbeitet an seinem eigenen Bild“, murrte Kai. „Noch“, sagte Ray eindrücklich. „Verdammte Scheiße, jetzt mal' endlich oder du sitzt die ganze nächste WM über auf der Ersatzbank!“, fauchte ihn Kai an. Ray verdrehte die Augen, nahm jetzt den Stift zur Hand und fing an, das Bild zu skizzieren. „Das machst du ja großartig, Spencer“, meinte Tala sarkastisch. „Könntest du jetzt bitte mit dem Bild anfangen?“ „Ich hab' doch schon angefangen“, verteidigte Spencer sich. „Ich male von rechts unten nach links oben ab.“ „Die Signatur des ursprünglichen Künstlers gehört aber nicht dazu!“, sagte Tala gereizt. „Wenn du sagst, dass ich das Bild abmalen soll, dann schon“, rechtfertigte Spencer die sorgsam abgemalte Signatur, die den unteren Rand seines Blattes zierte. „Ich weiß, dass du Unterschriften fälschen kannst“, ärgerte sich Tala. „Jetzt mal' gefälligst das verdammte Bild ab!“ „Mach' ich doch“, murmelte Spencer gekränkt. „Das ist ein Test, oder?“, flüsterte Ian Bryan zu. Überrascht sah der Ältere ihn an. „Wieso sollte es?“, fragte er und schielte auf Ians Bild. Auch der Jüngste aus dem Team hatte noch nicht angefangen zu zeichnen. Stattdessen hatte er ebenfalls zehn Minuten darauf verwendet, die Signatur zu kopieren. Ian grinste schief. „Guck' nicht auf mein Bild“, sagte er und nahm ein Buch, um es hochkant zwischen sich und Bryan zu stellen. „Tala, ich kann mich nicht konzentrieren, wenn hier alle sitzen. Wie soll ich mich da inspirieren und beflügeln lassen?“ „Du sollst dich nicht inspirieren oder beflügeln lassen, sondern das verdammte Bild abzeichnen“, meinte Tala aggressiv. Ian verdrehte die Augen. „Warum malst du eigentlich nicht?“, fragte er. „Wenn das so gut für unser Gehirn sein soll, könnte es dir auch nicht schaden.“ Einen Moment lang wirkte Tala so, als wolle er widersprechen, dann jedoch nahm er sich demonstrativ ein Blatt, einen Bleistift und die Kopie der Bildes. „Ich geh aber ins Wohnzimmer“, beschloss er. „Wie soll man sich bei euch Kindern denn konzentrieren?“ „Namen draufgeschrieben?“, fragte Kai. „Gibt es jetzt etwa Noten dafür?“, wollte Ray höhnisch wissen und setzte demonstrativ eine geschwungene Unterschrift unter sein Bild, das mit Sicherheit die Bestnote bekommen hätte. Unglücklich schielte Max Rays Meisterwerk an. Es war verdammt gut, wirklich, aber... es war anders. Anders als die Zeichenkünste des geheimen Briefeschreibers. Natürlich konnte man bei einer solchen Aufgabe seinen Stil verfälschen, wenn man ahnte, weshalb Kai sie zeichnen ließ, aber Rays Linien waren mit einer solchen Perfektion gemalt, dass er bestimmt jahrelang daran gearbeitet hatte. Er malte sehr schnell und mit festen Linien, der geheimnisvolle Schreiber jedoch malte eher mit simplen, weichen Strichen, die dennoch so passend gesetzt wurden, dass die Bilder perfekt erschienen. Aber es war eben nicht Rays Perfektion. „Tut mir Leid, dass ich dich gestern geschlagen habe“, meinte Max, als er den Namen unter sein eigenes Bild setzte und es Kai gab. Erst als Ian seinen Namen klitzeklein auf die Rückseite des Bildes gemalt hatte, nahm er das Buch zwischen sich und Bryan weg. „Und der, der am schlechtesten malt, hat die nächste Woche über Tischdienst“, prophezeite er. „Tüte die Bilder einfach ein und bring' sie zu Tala, okay?“, fragte Bryan und warf einen kurzen Blick zu Spencer, der ebenfalls seinen Namen auf die Rückseite malte. „Ich gehe in mein Zimmer.“ „Klar“, sagte Ian arglos und legte die Bilder übereinander. Erst als Bryan den Raum verlassen hatte, griff er unter Spencers fragenden Blicken zum Radiergummi. „Wir haben einen Gewinner“, sagte Tala gespielt enthusiastisch. „Exakt derselbe Zeichenstil. Das Arschloch hat nicht einmal versucht, anders zu zeichnen als sonst.“ Er legte demonstrativ das Blatt auf den Tisch. Max atmete tief durch. „Wow“, sagte er dann. „Wer?“, fragte Kai. „Keine Ahnung“, erwiderte Tala kühl. „Irgendwer aus meinem Team hat die Namen von allen Bildern radiert.“ Mir ist aufgefallen, dass Bryan und Max in diesem Kapitel nicht ein einziges Mal zusammen auftauchen ;___; Wie ärgerlich. Aber ich misste den Zeichentest unbedingt reinbringen oo“ Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und ihr verzeiht mir die lange Wartezeit *lieb guckt* Ich freue mich wie immer über Kommentare, Spekulationen (yay!) und auch negative Kritik. LG, Joey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)