Mental blackout von JoeyB ================================================================================ Kapitel 8: Einen Versuch wert? ------------------------------ Hallo! Danke für die Kommentare!! *strahl* *alle knuddelt* Zu dem Kapitel: Es ist lang geworden, ich weiß. ich habe den Dialog mit Bryan, Spencer und Ian in der Schule irgendwann geschrieben und er ist relativ lang geworden, aber ich wollte den nicht einfach so stehen lassen, deshalb habe ich noch gleich die nächste Szene geschriebne und die wurde dann immer länger und hat ein Eigenleben entwickelt... Gruselig. Jedenfalls ist das Kapitel jetzt sehr lang und irgendwie gar nicht romantisch oder so. Egal... Rückblick: Im letzten Kapitel hat Max Tyson gestanden, dass er schwul ist und wurde von dessen Neugierde überrumpelt („Hattest du schon mal Sex mit 'nem Kerl? „Hast du einen festen Freund?“ etc.). Bryan hingegen hatte einen Streit mit Tala, weil der ihn und Max im Park bei einem Kuss erwischt hat. Tala hat ihm verboten, Max zu treffen und ihm mit einem Rausschmiss aus dem Team gedroht. ------ Bryan verbrachte den restlichen Vormittag vor dem Fernseher. Er wusste nicht, was er sonst hätte tun sollen. Normalerweise trainierten sie um diese Uhrzeit, aber das Training war ja ausgefallen. Wegen ihm. Und Spencer und Ian waren weg. Tala saß zwar in seinem Zimmer, aber Bryan hatte nun wirklich nicht vor, sich mit Tala zu beschäftigen. Also langweilte er sich. Er hatte einen Kanal eingeschaltet, auf dem Kinderserien liefen. Immerhin passierte in solchen Sendungen etwas. Ansonsten liefen nur Talkshows und Gerichtssendungen, denen Bryan überhaupt nichts abgewinnen konnte. Bryan schloss die Augen und lauschte der kindlichen Stimme einer Zeichentrickfigur, ohne wirklich mitzukriegen, was sie sagte. Er wollte zu Max. Jetzt, da Tala es ihm direkt verboten hatte, war der Reiz, sich mit Max zu treffen noch größer. Vielleicht hatte Tala zumindest teilweise Recht mit der Behauptung, Bryan würde Spaß daran haben, Dinge zu tun, die ihm verboten worden waren. Aber Bryan wusste, dass er auch ohne ein Verbot zu Max wollen würde. Er stand auf und schaltete den Fernseher aus. Er würde einfach zu Max gehen. Er würde jetzt seine Schuhe und seine Jacke anziehen und zu dem Hotel der Bladebreakers gehen. Max machte sich doch bestimmt Sorgen! Als Bryan in den Flur getreten und in seine Schuhe geschlüpft war, öffnete sich die Haustür und seine beiden entschwundenen Teamkollegen betraten nacheinander das Haus. „Hey“, sagte Ian und zog seine Schuhe aus, um sie fein säuberlich neben Talas dort stehendes Paar zu stellen. Spencer grüßte ebenfalls kurz und tat es ihm gleich. „Wo willst du hin?“, fragte Ian. „Zu...“ Bryan überlegte einen Moment zu lange. „Ich weiß noch nicht so recht.“ „Er will es uns nicht sagen“, stellte Spencer gespielt enttäuscht fest, wobei er nicht Bryan sondern Ian ansah. „Wie finden wir denn das?“ Ian schüttelte resignierend den Kopf. „Nicht gut. Gar nicht gut.“ Bryan stöhnte gereizt. „Lasst mich einfach in Ruhe, okay?“, murrte er schlecht gelaunt. Er hatte keine Lust, jetzt auch noch von seinen anderen beiden Teamkollegen blöd angemacht zu werden. Dafür fehlten ihm heute einfach die Nerven! „Hast du gehört?“, fragte Spencer Ian. „Wir sollen ihn in Ruhe lassen!“ Abermals schüttelte Ian den Kopf, dieses Mal fassungslos. „Früher waren mir mal ein Team und haben alles gemeinsam gemacht“, erinnerte er sich. „DAS waren noch Zeiten“, stimmte ihm Spencer zu. „Damals hatten wir keine Geheimnisse voreinander“, schwelgte Ian in Erinnerung. „Und wir haben auch niemals versucht, ein Gespräch einfach so abzuwürgen“, ergänzte der Blondschopf. „Was wollt ihr von mir?“, fragte Bryan schließlich ergeben. Wenn seine Teamkollegen so penetrant nervten, taten sie das meistens nicht aus Langeweile, sondern weil sie einen Grund hatten. Und sie würden nicht eher Ruhe geben, bis sie hatten, was sie haben wollten. „Wir wollen bloß wissen, wo du hingehst“, sagte Spencer, der sich gerade eindeutig zum Rädelsführer machte. Bryan verdrehte die Augen. „Weiß ich noch nicht“, log er erneut. Spencer grinste leicht und imitierte Bryans ablehnende Haltung, um ebenfalls mit den Augen zu rollen. „Warum lügst du?“, wollte er wissen. Ian lehnte mittlerweile an der Wand, schräg hinter Spencer. Wie die beiden so dastanden, kam sich Bryan beinahe in die Enge getrieben vor, obwohl er mit dem Rücken zu Tür stand. Leider zur geschlossenen Tür. „Weil ich nicht will, dass ihr wisst, wo ich hingehe“, sagte er versucht ruhig. „Weil du allein gehen willst oder weil es dir peinlich ist, wo du hingehst?“, prüfte Spencer. „Weil ich alleine gehen will“, seufzte Bryan. Allmählich verlor er fast schon wieder die Lust, zu Max zu gehen. Ob Tala das wohl eingefädelt hatte? Wussten die beiden eventuell schon von Max und ihm? „Warum?“, hakte Spencer nach. „Weil ihr beiden das unerfreuliche Talent habt, mir sowohl den letzten Nerv, als auch sämtliche Lust am Leben zu rauben“, murrte Bryan und öffnete die Tür. „Weiß Tala, wo du hingehst?“, mischte sich Ian mit leise, aber fester Stimme ein. Endlich hatte Bryan das Gefühl, die Situation zu verstehen. Spencer war nicht der Rädelsführer, er sprach nur. Natürlich hatte Ian das geplant. So wie er den Kleinwüchsigen kannte, hatten die beiden vor der Haustür gewartet. Darauf gewartet, dass er das Haus verlassen wollte, um ihn festzunageln und auszufragen. Das war typisch für Ian. Er ließ Spencer nur sprechen, weil der bedrohlicher wirkte. „Nein.“ Bryan schloss die Tür wieder. „Was wollt ihr eigentlich von mir? Es geht euch doch nicht darum, wo ich hingehe.“ Spencer warf einen abschätzenden Blick nach hinten, so als wolle er sichergehen, dass Ian der Meinung war, sie hätten Bryan lange genug genervt und verärgert, um endlich eine vernünftige Antwort zu erhalten. Ian nickte leicht, woraufhin Spencer einen Schritt nach vorne trat. Er stand jetzt direkt vor Bryan. „Was ist gestern passiert?“, fragte er. „Wir haben trainiert“, antwortete Bryan ausweichend und zog die Tür hinter sich wieder auf. „Sorry, aber ich muss jetzt wirklich gehen.“ Er hatte die Tür noch nicht ganz aufgemacht, als Spencer sie wieder zuschmiss und ihn am Arm packte. „Wenn du es uns nicht so sagst, müssen wir wohl ungemütlich werden“, zischte er so aggressiv, dass Bryan erschrocken zusammenzuckte. Auch wenn er Spencer im Moment fast schon hasste, bewunderte er ihn dafür, so lange die Ruhe zu behalten und im richtigen Moment aggressiv zu werden. Wie schaffte der Blondschopf das nur? Bryan kannte niemanden, der seine Gefühle so im Griff hatte wie der Blondschopf. „Was hast du dieses Mal angestellt, dass Tala so sauer auf dich ist?“ Nun übernahm Ian das Wort und kam näher. „Hast du gesoffen, dich geprügelt, Drogen genommen...?“ „Nichts davon“, knurrte Bryan gereizt, obwohl ihm gleichzeitig ein Stein vom Herzen fiel. Also wussten die beiden nicht, wobei ihn Tala am Vortag erwischt hatte! „Ich habe keine Ahnung, wovon ihr Arschlöcher redet!“ „Doch, hast du“, widersprach ihm Ian ernst. „Ich lasse dich erst los, wenn wir beide wissen, was deine neueste Schandtat war“, drohte Spencer und drückte etwas fester zu. „Bist du bescheuert?“, empörte sich Bryan und versuchte sich loszureißen. „Du brichst mir gerade den Arm, du Holzkopf!“ „Sag' uns doch einfach die Wahrheit“, verlangte Spencer, lockerte den Griff allerdings. Dennoch war sich Bryan sicher, dass er am nächsten Tag blaue Flecken haben würde. Er wägte in Gedanken die Möglichkeiten ab, die ihm blieben. Er war wirklich nicht scharf darauf, hier in Spencer Armen zu verhungern (und er traute Spencer durchaus so viel Ausdauer zu, ihn bis zum Tod festzuklammern, nur weil Ian es ihm befohlen hatte). Also musste Bryan irgendetwas sagen. Die Wahrheit? Quatsch! Es reichte ihm schon, dass Tala und Max wussten, dass er schwul war. Nur leider war er auch kein guter Lügner. Vielleicht reichte ja die halbe Wahrheit: „Er hat mich gestern beim Knutschen erwischt und war nicht sehr erfreut darüber.“ Er seufzte tief. „Lässt du mich jetzt bitte los, Spence?“ „Warum hat er was dagegen, wenn du rumknutschst?“, fragte Spencer misstrauisch. „Bei mir hat er noch nie was dagegen gesagt!“ „Dann freu' dich!“, fauchte Bryan. „Genieß' es, dass Tala nicht alles an dir schlecht macht!“ „Mit wem hat er dich erwischt?“, fragte Ian weiter. „Das geht euch einen Scheißdreck an!“, meinte Bryan. „Ich hab' euch geantwortet, also lasst mich gefälligst gehen!“ Abermals warfen sich Spencer und Ian diese Blicke los, dann plötzlich ließ Spencer ihn los, wobei er es nicht lassen konnte, ihn gegen die Tür zu schubsen. „Komm, Krümel“, sagte er und verschwand mit Ian in der Küche. Bryan atmete tief ein und aus und wartete einige Augenblicke, bevor er sich wieder regte. Augenblicke, in denen er in die Stille lauschte und darauf wartete, dass irgendwer zu ihm kommen und ihn blöd anmachen würde. Jetzt hatte er nicht nur Tala, sondern auch noch Ian und Spencer gegen sich aufgebracht! Dabei hatten die beiden doch gar nichts damit zu tun! Warum mussten sie sich überhaupt überall einmischen? Das war ein Streit zwischen Tala und ihm – es stand diesen beiden Idioten gar nicht zu, mitzureden! Zumal sie natürlich mal wieder auf Talas Seite standen... Das war so typisch! Als er schließlich ins Freie trat und die Tür hinter sich zuschmiss, spürte er, wie seine Augen feucht wurden. Er schluckte das Bedürfnis, zu weinen, hinunter und wischte sich über die Augen. Er wollte zu Max, sofort. „Jetzt renn' doch nicht so!“, beschwerte sich Tyson keuchend. „Wir können doch auch zusammen zum Hotel gehen!“ „Hm“, machte Max und nickte widerwillig. Er hatte jetzt eigentlich keine Lust, Tyson zu unterhalten. Es war ihm schon schwer gefallen, seine Konzentration auf das Training zu lenken. Wenigstens jetzt ,auf dem Weg ins Hotel, wollte er sich in Ruhe Sorgen um Bryan machen und sich selbst Hoffnung zusprechen, dass Tala Bryan nicht umgebracht hatte. Nach dem gestrigen Abend hatte er an kaum etwas anderes gedacht. Er sah immer Bryan blasses und Talas wütendes Gesicht vor sich. Irgendwie glaubte er nicht, dass er Bryan so schnell wiedersehen würde. Tala würde es ihm verbieten. Und Bryan würde tun, was Tala ihm sagte. „Was ist denn los, Max?“, fragte Tyson. „Nichts.“ Max lächelte schief. „Ich bin nur kaputt vom Training. Kai hatte heute ziemlich schlechte Laune, hm?“ Er zwang sich, fröhlich zu klingen. Das konnte er gut. Er schaffte es, auf dem Weg zum Hotel Tysons Beschwerden über ihren Teamleader zu ertragen und hin und wieder halbe Sätze einzuwerfen, um seinem Freund neue Ideen zum Meckern zu geben. Doch wirklich zuhören... Das schaffte er gerade nicht. Als sie das Hotel erreicht hatten, drehte Max, ohne selbst zu wissen, warum, den Kopf zur Seite. Und dann sah er ihn. Er stand in einer Seitengasse. Und dann war er verschwunden. War das eine Einbildung gewesen? Max blickte wieder zu der Gasse. Dann stupste er Tyson an. „Ich muss noch kurz was erledigen“, murmelte er. „Geh' schon mal rein. Ich komme dann irgendwann nach...“ Er wartete, bis Tyson im Hotel verschwunden war, bevor er zurück auf die Straße ließ und in die Gasse einbog, in der er Bryan gesehen hatte. Und tatsächlich stand er da im Schatten einer Hauswand. „Oh Gott“, lachte Max erleichtert und lief die letzten Meter zu ihm, um ihm um den Hals zu fallen. „Ich habe so eine Angst um dich gehabt!“ Er drückte sich an Bryan, der die Umarmung zaghaft erwiderte. „Tut mir Leid“, sagte Bryan leise. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.“ „Was ist passiert?“ Max löste sich wieder von ihm und blickte prüfend in Bryans Gesicht. Das Veilchen, das er vor ein paar Tagen gehabt hatte, war inzwischen ziemlich verblasst. Und ansonsten schien er unverletzt zu sein. „Er hat mir nicht weh getan, keine Angst“, beschwichtigte ihn Bryan. „Wir haben uns nur gestritten und so...“ Er nahm Max' Hand in seine eigene. „Er war nicht sehr begeistert darüber, dass wir... naja.“ Er lächelte gequält und ging ein paar Schritte, tiefer in die Gasse hinein. Weg von der Hauptstraße. „Und trotzdem bist du hier?“ Max ließ sich von ihm mitnehmen. Er genoss die Wärme von Bryans Hand und das befreiende Gefühl, sich keine Sorgen mehr machen zu müssen. „Ich hätte gedacht, er würde es dir verbieten.“ „Hat er auch.“ Bryan verzog das Gesicht. „Er meinte, er würde mich aus dem Team schmeißen, wenn ich noch einmal mit dieser kleinen Kröte rummache.“ Die letzten Worte hatte er spöttisch ausgesprochen. „Das war sein Wortlaut.“ Er lächelte auf Max herab. „Aber ich mache nicht mit irgendwelchen Kröten rum. Er soll sich in Zukunft etwas präziser ausdrücken, wenn er ernst genommen werden will.“ Er blieb stehen und beugte sich zu Max vor, um ihn sanft zu küssen. Max schloss die Augen und legte eine Hand in Bryans Nacken, um diesen daran zu hindern, den Kuss wieder zu unterbrechen. Als sie sich schließlich wieder voneinander lösten, fiel Max eine der Fragen, die ihm Tyson in der Nacht gestellt hatte, wieder ein. Sollte er es wagen? „Du... Bryan?“, fragte er zögerlich. „Hm?“, machte Bryan und blickte sich in der Gasse um. Sie waren weit genug gelaufen, um von der Hauptstraße aus nicht mehr gesehen werden zu können. „Ich wollte fragen, was jetzt eigentlich... also...“ Max lachte verlegen. „Also, was...?“ Bryan sah nachdenklich die Hauswand an. „Ich nehme an, du willst wissen, in welchem Verhältnis wir zueinander stehen?“, riet er vorsichtig. Max nickte leicht. „Wäre schön, das zu wissen.“ „Okay...“ Bryan lächelte schief. „Ich habe keine Ahnung. Was denkst du?“ Der Blondschopf zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es auch nicht. Naja, wir haben uns geküsst... Mehr als nur einmal... Und irgendwie ist es ja auch richtig schön mit dir. Aber...“ „Aber es ist schwierig wegen unseren Teams“, führte Bryan seinen Gedanken zuende. „Ja, ich weiß.“ Max seufzte lautlos und drückte sich gegen den Körper des Älteren. „Wollen wir es trotzdem versuchen?“, fragte er dann leise. Er blickte zu Bryan hoch. „Es ist mir unangenehm, jemanden zu küssen, mit dem ich gar nicht zusammen bin. Das kommt mir irgendwie falsch vor.“ „Du weißt hoffentlich, dass ich dir nicht viel zu bieten habe“, meinte Bryan. „Wir können nicht zusammen ausgehen, weil uns jemand erkennen und die Presse informieren könnte. Wir können uns nicht gegenseitig besuchen, weil unsere Teams sich gegenseitig hassen. Wir können...“ Er unterbrach sich selbst. „Das könnte schwierig werden, Kurzer.“ Abermals nickte Max leicht. „Ja, ich weiß. Aber es ist doch einen Versuch wert, oder?“ Bryan lächelte noch immer schief. „Ja, das ist es.“ Er beugte sich vor und küsste Max sanft auf die Lippen. „Dann sind wir jetzt wohl ein Paar, oder?“, fragte er leise und hauchte Max einen weiteren Kuss auf die Wange. „Ja, sind wir“, erwiderte Max zufrieden. -------- Das ist so untypisch für mich. Keine Liebesschwüre, sondern eine sachliche Unterhaltung in einer dunklen Gasse. Krass Oo“ Ich werde auf meine alten Tage richtig unromantisch. Ich glaube, ich habe verlernt, Liebe zu beschreiben *drop* Aber wirklich lieben tun sich die beiden noch nicht. Sind nur verknallt oder so. Hm... Wird schon noch, denke ich *lol* Ich freue mich wie immer über Kommentare! Danke^^ Bye Nathera Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)