Zwei Alternativen von silvermoonstini ================================================================================ Kapitel 17: Krisenmanagement für Anfänger ----------------------------------------- Chapter 17 : Krisenmanagement für Anfänger Ich ignorierte Kay und das Wohnzimmer erst mal und setzte Wasser zum Kochen auf. Mit meinen Krücken humpelte ich zur Wohnzimmertür und klopfte an die Milchglasscheibe, welche in die Tür eingesetzt war. Sehen konnte ich Kay nicht, antworten tat er auch nicht. „Kay? Du kannst rauskommen, sie ist gegangen und kommt heute auch nicht wieder.“ Nichts. Dann ein zögerndes Räuspern. „Bist du dir sicher?“ „Ich weiß es, jetzt komm schon da raus, du musst noch Essen machen.“ Langsam öffnete sich die Tür und Kay trat in den Flur. Er hatte ein blaues Auge und seine Unterarme bluteten an mehreren Stellen. Zum Glück war Emily vor Kays Rückzug nicht an die Küchenmesser gekommen, sonst säße sie vermutlich bald im Gefängnis... Und da hatte ich mir um sie Sorgen gemacht...Verrückte Welt! Kay sah mich kurz in Gedanken versunken an, dann klarte sein Blick auf und er besah sich seine aufgekratzten Unterarme. „Brauchst du Pflaster?“ fragte ich ihn. „Vielleicht keine dumme Idee...“ murmelte er. Da ich mit den Krücken in meiner Mobilität ziemlich eingeschränkt war, beschrieb ich ihm, wo die Pflaster im Badezimmer lagen und setzte mich in die Küche. Nach einer Weile kam Kay –ziemlich zugepflastert- ebenfalls in die Küche. Einige Minuten saßen wir uns stumm gegenüber, bis Kay schließlich aufstand und am Herd herumzuwerkeln begann. Noch immer herrschte Schweigen zwischen uns. Ich hatte für Kay Partei ergriffen und er hatte es mitgekriegt. Ich hatte ihn nicht mit Emily zusammen rausgeschmissen oder mit ihrer Unterstützung die Polizei gerufen. Ich hatte Emily ihn nicht umbringen lassen. Stattdessen hatte ich ihm beruhigend zugeredet und ihm Pflaster angeboten, nachdem die einzige Person die sein unbeschadetes Hier bleiben gefährden könnte, von mir – mehr oder weniger- davon geschickt worden war. Ich hatte ihm unbewusst mein Einverständnis gegeben hierzubleiben. Kay. Mir wurde schlecht. Kalter Schweiß stand mir plötzlich auf der Stirn während mich Panik überflutete! Was sollte, was konnte ich tun?! Ohne meine Krücken humpelte ich so schnell es ging ins Bad – ohne auf meinen protestierenden Fuß zu achten – und erbrach mich ins Klo. Zitternd hockte ich vor der Toilette als Kay hereinstürzte. Mitleidig sah er auf meine zitternde, erst von ihm und nun von ihren Erinnerungen gequälte Gestalt. Ich zitterte halb apathisch vor mich hin, während Tränen der Angst und beginnenden Wahnsinns über meine Wangen liefen. Ich schloss schließlich die Augen und wiegte mich hin und her. Die Tränen störten mich nicht wirklich und ich weinte, ließ los und wiegte mich weiter. Ich bemerkte nicht wie Kay auf die Knie fiel und ebenfalls zu weinen begann. Sehr viel später als ich mich etwas beruhigt hatte, begann ich die Welt um mich herum wieder wahrzunehmen. Ich bemerkte, dass ich vor der vollgekotzten Toilette saß und dass Kay hinter mir kniete und weinte. Auch ich hatte geweint und fühlte mich ziemlich kaputt. Ich wischte mein Gesicht ab und richtete mich ein wenig auf. Kay hatte mir wehgetan obwohl er mich angeblich liebte. Nun hatte ich ihm gezeigt –unfreiwillig- wie sehr er mich verletzt hatte. Die Schmerzen die er mir zugefügt hatte, fielen auf ihn zurück und obwohl das nur gerecht war, tat er mir nun Leid..! Ich reichte ihm die Hand. Eine symbolträchtige Geste. Das Leid sollte endlich ein Ende finden; bei mir und bei ihm. „Wir sollten damit aufhören uns zu verletzen, gegenseitig aber auch uns selbst.“ Kay nahm meine Hand und stand auf – ich kniete noch immer wegen meinem Fuß. Kay zog mich auf die Beine und bevor mein Fuß wegen der Belastung protestieren konnte, fand ich mich auf seinen Armen wieder. Meine Krücken standen noch in der Küche, wo er mich nun hintrug. Diesmal beschwerte ich mich zur Abwechslung mal nicht, ich war in Gedanken versunken. Ich hatte Kay nicht wirklich verziehen, sondern quasi die Anweisung gegeben einander nicht mehr zu schaden. So einfach konnte ich ihm nicht verzeihen, dazu war der angerichtete Schaden zu groß. Aber Kay war mir auf eine verquere Art und Weise sympathisch. Außerdem war es ganz praktisch, jemanden zu haben der für mich sorgte, während ich mit den Krücken herumlaufen musste. Emily war entsetzt von mir, weil ich Kay nicht anzeigen konnte, was sie als nicht wollen auslegte. Dummerweise lag sie damit gar nicht soo falsch... Emily würde mich vor allem bei ihrer derzeitigen Laune nicht bemuttern wollen und wenn Kay sowieso hier war... Ob ich ihm irgendwann verzeihen konnte, wusste ich nicht, andernfalls wäre unser Verhältnis wohl für immer ein schlechtes. Leider konnten wir nicht wirklich wieder bei Null anfangen und was wir sonst tun sollten, wusste ich auch nicht. Solange ich meine Erinnerungen nicht verarbeitet hatte, würde ich jedes Mal wenn ich Kay ansah in eine Panikstimmung verfallen, wie ich sie gerade erlebt hatte oder in Hass. Auch auf mich selbst, weil ich ihn nicht bei einer der passenden Gelegenheiten losgeworden war. Wir waren in der Küche angekommen; leider hatte keiner daran gedacht den Herd auszustellen, so dass nun nicht nur die Raumtemperatur in unangenehme Bereiche gestiegen war, sondern auch das Fenster beschlagen. An den Küchenschränken über dem Herd perlten Kondenswassertropfen und das Wasser im Topf hatte sich stark verringert, während es stark brodelnd kochte. Ich griff mir einen Lappen und wischte einhändig die Schränke trocken. Mit der anderen Hand hielt ich die linke Krücke, um meinen Fuß nicht belasten zu müssen. Kay öffnete das Fenster, um den Wasserdampf aus dem Raum zu kriegen und das Fensterglas wieder in seinen durchsichtigen Zustand zu befördern. Als nächstes schnappte er sich den Topf und füllte Wasser nach, dazu gab er ein paar Teelöffel Salz und einen Schuss Sonneblumenöl. So wie es aussah würde es heute Nudeln geben. Ich schleppte mich zu meinem Stuhl und auch Kay setzte sich wieder hin. Erneut herrschte Schweigen. Als das Wasser wieder kochte, kippte Kay eine ganze Tüte Nudeln ins Wasser; wer sollte die denn alle essen?! Ich unterdrückte einen Seufzer und sah mich in meiner Küche um. Stumm saßen wir da, nur unterbrochen davon, wenn Kay aufstand um Soße anzurühren oder die Nudeln umzurühren und dabei notwendigerweise Geräusche verursachte. Zwanzig Minuten später war das Essen fertig, Kay deckte den Tisch und füllte Nudeln auf, an der Soße bediente ich mich selber. Schweigend begannen wir zu essen. &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&& Ich weiß es ist wenig und es kommt spät...Irgendwie stellte das Tippen in letzter Zeit eine große Hürde für mich dar, um nicht zu sagen eine unüberwindbare... Schreiben kann ich im Moment gut, die Geschichte wächst und gedeiht. Neulich hatte ich allerdings das eklige Gefühl plötzlich das perfekte Ende geschrieben zu haben, nach zwei Minuten Verwirrung, Ärger und einem kurzen Gespräch mit lexy-puschel (Und einem anderen Song als Schreibmusik) konnte ich dann zum Glück weitersinnen und –schreiben, aber das war echt gruselig... Der Gedanke mich jetzt schon von dieser Geschichte zu trennen, erscheint mir gar zu fürchterlich und das imaginäre „Ende“ in meinem Kopf war für mich ein Schreckgespenst ungeahnter Größe. Mein Dank geht dieses Mal vor allem an lexy-puschel, gambu-chan und Raubtierkatze weil sie mich alle in den letzten Tagen sehr unterstützt haben, durch Anregungen, Motivation zum Tippen und weil ich die drei einfach alle furchtbar lieb hab! Dank natürlich auch an alle unermüdlichen Kommischreiber/Innen, ohne euch würde diese Geschichte bestimmt irgendwann mangels Inspiration eingestellt werden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)