Zwei Alternativen von silvermoonstini ================================================================================ Kapitel 15: Einmal Gefühlsachterbahn bitte. ------------------------------------------- Chapter 15 : Einmal Gefühlsachterbahn bitte. Er zog mich hinein, wobei ich fast hingefallen wäre. Hinter mir schloss Kay die Tür; er schloss ab und ließ den Schlüssel - den er mir aus der Hand gerissen hatte- in seiner Hosentasche verschwinden. Dann sah er mich an. „Du kannst doch nicht einfach so verschwinden, ich hab mir Sorgen gemacht!“ „Ja und?“ erwiderte ich nur. Sollte er sich doch so viele Sorgen machen wie er wollte. Ich drehte mich um und wollte auf meinen Krücken davon humpeln, doch er hielt mich am Arm fest. „Willst du das einfach so ignorieren?“ „Was soll ich sonst machen? Mich entschuldigen!? Wenn ich mein Abi haben will, sollte ich schon zur Schule gehen anstatt mich von meinem Vergewaltiger in meiner Wohnung einsperren zu lassen, meinst du nicht?!“ Kay sah mich ein wenig traurig an, dann nickte er niedergeschlagen und ließ meinen Arm los. Ich fühlte ein Triumphgefühl, als ich allerdings einen zweiten Blick auf Kay warf, hatte ich plötzlich einen schalen Geschmack im Mund und mein Triumph versandete rasch. Ich humpelte ins Wohnzimmer, warum fühlte ich mich wegen Kay schlecht? Tat er mir etwas Leid? Nach allem was er mir angetan hatte, sollte er mir Leid tun? Das konnte nicht sein, aber schlecht fühlte ich mich trotzdem. Ich ließ mich auf das Sofa fallen und lehnte mich an die Wand hinter mir, aus dem Augenwinkel beobachtete ich Kay der in der Tür stand. „Du tust mir Leid Kay, du versuchst mir näher zu kommen, aber du schaffst es nur physisch und nur mit Gewalt, psychisch stößt du mich so immer weiter weg. Kannst du nicht ohne Gewalt? Bist du so primitiv? Du tust dir selber dadurch weh, dass du mir weh tust, weil ich dich dadurch nur noch mehr verachte und du mich so nie bekommst.“ Ich lachte kurz auf. Ich erklärte ihm gerade wie er mich kriegen könnte, hasste ich mich so sehr? Kay kniete sich neben mich auf das Sofa und streichelte meine Wange mit dem Rücken seiner Finger. Ich zitterte, dann stieß ich seine Hand grob weg. Ich legte meinen Kopf auf die Rückenlehne und atmete tief durch um mich zu beruhigen und dem Zittern Einhalt zu gebieten. Nach einigen Minuten begann Kay wieder über meine Wage zu streichen, diesmal zitterte er. Sein Streicheln wurde sicherer, doch ich zitterte noch immer. Ich drehte mich zu Kay. „Das... tu das nicht, Kay...“ Doch Kay streichelte weiter, nun mit seinen Fingerspitzen. Ich holte tief Luft; es klang wie ein Schluchzen. “Das solltest du nicht tun, Kay, du bringst mich ganz durcheinander.“ Ich schluchzte. Kay kam immer näher und küsste mich sanft auf die Wange. Er fuhrt fort mich zu küssen und gelangte so zu meinem Mund. Ich schluckte, warum wurde mir auf einmal so warm? Dann küsste er mich auf den Mund. Leicht bewegten sich seine Lippen an meinen und zu meinem Schrecken erwiderte ich den Kuss. Kay zog mich an sich und der Kuss brach; plötzlich fand ich mich in Kays Armen wieder. Meine Lippen pochten, mein Herz klopfte wild und mir war furchtbar heiß. „W...wie machst du das? Wie kannst du so brutal und so sanft zugleich sein?“ flüsterte ich Kays Antwort bestand darin, dass er mich noch näher an sich zog und seinen Kopf an meinen legte. Auch wenn das Streicheln und der Kuss sanft gewesen waren, waren sie für meine von ihm gequälte Seele brutal wie nichts anders. Auch weil ich mich nun damit auseinandersetzen musste, dass mein Peiniger ebenso ein Mensch mit Gefühlen war wie ich und nicht das personifizierte Böse. Vor allem konnte er sanft sein, trotzdem war er brutal zu mir gewesen. Kay strich mir über den Rücken, ob er wohl ahnte was in mir vorging? Ich fühlte mich als müsste sich meine Seele aufspalten in einen Teil der Kay hasste und einen...der es nicht tat. Aber das wollte ich nicht. Was ich wollte wusste ich allerdings auch nicht. Ich dachte daran, dass dieser Mann, der mich hier im Arm hielt, mich bedroht hatte und was er mir angetan hatte. Ich begann zu weinen und klammerte mich an Kays Rücken. Auch wenn er die Wurzel allen Übels war, war er der einzige dem ich nicht erst erzählen müsste was vorgefallen war und er war derjenige der wahrscheinlich am ehesten verstehen würde wie ich mich fühlte. Auch wenn er vielleicht der letzte war der mich verstand, weil seine Perspektive meiner genau entgegengesetzt war, aber er war hier und das zählte im Moment am meisten. Ich musste eingeschlafen sein, denn ich erwachte. „Ein sehr logischer Schluss“ lobte mich eine sarkastische Stimme in meinem Kopf. Ich versuchte sie zu ignorieren, auch wenn es mir einen Stich versetzte, dass selbst mein Kopf mir gegenüber so feindselig eingestellt war. Nun sollte ich erst mal versuchen die Situation zu erfassen, also sah ich mich um :Ich lag zugedeckt auf dem Sofa und war alleine im Wohnzimmer. Wo war mein Plagegeist und wahrscheinlich beidseitig unfreiwilliger Pfleger geblieben? Nicht dass es mich wirklich interessieren würde. Die Vorhänge waren zugezogen und das einzige Licht kam von dem Deckenfluter in der Ecke. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, es war tiefste Nacht! Allerdings waren meine Vorhänge schwarz und hätten selbst am helllichten Tag den Raum stockfinster werden lassen... Ich beschloss etwas nützliches zu tun und stand auf um meine Schulsachen zu holen. Nach einigem Suchen hatte ich den ganzen Kram beisammen und wanderte ins Wohnzimmer um meine Hausaufgaben zu machen. Merkwürdigerweise war ich nachts um drei nicht müde genug zum Schlafen. Kay schlief im Schlafzimmer auf dem Boden, das hatte ich bemerkt als ich dort nach meinen Sachen gesucht hatte. Meine Hausaufgaben gingen mir merkwürdig leicht von der Hand. Manches Mal hatte ich ewig vor vergleichbaren Aufgaben gesessen...Vielleicht konnte ich mich besser konzentrieren, weil ich nicht an das große Problem denken wollte, was in meinem Schlafzimmer schlief. Ich zwang mich dazu mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren. Nach einer –für mich- sehr kurzen Dreiviertelstunde war ich fertig und lehnte mich zurück. Meine Schulsachen hatte ich gepackt. Ich fühlte mich ein kleines bisschen müder als vorher. Vielleicht würde mein Discman mir beim einschlafen helfen. Oft schlief ich ein, wenn ich ein wenig müde war und dann über Kopfhörer Musik hörte...Allerdings stellte ich mir mein Handy als Wecker, bevor ich mich schlafen legte. Schließlich hatte ich in ein paar Stunden Schule, dann würde ich für ein paar Stunden von Kay wegkommen und wäre beschäftigt. Rhythmische Klänge einer schottischen Band namens Franz Ferdinand fluteten durch meinen Kopf als ich in den Schlaf sank. ,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,;,; Lang, lang ist’s her....Viel zu lange jedenfalls fand ich und deswegen kriegt ihr jetzt hier das nächste (15.) Kapitel zum Lesen. Wie immer danke ich allen die mich unterstützen, wobei ich diesmal besonders Gambu-chan danken möchte, einfach weil er ein sehr treuer Freund von mir ist. Urs silvermoonstini Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)