Tempel der verlorenen Seelen von Leia_de_Flourite (Seto, Ishizu und der Fluch der Nefertiri... Kapi 9 lädt!!) ================================================================================ Kapitel 9: Todeskrallen ----------------------- .:Part 1 – Mehr als nur ein Spiel:. Ishizu war sich nicht ganz sicher, was sie geweckt hatte. Vielleicht war es der süße Duft der Kerzen rings um sie herum gewesen, die irgendjemand aufgestellt hatte, vielleicht auch irgendein Geräusch draußen. Oder Seto hatte sich im Schlaf bewegt... doch als die Ägyptern schlaftrunken ihren Kopf anhob, spürte sie, dass seine Hand immer noch in der ihren lag. Dann erst bemerkte sie, dass sie zwei blaue Augen hellwach ansahen. Der Brünette ließ sie los und schmunzelte. „Du solltest dir mal deine Wange ansehen.“ Ishizu fuhr über die Stelle, auf die er deutete und wusste schon, worauf er hinauswollte. Sie hatte auf der Seite, auf der sie geschlafen hatte einige Druckstellen vom Bettlaken. Und noch dazu hatte er sie anscheinend schon eine ganze Weile beobachtet. „Wie lange bist du schon wach?“ „Weiß nicht, vielleicht so eine Viertelstunde.“ „Hast du denn nichts besseres zum Anstarren gefunden?“ „Wie denn, ich komm ja so schlecht raus, aber wenigstens hatte ich einen anständigen Blickwinkel. Eines muss man dir ja lassen, du hast Geschmack. ’Victoria’s Secrets’ trägt nicht jeder.“ „Ich hoffe, du hast gut hingesehen, denn mehr wirst du auch nie zu sehen bekommen.“, fauchte Ishizu, knallrot um die Nase geworden. Schon wieder spielte er mit ihr, reizte sie. Gut, vielleicht hätte sie nach dem Duschen auch nicht unbedingt das Kleid mit dem etwas tieferen Ausschnitt anziehen müssen, aber... Was erhoffte er sich nur dadurch? Überhaupt, stand noch eine Frage offen... Sie verschränkte die Arme und lehnte sich so mit dem Oberkörper auf die Bettkante, den Verwundeten dabei ernst anblickend. „Warum hast du das getan?“ „Was getan? Dich geärgert? Ich sagte doch, mir ist langweilig, außerdem bist du das perfekte Opfer.“ „Das meinte ich nicht. Warum hast du mich beschützt, als die Spiegel zerbrachen? Du hättest keinerlei Nutzen daraus ziehen können. Und tu mir ausnahmsweise mal den Gefallen und antworte ehrlich.“ Kaiba schwieg und starrte an die Decke. Suchte er wirklich nach einer Antwort oder wollte er nur ausweichen? „Weiß nicht. War wahrscheinlich ein Reflex.“ „Feiger Lügner.“ Die Ägypterin stand auf, löste ihren geflochtenen Zopf, sodass ihre Haare schwer aber in sanften Wellen auf ihre Schultern fielen und beschloss, diesmal endgültig zu gehen. Immerhin war sie ja nicht sein Kindermädchen und hier im Hotel gab es noch genügend andere Leute, die sich um ihn kümmern konnten. Sollte er doch sehen, wie er allein zurecht kam! Doch auch dieses Mal hielt er sie zurück, packte ihre Hand und zog Ishizu zu sich aufs Bett, ungeachtet der Schmerzen in seinem Rücken, als ihr sanfter Körper genau auf den seinen fiel. Noch bevor sie weiter reagieren konnte, hatte der Brünette sie beide schon zur Seite abgerollt, sodass er es nun war, der über ihr lag. ~Und wenn du nicht mehr Staunen kannst, tust du mir leid Dann hast du keine Chance mehr Und wenn du nichts mehr fühlen kannst Ist es vorbei, dann bleibst du ewig leer~ „Nenn. Mich. Nicht. FEIGE!“, hauchte er bedrohlich und das Feuer in seinen Augen duldete keinen Widerspruch, doch es war eher das Kribbeln, das sein Atem auf ihrer Haut hinterließ, das ihre Nervosität durch Furcht, gemischt mit Erwartung ersetzte. „Du willst eine Antwort?“ Der Milliardär drängte sich noch mehr an sie und das Kribbeln raste durch ihren ganzen Körper, konzentrierte sich dabei aber vor allem quälenderweise in einer ganz bestimmten Region. „Was, wenn ich dir sage, dass ich nichts weiter bin als ein mieser, verzogener, kleiner Mistkerl, dem alles andere scheißegal ist, einschließlich ob dir etwas geschieht oder nicht?“ Seine rechte Hand strich langsam an ihrer Seite entlang, zog dabei den Saum ihres Kleides hoch bis zur Hüfte. „...und dass genau deswegen mein Leben nicht annähernd soviel wert ist wie deines.“ ~Und wenn du nicht vergeben kannst, vergibst du viel Ist denn deine Weste rein Wenn du so weiter leben kannst Erlebst du’s nie, dein eigenes Seelenheil~ „Du Idiot. Du hoffnungslos romantisch fehlgeleiteter Idiot.“ Es war ihr egal. Egal, dass sie beide sich immer mehr auf einen Punkt zu bewegten, der nicht sein durfte. Was machte es denn letzten Endes schon aus? Konnten zwei Menschen, die versuchten, ihr Glück zu finden, denn wirklich gleich das ganze Schicksal stürzen? Wohl kaum. Ishizu hatte schon zu lange auf das verdammte Schicksal gewartet und jetzt beschloss sie, es nicht länger hinzunehmen. Es war Zeit, selbst Initiative zu ergreifen. Ihr rechter Zeigefinger schloss sich um die braune Lederkette, die Kaiba stets um den Hals trug und zog den Jüngeren noch ein Stück näher. Ihre Lippen trennten nur noch Millimeter, als sie hauchte: „Versprich mir nur, dass es nicht bei diesem einen Mal bleibt.“ „Du hast wirklich Glück, dass du die einzige bist, die das von mir verlangen kann.“, erwiderte er schelmisch grinsend, bevor er sie endlich küssen konnte. Für eine gewisse Zeit lang, die ihnen viel zu kurz schien, gab es nur sie Beide. Kein Hotel, kein Tempel. Erst die Schreie der Sterbenden würden sie wieder in die Realität zurück holen. Und dann erst würde ihnen der Traum bewusst werden, der sie beide heim gesucht hatte. ~*+*~ Ratlos stand Noah vor dem Bett seiner Lehrerin. Ihr zierlicher Körper wurde immer wieder von Fieberträumen geschüttelt. Nur selten öffneten sich ihre Augen, aber das sonst so strahlende grün wirkte trüb und wirr, schon fast wahnsinnig. Was auch immer ihr passiert war, es hatte keine rein biologische Ursache, deshalb war es dem jungen Kaiba auch egal, dass ihr Zimmer eigentlich unter Quarantäne stand. Er wusste, er konnte die Antworten finden, aber dazu würde er mit Neith reden müssen. Wenn sie wirklich ein Geist oder ein Astralwesen war, bestand vielleicht die Chance, dass sie etwas umher gewandert war und die Dinge aus einer anderen Perspektive sehen konnte. /Aber dazu müsste ich sie erst mal finden.../ Seit dem Vorfall am morgen war er schon drei mal in Aeris Zimmer gewesen (in der Hoffnung, ihre Gabe könne vielleicht Neith anlocken) und zwei Mal im obersten Stockwerk. Aber keine Spur von ihr. ~Du bist nicht mehr das Kind, das du mal warst, das ist wahr Obwohl du besser wärst, was du mal warst, das ist wahr Das Kind, das in dir schläft, weck’ es auf, Das Kind, das in dir schläft, bring’ es raus~ #Das ist auch kein Wunder. Sie hat dein Leben gerettet und das erste, was du tust, sobald du wieder bei Bewusstsein bist, ist zu IHR zu gehen.# Der große Ameisenbär war wieder wie aus dem nichts erschienen, diesmal direkt neben Noah und neigte seinen Kopf leicht in die Richtung von Aeris. #Du solltest behutsamer im Umgang mit Neith sein, sie ist auch nur ein Mädchen. Und ganz gewiss ist sie nicht das, wofür du sie hältst.# „Und du?“, fragte der Junge leise, „Bist du das, für das ich dich halte?“ #Ich bin das, was ich bin und es liegt nicht in meiner Natur, mich den Menschen zu erklären. Ich erfülle nur meine Aufgabe. Wenn Neith will, wird sie es dir vielleicht erzählen.# Nachdenklich wanderte Noahs Blick wieder über seine kranke Freundin und ihm wurde fast schlecht. Über ihre Stirn krabbelten Ameisen. Wo kamen diese Viecher nur her? Erstaunlicherweise konzentrierten sie sich, aber auch genau auf dieses Körperteil. Das war nicht normal. Gut, in diesem verdammten Haus war eigentlich nichts normal, aber... Antibus’ Zunge schnellte hervor und riss die Krabbeltiere mit sich. Aeris Atmung wurde langsamer, ihre Gesichtszüge entspannten sich etwas. „Das sind, gar keine Ameisen, nicht wahr? Das sind Krankheiten. Und sie werden größer.“ #Ja, früher oder später wird ihre Kraft zunehmen. Und dann kann nicht einmal ich ihr noch helfen. Wenn ihr sie retten wollt, müsst ihr die Quelle finden.# „Im Tempel.“ #Ihr solltet euch beeilen, denn wenn ihr nicht zum Tempel kommt, dann kommt der Tempel zu euch.# Das Tier wandte sich um und trottete sanftmütig zur Tür hinaus (oder eher durch die Tür). Die Ameisen waren ebenfalls vollständig verschwunden, aber Noah vermutete, dass er sie einfach nur nicht sehen konnte. Nur am Rande hörte er das behutsame Scharren, das vom Gang her zu rühren schien. Allein bei dem Gedanken, dass in jeder Sekunde, die er hier vertrödelte, mehr und mehr Insekten auftauchen mochten um Aeris aufzuzehren... Er musste raus hier, dringend. Es war weniger ein Laufen als ein Stürmen, als er das Zimmer durchquerte und die Tür aufriss, sie geräuschvoll wieder zuknallen ließ und auf dem Gang erstarrte. Der Urheber das Scharrens stand nur wenige Meter von ihm entfernt. Ein nachtschwarzer Schakal, der nichts mehr mit dem zu tun hatte, wie man sich Anubis normalerweise vorstellen würde. Das dünne Fell glänzte stumpf und musste vor Parasiten nur so wimmeln, an zahlreichen Stellen war das Tier kahl, das meiste davon waren Narben. Die Augen funkelten auf gespenstisch ungesunde Weise. Noch bevor Noah sich seiner Handlung so richtig bewusst wurde, hatte er die Hand gegen die Kreatur gehoben und stieß sie per Telekinese zurück, wenn auch nicht sehr weit, denn die Krallen des Schakals gruben ich tief in den Teppich und erzeugten ein grässliches Geräusch, dass an reißendes Fleisch erinnerte. Noah erkannte, dass er ein Problem hatte. Ein gewaltiges. Wo auch immer das Tier her kam – es schien weitgehend unempfindlich gegenüber seiner Kraft. Und wenn die psychische Reaktion versagte, blieb nur noch die physische: Er rannte um sein Leben. Wenn er eine reale Chance haben wollte, musste er genügend Abstand zwischen sich und seinen animalischen Verfolger bringen, um rechtzeitig den Balken hoch klettern zu können. Wenn er zu langsam war, würde das Vieh ihn von dem Holz abpflücken wie eine Laus von einem Blatt. Der Schakal gab eine Mischung aus Knurren und Jaulen von sich, denn zu Noahs Glück hatten sich seine Krallen in den Teppichfaser verhakt und als er wieder frei kam, benötigte er erst einmal Zeit, um seine Pfoten zu ordnen. Der junge Kaiba hatte den Balken erreicht, aber er hatte Schwierigkeiten, die Kerben in dem Holz zu fassen zu bekommen. Er fing an, an den Handflächen zu schwitzen (eine der Sachen, die er am sterblich sein hasste) und rutschte beim Aufstieg zweimal ab. Durch leichte Vibrationen des Holzes spürte er, dass der Schakal in großen Sätzen näher kam. Er würde es nicht mehr rechtzeitig nach oben schaffen. Und dann kam das Summen. ~Vielleicht bist du ja ein guter Mensch, eine gute Frau, ein gute Mann Und auf dieser Welt so unerwünscht, wie man unerwünscht sein kann Bitte stumpf nicht ab, halt die Ohren auf Denn Rettung naht gewiss aus einem hohen Haus. Zieh deine Rüstung an, du weißt, welche ich meine Zieh’ seine Rüstung an, so eine hat keiner.~ Mit einem tiefen bummeligen Summen spürte er unzählige kuschlig-pelzige Berührungen an seiner Haut und erst als der gelbbraune Schleier vor seine Augen verschwunden war, erkannte er, was ihn gerade gestreift hatte. Bienen, ein ganzer Schwarm. [„DER SCHWARM“... *grusel* Tipp: unbedingt das Buch lesen, ist großartig.] Sie umringten das Tier und wenn auch nur wenige stachen, reichte das doch als Ablenkung. Sie verschafften Noah genügend Zeit, um den vermeintlich sicheren Boden des dritten Stocks zu erreichen. Kaum war er oben, verstummte das Summen schlagartig, als hätte man einen Schalter umgelegt. Stöße erschütterten den Holzbalken. Krallen an schwarzen Pfoten bohrten sich in das Holz. Noah hatte sich verschätzt. Das Mistvieh konnte sehr wohl hoch springen. Tatsächlich hatte es schon die Hälfte seines wuchtigen Körpers über die Plattform gezogen, als der Türkishaarige sich endlich aufrappeln konnte und in den hintersten Seitengang flüchtete. Dieser verlief sich auf eine einzige Tür zu. /Wenn sie abgeschlossen ist... oh, Gott, lass sie nicht verschlossen sein.../ Sie war es nicht. Er riss sie mühelos auf, rutschte in den hell tapezierten, lieblich duftenden Raum hinein und Noah blickte direkt in die Mündung eines Revolvers und in zwei goldbraune Augen. /Ich werde sterben/, dachte Noah, /Ich werde sterben in einem Hauch von Lavendel und Honig./ Dann zerriss der Schuss die Stille. .:Part2 – Das Erbe der Seele:. Ishizu und Seto schreckten gleichzeitig auf, als der Schuss ertönte. Sie hatte sich gerade erst wieder angezogen und auch er hatte nur seine Jeans an, wagte es jedoch schon wieder, aufzustehen, wenngleich der Verband um seine Brust und über seinen Rücken den Jungunternehmer äußerst zerbrechlich aussehen ließ. „Was war das?“, fragte die Schwarzhaarige unsicher. Sie konnte das Geräusch zwar sehr wohl deuten, hoffte aber, dass er ihre Vermutung nicht bestätigen würde. „Das war ein Revolver, wenn ich mich nicht täusche eine Ruger.“ Sie starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Empörtheit an. Was spielte es denn für eine Rolle, welcher Art die Waffe war? Etwas Schweres warf sich gegen die Tür. Das Holz brach in der Angel und stürzte dann in das Zimmer. Die zwei wohl hässlichsten Schakale, die die Beiden je gesehen hatten, drängten sich gleichzeitig durch die Tür, schnappten dabei gegenseitig nach sich und ließen eine Reihe sehr spitzer Zähne sehen. Bevor die Ägypterin protestieren konnte, wurde sie hinter ihren Geliebten gedrängt. Die Tiere fixierten gierig ihre neue Beute auf zwei Beinen und das erste begann schon zu sabbern, als sie langsam ihre Opfer umkreisten. “Mein Gott...“ Ishizu schmiegte sich immer näher an Setos Körper, als könne er sie erneut beschützen, aber der Brünette konnte sich kaum aufrecht halten. Doch er wollte nicht so einfach aufgeben. Selbst wenn es diesmal sein Leben kosten sollte. #Du willst sie also beschützen? Um jeden Preis?# Die Stimme, die in Setos Kopf ertönte, war die eines Mädchens, die Seto nur zu gut kannte. Es war die von Gillian. Und dann wiederholte sie etwas, das seine Kindheitsfreundin bei jeder Situation gesagt hatte: #Im Land der Erinnerungen ist die Zeit immer das JETZT. Im Königreich des Vergangenen ticken die Uhren ... aber ihre Zeiger bewegen sich nie. Es gibt eine nichtgefundene Tür (o verlorene) und das Gedächtnis ist der Schlüssel, der sie öffnet.# Dann rollte die Vision über ihn hinweg. //“Erhebt euch, Isis.“ Die Schwarzhaarige Priesterin, die vor dem Altar kniete folgte dem Befehl in einer anmutigen Bewegung. Noch immer empfand sie das Gewicht ihrer lagen Haare auf den Schultern als lästig, doch Seth hatte ihr versichert, dass sie sich daran gewöhnen würde. Momentan trug sie sie zu einem Zopf gebunden, der den Blick freigab auf das Symbol auf ihrem rechten Schulterblatt. Es brannte immer noch, immerhin war es gerade mal zwölf Stunden her, dass es gestochen worden war. Noch während sie sich erhob, trafen ihre Augen die von Seth. Er hingegen verzog keine Miene, obwohl er ihr genauestens erläutert hatte, welch Gewicht und welche Bedeutung dieses Ritual hatte. Der Brünette war eher gelangweilt, die Bewegungen routiniert, als hätte er das schon tausend Mal gemacht. Kein Wunder, immerhin hatte er die höchste Position im Orden. Er winkte ein Mädchen an sich heran. Seine Schwester, um genau zu sein. Es war Neith anzusehen, dass sie etwas nervös war, dabei war ihre einzige Aufgabe, eine Schatulle zu tragen, deren Inhalt sie in einer endlos langen Prozedur hatte weihen müssen. Die Weihe an sich war sicher um einiges schwieriger gewesen. Die Kleine öffnete die Schachtel mit einem schnappenden Geräusch und der Blick wurde frei auf ein goldenes Armband, in lila Samt gebettet. Er hatte die Form zweier Schlangen, die sich in ihrer wellenförmigen Bewegung mehrmals überschnitten und in deren Mitte ein blutroter Diamant in Form einer Wasserlilie gefasst war, die goldene Verzierung rings herum hatte die Form von filigranem Schilfrohr. Direkt in den geöffneten Schlangenmäulern blitzten zwei Rubine auf. Der Sethpriester hob das Schmuckstück empor und hielt es dann über das Handgelenk seiner Priesterin. „Gelobst du, Isis, Priesterin jener, deren Namen du trägst, diese Gabe anzunehmen und sie einzusetzen im Dienste des Ordens, der sie dir beschert hat, egal, welch moralische oder politische Einstellung du persönlich hegst?“ „Ich gelobe es.“ Er legte ihr den schweren Armreif um und Isis befürchtete, sobald Seth los ließe, müsste ihr Arm zu Boden fallen, doch nichts dergleichen geschah. Das Schmuckstück schien eher immer leichter werden und sich dem Körper seiner Trägerin anzupassen. „Dann sei es. Verneige dich vor deiner Göttin, Tochter des Ordens.“ ~*+*~ „Wie benutzt man ihn?“ Etwas unsicher blinzelte die Kleinere ihr Gegenüber von unten her an. Ihre Scheu vor Seth nahm immer mehr zu. Sie konnte sich einfach nicht richtig an den Gedanken gewöhnen, dass er jetzt derjenige war, dem sie in erster Linie unterstellt war und nicht dem Pharao. Natürlich, ohne dass je jemand davon erfahren durfte. „Warte, ich zeig es dir...“ Seth trat hinter Isis, um ihr zu helfen, doch vorher stellte sie ihm noch eine Frage: „Warum hast du kein Artefakt?“ „Weil ICH das Artefakt BIN. In jeder Generation wird einer von dem Gott Seth persönlich auserwählt, einen Teil seiner Kraft in sich zu beherbergen. Diese Person ist stets das Oberhaupt des Ordens. Die Seher erkannten früh, dass ich diese Person war und rieten meiner Mutter daher, mich von vornherein meinem Gott zu weihen, indem sie mir den Namen gab. Sie hatte vorher diese Gabe besessen. Neith... auch auf sie hat es sich übertragen, aber nur in geringem Sinne. Ihr Schutzgott ist jedoch ein ganz anderer.“ „Sagtest du nicht, es sei allein der Wille, deiner Mutter gewesen, dass ihr Beide den Orden leitet?“ „Es stimmt ja auch in gewissem Maße, du hättest jedoch die Zusammenhänge zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstanden. Es war ihr Wille und der des Gottes selbst. Da sie jedoch die Stellvertreterin des Gottes war, habe ich es der Einfachheit halber gleich gesetzt.“ Isis lachte sarkastisch auf. „Ja, diese Arroganz sieht dir ähnlich. Die eigene Mutter als Gott hinzustellen.“ „Sht. Willst du nun lernen, wie man es bedient, oder nicht?“ „Sicher.“ „Dann streck einfach deine Hand aus...“// „Ishizu!“ Der Brünette hatte sich mit Mühe aus seiner eigenen Trance gerissen. Jetzt ergriff er ihr Handgelenk, an dem noch immer der Armreif schimmerte, den er ihr bei ihrer Abreise aus Battle City geschenkt hatte. Den Armreif aus seiner Vision. Er richtete ihren Arm gerade nach vorne. „Streck deine Finger aus.“ Sie gehorchte. Genau in dem Moment sprangen die Tiere auf sie zu. Der Diamant glühte auf, nahm die Farbe kristallinen Blaus an und die Schakale prallten plötzlich an einer gleichfarbigen Mauer aus Licht ab, die sich in einer Halbkugel um die Beiden zog. ~Du fragst dich, warum bist du hier, in dieser dunklen Welt Mach dir endlich Licht, mach es endlich hell Es liegt wirklich an dir und was du daraus machst Es liegt nicht an der Welt, weil die Welt darüber lacht~ Ishizu spürte eine Gänsehaut an ihrem ganzen Körper, und ein lebendiges Pulsieren, das von dem Gegenstand selbst zu stammen schien. „Er lebt...“, flüsterte sie fasziniert und Seto nickte. „Ja, sie leben. Sie leben alle. Sie haben nur geschlafen, bis sie wieder vonnöten war.“ Er wusste nicht richtig, warum er das sagte, es fühlte sich einfach richtig an. Er wusste einfach, dass es so war. Und dann erst sah er es. Das Symbol auf Ishizus rechtem Schulterblatt. Eine Eidechse, in derselben Tribalzeichenweise wie die Schlange auf seinem Handgelenk. Sie gehörte zu ihm. Sie gehörte zum Orden. /Die gefallenen Drachen und Brüder und Schwestern der Schlange... /, dachte Seto ohne Zusammenhang und grinste grimmig. Selbst wenn er nicht wusste, was zu tun war; sein BLUT wusste es. Er fühlte, wie die unbändige Wut in ihm anschwoll und stellte sich vor, wie es wäre, dieses Gefühl direkt gegen die Kreaturen zu schleudern, die ihnen etwas antun wollten. Wie als würde er eine Antwort darauf erhalten, erklang von überall her ein aggressives und wütendes Zischen. Schlangen krochen aus allen Ecken, immer mehr und mehr, sodass sie schon bald den ganzen Fußboden bedeckten. Die Schakale winselten. Kaiba suchte in Ishizus Gesicht nach Zeichen von Furcht, fand aber keine. Stattdessen sah sie ich liebevoll verstehend an und nickte. Die Reptilien fielen über die Schakale her. Diese wiederum warfen verzweifelt ihre Köpfe in alle Richtungen, um die Schlangen, die sich in ihrem Fell festgebissen hatten, herauszureißen, aber wo eine entfernt wurde, sprangen zwei neue hinzu. Immer langsamer wurden die Bewegungen der Säugetiere, bis sie taumelten und stürzten. Sekunden danach waren sie verschwunden unter einer Masse aus sich windenden Leibern in allen Farben. Die Flut der Schlangen ebbte wieder ab und als sie verschwanden, war auch keine Spur der Schakal-Kadaver zu sehen. Sie waren einfach weg. Der Raum war leer. „Es spukt doch nicht etwa zufällig hier drin, oder?“, fragte Seto sarkastisch und handelte sich damit einen bösen Blick der Schwarzhaarigen ein. Aber dann lehnte sie einfach nur schweigend ihren Kopf an seine Brust. ~Die Welt liegt uns zur Last Die Welt treibt uns zum Hass Liebe hat hier keinen Platz Doch die Liebe ist ein Schatz~ ~*+*~ Er war tot. Dessen war er sich ganz sicher. Aber konnte es im Tod ein Bewusstsein geben? Und wenn dem so war, war dann die Last, die er fühlte, nichts weiter als die Bewusstheit seiner Schuld? Aber Bewusstsein war nicht gleich Bewusstheit. Und all die Philosophieerklärte auch nicht das Kitzeln an seinem Gesicht und den Duft, dieser liebliche Geruch nach... Wie hatte er nur so blind sein können? Vielleicht würde er ja tatsächlich sterben oder war schon tot, aber was er fälschlicherweise für Lavendel gehalten hatte, waren Hyazinthen. Der Duft von Hyazinthen und Honig und dazu das Kitzeln, wir die Berührung der Bienen. Nein, nicht ganz, aber doch so ähnlich. Weil SIE es war und es waren IHRE Kreaturen, die ihn gerettet hatten. Noah schlug die Augen auf. To be Continued... Lavenia sagte mir vor kurzem, ich sei eine Sadistin… Und da habe ich mir gesagt, dann muss ich das doch gleich mal beweisen! Mit diesem tollen Cliffhänger! Ich hoffe, es ist spannend geworden... Noch mehr hoffe ich natürlich, dass sich noch jemand außer Cookie auf meiner Navy CIS Fanfiktion einfindet, mit der geb’ ich mir echt Mühe. Oh, und ich hab’ mein Abi mit 2,1 gemacht [and all that Jazz!]. Meine restlichen Prüfungsergebnisse... Geo (Grundskurs, mündlich): 7 Punkte = 3- [and...] Bio (Leistungskurs, schriftlich): 11 Punkte = 2 [all...] Deutsch (Leistungskurs, schriftlich): 13 Punkte = 1- [that...] Mathe (Grundkurs, schriftlich): 15 Punkte = 1+ [JAZZ...] (Falls sich jemand über das in den eckigen Klammern wundert: ich höre grad ein wenig vom Musical Chicago. Ist nicht einfach, den Text von Xavier Naidoos „Seelenheil“ aufzuschreiben, wenn im Hintergrund der Zellblocktango läuft *drop* [...]Das konnte doch nicht... das dufte doch nicht... Seto hatte das Bedürfnis, sich die Augen zu reiben, wie ein kleines Kind, doch etwas sagte ihm, dass das nichts an der Erscheinung vor seinen Augen ändern würde. Und es sagte ihm auch, dass ihren Namen auszusprechen zur Folge hätte, dass das das Bild nur noch realer machen würde.[...] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)