Thinking of you, wherever you are von jeanne_darc ================================================================================ Kapitel 5: Der Abend nach dem Abenteuer --------------------------------------- Keuchend ließ sich Riku auf Sora sinken. "Sora...?" "Hm?" "Sag... Wie lange schon?" Der Braunhaarige errötete wieder und wandte seinen Kopf ab. "..." "Bitte sag es mir!" "Ist... Ist das denn so wichtig?" Noch immer hatte sich sein Atem nicht beruhigt. "Ja, mir schon... Denn.... Denn ich möchte nicht das Gefühl haben..." Riku machte eine kurze Pause. "...dich bedrängt zu haben..." "Das hast du nicht... Ich... Ich wollte es damals nur nicht wahrhaben..." "Wann... wann damals?" "Als du von unserer Insel verschwunden bist..." Riku seufzte. "Und ich habe das nie bemerkt... Ich bin so ein Volltrottel..." "Aber.... Warum machst du dir jetzt darüber Gedanken?... Das ist doch jetzt nicht so wichtig..." "...Du hast ja Recht..." Der Ältere schlang seine Arme um ihn und kuschelte sich an ihn, was den Kleineren seufzen ließ. "Ach Riku..." "Sora... Aishiteru..." Nachdem Riku dass in Soras Ohr geflüstert hatte, begann er damit, daran zu knabbern. Sora lachte, schließlich war er ja sehr kitzlig. "Riku! Lass das!" "Wieso denn?" "Weil ich kitzlig bin!" "Gut zu wissen!" Riku grinste Sora an. "Nein Riku, das tust du nicht!" "Was, wenn doch?" "Bitte nicht!" Der Größere mit den langen Haaren kam aber sowieso nicht dazu, denn gerade in diesem Moment platzte Soras Mutter ins Zimmer. Sora und Riku, die nicht damit gerechnet hatten, das Soras Mutter schon so früh nach Hause kommen würde, sahen sie nur perplex an. Sie wiederum blickte nur entsetzt zu ihrem Sohn und seinem besten Freund. "Äh... Das ist nicht so wie du denkst..." Hochrot im Gesicht angelten die beiden nach ihren Gewändern. "Ach nein?! Sora, verkaufe mich nicht für blöd!" "Aber..." "Das, was ich hier sehe, ist doch wohl eindeutig! Ich will deinen so genannten ,Freund' hier nicht mehr sehen!" Riku zuckte zusammen und blickte traurig zu Sora. "Aber du kannst ihn doch nicht einfach so rausschmeißen!" "Und wie ich das kann! Wehe, ich sehe dich noch einmal in seiner Nähe!" "Das kannst du mir nicht verbieten!" "Oh doch! Das, was ich gerade gesehen habe, ist doch abartig, krank!" "Es ist eben nicht jeder ,normal'!" "Ja, und genau deshalb, weil er nicht ,normal' ist, muss man dich doch vor ihm schützen!" "Man muss mich vor niemandem schützen!" "Vor ihm schon! Er hat dich doch dazu verleitet!" "Hat er nicht!" "Also willst du mir weiß machen, dass du ihn so mir nichts, dir nichts herangelassen hast?" "Was, wenn es so wäre?" "Dann würde ich mich fragen, ob du komplett bescheuert bist!" "Dann hältst du mich also auch für abartig?" "Sag jetzt nicht, dass das dein Ernst ist!" Soras Mutter sah ihren Sohn fassungslos an. "Ist es aber. Ich bin mittlerweile alt genug, um zu wissen, was ich mache!" "Aber doch nicht so was..." Soras Mutter war sprachlos. Ihr Sohn gab gerade zu, schwul zu sein. "Doch, es ist schließlich meine Entscheidung!" "Aber Sora..." Die Frau seufzte. Verbote schienen wohl nichts zu bringen. "Nein, lass mich einfach mein Leben führen, egal ob es für dich nun ,normal' ist oder nicht. Finde dich bitte damit ab..." "Sora, ich meine es doch nur gut..." "Das weiß ich doch, aber das hier ist wirklich eine Sache, die dich nichts angeht." Sora blickte zu seiner Mutter und sah sie flehend an. Diese gab es nun doch auf. "Mach, was du willst, mir sind wohl die Hände gebunden. Tu nur nichts Unüberlegtes." "Das werde ich nicht, versprochen." Seufzend verließ Soras Mutter nun das Zimmer. Sora grinste Riku an. "Das ist ja gerade noch mal gut gegangen." "Du sagst es: Gerade noch mal gut gegangen." Der Größere grummelte. "Hey, was kann ich jetzt dafür? Sie hat doch selbst gesagt, sie kommt spät. Soll ich denn riechen, dass sie hier auf einmal reinplatzt?" "...Tut mir leid, ich habe wohl überreagiert. Konntest es ja auch nicht wissen..." "Sora lächelte. "Ist schon okay... Las uns das Beste draus machen. Jedenfalls müssen wir uns jetzt nicht immer Ausreden überlegen." Riku grinste. "Die wären uns sowieso irgendwann ausgegangen." Der Langhaarige setzte sich wieder auf Soras Bett und seufzte. "Ich sollte langsam nach Hause. Sonst kann ich mir von meiner Mutter wieder was anhören, wo ich so lange bleib, ohne Bescheid zu sagen..." "Schade..." "Tut mir leid, Sora..." "Macht nichts, ich werde schon nicht sterben." Beide lachten kurz. "Das wäre auch gar nicht gut, was soll ich denn ohne dich machen?" "Willst du darauf jetzt eine Antwort haben?" "Ja, eigentlich schon." "Enthaltsam leben!" Sora grinste Riku frech an. "Kleines Biest..." nuschelte dieser nur und stand dann wieder auf. "Willst du jetzt wirklich schon gehen?" "Wird mir nichts anderes übrig bleiben..." Der Braunhaarige begleitete seinen Freund noch zur Tür, und auch seine Mutter hatte das bemerkt und kam schon wieder angewuselt. "Gehst du schon, Riku?" Der Angesprochene sah die Frau verwundert an. >Erst will sie mich rausschmeißen und jetzt fragt sie, ob ich schon gehe, als ob nichts gewesen wäre. Seltsame Frau...< "Äh, ja, sonst macht sich meine Mutter wieder Sorgen, weil ich länger als erwartet wegbleibe." "Das ist schon klar, es hat mich nur nach dem vorhin gewundert. Komm mal wieder vorbei." Sora sah verwundert zu Riku, der nur mit den Schultern zuckte. Sicher dachten sich beide dasselbe. >Wie kann man nur solche Stimmungsschwankungen haben?< Der Ältere grinste Soras Mutter schief an. "Gerne. Bis bald dann mal." "Bye, Riku." Sora schloss die Tür, nachdem er das Haus verlassen hatte. Danach sah er zu seiner Mutter, die den Flur gerade wieder verlassen wollte. "Kannst du mir verraten, was das soll?" Sie drehte sich wieder um. "Von was redest du?" "Na, erst willst du ihn rausschmeißen und jetzt ragst du ihn, warum er schon gehen will." "Und was ist daran jetzt so seltsam?" "Alles." Die Frau seufzte. "Ich werde es wohl sowieso akzeptieren müssen, ob ich will oder nicht. Und Riku war immer nett zu uns allen, warum soll ich da jetzt ewig böse auf ihn sein?" Da war was dran. "Und es ist schließlich egal, ob ich jetzt gleich wieder normal mit ihm umgehe oder nicht." "Danke..." "Nichts zu danken. Ich habe vorhin darüber nachgedacht, ich sollte das wirklich nicht so eng sehen. Es kann eben nicht jeder gleich sein. Also lass uns nicht mehr darüber reden." "Du bist toll." Soras Mutter lächelte ihren Sohn an. "Aber versprich mir etwas." "Was?" "Komm immer zu mir, wenn du Probleme hast." "Werde ich machen." Dann ging Sora wieder auf sein Zimmer, legte sich auf sein Bett und schlief schon sehr bald ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)