Harry Potter empfiehlt! von Swanpride (Komplett!!! Yual-Story!) ================================================================================ Ein Bad in bunten Blubberblasen ------------------------------- Kapitel 20: Ein Bad in bunten Blubberblasen Harry hatte im Laufe seines Lebens duzende von Spezialtagen mitgemacht. Einige, wie der vor einigen Monaten, an dem er zum ersten Mal auf einem Besen sitzen durfte, waren sehr lustig gewesen. Einige sehr unangenehm. Doch Harry hatte nie verstanden, wozu sie eigentlich gut sein sollten. Es schien keinen Unterschied zu machen, wie er sich im Vorfeld benahm, also waren sie nicht als Belohnung oder Strafe gedacht. Einmal hatte er Midas danach gefragt. Doch dies war eine der wenigen Gelegenheiten gewesen, wo er keine klare Antwort bekommen hatte. Stattdessen war er mit einem "du bist noch zu jung, um das zu verstehen" abgespeist worden. Ein anderes Mal hatte er erklärt, das müsse eben so gemacht werden. Also hatte Harry sich irgendwann damit abgefunden, dass dies wohl eine weitere Zauberermerkwürdigkeit war, mit der man leben musst, wie das Tragen von altmodischen, hinderlichen Roben und das Essen von Geleebohnen in widerlichen Geschmacksrichtungen. Und wie bei diesen Geleebohnen war es auch mit diesen Spezialtagen: Man wusste nie, was man bekam. Harry war noch ziemlich müde, als er am frühen Morgen zum Gästehaus rüberschlurfte. Er hatte die Nacht vorher nicht gut geschlafen, und das war nicht nur die übliche Nervosität gewesen, die ihn vor diesen Tagen immer befiehl. Diesmal war es auch die Angst vor der unabwendbaren Bestrafung die ihn am Ende des Tages erwarten würde. Midas hatte ihm gesagt, er solle zum Spielzimmer kommen. Harry konnte sich nicht daran erinnern, wann er diesen speziellen Raum im Gästehaus zum ersten Mal betreten hatte. Ursprünglich war er wie ein Kinderzimmer eingerichtet gewesen, mit hellblauen Drachen an den Wänden, die sich umkreisten und gelegentlich Flammen ausstießen, und einem bunten Kinderbett. Vor zwei Jahren war die komplette Einrichtung geändert worden. Nun waren die Wände in einem hellen gelb gehalten, und ein Himmelbett mit dunkelblauen Vorhängen nahm fast die ganze hintere Wand ein. Geblieben waren nur die Unmengen von Zaubererspielzeugen, die in einem wohldurchdachten Chaos im Zimmer angeordnet waren. Harry hatte damit fast nie gespielt. Manchmal erhielt er an einem Spezialtag die Erlaubnis dazu, aber in der Regel war das Zimmer für ihn tabu. Als Harry eintrat, war Midas gerade dabei, einen Schwall Wasser aus seinem Zauberstab in eine große Zinnwanne laufe zu lassen, die in der Nähe der Wand aufgestellt war. Der Junge warf einen verlangenden Blick auf den Nimbus 2000, der in der Ecke lehnte, doch es war offensichtlich, dass ihm dieser heute verwehrt bleiben würde. "Guten Morgen, Harry!" begrüßte Midas ihn. "Ich bin gleich soweit." "Guten Morgen! Ähm....was soll das werden?" "Na, wonach sieht es denn aus. Das wird ein warmes Vollbad." Harry konnte sich schon denken worauf das hinauslaufen würde. Und es gefiel ihm gar nicht. "Ich habe heute schon geduscht." Unter dem kalten Strahl, weil die Dursleys das warme Wasser in seinem Flügel abgedreht hatten. "Ja und?" wischte Midas seinen Einwand beiseite. "Komm schon, das wird dir bestimmt Spaß machen." Die Wanne war inzwischen gefüllt und der ältere Zauberer zog eine Glasflasche mit einer blubbernden Flüssigkeit hervor, von dessen Inhalt er eine großzügige Menge in das Badewasser füllte. Sofort begannen sich in der Wanne bunte Blasen zu bilden, in babyrosa, hellblau, mintgrün, fliederfarben und blassgelb. Harry betrachtete die Farbzusammenstellung mit angewidertem Blick. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Aber Harry wusste, dass dem so war. Und er wusste auch, dass es ihm nichts bringen würde, sich gegen irgendetwas zu sträuben, was in diesem Zimmer von ihm verlangt wurde. Dann würde sich nur wieder sein Onkel einschalten, und die Sache würde für ihn äußerst unangenehm werden. Also stieß er nur einen vernehmlichen Seufzer aus, der sein Missfallen deutlich ausdrückte, ehe er sich entkleidete. Midas machte sich daran, noch einige Dinge um die Wanne herum hin und her zu rücken, und Harry nutzte die Gelegenheit um sein Medaillon unter seinem Hemd hervorzuziehen, vom Hals zu nehmen und zwischen einigen herumliegenden Stofftieren verschwinden zu lassen. Er wusste, die Dursleys würde es nie dulden, dass er es behielt, deswegen hielt er es immer sorgfältig vor allen verborgen, auch vor Midas. Er glaubte zwar nicht, dass Midas ihn verraten würde, aber ganz sicher war er sich nicht, immerhin war sein Freund einer von Onkel Vernons Angestellten. Das Medaillon war Harrys wertvollster Besitz, er wollte auf keinen Fall riskieren, es zu verlieren. Harry entledigte sich hastig seiner übrigen Kleidung, nur bei der Unterhose zögerte er. Sicher, Midas war sein Freund, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er völlig komfortabel damit war, nackt vor ihm zu stehen. Zumindest nicht in einer Situation, die weder eine Sauna noch eine Umkleidekabine beinhaltete. "Die kannst du ruhig anlassen", erklärte Midas angesichts seines offensichtlichen Unbehagens. Es erschien Harry merkwürdig, in Unterhose in die Badewanne zu steigen, aber besser das als die Alternative, also ließ er sich ohne weitere Diskussionen in das angenehm warme Wasser gleiten. Er hoffte nur, dass er nicht zu lange darin würde hocken müssen. Midas hatte bereits fünf Mal einen Wärme-Zauber auf das Badewasser gesprochen, ehe er Harry endlich erlaubte, aus der Wanne zu steigen. Die Zeit war Harry lang geworden. Was immer Midas dem Badewasser beigefügt hatte, verströmte einen sehr süßlichen Geruch, der ziemlich in der Nase kitzelte, und ihn mehr als einmal zum Niesen gebracht hatte. Auch wenn das Badewasser selbst warm gewesen war, sobald die kühle Luft auf Harrys nassen Körper aufkam, fing er an zu zittern. Dankbar nahm er von Midas ein Badetuch entgegen. Das Frottetuch fühlte ich merkwürdig zwischen seinen verschrumpelten Fingerspitzen an, dennoch rubbelte er sich schnell ab, während Midas einen Trockenzauber auf die durchnässte Unterhose ausführte. Der Stoff wurde dadurch etwas steif, aber das war Harry nun auch schon egal. Er war nur froh, endlich wieder trocken zu sein. Seine Freude hielt nicht lange vor. Midas gönnte ihm ein Sandwich und einen warmen Tee, aber dann sollte er abermals in die Badewanne steigen. Und diesmal durfte er nicht alleine baden. Missmutig betrachtete er den Quitsche-Kelpie, der im Wasser herumdümpelte. Für diese Art von Spielzeug fühlte sich Harry nun wirklich schon zu alt. Doch aller Protest nützte nichts, Midas bestand darauf, dass er sich wieder in die Wanne setze um dort mit dem Quietsche-Kelpie zu spielen. Harry gehorchte, doch mit Begeisterung war er gewiss nicht dabei. Unwillig drückte er den Gummikörper des Spielzeugs, worauf der Kelpie sofort ein quietschendes Geräusch von sich gab, abtauchte, unter Wasser seine Form veränderte und in neuer Gestalt wieder auftauchte. Zuletzt hatte er ausgesehen wie eine grüne Schlange, nun war er ein Pferd, dessen Schweif und Mähne aus dunklen Algen bestand. Harry drückte noch einmal zu, und er verwandelte sich in ein dinosaurierähnliches Wesen. Midas zog sich auf die andere Seite des Zimmers zurück und beobachtete ihn von dort. "Zeig doch mal ein bisschen mehr Begeisterung!" Harry verzog unwillig das Gesicht. Er fühlte sich einfach nur lächerlich zwischen den kitschigen Blasen. Er war nur froh, dass ihn außer Midas keiner sehen konnte. "Entschuldige, aber aus dem Kindergartenalter bin ich nun wirklich schon raus. Mit so einem Ding würde noch nicht einmal Dudley spielen wollen." "Nana, ein bisschen mehr Respekt. Immerhin bin ich derjenige, der dieses Spielzeug erfunden hat." "Wirklich?" Midas nickte, und dann begann er eine ziemlich lange und ziemlich komische Geschichte darüber zu erzählen, wie er eine Gummiente in einem Muggel-Spielzeugladen entdeckt hatte, und sich dann daran gemacht hatte, ein für Zauberer angemessenes Äquivalent zu entwickeln. "Als ich den Prototyp testete, ging so ziemlich alles schief. Ich drückte den Gummikörper, und das Ding spritzte mich von oben bis unten mit einer stinkenden, grünen Flüssigkeit voll. Dann tauchte es in seinen Eimer ab, löste sich völlig in seine Bestandteile auf, was zur Folge hatte, dass das Wasser sich in Säure verwandelte, die sich erst durch den Tisch und dann durch den Boden fraß. Glaub mir, es war äußerst schwierig der Mieterin unter mir zu erklären, warum sie denn auf einmal ein Loch in ihrer Decke hatte." Harry musste bei der Vorstellung von Midas, wie er grün verfärbt dastand und sich von seiner Nachbarin beschimpfen lassen musste, herzlich lachen. Trotzdem war er froh, als er endlich das Badewasser verlassen, sich abtrocknen und in seine Kleidung schlüpfen durfte. Midas reinigte derweil mit einem schnellen Zauber die Badewanne. "Dein Unterricht bei mir fällt in den nächsten zwei Tagen übrigens aus. Ich muss für deinen Onkel einige Dinge erledigen." Harry nickte nur. Zu mehr fühlte er sich auch gar nicht mehr imstande, so erschöpft war er, und das, obwohl es noch nicht einmal Abend war und er den Tag über nichts getan hatte, als in einer Badewanne rumzuhocken. Dennoch, sobald Midas ihm sagte, dass er gehen konnte, schleppte er sich in sein Zimmer. Doch Müdigkeit hin oder her, er wollte keine Sekunde länger den süßlichen Geruch von dem Badezusatz auf der Haut haben. So gönnte er sich noch eine schnelle Dusche, ehe er sich in sein Bett fallen ließ. OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Severus Snape hatte den Tag dafür genutzt, in die Winkelgasse zu gehen und einige Kleinigkeiten einzukaufen. Dann hatte er ein ausgiebiges Mahl im Tropfenden Kessel gegönnt, ehe er sich auf den Weg zurück zum Anwesen machte. Danach hatte er sich in den Keller zurückgezogen und einige Tränke gebraut. So sehr er sich darüber ärgerte, dass Potter vom Unterricht freigestellt worden war, damit trivialen Werbefotos für irgendein überflüssiges Produkt geschossen werden konnte, so sehr genoss er es doch, mal wieder in Ruhe arbeiten zu können. Stundenlang tauchte er völlig in seine Welt der brodelnden Kessel und langsam aufsteigenden Dämpfe ab. Als er schließlich in seine Wohnung zurückkehrte war es bereits dunkel. Sowohl im Haupt- als auch im Gästehaus waren bereits alle Lampen gelöscht worden. Außer ihm schien niemand mehr wach zu sein. Gewohnheitsmäßig kontrollierte er noch einmal den Ortungszauber, den er auf Potters Amulett gelegt hatte, um sich danach beruhigt schlafen legen zu können. Doch das Ergebnis veranlasste ihn, seine Robe wieder zuzuknöpfen. Wenn der Zauber richtig funktionierte (und seine Magie schlug nie fehl), dann trieb sich der Bengel irgendwo im Gästehaus herum, statt im Bett zu liegen, wo er hingehörte. Mit Sicherheit heckte der Junge irgendeinen dummen Streich aus. Warum sollte er sonst des Nachts durch die Gegend schleichen. Voller Vorfreude darauf, Potter für seine kleine Eskapade zur Schnecke zu machen, benutzte er seinen Zauberstab als Lichtquelle und folgte dem Ortungszauber zu einem Teil des Gästehauses, in dem er noch nie zuvor gewesen war. Kurz lauschte er an der Tür, hinter der er sein Opfer vermutete. Nichts zu hören! Kein leises Rascheln! Keine schleichenden Schritte! Wenn er es nicht besser wüsste, würde er meinen, dass das Zimmer leer war. Entschlossen, sich das Überraschungsmoment zu sichern, riss er in einer abrupten Bewegung die Tür auf erhellte gleichzeitig mit einen wortlosen Lumos Maximus das Licht an seinem Stab auf das äußerste. Der Raum vor ihm wurde in ein helles Licht getaucht. Severus erkannte auf den ersten Blick jenes mit Spielzeug überladenes Zimmer, das er so oft auf Werbefotos gesehen hatte. Da Severus niemanden vorfand, machte er das Licht im Zimmer an und beendet seinen Lumos-Zauber. Er schaute sich um. Ja, das war Potters angebliches Schlafzimmer, kein Zweifel. Sein Blick wanderte über das leere Bett, die ziemlich deplaziert wirkende Badewanne und das herumliegende Spielzeug. Er öffnete den Kleiderschrank und stellte fest, dass er leer war. Nicht, dass ihn das überraschte. In Natura betrachtet war es offensichtlich, dass mit dem Spielzeug noch nie richtig gespielt worden war. Die meisten Sachen sahen aus, als wären sie gerade erst aus dem Laden geholt worden. Severus zielte mit einem Enthüllungszauber auf die Wand hinter der Badewanne, und stellte fest, dass diese von gut getarnten Fensterzaubern durchdrungen war. Dahinter befand sich ein kleiner Raum, von dem aus man dank der Zauber ungehindert in das Schlafzimmer blicken konnte. Severus war nicht sonderlich überrascht. Wenn man sich die Werbeaufnahmen vor Augen führte, dann musste der Photograph von hinter der Wand photographiert haben. Das erklärte natürlich, warum Potter auf den Bildern immer so natürlich wirkte. Natürlich war es viel einfacher sich unbefangen zu geben, wenn man den Photoapparat nicht genau vor der Nase hatte. Offensichtlich war es mit Potters schauspielerischem Talent doch nicht so weit her, wie er dachte. Doch warum hatte ihn der Ortungszauber hierher geführt? Severus folgte ihm noch ein Stück und entdeckte schließlich unter einigen Stofftieren Potters Amulett. Das Balg musste es während der heutigen Aufnahmen dort vergessen haben. Das war mal wieder typisch für den undisziplinierten Bengel, das Amulett einfach auf den Boden zu schmeißen, statt es ordentlich auf den Tisch zu legen. Kopfschüttelnd sah Severus sich um. Potter hatte anscheinend kein Interesse an dem ganzen Spielzeug. Das ließ nur den Schluss zu, dass das verwöhnte Gör in seinem richtigen Zimmer die gleichen, wenn nicht noch schönere, Sachen haben musste. Finster starrte Severus das Amulett an. Das war offensichtlich auch nicht gut genug für Potter. Sonst hätte er es nicht so achtlos herumliegen lassen. Und auch wenn es nicht gerade ein Geschenk von Herzen gewesen war, irgendwie ärgerte er sich darüber, dass sein Schüler es so wenig zu schätzen wusste. Severus steckte das Schmuckstück ein, löschte das Licht und verließ das Zimmer. Sein schöner Tag war soeben ruiniert worden. Und wenn es nach ihm ginge, dann würde Potter im morgigen Unterricht den Preis dafür zahlen müssen. Seine Rache würde süß sein, dafür würde Severus schon sorgen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)