Harry Potter empfiehlt! von Swanpride (Komplett!!! Yual-Story!) ================================================================================ Ein neues Jahr, ein neuer Anfang -------------------------------- Nach Harrys einsamem Weihnachtsfest war sein Silvester richtig fröhlich verlaufen. Während die Dursleys eine riesige Party gaben, hatte Midas ihn in seinem Zimmer besucht. Er hatte verzaubertes Tischfeuerwerk ins Haupthaus geschmuggelt, das mit Sicherheit besser war als alles, was seine Verwandten je gehabt hatten, und um Mitternacht hatten sie durch das Fenster gemeinsam das gigantische Feuerwerk beobachtet, dass die Dursleys für ihre Gäste bestellt hatten. Er hatte auch einige Bleiklumpen mitgebracht und Harry einen Brauch gezeigt, den er auf einem seiner Reisen kennengelernt hatte: Bleigießen. Sie hatten viel Spass dabei die Figuren, die aus dem Blei entstanden, zu interpretieren. Midas hatte ein Messer und (wie sie nach einer längeren Diskussion entschieden) eine Insel. Harry war darüber nich besonders glücklich, weil das Messer eine Trennung ankündigte und die Insel eine Reise. Aber Midas sagte dass auch ein Wechsel im Leben und eine Zeit der Erholung gemeint sein könnte. Er scherzte, dass er vielleicht im nächsten Jahr weniger Arbeit haben würde. Harry hatte ein Hirschgeweih (was für Erfolg stand), eine Blume (die Glück bedeutete) und ein vierbeiniges Tier das ein Hund (wie er dachte) oder ein Wolf (worauf Midas bestand) war. Da sie für keine der beiden Formen eine gute Deutung kannten, überließ Midas Harry auch den letzten Bleiklumpen. Dieses Mal sah das Ergebnis wie eine fliegende Eule aus. Midas hatte gelacht und gesagt, dass Harry die Dedeutung in zwei Tagen verstehen würde. Es war ein Spezialtag gewesen. Einer von der lustigen Sorte. Sobald es dunkel war hatte Midas noch ein Feuerwerk im Garten gezündet (eines von der magischen Sorte) und Harry hatte auf seinem Nimbus 2000 durch die Farbenpracht fliegen dürfen. Dabei verbrannte er sich zwar leicht am Arm, als er zu nah an eines der explodierenden Geschosse kam, aber das machte nichts. Solange er nur wieder durch die Luft sausen durfte, war ihm alles egal. Und Midas hatte sofort eine Salbe zur Hand, mit deren Hilfe die Verbrennungen schnell verheilten. Doch nun schienen diese glücklichen Stunden unendlich weit entfernt. Heute sollte der Unterricht wieder aufgenommen werden, und Harry war besorgt. Er hatte Professors Snapes unfreundliche Reaktion auf sein Geschenk nicht vergessen. Nun hatte er Angst, ihm gegenüberzutreten. Was, wenn er immer noch wütend war? Entsprechend niedergeschlagen war Harrys Stimmung, als er bereits zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn den Klassenraum betrat. Er wollte an diesem Morgen auf keinen Fall zu spät kommen. Umso entsetzter war er, als er feststellte, dass Snape bereits am Lehrerpult stand. War er etwa doch zu spät? Normalerweise pflegte der Professor doch auf die Sekunde genau zum Unterrichtsbeginn mit bedrohlich wehender Robe den Raum zu betreten. Aber nein, Snape funkelte ihn zwar an, doch es war der übliche "Warum muss ich meine Zeit mit ihnen verschwenden"-Blick, nicht das sehr viel bedrohlichere "Wie können sie es wagen, mich warten zu lassen"-Starren. "Guten Morgen, Sir!" brachte Harry schließlich mit unsicherer Stimme hervor. "Wir werden sehen, ob es ein guter Morgen wird." Harry wurde gleich viel ruhiger. Das war vertraut. Snape machte immer eine sarkastische Bemerkung, wenn er ihn grüßte. Doch da er einen immer einen Vortrag über Höflichkeit hielt, wenn er es vergaß, tat Harry es doch jeden Morgen von neuem. Mit unsicheren Schritten ging er zum Lehrerpult, um dort seine Hausaufgaben hinzulegen, dann an seinen Platz, doch ehe er sich setzen konnte, entdeckte er etwas auf seinem Tisch, was eindeutig nicht ihm gehörte. Ein Medaillon, nicht besonders hübsch, aber auch nicht besonders hässlich. Die Dursleys hätten die Nase darüber gerümpft ob des minderwertigen Materials, aus dem es hergestellt war, doch Harry nahm es in die Hand um es näher zu betrachten. Dann viel ihm ein, dass sich Snape ja noch im Raum befand. "Darf ich?" fragte er nervös. "Sicher dürfen Sie", fuhr Snape ihn an. "Es gehört Ihnen!" Harry starrte ihn völlig perplex an. Hatte er das richtig verstanden? Sollte das heißen, dass das Medaillon ein Geschenk sein sollte? Von Snape??? Hieß das, dass der Professor nicht mehr wütend auf ihn war? Snapes riss ihn auf seine gewohnt unfreundliche Art aus seiner Erstarrung. "Nun schauen Sie schon rein!" Reinschauen? Tatsächlich, das Medaillon ließ sich öffnen. Im Inneren war das Bild einer rothaarigen Frau mit grünen Augen. Dieselben grünen Augen, die ihm jeden Morgen aus dem Spiegel entgegenstarrten. Lily Potter stand darunter in kleinen, schnörkeligen Buchstaben. Unwillkürlich traten Tränen in seine Augen. Ein Bild von seiner Mutter! Snape hatte ihm ein Bild von seiner Mutter geschenkt! Solch ein schönes Geschenk hatte noch nicht einmal Midas ihm je gemacht. Bis zu diesem Moment hatte er noch nicht einmal gewusst, wie sie ausgesehen hatte. Er öffnete den Mund, um Snape zu danken, doch als er dessen finsteren Blick auf ihn ruhen sah, schloss er ihn wieder. Es war offensichtlich, dass sein Professor keinen Dank wünschte. Also lächelte er ihn nur an und legte sich das Medaillon um den Hals, ehe er sich auf seinen Sitz gleiten ließ. OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Severus befahl seinem Schüler, das nächste Kapitel aus seinem Lehrbuch für Zaubertränke zu bearbeiten und ließ sich dann am Lehrerpult nieder, um den Aufsatz durchzusehen, den der Junge hatte schreiben sollen. Doch er war nicht so recht bei der Sache. Er konnte immer noch nicht glauben, was er da gerade getan hatte. Er hatte Potter etwas geschenkt. Er hatte POTTER etwas GESCHENKT! Es war ein logischer Schritt gewesen, nachdem er in Besitz dieses Medaillons gelangt war. Sobald er Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, war er zu dem Schluss gekommen, dass er genau drei Möglichkeiten hatte: Entweder, er behielt das Medaillon (mit dem er absolut nichts anfangen konnte), er warf es weg (was eine Verschwendung wäre, und Severus hasste Verschwendung), oder aber er versuchte, einen Nutzen daraus zu ziehen. Der Gedanke, dass Ding Potter zu geben, lag irgendwie nahe, wurde aber zunächst in den hintersten Winkel seines (perfekt geschulten) Verstandes verbannt. Doch so sehr er sich gegen diese Idee wehrte, sie hatte einiges für sich. Es wäre ein guter Weg, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen. Und wenn er sich Potter nun so ansah, wie er sich über die Bücher beugte, die Augen immer noch feucht von mühsam unterdrückten Tränen, dann wusste er, dass es funktioniert hatte. Sogar besser als erwartet. Es war wirklich kaum zu glauben, wie emotional der Junge reagiert hatte. Man könnte fast glauben, Potter hätte er in seinem ganzen Leben noch kein Bild seiner Mutter gesehen. Außerdem war es nicht mehr einfach nur ein Geschenk. Severus hatte zwei Stunden damit verbracht einen ziemlich komplizierten, dafür aber recht unbekannt und kaum feststellbaren Zauber über das Amulett zu legen. Damit würde er es immer und überall orten können. Auf diese Weise würde er herausfinden können, wo genau in dem Flügel, der Potter zur Verfügung stand, dessen Schlafzimmer war. Und wo er sich aufhielt, wenn er nicht unterrichtet wurde. Er hatte zwar noch keine Ahnung, was er mit diesem Wissen anfangen würde, aber von seinem Standpunkt aus war zuviel Information immer besser als zuwenig. Zumal es herzlich wenig gewesen war, was er Dumbledore bislang hatte berichten können. Er musste unbedingt eine Gelegenheit finden, mit den Dursleys zu reden. Wer weiß, wenn er sie auf die Qualen hinwies, die Potter unter diesem Oldridge gelitten hatte, würden sie sich vielleicht dazu überreden lassen, Potter doch noch nach Hogwarts zu schicken. Vielleicht sollte er einfach Petunia abfangen, wenn er sie das nächste Mal sah. Er unterrichtete ihren Neffen nun schon fast ein halbes Jahr, da konnte man durchaus das Gespräch mit ihr suchen, unter dem Vorwand, dessen schulische Leistung besprechen zu wollen. Severus entschied sich, Potters Aufsatz erst einmal beiseite zu legen. Es war ohnehin jedes Mal frustrierend, dessen Arbeit zu lesen. Wozu hatte er sich denn soviel rote Tinte mitgebracht, wenn er kaum die Gelegenheit bekam, diese zu benutzen? Stattdessen überlegte er sich, was er zu Petunia sagen könnte. Gewöhnlich sprach er nur mit Eltern, um sie auf die völlige Unfähigkeit ihrer Sprösslinge hinzuweisen. Diesmal würde er wohl einige Komplimente verteilen müssen. Dann würde sie bestimmt geneigter sein, den ein oder anderen subtilen Vorschlag von ihm zu überdenken. OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Es war verhältnismäßig einfach, Potters Tante abzufangen. Obschon ihr Leben in erster Linie aus Partys und kostspieligen Freizeitaktivitäten bestand, liebte sie dennoch die Regelmäßigkeit. Und so musste Severus nur pünktlich um 4 Uhr an einem Donnerstagnachmittag über die Wiese schlendern, um wie zufällig auf Petunia Dursley zu treffen, die gerade vom Tennisplatz zurückkehrte. "Petunia!" rief er. "Schön dich wiederzusehen." Sie schaute ihn mit offensichtlicher Überraschung an. "Snape? Severus Snape? Was machst du denn hier?" Hatte sie nicht gewußt, dass man ihn als Potters Lehrer eingestellt hatte? Sverus hoffte, dass es nicht ein Fehler gewesen war, ihr dies zu offenbaren. "Ich bin der Lehrer deines Neffen. Ich bin nun ein Professor." Er betonte leicht seinen Titel. Dennoch sah sie ihn an, als sei er ein impertinenter Dienstbote. Angesichts ihres nur mäßig verschleierten Widerwillens, verzichtete Severus auf den Versuch, ihr die Hand zu geben. Er wollte das Gespräch nicht mit einer Demütigung beginnen. "Mr. Snape!" erwiderte sie, wobei sie ihrerseits das Mr. betonte. "Soweit ich weiß, hat man Sie bei ihrer Einstellung davon informiert, dass alle Miss...Zauberer, dem Haupthaus fernzubleiben haben." Severus registrierte zwar den Versprecher, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Gewiss eine Beleidigung. Sie hatte ihn schließlich noch nie ausstehen können. In einer Pose, die deutlich machte, dass er nicht im geringsten eingeschüchtert von ihr war, passte er sich ihrer formalen Sprechweise an und machte sie darauf aufmerksam, dass er sich keinesfalls zu nahe am Haupthaus befände. "Aber es ist gut, dass ich Sie treffe. Ich wollte mit ihnen ohnehin über Mr. Potter sprechen." "Wenn er etwas angestellt hat, dann wenden Sie sich an Mr. Fox." Severus zog unwillkürlich die Augenbrauen hoch. Petunia schien den Jungen ja für einen richtigen Radaubruder zu halten. Offensichtlich sparte er sich seine Manieren für den Unterricht auf. "Bislang ist mir keinerlei Anzeichen für ein suboptimales Gebaren seinerseits evident geworden, im Gegenteil. In seinen Testresultaten dominieren exzellente Zensuren." Severus konnte an Petunias Gesicht ablesen, dass sie kein Wort von dem verstanden hatte, was er gesagt hatte. Ha, nimm dass, du hochmütige Giraffe! Vielleicht lernst du dann etwas Respekt vor Leuten, die Gebildeter sind als du! Aber es würde ihn nichts nützen, sie weiter vorzuführen, also wechselte er wieder zu einer Sprache, die auch der Dümmste (und in diese Kategorie fiel sie in jedem Fall) verstehen konnte. "Ihr Neffe macht sich in allen Fächern recht gut. Ein besonderes Talent hat er für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ich habe dort bereits mit Stoff aus dem zweiten Jahr begonnen. Sorgen mache ich mir allerdings wegen seiner Leistungen in Verwandlung." "Ist das so?" quetschte sie zwischen ihren zusammengepressten Lippen hervor. "Nun, er ist Lily Sohn." Brach da ihre alte Eifersucht durch? Merkwürdigerweise fühlte er eine Art Kameradschaft mit ihr. Ihr Leben lang hatte sie es gehaßt, dass Lily die Magie erhalten hatte, die sie selbst so sehr begehrt, und er hatte sein Leben damit verbracht James Potter zu hassen, der die Frau bekam, die er begehrt, und nun waren sie beide gezwungen das Ergebnis ihrer Magie und ihrer Liebe zu James Potter zu beschützen. Er wußte besser als irgendjemand sonst wie schwer es war seine Gefühle gegenüber jemanden, den man eigentlich hasste, zu unterdrücken. Doch dann erinnerte er sich wie abweisend sie als Kind gewesen war, erst ihm gegenüber und später auch gegenüber die herzliche und liebevolle Lily. Bereute sie heute, was sie ihrer Schwester damals angetan hatte? Es war ihm gleich! Ihre Reue konnte nicht größer sein als seine, und das Leben im Luxus war nicht wirklich ein Akt der Buße, selbst wenn ein unerträgliches Kind mit zum Inventar gehörte. "Ich bin sicher, dass er das bis zum Ende des Jahres aufgeholt hat. Aber ich sehe da bald einige Probleme auf sie zukommen. Ich durchaus qualifiziert, Zaubertränke und Verteidigung auf UTZ-Level zu unterrichten, und Kräuterkunde bis zum ZAG, aber in Verwandlung bin ich nun mal kein Experte. Spätestens in einem Jahr wird Mr. Potter einen besseren Lehrer benötigen, und wenn er dann an einen zweiten Oldridge gerät, dann wird es eine Katastrophe geben. Ganz zu schweigen davon, dass es dann auch Zeit ist, weitere Fächer zu seinem Stundenplan hinzuzufügen." Severus wurde richtig übel davon, Potter so in den Himmel zu loben, während er seine eigenen Fähigkeiten so herunterspielen musste, aber was tat man nicht alles, um sein Ziel zu erreichen. Während er weiter sprach, wurde Petunia immer nervöser, sie schaute sich ständig um und trat unruhig von einem Bein auf das andere. "Vielleicht sollten Sie erwägen, ihn ab dann doch noch auf eine Schule zu schicken." "Harry wird auf keine Schule gehen!" kreischte Petunia. "Es ist nicht sicher!" Severus wollte sie beruhigen, ihr sagen, dass es Mittel und Wege gab, Potter auch anderswo vor den Todesser zu schützen, aber sie ließ es nicht zu. "Wenn Sie ihren Job behalten wollen, dann halten Sie sich gefälligst an die Regeln. Halten Sie sich von den normalen Menschen fern, und wenn Sie ein Problem haben, dann wenden Sie sich an Mr. Fox. Er ist für diese Art von Dingen verantwortlich. Ich glaube allerdings kaum, dass er für solche Vorschläge etwas übrig hat. Guten Tag!" Sie wandte sich ab. Severus, der es nicht vertragen konnte, so stehen gelassen zu werden, zückte seinen Zauberstab. Er war versucht, ihr einen Fluch auf den Hals zu hetzen, aber dann wäre er seinen Job mit Sicherheit losgeworden. Stattdessen rief er ihr hinterher: "Wollen Sie die Entscheidungen über das Wohlbefinden Ihres Neffen wirklich einem Fremden überlassen?" Doch sie ignorierte ihn. Severus gewann mit Mühe seine Beherrschung zurück, und steckte den Zauberstab wieder weg, mit dem Plan im Kopf, ihr bei der nächsten Gelegenheit unauffällig einige Läuse zu verpassen. Am besten, wenn sie wieder eine von ihren großen Partys plante. Es war schon frustrierend. Mit der Tante ließ sich nicht Reden, der Onkel würde ihn bestimmt auch nicht weiterbringen, und alles lief letztendlich auf eine einzige Person hinaus: Midas Fox! Er war es, den Severus überlisten musste. Leider hatte er keine Idee, wie er das anstellen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)