Harry Potter empfiehlt! von Swanpride (Komplett!!! Yual-Story!) ================================================================================ Der neue Lehrer --------------- Kapitel 7: Der neue Lehrer Harry war von seinem Ausflug ziemlich enttäuscht gewesen. Er hatte gehofft, noch einige andere Läden erkunden zu dürfen. Doch wie Midas ihm bedauernd erklärt hatte, hatten sie einfach viel zu viel Zeit bei Ollivander verbracht. Und den Zauberstab hatte er ihm auch sofort abgenommen, nachdem sie mit dem Portschlüssel wieder vor dem Haus gelandet waren. Er würde ihn nur während seines Unterrichts benutzen dürfen. Drei Wochen lang schlich er niedergeschlagen über die Ländereien. Das nächste Familienessen war besonders unangenehm, da sein Onkel Vernon ihm einen langen Vortrag darüber hielt, wie er sich während seines Unterrichtes und bezüglich seiner "Abnormalität" zu verhalten hatte. Einzig sein Stolz hielt Harry davon ab, vor seinen Verwandten seine Gefühle zu zeigen. Erst am Tage seines Geburtstages, konnte man ihn wieder lachen hören. Midas war am Nachmittag zu ihm gekommen, hatte ihn die Augen verbunden und in das Gästehaus geführt. Als er ihm die Binde abnahm, erblickte Harry einen richtigen Klassenraum. An der Wand hing eine Tafel, in der Ecke stand ein Globus, in den Regalen an den Wänden waren duzende von Zauberbüchern untergebracht. Das einzige, was den Raum von einem richtigen Klassenzimmer unterschied, war die Anzahl der Tische: Insgesamt drei Lehrerpulte waren vor der Tafel nebeneinander angeordnet, denen gegenüber nur ein einzelner Schreibtisch stand - für Harry. Danach hatte Midas ihn noch in das neue Labor im Kellergeschoss, und schließlich in das kleine Gewächshaus geführt. Nicht, dass es dort schon viel zu sehen gab. Die Pflanzen, erklärte Midas, würde er gemeinsam mit dem neuen Lehrer einpflanzen, der in einer Woche kommen würde. Harry sah dessen Ankunft mit Spannung entgegen. Immerhin würde dieser Mann ihn in drei Fächern unterrichten (Kräuterkunde, Zaubertränke und, worauf Harry besonders gespannt war, Verteidigung gegen die Dunklen Künste). Das bedeutete, er würde sehr viel Zeit mit ihm verbringen. In der Zwischenzeit begnügte er sich damit, sich durch die Zauberbücher zu lesen. Mit jedem Wort offenbarte sich ihm eine neue Welt, die seinem Wunsch, von den Dursleys frei zu sein, neuem Nährboden gab. =============================================================================== Severus Snape hasste es, ins Blaue hinein zu apparieren. Doch er hatte keine andere Wahl. Midas Fox Anweisungen waren deutlich gewesen, als er ihn engagiert und ihm Harry Potters Aufenthaltsort offenbart hatte. Er landete in einem sonnendurchfluteten Raum. Die großen Flügelfenster gaben den Blick auf eine riesige Villa frei. Das Zimmer war nur spärlich möbelliert, so dass es, obwohl es ziemlich klein war, recht geräumig wirkte. "Guten Morgen, Mr. Snape", sagte da eine Stimme hinter ihm. "Wie ich sehe, haben sie problemlos hergefunden." Severus war nicht überrascht, Midas Fox in der Tür stehen zu sehen. Man überlebte nicht lange im Dienste Voldemorts, wenn man sich nicht auch noch hinten Augen wachsen ließ. "Guten Morgen!" antwortete er. "Offensichtlich waren ihre Anweisungen äußerst präzise." Er hasste es, sinnlose Höflichkeiten austauschen zu müssen. Er hasste die überhebliche Art, mit der Midas Fox ihn angeworben hatte. So beglückte er sein Gegenüber mit seinen erprobten Lehrer-Blick, der jeden Hogwartsschüler in Unruhe zu versetzen pflegte, selbst nachdem sie schon graduiert hatten. Leider war Midas Fox nie sein Schüler gewesen, folglich zeigte er sich nur gelinde beeindruckt. "Ich würde gerne noch einige Dinge mit ihnen besprechen, ehe ich sie Harry vorstelle. Setzen wir uns doch." Er dirigierte Severus zu einer kleinen gemütlichen Sitzecke. "Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee? Tee? Butterbier? Feuerwhisky?" "Zu dieser Stunde wäre ein Kaffee wohl das angemessene. Schwarz, ohne Zucker, bitte." Wenigstens der Kaffe war gut, dass musste Severus zugeben. Schön stark und sehr bitter, genau wie er ihn gerne mochte. "Ich muss ihnen sicherlich nicht sagen", begann Midas Fox seine kleine Ansprache, "dass alles, was sie hier sehen werden, möglichst vertraulich behandelt werden muss. Wir schätzen es nicht besonders, wenn Harrys Privatleben in die Öffentlichkeit gezerrt wird." Aber sie haben absolut nichts dagegen, sein Gesicht auf jede verdammte Hauswand kleben zu lassen. "Harry mag eine Berühmtheit sein, aber letztlich ist er nur ein kleiner Junge. Und wir wollen, dass das auch so bleibt. Deswegen behandeln wir ihn hier auch, als wäre er wie jeder andere Junge. Niemand erwähnt hier seinen besonderen Status, und ich erwarte von ihnen, dass sie es ebenfalls nicht tun." Als ob er das geringste Bedürfnis hatte, Potter auch noch zu hätscheln. Wenn der Junge auch nur ein bisschen wie sein Vater war, würde er ohnehin bereits ein überdimensionales Ego haben. Kein Grund, seine Arroganz auch noch zu unterstützen. "Wir sind hier in der Muggelwelt, und Harrys Familie hat öfter mal Gäste. Deswegen wird der Unterricht hier im Gästehaus stattfinden. Wir wollen schließlich nicht, dass die Muggel auf uns aufmerksam werden." Die Muggel oder Harrys Familie? In der Villa hätten sich doch bestimmt auch angemessene Räume finden lassen. "Sie werden sicher bemerkt haben, dass um das Gästehaus herum eine Muggel-Abwehr und ein Unsichtbarkeitszauber gelegt ist. Das ist der Bereich in dem sie sich bewegen dürfen. Ich verlasse mich darauf, dass sie sich an diese Anweisung halten werden. Ich würde es vorziehen, Harrys Leben nicht gefährden zu müssen, weil ich gezwungen bin, eine Horde Vergissmichs vom Ministerium anzufordern." Severus glaubte zwar nicht, dass so etwas einen Unterschied machen würde, so lange Potter unter dem Fidelius-Zauber war, dennoch gab er seine Zustimmung. Nicht, dass er wirklich eine Wahl gehabt hätte. Solange er hier lebte und arbeitete, musste er sich an ihre Regeln halten. "Gut, dann können wir nun zum Unterricht selbst kommen. Haben sie bereits über einen Lehrplan für Harry nachgedacht?" Natürlich hatte Severus das getan. Schließlich würde er seine neue Stelle nicht unvorbereitet antreten. "Ich habe ein adäquates Programm erstellt." Midas Fox stellte sich als äußerst wissbegierig heraus. Er ließ sich von Severus jedes Detail seines Lehrplanes schildern. Dann klärte er ihn noch über die - sogar in Severus Snapes Augen lächerlich übertriebenen - Sicherheitsvorkehrungen der Villa auf. Es war bereits Mittag, als er schließlich sagte: "Ich zeige ihnen jetzt noch schnell ihre Räume, und dann stelle ich Ihnen Harry vor." Auch wenn Severus es niemals zugegeben hätte, er war gespannt auf den Jungen-der-überlebte. =============================================================================== Harry hatte den Morgen in dem Klassenraum verbracht. Midas hatte ihm gesagt, er solle dort auf ihn und den neuen Lehrer warten. Anfangs hatte er noch erwartungsvoll zur Tür geschaut, aber schon bald hatte er sich stattdessen in eines der vielen Bücher vertieft. Die Zeit verstrich, und langsam wurde Harry nervös. Es war bereits kurz vor zwölf. Um Punkt zwölf Uhr würde Tante Petunia ihm sein Essen zurechtmachen. Wenn er bis dahin nicht in seiner Küche war, dann würde er nichts Warmes bekommen. Das würde für ihn zum fünften Tag hintereinander belegte Brote bedeuten. Von dem Vortrag, den seine Tante ihm bei der nächstbesten Gelegenheit halten würde, mal ganz abgesehen. Midas hatte ihm gesagt, er solle warten. Doch bislang hatte er nichts von ihm gesehen. Zudem wurde Harry langsam wirklich hungrig. Kurz entschlossen verließ Harry den Raum und rannte zur Villa. Er kam gerade noch rechtzeitig an, ehe seine Tante die Küche wieder verließ. "Ich sollte einfach wieder gehen", sagte sie. "Du hast noch nicht einmal die Kartoffeln geschält, und jetzt kommst du auch noch zu spät." Dennoch räumte sie, zu Harrys großer Erleichterung, einige Zutaten auf die Arbeitsplatte. Harry hatte nicht gewusst, was sie hatte kochen wollen, doch er protestierte nicht. Ihren Anweisungen folgend schälte er Kartoffel, putzte das Gemüse und bereitete den Salat vor. Währenddessen schimpfte Tante Petunia leise vor sich hin. "Es ist ohnehin Zeit, dass du endlich für dich selber kochst. Du bist groß genug, es kann eigentlich nicht angehen, dass ich noch immer meine wertvolle Zeit darauf verschwenden muss, dir zu Diensten zu sein." Harry tat sich schwer daran, seine Freude zu verbergen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, er hätte schon längst für sich selbst gekocht. Immerhin half er seiner Tante schon seit Jahren beim Kochen. Tatsächlich war das einzige, was sie noch selber machte, die Zutaten in der richtigen Reihenfolge in den Topf oder in die Pfanne zu werfen. Das würde er auch selber können. Der einzige Grund, warum er dies bislang noch nicht getan hatte, war, dass sein Kühlschrank einfach nicht die Zutaten für ein gutes Mahl hergab. Dort drin fanden sich nur Käse, Wurst, Marmelade und etwas Milch. Noch nicht einmal Butter gab es, und das einzige Gemüse, was ihm immer zur Verfügung stand, waren Kartoffeln und Tomaten. Die Tomaten, damit er etwas Gesundes aß (dabei mochte er die gar nicht so gerne), und die Kartoffeln, damit er diese zeitig schälen konnte, wenn seiner Tante der Sinn danach stand, etwas daraus zu kochen. Harry hatte darüber nachgedacht, von sich aus zu fragen, ob er nicht in Zukunft für sich selbst kochen dürfe. Doch wenn er das getan hätte, dann hätten es seine Verwandten gewiss nicht erlaubt. Also hatte er sich zurückgehalten und gehofft, dass seiner Tante irgendwann einmal die Kocherei zuviel werden würde. Angesichts ihrer gewöhnlichen Faulheit bezüglich manueller Arbeit (Sie war gut darin, das Hausmädchen noch auf das kleinste Stabkorn aufmerksam zu machen, rührte aber selbst nie einen Finger), hatte er eigentlich gedacht, dass dies schon viel früher der Fall sein würde. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, doch nun sah es so aus, als würde sein Wunsch erfüllt werden. Nie wieder abhängig sein von Tante Petunias Launen, jeden Tag ein warmes Essen, und zwar nicht um Punkt 12 sondern dann, wenn er Hunger hatte. Der Tag konnte gar nicht mehr besser werden. Es war kurz nach halb eins, als er wieder zurück zum Gästehaus hastete. Tante Petunia wählte immer Gerichte aus, die sich möglichst schnell zubereiten ließen, und er hatte sein Essen so schnell wie möglich herunter geschlungen. Und das, obwohl es Leber gegeben hatte. Er hasste Leber, aber Tante Petunia kochte ihm immer Dinge, die möglichst gesund waren. Dinge wie ein fettiger Braten oder Süßspeisen bekam er nur an Familientagen. Harry riss die Tür zum Klassenzimmer auf, verharrte aber auf der Schwelle, als er sich zwei Männern gegenübersah. Der eine war Midas. Der andere war ein hoch gewachsener Mann mit fettigem schwarzen Haar, Hakennase und fahler Haut. In seinen schwarzen Roben wirkte er äußerst Furcht einflößend, und der stechende Blick, den er Harry zuwarf, tat sein übriges um ihn einzuschüchtern. Unsicher trat Harry einen Schritt zurück. Er hoffte inständig, dass dies nicht sein neuer Lehrer war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)