Final Fantasy Two realistic The Worldportal von Rikku_Nox (Part 16- 20) ================================================================================ Kapitel 1: Zwei Erkenntnisse und eine Warnung --------------------------------------------- Kapitel 16: Zwei Erkenntnisse und eine Warnung »"Alles was je war und sein wird, besitzt keine Bedeutung mehr, Francis!" sprach er, und seine traurige Stimme hallte unendlich fort. "Wichtig ist nur, dass du jetzt die Seite wechselst und zu uns kommst, mit uns kommst!"« Akif Pirincci Felidae Alle waren fast die gesamte Nacht damit beschäftigt, an der Phönix rumzubasteln, und schon nach der ersten Stunde hatte sich Kim etwas zum Waschen gewünscht, da sie mit Staub und Öl besudelt war, außerdem würde ihr die Abkühlung sicher gut tun. Zumindest würden dann ihre Arme und Beine nicht mehr so schmerzen. Sie war sich sicher, dass sie von dem Geschleppe einen deftigen Muskelkater bekommen würde. Tifa hatte ihr vorgeschlagen, dass sie beide zu dem Fluss gehen könnten, der ein paar Meter entfernt von dem Luftschiff seinen Weg ins Meer suchte, doch das hatte Kim dankend abgelehnt. Allein der Gedanke an einen Fluss in dieser Welt machte ihr Angst, und das aus gutem Grund, dachte man an das erste ihrer Abenteuer zurück. Nein, da blieb sie lieber schmutzig und hatte weiterhin Gelenkschmerzen. Die Übrigen ließen sich nichts anmerken was Kim betraf. Sie behandelten sie wie immer, als wäre nie etwas gewesen. Auf der einen Seite mag es ja ganz in Ordnung zu sein, aber irgendwie beschlich Kim dabei ein seltsames Gefühl. Irgendwie war es noch schlimmer, dieses mal wusste sie ja darum und wenn ihre Freunde diese Sachen nur dachten, aber nicht aussprachen... Sie gab sich schrecklich viel Mühe es zu vergessen, aber in ihrem Unterbewusstsein zwickte immer der selbe Impuls, egal wie sehr sie sich anstrengte, diesen zu vergessen. Einzig Nameless gab ihr Trost. Der Chocobo half ihr bei der Arbeit, indem er ihr einige schwere Sachen abnahm und auf dem Rücken transportierte, während Kim nebenher ging. Es war wirklich ein Wunder gewesen, dass das Tier ausgerechnet dann aufgetaucht war, als sie Hilfe gebraucht hatte, und Kim kam nicht drum herum zu glauben, dass Tseng etwas damit zu tun hatte. Der Turk hatte ihr ja schon des öfteren mal geholfen, auch wenn sich Kim einfach nicht erklären konnte warum. Es war seltsam; Wieso sollte ein angehender Feind ihr helfen? Andererseits waren nun die Ageguards die Feinde, und Tseng und Cloud waren sozusagen auf der selben Wellenlänge. Aber der Turk hatte ihr schon damals ständig geholfen, als er noch bei den Shinra gewesen war- und es war sicherlich nicht Rufus Befehl gewesen, der ihn dazu verleitet hatte. Sie seufzte, steckte auch dieses alte Thema irgendwo in ihr Unterbewusstsein und sah dann zu Nameless, der neben ihr herwanderte, während Kim einen Werkzeugkasten trug, den sie- laut Cid- zu Shera bringen sollte, die sich im Maschinenraum aufhielt. Sie gingen seitlich an der Phönix entlang, bis sie zu der Streckleiter kamen, welche an Deck führte. Kim sah hoch. Cid hatte wohl wirklich sehr an seiner Highwind gehangen, sonst hätte er sein neues Luftschiff anders gebaut. Seufzend nickte sie Nameless zu und begann hochzuklettern, so gut es ging mit dem schweren Werkzeugkasten in der einen Hand. Sie war heilfroh, als sie oben angekommen war und sich eine kurze Rast gönnen konnte. Für jemanden wie sie, der kaum schlief und deswegen einen schlechten Kreislauf hatte, war so eine arbeit nichts. Dennoch bemühte sie sich eine Hilfe zu sein, anstatt nur im Weg rum zu stehen oder gar nichts zu machen. Sie überquerte das Deck, stieß die eiserne Tür auf, um ins Innere des Monstrums zu gelangen und stieg dort die Treppen runter, bis zum untersten Deck. Insgesamt besaß das Schiff drei Etagen; Die unterste Ebene, wo sich das Cockpit, der Maschinenraum, der Konferenzraum und diverse Kammern befanden, die mittlere Etage, wo sich die Zimmer befanden, in denen die Crew schlief und das Außendeck- falls man es mitzählen konnte. So gesehen war dieses Luftschiff doch größer als die Highwind. Kim ging gemächlich zu der schmalen Brücke, welche zum Cockpit führte und unter der sich der offene Maschinenraum befand. Sie schüttelte innerlich den Kopf. Wenigstens das hätte Cid sicherer machen können- Kim erinnerte sich nur zu gut an das Spektakel, als sie versucht hatten ein Gewehr zwischen den Zahnrädern zu entfernen, was dem Käpt´n den Arm gebrochen hatte. Momentan stand jedoch alles still und Shera arbeitete an den empfindlichen Wirrwarr der Mechanik. Kim ging zu ihr, indem sie eine kleine Eisenleiter hinab stieg. Shera sah kurz auf, wandte sich aber sofort wieder der Reparatur zu »Ah, gut! Stell es einfach dort hin!« sie zeigte auf eine kleine Anhöhe in ihrer nähe. Kim gehorchte. Sie stellte den Kasten kurzerhand ab und schüttelte schnaufend ihre Arme aus. »Den Maschinenraum hat es nicht so sehr erwischt.. es ist eher das verdammte Heck und die Turbinen! Kümmert sich da überhaupt einer drum?« Fragte Shera, während sie an einem der Zahnräder rumfummelte. Kim setzte sich neben den Werkzeugkasten auf die kleine Anhöhe und nickte »Ja... der Meister höchst persönlich kümmert sich darum!« Shera lachte leise »Cid? Na wenigstens packt er mit an..« Kim nickte nur, obwohl Shera es eh nicht sehen konnte und sah dann zur Brücke hoch. Sie war seltsam gefasst, trotz der Umstände. Vermutlich war sie doch froh darüber, wieder bei den Anderen zu sein. Stöhnend stand Shera auf und streckte sich, ehe sie zu dem Werkzeug ging und nach einem passenden Schraubenschlüssel suchte. Kim wunderte sich etwas; wollte sie etwa das Zahnrad abmontieren? Na ja, dachte sie schließlich, Shera kennt sich aus.. sie wird schon wissen was sie tut.. »Und ich habe gehört ihr reitet Morgenfrüh zur Gold Square?« Kim nickte leicht »Ja.. da gibt es jemanden, der sich mit den Endlesses auskennt.. deshalb..« Shera zog den Schraubenschlüssel aus den Kasten »Verstehe.. hört sich nützlich an..« »Ja.. ohne dessen Hilfe hätte ich meine ja nie benutzen können..« Gab Kim tonlos zurück und blickte weiterhin zur Brücke hoch, weil sie Shera nicht in die Augen sehen konnte, zu peinlich war es ihr, dass sie die Endless Substanz benutzen konnte. Einen Moment trat betretenes schweigen ein, dann setzte sich Shera neben Kim und seufzte. Es dauerte noch etwas länger, ehe sie sagte »Ich kann mir ungefähr vorstellen, was in dir Vorgehen mag, Kim.. aber lass dich nicht davon überrennen, okay?« Nun sah Kim sie doch fragend an. »Nun..« Begann Shera und nickte, während ihr Blick ins Leere wanderte »Du zerstörst dich nur selbst damit.. wir sind Freunde, Kim... wir sind besorgt um dich, aber das alles hat nicht zu bedeuten, dass wir dich nicht leiden können, oder dir die Schuld an all dem geben, verstehst du das?« Kim sah auf ihre Füße. Dasselbe hatte Cloud auch gesagt. Sie nickte langsam und antwortete, obwohl es nicht ganz stimmte »Ja.. das verstehe ich..« Shera sah sie noch kurz an, dann stand sie auf »Lass dich nicht zu sehr von deinem Hass kontrollieren..« Kim sah zu ihr auf und die Frau lächelte kurz, ehe sie wieder an ihre Arbeit ging. »Glaubst du, die Anderen hätten etwas dagegen, wenn ich mich etwas hinlege?« Shera schüttelte energisch den Kopf »Glaub ich nicht.. geh nur etwas schlafen.. ich sag es den Anderen!« Das ließ sich Kim nicht zweimal sagen. Sie stand auf, verließ den Maschinenraum und ging hoch in die zweite Etage, wo sie in eines der Zimmer ging und sich dort auf das Bett schmiss. Nachdenklich starrte sie die Decke an. Vielleicht hatten Cloud und Shera ja recht und sie sollte froh sein, dass sich ihre Freunde solche sorgen um sie machten, immerhin konnte nicht jeder von sich behaupten, dass er welche hatte, die sich um ihn sorgten. Vielleicht hatte Shera auch mit dem angehenden Hass recht, der sich immer mehr in Kim breit machte und sie manchmal wirklich zu überrennen drohte. Wenn sie doch nur wüsste, was die Ageguards vor hatten. Langsam schloss sie die Augen und gähnte herzhaft. Sobald sie das getan hatte, nahm die Erschöpfung der Arbeit sie ein und ließ sie fast augenblicklich einschlafen. Es war finster. Nichts erleuchtete sie alte Ruine in der sich Kim befand. Etwas irritiert sah sie sich um. Es war in der tat eine Ruine, überall waren alte, halbzerstörte Häuser, die arg an Kairo erinnerten und es gab riesige steinerne, weiße Säulen, die wiederum den Eindruck von Griechenland erweckten. Es war also eine Mischung aus alt Ägypten und alt Griechenland- wieso nicht? Es sollte ja allerhand geben. Kim streckte sich. Obwohl es hier so finster war, hatte sie keine Angst. Irgendetwas sagte ihr, dass sie keine haben musste, dass alles in Ordnung war und hier nichts Böses lauerte. Langsam setzte sie sich in Bewegung, in eine unbestimmte Richtung, die ihr Instinkt ihr vorgab. Sie wanderte vorbei an den alten hellbraunen Häusern und den weißen Säulen, welche schräg standen oder ganz umgekippt waren. Es gab wirklich keine Säule, die gerade stand. Etwas seltsam war es schon, aber nicht zum fürchten. Der Untergrund über welchen Kim ging war weich und angenehm an den nackten Füßen. Sie fragte sich auch gar nicht erst, wieso sie keine Schuhe trug- etwas, was sicherlich auch belanglos war. Der Ruinenweg führte sie geradewegs zu einem kreisrunden Platz, in dessen Mitte drei Säulen standen, die allerdings anders als die ganzen anderen, gerade in den Himmel ragten. Kim trat etwas näher, bis die rechte der Säulen mit einem hellen Licht erleuchtet wurde, was das Mädchen dazu zwang, die Augen abzuschirmen, um überhaupt noch gucken zu können. Oben auf der Säule saß jemand, der jetzt zur Begrüßung wunk »Da bist du ja, Sweetheart! Wir haben schon gewartet!« Das Licht wurde weniger blendend und Kim nahm die Hand runter. Zu ihrer Überraschung war es Aquila der auf der Säule saß und nun lächelnd zu ihr runter sah. Die anderen zwei Säulen waren noch in Dunkelheit gehüllt. »Wieso gewartet?« Fragte Kim, woraufhin der Junge freundlich lachte »na ja.. ohne dich kommen wir ja nicht sehr weit..« Kim verstand nicht ganz, sie sah ihn fragend an und er machte eine weit ausholende Geste »Na hör mal.. immerhin ist ein Puzzle auch erst mit dem letzten Stück fertig, oder?« Das klang plausibel. Kim nickte »Ja, das stimmt..« Sie verstand zwar immer noch nicht, was er wollte oder meinte, aber sie hatte auch keine Gelegenheit mehr, nachzufragen, da in diesem Moment seine Säule erlisch und die äußere linke im Licht strahlte. Wieder musste Kim die Augen abschirmen, ehe das Licht weniger wurde und sie Sedas auf dieser Säule erkennen konnte. Er lächelte nicht und seine Augen waren kühl wie immer, aber dieses mal verspürte Kim keine Angst oder etwas in der Richtung. Sie verspürte eigentlich gar nichts. »Mein Plan steht... egal was diese Narren denken, wofür wir dich brauchen, es ist nicht so!« Kim schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme »Wie meinst du das?« Sedas lachte leise und sah zum Himmel »betrachte es als eine Intrige gegen dich und die anderen Ageguards...« Er sah wieder zu ihr runter »ich habe genug von diesem Leben.. nur deshalb bin ich den deal eingegangen! Was meinst du? Ein unendliches Leben aus Qualen sollte man doch mit allen mitteln beenden, oder etwa nicht?« »Doch, sollte man..« gab Kim nickend zurück, obwohl sie eigentlich etwas ganz anderes hatte Antworten wollen. Aber bevor sie es zurücknehmen konnte, erlosch das Licht dieser Säule und die Mittige wurde erhellt. Auf dieser saß Niklas. Kim öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber ihr Erstaunen war einfach zu groß. Dem Jungen schien es gut zu gehen, er lächelte sogar. »Kim! Mach dir keine Sorgen um mich! Kümmere dich lieber um dich selbst!« Er hörte auf zu lächeln und sah sie plötzlich ganz ernst an »Das ist alles ein falsches Spielchen von Sedas! Vergiss nicht, er ist ein Intrigant! Ihn kümmert nicht mal das Wohlergehen der anderen Ageguards! Fall nicht auf seine Tricks herein und lass um Gottes willen dein Herz nicht mit Hass füllen!« Es war ganz klar eine gut gemeinte Warnung, die Kim aber leider nicht verstand. Sie sah ihn hilflos an und fragte »Ich versteh das nicht, Niklas! Was meint ihr damit?« Sie dachte auch an die Worte von Sedas und Aquila, die ja nun im Schatten verschwunden waren. Niklas sah sie nachdenklich an und lächelte dann »Tut mir Leid, Kim!« Damit verschwand auch er im Dunkeln. Kim streckte die Hand aus »Warte!« Doch das Licht blieb aus. Etwas enttäuscht ließ Kim die hand sinken und sah sich um. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie jetzt gehen sollte. Sie blieb wo sie war, bis sie eine weitere Stimme vernahm, die von irgendwo ganz weit weg zu kommen schien. Kim verstand die Worte nicht, aber die Stimme war da und sie rief sie, aber Kim verstand ihre Botschaft nicht. »Was? Ich verstehe dich nicht!« Rief sie und sah sich nach der Quelle um, ohne sie finden zu können. Die Stimme wurde lauter, aber die Worte waren zu verzehrt, zu weit weg, als das Kim sie jetzt verstehen konnte. Noch einmal rief sie, dann kam es ihr so vor, als sickerte sie im Boden ein. Kim erschrak, kämpfte für einige Momente dagegen an, wurde jedoch weiter runter gezogen, bis schwärze sie einnahm. Mit klopfendem Herzen schlug Kim die Augen auf und sah genau in Clouds Augen. Der Söldner hatte sie wachgerüttelt und stellte sich nun wieder richtig hin »Na endlich... ich musste dich schon regelrecht anschreien, damit du aufwachst!« Kim sah ihn verständnislos an. Sie schwirrte noch irgendwo in den Ruinen ihres Traumes rum, ohne dessen Bedeutung ergründen zu können. Cloud schüttelte den Kopf »Du schläfst ja immer noch! Komm schon! Wir wollen los!« »Hä..?« machte Kim und setzte sich auf. »Zur Gold Square!« Seufzte Cloud und wandte sich zum gehen »Jetzt steh schon auf und komm raus!« Kim sah zu wie er raus ging und streckte ich dann. Das hatte sie ganz vergessen. Sie wollten ja zur Gold Square reiten und nachsehen ob sie etwas über die Endlesses der Ageguards raus bekamen, was ihnen hoffentlich auch weiterhelfen würde. Es vergingen ca. fünf Minuten, ehe sie dann endlich bereit war aufzustehen, um raus zu kommen, so sehr war sie noch in Gedanken bei dem Traum. Sie hasste diese realwirkenden Träume, erst recht weil ihre Warnungen immer tiefgründig waren und sie die Bedeutung nicht herausbekommen konnte. Vermutlich war sie einfach zu dumm, oder sie konnte nicht weit genug denken. Den Anderen erzählte sie nie von ihren Träumen, dass hatte sie bei ihrem ersten Abenteuer auch nicht getan, weil Cloud und Co. sie dann vermutlich für total durchgedreht halten würden. So ließ sie es auch dieses mal ruhen- was vielleicht ein Fehler war- und ging zu den Anderen, die bereits vor der Phönix warteten. Nameless hatte eine kleine Gruppe aus drei weiteren Chocobos aufgetrieben, die in einer Reihe standen, während der silberne Artgenosse stolz an ihnen vorbeistolzierte. Kim blieb perplex stehen und schmunzelte. Irgendwie fühlte sie sich an eine Musterung bei der Bundeswehr erinnert, und Nameless war der Gruppenführer. Sie belächelte das Verhalten nach einen Moment, dann ging sie zu Cloud, der sich mit Barret wegen der Aufteilung zu streiten schien. »Und ich sage dir, ich komme mit! Mir doch egal, was du dazu sagst!« Murrte Barret und verschränkte die Arme. Cloud seufzte und verdrehte die Augen »Wir haben vier Chocobos.. Kim reitet auf Nameless.. also bleiben noch drei.. ich komme mit, außerdem wollte Tifa mit und ich wollte Vincent bitten mitzukommen, während Red hinterher läuft!« Kim zog eine Augenbraue hoch und gesellte sich zu Tifa »Worum geht's?« Die junge Frau seufzte hörbar und schüttelte mit einem verärgerten Gesichtsausdruck den Kopf »Tja.. Cloud und Barret.. du weißt ja wie sie sind..« »Ja.. beides Dickschädel!« gab Kim zurück und verschränkte die Arme, um den beiden etwas beim Streiten zuzusehen. Die heiße Diskussion dauerte wiederum zehn Minuten, dann hatte es Barret geschafft und sie saßen auf. Cloud grummelte etwas unverständliches und wandte sich dann an die Übrigen »Wir sind bald zurück!« Damit ritten sie los, mitten in den Sonnenaufgang hinein. Nameless hatte offenbar den strengen Impuls die Chocobogruppe zu führen, aber die Reiter wurden von Cloud angeführt, der Kim und den silbernen Chocobo öfters ermahnte sie sollten hinter ihm bleiben, für den Fall, dass etwas passierte. Ganz hinten ritt wiederum Barret, der das Schlusslicht bildete- nur für den Fall, dass etwas von hinten angriff. Sie ließen die klüftige, steinige Gegend des Cosmo Canyon hinter sich und ritten bald über eine Wiese, dessen dunkles Gras nicht gerade sehr gesund aussah. Es wurde Kim schlagartig wieder bewusst, in was für einer schlechten Verfassung diese Welt war, seit die Ageguards aufgetaucht waren und sie musste unwillkürlich an ihre eigene Zeit denken. Sie hoffte inständig, dass dort nicht so viel passiert war, seit sie gegangen war. Dabei musste sie besonders heftig an ihren Vater denken. Wenn er zu einem dieser Monster wurde, dann.. dann.. Kim brach den Gedanken ab. Er war einfach zu schrecklich. Verzweifelt wanderte ihr Blick gen Himmel. Sie war nicht gerade nett zu ihm gewesen- im Gegenteil- sie hatte gesagt, sie würde ihn hassen, weswegen sie nun das schlechte Gewissen plagte. Bitte lass es ihm gut gehen, dachte sie und richtete den Blick wieder nach vorne, wo ein Fluss aufgetaucht war. Kim kannte diesen Fluss nur zu gut- vor vier Jahren hatte sie das ungemein große Vergnügen haben dürfen, darin zu schwimmen. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, aber letztendlich sprangen die Chocobos mit so einer Geschwindigkeit darüber, dass Kim überhaupt nicht mitbekam, dass sie bereits auf der anderen Seite waren und somit in der Gold Square Region, die durch eine große Wüste charakterisiert wurde. Kim würde die Gold Square als einen riesige, eisernen Baum beschreiben, jeder Zwei stellte einen Tunnel dar, der zu der jeweiligen Square führte, in die man wollte. Angeblich sollte es hier spaß machen, aber wenn Kim so zurückdachte, musste sie zugeben, dass ihr persönlich es damals keinen Spaß gemacht hatte, im Gegenteil. Im Moment jedoch rasten sie über die weite Grasfläche, auf North Corel zu, welches sich zwischen zwei Bergketten befand und Barrets Heimat war. Kim wunderte es etwas, dass es ihm nichts ausmachte, wieder dorthin zurückzukehren. Aber sie hatte auch keine Lust nachzufragen. Inzwischen war die Sonne aufgegangen und stellte eine matte, runde Scheibe am grauen Himmel dar, dessen Strahlen kaum ausreichten, um überhaupt bis zum Boden zu kommen. Die Chocobos rannten ohne anzuhalten weiter, bis sie schließlich einige Zeit später die Stadt erreichten- und Kim staunte nicht schlecht. Sie erinnerte sich, dass North Corel eine Ruine gewesen war, als sie zum ersten mal hier gewesen waren, doch davon war jetzt nichts mehr zu sehen. Es war in der tat eine Stadt: Die Häuser standen wieder, es gab richtige Wege und sogar Gärten mit Pflanzen. Corel hatte sich in den vier Jahren wirklich gemacht. Es musste ein ungemeiner Segen für diejenigen sein, die dort lebten. Kim und die Anderen stiegen ab und gingen Richtung Stadteingang. »Nameless.. wartet hier!« Sagte Cloud, woraufhin der silberne Chocobo salutierte. Ohne jede Eile traten sie auf die sandigen Wege der Stadt und sahen sich um. Der Einzige, der außer puste war, war Red, der ja die ganze Zeit nebenher rennen musste- was selbst einem mit vier Beinen furchtbar schwer fiel. »Wow... nicht schlecht..« nickte Kim und Barret verschränkte die Arme, während einige der Leute auf den Straßen ihnen zunickten »Ja, nicht? Ich habe auch mitgeholfen..« Kim nickte stumm. Das hatte sie sich gedacht. Es war toll, dass die Stadt wieder richtig stand, nach allem, was hier in der Vergangenheit so passiert war, aber es nahm sie mit, dass jederzeit einer der Ageguards auftauchen und alles wieder vernichten konnte. Sie durchquerten die Stadt, gingen an dem großen Schild vorbei, welches den Weg zur Gondel beschrieb, welche hoch zur Gold Square führte und stiegen ohne zu zögern ein. Gott sei dank, hatte die Square immer offen, egal was draußen in der Welt passierte, sonst hätte Kim nicht weiter gewusst. Aber so kamen sie heil oben an, bezahlt wiedereinmal einen Wucherpreis und standen bald darauf in der Station, in der sie schon einmal gewesen waren. Cloud verschränkte die Arme »So, wohin?« Kim nickte auf den Tunnel, der zur Ghost Square führte »Dort rein!« Einen Moment herrschte stille, dann gingen sie, einer nach dem anderen, in die Röhre. Kim konnte es nicht leiden. Man wurde durchgerüttelt, wie in einer Achterbahn, nur hatte man keinen Gurt um, der einen schützte. Außerdem flog man am anderen Ende so heftig raus, dass sie gleich gegen Tifa knallte, die dadurch ihr Gleichgewicht verlor und vorne rüber fiel. »Tut mir leid!« Entschuldigte sich Kim und stand auf, gefolgt von Tifa, die leicht den Kopf schüttelte »Schon okay..« Kim nickte und zeigte auf das unheimliche Schloss, welches oben auf einem Hügel stand und in dessen Hintergrund ab und zu Blitze zuckten »Dort oben!« Cloud nickte stumm und sie begannen gemeinsam die steinernen Treppen emporzusteigen, damit sie sich mit dem Geist unterhalten konnten, der als einziger etwas über die Endlesses wusste, weil er sie zu Lebzeiten studiert hatte. Kapitel 2: Die Gabe und der Fluch der Ageguards ----------------------------------------------- Kapitel 17: Die Gabe und der Fluch der Ageguards »Ein Unternehmen von großem Vorteil, aber keiner soll wissen, worum es sich handelt.« Company Prospectus of the South Sea Bubble Die Einganshalle war lehr. Nachdem sich die schwere Doppeltür geöffnet und sie eingetreten waren, hatte Kim fest mit einem Überfall der gruseligen Hausbewohner gerechnet, aber die Halle war lehr. Sie blieben, sich umsehend, in der Mitte des großen Raumes vor der schrägwirkenden Treppe stehen. Nahe ihnen befand sich ein kleiner, runder Tisch, auf welchem ein Schachbrett lag- allerdings standen keine Figuren darauf. Die lagen kreuz- und quer auf dem Boden verteilt. Kim sah zur Theke. Es war seltsam, dass der meistens miesgelaunte Hängende noch nicht herabgekommen war, um sie alle ordentlich auszuschimpfen, wie er es immer tat. Sie verschränkte die Arme »Komisch... normalerweise tauchen sie immer auf.. Hallo?« Ihre Rufe hallten unheimlich in dem alten Gemäuer wieder. Kim fröstelte etwas, wandte sich zu den Anderen um und zuckte bedächtig mit den Schultern, während draußen vor dem Fenster ein blauer Blitz nieder ging, gefolgt von einem Donnerschlag. Sie rief noch ein paar mal, dann gab sie auf und setzte sich mit einem tiefen seufzen auf den nächstbesten Stuhl, in diesem fall, jener, der vor dem runden Tischchen stand. Cloud schüttelte den Kopf »Tja.. scheinen alle ausgeflogen zu sein..« »Seltsam,« erwiderte Kim »Sie arbeiten hier.. die Gold Square hat offen, eigentlich müssten sie dann doch auch hier sein, oder?« »Vielleicht haben sie Urlaub..« knurrte Barret und ging etwas durch den Saal, um sich umzusehen und einige in seinen Augen seltsame Dinge zu überprüfen, wie den lachenden Kürbis, welcher sich rechts neben der Treppe befand. Kim sah zu ihm rüber und schüttelte den Kopf »Glaub ich nicht! Sonst wäre doch die Gohstsquare gesperrt, oder? Schließlich will man was für sein Geld..« Sie stützte den Ellenbogen auf die Tischplatte und legte den Kopf in die Handfläche, damit sie besser nachgrübeln konnte, aber es kam nichts gutes dabei herum. Red legte sich hin und ließ den Schwanz etwas zucken (Vielleicht konnte er ihn auch nur nicht richtig kontrollieren, aber Kim hütete sich, ihn danach zu fragen) »Wir sollten etwas warten.. vielleicht ist gerade Pause, oder so was..« Kim sah zu Cloud, dieser schloss die Augen, lehnte sich an die Wand zurück und seufzte »Na schön.. warten wir etwas..« Barret sagte ausnahmsweise mal nichts dazu, er war zu sehr damit beschäftigt, die einzelnen Sachen die sich hier befanden zu untersuchen. Tifa setzte sich gegenüber von Kim und sah eine Weile das Schachbrett an, ehe sie sich lächelnd an das Mädchen wandte, welches immer noch grübelte »Sollen wir eine Runde spielen?« Kim sah auf, dann ließ sie den Blick auf das Brett nieder und schüttelte den Kopf »Ich kann kein Schach spielen.. ich konnte es mal.. aber es interessiert mich nicht mehr..« »das ist schade.. es ist ein schönes Spiel..« Meinte Tifa und fing an, die Figuren aufzuheben, um sie dann richtig auf das Brett zu stellen. Kim sah ihr dabei zu, ohne etwas zu sagen. Sie hatte Schach mal richtig gemocht. Ihr Vater hat es oft mit ihr gespielt- das hieß; Wenn er Zeit hatte. früher hatte sogar mal an einem Turnier teilgenommen, konnte aber nur den elften Platz erlangen, was sie damals richtig niedergeschmettert hatte. Heute würde sie sich eher als Zuschauer hinstellen und jene auslachen, die spielten- in ihren Augen waren es lächerliche Streber, die sich für etwas tolles hielten, weil sie strategisch denken konnten. Mit einem seufzen ließ sich Tifa wider auf den Stuhl nieder und betrachtete nachdenklich die Figuren, welche jetzt schön geordnet auf den jeweiligen Feldern standen und zum Spielchen einluden. Ein enttäuschter Blick streifte Kim, aber die ließ sich nicht stören und sah zu der Treppe rüber, welche ins Obergeschoss führte, wo sich die Gestezimmer befanden. Kim fragte sich manchmal, wer hier übernachten wollte. Sie wusste ja wie Nanji drauf war, und das es ihm sicherlich einen heiden Spaß machte, arme Leute mitten im Schlaf zu erschrecken. Andererseits wollten die Leute, die hier übernachteten sicher erschreckt werden. Ein leichtes lächeln ging über Kims Gesicht. Nanji... Sie schmunzelte. Der freche Geist genoss es seinen alten Freund und Besserwisser Gunther zu ärgern, oder den mürrischen Mr. Hangman. Seltsamerweise hatte er sich immer von Frankensteiny, dem Monster, welches immer nur ein "öh" hören ließ und Igor, dem buckligen Hausmeister ferngehalten. Vielleicht hatte er mal stress mit den beiden, wegen eines Scherzes. Kim schüttelte den Kopf und sah zu Barret rüber, der momentan mit der wackelnden Blume beschäftigt war. Das Mädchen zog eine Augenbraue hoch und wollte gerade eine abfällige Bemerkung fallen lassen, als Tifa sich zu Worte meldete- und das mit einer ruhigen und vor allem leisen Stimme »Kim... was ist los?« Kim verstand nicht. Mit einem verwunderten Blick musterte sie ihr Gegenüber. Tifa machte eine ausholende Geste »Du bist merkwürdig.. gar nicht wie früher.. woran liegt das?« Ihr besorgter Blick durchbohrte Kim, so, dass diese wegsehen musste und leicht grummelnd zurückgab »Ich hab mich halt verändert..« Sie verschränkte abwehrend die Arme, um Tifa zu zeigen, wie wenig Lust sie auf dieses Thema hatte. aber davon ließ sich Tifa nicht überzeugen, sie sah Kim weiterhin an und sagte »Aber das muss doch einen Grund haben.. ich will dir helfen..« »Wollen das nicht alle?« Seufzte Kim »Wie wäre es, wenn ihr mich einfach mal damit in Ruhe lasst? Das würde mir helfen..« Tifa schwieg beklommen. Sie hatte Kims unterton nicht überhört, oder falsch gedeutet. Kim grummelte. Sie brauchte keine Seelenklempner. Es war verdammt noch mal ihr leben und wenn sie so sein wollte, wie sie zur Zeit war, dann war sie auch so! ende der Debatte. Vielleicht reagierte das Mädchen aber auch nur zu grob auf Tifas freundliche Worte, weil sie keinen guten Grund hatte, so zu sein wie sie war. War die Tatsache, dass ihr Vater eine neue Freundin hatte, wirklich grund genug, so kühl zu sein? Vermutlich nicht. Die Tatsache, ein seelisches Frack zu sein, schon eher. Aber die hätte sich Kim niemals eingestanden. Obwohl sie hier wirklich Hilfe bekommen könnte, wenn sie es nur gewollt hätte. Hier glaubte ihr jeder ihrer Freunde sofort, dass sie wegen einem verrückten, weißhaarigen und dessen tat so geworden war. Aber es war auch eine dieser Tatsachen, dass Kim ein fürchterlicher Sturkopf war, und es nie zugeben würde, wenn sie Hilfe brauchte. Auch nicht, wenn ihre ganze Seele nach Heilung schrie. Ein erstauntes "öh" ließ Kim aus ihren Gedanken hochfahren und zur Eingangstür blicken, in der jetzt Frankensteiny stand und die Besucher ungläubig musterte. Kim sprang auf, lächelte leicht und ging zu dem Monster rüber »Hallo Frankensteiny! Wo sind die Anderen?« Das unheimliche, große Wesen antwortete mit einem bedächtigen "öh", welches allerdings so dumm klang wie immer. Das Mädchen prustete und sah zu Cloud rüber, der sich von der Wand abgestoßen hatte und nun auf sie zukam. Barret, Tifa und Red sahen nur zu ihnen rüber, ohne etwas zu sagen. »Das ist ein Schlossbewohner?« »Ja.. aber nicht der, der unsere Fragen beantworten kann.. nun.. eigentlich kann er gar nichts beantworten..« Ergänzte Kim rasch und sah von Frankensteiny zu Cloud und zurück. Das grüne Monster ließ noch ein leises "öh" hören, ging langsam an den beiden vorbei, Richtung Treppe und diese nach oben, verfolgt von den verblüfften Blicken der Besucher. Kim machte sich daran ihm zu folgen »Frankensteiny! Warte! Nicht weggehen« Das Monster ließ sich nicht beirren und wanderte gemächlich weiter, und als sich Kim an seinen Arm hing, schliff er sie einfach mit, trotz der verzweifelten Anhalteversuche, welche sie durchführte. »Los Kim! Halt es auf!« Rief ihr Barret aufmunternd zu und sah von unten her grinsend zu ihr rauf. Kim stemmte sich gegen das ziehen und fauchte zurück »Wie wäre es, wenn du mir helfen würdest?« Frankensteiny trottete derweilen einfach weiter, bis er am oberen Ende der Treppe angelangt war und auf den Flur trat, dort blieb er stehen und starrte die Tür eines Zimmers an. »Puh.. guter Junge... brav.. bleib so stehen.. okay?« Seufzte Kim und lockerte den Griff. Hätte sie es mal lieber gelassen, denn genau in diesem Moment setzte sich das Monster wieder in Bewegung, riss das Mädchen mit nach vorne und sorgte so dafür, dass dieses mit einem schrillen quieken der Länge nach hinfiel. Kim blieb einfach liegen und knurrte »Frankensteiny.. das zahl ich dir heim..« Das Ungeheuer störte sich nicht daran, sondern trat in das Zimmer ein, dessen Tür er eben die ganze Zeit angestarrt hatte und ließ wieder ein "öh" hören, ehe er gänzlich in dem Raum verschwunden war. »Kim.. äh.. lebst du noch?« rief Barret von unten her. Kim grummelte und verfluchte Barret in Gedanken mehrmals ehe sie aufstand und sich über die Brüstung lehnte, natürlich um knirschend zu antworten »Ja! Ich lebe noch! Ich fühlte mich nie besser! Ich könnte Bäume ausreißen und über die Wiesen springen, wie ein junges Reh! Ich bin so lebendig, dass ich gegen einen Sturm anschwimmen könnte und an einem Tag auf den Himalaja klettern könnte! Ich könnte auch den Ku-Klux-Klan bekämpfen oder die Mafia! Verdammt, so lebendig fühle ich mich!« »Ja? Aber nicht so lebendig, dass du dieses Monster aufhalten könntest..« Gab Barret schmunzelnd zurück und Kim brüllte »Du hättest mir ja helfen können!« knurrend drehte sie sich um und wäre fast vor Schreck in Ohnmacht gefallen. Hinter ihr befand sich Nanji, der sie jetzt breit angrinste und »Hallo!« sagte, was Kim zurückpreschen ließ, dass sie gegen das hölzerne Geländer knallte, welches auch prompt nachgab und klirrend unten in der Halle landete. Kim ruderte verzweifelt mit den Armen, versuchte ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen, was allerdings nicht gelang und sie schließlich doch hinten rüber gen Boden flog. Ihr Glück war, dass Barret bereit gewesen war, sie aufzufangen- was allerdings nicht hieß, dass sie keinen Schock erlitten hatte. Barret stellte sie wieder hin und musterte sie »So könnte man sie hier wunderbar ausstellen« Kim war die sogenannte Salzsäule, stand da wie gelähmt, mit offenem Mund und panisch aufgerissenen Augen. »Lass die Witze...« Mahnte Cloud, ging zu Kim rüber und wedelte mit der hand vor ihrem Gesicht rum, aber sie reagierte nicht darauf. Der Söldner kratzte sich am Hinterkopf »Nun.. dann lass sie einfach so stehen.. die wird schon wieder..« In diesem Moment tauchte Nanji auf, mit einem schuldbewusstem Gesichtsausdruck »Das wollte ich nicht..« Er sah zum Geländer und schluckte »Mr. Hangman wird wütend werden..« »Ähm ja.. die auch wenn sie wieder richtig wach ist..« Cloud zeigte auf Kim, die nach wie vor so dastand, wie Barret sie hingestellt hatte. Nanji johlte auf und zog von dannen, indem er einfach durch die Wand schwebte. Cloud sah zu den Anderen, aber die zuckten einfach nur ratlos mit den Schultern und zeigten zur Theke, wo jetzt ein Gehängter baumelte. Dieser starrte die kaputten Reste des Geländers an, welche auf dem Boden lagen und brüllte laut »NANJI!« Kim zuckte arg zusammen und ließ sich dann entspannt zu Boden sinken »Wah.. ich dachte ich würde sterben..« »Bist du ja nicht! Du bist noch lebendig.. so lebendig, dass du Bäume ausreißen könntest und über die Wiesen springen könntest, wie ein junges Reh! Du bist so lebendig, dass du gegen einen Sturm anschwimmen könntest und an einem Tag auf den Himalaja klettern könntest! Du könntest auch den Ku-Klux-Klan bekämpfen oder die Mafia, obwohl ich nicht weiß, was das ist...! Verdammt, so lebendig bist du...« Grinste Barret. »Ja.. ich habs kapiert.. danke..« Gab Kim leicht säuerlich zurück und sah dann zu Mr. Hangman rüber, machte sich aber nicht die Mühe aufzustehen und hinzugehen. »Endlich.. wo wart ihr? Ist Gunther da?« Der Gehängte sah sie einen Moment lang an, dann schwang er leicht hin und her »Oho! An dich erinnere ich mich noch! Du bist die mit dem Zauberstein!« »das ist kein Zauberstein.. das ist eine End-« »Eine Endlesses!« Unterbrach Gunther Kim. Der Geist schwebte die Treppe hinab und lächelte in die Runde (Kim war es ja mittlerweile schon gewohnt, dass jeder sie sofort erkannte). »Gunther.. endlich.. wo wart ihr?« Fragte Kim und ignorierte Clouds fragenden Blick. Der Geist blieb vor ihr stehen und säuselte »In dem Zimmer.. Frankensteiny hat uns geholt..« »Habt ihr uns nicht rufen hören?« »Doch.. aber wir hatten keine Lust zu kommen, weil wir Pause hatten..« Kim seufzte und stand auf. Arbeiter und ihre Pausen. Na ja, sie konnte die Pausen in der Schule ja auch ganz gut leiden und würde sie nie verschieben oder ausfallen lassen. Hauptsache war, dass die Schlossbewohner jetzt da waren. Der Geist sah sie aufgeregt an »Und? Du bist wegen der Endlesses hier?« Kim nickte und zeigte zu ihren Freunden »das dort sind meine Freunde.. wir bekämpfen die Ageguards..« Mr. Hangmans Miene verfinsterte sich »Oh.. die.. die Typen die unsere Welt zerstören..« Dieses mal war es Cloud der nickte. Er verschränkte die Arme und sah die merkwürdigen Gestalten an »genau die.. Kim hat gesagt, dass sich einer von euch mit den Endlesses auskennt...« Gunther räusperte sich verlegen und summte ein "Ja, ich", so, dass auch ja alle Augenpaare auf ihn gerichtet waren. Er allerdings sah Kim gebannt an »Und deine Endless Substanz? Hast du ihr Rätsel gelöst?« »Ja.. hab ich..« Sagte Kim knapp, da sie keinerlei Lust hatte dem Geist alles um die Zeit zu erklären- etwas, was ihr selbst noch zu kompliziert war. Allerdings war sie bereitwillig, die Substanz auf den runden Tisch zu legen, als Gunther sie darum bat. Der Geist schwebte eine Weile um sie und nuschelte begeistert irgendwelche Sachen vor sich hin, die Kim nicht verstand, bevor er sich strahlend an sie wendete »das ist ja fantastisch! Sie funktioniert! Dein Aufrufmonster..?« »Endless Bahamut..« sagte Kim und der Untote jubelte auf, was Mr. Hangman zu einem lauten grummeln verhalf. Gunthers Allwissendentour was die Endlesses anging, war bei seinen Freunden im Schloss nicht sehr beliebt und Kim fand es auch übertrieben, aber sie akzeptierte es, solange sie davon profitieren konnte. »Na gut.. könnten wir vielleicht zum Wesentlichen kommen?« Warf Cloud ein, der anscheinend genug hatte und endlich Resultate sehen wollte, anstatt einen Geist, der sich wie ein Irrer benahm. Gunthers grinsen erstarb und er wurde mit einem mal sehr ernst »Oh ja.. natürlich.. die Ageguards..« Tifa, Barret und Red versammelten sich um den Geist, um ebenfalls zuhören zu können. Kim schwieg und blickte Gunther interessiert an. Wer weiß? Vielleicht sagte er ja auch etwas dazu, dass Kim angeblich zu den Ageguards gehören sollte. Und vielleicht war seine Meinung, dass sie es nicht tat... »Viel weiß ich allerdings auch nicht.. leider wie ich sagen muss..« warnte Gunther. Kim nickte »Schon okay.. erzähl uns das, was du weißt.. wieso können die Ageguards zum Beispiel ihre Monster ständig rufen? Du hast mir damals erzählt, dass jede Endless Substanz auf ein bestimmtes Gefühl reagiert.. aber die Ageguards empfinden doch nichts..« Der Geist sah zur Decke und ließ ein nachdenkliches "hm" hören, ehe er sich wieder an sie wandte und antwortete »Ja.. das habe ich gesagt.. normalerweise ist es auch so, dass die fünf Endlesses nur auf bestimmte Gefühle reagieren.. aber die Ageguards haben keine oder fast keine... das ist der springende Punkt..« Kim und die Anderen sahen sich fragend an, und Gunther fuhr fort »Nun.. die Ageguards empfinden Hass.. ein sehr mächtiges Gefühl.. welches einen vollkommen einnehmen kann- und vernichten kann... ich glaube, dass sie den Hass so weit entwickelt haben, dass sie die Endlesses damit beeinflussen konnten... also gibt es anstatt verschiedener Herzen der Substanzen jetzt vier gleiche; Die Herzen des Hasses... aber ich erkenn da kein System« »Also sind ihre Monster deshalb so.. finster..?« Fragte Tifa und fröstelte etwas. Der Geist nickte langsam und sagte »Vermutlich..« »Und die Lichtsäulen?« Barret verschränkte die Arme. Gunther blickte zu Boden und nuschelte leise »Hass zerstört.. es ist die reine Zerstörungskraft...« Er sah zu Kim »Freundschaft und der Wille, anderen zu helfen.. heilt.. eine heilende Kraft..« Kim schwieg. Sie erinnerte sich an ihre Lichtsäule, die, anstatt zu zerstören, heilte- zumindest ihre Wunden. Sie fragte sich, ob es bei den Verlorenen wirken würde, oder den zerstörten Städten. Es wäre ein Gutes, es mal auszuprobieren. Red sah zur Seite »Hm... kann hass wirklich so mächtig sein?« »Er kann!« Sagte der Geist mit Nachdruck und stierte in die Runde »Und die Ageguards haben viel Hass im Herzen..« Clouds Blick striff Kim, ehe er zu Gunther sah »Hass... aber wieso.. wieso gerade unsere Welt?« »Keine Ahnung.. Ageguards... es bedeutet..« »Zeitbeschützer..« vollendete Kim tonlos den Satz und starrte den Boden an. Die Ageguards waren Zeitbeschützer. Vielleicht war es wirklich so, wie Bugenhagen gesagt hatte, und sie wollten die beiden Zeiten vernichten, weil damals so viel schief gelaufen war und nun alles durcheinander war. Aber wieso erst nach drei Jahren? Kim versuchte angestrengt ihren Horizont zu erweitern. Vielleicht hatten sie in den vergangenen Jahren erst die vorigen Zeiten ausgelöscht, die etwas damit zu tun hatten. Und diese Zeit war die nächste auf ihrer Liste und es würden noch die späteren folgen. Kim prustete. Es war so kompliziert. Aber wenn es so war, wieso hatte dann niemand die Ageguards besiegen können? Irgendwer hätte es doch schaffen müssen... Kim gab es auf. Ihr Horizont reichte in der Beziehung nicht weit genug. »Eine Frage noch..« brach Cloud das erdrückende Schweigen. Gunther sah ihn aufmerksam an. Der Söldner holte tief Luft »Glaubst du, dass Kim zu einer Ageguard wird, wenn sie genug hass im Herzen hat?« Kim sah ihn wütend an, aber Cloud sah weiterhin den Geist an, dieser nickte traurig. Kim konnte es nicht fassen. Sie hatten dieses Thema doch schon lange abgeschlossen gehabt! Auch, wenn Cloud gesagt hatte, er würde sich ausschließlich um sie sorgen, musste er nicht dauernd davon reden, dass Kim zum Ageguard mutierte! Wütend drehte sie sich um »Ich finde das reicht jetzt!« Der Söldner sah sie beruhigend an »Es war eine ganz normale Frage..« »Eine zuviel!« Gab Kim säuerlich zurück, ging zu dem Tisch und nahm ihre Substanz an sich, ehe sie sich an Gunther wandte »Danke für die Auskünfte! Und auf wiedersehen!« Sie nickte auch Mr. Hangman zu, der leicht baumelte, aber nichts sagte, sondern einfach nur verblüfft guckte. »Kim.. warte!« Sagte Tifa, aber das Mädchen hatte nicht die geringste Lust zu hören. Sie stolzierte zur Tür und öffnete diese »Wir sollten zurück zu den Anderen! Wir haben hier doch alles erledigt, oder?« damit ging sie raus und ließ die schwere Tür zufallen. Die Anderen im Raum sahen ihr erschüttert nach. Cloud wandte sich entschuldigend an die Übrigen »Entschuldigt.. es war meine schuld..« Barret sah finster zur Tür »Nein ist es nicht, Cloud.. hör auf sie immer in Schutz zu nehmen..« Red und Tifa deuteten ein leichtes nicken an, sagten aber nichts. Der Söldner kratzte sich am Hinterkopf »Aber..« »Nichts aber.. Kim ist furchtbar egoistisch geworden.. aber ich habe ja noch die Hoffnung, dass sie zur Normalität zurückfindet, bevor etwas passiert..« Murrte Barret und verschränkte die Arme, während sein Blick von der Tür zu Cloud wanderte. Dieser blieb stumm und fixierte stur den Boden. Gunther sah in die Runde »Passt auf sie auf... Sie darf auf keinen Fall ihrem Hass die Oberhand gewinnen lassen..« Kapitel 3: Clouds Befürchtung ----------------------------- Kapitel 18: Clouds Befürchtung »Dame Hickory, Dame Hickory, da ist ein Wolf an deiner Tür, seine Zähne grinsen weiß, und seine Zunge wackelt sich wund! "Nein", sagte die Dame Hickory, "Du bist eine falsche Elfe!" Aber es war tatsächlich ein Wolf, und ausgehungert war er auch.« Walter De La Mare Dame Hickory Insgesamt war der Besuch in der Gold Square eine richtige Enttäuschung gewesen. Kim hatte sich erhofft, dass Gunther mehr über die Endlesses der Ageguards wüsste, als er vorhin von sich gegeben hatte. Fakt war, das dem nicht so war und die Zeitenvernichter wohl ominöser waren, als sie alle zuerst geglaubt hatten. Den ganzen Rückweg über dachte Kim immer wieder über das selbe Wort nach; Ageguards bedeutete "Zeitenbeschützer". Natürlich hatte sie es schon vorher übersetzt, aber erst jetzt bekam das Wort eine Bedeutung und einen unangenehmen Klang in Kims Ohren. Beschützer... das waren im allgemeinen Leute die etwas Verteidigten, sei es nun ein Land, eine Stadt, Gegenstände oder Menschen. Das kleine Wort "Beschützen" war im allgemeinen ein positives Wort, da sich Leute für etwas einsetzten um es zu beschützen, es vor allem bösen zu verteidigen. Aber das taten die Ageguards nicht. Sie beschützten die Zeiten nicht, sie zerstörten sie, etwas, was Kim bei dem Wort "Beschützer" gar nicht in den kram passte. Wieso also "Ageguards"? wäre "Agedestructioners"? Oder waren sie insofern Beschützer, weil sie die übrigen Zeiten vor jenen schützten, welche außer Kontrolle geraten waren, indem sie diese zerstörten? Die Anderen schienen mit ihren eigenen Fragen beschäftigt zu sein, da niemand etwas sagte. Es herrschte schon fast eine bedrückende Stimmung auf dem Rückweg, die sich wie eine stickige Woge auf sie nieder ließ- und auch die kühle Nordbrise konnte daran nichts ändern. Kim streichte Nameless kurz über den Hals. Vielleicht hatte sie etwas überregiert, aber sie konnte es nicht leiden, wenn Cloud auf dieses bestimmte Thema zu sprechen kam. Dabei hatte er sich schon einmal deswegen entschuldigen müssen. Kim seufzte und sah zu Horizont, wo sich der große Fluss abzeichnete, dessen Strömung sie einst mitgerissen hatte. Verglichen mit ihrem jetzigen Abenteuer war das damalige die reinste Vergnügungsfahrt gewesen, denn sie hatten nur einen richtigen Feind. Und der war Sephiroth. Natürlich gab es damals auch noch die Shinra, aber die waren bei weitem nicht so schlimm, wie der weißhaarige Mann. Kim schüttelte sich, um die Erinnerung an ihn loszuwerden. Na gut, sie musste zugeben, dass Sephiroth viel schlimmer gewesen war als die Ageguards, aber das ganze Rätsel war nicht so kompliziert gewesen, wie dieses mal. Ihre Träume waren die einzigen Anhaltpunkte die Kim hatte, um das Rätsel zu lösen. Sie erinnerte sich noch gut an die ersten Alpträume, die sie hier gehabt hatte. mit dem Mann, der, der Tod war, und seinem schrecklichen Schild, dessen Buchstaben sangen. Es waren furchtbare Alpträume gewesen, aber wenn sie eher versucht hätte, sie zu verstehen, dann wäre die Sache mit der schwarzen Substanz vielleicht viel eher ans Licht gekommen. Sie hatte daraus gelernt. Genau aus diesem Grund ließ sie die "Beschützerfrage" jetzt fallen und widmete sich der Traumentschlüsselung. Ihr erster Alptraum war jener gewesen, wo sie und Cloud an der Klippe standen, vor ihnen ein Meer aus Verlorener. Was hatte der falsche Cloud, der in echt Sephiroth gewesen war, noch gleich gesagt? Er hatte gemeint, dass die Verlorenen auf ihren Schöpfer warteten. Diese "Schöpfer" waren allerdings die Ageguards, schließlich erzeugten sie beim rufen ihrer Endless Monster die Lichtsäulen, die einfache Leute in solche Bestien verwandelten. Sephiroth aber, hatte gemeint, die Ageguards seien selbst nur die Diener ihres Schöpfers. Kim strengte ihren Kopf an, kam aber auf keinen grünen Zweig. Wer zur Hölle sollte denn der Schöpfer der Ageguards sein? Etwa Gott? Wieso mussten die Träume auch immer so schwer zu verstehen sein? Kim konnte es drehen und wenden wie sie wollte, sie verstand es einfach nicht. Vielleicht hätte sie wirklich mal jemanden der Anderen um Hilfe bitten sollen, aber dafür fehlte ihr einfach der Mut. Die halten mich für bescheuert, dachte Kim, erst recht wegen dem Prophetinnen- Quatsch! Vermutlich dachten ihre Freunde sowieso schon, dass sie nicht mehr ganz richtig im Kopf war- allerdings hatte Kim keine Begründung dafür, wieso sie es denken sollten. Und der Traum war jetzt auch wichtiger. Sie hatte ja auch noch einen zweiten gehabt. Den skurrilen.. mit der kaputten Stadt, die halb Altägypten, halb Altgriechenland gewesen war. Wo ihr Niklas, Sedas und Aquila begegnet waren. Was hatten sie noch mal gesagt? Aquila war der erste gewesen. Irgendwie ritt Kim der Gedanke, dass die Reihenfolge etwas wichtiges aussagte. Was auch immer es war... Er hatte gemeint, sie hätten auf Kim gewartet und das ein Puzzle nur mit dem letzten Teilchen fertig sei. Also.. wenn sie auf Kim gewartet hatten, dann musste sie ja das letzte Puzzlestück sein, aber das würde bedeuten, dass... Kim brach den Gedanken ab und schüttelte sachte den Kopf. Obwohl sie wusste, dass es ein fehler war, wandte sie sich Sedas zu. Was hatte er gesagt? Er redete von einer Intrige gegen Kim und die anderen Ageguards und von einem mysteriösen Deal.. was hatte es damit auf sich? Mit wem sollte Sedas schon einen Deal eingehen und warum? Kim überlegte. Letzteres konnte sie sich schließlich selbst erklären. Sedas hatte gesagt, er wolle einem Leben voller Qualen ein ende setzen... Ob er damit wohl das seine gemeint hatte? Kim seufzte schwer. Auch dafür war sich einfach zu dumm. Sie konnte es einfach nicht deuten. Sie wollte sich gerade noch den Worten von Niklas zuwenden, als Nameless zum Sprung ansetzte, um über den breiten Fluss zu kommen, der das Wiesenland von dem steinigen des Cosmo Canyon trennte. Kim schrie auf, krallte sich an den Chocobo und sah, wie das Wasser unter ihnen rauschte, während sie darüber sprangen. Baden wollte sie ganz sicher nicht- obwohl es ihr gut tun würde. Ihr Herz raste noch, als sie schon längst auf der anderen Seite waren und Richtung Phönix ritten. Damit war ihre Konzentration hinüber. Eben noch hatte sie wunderbar nachdenken können, jetzt fiel es ihr unglaublich schwer einen klaren Gedanken zu fassen, der nicht mit einem Fluss zu tun hatte. »Der Fluss macht mich nervös..« Sagte Kim knapp, als sie Tifas Blick bemerkte, welcher auf sie ruhte. Die junge Frau nickte verständnisvoll und sah wieder zu den Felsklippen, welche sich vor ihnen in den Himmel erhoben. Es schien keine Sonne, obwohl das Klima angenehm warm war, durchzogen von einem abkühlenden Nordwind, der kleine Staubwölkchen über den braunen Stein wirbelte. Die Sonne kam sowieso nur noch selten raus, seitdem die Ageguards aufgetaucht waren und vieles wirkte krank, wie Bäume oder Gras. Kein angenehmer Anblick. Genau aus diesem Grund musste Kim endlich die Rätsel lösen. Aber immer wenn sie versuchte, wieder über die Träume nachzudenken, kam ihr plötzlich irgendetwas anderes in den Sinn, was gar nichts damit zu tun hatte. Kim grummelte etwas und gab es dann gänzlich auf. Sie würde versuchen, noch mal heute Abend, bevor sie einschlief, darüber nachzudenken. Schließlich konnte man am besten denken, wenn man die Ruhe dazu hatte. Sie ritten gegen den Wind an, über den braun- roten Stein, bis sie in das Bergreiche Canyon- gebiet kamen, wo sich das Luftschiff befand. Es stand immer noch so, wie vor einigen Stunden, als die kleine Gruppe zur Gold Square aufgebrochen waren, nur schien es etwas reparierter zu sein. Die Chocobos hielten vor der großen Maschine an, warteten, bis alle abgestiegen waren und rannten von dannen- alle, außer Nameless, der bei Kim stehen blieb. Sie lächelte leicht und strich dem Tier über den Kopf »Gut gemacht, Nameless!« Der Chocobo plusterte stolz die Brustfedern auf und hob den Kopf etwas. Er mochte den Lob sichtlich und genoss die Anerkennung, welche er viel zu selten bekam. Kim tätschelte ihm nochmals den Kopf, dann wandte sie sich ab und folgte Cloud, Tifa, Red und Barret zu den Übrigen der Gruppe. Der erste der sie bemerkte war Cid, der gerade von seiner Arbeit aufsah, um sich eine Zigarette anzustecken, als er jedoch sah, dass der Trupp zurück war, steckte er den Glimmstängel wieder weg und rief »Jetzt schon zurück?« Cloud nickte seufzend und antwortete, als sie bei dem Piloten angekommen waren »Ja.. es gab nicht viel, was wir erfahren konnten..« »Was habt ihr denn erfahren?« »Hol die Anderen, dann erzähl ich es euch..« Das ließ sich Cid nicht zweimal sagen. Wichtiger als die Arbeit an seinem Luftschiff war es, dass sie soviel wie nur möglich über die Ageguards erfuhren, um sie bekämpfen zu können. Und nachdem sich alle um Cloud und die Anderen aus dem Trupp gescharrt hatten, begannen diese zu erzählen, was sie in der Gold Square erfahren hatten. Die Anderen hörten gebannt zu und nachdem sie geendet hatten, verschränkte Cid die Arme und sagte »Hass, ja? Hm... aber wir wissen immer noch nicht, wie wir sie besiegen können..« Kim schwieg bedächtig. Sie schloss die Augen und lauschte den Gesprächen der Anderen. »Nein.. das stimmt..« Gab Cloud zurück. Der Pilot zog seine Zigarette wieder aus der Hosentasche, steckte sie sich in seinen Mund und zündete sie an. Er nahm einen zug, sah zum Himmel hoch, an welchem Wolkenfronten vorbeizogen und murrte »Also war dieser ganze Akt total umsonst!« »Reg dich nicht auf.. es war schließlich einen versuch wert..« Sagte Shera und stieß Cid leicht in die Seite. Der Pilot sah zu ihr und schüttelte leicht lächelnd den Kopf »Ich reg mich nicht auf.. aber es ist schon irgendwie enttäuschend..« Barret trat einen kleinen Stein weg und knurrte » Stimmt.. verdammt! Ich dachte wir fänden mehr heraus und könnten den Ageguards mal so richtig in den Hintern treten..« »Daraus wird wohl nichts..« Seufzte Cloud und schüttelte den Kopf. Kim öffnete die Augen und trat vor »Ähm..« Alle sahen nun zu ihr. Etwas nervös spielte Kim mit ihren Fingern. Sie wusste nicht, ob es eine gute Idee war, ihnen diesen Vorschlag zu machen. Aber es war das einzig vernünftige, was ihr momentan einfiel. »Ich hätte eine Idee, wie wir ihnen vielleicht doch in den Hintern treten können..« Sagte sie langsam und leicht nachdenklich. Barret sah sie sofort gebannt an und fragte aufgeregt »Soso.. wie denn?« Kim schwieg kurz. Ihr Blick suchte den von Cloud, der sie innig musterte, aber nichts sagte oder mit einer Geste etwas zu verstehen gab, was Kim zeigen sollte, dass sie besser den Mund halten sollte. Der Söldner sah sie einfach nur stumm und aufmerksam an, weshalb das Mädchen jetzt wieder zu Barret sah und meinte »Ich kann es tun!« Einen Moment herrschte stille, dann fingen die meisten an zu lachen, andere tuschelten nur etwas und musterten Kim nachdenklich. Sie verschränkte die Arme und prustete etwas beleidigt »He! Das meinte ich ernst!« »Was willst du denn gegen sie machen?« Fragte Barret grinsend, worauf Kim ihn böse ansah und fauchte » Wer von uns hat den Aquila vertrieben?« Daraufhin wurden alle wieder still und auch Barrets grinsen erstarb, was Kim sehr zufrieden stellte. Sie nickte und ballte die Hände zu Fäusten »Ich und Endless Bahamut können sie besiegen! Das weiß ich! Ganz sicher!« Sie sah einem nach dem Anderen an, bis er Blick bei Cloud angekommen war »Und ich kann mit meiner Endlesses die Verlorenen zurückholen..« Der Söldner schloss die Augen und blieb schweigsam. »Woher willst du wissen, dass du die Verlorenen zurückholen kannst?« Wollte Joey wissen und sah sie mit schräggehaltenem Kopf an. Kims Blick suchte den seinen und sie grinste überlegen »Wenn die bösen Lichtsäulen der Ageguards die Welt zerstört und die Leute zu diesen Monstern macht, dann müsste doch meine gute alles wieder rückgängig machen können, oder? Einen versuch ist es doch wert, oder?« Der Ex- Shinrasoldat überlegte angestrengt und nickte dann. Es klang logisch. Kim vertraute darauf, dass sie es konnte. Wieso auch nicht? Sie dachte dabei besonders daran, was mit ihr selbst passiert war, als sie verletzt in der Lichtsäule gestanden hatte- sie war nämlich geheilt worden. Wenn das nicht beweis genug war! »Na gut.. versuchen wir es..« Es war Cloud. Alle wandten den Blick zu ihm. Der Söldner stand immer noch da, die Augen geschlossen und die Arme verschränkt. Kim öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er dem zustimmen würde, aber er schien entschlossen zu sein. Vincent, der stets etwas abseits stand, sah zu Cloud rüber und fragte »Meinst du wirklich, es funktioniert?« »ich weiß nicht.. aber wenn wir es nicht ausprobieren, finden wir es auch nicht heraus..« Die Anderen nickten nur stumm. Sie waren damit einverstanden, Kim konnte es gar nicht glauben. Es war seltsam, dass keiner etwas dagegen sagte, was normalerweise immer der Fall gewesen war. Normalerweise war Kim das Nesthäkchen- alle machten sich immer sorgen, dass mit ihr etwas nicht stimmte, oder das sie in Gefahr geraten konnte. Aber dieses mal willigten sie sofort ein, eine Tatsache, die Kim mehr als gefiel. »Also ist es beschlossene Sache... lassen wir es Kim versuchen..« Nickte Cloud und öffnete die Augen, um das Mädchen zu mustern. Kim sah ihn erfreut an, aber der Söldner schien nicht sehr begeistert zu sein, woran sie sich allerdings nicht stören ließ. Er wandte sich schließlich Cid zu und wechselte das Thema »Wie weit seit ihr mit der Phönix?« Der Pilot grinste zufrieden »Sie ist fast wieder starklar!« »was fehlt noch?« »Nur noch einige Dinge am Heckantrieb..« Cloud nickte, streckte sich und seufzte »Gut.. das bekommen wir heute auch noch hin! Kim..« Er sah zu ihr. Das Mädchen blickte fragend zurück und er lächelte matt »Dabei kannst du uns nicht helfen.. ruh dich aus, oder sieh dich etwas mit Nameless um.. aber geh nicht zu weit weg! Es gibt hier viele Verlorene..« Kim wollte erst wiedersprechen, aber dann überlegte sie es sich anders und nickte sachte. Während sich die Anderen nun wieder der Arbeit an dem Luftschiff zuwandten, holte Kim sich Nameless und wanderte etwas mit ihm durch den Canyon, wobei sie darauf achtete, nie zu weit von der Phönix und der Sicherheit ihrer Freunde entfernt zu sein. Die Verlorenen waren hier überall und es geschah oft, dass sie plötzlich wie aus dem Nichts auftauchten und einen attackierten. Der Chocobo war deshalb genau der richtige Partner, immerhin spürte er es, wenn Gefahr nahte und gab sofort Alarm. Momentan war er jedoch ruhig und lief brav neben Kim her, die gerade den Weg zwischen den Felsen hochging, welcher zum Cosmo Canyon führte. Sie hatte nicht vor, bis zur Stadt zu gehen, aber die Richtung war okay und Kim hatte sich ganz spontan dafür entschieden. An einem niedrigen Fels blieb sie stehen und ließ sich darauf nieder. Nameless setzte sich daneben und musterte Kim mit seinen dunklen, treuen Augen. Sie lächelte ihn lieb an und zerzauste sein Kopfgefieder, was dem Tier nicht zu gefallen schien, da es den Kopf wegzog und ein empörtes "Wark" hören ließ. »Schon gut!« Kim hob abwehrend die Hände und grinste breit, als er sah, wie Nameless sich zu einem runden Federball aufplusterte. Sie schüttelte leicht den Kopf und sah gen Himmel, wo noch immer die dicken Wolkenfronten vorüberzogen. Es sah nach regen aus, aber noch fiel kein Tropfen auf die Erde und es zuckten keine Blitze über den Himmel, Donner war auch nicht zu hören, was hieß, dass sie noch etwas Zeit hatte, ehe sie zur Phönix zurückkehren musste. Kims Blick wanderte vom Himmel zu ihren Füßen, zwischen denen mehrere kleine Steinchen lagen. Einen nahm sie und schnipste ihn weg. Nameless sah dem rollen des Steinchens zu, ehe er seinen Kopf unter seinen Flügel steckte und leise, aber hörbar atmete. Kim seufzte und sah den Weg runter, den sie eben hochgegangen war, wobei ihr Cloud ins Auge fiel, der gemächlich auf sie zukam. Interessiert blickte sie ihm entgegen. Was er wohl wollte? Irgendwie beschlich Kim das Gefühl, dass er es sich anders überlegt hatte und sie nun doch nicht ihre Endless Substanz gegen die der Ageguards einsetzen durfte. Aber sie wollte es erst einmal abwarten. Der Söldner blieb vor ihr stehen »Ich muss mit dir reden..« Kim nickte stumm und deutete ihm an, dass er sich setzen sollte, was er auch sofort tat. Nameless sah kurz auf, aber als er erkannte, dass alles in Ordnung war, begann er wieder vor sich hinzudösen. »Worum geht's?« Fragte Kim und machte sich innerlich darauf gefasst, sich gleich arg gegen Cloud wehren zu müssen, wenn er es ihr verbat, gegen die Ageguards zu kämpfen. Aber der Söldner war wegen etwas anderem gekommen, wie sich herausstellen sollte »Es ist wegen dem was der Geist gesagt hat..« »Gunther?« Fragte Kim verblüfft, aber auch erleichtert, weil es nichts mit ihrem eben unterbreiteten Vorschlag zu tun hatte. Cloud nickte und seufzte dann schwer »Wegen dem Hass..« Kim zuckte mit den Schultern »Ja, und?« »Was ist, wenn die Ageguards dich aus irgendeinem Grund dazu bringen wollen ebenfalls so zu hassen?« Kim sah ihn fragend an. Was meinte er damit? Einen Moment herrschte stille, dann fiel Cloud ihr Blick auf und er fuhr fort »Wenn sie deinen Vater und dessen Freundin mit Absicht attackiert hatten und den Sohn auch nur entführt haben, damit in dir der Hass steigt... das wäre immerhin möglich.. schließlich bist du und Endless Bahamut die einzigen, die sie aufhalten können.. aber wenn sie in dir den Hass wecken, dann wirst du auch zu einer-« »Nicht schon wieder das... zu einer Ageguard, richtig?« Kim verdrehte die Augen und stand auf »Also das kann ich mir schenken..« Sie wollte gehen, doch Cloud hielt sie am Arm fest und sah sie ernst an, als ihr böser Blick ihn traf »Ich will dir nichts böses, Kim! Ich Befürchte nur, dass die Ageguards dir etwas böses wollen! Und ich will nicht, dass du auf sie hereinfällst!« Kim entwand sich seinem Griff und verschränkte die Arme »Ach so..« murrte sie etwas eingeschnappt »Du befürchtest also, dass sie das alles mit Absicht machen.. das sie nur mich auf ihre Seite ziehen wollen?« Cloud nickte bestimmt und das Mädchen überlegte mit einem gespielten dramatischen Gesichtsausdruck »Vielleicht hast du ja recht... es wäre schon einleuchtend... aber ich bezweifle es dennoch, schließlich gibt es genug andere Zeiten mit meinem ich, bei denen sie so etwas machen könnten..« Darauf sagte Cloud nichts. Er sah nachdenklich zu Boden und ließ nur ein leises "hm" hören. Irgendwie tat er Kim in diesem Moment etwas leid, immerhin sorgte er sich nur um sie, trotzdem konnte sie dieses Thema nicht ausstehen, was er wusste, und dennoch sprach er sie dauernd darauf an. »Und selbst wenn es so wäre..« Begann sie mit einem leichten lächeln »Du müsstest doch wissen, dass ich mich dem erwehren kann! Also bist du umsonst besorgt..« Cloud stand mit einem male auf und musterte sie durchdringend »Ist es denn so falsch, wenn ich mir sorgen mache? Du bist wie eine kleine Schwester für mich.. und ich will nicht das dir etwas passiert!« »Äh..« Mehr brachte Kim nicht heraus. sie sah rasch zu Boden. Es war selten, dass der Söldner mal über seine Gefühle sprach. Er musste wirklich sehr besorgt um Kim sein. Es verletzte sie, dass sie so gemein zu ihm gewesen war- erst recht, weil er sie als kleine Schwester sah. Bei ihr selbst war es ja genauso. Es war zwar schon drei Jahre her, aber Cloud war für Kim trotzdem immer noch der große Bruder. Diese besondere Bindung zwischen ihnen, hatte schon einmal alles drastisch zu ihrem Vorteil verändert und ihnen mehr als einmal das Leben gerettet. Es war so ziemlich das wichtigste für Kim und sie war kurz davor, es einfach so in den Wind zu schlagen und zu vergessen. »Cloud.. hör mal.. ich..« Begann Kim und sah den Söldner entschuldigend an. Ihre Entschuldigung wurde jedoch sogleich von einem Schrei unterbrochen, welcher durch den Canyon hallte und schließlich verstummte. Kim und Cloud zuckten zusammen, während Nameless aufschrak und sich hektisch umsah. »Was-« »Das war Tifa!«rief Cloud alarmiert aus und rannte los. Kim sprang auf, warf sich eher schlecht als recht auf Nameless und holte den Söldner so ein. »Cloud!« Rief sie, wurde neben ihm langsamer, so, dass er ebenfalls auf den Chocobo aufsitzen konnte, der sie wie ein Blitz zurück zur Phönix beförderte. Kapitel 4: »Ich habe euch endlich gefunden!« -------------------------------------------- Kapitel 19: »Ich habe euch endlich gefunden!« »Der finstere Staatsmann, von Lasten und Leid beladen, bewegte sich so langsam wie ein dichter Mitternachtsnebel. Er verweilte nicht, noch ging er.« Henry Vaughan The World Noch bevor sie ganz bei dem Luftschiff angekommen waren, erkannten sie das Problem; Verlorene. Sie waren als Dreiergruppe aufgetaucht und attackierten die Anderen, die eben noch an der Phönix gearbeitet hatten. Zwar konnten sie die Biester zurückdrängen, aber aus irgendeinem unbestimmten Grund- wie es Kim schien- ließen diese drei Exemplare nicht locker. Nameless raste auf die Kämpfenden zu, blieb kur davor stehen und ließ Cloud und Kim abspringen. Der Söldner nahm sein Schwert zur Hand und rannte auf die Truppe zu, um ihnen bei der Bekämpfung der Verlorenen zu helfen. Kim blieb bei Nameless stehen und sah angespannt von weitem zu. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, ihre Substanz zu nutzen, um zu sehen, ob sie mit ihrer Vermutung, dass ihre Lichtsäule die Verlorenen zurück in Menschen verwandelte, recht hatte. aber sie verspürte keinerlei drang, ihren Freunden zu helfen, da sie selbst damit fertig zu werden schienen. Es waren ja auch nur drei der Monster. Trotzdem fragte sich Kim, wieso sie gerade jetzt aufgetaucht waren und so verbissen und aggressiv kämpften. Normalerweise flohen die Verlorenen, sobald sie merkten, dass sie keine Chance hatten- zumindest hatte es Kim bisher nicht anders erlebt. Ihr Blick wanderte von dem Kampfschauplatz zu den großen Scheinwerfern, welche auf der Phönix platziert worden waren und der Bekämpfung der Verlorenen diente, aber sie waren bei Endless Phönix angriff zerstört worden und Cid schien sie noch nicht repariert zu haben. Vielleicht konnte Kim den Kurzschluss beheben und die Strahler wieder anwerfen, ehe die Verlorenen doch noch ihre Freunde zurückdrängten- was wohl bald der Fall war. Sie kletterte zurück auf Nameless´ Rücken und erklärte ihm ihren Plan. Der Chocobo verstand sofort und sauste zu dem kleinen Einstieg der Phönix, welcher sich vorne auf der rechten Seite befand und durch eine schmale Metallleiter zu erreichen war. Die Luke oben führte geradewegs ins Cockpit. Kim sprang von dem Tier und rannte zu der Leiter um sie schließlich zu erklimmen. Es war ihr Glück, dass die Verlorenen zu sehr mit ihren Freunden beschäftigt waren und sich am Heck befanden, sonst wären sie sicher schneller gewesen. So schnell sie konnte kletterte Kim die Leiter empor, drückte die Luke nach innen auf und stieg in das Luftschiff ein. Die Luke schloss sie wieder hinter sich, nur für den Fall, dass ein Verlorener doch auf sie Aufmerksam geworden war, dann folgte sie geduckt dem niedrigen Verlauf, der sie direkt zum Cockpit führte. Dort angekommen verließ sie rasch den schmalen Gang über eine kleine Leiter, durchquerte das leere Cockpit der Phönix und rannte über die schmale Brücke, welche sich über dem Maschinenraum befand, dessen Zahnräder und sonstige Geräte völlig still standen. Sie musste bis auf das Deck kommen und von dort aus weiter nach oben, bis sie die Scheinwerfer erreichte und hoffentlich konnte sie diese auch wieder zum laufen bringen, denn sonst wäre alles umsonst gewesen. Sie erreichte das erste Deck, dann das zweite und schließlich kam sie am Außendeck an. Kim stieß die Tür auf, schnappte einen Moment nach Atem und sah runter, wo noch immer Cloud und Co. gegen die drei Verlorenen kämpften, die einfach nicht aufgeben wollten- wusste der Teufel, warum.. Zu ihrem entsetzen schien es jetzt auch noch so, als ob die Biester ihre Freunde zurückschlugen. Kim musste sich beeilen. Sie sah sich hektisch um. Irgendwo hier musste es doch etwas geben, mit dem man zu diesen verfluchten Scheinwerfern gelang! Und tatsächlich; Am äußerem, linken Rand befand sich eine weitere Eisenleiter, die bis oben auf die Phönix führte. Kim zögerte keinen Moment, sie erklomm auch diese Leiter und stolperte über den obersten Teil der Phönix bis zu den großen Scheinwerfern. Der Wind war hier oben ziemlich stark und kälter als unten. Kim musste aufpassen um nicht wegzurutschen- was allerdings nicht nur wegen dem Wind war. Der Weg verlief nicht im geringsten gerade, sondern fiel seitlich ab, wie bei einem Ballon, denn das Luftschiff hatte eine mehr ovale Form, außerdem war die Außenschicht verdammt rutschig. Dennoch kam Kim unversehrt an den Scheinwerfern an und umrundete sie vorsichtig und prüfend, um das Problem festzustellen. Sie fand es auch auf anhieb; Die Verkabelung war unterbrochen worden. Es war an einer Stelle gerissen und an dem Ende, welches direkt aus dem Luftschiff kam, sprühten blaue Funken von Strom, die im Nichts verpufften. Das war gut, soweit Kim wusste. Sie war kein Technikgenie, aber wenn Strom floss, musste sie doch im Grunde nur die beiden Enden miteinander verbinden. Das versuchte sie auch sogleich. Sie packte das eine Ende, welches die Funken versprühte, bekam einen kleinen, aber dennoch unangenehmen Stromschlag, und hielt dieses an das Ende, welches sich an den Scheinwerfern befand. Der Strom fand seinen Weg und die Strahler fingen an grell zu leuchten- nur leider dort hin, wo sie nichts nutzten. Kim stöhnte niedergeschlagen. Sie musste die Strahler anders richten, damit sie die Verlorenen verscheuchen konnten. Also ließ sie die Kabel los, woraufhin die Scheinwerfer wieder ausgingen und stand auf. Sie sah runter auf die Kämpfenden, die wie Spielzeug aussahen und drückte und zog an den schweren Strahlern herum, leider ohne erfolg. Die Dinger bewegten sich kein Stück und Kim bezweifelte, dass man sie Manuel verstellen konnte. Aber anders ging es nicht, da sie nur Strom bekamen, wenn Kim oben blieb und die Kabel aneinander hielt. Sie knurrte wütend und schob einen der Strahler erneut an, doch das Resultat blieb das gleiche. Vielleicht konnte ihre Substanz doch helfen. Zwar war ihr Wille, ihre Freunde zu retten zu schwach dafür, Endless Bahamut zu entfesseln, aber die Endlesses konnte noch andere nützliche Dinge. Immerhin konnte man sie auch als Zaubersubstanz verwenden- ein genialer Bonus, der Kim schon mal das Leben gerettet hatte. Sie griff in ihre Hosentasche und zog den goldschimmernden Stein heraus. sie streckte diesen nicht etwa in die Luft, wie sie es tat, wenn sie ihr Monster rief, sondern hielt ihn einfach nur in Händen, schloss die Augen und konzentrierte sich angestrengt. Wind, dachte sie hektisch, ich brauche Wind um die Scheinwerfer zu verstellen! Der Zauber der Substanz gehorchte auf anhieb, der Wind nahm augenblicklich zu, Kim hatte noch so gerade die Gelegenheit sich an den festgeschraubten Fuß eines Strahlers festzuhalten, dann brach ein heulen und brodeln über der Phönix herein. Die starken Winde, welche sie gerufen hatte, schlugen krachend auf die Scheinwerfer ein und drückten diese Zentimeter für Zentimeter in die richtige Richtung. Es dauerte einige Augenblicke, dann befanden sich die Strahler in Position und der Wind ließ nach, so, dass Kim aufstehen und die Kabel wieder verbinden konnte. Sofort ergoss sich das gleißende Licht auf die Kampffläche. Kim wusste nicht genau was nun dort unten vor sich ging, da sie es von ihrer jetzigen Lage aus nicht sehen konnte, aber sie glaubte fest daran, dass das Licht die Verlorenen vertreiben würde, wie es auch in Midgar gewesen war. Sie zählte in Gedanken langsam bis Einhundert, dann ließ sie die Kabel wieder los und stand auf, um einen Blick zu erhaschen. Ihre Freunde kämpften nicht mehr und von den drei Monstern war nichts mehr zu sehen. Kim jubelte auf. Sie hatte es geschafft. Es war aber nicht ihr alleiniger Verdienst gewesen, die Substanz hatte wieder einmal bewiesen, wie nützlich und vor allem Mächtig sie war. Kim schauderte etwas vor Ehrfurcht, dann begab sie sich auf den Weg nach unten, um nach Cloud und den Anderen zu sehen. Sie hoffte nur inständig, dass niemand verletzt worden war. Sie kletterte zurück auf das Deck, welches sich am Heck den Schiffes befand und von dort aus weiter runter, wo ihre Wegbegleiter waren. Sie war noch nicht ganz unten angekommen, da hörte sie schon Cids Aufgebrachte Stimme »Kim! Was hattest du da oben zu suchen? Es ist gefährlich!« Kim verdrehte die Augen, seufzte und drehte sich zu dem Piloten um, der sie tadelnd musterte »Was hätte ich sonst machen sollen? Ist doch gut gelaufen, oder? Ich meine.. ich hab die Verlorenen doch vertrieben! Wie wäre es mit einem "danke, Kim! Das hast du gut gemacht"?« Cid raufte sich die Haare und seufzte »Na gut.. das hast du gut gemacht, Kim.. aber wehe, du kletterst da noch mal hoch! Dann setz es was, verstanden?« »Verstanden Chef!« Kim salutierte und grinste den Piloten lieb an. Dieser schüttelte den Kopf und ging zu den Anderen, die sich um irgendetwas gescharrt hatten. Leises raunen ging durch die Reihe der gebildeten Traube. Kim hob eine Augenbraue und ging dann ebenfalls zu ihnen rüber. Noch bevor sie sah, was los war, fragte sie »Was guckt ihr euch an?« »Den Grund, wieso die Verlorenen so besessen gekämpft haben..« Gab Barret murrend zurück, ohne zu dem Mädchen zu blicken. Kim sah fragend drein. Sie selbst interessierte dieser Grund auch ziemlich. Es musste etwas sein, was den Anderen nicht im geringsten gefiel. Was das war, sollte Kim auch sogleich erfahren, als sie Yuffie und Joey etwas unsanft beiseite stieß, wobei sich die Beiden mit einem "Hey!" beschwerten, was Kim allerdings wenig ausmachte, da sie sonst nie und nimmer einen Blick auf diesen Grund werfen konnte. Sie hatte sich noch nicht ganz hindurchgequetscht, da durchzuckte sie ein Schock, der sie gänzlich lähmte. Entgeistert starrte sie den Mann an, welcher schwer Atmend auf dem Boden lag. Kim schlug die Hand vor den Mund und nuschelte »Oh Gott... Tseng..« Es war wirklich der Turk. Kim hatte nicht damit gerechnet ihn wiederzusehen, immerhin hatte sie ihn zum letzten Mal in ihrer Zeit gesehen, kurz, bevor sie niedergeschlagen und nach Midgar verschleppt worden war. Trotzdem war es kein sehr angenehmes wiedersehen. Es war nicht so, dass sich Kim nicht freute ihn zu sehen, es waren viel mehr die Umstände und die Verfassung in der sich Tseng in diesem Moment befand. Der Turk blutete aus zahlreichen, tiefen Wunden, die ihm höchstwahrscheinlich die Verlorenen zugefügt hatten. Seine Kleidung hing in Fetzen und war an mehreren Stellen Blutgetränkt und seine Atmung ging so unregelmäßig, dass Kim Panik bekam, er würde den nächsten Atemzug nicht mehr tun. Zutiefst besorgt quetschte sich Kim durch die Reihe und kniete sich neben Tseng, um ihn auf den Rücken zu drehen, da er momentan wie eine Robbe auf dem Bauch lag, wodurch sicher seine Atmung eingeschränkt wurde. Vorsichtig und mit zitternden Händen drehte sie den Turk um. Auch hier befanden sich überall tiefe Schnittwunden, sie hatten auch Tsengs Gesicht nicht verschont und aus seinem Mundwinkel tropfte Blut, was auf innere Verletzungen schließen ließ. Kim wurde schier schlecht. Sie schluckte trocken und fragte, gegen den bitteren Kloß in ihrem Hals ankämpfend »Tseng?« Der Turk regte sich etwas, und nachdem Kim seinen Namen ruhig und mit leiser Stimme wiederholt hatte, öffnete er halb sein rechtes Auge. Sein linkes ließ er geschlossen, weil sich darüber zwei lange, blutige Striemen zogen. »Endlich... ich.. ich hab.. euch endlich.. gefunden.. endlich..« stammelte er angestrengt und sah sich mit seinem einen, mattglänzenden Auge um. »Psst! Spar dir deine Kräfte ein..« Sagte Kim leise und mit bedrückter Stimme. Es war seltsam, aber sie machte sich richtige Sorgen um ihn, obwohl sie immer der Meinung gewesen war, dass Tseng nur ein gemeiner und vor allem hinterhältiger Mensch war. Trotzdem hatte er ihr mehrmals das Leben gerettet- vielleicht musste Kim sich jetzt dafür revanchieren, oder aber, sie empfand schon eine wage Freundschaft zwischen ihnen, ohne es selbst bemerkt zu haben... Tseng neigte den Kopf etwas, um zu Kim sehen zu können, die immer noch neben ihn kniete und erhob erneut angestrengt die Stimme »Sie.. sie wollten.. sie wollten.. mich nicht.. nicht gehen lassen.. diese.. miesen Ageguards.. aber.. ich hab euch.. trotzdem.. trotzdem gefunden..« Kim biss die Zähne zusammen und drückte den Zeigefinger auf die Lippen »Ruhig jetzt! Oh bitte Tseng.. bitte spar dir deine Kräfte!« Tseng wollte noch etwas hinzufügen, als ihn ein husten packte, bei dem er noch mehr aus dem Mund blutete, und ihn schließlich den letzten Rest kraft raubte. Er ließ den Kopf zurücksinken und schloss das Auge wieder. Hätte Kim ihn nicht atmen gesehen, sie hätte gedacht, er wäre gestorben. Sie wiederholte noch ein par mal seinen Namen, dann sah sie schon fast flehend zu Cloud auf »Bitte! Wir müssen ihm helfen!« Der Söldner blieb stumm und musterte erst Kim, dann den Turk. Barret verschränkte die Arme und gab kühl zurück »Dem ist nicht mehr zu helfen... außerdem ist er ein Turk!« »Na ja.. eigentlich "war" er ein Turk..« sagte Joey unsicher, verstummte aber, als ihn Barrets Blick traf. Kim sah ihn an und konnte es nicht fassen. Vor ihnen lag ein Sterbender und Barret hatte nichts besseres zu tun, als in der Vergangenheit rumzustochern?! »Ich weiß nicht ob man diesem Typen trauen kann.. und vielleicht ist die Welt ohne ihn besser dran, aber..« Cid machte eine Pause. Kims Blick wanderte bittend zu ihm, und der Pilot schnaufte »ABER.. er ist verletzt und ich kann nicht dabei zusehen, wie er stirbt.. nicht, wenn ich ihm helfen könnte..« Erleichterung trat in Kims Herz. Zwar war Barret dagegen, aber wenigstens schienen Joey und Cid damit einverstanden zu sein, Tseng das Leben zu retten, obwohl er mal ein Turk gewesen war. Tifa kniete sich jetzt ebenfalls neben den Turk und musterte mit einem kritischem und vor allem besorgtem Blick seine Wunden »Er ist wirklich scher verletzt worden und wir scheinen zumindest momentan auf der gleichen Seite zu stehen.. ich will ihm auch helfen!« Barret schnaufte empört, als Shera und Yuffie sich räusperten und Tifas Hilfevorschlag unterstützten. »Ich bin ganz eurer Meinung.. es wäre gemein ihn einfach liegen zu lassen.. außerdem wären wir dann genauso herzlos wie die Ageguards..« Red verschränkte die Vorderpfoten und nickte Tifa, Shera und Yuffie zu. Vincent, der wieder mal etwas außerhalb der Gruppe stand, aber dennoch alles mitangehört hatte und sich schon lange seine Meinung zusammengelegt hatte, nickte leicht »Mir ist es eigentlich egal.. aber in diesem Fall, kann ich euch nur beipflichten..« Barret verdrehte die Augen und seufzte, aber schließlich huschte auch über seine kühlen Züge ein hauch von mitleid und er brummte »Na gut.. helfen wir dem Turk..« Erfreut sah Kim die Anderen der reihe nach an, sie wollte sich schon bedanken, als ihr Blick Cloud traf, der mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen den anderen gelauscht hatte, aber selbst nichts dazu gesagt hatte. »Hm..« machte er nachdenklich »Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung ist, aber wenn ihr dafür seid und Kim ihm vertraut, dann schließe ich mich euch an..« Er öffnete die Augen und nickte mit einem leichten lächeln »lasst uns ihm helfen..« Kim sprang auf »Danke! Danke euch allen! Tseng hat mir auch schon so oft geholfen! Und deswegen kann ich ihn nicht hier liegen lassen!« Die Anderen nickten und Barret ließ sich sogar breit schlagen, den Turk in eines der freien Zimmer in dem Luftschiff zu befördern, wo sich Tifa zusammen mit Shera um seine Wunden kümmerte. Kim und die Übrigen blieben im Cockpit. Es wäre nicht gut gewesen, wenn sie den beiden im Weg gestanden hätten und die Lage von Tseng womöglich noch verschlechterten. Kim war ziemlich aufgeregt. In ihr ging seltsames vor; Sie machte sich große sorgen und hatte schon fast angst, dass der Turk sterben könnte, gleichzeitig verspürte sie einen Abgrund tiefen hass auf die Ageguards, die Tseng so zugerichtet hatten. Sie wusste, dass sie es eigentlich nicht durfte, aber sie ließ ihrem hass freien lauf- zwar nicht nach außen hin, aber nach innen. Während sie nervös im Cockpit auf und ab ging, versuchte sie sich gute Rachepläne gegen die Ageguards einfallen zu lassen- möglichst welche, die diese gemeinen Übeltäter leiden ließen. Die sie so leiden ließen, wie Kim und alle anderen unter ihnen leiden mussten. Dazwischen drängte sich jedoch die Sorge um Tseng, die schließlich auch die Oberhand über ihre Gefühle gewann und ihr keine ruhige Minute mehr ließ. Würde der Turk sterben müssen? Kim hoffte von ganzem Herzen, dass er es nicht musste und das er bald wieder wohlauf war. Allerdings sollten noch zwei quälende Stunden vergehen, ehe Shera ins Cockpit kam und ihnen erschöpft, aber ebenso erfreut mitteilte, dass Tseng außer Lebensgefahr war. Erleichtert ließ Kim sich auf den nächstbesten Sitz fallen und atmete hörbar auf. Es würde trotzdem noch einige Zeit dauern, ehe Tseng aufwachte und ihnen erzählen konnte, wie er zu ihnen gekommen war. Das war Kim recht, solange es ihm nur einigermaßen gut ging und er wieder gesund erden würde. Nameless stupste sie freundlich mit dem Schnabel an, nachdem Shera zurück zu Tifa und Tseng gegangen war. Kim lächelte matt und streichelte seinen Kopf, während sie ein leises "geschafft" von sich gab. Cloud lehnte in ihrer nähe an der Wand und sah nun zu ihr »Du machst dir wirklich große Sorgen, nicht wahr?« Kim nickte »Natürlich! Tseng war zwar nicht gerade der netteste.. aber er hat mir trotzdem immer geholfen, wenn es sein musste.. warum auch immer...« Der Söldner sah zu Boden und nuschelte ein leises "hm", sagte aber sonst nichts mehr. Kim fragte sich ernsthaft, ob er etwas eifersüchtig war, weil sie sagte, dass Tseng ihr immer geholfen hatte, Cloud aber nie für seine Hilfe gedankt hatte. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, ließ es dann aber lieber doch und schloss ihn wieder. Ihr Blick wanderte von einem zum anderen. Es herrschte eine verdammt angespannte Stimmung wegen dem Turk, aber keiner beschwerte sich, dass er seine Entscheidung, ihm zu helfen, bereute. Sie waren eben alle Gutmütige Typen, die zu ihrem Wort standen- selbst Barret war gutmütig, obwohl er manchmal kaltherzig erschien. Das allerdings, konnte man von Cloud, Vincent und Cid auch sagen. Sie waren nicht gerade das, was man ein eingespieltes Traumteam nennen konnte, aber jeder hatte seine Aufgabe und jeder bemühte sich, dieser gerecht zu werden und wenn es darauf ankam, konnte sich einer auf den anderen verlassen, und das war die Hauptsache. Die Wurzel ihrer tiefgründigen Freundschaft, die in Kim immer noch stärker war, als der Hass, und es würde immer so bleiben. Kim wusste es ganz genau. Selbst wenn sie auch dieses Abenteuer überstanden, und sie wieder in ihrer Zeit war, würde immer noch ein starkes Band zwischen ihnen bestehen. Ein Band, dass selbst Zeit und Raum überwand, ohne jemals zu reißen. Sie brauchten keine Beweise für ihre Freundschaft, sie spürten sie tief in sich und das genügte vollkommen. Kim seufzte, verdrängte den Hass in sich noch mehr und sah aus dem großen Fenster des Cockpits, hinter dem sich die rot- braunen Felsen des Canyon befanden. Die Sonne war immer noch von dicken Wolken verhangen, die sich langsam zu schwarzen Regenwolken umwandelten. Bald würde es anfangen zu Gewittern. Zum Glück war Cid gerade dabei die Scheinwerfer zu reparieren, für den Fall, dass diese drei Verlorenen wieder kamen, sobald es dunkel wurde. Bestimmt waren sie von den Ageguards geschickt worden, um Tseng zu töten, dabei hatte Kim gedacht, dass die Monster auf keinen hörten, aber das mussten sie wohl, sonst hätten sie sich nicht wie verrückt auf Cloud und Co. gestürzt. Sie sah weiterhin mit einem ernsten Gesichtsausdruck aus dem Fenster. In ihrem ersten Traum hatte der falsche Cloud doch gesagt, dass die Ageguards nicht die Herrscher über die Verlorenen waren- oder fingen ihre warnenden Träume langsam damit an, Kim in stich zu lassen und waren alles andere als glaubwürdig? »Keine Sorge.. Shera sagte doch, dass Tseng durchkommt...« Es war Red. Das seltsame Tier war zu Kim rüber getrottet und hatte sich neben sie hingesetzt, um sie stumm zu mustern. Sie hatte ihn erst gar nicht bemerkt, aber jetzt sah sie ihn verwundert an. »Das ist es nicht.. ich mache mir schon sorgen.. aber das ist es nicht..« versicherte Kim etwas gepresst und sah wieder zu dem großen Fenster. Das rote Wesen verschränkte die Vorderpfoten und grübelte einen Moment, ehe es Kim fragte »Was ist es dann?« Kim zuckte mit den Schultern »Ein.. bedrückendes Gefühl...« »Wie meinst du das?« Sie biss sich auf die Unterlippe und schwieg. Was sollte sie Red auch erzählen? Das mit ihren Träumen? Niemals! Andererseits konnte man ihm bei solchen Sachen vertrauen und sich sicher sein, dass er einen nicht auslachte, sondern mit Rat zur Seite stand. Kim überlegte noch einen kurzen Augenblick, dann senkte sie die Stimme und erklärte »Wegen.. meinen Träumen..« Red sah interessiert auf »was für Träume?« Er redete nicht lauter als Kim. Vermutlich wusste er ganz genau, dass sie nicht wollte, dass die Anderen es mitbekamen. Es war komisch mit ihrem Problem zu Red zu kommen, anstatt zu Cloud, zu dem sie sonst immer ging, wenn sie etwas bedrückte. Aber in diesem besonderem Fall erschien ihr Red vertrauenswürdiger. »Solche Träume, die einen warnen, vor etwas bevorstehendem..« Es war schwer zu erklären und Kim wollte ihre Träumen nicht als Visionen darstellen, was sie sicher nicht waren- dafür waren sie zu Rätselhaft. »Warnende Träume?« Red wiegte den Kopf und überlegte. Das Mädchen nickte leicht und seufzte »Ja.. ich hatte sie schon damals.. nachdem ich in den Fluss gefallen bin.. ich erkannte nur ihre Bedeutung nicht, sonst.. sonst hätte ich schon viel eher alles gewusst... das mit der Zeit und.. und das in mir die schwarze Substanz steckt..« Es kostete sie reichlich Überwindung, darüber zu reden und nachdem sie den Satz beendet hatte, fühlte sich Kim fieberig. Sofort senkte sie den Blick, weil sie rot wurde, was ihr peinlich war »ziemlich doof, nicht?« Red schüttelte den Kopf »Nein.. finde ich nicht,.. ich finde es eher interessant..« »das blöde ist nur.. ich komme einfach nicht hinter die Bedeutungen der Träume.. ich erkenne sie erst, wenn es bereits zu spät ist..« Red legte sich hin, legte den Kopf auf seine Vorderpfoten und sagte »Das ist wirklich sehr interessant.. gut das du es erzählt hast.. ich glaube, wir zwei gehen mal zu Opa und reden mit ihm darüber..« Kim starrte etwas beschämt den Boden an »Ähm.. Red.. ich..« »Keine Sorge.. die Anderen erfahren nichts davon, solange du nicht willst..« flüsterte das rote Wesen und schloss sein eines Auge, um etwas zu schlafen. Kim nuschelte ein "Danke" und fuhr sich mit der hand über das rötliche Gesicht. Es war ihr wirklich peinlich, obwohl nichts schlimmes daran war und sie nichts dafür konnte. Ihr Blick wanderte zu red, der neben sie lag und nur den Schwanz zuckend bewegte. Ob er ihr wirklich glaubte? Kim hoffte es, sonst hätte sie es ihm ganz umsonst erzählt. Red und Bugenhagen waren vermutlich die Einzigen, die ihr in diesem Punkt helfen konnten. Vielleicht kam sie so endlich weiter und konnte etwas schlimmes verhindern, ehe es passierte. Aber erst musste sie darauf warten, dass Tseng aufwachte, damit er ihnen erzählen konnte, was mit ihm passiert war. Doch das würde noch etwas dauern. In diesem Moment zuckte der erste grelle Blitz über den dunklen Himmel, gefolgt von einem lauten Donnern. Kim fuhr zusammen und sah zum Fenster, auf welches jetzt leise Regentropfen fielen, die aber schnell lauter und mehr wurden, bis zu einem sintflutartigen Regen. Schließlich stand Kim auf und verließ das Cockpit wortlos, nur von einigen Blicken verfolgt. Sie hatte beschlossen in ihr Zimmer zu gehen, um sich etwas hinzulegen. Zwar war sie nicht Müde, aber sie hielt das warten im Cockpit nicht mehr aus. Sie ging ins 2. Geschoss und betrat dort ihr Zimmer, wo sie sich auf das Bett fallen ließ und auf den Rücken drehte um die Decke anzustarren. Wie es wohl ihrem Vater ging? Nachdem sie Tseng so gesehen hatte, machte sie sich auch wieder sorgen um ihn. Auch ihre eigene Zeit wurde von den Ageguards attackier und Kim hatte keine Ahnung, wie es dort Momentan aussah. Sie konnte nur hoffen, dass nicht all zuviel zerstört war und nicht so viele Verlorene unterwegs waren und die Menschen angriffen, die nicht wussten, was vor sich ging. Es war unfair Kims Zeit mit Magie zu vernichten, immerhin kannten die Leute dort so etwas nicht- mal abgesehen von denen, die Final Fantasy spielten, und denen würde man nie glauben schenken. Wer glaubte schon daran, dass Monster aus einem Spiel lebendig wurden und Städte zerstörten? Und dann war da noch Niklas. Wenn sie den Turk so zugerichtet hatten, wie ging es dann dem kleinen Jungen? Kim mochte es sich gar nicht vorzustellen. Vielleicht wusste Tseng was mit ihm war und konnte ihnen Bericht erstatten. Noch ein Punkt, warum es gut war, dass er überleben würde. Kim drehte den Kopf zu dem kleinen Bullauge, vor welches der Regen knallte und manchmal ein Blitz zuckte, welcher das ganze Fenster blau färbte. Sie schauderte etwas, drehte sich auf die Seite und schloss die Augen, um zu versuchen, doch noch etwas zu schlafen. Sie verbrachten weitere fünf Tage damit die Phönix wieder auf Vordermann zu bringen, aber schließlich lief sie auch wieder einwandfrei. Cid war höchstzufrieden mit ihnen und ihrer Arbeit, was er offen zugab (geschmeichelt fühlte sich allerdings keiner). Während dieser ganzen Zeit lag Tseng weiter im Koma und Tifa und Shera kümmerten sich wirklich gut um ihn. Auch Verlorene griffen sie nicht mehr an. Ja, diese fünf Tage verliefen ziemlich ruhig, fast schon langweilig, aber Kim beschwerte sich nicht im geringsten. Sie fand es ganz okay, wenn sie endlich ein bisschen Ruhe hatte. Red hatte ihr zwar versprochen, wegen ihrer Träume noch mal zu Bugenhagen zu gehen und mit ihm darüber zu reden, aber bisher hatte er noch nichts in dieser Richtung unternommen. Zwar war er einmal im Cosmo Canyon gewesen, aber als er wiederkam, war er Kim sofort aus dem Weg gegangen, ehe sie nachfragen konnte. Es eilte auch nicht und sie wollte ihm damit nicht auf die nerven gehen. Am Abend des fünften Tages dann, kam Tseng zu sich. Shera hatte sie geholt und nun standen sie zusammengedrängt in dem Zimmer, in welchem der Turk lag. All seine Wunden waren verbunden worden und Kim verglich ihn sofort mit einer Mumie, die nicht ordentlich eingewickelt worden war, aber sie war heilfroh darüber, dass er wieder wach war. Zwar war er noch etwas benommen und sah sich erst fragend um, aber nachdem er erkannt hatte, wo er war, bedanke er sich leise für die Hilfe. »ist doch klar!« Sagte Kim daraufhin und lächelte matt »Was glaubst du tun wir? Dich einfach sterben lassen?« Der Turk schwieg. Vermutlich hatte er genau damit gerechnet, weil er einst für Shinra gearbeitet hatte und gegen sie alle angegangen war. Die Anderen schwiegen beklommen, nur Cloud fragte »was ist passiert?« »Cloud! Das kann er auch noch erzählen, wenn er wieder richtig auf den Beinen ist!« empörte sich Tifa und verschränkte die Arme. Barret sah Tseng missmutig an, dieser seufzte etwas und gab zurück »Ist schon okay.. so schlecht geht's mir nun auch wieder nicht mehr..« Man sah ihm an, dass dem nicht so war, aber wenn er reden wollte, dann tat er es, egal was jemand sagte. Letztendlich war es sowieso seine Entscheidung gewesen. »Kurz nachdem der Chocobo mit Kim abgehauen war, überfielen mich die Verlorenen.. es müssen ungefähr sechs gewesen sein..« Fing der Turk an zu berichten. Cloud neigte den Kopf etwas »Und die haben dich so zugerichtet?« »Ach nein! Wo denkst du hin? Die sind nicht schlimm.. zwar haben sie mich verletzt, aber ich konnte sie trotzdem vertreiben und wollte Kim nach, aber bevor ich losrennen konnte, stand plötzlich Needle vor mir und sagte: "Du kommst hier nicht weiter!", woraufhin ich sie angreifen musste, bevor sie ihr Monster rufen konnte..« Yuffies Miene verfinsterte sich. Kim überlegte kurz, dann fiel es ihr ein; Needle war die Ageguard, die Wutai vernichtet hatte- Yuffies Heimat. »Ich hätte sie auch besiegt, wenn nicht Versaav aufgetaucht wäre.. die zwei hängen ja immer zusammen..« Sprach der Turk weiter. Kim sah fragend zu Shera, die neben ihr stand. Sie lächelte und erklärte leise »Versaav ist der von den Ageguards, der Endless Ifrit besitzt.. er und Needle tauchen meistens zusammen auf..« Kim nickte verstehend und ließ ein "Ah" hören und dachte kurz an die Szene aus Paris, die sie im Fernsehen gesehen hatte, wo gezeigt wurde, wie Endless Ifrit oben auf dem Eifelturm stand, ehe sie wieder zu Tseng sah, der jetzt fortfuhr »Also hatte ich ein Problem, denn gegen eines von diesen Monstern komme ich nie und nimmer an, da blieb mir nur die Flucht (Barret schnaubte leise verächtlich, woraufhin ihm Tifa einen besonders bösen Blick schenkte.)! Und außerdem musste ich Kim finden, ehe ihr etwas passieren konnte... aber Endless Ifrit war schneller und warf mich nieder, ehe ich im Unterholz verschwinden konnte! Ich hatte keine Ahnung was die Typen vorhatten, aber als Versaav und Needle auf mich zugingen, konnte ich einige Gesprächsfetzen auffangen. "Den haben wir.. Sedas wird zufrieden mit uns sein!", sagte Verssav, woraufhin Needle zurückgab: "Na ja.. wenn es Aquila gelingt das Mädchen zu fangen bestimmt.. ich kann den Kerl nicht leiden, und außerdem kapier ich eh nicht, wieso wir diese kleine Göre brauchen!" Es wunderte mich etwas, weil sie offensichtlich von Kim sprachen, aber als mir bewusst wurde, dass einer der Ageguards auch hinter ihr her war, begann ich mich zu wehren, weshalb mich Versaav nieder schlug. Als ich erwachte, befand ich mich in irgendeinem Lager, oder so was.. es war ziemlich dunkel, aber ich bemerkte sofort, dass ich nicht der einzige Gefangene war. Außer mir war da noch jemand.. ein kleiner Junge..« Er sah zu Kim »Sein Name war Niklas..« Kim atmete hörbar ein und ihr Herz tat einen beunruhigten Hüpfer, aber Tseng beantwortete ihr sofort die Frage, noch ehe sie die Gelegenheit hatte, sie zu stellen »Es geht ihm gut.. sie haben ihm nichts angetan, keine Sorge..« Kim atmete erleichtert auf und Cloud nickte »Gut.. erzähl weiter..« Der Turk zuckte mit den Schultern »Ich bin ne Weile mit unten in diesem Raum gewesen, ehe irgendwann Sedas höchstpersönlich runter kam (Wieder ließ Barret ein verächtliches schnauben hören.) und sagte, er habe große Pläne mit uns- ich für meinen Teil wollte nicht bleiben und erfahren, was das für große Pläne waren, also wartete ich eine Zeit lang, schnappte mir den Jungen und flüchtete... wisst ihr, sie haben nicht gerade die besten Verließe und bei Shinra habe ich auch einiges für solche Fälle gelernt (Joey, dessen Erinnerung an die Ausbildung zurückkam, nickte knapp zustimmend.), ich musste nur den richtigen Moment abwarten! Ich und Niklas liefen also durch die Unterirdischen Gänge, um einen Weg nach draußen zu finden.. ihr könnt es euch nicht vorstellen.. dort wimmelt es nur so von Verlorenen.. ein paar mal hätten sie uns fast erwischt, aber Gott sei dank konnten wir uns noch immer so gerade verstecken..« Kim wurde langsam etwas aufgeregt »Und?« Fragte sie »Was ist mit Niklas?« Tseng schüttelte den Kopf »Es tut mir leid.. aber er wurde geschnappt.. wir waren auf dem Weg nach oben, als einer der Verlorenen auf uns aufmerksam wurde und sofort Alarm schlug- ihr wisst ja, wie diese Biester sind.. sie greifen immer zusammen an. Ich und der Junge sputeten uns also die Treppen hochzukommen und gelangen schließlich nach draußen. Es erstaunte mich.. da die Stadt in der wir uns befanden Midgar war (Kim zog die Luft ein, sie selbst war doch in Midgar gewesen- aber vermutlich wurde sie gerettet, ehe die Beiden ihre Flucht antraten.) und es wimmelte nur so von Verlorenen. Wir hatten nicht die geringste Chance weiter zu fliehen, weil uns sämtliche von diesen Viechern umzingelten, allerdings griffen sie nicht an, sondern lechzten nur nach uns. Ich vermute, es war wegen Sedas, der kurz darauf mit den anderen Ageguards eintraf. Allein der Gedanke an sein unverschämtes, selbstgefälliges Grinsen macht mich rasend vor Wut! Bah.. "Gratuliere! Bis hier habt ihr es immerhin geschafft!" sagte er und die anderen der Ageguards johlten mit begeisterter Ironie. Ich hätte sie am liebsten sofort alle umgebracht, aber in dieser Lage wäre das der reinste Selbstmord gewesen. "Na ja.. du bist nicht so wichtig! Aber wir brauchen den Jungen, bedaure!" sprach der Anführer der Zeitenvernichter weiter und nickte seinen drei Untertanen zu, die sich daraufhin Niklas schnappten und mit ihm verschwanden. Nun waren nur noch ich, Sedas und die Verlorenen da. Der blasse Junge schüttelte den Kopf und sah mich schon fast bedauernd an: "Zu schade.. wegen deinem Fluchtversuch muss ich dich leider töten lassen!" Hatte er gesagt und die Horde von Verlorenen auf mich gehetzt. Ich hab versucht mich zu wehren, aber es waren unzählig viele und alle drängten auf mich ein.. ich hab nichts mehr gesehen, außer schwärze und nichts mehr gespürt außer den Schmerz! Ich dachte wirklich jetzt wäre alles aus, aber ich hatte lediglich das Bewusstsein verloren und als ich wieder zu mir kam, war ich allein in der Straße. Ich mühte mich also auf die Beine, biss die Zähne zusammen und hinkte wie durch einen Alptraum aus der Stadt. Seltsam war es schon, dass die Verlorenen mich in Ruhe gelassen hatten.. aber vermutlich hatten sie gedacht, ich sei tot, oder aber, es macht ihnen nur spaß, wenn ihr Opfer noch schrie. Wie dem auch sei.. ich habe also Midgar verlassen können und begab mich auf die Suche nach euch, weil ich euch um Hilfe bitten wollte. Durch einen Wanderer, dem ich begegnete, erfuhr ich schließlich, dass ich euch nahe Cosmo Canyon finden könnte und machte mich sofort auf den Weg dorthin... ich war bereits drüben, auf diesem Kontinent, also diese Drei begannen mich zu verfolgen und mich ständig anzugreifen, ich weiß selbst nicht, wie ich ihnen entkommen konnte und ich glaube, dass Sedas hinter ihren Angriffen steckte, weil sie mich so hartnäckig verfolgt hatten.. nun.. und so bin ich dann hier gelandet..« Tseng endete und es machte sich eine schwere Schweigsamkeit breit, die keiner zu brechen versuchte. Midgar. Kim konnte es gar nicht fassen. Sie war Niklas so nahe gewesen, ohne es bemerkt zu haben und nun wusste sie auch, wer sie entführt hatte. Es war Aquila gewesen. Er hatte sie im Auftrag von Sedas nach Midgar bringen lassen, aber warum? Warum hatten die Ageguards sie nach Midgar gebracht, sie aber nicht wie Tseng und Niklas festgehalten? Warum hatten sie sich solche Mühe gegeben? Und dann noch die Tatsache, dass Tseng flüchten konnte. Es kam Kim fast so vor, als habe Sedas genau das beabsichtigt, aber aus welchem, verdammten Grund? In ihr stieg wieder die Wut hoch und sie stockte. Wut, Hass, Aggressivität.. war es das? Hatte Cloud mit seiner Befürchtung doch recht und sie wollten in ihr den Hass wecken, bis sie ebenfalls zu einer von ihnen wurde? Aber warum wollten sie das unbedingt? Kim raufte sich die Haare. Diese ganzen Fragen raubten ihr noch den letzten Funken Menschenverstand und wurmten sie sosehr, dass sie augenblicklich Kopfschmerzen bekam. Sie sah kurz zu Cloud rüber, der den Blick aber nicht erwiderte, sondern Tseng zunickte »Ruh dich noch etwas aus... du hast schließlich schreckliche Dinge erlebt..« Der Turk sah ihn einen Moment lang an, senkte dann den Kopf und bedanke sich erneut leise, ehe er sich wieder hinlegte, um noch etwas zu schlafen und seine Kräfte wiederherzustellen. Shera und Tifa scheuchten kurzerhand alle aus dem Zimmer und verließen es auch selbst, damit Tseng Ruhe hatte. Während die Meisten zum Cockpit gingen, tief in ernste Gespräche über Tsengs erzähltes verwickelt, seilte Kim sich ab und ging zurück auf ihr Zimmer. Es wurde Zeit, ernsthaft über alles nachzudenken. Kapitel 5: Traumdeutung ----------------------- Kapitel 20: Traumdeutung »Es war der erste Tag des Fimbulwinters, der langen, letzten Dämmerung der Zeiten, der kein Frühling und kein Sommer mehr folgen würde. Aber das wusste niemand, und hätte man es jemandem gesagt, so hätte er es nicht geglaubt.« W. und H. Hohlbein Midgard Es war draußen schon dunkel und Kim befand sich in einem trüben Halbschlaf, als plötzlich jemand an die Tür klopfte. Kim schrak sofort hoch, blickte die Tür einen Moment lang verblüfft an, ehe sie begriff, was los war und bat dann den eigentlich ungebetenen Gast herein. Es war Red. Das rote Wesen trottete ins Zimmer, wartete bis die Tür zugefallen war und setzte sich dann auf sein Hinterteil. Kim mühte sich in eine aufrechte Position, gähnte und fuhr dann etwas benommen mit der hand durch ihr Gesicht und schließlich durch die Haare. »Was gibts?« Fragte sie und musterte Red schlaftrunken. Das Wesen nickte knapp und gab dann zurück »Ich gehe zu Opa.. ich dachte, du willst vielleicht mit.. wegen dieser Traumsache..« Kim blinzelte etwas verwirrt, aber dann fiel es ihr wieder ein. Sie hatte Red ja davon erzählt, und er hatte ihr angeboten, dass sie zu Bugenhagen gingen und die Sache mit ihm klärten, da er ihr sicherlich bei so was helfen konnte. Trotzdem sah sie erst zu Fenster und dann zu Red »Es ist mitten in der Nacht..« Das seltsame Wesen deutete ein Schulterzucken an »Ich weiß.. also.. kommst du jetzt?« Etwas komisch fand Kim das jetzt schon. Es war ja auch alles andere als normal, wenn Red mitten in der dunkelsten Nacht zu ihr kam und sie fragte, ob sie jetzt bereit war, ihre verfluchten Träume deuten zu lassen. Sie nickte aber dennoch und stand auf um sich zu strecken »Na gut.. und was erzählen wir den Anderen?« »Die schlafen schon..« Meinte Red, erhob sich und trottete zur Tür, welche von Kim aufgemacht wurde, damit sie beide hindurchschlüpfen konnten. Kim folgte ihrem Freund wortlos. Sie begriff einfach nicht, warum er gerade heute Nacht darauf bestand, dass sie mit ihm zu Bugenhagen ging um über ihre Träume zu reden. Aber sie vertraute Red. Wenn er sie so spät aus dem Bett schmiss, dann hatte es einen bestimmten Grund. Sie verließen das, zu dieser Zeit, ruhige Luftschiff über die Leiter, welche sich hinten am Heck befand, wo das Außendeck war. Leicht schaudernd sah Kim zu der Stelle, an der sie Tseng aufgelesen hatten. Der Gedanke, dass vor einigen Tagen hier drei von diesen Biestern gewesen waren, machte sie nervös und schreckhaft. Außerdem war es eine dunkle Nacht, weil die schweren Regenwolken die Sterne und den Mond verdeckten. Es regnete nicht, aber es würde sicher bald anfangen und es würde bestimmt Gewittern. Kim spürte schon eine kühle Brise auf der Haut, welche vom Meer her kam und zwischen den Felsen heulte, während im Hintergrund das leise Donnern der Wellen im Meer zu hören war. Unheimlich. Kim blieb nah bei Red, der gemächlich weiter trottete, ohne sich etwas anmerken zu lassen und als sie sah, wie ruhig er war, wurde sie immer aufgeregter. Angespannt sah Kim sich immer wieder um, als erwarte sie, einen rotschimmernden Punkt inmitten dieser Schwärze zu sehen. Ein Beweis für die Anwesenheit der Verlorenen. Aber da war nichts, nur das, was ihr Unterbewusstsein produzierte um sie zu ärgern. Der Weg von der Phönix bis nach Cosmo Canyon war nicht sehr weit, soweit Kim es beurteilen konnte, aber sie war damals auf Nameless runter geritten und der Chocobo war schneller als ein Mensch, der ganz gemächlich ging- um einiges schneller. Red ist ja da! Dir wird schon nichts passieren! Dachte sie sich immer wieder, um sich mut zu machen, was ihr schwer fiel im Angesicht dieser Dunkelheit. Kim wagte erst wieder ruhig zu atmen, als sie die Lichter von Cosmo Canyon sehen konnte, welche sich am Horizont abzeichneten und leicht flackerten, wie tanzende Feuerteufel. Erleichtert folgte sie Red bis hoch zu den steinernen Treppen, welche in das kleine Dörfchen am Rande einer Felsklippe führte. Das Licht und das leise Getuschel der noch wachen Leute waren wie eine Erlösung für Kim und sie konnte auch endlich wieder ganz normal gehen, nicht etwa geduckt und umschauend. Seit dem Angriff von Endless Phönix war etwas Zeit vergangen und das Dorf war wieder komplett aufgebaut worden und man merkte kaum noch etwas davon. Die Menschen verhielten sich wieder ganz ruhig, als sei nie etwas passiert und als könnte ihnen hier auch nichts schlimmes passieren, trotzdem merkte Kim, wie sie von mehreren angestarrt wurde. Bedacht darauf, nicht hinzusehen, schlich sie Red nach, der jetzt weiter nach oben ging, Richtung Observatorium. Es war unangenehm, aber Kim verübelte es keinem, schließlich besaß sie ein Endless Monster. Es hatte sie sonst aufgeregt, aber im Moment war sie ganz froh, dass sie unter Menschen war, egal ob sie dabei blöd angesehen wurde, oder nicht. Seit sie gesehen hatte, wie Tseng zugerichtet worden war, obwohl er eigentlich nicht gerade schwach war, hatte sie noch mehr angst wieder auf die Verlorenen zu treffen- womöglich noch auf so viele! Sie hatte schon bei dreien verdammt viel angst gehabt, was hätte sie an Tsengs stelle gemacht, wenn sie vor Tausenden stand, die sie alle angriffen? Kim grummelte etwas. Sie hätte sich von der nächst besten Klippe gestürzt, ha, ha.. Sie verdrängte den Gedanken an ihren ersten Traum und konzentrierte sich auf ihren Weg. Sie würde gleich noch genug mit Träumen zu tun haben, soviel stand fest. Sie durchquerten die erste Höhle, stiegen über weitere, äußere Steintreppen und gelangten schließlich zu der Leiter, die hoch zum Observatorium führte. Kim grinste etwas verlegen und ließ Red den Vortritt. Sie schluckte ein lachen runter, als sie zusah, wie das Wesen die Leiter erklimmte- ein immer wieder lustiger Anblick. Schließlich kletterte auch Kim hoch und folgte ihm in das Haus von Bugenhagen, welches noch vor ein paar Tagen fast vollkommen in Schutt und Asche gelegt worden war. Davon sah man jetzt jedoch fast nichts mehr. Einige der Bretter wiesen noch verbrannte stellen auf, aber sonst schien alles in Ordnung zu sein. Kim schüttelte sich etwas, als die Erinnerung an den Kampf mit Aquila wieder hochkam. Dieser Irre hatte schon ihre Substanz gehabt und hätte locker damit abhauen können, wenn nicht plötzlich dieser Einschlag stattgefunden hätte. Ganz automatisch flog ihre Hand zur Hosentasche. Sie musste sich kurz davon überzeugen, dass die Substanz auch noch da war, wo sie hingehörte. Es war zwar etwas paranoid, aber Kim hatte sie jetzt immer in der Hosentasche, selbst wenn sie schlief- obwohl sie dadurch nach dem aufstehen schmerzen in der Hüfte bekam. Red betrat das Haus gefolgt von Kim und rief »Opa?« Kim und er blieben im Wohnzimmer stehen und sahen sich aufmerksam um, bis die vom Observatorium aufgemacht wurde und Bugenhagen rauskam. Er lächelte sie an und sagte »Guten Abend! Wenn das nicht Nanaki und Kim sind!« Etwas zurückhaltend kratzte sich Kim am Hinterkopf und setzte sich dann auf Bugenhagens Einladung hin. Es war ihr fast schon wieder peinlich, hier zu sein, aber sie wusste auch, dass es wichtig war. Red setzte sich nahe des Tisches auf sein Hinterteil und nickte seinem "Opa" zu »Wir sind wegen dem gekommen, von dem ich dir kürzlich erzählt habe..« Kim sah fragend zu ihm, aber dann fiel ihr ein, dass Red schon einmal hier gewesen war, als sie darauf gewartet haben, dass Tseng aufwachte. Also hatte er Bugenhagen schon von Kims kleinem Problem erzählt. Der alte Mann ließ ein ruhiges "ah" hören und wandte sich an Kim, die daraufhin beschämt den Blick senkte. Irgendwie mochte sie gar nicht mehr darüber reden. Es war ihr peinlich. Sie hatte noch nie offen mit jemanden darüber geredet. Nachdem einige Minuten des Schweigens vergangen waren, fragte Red »Willst du nicht mehr darüber reden?« Kim sah auf »Äh..« »Du musst nicht, wenn du nicht willst..« Fügte Red hinzu und legte sich hin. Unschlüssig sah Kim zu Bugenhagen, der ihr nur knapp zunickte, woraufhin ihr Blick wieder den Boden aufsuchte. Sie wusste es nicht so genau. Auf der einen Seite war es besser, wenn sie jetzt endlich darüber reden würde, auf der anderen Seite war es ihr zu peinlich. »Na ja, wenn du es lieber für dich behalten möchtest, dann wird es wohl das Richtige sein.. aber vielleicht möchtest du stattdessen mal in das Observatorium.« Sagte Bugenhagen, ohne jeden Anflug von einem Vorwurf in der Stimme, und zeigte Einladend zu der Tür, die ins Observatorium führte. Kim sah ihn etwas verlegen an. Sie fand den Vorschlag klasse, aber ihr viel noch etwas ein, worüber sie sich noch viel mehr freuen würde. Etwas schüchtern- etwas, was gar nicht zu ihr passte- fragte sie »Das wäre super.. aber.. ähm.. kann ich vielleicht auch durch das Teleskop gucken? Das würde mich interessieren.. es ist so riesig, man kann bestimmt richtig viel erkennen..« Kim wollte schon immer mal in eine Sternenwarte. Das Universum interessierte sie wirklich. Es war so riesig, dass es einem den Verstand rauben konnte, wenn man sich vorstellte, dass man nur ein Mikroskopischkleiner Anteil daran war und dabei auch noch völlig unbedeutend. »Du möchtest die Sterne also richtig sehen?« Fragte Bugenhagen und lächelte wie ein Physiklehrer, der gerade herausgefunden hatte, dass sein Kurs der mit weitem abstand intelligenteste war. Kim nickte leicht »Ja.. geht das?« Der alte Mann nickte und ging zu dem Teleskop. Kim folgte ihm schon fast unauffällig, während Red ihr nur mit einem leichten nicken hinterher sah. Kim sah sich in dem Raum um. Die Technik war bemerkenswert und hätte sie es nicht gewusst, sie hätte niemals geglaubt das dies eine Vergangenheit ihrer eigenen Zeit war. Bugenhagen zeigte auf das Teleskop »Sieh nur durch.. es ist alles richtig eingestellt!« Kim trat vorsichtig näher und setzte sich auf den Stuhl, welcher vor dem Teleskop stand, um schließlich hindurchzusehen. Der Anblick war atemberaubend. Man konnte wirklich alles ganz genau sehen, ohne das es verschwommen war, oder gar klein. Kim hatte den Mond noch nie so nah gesehen. Man konnte jeden Krater genaustens ausmachen und ab und zu rasten kleine Astroiden vorbei, die einen langen Schleier hinter sich herzogen. Begeistert hielt Kim den Atem an und nachdem Bugenhagen das Teleskop etwas verstellt hatte, konnte sie die Milchstraße sehen. »Wow!« brachte sie heraus und beobachtete eine Sternschnuppe, die scheinbar zum greifen nah an ihr vorbeiflog. »Das ist toll!« rief Kim begeistert aus und sah weiterhin durch das Teleskop. »Ja, nicht?« bestätigte Bugenhagen, der etwas abseits stand und das Teleskop bediente. »Bei uns gibt es auch so was... aber das ist so teuer und ich glaube, der Blick ist bei weitem nicht so gut!« Es dauerte noch etwas, dann riss sich Kim von dem Teleskop los und bedankte sich höflich bei Bugenhagen, für den es selbstverständlich gewesen war. Sie lehnte sich zurück an die Stuhllehne und rief sich, etwas verträumt, den Anblick der vorbeifliegenden Sternschnuppe wieder ins Gedächtnis. »Wir sollten wieder runter gehen! Ich kann nicht so lange stehen!« lächelte der Alte und Kim sprang sofort auf »Tut mir Leid!« Bugenhagen winkte ab und sie kehrten ins Wohnzimmer zurück, wo Red schon gewartet hatte. er lag immer noch so, wie vorher, nur sah er sie jetzt aufmerksam an. Kim grinste »Atemberaubend!« Red nickte leicht »das ist es.« »Ja.. und sehr empfindlich..« fügte Bugenhagen hinzu, woraufhin Kim ihn fragend ansah. Der alte Mann machte eine ausholende Geste »Dieses ganze System.. es kann leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden..« Jetzt verstand Kim. Er meinte wegen der Ageguards, die diese und ihre Zeit so hartnäckig attackierten und zu vernichten drohten. Kim seufzte niedergeschlagen »Ja.. du hast wohl recht..« Es gefiel ihr überhaupt nicht, sich vorstellen zu müssen, dass alles, was sie eben gesehen und mit Begeisterung aufgenommen hatte, vernichtet werden sollte. »Ähm..« fing sie an »Ich glaube ich kann jetzt über meine Träume reden..« Es viel ihr etwas schwer, aber die Vorstellung davon, dass alles hier verschwinden könnte und einer gähnenden Dunkelheit platz machte, beunruhigte sie noch viel mehr. Vielleicht konnte sie durch eine Traumdeutung etwas erreichen- etwas verhindern.. Bugenhagen und Red sahen sie aufmerksam an und Kim hob abwehrend die Hände »Ich.. ich behaupte nicht, dass ich Visionen habe oder so!« »Na ja.. du bist ja schließlich keine Prophetin..« Zwinkerte Red ihr zu, woraufhin Kim forsch zurückgab »ha, ha.. ich lach mich tot..« Bugenhagen schüttelte etwas den Kopf und nickte dann Kim zu »Wir werden sehen, was sich machen lässt.« »Okay.. ähm.. soll ich einfach erzählen?« Fragte Kim unsicher und Beide nickten. »Gut.. mal sehen..« Überlegte Kim, der es auf einmal sehr schwer fiel, sich überhaupt an die Träume erinnern zu können. »Ich hatte solche Warnungen schon früher.. deswegen beunruhigt es mich ja so.. weil damals alles gestimmt hat... meinen ersten Alptraum hatte ich, als ich noch zuhause war, nachdem ich Tseng getroffen habe, der mir von den Verlorenen erzählt hat.. kann ja sein, dass es daran lag.. aber sie sind immer so real..« Kim schüttelte sich, fuhr aber fort »Mein erster Traum.. ich erinnere mich.. ich stand mit Cloud auf einem Felsvorsprung und unten, auf der Ebene waren Heere der Verlorenen.. ich habe Cloud ausgefragt und er meinte, diese Monster würden auf ihren Führer warten.. im ersten Moment dachte ich an die Ageguards, aber dazu sagte er nur, dass sie selbst nur ihrem Führer dienen würden.. bekloppt ich weiß.. aber es kommt noch besser; Die Verlorenen haben den Felsen erklommen und mich vom flüchten abgehalten..« Kim fröstelte und legte eine kurze Pause ein, ehe sie fort fuhr »Und Cloud.. es war gar nicht er, sondern Sephiroth.. und er wollte die schwarze Substanz..« Es fiel ihr unglaublich schwer diesen Satz zu formulieren, aber letztendlich hatte sie die Worte doch rauswürgen können. Für Kim war es immer unangenehm über die schwarze Substanz zu reden, die in ihr steckte. Schweigen trat ein und Kim sah, leicht rot im Gesicht, auf ihre Füße. Red brach schließlich das bedrückte schweigen. Er setzte sich auf, musterte Kim und sagte dann »Sephiroth? Ganz sicher?« »Ja!.. na gut.. ich habe oft Alpträume wegen ihm.. aber nicht so einen!« »Darf ich meine Meinung sagen?« Fragte Red. Kim nickte langsam und das seltsame Wesen legte den Kopf etwas schief »Ich glaube in diesem Moment hat dich der Alptraum nur heimgesucht, weil du zwei Ängste miteinander verbunden hast; Sephiroth und die Verlorenen. Du hast selbst gesagt, dass du oft Alpträume von Sephiroth hast, was ich verstehen kann, und vielleicht hast du nach Tsengs Erläuterungen über die Verlorenen einfach nur beides zusammengepackt und es kam so zu diesem Alptraum?« »Nein!« beharrte Kim, überlegte kurz und nuschelte dann »Na ja.. kann sein..« »Ich glaube es.. Kim.. Sephiroth kommt nicht zurück..« Vermutlich sollte es Trost spenden, aber Kim fühlte sich einfach nur elend dabei. Red hatte sicher recht. Nur weil sie einmal solche Visionenähnliche Alpträume bekommen hatte, hieß das noch lange nicht, dass es dieses mal wieder solche waren. Obwohl sie genauso real waren, wie ihre damaligen. Aber Red hatte bestimmt recht mit seiner Vermutung, schließlich träumte Kim immer- oder fast immer- von Sephiroth, und vielleicht hatte ihr Unterbewusstsein die Verlorenen einfach nur mit ihm in einen Alptraum gepackt. »Ver.. vermutlich hast du recht..« nuschelte sie und sah weiterhin auf ihre Füße. »Was meinst du Opa?« »Nun.. es klingt plausibel.. aber was meinst du Kim? Was für ein Gefühl hast du?« Fragte Bugenhagen- etwas, was Kim total überraschte. Augenblicklich sah sie auf und zeigte auf sich selbst »Ich?« Bugenhagen nickte und Kim stotterte »Ähm.. ich.. also.. ich weiß nicht.. keine Ahnung.. ich hatte gehofft ihr könntet es mir sagen..« Der Alte schüttelte den Kopf »Nein.. das kannst nur du allein herausfinden.. wenn du dir sicher bist, dann weißt du es..« Etwas verwirrt sah Kim ihn an, aber dann sagte sie niedergeschlagen »Oh.. ja.. natürlich..« Wenn sie sich sicher war? Das war ja das Problem, Kim war sich nicht sicher. Sie wusste nicht, ob es etwas mit Sephiroth zu tun hatte. Reds Überlegung schien er die einfachste Lösung zu sein, aber was war, wenn er sich irrte und der weißhaarige Mann wirklich zurückkam? Sie war enttäuscht. Sie hatte sich hiervon mehr erhofft, und als Bugenhagen sie fragte, ob es noch einen Traum gab, log Kim und antwortete mit "Nein". Wenn sie ihr beim ersten nicht helfen konnten, konnten sie es auch nicht beim zweiten. Und so verließen sie und Red den Cosmo Canyon und kehrten durch die Nacht zur Phönix zurück. Niemand hatte bemerkt, dass sie weg gewesen waren und Kim konnte sich unbehelligt wieder auf ihr Zimmer schleichen, wo sie sich auf das Bett fallen ließ und fast sofort einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)