Der Job von Niemue ================================================================================ Kapitel 1: Eins ^^ ------------------ Jay Sharp verließ das Krankenzimmer, ließ seinen alten Freund und Beschützer zurück. Er trat an eines der großen Fenster heran und lehnte seine Stirn an das kühle Glas. Er schloss die Augen und vergrub seine Finger in dem Stoff seines dreckigen, zerlöcherten Pullovers. /Er hat dieses Schicksal nicht verdient. Es hätte mich treffen sollen. Ich hätte an seiner Stelle sterben sollen!/ Er presste die Augenlieder zu und eine einzelne Träne rollte über seine Wange, löste sich von seiner Haut und verschwand im Stoff des Pullovers. Er zuckte zusammen, als ihn jemand auf die Schulter tippte. Verwirrt wandte Jay sich um und blickte in das gewaschene, rasierte Gesicht eines älteren Arztes, der etwas angewidert auf ihn herabblickte, da Jay immer noch Reste von dem Erbrochenen seines Freundes auf seiner Kleidung hatte, die wohl auch nicht allzu bald verschwinden würden. Er ignorierte den Blick, er war so etwas gewöhnt. "Sie dürfen nicht länger hier bleiben. Das ist kein Asylantenheim. Ihr Freund kommt in die Leichenhalle. Ist es für sie in Ordnung, wenn wir seine Leiche für Studentenlehrgänge benutzen?" Jay merkte sofort, dass das keine Frage war. Er nickte langsam. "Ja...", murmelte er und wischte sich flüchtig über das Gesicht, "es ist gut, wenn andere von ihm lernen können. Lehren hat ihm Spaß gemacht, er war früher Lehrer an einem Internat." Der Arzt hob missbilligend eine Augenbraue und antwortete mit monotoner, schon fast gelangweilten Stimme: "Wie interessant. Dürfte ich Sie jetzt bitten zu gehen?!" Jay nickte langsam und setzte sich in Bewegung. Es dauerte nicht lange, bis er das Krankenhaus verlassen hatte. Er atmete schon fast erleichtert aus. Er hasste Krankenhäuser über alles, und zwar mit Recht! Er war schon einmal hier gewesen, als seine Eltern wegen einem Autounfall gestorben waren. Er schloss wieder zitternd die Augen. /Erst meine Eltern und jetzt Mick...Ich will nie wieder ein Krankenhaus sehen!/ Er ermahnte sich, weiterzugehen, da ihn schon einige Leute schräg ansahen. Jay schüttelte langsam den Kopf. Er war sehr müde. /Wo soll ich denn heute schlafen, wenn Mick nicht da ist und auf mich aufpasst?!/ Seine Schritte führten ihn automatisch zu dem Viertel, in dem Mick und er in der letzten Zeit herumgegangen waren. Er trottete ohne seine Umgebung zu beachten über die Straße. Wäre ein Auto gekommen, hätte man ihn einfach überfahren können. Ein lauter Pfiff, holte Jay aus seinen Gedanken und ließ ihn herumfahren. Ein junger, braunhaariger Mann stand in ein paar Metern Entfernung und musterte ihn grinsend. "Du bist genau der, den ich suche! Komm mal her! Ich habe einen Job für dich!" Jay legte den Kopf schief und näherte sich dem Fremden zögernd. "We...welchen Job?" Der Mann grinste weiter, legte einen Arm um Jays Schultern, als er ihn erreicht hatte und erzählte ihn von seinem Angebot. Er hieß Thomas und arbeitete in dieser Gegend als Zuhälter. Brian schlenderte die dunkle, schlecht beleuchtete Straße entlang. Er sah auf den zerknitterten Zettel herab, den ihm ein junger Mann aufgeschrieben hatte und auf dem die Adresse eines Hotels stand, der dem Gerede nach von männlichen Strichern genutzt wurde. Brian verzog den Mund, als er den Blick hob und ein kleines dreckiges, braunes Haus mit einem Schild, auf dem die Hausnummer vom Zettel stand, erblickte. /Toll...Hoffentlich fange ich mir hier nichts ein.../, dachte Brian und trat einige Schritte auf das Haus zu. Es standen schon einige junge Leute vor dem Hotel, Frauen und Männer. Brian nickte leicht. Danach hatte er gesucht. Er blickte sich um, suchte nach der Person, von der er gehört hatte. In einer dunklen Ecke entdeckte er den jungen, blonden Mann. Er wurde fast von einem großen, muskulösen Kerl verdeckte, der an seinem Hals zu knabbern schien. Brian trat an die beiden heran und schob den Freier einfach zur Seite. Der Junge sah ihn verwundert und vollkommen verdattert an. "Was?!", fauchte der gestörte Freier und hob eine Faust. Brian ignorierte die erhobene Hand und stopfte fünfzig Dollar in die Brusttasche des ungewaschenen Hemdes des Mannes. "Kauf dir jemanden, der teurer ist und nicht so nach billigem Parfum riecht, Bursche!" Der Mann blinzelte verwirrt, wandte sich dann aber um und verschwand in einer Gasse um wahrscheinlich das zu tun, was Brian vorgeschlagen hatte. Mit einem Seufzen wandte er sich wieder dem jungen, zierlichen Stricher zu, der ihn nur staunend musterte. "Was...was soll das?! Du hast mir grad meinen Kunden verscheucht!" Brian grinste breit und drückte dem Mann ebenfalls einen fünfzig Dollarschein in die Hand, der ihn daraufhin mit offenem Mund anstarrte. "Wenn du ruhig bist, mit mir ein Bier trinkst und mir zuhörst, kriegst du noch mehr." Der junge Mann schloss augenblicklich den Mund und nickte. Wie ein Schoßhund folgte er Brian in eine nahe gelegene Kneipe. "Ich habe einen Job für dich. Jay, nicht wahr?!" Jay nickte und fragte leise: "Wer bist du und um welchen Job handelt es sich?" Brian grinste wieder. "Ich bin Brian Blacksmith. Es geht um meinen Bruder..." Nachdem Brian mit seiner Erklärung fertig war, nannte er die Bezahlung für diesen Job. Jay überlegte kurz. "Ich bin nicht ganz einverstanden, aber...ich brauche das Geld dringend...Ok, ich mache mit! Wann soll ich denn anfangen?" Brian lächelte verschmitzt. "Du kommst gleich mit. Du wirst in einem kleineren Zimmer bei uns wohnen. Ist das in Ordnung?" Jay nickte heftig. "Das ist mehr als in Ordnung!" Brian hob verwundert eine Augenbraue, als er das fröhliche Lächeln auf Jays Gesicht sah. Er fragte sich zum ersten Mal, wie alt der Kleine wohl sei. Er wollte nicht nachgrübeln und fragte seinen Gegenüber einfach. "Ich bin achtzehn. Wieso, mach mein Alter Schwierigkeiten?!" Jays Stimme hörte sich sofort etwas unsicher an. Brian schüttelte beruhigend den Kopf. "Nein, das ist gut so. Ich schlage vor, wir gehen jetzt, Jay." Der Junge nickte, stand auf und wollte sein Bier bezahlen. Brian schüttelte den Kopf und bezahlte für ihn und sich. Nebeneinander verließen sie die Kneipe und nach einiger Zeit das schlechte Viertel, in dem Jay nun seit mehr als vier Jahren lebte. "Wie ist dein Bruder denn eigentlich so?", wollte Jay unsicher wissen. /Darf ich das überhaupt fragen?!/ Brian grinste wie immer. "Er ist steif, als hätte er einen Besen verschluckt, wenn es um Geschäfte geht. Manchmal habe ich das Gefühl, sein Verhalten bei der Arbeit wirkt sich langsam auch auf seine Freizeit aus, deshalb habe ich dich ja engagiert. Du sollst ihn lockerer machen." Brian zwinkerte und Jay lief etwas rot an. Er konnte sich noch nicht richtig an den Gedanken gewöhnen. "Aha...und wie ist er sonst noch so?" Brian legte den Kopf schief. "Freundlich, gute Manieren, fürsorglich, hilfsbereit und ziemlich temperamentvoll! Unsere Mutter war schließlich Spanierin. Er hat das Temperament und ihre Haarfarbe geerbt. Ich komme eher nach unserem Vater. Humorvoll, intelligent und einfach wunderbar." Jay lachte leise. "Und so bescheiden, nicht wahr?!" Brian lachte laut auf. "Genau so ist es! Ah, da ist Keith!" Brian winkte seinem Bruder über die Köpfe der Leute im Speisesaal des Hotels. Keith Blacksmith entdeckte ihn sofort und ging auf sie zu, wobei er auf dem Weg den einen oder anderen Gast grüßte und kurze Worte mit ihm wechselte. Jay lief sofort rot an, als er den Mann erblickte. Keith war das genaue Gegenteil von ihm selbst. Er war groß, muskulös, hatte breite Schultern, schwarze Haare, dunkle Augen und ein markantes, sehr männliches Gesicht. /Gott, sieht der gut aus!/, seufzte Jay in Gedanken. "Na?! Scheint so, als würde er dir gefallen! Vielleicht solltest du mich dafür bezahlen, dass du Zeit mit ihm verbringen darfst!", lachte Brian und stieß ihn freundschaftlich mit dem Ellbogen in die Rippen. Jay wurde noch röter. Brian lachte leise. "Was ist denn so lustig, Brian?!" Brian schüttelte kichernd den Kopf und klopfte seinem Bruder, der es mittlerweile bis zu ihnen geschafft hatte, auf die Schulter. "Mein kleiner Freund hier ist nur so witzig! Darf ich vorstellen, Keith das ist Jay, Jay das ist Keith." Keith und Jay schüttelten sich die Hände, wobei Keith ihn warm anlächelte. "Ich habe ihn eingestellt und ihm eine der kleinen Zimmer zur Verfügung gestellt, essen kann er ja in der Küche." Keiths Lächeln gefror von einer Sekunde auf die nächste und machte einem vollkommen verwirrten und teils auch fassungslosen Blick platz. "Wie bitte?! Warum das denn?! Wir haben genug Personal!" Brian verzog das Gesicht. "Ich dachte, er könnte vielleicht die Zimmer saubermachen..." "Das macht die Putzfrau schon! Wir können uns einen weiteren Angestellten nicht leisten! Das neue Hotel zwei Straßen weiter ist eine ziemliche Konkurrenz geworden. Wir müssen die Preise etwas senken, sonst schmieren wir gegen die ab. Wir können die Preise aber nicht senken, wenn wir nicht genug Geld haben!" Brian tätschelte Keiths Kopf und zog ihn ins lächerliche. "Beruhige dich, Brüderchen. Wir haben noch Geld von Vater übrig. Er hat mir auch versichert, dass er uns bald ein wenig unter die Arme greift." Keiths Wut war deutlich zu sehen. Jay kam sich ein wenig überflüssig vor und wich einen kleinen Schritt zurück. "Ich will Vaters Hilfe aber nicht! Ich..." Brian unterbrach ihn: "Ich will Vaters Hilfe aber! Erinnere dich daran, dass mir das Hotel auch zur Hälfte gehört!" Keith presste seine Lippen wütend aufeinander und rauschte einfach an ihnen vorbei in die Küche, wo er ein paar der Köche anschnauzte, dass sie sich etwas mehr anstrengen müssten. Brian drehte sich zu ihm um. "Siehst du", seufzte er und grinste ihn schief an, "ich habe dir ja gesagt, dass er total steif und stur ist, wenn es um die Arbeit geht. Außerdem ist er ein totaler Workaholic. Das wird schwer für dich." Jay nickte langsam und überlegte sich schon einmal einen Plan. "Ja, das wird es wohl..." Jay war von seinem Zimmer begeistert. Es faste ein großes, helles Bett, einen Schrank, den man wohl extra für ihn dort hineingestellt hatte, und einen kleinen weißen Tisch mit einem dazugehörigen Stuhl aus Holz. Jay hatte sich sofort auf das breite Bett geschmissen und ein wenig gedöst. Jay lächelte. /Normalerweise müsste ich jetzt arbeiten.../, dachte er glücklich. Er seufzte auf und legte seine Hände auf seinen viel zu dünnen Bauch. Er driftete fast in Schlaf über, als ihn ein Knurren, das aus seinem Bauch kam, aufhorchen ließ. "Och neee...", murrte er und richtete sich auf. Ein Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch neben ihm, der wohl zur Ausstattung jedes Zimmers gehörte, sagte ihm, dass es bereits halb eins war. Er verzog das Gesicht. /Ob ich jetzt aber noch etwas zu essen finde...?/ Er erhob sich, verließ sein Zimmer und fuhr mit dem Aufzug zum Erdgeschoss hinunter. Leise tapste er durch die Gänge, durchquerte den Speisesaal und betrat die große Küche. Er staunte nicht schlecht, als er die vielen Töpfe, Pfannen und anderen Kochutensilien sah. Sein Blick huschte zu dem großen Kühlschrank, der in die Wand eingelassen war, damit er nicht zuviel Platz verbrauchte. Zögernd öffnete er eine der Türen und steckte den Kopf in den Kühlschrank. Er griff sich zwei Eier und eine Tüte Milch, dann nahm er sich eine kleine Pfanne und einen Schieber. Neugierig blickte er in jeden Schrank und suchte Teller, Geschirr und Gläser. Er hatte gerade alles gefunden, als ihm der unangenehme Geruch von Verbranntem in die Nase stieg. Frustriert sah er, dass seine Spiegeleier angebrannt waren. "So ein Mist...", murmelte er und tat sich alles auf seinen Teller. Mit Leidensmiene versuchte er einen Bissen. "Na, Kochen kannst du schon einmal nicht...", knurrte jemand hinter Jay. Er fuhr erschrocken herum. Keith Blacksmith stand vor ihm und schaute mit hochgezogener Augenbraue auf ihn herunter. Jay fing an zu stammeln, dass er nur Hunger gehabt und nichts Böses beabsichtigt hätte. Keith machte eine wegwerfende Handbewegung. "Interessiert mich nicht. Du kannst dir jederzeit etwas zu Essen machen, gehe aber das nächste Mal bitte an den kleinen Kühlschrank neben dem Herd. Der hier ist nämlich für die Gäste." Jay nickte artig. Sein Gegenüber musste leicht lächeln. "Brian hat schon Recht, du bist ein ganz lieber. Ich habe gerade eben mit ihm gesprochen und ich habe immer noch keine Ahnung, wo ich dich einsetzen kann." Jay senkte den Blick. "Ich kann Kellnern. Im Bedienen bin ich schon immer gut gewesen." Keith räusperte sich, als fühle er sich plötzlich unwohl. Jay blickte auf und bemerkte, dass Keith leicht rot geworden war. "Das...hat Brian mir auch erzählt..." Jay nickte leicht. "Es ist auch sehr nett von euch, dass ihr mich aufnehmt. Aber, wenn ich euch nicht helfen kann, dann schmeißt mich einfach raus, ja?! Ich komme mir schäbig vor, wenn ich nichts tun kann." Keith lächelte. "Das geht schon in Ordnung. Ich finde es sehr gut, dass Brian dich aufgelesen hat. Du musst wohl eine...ziemlich schlimme Zeit hinter dir haben..." Jay nickte lächelnd und ließ sich auf einem Stuhl nieder. "Ja..." Keith legte ihm zögernd eine Hand auf die Schulter. "Du brauchst dir jetzt keine Sorgen mehr zu machen. Wir passen auf dich auf, so gut wir können!" Jay nickte lächelnd. Er hatte das Gefühl, dass er sich an Keith gewöhnen würde. Er war anscheinend ein sehr liebenswürdiger Mensch. Keith verabschiedete sich wieder und er konnte in Ruhe seine angebrannten Spiegeleier essen und Milch trinken. Dann schlich er sich wieder nach oben und schlief tief und fest ein. Jay fuhr sich müde durch die Augen und stützte sich auf dem Tisch ab. "Ist schon dämlich, das frühe Aufstehen, nicht wahr?!" Keith grinste ihn an und blätterte eine Seite der Einkaufslisten durch. Jay nickte leicht und ließ sich auf einen der bequemen Stühle fallen. Er schloss die Augen, öffnete sie aber nach einem Moment wieder, da ihm klar wurde, dass er sie vielleicht nach einiger Zeit nicht mehr aufmachen könnte. Er war wirklich verdammt müde. Sein Blick fuhr durch die schöne Eingangshalle, in der sie auf den Sesseln saßen, wo sich Gäste, die gerade angekommen waren, hinsetzen konnten. Es war alles aus hellem Holz und man sah fast in jeder Ecke schöne, frische Blumen in weißen Vasen. Er seufzte. Die ganze, eigentlich unpersönliche Eingangshalle strömte angenehme, vertraute Wärme aus. Er lächelte leicht, als sein Blick auf sich selbst fiel. Er hatte von Brian, der wohl die Personalbekleidung organisierte, eine dunkelblaue Hose und ein Hemd bekommen. Es waren die schönsten Sachen, die er je anhatte. Sein Blick huschte zu seinen neuen Schuhen, über den Boden zu den Keiths Füßen. Der junge Hotelbesitzer saß ihm gegenüber in einem ordentlichen Anzug mit roter Krawatte und studierte konzentriert die Einkaufsliste für die Woche. Jay lächelte amüsiert. Keith gab ab und zu ein paar zufriedene oder unzufriedene Knurrgeräusche und Seufzer von sich, während er kritisch und auch etwas missgelaunt die Stirn runzelte. /Er nimmt seine Arbeit wirklich sehr ernst...Ich kann Brian schon verstehen, dass er mich zum Auflockern bestellt hat, aber so ganz kann ich mir das nicht vorstellen, wie ich ihn auflockern soll...Na ja, das Übliche, aber da wird er sich jawohl nicht drauf einlassen, solange wir nicht verheiratet sind./ Jay grinste vor sich hin. /Oh ja...Keith ist der Typ für's heiraten, der nichts tut, was nicht rechtens ist./ Er schüttelte leise lachend den Kopf. Solche Kerle hatte er auch schon ein paar Mal gehabt, Leute die Gefallen hatten, an dem was sie gerade taten, sich aber im Stillen bei jeder Bewegung verfluchten, weil es ja anstößig war. Jay seufzte leise. Er wollte jetzt nicht wieder an die dunklen, erschreckenden Stunden seiner Vergangenheit denken. Keith hob den Blick. "Geht's dir nicht gut? Du siehst etwas blass aus." Jay lächelte leicht. "Nein, es geht schon..." Der Hotelbesitzer nickte und wandte sich wieder seiner Liste zu. In dem Moment betrat ein etwas älterer Mann begleitet von einem jüngeren, blonden Mann die Eingangshalle. Jay blieb das Herz stehen. /Nein...Verdammt, nein! Nicht jetzt!/ Jay drückte sich in seinen Sessel und spürte wie ihm das ganze Blut aus dem Kopf wich. Jetzt war er bestimmt blass. Der Blick des älteren Mannes huschte durch die Eingangshalle und blieb für einen Moment an seinem Gesicht hängen, dann ging er einfach zu einem der Aufzüge, gefolgt von diesem blonden Mann. Ein leichtes Beben ging durch Jays Körper. /Scheiße...Warum ausgerechnet heute?! Warum ausgerechnet, dann, wenn ich mir ein neues Leben aufbaue?!/ Keith hob seinen Blick wieder. "Was ist los?! Jetzt bist du aber bleich wie eine Wand!" Er beugte sich leicht nach vorne und musterte ihn mit gerunzelter Stirn. "Du siehst aus, als ob du einen Geist gesehen hättest..." /Er ist wohl eher der Teufel in Person.../, schoss es Jay durch den Kopf. "Es...Es ist nichts...Ich denke ich hab mich noch nicht an die frühe Aufstehzeit gewöhnt...Ich habe vielleicht etwas Kreislaufprobleme oder so..." Keith schüttelte den Kopf. "In deinem Alter kriegt man keine Kreislaufprobleme mehr nur vom frühen Aufstehen. Was ist los?" Jay schüttelte den Kopf. "Nichts...Ich...Was wolltest du mir denn eben eigentlich sagen?!" Keith lehnte sich mit gerunzelter Stirn im Sessel zurück. "Warum lenkst du vom Thema ab?" Jay lächelte zittrig und winkte ab. "Weil es sich nicht lohnt drüber zu reden, Keith. Was wolltest du mir sagen?" Keith seufzte. "Ok, Jay...Was willst du hier machen? Entweder einkaufen, kellnern oder bei der Dekoration helfen? Wir haben heute Abend eine Hochzeitsgesellschaft, die im großen Saal feiert. Wir bräuchten noch jemanden, der sich um die Dekoration kümmert." Jay legte den Kopf schief. "Was...was machst du denn?" Er schluckte leicht. Das war eine beschissene Frage, aber er musste bei ihm sein um ihn näher zu kommen. Keith machte ein verwundertes Gesicht. "Wie...? Ich rechne die ungefähren Kosten für die Einkäufe aus, überlege, ob man etwas streichen kann und helfe dann beim Kellnern. Wieso fragst du?" Jay winkte ab. "Ach, ich habe nur keine Lust mit jemandem zusammenzuarbeiten, den ich nicht so gut kenne. Ich denke, ich helfe auch beim Kellnern." Keith nickte. "Ok. Dann musst du ins Büro gehen, zu Brian, der gibt dir dann die Klamotten dafür." Jay legte den Kopf schief. "Und wo ist das Büro?" Keith zeigte zu einer Tür neben den Aufzügen mit der Aufschrift *Privat*. Jay nickte. "Gut, danke. Soll ich jetzt direkt gehen?" Keith nickte. "Die meisten Leute kommen erst so gegen neun zum Frühstück, deshalb hast du noch Zeit, dir Sachen auszusuchen, die dir richtig passen." Jay nickte lächelnd. "Gut, dann gehe ich jetzt." Keith nickte ihm zu und beobachte stirnrunzelnd, wie er ihm hinterher sah. Ein leichtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. /Ein engagierter, junger Mann.../, dachte er. Kapitel 2: Zwei ^^ ------------------ Jay stieß lächelnd die Tür zur Küche auf und legte das Tablett mit leeren, dreckigen Tellern auf den Tisch am Eingang, wo der Spüljunge, sie zur Spülmaschine bringen würde. Er seufzte und lehnte sich kurz an die Wand um zu verschnaufen. "Ganz schön anstrengend am Anfang, was?!", lachte ihn ein braunhaariger Mann an, der sich neben ihn gestellt hatte. Jay nickte lächelnd. "Oh ja...Ich wusste gar nicht, dass das so schwer ist." Der Mann zuckte mit den Achseln. "Man muss nur schnell und geschickt sein. Das ist alles." Jay nickte und antwortete: "Und immer höflich sein. Ich glaube, bevor ich schlafen gehe, muss ich mir erst einmal mein Lächeln abschrauben!" Sein Kollege lachte laut und nickte. "Das stimmt! Du gefällst mir gut! Ich bin Tom, wie heißt du?!" "Jay. Bist du schon lange hier?" Tom nickte. "Ja, schon eine ganze Weile, ich arbeite hier schon, seit das Hotel fertig ist." Jay nickte anerkennend. "Das ist cool. Wie viel Geld kriegst du im Monat?" Tom sah ihn verwundert an. "Das müsstest du doch wissen, jeder kriegt hier das Gleiche, außer die, die Überstunden machen." Jay lächelte und senkte den Blick. "Ich wohne hier kostenlos in einem der kleineren Hotelzimmer und darf mich am Kühlschrank bedienen, deshalb kriege ich kein Geld. Brian hat mich von der Straße aufgelesen." Er hob vorsichtig den Blick, wusste nicht, wie Tom darauf reagieren würde. Doch der lächelte nur sanft. "Das ist nett von ihm. Brian war schon immer ein netter Kerl." "Keith nicht?" Tom lachte amüsiert. "Doch, Keith auch, aber der konzentriert sich so sehr auf die Arbeit, dass er von seiner Umgebung nicht viel mitbekommt." "Ist das so?!" Tom und Jay zuckten zusammen und blickten hoch in Keiths Gesicht. Er musste sich angeschlichen haben. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und sah Tom fast schon etwas fragend an. Tom fing an zu stottern. Keith unterbrach ihn. "Ich habe ja nichts dagegen, dass ihr zwischendurch einen kleinen Plausch führt, aber konzentriert euch das nächste Mal nicht so auf eurer Gespräch, dass ihr nicht viel von eurer Umgebung mitbekommt, Leute." Tom lief bis zu den Haarwurzeln rot an, als er seine eigenen Worte hörte. Jay grinste leicht. "Und du, Jay, grins nicht so, sonst kommst du wieder auf die Straße." Erschrocken und entsetzt riss Jay seine Augen auf. Alles Blut wisch aus seinem Gesicht. "Das..." Keiths gespielt strenges Gesicht wurde sofort erschrocken. "Entschuldigung, Jay...das...das ist mir so herausgerutscht. Ich..." Jay fasste sich sofort wieder. Er schüttelte den Kopf. "Schon ok, Keith...Du hast es nicht ernst gemeint...Außerdem hast du Recht. Ich sollte mich mehr anstrengen, damit ich meine Schulden angemessen begleichen kann. Es ist dein Recht mich raus zu werfen, wenn ich nicht vernünftig arbeite." Keith wollte etwas erwidern, aber Jay schob sich schon wieder an ihm vorbei und verschwand im Esssaal. Tom legte den Kopf schief und betrachtete seinen Chef, der über sich entsetzt da stand und starr auf einen der dreckigen Teller blickte. "Das war ziemlich dämlich von Ihnen, Mr. Blacksmith, wenn ich das so sagen darf...", bemerkte er leise und schob sich ebenfalls an ihm vorbei. Keith stöhnte entnervt auf und stützte sich auf den Tisch vor ihm. /So eine verfickte Scheiße! Ich und mein beschissenes, loses Mundwerk!/ Er atmete tief ein, richtete sich auf und strich seine Kleidung glatt, dann nahm er sich einen der kleinen Blöcke, die vor ihm in einem Regal lagen und machte sich an die Arbeit, seinen Gästen damit zu schmeicheln, dass sie vom Hotelbesitzer persönlich bedient wurden. Jay hatte sich wieder gefasst. Er hatte sich, nachdem er die Küche verlassen hatte, zwar kurz an die Wand lehnen müssen, aber er hatte dann sofort weitergearbeitet. Er mochte das Gefühl nicht, an einem seidenen Faden zu hängen, durch einen kleinen Fehler wieder alles zu zerstören, was er sich aufgebaut hatte, und er glaubte, das könnte ihm passieren. /Ich sollte mehr tun, weniger Essen. Ich brauche soviel Luxus nicht, es reicht mir ja schon. Im Gegensatz zu meinem alten Leben am Strich ist das hier ein Paradies! Ich sollte wirklich mehr arbeiten./ Er kam von einem Tisch zum anderen nahm höflich lächelnd Bestellungen oder Sonderwünsche auf. Er half einem kleinen Mädchen in einen Hochstuhl, bekam dafür ein Küsschen und von der Mutter ein dankbares Lächeln, half Tom Pommes aufzusammeln, die ihm vom Teller gerutscht waren und beantwortete die Fragen eines Journalisten, ob der Job schwierig war, was er als Anfänger zum Leidwesen des Mannes nicht gut beantworten konnte. Nach einer halben Stunde musste er sich schon leicht schwitzend an die Wand lehnen. Er betrachtete alles eingehend und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Oh ja, das war viel besser als der Strich! Das kleine Mädchen von eben winkte ihm strahlend zu und er winkte leise lachend zurück. Bis ihm ein Mann, der hinter der Familie saß, in die Augen stach. /Nein!/ Jay riss seine Augen erschrocken auf und machte sich instinktiv etwas kleiner. Er fing an am ganzen Körper zu zittern, kalter Schweiß brach aus. Er schauderte entsetzt, als er bemerkte, dass der ihm wohlbekannte Mann, den er nie wieder in seinem Leben vergessen würde, sich ihm zuwandte und ihm ein gemeines, breites Grinsen zeigte. Jay trat den Rücken an die Wand gepresst in die Küche ein und ließ den Mann dabei nicht aus den Augen. Ein leiser Schrei ertönte und er stieß gegen etwas hartes, verlor das Gleichgewicht, als ihm etwas die Beine wegzog und prallte hart auf einem anderen Körper auf. Erschrocken richtete er sich auf und blickte hinter sich. "Keith, bist du in Ordnung?! Hast du dir wehgetan?!" Jay beugte sich zutiefst erschrocken über seinen Chef, der über und über mit Spaghetti auf dem Boden lag und ihn wütend ansah. Jay schossen die Tränen in die Augen. /Ich mach alles falsch! Er wird mich wieder zurückschicken! Ich muss wieder zurück!/ Schon fast panisch half er Keith sich aufzusetzen. "Ist dir etwas passiert, Keith?!" Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Es ist schon in Ordnung, aber du solltest verdammt noch mal aufpassen! Jetzt müssen die Gäste länger auf ihre Spaghetti warten! Verdammte Scheiße!" "Ent...Entschuldige! Ich...Ich habe dich nicht gesehen!" "Das war ja auch klar, wenn du rückwärts durch die Türe kommst! Was hast du dir dabei gedacht?! So ein Unsinn!" Jay holte zitternd Luft ihm lief eine kleine Träne die Wange hinab. Ihm war wirklich nach Heulen zu Mute, aber er hielt sich dennoch zurück. Er hatte sein ganzes Leben lang nicht für solche Missgeschicke geweint und er würde jetzt auch nicht damit anfangen! Entschlossen wischte er sich die Träne ab und sah zu, wie Keith aufstand und wütend auf ihn hinab blickte. "Wisch das auf! Ich werde dem Mann sagen, dass er sich noch etwas gedulden muss." Das Knurren ging Jay durch Mark und Bein. Artig nickend machte er sich an die Arbeit. Keith ging an ihm vorbei. Er folgte ihm mit Blicken und erstarrte, als er bei dem Mann aus seiner Vergangenheit stehen blieb und kurze, erklärende Worte mit ihm sprach. Jay bebte am ganzen Körper. /So ein Mist.../ Jay hatte alle Nudeln wieder auf den Teller befördert und wollte gerade zum Tisch zum Ablegen des dreckigen Geschirrs gehen, als er auf der restlichen Spaghettisoße ausrutschte und nach vorne fiel. Natürlich landete der ganze Mist vor Keiths Füßen, der ihn rot vor Zorn musterte und wohl gerade wieder zurückgekommen war. "T'schuldigung...", sagte er leise. Er hockte auf dem Boden und traute sich nicht zu seinem Chef hinaufzublicken. Anstatt, dass Keith ihn im Eingang und vor aller Augen ins Gesicht trat, packte er ihn an den Schultern, zog ihn hoch und schob ihn in den großen Abstellraum. Zornig schloss er die Türe mit einem Knallen und baute sich vor ihm auf. "Das war doch jetzt extra oder?! Wie kann es sein, dass man so dämlich ist wie du, bitte schön?! Es kann doch nicht so schwer sein, als Kellner zu arbeiten! Selbst ich komme damit klar!" Da Keith immer weiter auf ihn zutrat und wild gestikulierte, wich Jay ängstlich an die Wand zurück und hatte nun ernsthafte Probleme seine Tränen zurückzuhalten. "Das war wirklich eine Scheißidee von Brian, dich einzustellen, wenn du noch nicht einmal vernünftig Kellnern kannst! Himmel noch mal, hör auf zu heulen! Gott, hätte dich Brian doch da gelassen, wo du warst, verdammt!" Jay zitterte am ganzen Körper, er hatte den Kopf gesenkt und weinte stumm. Er biss sich extra auf die Lippen um ja keinen einzelnen Ton verlauten zu lassen. "Es tut mir so leid...Ich dachte nur..." /Überlass das Denken Leuten, die kultiviert sind und eine vernünftige Schulausbildung hinter sich haben, Jay!/, sagte er sich selbst im Stillen. "Es tut mir wirklich leid...", hauchte er und ballte seine Hände Fäusten um sie am Zittern zu hindern. Eine Hand legte sich auf sein Kinn und hob es an. Mit schon etwas geröteten Augen musste er Keith ins Gesicht sehen. Seine Miene hatte sich schlagartig verändert, als er realisiert hatte, was er Jay da an den Kopf geschmissen hatte. "Nein, Jay...", flüsterte er sanft. "Es...", fing Jay wieder an. Keith beugte sich vor und drückte seine Lippen leicht auf Jays, der bei der plötzlichen Berührung erstarrte und in seinem Satz unterbrochen wurde. Keith richtete sich wieder auf und sah entschuldigend auf ihn herunter. "Nein, Jay", wiederholte er leise, "mir tut es Leid. Ich bin wütend geworden, als ich nicht hätte wütend werden sollen. Es tut mir sehr leid, dass ich solche scheußlichen Dinge gesagt und dir Angst gemacht habe. Verzeih mir, bitte." Jay schaute etwas verwirrt zu ihm auf, die Tränen waren immer noch nicht versiegt. "Aber..." Keith legte einen Finger auf seinen Mund, sodass er wieder unterbrochen wurde. "Sag nichts, Jay. Ich bin schließlich dein Chef und deinem Chef darfst du nicht widersprechen." Keith zwinkerte ihn leicht lächelnd zu und Jay erwiderte das Lächeln zaghaft. Er nickte dankbar und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Keith trat einen Schritt zurück und musterte ihn. "Du solltest dir etwas anderes anziehen, dein Hemd ist voller Soße, oder am Besten machst du für heute Schluss. In zwei Stunden hättest du eh Feierabend." Jay schüttelte den Kopf, strahlte aber dankbar. "Nein, es ist schon gut. Es macht Spaß." Keith nickte lächelnd. "Dann komm." Jay folgte ihm und sie traten in die Küche. Tom stand am Eingang zum Saal und betrachtete sie neugierig. "Ist etwas passiert?! Joe, der Koch, meinte Sie, Mr. Blacksmith, würden gerade Jay heruntermachen!" Jay grinste leicht, während Keith leicht rot anlief. "Ich mache niemanden runter!", herrschte er nun doch wieder etwas gereizt, sodass Tom sich schnell wieder im Saal verzog. Jay blickte an sich hinunter. "Was mache ich denn jetzt mit dem Hemd? Ich habe ja keines zum Ersatz." Keith winkte ab. "Dann mach eben so weiter, die Leute können nicht immer nur das Gelbe vom Ei bei uns sehen. Das geht halt auch nicht. Du solltest dem Mann seine Spaghetti bringen." Jay erstarrte. "W...Was?!" Keith hielt ihm einen Teller Spaghetti unter die Nase, die er gerade von einem der Köche bekommen hatte. "Hier, gib das dem Mann an Tisch 8. Das ist der Mann, von dem mir der Teller heruntergefallen ist." Jay wurde von einer Sekunde auf die nächste bleich wie eine Wand. "Das...Das kann ich nicht tun..." Keith runzelte die Stirn. "Warum das denn nicht?" "Ich...Ich kenne den Mann von früher..." Keith zuckte mit den Schultern. "Ich kenne ihn auch von früher. Er ist halt der ehemalige Bürgermeister. Ja und?! So ein Prominenter ist er auch nicht." Jay resignierte. "O...Ok...Gibt's her." Keith musterte ihn mit gerunzelter Stirn, sagte aber nichts über sein Verhalten. Kapitel 3: Vier ^^ ------------------ Jay atmete tief durch, bevor er den Esssaal betrat. Er ging mit bleichem Gesicht an den Tischen vorbei, ging extra einen langen Weg, blieb bei der Familie mit dem kleinen Mädchen stehen und erkundigte sich, ob es geschmeckt habe, und dann stand er ihm gegenüber, seinem Alptraum. Er presste die Lippen auf einander und legte den Teller auf den Tisch. "Ihre Spaghetti, Sir. Ich hoffe es schmeckt." Er wollte sich schon umdrehen, aber der Mann hielt ihn noch zurück. "Es wundert mich, dass du eine Arbeit gefunden hast. Ich weiß ja, dass du Talent hast, aber doch eher in anderen, spezielleren Arten der Bedienung." Jay biss sich auf die Unterlippe. "Sieh mich an, Jay." Jay atmete bebend ein und wandte sich langsam um. Da saß er vor ihm und wie er ihn hasste. Mit einem arroganten, selbstsicheren Grinsen im Gesicht. Mit welcher Lässigkeit er da saß und ihn mit Blicken förmlich auszog. "Ich habe Thomas nach dir gefragt, ob ich dich noch einmal bekommen könnte, doch der meinte, du seiest verschwunden, vermutlich von irgendjemandem entführt worden oder durchgebrannt. Ich wollte es nicht glauben, als ich dich heute Morgen in der Eingangshalle gesehen habe." Jay zitterte am ganzen Leib. Er wusste, er würde diesen kalten, berechnenden Blick und dieser geballten Arroganz nicht mehr lange standhalten. "Entschuldigen Sie, Mr. Miller, aber Jay wird in der Küche gebraucht." Keith tauchte neben ihm auf, lächelte gespielt auf den ehemaligen Bürgermeister hinunter und zog Jay dann mit sich mit, wieder in die Küche zurück. Jay hatte das Gefühl, er könnte nicht mehr richtig atmen. Er lehnte sich keuchend an die Wand neben der Türe und griff sich an sein Herz. /Diese verdammte Angst! Diese verdammte Angst schnürt mir wieder die Kehle zu! Wie bei unseren Treffen! Ich will das nicht mehr! Ich.../ Keiths Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Geht es dir nicht gut, Jay? Willst du dich hinsetzen?" Jay schüttelte den Kopf. Er konnte immer noch nicht sprechen, musste mehrmals nach Luft schnappen. Keith ergriff seine Schultern und presste ihn an sich, zog ihn in eine sanfte, beschützende Umarmung. "Beruhige dich, er ist weg. Ganz ruhig atmen, Jay, ganz ruhig." Jay lehnte seinen Kopf an Keiths breite Brust und versuchte sich zu beruhigen, seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Langsam aber sicher gelang es ihm. Nach einigen Momenten löste er sich von Keith und lehnte sich wieder an die Wand. "Geht es wieder?" Jay nickte stumm. Es ging wirklich wieder. Er war nur erschöpft, wegen dem plötzlichen Schock. "Ich war wirklich dämlich! Ich habe erst verstanden, was du gesagt hast, als du schon bei ihm gestanden hast!" Jay lächelte leicht. "Danke, dass du mir geholfen hast...Ich glaube, ich wäre in Ohnmacht gefallen..." Keith blickte sich ein wenig unsicher in der Küche um. Einige der Köche warfen ihnen verwirrte Blicke zu. "Wir sollten irgendwo anders hingehen." "Aber die Arbeit!", wollte Jay einwerfen. Keith schüttelte den Kopf. "Du gehst nicht mehr da rein, wo dieses Arschloch unter meinen Gästen sitzt! Komm mit!" Jay nickte und folgte ihm aus der Küche zum Aufzug. Sie fuhren ganz nach oben, in den 5.Stock. Soweit Jay das von Brian wusste, waren dort Brians und Keiths Wohnungen, die sich über das ganze Stockwerk verteilten. Jay war verwirrt und bemerkte zwei Türen vor sich, die genau nebeneinander lagen. "Was machen wir hier?!", wollte Jay unsicher wissen und betrachtete Keith, der die linke Tür mit einem kleinen Schlüssel aufschloss. Mit einem Lächeln ließ er Jay vor sich eintreten. "Ich dachte, wir könnten uns hier besser unterhalten. Hier ist es nicht so laut und es traut sich niemand, außer Brian hier nach oben zu kommen. "Musst...musst du nicht arbeiten...?" Keith lachte leise. "Brian hat dir wohl von meinem Workaholicproblem erzählt, wie?! Das geht schon in Ordnung, Jay. Setz dich!" Keith deutete auf eine breite, weiße Couch und ging in einen angrenzenden Raum. "Willst du einen Tee? Ich mache welchen." Jay bejahte dies. Er konnte jetzt die beruhigende Wirkung, die Tee immer auf ihn hatte, gut vertragen. Neugierig blickte er sich in dem großen, hübsch eingerichteten Wohnzimmer um. Neben der Couch stand ein kleiner Couchtisch, auf dem eine kleine Vase mit Blumen stand und eine Fernsehzeitung. Ihm gegenüber war ein schöner, offener Kamin. Jay lächelte. /Wie wäre es, wenn man hier schön in eine Decke gekuschelt vor einem prasselnden, warmen Kaminfeuer liegen würde.../ Er stellte überrascht fest, dass sich die Wolldecke, die er sich in Gedanken um sich gewickelt hatte, langsam aber sicher in eine menschliche Person wandelte, die verblüffende Ähnlichkeit mit Keith hatte. Er lief rot an und machte sich daran, das Wohnzimmer weiter zu betrachten. Ein Flachbildfernseher stand links vor ihm, so dass man sich auf die Couch legen musste um fernzusehen, was aber nicht sehr tragisch war. Was Jay hinter dem Fernseher sah, ließ ihn erfreut aufstehen. Ein riesiges Fenster, welches fast die gesamte Wand einnahm. Staunend stellte er sich an das Glas und blickte hinaus auf die Wohnhäuser hinab. Er seufzte leise. "Schöne Aussicht, nicht wahr?!", fragte Keith hinter ihm, als hätte er seine Gedanken gelesen. Jay lächelte bei dem Gedanken. Hatte er sich nicht schon immer jemanden gewünscht, der seine Gedanken lesen konnte, sich vollkommen auf ihn einstellte und ihn voll und ganz verstand?! Er schüttelte den Gedanken ab und drehte sich zu Keith herum, der ihm eine heiße Tasse Tee hinhielt. Langsam sank er neben ihm auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken an die Fensterscheibe. Jay musste schlucken. Es sah aus, als würde Keith an einem Abgrund sitzen und fast herunterfallen. Er verscheuchte auch diesen Gedanken und setzte sich neben Keith, lehnte seinen Kopf unsicher an dessen Schulter. Keith bemerkte dies mit einem warmen Lächeln. Sie saßen eine ganze Weile schweigend nebeneinander und tranken Tee. Jay genoss die vertraute Stille zwischen ihnen. "Was hat er zu dir gesagt?" Jay blickte Keith verwirrt an. "Wer?" Keith schüttelte missbilligend den Kopf. "Mr. Miller." Jay wurde sofort bleich und blickte vor sich auf den Boden. /Warum hat er mich an ihn erinnert?! Warum?!/ Keith seufzte leise neben ihm. "Entschuldigung...Ich wollte dich nicht an ihn erinnern...Ich will nur wissen, was so schrecklich ist, dass du solche Angst vor ihm hast. Aber das geht mich eigentlich auch gar nichts an..." Jay schüttelte den Kopf. "Schon ok...Er hat nicht viel gesagt...Nur, dass er überrascht wäre, mich hier zu sehen und, dass ich ja normalerweise eher in anderen Dingen bewandert wäre..." Keith neben ihm blieb ruhig, aber Jay konnte die weitere Frage von ihm hören, sie schien förmlich in der Luft zu liegen. *Und das war so schlimm?* War es das?! Jay schloss die Augen, er fing wieder leicht an zu zittern. Keith ergriff seine Hand und drückte sie leicht. "Er ist nicht hier, Jay, er wird dir so etwas nicht mehr sagen, dafür werde ich sorgen, ich werde ihn rausschmeißen. Keine Sorge." Jay schüttelte den Kopf. "Nein...Es geht nicht darum, was er gesagt hat, sondern eher, wie er es getan hat...Mit jedem einzelnen Wort, jeder einzelnen Bewegung seines Gesichts und überhaupt seiner verdammten Lippen hat er mich daran erinnert, was er damals immer mit mir gemacht hat...Er hat mich mit seiner arroganten Art, seinem abfälligen Tonfall wieder an die Schmerzen erinnert, die ich ertragen musste, die Demütigung und...ich...ich..." Jay schluchzte leise auf. "Ich...konnte mich nicht gegen ihn wehren..." Keith legte sanft die Arme um ihn und zog ihn an sich, drückte seinen Kopf an seine Schulter. "Ich konnte mich nicht gegen diese Bilder in meinem Kopf wehren! Diese verdammten, schmerzvollen Bilder!" Jay vergrub seine Hände in Keiths Hemd, klammerte sich an ihn. Er weinte und Keith ließ ihn weinen, auch als sein Hemd nass von seinen Tränen war, hörte er nicht auf, ihm beruhigend über den Rücken und seine Haare zu streichen. Nach einigen Momenten verebbte Jays Schluchzen und die Tränen versiegten langsam. Er konnte jedoch nicht aufhören, sich an Keith zu klammern. Mit einem Seufzen sog er dessen Geruch ein und lehnte sich müde an seine warme Brust. "Du bist so nett, Keith...", flüsterte er leise. /Brian hatte Recht, mit dem, was er mir damals gesagt hatte, als wir über meinen Job geredet haben. *Es wird nicht schwer für dich sein, mit ihm zusammen zu sein, Jay, man kann sich einfach nur in ihn verlieben.*/ Er lächelte leicht. /Oh ja...man kann sich nur in ihn verlieben...sogar in zwei Tagen.../ "Jay? Schläfst du?" Keiths warme, tiefe Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. Leicht lächelnd antwortete er: "Nein...aber fast. Was benutzt du nur für ein lecker duftendes Duschgel...das riecht so lecker..." Keith lachte leise. "Das ist wahrscheinlich die Tomatensoße auf deinem Hemd!" Jay kicherte leise. "Kann sein...Aber ich glaube, auch ohne die, würdest du lecker riechen..." Keith ignorierte das Kompliment geflissentlich. "Du hörst dich müde an, willst du schlafen?!" Jay nickte leicht. "Jaaaa....Schlafen..." Keith lachte wieder. "Warte, du wirst der großen Ehre zu Teil in meinem Bett zu schlafen, dafür muss ich dich aber hochheben." "Wie großzügig...", murmelte Jay und rollte sich von Keith herunter auf seinen Rücken. Mit halbgeschlossenen Augen betrachtete er Keith, wie er aufstand, sich über ihn beugte und ihn auf seine Arme hob. /Wie stark er ist...aber ich bin auch nicht gerade schwer.../, dachte er und lächelte leicht. Seine Gedanken bestätigten sich. "Gott, bist du leicht, Jay! Da ist meine vierzehnjährige Cousine ja noch schwerer als du!" Jay lächelte leicht. "Man bekommt nicht viel zu Essen auf'm Strich, Keith..." Keith machte ein gedämpftes Geräusch. "Entschuldige..." Jay lächelte, öffnete seine Augen und blickte Keith an. "Mach dir nicht so viele Sorgen..." Keith blickte auf ihn herab und Jay verschlug es die Sprache, als er in Keiths unglaublich warme Augen sah. /Wann hat mich jemand das letzte Mal so angesehen?! Hat mich überhaupt jemand jemals so angesehen?!/ Er biss sich auf die Lippen. "Gott...", hauchte er und schloss wieder seine Augen. "Was ist los? Ist dir nicht gut?" Keiths besorgte Stimme ließ ihn glücklich lächeln. "Ja, du machst dir schon wieder so viele Sorgen!" Keith lachte leise. "Schon gut, schon gut! Ab jetzt ist es mir scheißegal, wenn du stirbst." Jay grinste. "Wenn ich jetzt sterben müsste, solltest du mich sterben lassen, denn dann wäre ich so glücklich wie noch nie..." Keith runzelte die Stirn und schob die Tür zu seinem Schlafzimmer auf. "Warum denn das?!" Vorsichtig legte er Jay auf die Matratze und strich ihm ein paar Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht gerutscht waren, hinter sein Ohr. Jay öffnete seine Augen und strahlte ihn an. "Vielleicht, weil du da bist und dich um mich sorgst...?" Keith war sprachlos. Er errötete leicht. /Das kann man von zwei Seiten sehen...Entweder meint er das nur im freundschaftlichen Sinne oder.../ Er traute sich nicht den Gedanken zu Ende zu führen. "Du brauchst nicht weiter darüber nachzudenken...Du kriegst jetzt deine Antwort..." Jay ergriff ihn am Nacken, drückte ihn zu sich hinunter und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Keith riss überrascht die Augen auf, doch nach einem Moment schloss er ebenfalls seine Augen und erwiderte den Kuss. Sie mussten sich jedoch bald wieder trennen um Luft zu schnappen. Jay lächelte sanft und rutschte auf dem Bett etwas zur Seite, damit sich Keith neben ihn legen konnte. "Ich...dachte, du bist müde, Jay." Jay lächelte Keith sanft an. "Bin ich auch...Ich dachte, wir könnten vielleicht etwas kuscheln?" Keith lächelte und zog Jay in eine warme Umarmung. "Du riechst immer noch nach Tomatensoße...", kam es leise über seine Lippen. Jay lachte leise, richtete sich auf und knöpfte sein Hemd auf. Keith beobachtete ihn etwas verwirrt. "Öhm...Solltest du das Hemd nicht besser anlassen?" Jay sah ihn verwundert an. "Wieso das denn? Wir sind doch unter uns!" Keith legte den Kopf schief. "Hast ja recht..." Er rutschte etwas nach hinten, so dass er sich unter die Decke legen konnte und betrachtete Jays Rücken, von dem das Hemd langsam herunterrutschte. Ein leises Seufzen ging ihm über die Lippen. /Wie lange ist es her, dass ich nackte Haut gesehen habe...Solche nackte Haut.../ Jay streifte sich das Hemd ab und legte es gefaltet auf einen Stuhl, der neben dem Bett am Fenster stand. Er zog sich auch seine Strümpfe aus. Keith lächelte und entledigte sich ebenfalls seines Hemdes und seiner Strümpfe. Es war beiden bequemer so. Jay wandte sich mit einem etwas schüchternen Lächeln zu Keith um und krabbelte regelrecht über die Decke auf ihn zu. Langsam schob er sich über Keith und küsste ihn sanft. Als sie sich wieder gelöst hatten, wollte Keith etwas atemlos wissen: "Was verstehst du eigentlich unter *Kuscheln*, Jay?" Jay lachte leise und verteilte kleine, feuchte Küsse auf seinem Gesicht. "Hmm...Ich weiß nicht...Was verstehst du denn unter diesem Wort? Ich denke, dieses Thema kann man als sehr ausgedehnt betrachten." Keith grinste. "Wir können ja mal sehen, wie weit wir uns dieses Thema vornehmen, Jay." Kapitel 4: Vier ^^ ------------------ Jay hob den Blick, blickte auf Keiths Gesicht hinab und musste doch tatsächlich erröten, als er sich vorstellte, wie er mit Keith weiter auf dieses Thema einging und herausfand, was dieses Wort *Kuscheln* denn nun bedeutete. Er wurde rot! Der, der so viel Erfahrung in solchen Dingen hatte und schon mehr getan hatte, als Keith sich wohlmöglich vorstellen konnte. Keith lachte leise. "Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht!" Jay vergrub kichernd seinen Kopf in Keiths Halsbeuge. Eine kalte Briese strich über seinen Rücken. Er schlüpfte schnell zu Keith unter die Decke und wurde sofort in dessen Arme gezogen. Mit einem Seufzen schmiegte er sich an seine breite Brust und sog dessen Geruch ein. Er seufzte abermals. Keith lachte amüsiert auf. "Ich sollte aufpassen, dass du mir nicht weg schmilzt, was?!" Jay lächelte und strich mit einer Hand über Keiths Rücken. Mit seiner anderen Hand fuhr er über die schöne, trainierte Brust des Schwarzhaarigen und erntete deshalb von ihm ein überraschtes Einatmen. "Ich denke, in ein paar Minuten wirst du der sein, der unter meinen Händen vor Seufzern nicht mehr atmen kann, Keith..." Keith schloss seine Augen, als er bemerkte, wie Jays zarte, lange Finger an einer seiner Brustwarzen spielte. "Oh ja...das glaube ich auch..." Jay lächelte leicht, rückte näher an ihn heran und legte seine Lippen leicht auf die Haut an Keiths Hals. Seine Zunge fuhr zärtlich über die Haut, während er eine Hand in Keiths Nacken vergraben hatte und die andere an dessen Brustwarze rieb, bis sie langsam hart wurde. Jay grinste zufrieden, als er Keith leise stöhnen hörte. Sein Mund wanderte etwas höher zu seinem Ohr. "Gefällt dir das?", hauchte er leise und fuhr mit der Zunge die Ohrmuschel entlang. Keith gab ein leises Grollen von sich und zog Jay auf sich, so dass er ihn besser verwöhnen konnte. Jay fuhr mit seiner Zunge über Keiths Gesicht, zu dessen Hals und wanderte zu der Brustwarze, die er gerade noch mit seiner Hand gereizt hatte. Jay grinste abermals, als Keith aufstöhnte. /Der scheint es echt nötig zu haben...Wie lange es wohl her ist, dass er.../ Er verscheuchte diese Gedanken und konzentrierte sich auf seine *Aufgabe*. Jay hatte angefangen leicht an Keiths Brustwarze zu saugen, was diesem ein lautes Stöhnen entrang, während seine rechte Hand die andere sanft in den Fingern drehte. "Jay..." Keiths leise, etwas keuchende Stimme ließ ihn aufblicken. "Was denn?" Er blickte lächelnd in Keiths durch die Lust weiches Gesicht. "Ich...", hauchte er und schnappte nach Luft, da Jays Hand die Reibung an seiner Brustwarze nicht stoppte, "ich weiß nicht, ob das..." Jay beugte sich vor und unterbrach Keiths Satz, indem er seine Lippen auf Keiths presste, mit seiner Zunge um Einlass bat und diesen auch bekam. Jay stöhnte leise in den Kuss hinein, als er Keiths Hand spürte, die sich auf seinen Hintern gelegt hatte und diesen sanft knetete. Jay löste sich keuchend von Keiths Lippen und setzte sich auf dessen Unterleib. Jay stöhnte laut auf, als er Keiths Erektion an seiner spürte und er anfing sich an ihr zu reiben. Im nächsten Moment bemerkte er Keiths Hände, die versuchten seinen Gürtel zu öffnen. Jay nahm Keiths Hände und legte sie stattdessen auf seine Hüften um seine Hose selbst zu öffnen. Er richtete sich etwas auf und zog sich seine Hose und Unterhose und legte sich etwas neben Keith. Mit einer Hand strich er ihm über die Brust, mit der anderen fuhr er in Keiths Hose und umfasste dessen Glied. Keith stöhnte gedämpft auf und als Jay aufblickte, sah er, dass sich Keith seine Hände auf sein Gesicht gelegt hatte. Er lächelte leicht und versuchte dessen Hose mit einer Hand zu öffnen. Weil er es nicht richtig hinbekam, nahm er seine Zähne zu Hilfe. Als der Reißverschluss offen war, schob er Keiths Hose und Unterhose über seine Beine und strich mit seiner Zunge über die Innenseite seines Oberschenkels. Keith keuchte laut auf und er hatte seine Hände von seinem Gesicht weggenommen und in Jays Haaren vergraben. "Jay..." Jay musste grinsen, als er den flehenden Ton in Keiths Stimme vernahm. Vorsichtig schob er Keiths Beine etwas weiter auseinander, fuhr mit seiner Hand über Keiths Erektion und hob sie etwas an. Er fuhr mit seiner Zunge zärtlich über die Seite und hinterließ dabei eine feuchte Spur auf dem heißen Fleisch. Sanft zog er die Vorhaut etwas zurück und umspielte die Eichel mit seiner Zungenspitze. Keith stöhnte heiser und laut auf, was Jay dazu antrieb noch weiter zu gehen. In der nächsten Sekunde nahm er Keiths Schwanz ganz in sich auf und fuhr mit seinen Zähnen zart über die Haut. Eine seiner Hände strich durch Keiths Schamhaare und streichelte über seine Hoden, drückte sie leicht zusammen. Keith bog mit einem langen Seufzer den Rücken durch. Jay drückte ihn mit seiner anderen Hand wieder zurück auf die Matratze und versuchte Keiths Glied soweit wie möglich in seinen Mund zu nehmen. Nach einem kurzen Moment fing Jay mit Schluckbewegungen an. Keith stöhnte laut auf. Jay schloss die Augen, als er bemerkte, dass Keith angefangen hatte zu beben. Jay legte seine Finger wie ein Ring um die Wurzel von Keiths Schwanz und drückte sie nach oben. Kurz darauf kam Keith mit einem leisen Aufschrei. Jay schluckte alles schnell hinunter und blickte mit einem zufriedenen Grinsen in Keiths gerötetes, verschwitztes Gesicht. Es schien, als wäre er in Ohnmacht gefallen. "Keith...?" Jay schob sich vorsichtig nach oben und blickte den Scheintoten verdutzt an. Keith öffnete blinzelnd die Augen und musste breit grinsen, als er Jay sah. Er legte eine Hand in dessen Nacken und zog ihn zu sich hinunter. Sie küssten sich leidenschaftlich und Jay seufzte leise, als er Keiths Hände fühlte, die über seinen Rücken zu seinem Hintern fuhren. Jays Lippen lösten sich von Keiths und fuhren über dessen Gesicht zu seinem Ohr. "Nimm mich, Keith...", flüsterte er leise, während er eine von Keiths Händen zwischen seine Pobacken schob. Jay richtete sich etwas auf und blickte auf ihn hinunter. Keith sah ihn ungläubig an. "Trocken? Ich soll dich..." Jay lächelte und schüttelte den Kopf. "Keith, nimm mich dann eben trocken. Ich habe schlimmere Sachen erlebt." Keith legte den Kopf schief, schien zu überlegen. Jay verdrehte die Augen und fuhr mit einer Hand in Keiths Schritt, woraufhin dieser überrascht aufkeuchte. "Nimm mich, du hältst es doch eh nicht mehr lange aus." Keith richtete sich auf, wobei er sich mit einer Hand auf der Matratze abstützte und zog Jay zu sich um ihn zu küssen. Jay lächelte in den Kuss hinein und legte seine Arme um Keiths Hals. Keith unterbrach den Kuss und hielt Jay seine Hand entgegen. Jay nahm einen Finger in den Mund, umspielte ihn mit seiner Zunge und benetzte ihn mit Spucke, dann kamen ein zweiter und ein dritter. Keith fuhr mit der Hand über Jays Rücken und bis zu seinem Hintern. Jay legte den Kopf in den Nacken und verzog kurz das Gesicht, als Keiths erster Finger in ihn eindrang. Er atmete schnell ein, als der Finger sich weiter in ihn hinein bewegte. Keith küsste sanft seinen Hals und versuchte ihn von dem unangenehmen Gefühl abzulenken. Der Finger in ihm drang noch etwas tiefer in ihn ein, veränderte seine Richtung und traf auf seine Prostata. Jay seufzte leise auf. Keith hatte diesen Laut gehört und schob den zweiten Finger hinein. Nach wenigen Momenten hatte er die Stelle, die Jay den leichten Schmerz vergessen ließ, gefunden und diesmal hörte er Jay laut stöhnen. Als der dritte Finger sich in ihn schob, lehnte sich Jay an Keith und schob sich den Fingern entgegen. Jay hatte sich gerade richtig an das Gefühl gewöhnt, als Keith seine Finger aus ihm herauszog und ihn mit schief gelegtem Kopf ansah. "Willst du das wirklich?" Seine Stimme hörte sich heiser an und Jay nickte lächelnd. Er drückte Keith zurück auf die Matratze. Mit einem Seufzen, drehte er sich um und zog Keith über sich. Keith verschränkte seine Finger mit Jays und lächelte leicht, als dieser seine Beine um Keiths Hüften schlang. "Ich werde ganz sanft sein, Jay. Wenn es weh tut..." "Dann tut es eben weh", unterbrach Jay ihn lächelnd, "ich bin viel gewohnt." Keith schüttelte leicht den Kopf, schloss die Augen und legte eine Hand auf Jays Hüfte. Langsam und vorsichtig drang er in die Enge vor sich ein und schnappte überrascht nach Luft. /Er fühlt sich an, als wäre er eine völlige Jungfrau!/, schoss es ihm durch den Kopf, während er versuchte so sanft wie möglich in Jay einzudringen. Jay drückte die Hand, die er immer noch hielt, leicht schmerzhaft zusammen und als Keith die Augen öffnete, hatte Jay seine Augen fest zusammen gepresst. Keith hob Jays Hüften etwas an und drängte sich gegen sie, so dass er Jay ganz ausfüllte. Jay gab ein leises Stöhnen von sich, ob vor Schmerz oder Lust, das konnte Keith nicht heraushören. Und er wollte es auch überhaupt nicht, denn er genoss das Gefühl der Enge, die sich um sein Glied schloss. Ein Seufzen entfuhr ihm, als Jays Hüften ihm entgegen kamen. Er öffnete seine Augen und blickte auf Jay hinunter, der ihn leicht lächelnd anblickte. Keith lächelte zurück und bewegte sich vorsichtig in ihm. Jay stöhnte leise, als Keiths Schwanzspitze gegen seine Prostata stieß. Keiths Name kam ihm über die Lippen. Keith zog sich etwas aus Jay heraus, nur um sich sofort wieder hinein zu schieben. Jay seufzte unter ihm hörbar auf. Vorsichtig wiederholte Keith diese Bewegung, steigerte langsam das Tempo. Jay stöhnte laut auf, als er spürte, wie Keith immer wieder an diesen Punkt in ihm stieß. Er legte die Arme um Keiths Hals und vergrub seine Fingernägel in dessen Haut. Er fuhr ganz leicht mit seinen Fingerkuppen über die Haut an Keiths Schulter, konnte fühlen, wie sich die Muskeln unter der Haut bewegten. Er stöhnte laut auf und bog sich ihm entgegen, als eine weitere Welle der Lust durch ihn hindurch strömte. "Keith...nicht mehr lange...nicht mehr..." Keith unterbrach sein Gestammel mit einem leichten Kuss. Er richtete sich etwas auf, fasste Jay an den Hüften und stieß immer schneller in ihn hinein. Er keuchte laut auf, als er spürte wie sich Jays Fleisch verkrampfte und mehr Enge schufen. Er legte den Kopf in den Nacken und streichelte mit einer Hand über Jays Oberschenkel und dann in seinen Schritt. Jay seufzte leise Keiths Namen, als dessen Hand sein Glied pumpte und er spürte wie es ihm in großen Wellen kam. Er hörte nur noch, dass Keith leise aufschrie, und fühlte etwas Heißes in ihm, dann wurde es schwarz um ihn herum. Das erste, was Jay bemerkte, als er aufwachte, war, dass Keith halb über ihm lag und ziemlich schwer war. Mit einem Seufzen strich er mit seinem Finger über dessen Wirbelsäule bis hin zu dem Punkt, an dem der Rücken von der Decke verdeckt wurde. Keith knurrte leise und rollte von ihm herunter. Jay grinste. Er blickte auf die Uhr und hob überrascht eine Augenbraue. Es war erst vier Uhr morgens. /Ist ja klar, wir sind ja auch früh ins Bett gegangen./ Er grinste zufrieden und kuschelte sich an Keith. Nach einigen Minuten richtete er sich auf und blickte resigniert auf die Uhr. Er konnte wohl nicht mehr schlafen. /Na, dann muss ich mich wieder müde machen!/ Triumphierend grinsend fuhr er mit einer Hand über Keiths trainierte Brust. Er fuhr die Konturen der Muskeln nach und verteilte derweil kleine Küsse auf dessen Hals. Keith murrte irgendetwas Unverständliches und drehte sich mit dem Rücken zu ihm hin. Jay hob eine Augenbraue und grinste. Er legte sich ganz nah an Keith heran und biss leicht in seinen Nacken, während er seine langsam steigende Erektion an Keiths Hintern rieb. Überrascht stellte er fest, dass dieser von ihm wegrückte und sich wieder auf den Rücken legte und Jay somit sein Spielzeug wegnahm. Jay machte ein gespielt beleidigtes Gesicht. "Wie fies..." Wieder grinsend rutschte er an Keiths Füße und fuhr mit seinen Fingern über die langen, kräftigen Beine, über die Knie und die Oberschenkel. Seine Finger stoppten bei der Hüfte. Ein gemeines Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als er sich vorbeugte und Keiths Glied sofort ganz in den Mund nahm. Grinsend begann er zu schlucken. Keith keuchte und richtete sich erschrocken auf, so dass ihm das Objekt seiner Begierde entzogen wurde. "Jay, was...?!" Jay lächelte und küsste Keith sanft auf den Mund. "Ich dachte mal, ich weck dich vielleicht..." Keith knurrte etwas Unverständliches und blickte auf die Uhr. "Wieso weckst du mich denn um die Zeit? Ist doch noch früh..." Keith legte sich wieder zurück und war schon wieder dabei die Augen zu schließen. Jay beugte sich aber etwas vor und schloss seine Hand um seinen Schwanz. "Ich konnte aber nicht einschlafen und mir war deshalb langweilig..." Er setzte einen bittenden Blick auf. "Kannst du mich nicht etwas beschäftigen, Keith?" Keith stöhnte leise auf und blinzelte Jay an. "Wie hast du dir das denn vorgestellt?" Jay küsste ihn stürmisch und grinste ihn erfreut an. "Das siehst du jetzt. Bleib ruhig liegen!" Jay fing an Keiths Glied zu massieren und leckte über seinen Hals. Als Keith hart genug für Jays Geschmack war, hörte er auf Keiths Schwanz zu pumpen und rieb mit seiner eigenen Erektion darüber. Keith atmete hörbar ein. Jay bewegte sich langsam vor und zurück, so dass ihre Glieder von der Reibung stimuliert wurden, und schloss seine Augen. Keith nahm seine Hände in seine und verschränkte ihre Finger ineinander. Jay musste leicht lächeln und beschleunigte seine Bewegung. Keith stöhnte unter ihm laut auf. Er drückte Jays Hände etwas zusammen und keuchte laut auf. Das war ein wundervolles Gefühl. Mit etwas vor Lust verschleiertem Blick betrachtete er Jay, wie er mit geschlossenen Augen und verwuschelten Haaren auf ihm saß und sich immer schneller vor und wieder zurück bewegte. /So etwas habe ich wirklich vermisst .../, dachte er, ehe er laut aufstöhnte, als seine Vorhaut durch die Reibung kurz zurückgezogen wurde. "Jay...", hauchte er leise und bog den Rücken durch. Im nächsten Moment spürte er etwas Klebriges auf seinem Unterkörper und als ihm in den Sinn kam, dass Jay gerade gekommen war, hielt er es ebenfalls nicht mehr aus. Jay rollte sich schwer atmend von Keith herunter und versuchte seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. /Das war gut.../ Er leckte sich leicht über die Lippen, bemerkte den leicht salzigen Geschmack von Schweiß und fuhr sich lächelnd mit den Fingern über seine verschwitzte Stirn. Keith schien ebenfalls nach Luft zu schnappen. "Wa...Warum machen wir das eigentlich?", brachte er schließlich hervor und richtete sich leicht auf. Jay hob verwirrt den Blick. "Was?" Keith sah auf ihn hinunter. "Ich meine, mit einander schlafen...Ich weiß nicht so ganz, warum du..." Er stockte, dann stöhnte er auf und ließ sich wieder in die Kissen sinken. "So etwas musst du nicht tun, Jay..." Jay runzelte die Stirn. "Was meinst du denn?! Was muss ich nicht tun?!" Keith legte sich die Hände vors Gesicht und seufzte hörbar. "Aus Dank mit mir schlafen, Jay." Jay fuhr hoch und starrte Keith ungläubig an. "Was bitte?! Du denkst, ich würde mit dir schlafen, nur weil ich in eurer Schuld stehe?! Das...das..." Seine Stimme versagte ihm und er fasste sich an den Kopf, weil er plötzlich das Bedürfnis hatte, ihn gegen den Nachttisch zu hauen. "Wenn...Wenn du glaubst, das würde ich alles nur tun, weil...Oh Gott..." Er sprang aus dem Bett und suchte im Halbdunkel nach seiner Unterhose, die irgendwo im Zimmer lag. Keith hatte sich aufgerichtet und beobachtete ihn verstört. "Ich...das dachte ich eigentlich..." Jay, der seine Unterhose gefunden und bereits angezogen hatte, fuhr herum und funkelte ihn an. "Du glaubst wohl, wenn ich mich früher für Geld habe ficken lassen, würde ich das jetzt ebenfalls für ein Zimmer und Essen tun oder wie?!" Keith sah ihn etwas ungläubig an, blinzelte kurz und stammelte: "Ja...das dachte ich wirklich...Es...es ist nicht so?!" Jay trat an das Bett heran und gab Keith eine schallende Ohrfeige. Jay kamen sofort die Tränen, als er richtig realisierte, was Keith von ihm dachte. "Nein! Es ist nicht so! Es...", brachte er zwischen lauten Schluchzern hervor, "es ist verdammt noch mal ganz anders, du Idiot! Wie kannst du so etwas nur denken?!" Mit schnellen Bewegungen schlüpfte er in seine Hose und zog sich schnell sein Hemd über. Seine Socken und Schuhe im Zimmer zurücklassend rannte er durch das Wohnzimmer, riss die Türe auf und raste an einem verwirrt dreinblickenden Brian vorbei, der wohl gerade aufgestanden war und zu seinem Bruder gehen wollte. Jay sprang in den Aufzug und drückte mehrmals auf den Knopf zum zweiten Stock, auf dem sein Zimmer lag. Mit einem leisen Schluchzen lehnte er sich an die Metallwand, knöpfte sein Hemd zu und schloss seine Hose. Er atmete tief ein und unterdrückte sein Schluchzen. Er hatte Übung darin, weil manche Freier es nicht mochten, wenn man weinte. Und er würde jetzt auch nicht heulen. Die Aufzugtüren öffneten sich und er trat auf den Gang hinaus. Mit schnellen Schritten kam er zu seinem Zimmer und griff in seine Hosentasche. Erschrocken stellte er fest, dass seine Zimmerschlüssel nicht in den Hosentaschen waren. Er musste sie wohl in Keiths Wohnung verloren haben. /Was mach ich denn jetzt...? Man sieht es bestimmt nicht gerne, wenn ich heulend im Gang stehe...Das ist nicht gut für's Hotel...Ich.../ Er bemerkte am Ende des Flures ein Fenster und trat an es heran. Er lehnte seinen Kopf an das kalte Glas und biss sich auf die Unterlippe. Er wollte nichts mehr hören, geschweige denn sehen. Er bemerkte nicht, dass sich die Aufzugtüren wieder öffneten. /Was mache ich nur falsch? Was mache ich nur immer falsch, weswegen mich meine Vergangenheit immer wieder einholt?/ Er grub seine Fingernägel in das Holz des Fensterbretts und schüttelte leicht den Kopf. Er zuckte zusammen, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte. "Jay...Es tut mir leid...Ich werde so etwas nie wieder über dich denken. Ich schwöre es." Jay presste seine Augen zusammen. /Geh weg, Keith...Geh weg. Ich will dich nicht sehen!/, dachte er und ein Beben ging durch seinen Körper. Keith hinter ihm seufzte schwer auf und drückte ihn an sich. "Hör auf...Lass mich..." Keith ignorierte Jays schwache Gegenwehr, drehte ihn in seinen Armen und drückte ihn an seine Brust. "Es tut mir wirklich Leid, Jay...Bitte verzeih mir." Jays Bemühungen, seine Tränen zurückzuhalten, scheiterten von einer Sekunde auf die nächste. Laut schluchzend lehnte er sich gegen Keith und krallte sich in dessen übergeworfenes Hemd. Zusammen gingen sie zu Jays Zimmertür und Keith holte den Schlüssel heraus, den Jay verloren hatte. Keith setzte sich aufs Bett und zog Jay auf seinen Schoß. "Du kannst ruhig weinen, Jay. Wein dich aus." Jay tat, was Keith ihm sagte, bis er schließlich vor Erschöpfung einfach einschlief. Keith seufzte leise und legte Jay auf sein Bett. Mit einem Lächeln deckte er ihn zu und küsste ihn auf die Stirn. "Schlaf gut, Jay..." Leise verließ er das Zimmer und ließ Jay schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)