Ägyptenstory 2 von abgemeldet (Hat nüx mit meiner anneren zu tun...) ================================================================================ Story ----- Kapitel 1 "Pharao, es ist jetzt alles bereit!" Atemu nickte der Botin kurz zu. Diese verbeugte sich und eite davon. Atemu blickte wieder zu seiner Frau, die ihren kleinen Sohn in den Armen hielt. Der Kleine spielte mit dem Skarabäus-Anhänger von Lani, die sie ihm über das kleine Gesicht hielt. Atemu lächelte. Sein Sohn war ihm wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Schon jetzt konnte man sehe, das er die gleichen Haare wie sein Vater bekommen würde, violett und schwarz, mit gelben Strähnen, die munter ins Gesicht fielen. "Was hat sie gesagt, müssen wir los?" fragte seine Frau Lani und wandte sich nun ihm zu, was dem kleinen Aniu garnicht gefiel. Er quengelte und Lani hielt die Kette rasch wieder in dessen Richtung. "Ja, es ist jetzt alles bereit!" antwortete Atemu, während ein Diener die Reiseumhänge brachten. Lani übergab Aniu dem Kindermädchen, damit sie ihren Umhang anziehen konnte. Auch Atemu warf seinen um. Lani nahm Aniu nicht wieder in die Arme, sondern das Kindermädchen legte den Kleinen in seinen Tragekorb und wartete darauf, dass dessen Eltern losliefen. Lani wischte sich eine Strähne ihrer braunen Haare aus der Stirne. Atemu lächelte sie an und sie machten sich auf den Weg. "Toll, dass er jetzt endlich geweiht wird!" sagte Lani und hatte wieder das muntere Lächeln aufgesetzt, was Atemu dazu gebracht hatte, sich in sie zu verlieben. Er stimmte ihr zu und nickte den Wachen zu, die sich vor der Tür vor ihnen verneigten. Auch Lani grüßte die Männer. "Und endlich kann ich wieder reiten!" sagte Lani vergnügt. Das hatte sie während ihrer Schwangerschaft sehr vermisst. Atemu lächelte. "Du musstest es ja lange genug entbehren." ,sagte er, während sie durch das Portal schritten. Sie waren auf dem Palasthof angekommen, wo sich alle, die sie während der Reise nach Chem-Abil begleiten würden, bereits reisefertig aufgestellt hatten. Das Kindermädchen würde mit Aniu in einem kleinen Wagen fahren. Die Hitze machte dem 3 Monate alten Jungen doch sehr zu schaffen. Atemu und Lani schritten vor, zu ihren Pferden, während sich die, an denen sie vorbeischritten, verneigten. Atemu schenkte jedem von ihnen ein aufmunterndes Lächeln. Für sie würde es sehr anstrengend werden. Zwar hatten alle, die mitkamen, ein Pferd, doch die Wüstenhitze war nach wie vor fast unerträglich. Sie würden viele Pausen einlegen müssen. Mittlerweile standen sie vor ihren Pferden. Atemus Schimmel schnaubte freudig, als er seinen Reiter erkannte. Der Pharao tätschelte ihn und setzte auf. Auch Lani, die zum Reiten eine Hose trug, stieg auf ihren Fuchs. "Mein Pharao, soll ich den Befehl zum losreiten geben?" Atemu schaute zu seiner Linken, wo gerade ein hochgewachsener, blonder Mann an seiner Seite stoppte. Sein nussbraunes Pferd schnaubte. "Ja, Jeni! Tut das!" Jeni nickte, machte kehrt und ritt nun an der Reihe der Pferde und dem kleinen Wagen vorbei und trieb zum Aufbruch an. Atemu und Lani ritten gleich hinter zwei Soldaten, sie zum Schutze des Königspaares voranritten. Lani genoss es sichtlich, wieder auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. Atemu sah ihr lächelnd zu. Gegen Abend veränderte sich die Landschaft. Sie waren jetzt ziemlich weit vom Nil entfernt und man sah nur noch hier und da ein wenig vertrocknetes Gras stehen. Sie würden bald die Wüste erreichen. Schließlich hob Atemu die Hand und der Zug blieb stockend stehen. Die Soldaten, Diener und Priester setzten ab. Die, welche das Reiten nicht gewohnt waren, rieben sich den schmerzenden Hintern. Jeni organisierteden Aufbau des Nachtlagers, was hieß, dass er die Leute anschnauzte, was sie zu tun hatten. Atemu beteiligte sich wie selbstverständlich am Aufbau des Lagers. So manch anderer Herrscher hatte schon die Nase über ein solch nicht-adliges Verhalten gerümpft, doch Atemu sah nicht ein, warum er nicht helfen sollte. Es waren Eigenschaften wie diese, weshalb ihn sein Volk so schätzte. Lani war zum Wagen von Aniu gegangen, um nach ihm zu sehen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit waren alle Zelte aufgestellt und lodernde Lagerfeuer verbreiteten eine wohltuende Wärme, denn die Hitze des Tages war der Eiseskälte der Nacht gewichen. Atemu machte mit Jeni einen Kontrollgang durchs Lager. "Wann glaubt Ihr, werden wir in Chem-Abil ankommen, Jeni?" fragte Atemu und beobachtete einen jungen Mann, der sein Pferd striegelte. "Ich vermute in 4 Tagen, mein Pharao. Es wurden keine Sandstürme gemeldet und von den Rebellen hat man auch nichts gehört, allerdings dürfen wir in der Wüste nicht langsamer werden!" antwortete der Blonde. Atemu nickte: "Was meint ihr, werden die Pferde in der Hitze durchhalten? Natürlich sind sie dieses Klima gewohnt, aber das eher langsame Fortschreiten und der immer rutschende Sand wird ihnen bei dieser Last doch sicherlich noch mehr zusetzten." Atemus Stimme klang besorgt. Jeni stimmte ihm zu: "Ihr habt Recht, sie sind es nicht gewohnt, aber vier oder fünf Tage werden zu schaffen sein. Ich mache mir eher um Eure Gemahlin und die Dienerinnen Sorgen. Ich meine...sie sind...nun ja..." Jeni suchte nach Worten. "... Frauen!?" ergänzte Atemu. Jeni nickte. "Ich weiß, was Ihr meint, Jeni. Ich mache mir große Sorgen um Lani. Vielleicht ist sie noch nicht ganz erholt, während der Schwangerschaft hat sie die Hitze gemieden... Und Aniu, er mit seinen paar Monaten..." Jeni kicherte. Atemu schaute ihn fragend an: "Was ist so witzig, Jeni?" "Verzeiht, mein Pharao, bevor der Prinz geboren und Lani schwanger gewesen war, wart Ihr nie SO besorgt. Ihr hört Euch nach, verzeiht mir, aber... nach einer besorgten Mutter an..." Wieder kicherte Jeni und Atemu musste ebenfall grinsen. "Als Vater sieht man manche Dinge aus anderer Perspektive, mein Freund!" sagte er und lächelte dem Blonden zu. "Ich werde zu Lani gehen. Wenn etwas ist, Ihr findet mich im königlichen Zelt!" Jeni verbeugte sich und Atemu ging zum Zelt zurück. Er nickte den isch verneigenden Wachen lächelnd zu und schwenkte die beiden schweren Vorhänge vor dem Zelteingang zu Seite. Hinter einem seidenem Vorhang, der den Raum teilte, stand das leichte Reisebett, auf dem seine Gemahlin saß. Lani hatte Aniu auf dem Arm, als Atemu hereinkam. Sie stillte ihn gerade. Sie lächelte dem Pharao zu. Nachdem Aniu satt und zufrieden eingeschlafen war, setzte sich Atemu zu Lani auf das Bett. "Ich mach mir Sorgen!" sagte Atemu und strich seiner Frau liebevoll durch die Haare. Sie lächelte ihn an: "Um die Rebellen, mich, Aniu oder die Reise?" "Alles..." seuftzte Atemu. Lani legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter: "Du solltest dir vorm Schlafengehen nicht den Kopf über so etwas zermartern. Ich an deiner Stelle würde einfach mal abschalten." "Abschalten wäre gut. Aber als Pharao hat man nun mal eine gewisse Verantwortung..." Lani lächelte. "Solange du im Schlafe nicht noch darüber träumst!" sagte sie. "Es wird nicht lange dauern, da werden sich meine Sorgen auch noch in meine Träume schleichen!" meinte Atemu. "Am besten du ruhst dich jetzt aus!" antwortete seine Frau. "Du hast Recht!" gab der Pharao zu. Sie legten sich hin. "Gute Nacht, Lani." "Was würde ich wohl ohne dich machen..." fügte er in Gedanken hinzu. "Gute Nacht, Schatz" antwortete Lani und kuschelte sich an ihren Mann. KleinAtemu's kleine Atempause Sodala....dat war ma dat erste Kapitel^^ Hoff ´s gefällt euch... Das kommt übrigens raus, wenn KleinAtemu zuviel "Für alle Fälle Amy" und so nen Zeuch guggt... Dann hab ich nämlich auf einmal so einen Schreibzwang.... *kopf schüttel* Naja.... Is ja noch net viel passiert, und außerde mach ichja noch weiter... KlAti geht ---- Kapitel 2 Früh am nächsten Morgen erwachte das Lager. Verschlafene Köpfe schauten aus den Zelten. Nach einem eher schläfrigen Frühstück brachen sie die Zelte ab. Nachdem auch das letzte Bündel geschnürt und auf ein Pferd geladen war, brachen sie auf. Eine Stunde später war unter ihren Füßen bereits tiefer Sand. Die Pferde sackten bald bis zu den Knöcheln ein und auch der kleine Wagen kam nur spärlich langsam voran. „Bin ich froh, wenn wir den etwas festeren Teil der Wüste erreichen!“ sagte Lani und schaute sich besorgt zur Karawane um. „Da hast du recht. Aber wir werden den befestigten Weg erst Morgen Mittag erreichen. Ich sollte auch diesen Teil befestigen lassen...“ meinte Atemu. „Mein Pharao!“ Das war Jeni. „Mein Pharao, der Spähtrupp hat ein Lager der Rebellen entdeckt!“ Atemu lauschte auf. „WAS? Das kann nicht sein... wie weit ist es entfernt?“ „Etwa einen halben Tagesritt.“ „Was sagt der Späher, wie viele es sind?“ „Über 200!“ „Wenn sie einen Angriff auf uns Planen... Wie viele Schattenmagier wurden erspäht?“ „10, mein Pharao!“ Atemu fuhr sich durch die Haare. „Wir haben ebenfalls 10. Aber nur weil sie zehn erspäht haben, muss es nicht sein, das sie nicht mehr haben... Und nicht jeder Schattenmagier sieht auch wie einer aus... das ist garnicht gut!“ Lani hatte aufmerksam zugehört. „Atemu?“ fragte sie zögerlich. „Hmm?“ sagte Atemu und sah zu ihr. „Was glaubst du, sind sie auf Aniu aus?“ Atemu schaute zur Seite. „Vielleicht...“ murmelte er. Dann wandte er sich wieder an Jeni. „Hauptmann! Wir müssen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Das Ende des Zugs muss gesichert werden, falls sie aus einem Hinterhalt heraus angreifen! Lani? Tu mir den Gefallen und reite in der Mitte bei Anius Wagen, wenn sie von Vorne kommen, möchte ich nicht dass du in Gefahr bist!“ Lani nickte und ritt die Karawane entlang zum Wagen. „Pharao! Sollen die Magier weiterhin verdeckt bleiben?“ „Ja, Jeni. Am besten einige setzten sich ebenfalls nach hinten ab. Zur Stärkung. Auch beim Wagen sollten welche sein, ich denke 2 reichen. Ich denke 2 Mager hier vorne bei mir müssten auch reichen. Macht es aber bitte nicht so auffällig! Ich möchte nicht alle beunruhigen!“ Jeni nickte. „Weiß man, wer der Anführer ist?“ „Nein, nicht mit Sicherheit! Wir vermuten aber, dass es vielleicht Bakura sein könnte!“ Atemu stöhnte. „Das hab ich befürchtet! Führt bitte die Aufträge aus, Jeni!“ Jeni machte eine, auf dem Pferd nicht ganz so gelungene, Verbeugung in Atemus Richtung und ritt dann hinter Lani her. Am Abend hatten sie die geplante Tagestrecke fast zurückgelegt. Jeni erstattete Meldung, dass keinerlei Vorkommnisse von den Spähern gemeldet worden seien. Trotzdem bleib Atemu unruhig. Er stellte einen Schattenmagier vor das königliche Zelt, ehe er es betrat. Lani spielte gerade mit Aniu. „Atemu! Hast du noch mal etwas von den Rebellen gehört?“ fragte sie und kitzelte den kichernden Aniu am Bauch. Atemu schüttelte den Kopf: „Nein, Schatz! Aber natürlich rennen sie nicht wie eine Horde Elefanten durch die Wüste... Vielleicht haben sie ein paar Spione in der Nähe. Ein Späher hat kurz jemanden gesehen, ist sich aber nicht sicher, ob es nicht vielleicht nur ein Wüstenfuchs war!“ Lani nickte. „Ja... Atemu, ich habe Angst um Aniu. Sie werden es auf ihn abgesehen haben. Er ist der Thronfolger. So ganz ohne Schutz. Er ist noch nicht geweiht! Es passt noch keine Gottheit auf ihn auf...“ Atemu legte einen Arm um sie: „Lani! Ich mach mir auch Sorgen... Ich habe den stärksten Magier vor unser Zelt gestellt. Und du weißt, dass der Hohepriester des Ra ihm einen Talisman mitgegeben hat, der es unmöglich macht, ihn umzubringen. Und dieser Anhänger kann ihm nicht entrissen werden!“ Lani seufzte, legte Aniu in seine Wiege und kuschelte sich an den Pharao. „Atemu! Ich hoffe, es geht alles gut.“ Atemu lächelte ihr aufmunternd zu. „Sei guten Mutes! Wenn wir die Wüste erst verlassen haben, dann müssen wir uns keine Sorgen mehr machen. Und ich habe alle nur erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen!“ Lani lächelte zurück du zog ihr Nachtgewand an. Auch Atemu trug nun nur noch seine leichte Tunika für die Nacht. „Du bist der beste Ehemann!“ sagte Lani und schmiss Atemu auf das Bett. Atemu öffnete die Augen. Was war das für ein Geräusch gewesen? Er setzte sich leise auf. Der Vorhang vor dem Zelt strich zurück. Gerade war jemand hindurch gegangen. Lani lag neben ihm im Bett, sie konnte es nicht gewesen sein. Instinktiv schaute er zu Anius Wiege. Sie war leer. Atemu sprang aus dem Bett und rannte aus dem Zelt, wo er beinahe über die Wachen gestolpert wäre. Sie schliefen tief und fest. Atemu stiegt umsichtig über die Männer. Da vorne lief jemand! Atemu eilte hinterher, wo er immer mehr schlafende Menschen sah. Das ganze Lager schlief! Der Schatten hatte sich jetzt den Weg aus dem Lager gebahnt und eilte nun hinaus in den Wüstensand. Atemu fluchte leise, weil er seine Sandalen nicht angezogen hatte, trotzdem rannte er weiter. Wenn der Unbekannte Aniu etwas angetan hatte, er würde ihn... Der Schatten war zwischen den Dünen verschwunden. Atemu legte einen Zahn zu und dann sah einen weißen Haarschopf vor sich, der unter einer schwarzen Robe hervorschaute. „BLEIB STEHEN!“ schrie Atemu. Die Gestalt drehte sich um. Es war ein Mann. Über seine rechte Wange zog sich eine Narbe. „Bakura!“ entfuhr es Atemu. Der Mann grinste. Atemu sah das Bündel in seinen Armen. „Gib mir meinen Sohn wieder, Bakura!“ rief er und schritt weiter auf Bakura zu. „Mein Schlafzauber hat bei dir nicht gewirkt, Pharao.... Schade! Hübsch siehst du so ohne Schmuck und Prunk aus!“ Er lachte hämisch auf. Atemu ging nicht näher darauf ein. „Gib Aniu her!“ verlangte er abermals. „Warum? Wo ich doch grade ergattert habe!“ „ich warne dich, du weißt das ich stärker bin als du!“ „Ja, vielleicht!“ sagte Bakura und dann streckte er die Hand vor. Ein goldener Ring mit einem türkisen Stein blinkte daran. Atemu versuchte, eine magische Verteidigungs Barriere aufzubauen, doch schon schoss aus dem Ring ein greller Lichtstrahl hervor, der Atemu direkt in die Brust traf. Er keuchte auf und er hatte das Gefühl, als ob ihn etwas verlassen würde. Dann wurde er ein paar Meter ach hinten gerissen und landete scheinbar unversehrt auf dem Wüstenboden. Atemu starrte erstaunt an sich runter. Er hatte keinen Kratzer abbekommen. Er öffnete den Mund, um eine abfällige Bemerkung loszulassen, doch kein Ton kam ihm über die Lippen. Nochmal versuchte Atemu etwas zu sagen. Wieder klappte es nicht. „So, Pharao!“ Bakura spuckte dieses Wort förmlich aus. „Keine Stimme, keine Möglichkeit, die Götter um Hilfe zu bitten! Du bist mir hilflos ausgeliefert!“ Er trat auf Atemu zu. „Er hat Recht“ dachte Atemu und schaute ihn Bakuras grausam aufblitzende, braune Augen. „Ich werde dich nicht töten!“ sagte Bakura. „Ich genieße lieber die Tatsache, dich deiner Macht UND deines Sohnes beraubt zu haben. Und wenn ich dich gleich einschläfere und irgendwo in die Wüste lege, und du stirbst, bin ich nicht dein Mörder. Vielleicht wirst du ja gefunden...“ Er starrte auf Aniu. „Den nehm ich mit!“ Bakura schloss die Augen und murmelte einige Worte. Und schon begann sich eine bleierne Müdigkeit in Atemu auszubreiten, kroch in seine Beine, seine Arme und in seinen Kopf. Er versuchte dagegen anzukämpfen, doch schließlich fielen ihm die Augen zu. Er spürte, wie er von einem weiteren Zauber hochgehoben wurde. Dann wurde alles schwarz... KleinAtemus kleine Atempause So, nächstes Kapitel fertich^^ Wie findet ihr die Story? Ein bisschen einfach für Bakura, Atemu zu bezwingen, oder? Aber der „dumme“ Atemu musste natürlich gleich hinterher... naja... Hoff es gefällt euch... Kommis büdde^^ KlAti Kapitel 3 „He!“ Atemus Kopf dröhnte. „Hey, du!“ Atemu öffnete die Augen. Alles war verschwommen. Ein unförmiger Schatten war über ihm. Er spürte, wie er an der Schulter gerüttelt wurde. „Los, steh auf! Wer bist du? Sag was! Ich seh doch, dass du wach bist! Bist du ein Sklave?“ Atemu blinzelte wieder und um ihm wurde es klarer. Der Schatten verwandelte sich in einen bärtigen Mann, der ihn zwar mit rauer Stimme anschnauzte, jedoch lächelte. Er war riesig groß und muskelbepackt und trug ein blaues Gewand, an dem ein Schwert hing. Atemu versuchte sich aufzusetzen. Es klappte. Er war nicht mehr in der Wüste. Wüste? Was war da nochmal.... „Aniu!“ schoss es ihm durch den Kopf und dann fiel ihm alles wieder ein. Er versuchte wieder, zu sprechen doch wie befürchtet klappte es nicht. Der Mann begutachtete seine zwecklosen Versuche, einen Ton von sich zu geben. „Du kannst nicht sprechen? Wohl ein stummer Sklave?“ Atemu schüttelte den Kopf. „Nein?“ Der Mann klang überrascht. „Wer bist du dann? Sehr reich siehst du ja nicht grade aus...“ Atemu sah an sich herab. Der Unbekannte hatte Recht. Seine Schlaftunika war zerfetzt, er hatte überall Schrammen und als er sein Gesicht betastete spürte er getrocknetes Blut an seiner Schläfe. Bakura schien nicht besonderst sanft mit ihm umgesprungen zu sein. Atemu fluchte lautlos, was hieß, das er seine Lippen bewegte. Der Mann musterte ihn abermals. Dann streckte er Atemu eine Hand entgegen. Atemu ergriff sie dankbar lächelnd. Noch etwas wackelig aber aus eigener Kraft stand er schließlich auf dem Boden. Er musste in einer Oase sein. Um einen kleinen, glasklaren See drückten sich kleine Hüttchen und Häuschen. Es war ein winziges Dorf. Atemu bezweifelte, hier jemals gewesen zu sein. Mit Gesten versuchte er dem Mann begreiflich zu machen, dass er wissen wollte, wo er war. Nach einigen Versuchen verstand der Mann schließlich die fragende Handbewegung zum Dorf. „Das ist die Oase Ishiku. Klein aber fein!“ antwortete er und grinste selig. „Wer bist du?“ gestikulierte Atemu, indem er auf den Mann deutete und dann fragend auf seinen Mund deutete. „Wie ich heiße? Kothep! Hmm... wie du heißt werde ich wohl nicht erfahren können...“ Atemu machte einen Schlenker mit dem Arm, um zu zeigen, dass er es aufschreiben könnte. „Das hilft uns nichts!“ sagte Kothep und zuckte mit den Schultern. „Hier kann keiner lesen. Da müssten wir schon warten, bis der fliegende Händler in 3 Tagen vorbeikommt. Allerdings...Wie wäre es, wenn du die Mundbewegung machst, vielleicht kann ich es dann erraten?“ Atemu nickte. Er bemühte sich, seinen Namen sorgfältig zu formen. „A-E-U?“ versuchte Kothep herauszufinden. Atemu neigte den Kopf, um „Fast!“ zusagen und wiederholte es. „A-E-MU?“ Atemu nickte eifrig und formte seinen Namen abermals. „A-TE-MU! Also, wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege, heißt du wie unser Pharao.“ Atemu nickte und gestikulierte wild. „Komm schon. Keiner sonst heißt noch Atemu. Der Name ist seltener als selten!!!! Und ich bin zu alt, als ob mich meine Mutter hätte nach mir benennen können! Komm schon...“ dachte er. Kothep wurde nicht schlau daraus. „Okay, Atemu... Wie wäre es, wenn du erstmal mit zu meiner Hütte kommst. Und wenn du was gegessen hast, können wir zur Dorfältesten gehen. Sie ist sehr weiße...“ Er zwinkerte ihm zu und setzte sich in Bewegung. Atemu zuckte die Schultern und heftete sich an Kotheps Fersen. Was hatte er schon zu verlieren? Wer würde ihm schon glauben, dass er der Pharao war? So heruntergekommen, wie er aussah! Kotheps Hütte lag vielleicht 3 Minuten Fußmarsch entfernt. Es war eines der größeren Häuschen. Es war mit Kalk getüncht und einige bunte Vorhänge vor Fenstern und Türen ließen sehen, dass Kothep ganz ordentlichen Unterhalt verdiente. Kothep lächelte: „Mein ganzer stolz. Es hat mich viel Zeit gekostet, so viel Geld zusammenzubekommen um es zu renovieren. Aber jetzt ist es so schön.“ Ein lautes „Papiiiiiii!“ ließ Atemu zusammenzucken. Ein Zwillingspärchen braunhaariger Mädchen war durch den Eingang gestürmt und hängte sich je links und rechts an Kothep, dem das nichts auszumachen schien, kein Wunder, bei diesen Muskeln. „Hallo, ihr Süßen!“ Die Beiden „Süßen“ schauten Atemu aus großen, ebenholzfarbenen Augen an. „Das ist Atemu. Atemu? Das sind Kanina und Sarina, sie hat die elfenbeinene Strähne im Haar, unsere Zwillinge.“ Den Mädchen schien die Information, dass er Atemu hieß, zu reichen um sich ebenfalls links und rechts an ihn zu hängen, was ihn fast zusammenklappen ließ und Kothep die beiden von ihm herunterziehen musste. Sarina, die eine helle Strähne zwischen ihren dunklen Haaren hatte, plapperte sogleich los: „Wir sind schon sechs Jahre! Toll, das du da bist? Warum bist du da?“ Und Kanina übernahm: „Ja, bleibst du länger? Spielst du mit uns?“ Atemu lächelte sie an. Da er nicht antwortete, wandten sich die Mädchen ihrem Vater zu. „Warum sagt er nichts?“ wollte Kanina wissen. „Er kann nicht sprechen!“ sagte Kothep. Sanina guckte ihn erstaunt an: „Echt? Dann bist du auch was besonderes. Wir sind besonders...“ „...weil wie Zwillinge sind, ist ganz selten...“ ergänzte Kanina und dann machte Sanina wieder weiter: „..sagt Ulishta! Sie ist schon 1000 Jahre alt!!!“ Atemu verwirrte dieser ständiger Wechsel. Kothep deutete seinen Blick falsch und meinte: „Ulishta ist die Dorfälteste. Und sie ist nicht 1000 sondern höchstens 100 Jahre alt!“ belehrte er die Mädchen. „Jetzt lasst unsern Gast erstmal rein!“ Nörgelnd zogen Kanina und Sarina ab und Atemu betrat nach Kothep die Wohnung. Auch die Innenräume waren weiß getüncht. Der erste Raum war eine Art Wohnzimmer. Mehrer mit Kissen bestückte Holzstühle standen um einen runden Holztisch. Eine umkachelte Feuerstelle, die in der Nacht wohl als Wärmequelle diente, und ein bunter Wandteppich rundeten alle ab. Atemu schaute sich alles an. Kothep wartete geduldig und gab ab und zu sein Kommentar ab. Das nächste Zimmer war die Küche, bestehend aus einem kleinen Arbeitstisch, einer Kochstelle und verschiedenen Schränkchen und Regalen, in denen Töpfchen, getrocknete Kräuterbündel und kleine Säckchen lagen oder standen. Atemu lächelte. Er fand, diese Küche war eine perfekte Miniaturausgabe der Schlossküche. Danach führte ihn Kothep zum Zimmer der Zwillinge. Zwei von Kothep selbst gezimmerter und in himmelblau angemalte Betten standen in je einer Ecke des Raums. Eine Kleiderkommode und 2 Regale mit allerlei Krimskrams, ebenfalls in blau, waren hübsch verteilt. „Das ist ja fast schöner, als mein Palast hier!“ dachte Atemu und folgte Kothep zum Schlafzimmer Kotheps. „Meine Frau Kinja ist noch nicht da, sie wäscht Wäsche.“ Atemu sah sich um. Das Ehebett stand in der Mitte, sonst war das Zimmer eigentlich eher karg eingerichtet. Ein geflochtener Korb, eine kleine Truhe und eine Kleiderkommode waren alles. „Man könnte meinen, wir hätten bei uns gespart, aber wir haben es mit Absicht so eingerichtet!“ sagte Kothep und zeigte Atemu den Gebetsraum. Das überraschte Atemu, hatten die meisten Häuser doch nur irgendwo einem kleinen Altar in einer Nische. Hier war ein Altar an der Wand, in rot angemalt, überall standen kleine, tönerne Götterstatuen und es roch nach Räucherwerk und Honig. Eine gelbe Kerze brannte und schenkte warmes Licht. „Schön, nicht?“ fragte Kothep und sah sich mit glänzenden Augen um, als ob er den Raum zum ersten Mal sehe. Atemu nickte und sie gingen zurück zum Wohnzimmer, wo sich Atemu auf einem der gepolsterten Stühle niederließ. Er atmete tief durch. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er war, obwohl er von Bakura in einen Schlaf versetzt worden war. Er gähnte lautlos, gerade als eine Frau hereinkam, die Kanina und Sanina im Schlepptau hatte. „Ah, Kinja!“ rief Kothep eilte auf seine Frau zu und gab ihr einen Kuss, wobei er sich ziemlich hinunterbeugen musste. Kinja war nämlich halb so groß wie Kothep. Sie hatte braunes Haar, etwas dunkler als das der Zwillinge, welches von einem roten Haarband gehalten wurde. Sie trug ein dunkelbraunes Gewand, was mit ihren braunen Augen, die Kanina und Sanina geerbt hatten, und darüber eine baige Schürze. Sie wirkte zart, um so mehr verwunderte Atemu ihre feste, laute Stimme, die fast etwas schrill klang. „Hallo, Kothep. Wir haben einen Gast?“ sagte sie und musterte den heruntergekommenen Atemu. „Ja! Ich habe ihn bei den Stechpalmen gefunden, er lag dort. Er ist stumm, aber mit einiger Mühe habe ich herausgefunden, dass er Atemu heißt.“ „Atemu? Wie der Pharao? Ist ja witzig...Ein Sklave?“ „Er sagt nein!“ antwortete Kothep und schaute Atemu wieder an. Atemu lächelte zurück. „Hmmm! Du siehst aus, als ob du etwas Essen und Schlaf gebrauchen könntest! Ich geh kochen!“ verkündete sie und verschwand. Kanina und Sanina stürmten nun zu Atemu. „Atemu, weißt du was?“ sagte Kanina. „Wir haben ein Baumhaus!“ sagte Sarina. „Wir haben es selbst gebaut...“ „...mit Papa. Es ist auch blau, wie unser Zimmer...“ „... es sind sogar kleine Stühle und ein Tisch drinnen...“ „... man kommt nur hin, wenn man weiß, wo die Strickleiter ist!“ Wieder ergänzten sie sich gegenseitig. Atemu lächelte. Er zeigte auf die beiden und formte mit den Lippen die Worte: „Ihr könnt es mir ja mal zeigen!“ Kanina und Sanina hatten ein erstaunliches Talent im Lippenlesen. „Klar!“ sagten sie wie aus einem Mund. Atemu grinste, gähnte dann wieder. Sanina lachte: „Das ist witzig, dass du gähnst ohne ein Geräusch zu machen!“ Kanina nickte, zog ihre Schwester dann am Ärmel und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sanina lächelte geheimnisvoll, kicherte und ging dann mit ihrer Schwester aus dem Raum. Atemu sah ihnen nach. „Sie sind süß!“ formte er und auch Kothep konnte die Worte erkennen. „Ja, wirklich. Aber lass dich nicht täuschen, sie haben es faustdick hinter den Ohren. Reiten sich ständig in irgendeinen Ärger hinein. Aber dann setzen sie ihren Hundeblick ein und alles ist wieder in Ordnung. Naja...“ Atemu lächelte. Er schaute aus dem Fenster. Es war kurz vor Sonnenuntergang. Zeit für ihn zu Beten. Er zeigte auf sich und faltete die Hände. „Du möchtest beten? Ja, geh ruhig!“ Kothep lächelte ihm zu und Atemu ging zum Gebetsraum. KleinAtemus kleine Atempause Ja nü... Ich wollte Unbedingt Zwillinge einbauen, das ist echt goldig. Kanina und Sanina... *knuddel* Wegen seiner Kleidung: Ihr müsst euch das so vorstellen... der hat geschlafen, natürlich ohne Schmuck. Und dann isser ja Bakura gleich hinnerher! Und... er sieht halt nich sehr königlich aus!!! Und in diesem, entschuldigung, aber, in diesem Kuhkaff hat ihn doch eh noch kei Sau als Pharao gesehn.... Kapiert?^^ Ma was zu dem Gähnen: Natürlich hört man den Atem noch, ja? Das ist kein Mund auf und zu klappen... Wie beim Fisch... Okay... Hab schon 1 Kommi!!! Danke an TeaGardnerChan^^ KlAti Kapitel 4 Nachdem er die Götter um Schutz für Lani, Aniu und den ganzen Zug gebeten hatte, steuerte er die Küche an. Er hörte Kothep und Kinja ein Gespräch führen, Atemu wollte schon umkehren, da hörte er seinen Namen. „... mit Atemu! Ich meine, woher kommt er?“ „Ich weiß es nicht!“ Das war Kothep. „Ich würde sagen, wir lassen ihn heute hier übernachten, er braucht auch etwa zum Anziehen. Dann bringen wir ihn zu Ulishta!“ „Glaubst du denn, sie kann etwa machen? Er ist stumm....“ Den Rest hörte Atemu nicht mehr, denn hinter ihm ertönten die Stimmen der Zwillinge: „Hallo Atemu!“ Atemu zuckte zusammen und drehte sich um. „Komm mal mit!“ sagte Sanina und wickelte ihre helle Strähne um den Finger. „Ja, komm mal!“ sagte Kanina, doch da kam Kinja um die Ecke. „Hallo! Wenn du möchtest, kannst du etwas Essen! Und ihr beiden wascht euch die Hände und kommt auch!“ Atemu lächelte ihnen hinterher. „Möchtest du nach dem Essen baden?“ Atemu nickte. „Gut! Folg mir!“ Sie betraten die Küche, Atemu sah Kothep in einer Ecke stehen. „Bring das mal ins Wohnzimmer!“ sagte Kinja und drückte Atemu eine Schüssel mit Salat in die Hand. Atemu trug sie hinüber, Kanina und Sanina folgten ihm, ebenfalls beladen, dann Kothep und Kinja. Sie ließen sich am Tisch nieder. Atemu wartete, bis die anderen sich etwas genommen hatten. „Greif ruhig zu!“ sagte Kinja und Atemu nahm sich ein Stück Brot. Beim ersten Bissen merkte er wieder, wie hungriger war und langte kräftig zu. Kothep lächelte. „Es sieht so aus, als hättest du Wochen nichts gegessen!“ Atemu schüttelte den Kopf. Soviel war es dann auch nicht gewesen. Das Essen war wirklich gut, und Atemu gestikulierte, dass es sehr lecker gewesen war. Kinja dankte ihm, dann wandte sie sich an die Mädchen: „Bringt Atemu zu Bad! Ich glaube, er hat es bitter nötig!“ Kanina und Sanina kicherten wieder und standen auf, schnappten sich je eine Hand von Atemu und zerrten ihn aus dem Haus. „Wir haben hier ein Badehaus für das ganze Dorf. Heute dürfen wir! Aber du kannst als Erster!“ sagte Kanina und Sanina nickte dazu. Das Badehaus lag nah am See, Atemu vermutete, dass das Wasser direkt davon hergepumpt wurde. So war es auch. Die Zwillinge hatte gleich begonnen, Wasser zu pumpen, aber Atemu hatte übernommen. Wieder kicherten die Mädchen und beobachteten ihn. Nach ein paar Minuten betrat Kinja den Raum. Sie trug eine baige Tunika über dem Arm. „Ist für dich, hab sie vom Nachbarn ausgeliehen!“ sagte sie und legte das Gewand auf einen Stuhl. Die Wanne war jetzt voll. „Kommt, ihr Süßen, lassen wir Atemu alleine! Du kannst nach deinem Bad das Wasser ablassen!“ sagte die Mutter der Zwillinge und schob die Mädchen aus dem Badehaus. Atemu sperrte ab, zog sich aus und tauchte in das Wasser. Da es vom See kam, war es etwas kalt, aber Atemu genoss es. Jetzt bemerkte er auch, das seine Wunde noch etwas blutete. Als er schließlich fertig angezogen war, ließ er das Wasser ab und sperrte auf. Er hielt mit einer Hand seine Kopfwunde und ging zurück zum Haus. In der Küche fand er Kothep vor, der mit einem Verband und einer Salbe bereit stand. „Ich bin sehr gut im Verbände anlegen!“ lobte er sich selbst und bat Atemu sich zu setzten. „Das brennt jetzt gleich etwas, wenn ich die Wunde desinfiziere!“ Atemu zuckte ein wenig zusammen, als Kothep die vorher vom Grind befreite Wunde mit der Salbe in Berührung kam. Dann legte Kothep mit geübtem Griff den Verband um Atemus Kopf. „Wir haben ein Problem!“ sagte Kothep, während er den Verband begutachtete. „Wir sind garnicht auf Gäste eingestellt! Heißt, wir haben keine Ahnung wo du schlafen sollst! Wir hätten dir ja ein Bett von den Zwillingen angeboten, aber die sind viel zu klein für dich...“ Atemu zeigte auf den Boden. Kothep schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, meine Gäste schlafen nicht auf dem Fußboden!“ Atemu sah ihn fragend an. „Allerdings haben wir echt keinen Platz...“ sagte Kothep ratlos. Wieder deutete Atemu auf den Boden und sah Kothep ernst an. „Das geht schon in Ordnung!“ formte Atemu mit dem Mund. Kothep seufzte. „Na gut! Aber trotzdem gefällt es mir nicht...“ Grummelnd zog er davon und kam mit einer Decke und einem kleinen Kissen zurück. „Am besten du legst dich zu den Zwillingen, die freuen sich und du hast etwas Gesellschaft! Das ist dann nicht ganz so herzlos...“ Atemu lächelte und formte: „Es war meine Entscheidung!“ Kothep nickte abwesend. „Ja... Gute Nacht, Atemu!“ Atemu nickte, nahm sich Kissen und Decke und ging zum Zimmer der Mädchen. Kanina und Sanina lagen bereits in ihren Betten und unterhielten sich. „Was machst du hier?“ fragte Kanina. „Ich schlafe bei euch!“ formte Atemu. „Wo?“ fragte Sanina. „Auf dem Boden.“ formte er und platzierte das Kissen auf dem Boden, legte die Decke daneben und setzte sich hin. „Das ist gemein!“ „Du darfst nicht auf dem Boden schlafen!“ Atemu winkte ab. „War mein Vorschlag...“ formte er. Die Zwillinge beobachteten ihn, wie er sich in die Decke rollte. „Warum schlägst du vor, auf dem Boden zu schlafen...“ „...wo du doch bestimmt hättest bei den Nachbarn unterkommen können?“ Atemu legte den verbundenen Kopf vorsichtig auf das Kissen. „Ich möchte niemandem Umstände machen...“ formte Atemu. „Umstände machen?“ fragte Kanina. Sanina starrte ihn an: „Es wird doch wohl keinem hier Umstände machen dich mal in einem Gästebett schlafen zu lassen!“ Atemu zuckte mit den Schultern und knuddelte sich in die Decke. „Gute Nacht!“ formte er und schloss die Augen. Er hörte noch, das Kinja hereinkam und das Licht löschte, dann glitt er sanft in den Schlaf. Als Atemu am nächsten Morgen aufwachte, waren die Betten der Zwillinge leer. Er setzte sich auf und streckte sich. Außer etwas Kopfweh hatte er keinen Schaden vom Schlafen auf dem Fußboden bekommen. Er stand auf, strich sein Gewand glatt. „Irgendwie genieße ich es, dass sich nicht gleich jeder vor mir verbeugt, kaum dass ich aus der Tür trete.“ Dachte er, während er zur Küche schritt. Es musste schon fast Mittag sein, nach dem Stand der Sonne zu urteilen. „Ich muss heute los, sonst ist Bakura mit Aniu über alle Berge!“ „Da bist du ja!“ begrüßte ihn Kothep. Als er Atemus ernstes Gesicht sah, runzelte er die Stirn. „Was hast du?“ Atemu schüttelte den Kopf. „Möchtest du etwas Essen, bevor du zu Ulishta gehst? Sie erwartet dich nämlich in etwa einer halben Stunde!“ fragte Kothep. Atemu schüttelte den Kopf und versuchte so gut es ging, seine Haare in Ordnung zu bringen. „Du hast sehr unruhig geschlafen, haben mir die Zwillinge erzählt!“ sagte Kothep und musterte Atemu aufmerksam. Atemu nickte und formte: „Entschuldigung!“ Kothep winkte ab. Atemu nickte und lächelte Kinja an, die soeben die Küche betreten hatte. „Morgen!“ sagte sie und lächelte zurück. „Wenn du magst, können wir dann los!“ sagte Kothep. Atemu nickte und folgte Kothep aus dem Haus. „Ulishtas Hütte liegt gleich dort drüben!“ sagte Kothep und deutete Richtung See. Nach kaum 2 Minuten waren sie dort und Atemu musterte die Hütte. Sie sah sehr heruntergekommen aus. „Geh allein rein!“ sagte Kothep und setzte sich vor die Hütte. Atemu zögerte, griff dann aber nach dem grauen Vorhang, der den Eingang bedeckte und trat ein. Es roch muffig. Atemus Augen mussten sich erst an das Dämmerlicht in diesem Raum gewöhnen. „Du musst Atemu sein!“ stellte eine zittrige Stimme aus einem Sessel fest. Atemu nickte. „Setzt dich vor mich auf den Boden, Junge!“ Atemu gehorchte. „Du warst nicht immer stumm!“ sagte Ulishta, die Atemu in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, „Ich spüre einen starken Zauber. Aber nicht nur das ist dir geraubt worden, auch ein unbezahlbarer Schatz. Atemu lauschte gespannt, diese Frau war eine Seherin! „Hmm... Ich könnte versuchen, ihn zu brechen, den Zauber. Aber... er ist stark...“ Atemu nickte. „Wenn du etwas sagen willst, brauchst du es nur zu denken, ich kann dich hören!“ „Ist das ungefährlich für Euch?“ dachte Atemu. „Vielleicht, vielleicht nicht.... Möchtest du, dass ich es versuche?“ „Nicht, wenn Ihr verletzt werden könntet!“ wehrte Atemu ab. „Überall gibt es ein Risiko!“ gab Ulishta zu bedenken. „Dann versucht es, ich bitte Euch!“ Atemu hörte Ulishta sich aufrichten und Worte murmeln. Gleichzeitig merkte Atemu wie sich etwas ihn ihm zu lösen began. Ulista stöhnte kurz auf, das etwas wurde wieder fester, dann wieder schwächer. Es schien ein harter Kampf zu sein. Nach 10 Minuten, die Atemu wie eine Ewigkeit vorkamen, hatte sich der Zauber gelöst. Atemu atmete durch und seuftzte. Auch Ulishta war erleichtert. „Das war schwer. Ich bin sehr müde!“ „Ich danke Euch, Ulishta!“ sagte Atemu und lächelte dem Schatten, der Ulishta war, zu. „Bitte, bitte... Suche jetzt das, was dir genommen wurde! Viel Glück, mögen die Götter mit dir sein...“ Atemu nickte und trat aus der Hütte. Kothep sah auf. „Und?“ fragte er du schuate instinktiv auf Atemus Lippen. „Ich kann wieder sprechen!“ sagte Atemu und lächelte über Kotheps verdutzte Miene. „Bei allen Göttern!“ rief Kothep und grinste über das ganze Gesicht. „Komm mit, zu mir zurück. Dort kannst du erzählen, wer dir die Stimme geraubt hat, Atemu!“ er packte Atemu an den Schultern und schob ihn vor sich er. „Ich bitte Euch, ich kann noch selber gehen!“ sagte Atemu und Kothep ließ ihn los. Bei Kothep setzten sie sich ins Wohnzimmer und auch Kinja und die Mädchen gesellten sich dazu. „Also Atemu, wer hat dir die Stimme gestohlen und wann?“ Atemu trank einen Schluck Wasser. Dann sagte er: „Vielleicht... sollte ich euch sagen, WER ich bin...“ Er schaute verunsichert auf die kleine Familie. Kothep nickte: „Nur immer heraus damit.“ „Naja... ich... ich heiße nicht nur wie der Pharao.... ich... ich ... ich bin auch der Pharao!“ Die Familie starrte ihn an. „Ein schlechter Witz, Junge!“ sagte Kothep, wirkte aber unsicher. „Kein Witz... wir waren unterwegs, um Aniu in Chem-Abil weihen zu lassen. Ich erhielt vom Spähtrupp die Nachricht, dass ein Rebellenlager gesichtet worden wäre. Ich hatte zunehmende Sicherheitsvorkehrungen getroffen, Magier vor unser Zelt gestellt, doch Bakura hat sie alle eingeschläfert und Aniu aus unserem Zelt geholt. Ich bin aufgewacht, keine Ahnung, warum der Zauber bei mir nicht gewirkt hatte und hab jemanden gesehn. Ich bin ihm hinterher, ohne noch zu überlegen oder einen magischen Gegentand mitzunehmen und bin ihm bis in die Wüste gefolgt, dort hat er mich entdeckt. Und ehe ich noch die Macht der Götter rufen konnte, hat mit einem seltsamen Ring meine Stimme....abgestellt. Dann hat er mich ebenfalls eingeschläfert. Dann bin ich in der Oase aufgewacht und Ihr, Kothep, habt ich gefunden! Ich verstehe voll und ganz, wenn ihr mir nicht glaubt, ich meine.... das hört sich alles doch sehr verwirrend an...“ Er schaute in die verblüfften Gesichter von Kotheps Familie. „Du bist der Pharao und der Thronfolger wurde entführt?“ Kothep lachte nervös auf. „Wenn Ihr mir nicht glaubt, Kothep, kann ich das nur zu gut verstehen. Aber wie auch immer... ich muss Aniu finden! Und deshalb muss ich auch so schnell wie möglich aufbrechen!“ sagte Atemu und blickte ernst in die Runde. „Das kann ich wirklich nicht glauben aber wir können es nachprüfen...“ sagte Kinja und blickte zu ihrem Mann. Atemu schüttelte den Kopf. „Ich hab wirklich keine Zeit zu verlieren!“ „Aber was, wenn du ein Dieb oder Mörder bist? Und von Ordnungshütern verzaubert wurdest? Und jetzt willst du fliehen? Ich meine, hier hat den Pharao noch niemand gesehen, wer weiß, wer du bist? Aber wenn der Pharao verschwunden und der Thronfolger entführt worden ist, hat das Rashud, der fliegende Händler, sicherlich mitbekommen. Außerdem hat er ihn bestimmt auch schon gesehen! Und er hat immer die Liste mit der Beschreibung gesuchter Verbrecher dabei. Wir müssen also nur 2 Tage warten!“ Atemu stand auf. „Ihr werdet mich sicherlich nicht daran hindern, meinen Sohn zu retten!“ Er trat einen Schritt zurück. „Ich, als Bürgermeister von Ishiku, kann dich nicht gehen lassen!“ Er erhob sich ebenfalls. „Wenn du nicht freiwillig die zwei Tage bleiben willst, muss ich dich dazu zwingen.“ Atemu wog seine Chancen ab. Er war, trozt Schlaf und Essen, noch viel zu geschwächt, als dass er die Götter um Schattenkraft bitten könnte. Er hatte keine Chance gegen ein ganzes Dorf, geschweige denn, ohne Proviant in der Wüste. Er ließ die Schultern hängen. „Na gut, ich muss wohl bleiben. Aber Ihr müsst mir versprechen, Kothep, dass Ihr mir Proviant und ein Pferd gebt, wenn sich meine Unschuld herausstellt!“ „Wenn du die Wahrheit gesagt hast, sollst du das bekommen, zu mal du dann ja eh der Pharao wärst. Zur Sicherheit meines Dorfes, kann ich dich die beiden Tage allerdings nicht frei herumlaufen lassen!“ Kothep schien trotz allem erleichtert, Atemu nicht angreifen zu müssen. Atemu nickte und hielt Kothep seine Arme hin. „Ihr könnt mich gerne fesseln, wenn Ihr wollt!“ Kothep schüttelte den Kopf. „Ich sperre dich vorübergehend im Keller ein, ich denke, das reicht!“ Atemu ließ die Arme sinken. Kothep führte ihn zu einer Treppe. Er stupste Atemu voran und folgte ihm dann die Stufen hinunter. „Ich hatte geglaubt, Ihr würdet mir vertrauen!“ sagte Atemu traurig und ließ sich auf dem kalten Kellerboden nieder. Kothep sah ihn leicht verunsichert an. „Ich habe als.... als Bürgermeister und treuer Diener der Königsfamilie, die die meine schon vor langer Zeit für dieses Dorf verantwortlich gemacht hat, meine Pflicht zu erfüllen!“ Atemu musste über solch ein Ehrgefühl lächeln. „Ihr habt irgendwo auch Recht...“ murmelte er. Er war schon wieder so müde. „Gute Nacht...“ sagte er und ihm fielen die Augen zu. KleinAtemus kleine Atempause Irgendwo etwas gemein von mir, oder? Naja... ich find das so ganz goldig! Außerdem hab ich jetzt noch mehr zeit, bis ich das „Happy end“ schreib^^ KlAti immer ----- Kapitel 5 Atemu wachte mit schlimmen Kopfschmerzen auf. Erst glaubte er, von allein aufgewacht zu sein, doch dann hörte er Schritte. Kanina stand mit einem Tablett in einem Meter Entfernung vor ihm. "Hallo!" sagte er und hielt sich den Kopf. Kanina stellte das Tablett auf den Boden. "Es... tut mir leid, Atemu! Papi hat gesagt, ich soll nicht mit dir Reden!" sagte sie und rannte schnell wieder die Treppe rauf. Atemu hörte, wie die Tür abgeschlossen wurde. Er stöhnte. Er schaute zum Kellerfenster. Es war schon stockdunkel draußen. Er hatte nur Durst, keinen Hunger, weshalb er den Krug und den Becher vom Tablett nahm, und den Rest stehen ließ. Er stellte den Krug neben sich, nachdem er sich etwas Wasser eingeschenkt hatte, und ließ das kühle Nass seine Kehle hinunterfließen. Dann stellte er den Becher zum Krug. Er legte sich auf den Boden und schlief wieder ein. "Junge, wach auf!" Atemu blinzelte. Sein Kopf tat immer noch weh. War das Kothep? "Komm, Rashud ist einen Tag früher hier!" Atemu setzte sich auf. Kothep streckt ihm die Hand entgegen. "Komm!" Atemu ließ sich hochziehen. Er strich sich instinktiv über die Haare. "Wir werden sehen, ob deine Geschichte wahr ist!" sagte Kothep, als sie durch die Kellertür das Wohnzimmer betraten. Es war schon sehr hell. Atemu musste erneut blinzeln, als sie aus dem Haus traten. Er sah viele Leute vor der Hütte. "Habt ihr Eurem Dorf von mir erzählt?" fragte Atemu und zupfte an der Tunika. "Ja, nur Rashud weiß noch nichts!" sagte Kothep. Atemu sah 3 Wagen und 2 Kamele am See stehen. Kothep wurde langsamer, die Leute folgten ihnen in kurzem Abstand. Atemu bleib stehen, während Kothep zu einem der Wagen ging und hineinschaute. "Rashud!" sagte Kothep und lächelte in den Wagen. "Rashud, du musst mir helfen! Hast du schon irgendwann einmal den Pharao gesehen?" Eine dunkle Stimme antwortete: "Ja! Schon öfters..." "Komm mal raus!" sagte Kothep. Rashud stieg aus dem Wagen, ein älterer Mann, er schien Ausländer zu sein. Kothep winkte, ihm zu folgen, und führte ihn zu Atemu. Der Händler starrte Atemu an. "Bei den mächtigen Göttern!" Rashud sank vor Atemu auf die Knie. "Pharao! Welch eine Ehre. Was macht Ihr hier?" Atemu antwortete: "Erhebt Euch, Rashud. Wisst Ihr etwas über Lani?" Rashud stand auf: "Ja! Der Zug, zur Weihe von Aniu, ist in Hushta angekommen und hat dort halt gemacht, gestern. Sie hat verkünden lassen, dass Ihr verschwunden seit und der Thronfolger wäre entführt..." Atemu nickte. "Hat sie irgendetwas über die Rebellen gesagt?" "Nur das sie vermutet, dass es Bakura, der Anführer, gewesen sein könnte..." Atemu nickte erneut. "Ihr kommt doch viel herum, Rashud? Habt ihr irgendetwas über die Rebellen gehört? Wo sie sich vielleicht aufhalten?" "In Hushta munkelt man, dass sie Richtung Kinori ziehen!" "Gut, Ihr habt mir sehr geholfen, Rashud!" Rashud verneigte sich. "Kothep!" rief Atemu und drehte sich zu ihm um. Dieser zuckte zusammen und kniete ebenfalls vor Atemu nieder: "Pharao, ich... Ihr... verzeiht mir..." Atemu winkte ab: "Steht auf! Ihr wisst, was ich brauche! Ein Pferd und Proviant. Ich brauche viel Wasser ich muss durch die Wüste reiten!" Kothep nickte, erhob sich und wandte sich an einen blonden Mann an seiner Rechten: "Nefthep! Ihr habt den Pharao gehört, besorgt ihm Euer schnellstes Pferd. Kinja? Pack etwas zu essen ein und viel Wasser! Du auch Shita!" Die beiden Frauen und Nefthep nickten und eilten davon. "Was steht ihr hier alle so rum? Los, macht das ihr weg kommt, wenn ihr nichts von Rashud benötigt!" Die meisten gingen murmelnd davon, manche blieben da, warfen Atemu einen ehrfurchtsvollen Blick zu und versammelten sich um Rashuds Karawane. "Pharao, wenn Ihr nichts dagegen habt..." begann Rashud und deutete auf seine Kundschaft. "Ja, geht nur. Nochmals vielen Dank!" Dann sah er Kothep an, der immer noch neben ihm stand. Der sah angstvoll auf den Herrscher. "Pharao. Verzeiht mir! Ich hatte ja keine Ahnung... Ich wollte nur mein Dorf beschützten!" Er machte erneut Anstalten, auf die Knie zu fallen. "Schon gut!" sagte Atemu und lächelte Kothep an. Der war immer noch nervös. "Eigentlich muss ich ja froh sein. Ihr habt nachgedacht! Wenn alle Bürgermeister so wären wie Ihr bräuchte ich mir keinerlei Gedanken zu machen..." Er seufzte. "Atemuuuuu!" rief da jemand hinter ihnen. Es waren Kanina und Sanina. "Stimmt das, stimmt das?" fragte Sanina, während Kanina sich wieder an ihn gehängt hatte. "Was?" "Das du ein Pharao bist!!!" "Ja, Rashud hat es doch gesagt, oder?" "Lasst doch den Pharao in Ruhe, Kinder. Verzeiht, Herr!" sagte Kothep. "Wenn Ihr jetzt anfangt, Euch für alles und jeden zu entschuldigen, könnt ich mir ja doch noch eine Strafe überlegen!" sagte Atemu und zwinkerte Kothep zu. "Cooool!" mischten sich nun wieder die Zwillinge ein. "Ja!" sagte Sarina. "Der Pharao hat bei uns geschlafen!" "Auf dem Boden!" gab Kanina zu bedenken. "Ich hab es aus freiem Willen getan, seit ruhig Kothep, ich will keine Entschuldigung mehr hören, und außerdem habt ihr in eurem Zimmer einen sehr bequemen Fußboden!" "Herr! Euer Pferd!" sagte eine Stimme hinter ihnen. "Danke, Nefthep!" sagte Atemu, der sich den Namen gemerkt hatte. Das Pferd war ein brauner Hengst. "Mein Schnellstes!" sagte Nefthep, ermutigt durch die Tatsache, dass der Pharao seinen Namen wusste. Atemu nickte ihm lächelnd zu. "Der Proviant ist auch fertig, mein Pharao!" sagte Kinja, die gerade mit Shita zurückkehrte. "Das Wasser ist in den Flaschen, gut verkorkt!" "Gut. Eine Bitte noch, Kothep!" "Mein Pharao?" "Darf ich Euren Gebetsraum noch einmal nutzen? Er hat mir sehr gefallen!" "Selbstverständlich, Herr!" sagte Kothep und lächelte. "Ich komme gleich wieder!" sagte Atemu. Zehn Minuten später saß Atemu auf dem braunen Hengst, das Gepäck hinten festgezurrt. "Wohin werdet Ihr reiten, mein Pharao? Gleich nach Kinori oder erst nach Hushta?" fragte Kothep. "Ich geh nach Hushta! Ich brauche meiner Hofmagier. Vielleicht kommt es zu einem Kampf..." Kothep nickte. "Viel Glück, Atemu!" riefen die Zwillinge im Chor. Atemu lächelte. "Wenn alles ein gutes Ende nimmt, besuche ich euch auf jeden Fall mal mit Aniu, versprochen!" sagte er. "Auf Wiedersehen" Er schnalzte mit der Zunge und der Hengst ritt los. Er durfte keine Zeit verlieren. Aniu war in Gefahr. Durch die Macht des Schutzringes war er zwar vor dem Tod geschützt, aber wer weiß was sie sonst mit ihm anstellten? Der Hengst war wirklich schnell, schien auf Wüstenritts gedrillt worden zu sein. Leichtfüßig preschte das Reittier über die Dünen. Ohne Sattel und Zaumzeug ritt man barfuss besser. Wieder gab er dem Pferd die Sporen, es legte wieder einen Zahn zu. Hushta, noch 1 ½ Tage, bis er bei Lani sein würde und seine Magier zum Kampf rüsten könnte. Am besten er ritt so lange, wie es das Pferd aushielt. Etwa um Mitternacht machte das Pferd schlapp. Atemu stieg ab und führte es zu einer winzig kleinen Oase, eigentlich eher ein Tümpel mit zwei Palmen und etwas Wiese. Das Pferd trank gierig und kaute dann eifrig Gras. Das Wasser hier eignete sich nicht zum Trinken für Menschen, weshalb er eine Flasche aus dem Proviant öffnete. Gerade als er sich zum Schlafen niederlassen wollte, hörte er einen Reiter näher kommen. Atemu beobachtete ein Licht, wohl eine Lampe, die rasch auf den Tümpel zugeritten. Er erkannte eine zarte Gestalt auf einem Schimmel. Es war eine Frau, nur leicht bekleidet, mit einem weißen Oberteil und einem Reitrock. Sie war barfuss. Dann stand sie schon vor ihm. "Seit gegrüßt, Herr!" sagte sie und führte ihre Stute zum Wasser. "Guten Abend!" antwortete Atemu. Er beobachtete die Frau. Sie konnte höchstens 16 Jahre alt sein. Sie hatte Ihre braunen Haare waren zu einem Zopf geflochten. Nachdem auch das Mädchen ihr Lager zurecht gemacht hatte, begann Atemu ein Gespräch: "Wer seit Ihr und was verschlägt Euch hier her?" "Mein Name ist Nani. Ich habe keinen Auftrag. Ich reite durch Ägypten, erledige den ein oder anderen Botengang. Jetzt bin ich auf dem Weg nah Hushta. Vielleicht kann ich dort etwas Geld verdienen. Und Ihr?" Das alles sagte sie ein wenig zu hastig, als das es die Wahrheit hätte sein können, doch Atemu ging nicht darauf ein. "Ich bin Pharao Atemu!" sagte er und seufzte. Nani glotzte ihn an. "E.. echt?" Atemu nickte und rollte sich auf den Rücken. "Ja! Ich bin auch auf dem Weg nach Hushta. Ich muss meine Magier um mich scharren und ein paar meiner Krieger. Ich muss Bakura finden und Aniu retten... Habt Ihr schon davon gehört?" "Ähm... ich... ja!" stotterte Nani, wohl immer noch nicht so recht wissend, ob sie jetzt glauben sollte, was sie da gehört hatte, oder nicht. "Habt auch Ihr die Gerüchte gehört, das die Rebellen nach Kinori ziehen?" fragte Atemu weiter. Nani starrte ihn mit unverhohlener Angst an. Atemu musste unwillkürlich grinsen: "Hätte ich bloß gesagt ich heiße Nefermenu und bin ein Bauernsohn..." Nani musste auch lächeln: "Warum macht Ihr... ähm... Pharao... das nicht? Eine andere Identität?" Atemu zuckte die Schultern: "Das mach ich nur in gefährlichen Lagen. Wenn ich zum Beispiel heimlich irgendwo bleiben muss oder so... aber das passiert eh meistens nicht, ich hab so viel Schmuck an, wenn da niemand versteht, das ich irgendjemand hochrangiges bin, dann weiß ich auch nicht!" Nani nickte. "Kann ich verstehen... um auf Eure Frage zurückzukommen, ja, auch mir sind die Gerüchte zu Ohren gekommen. Ich habe auf meiner Reise auch einige fragwürdige Charaktere gesehen... Nicht wenige hatten es sehr eilig... Aber ob es Rebellenboten waren?" Atemu antwortete: "Hmm...man kann es nicht wissen, Ihr habt Recht. Wann reitet Ihr morgen los, Nani?" "Bei Sonnenaufgang... was sagt man denn hinten dran, wenn man sich nicht sicher ist, ob das jetzt der Pharao vor einem ist oder nicht?" Atemu musste lachen: "Wie wäre es, wenn Ihr mich duzt und Atemu nennt?" "Na gut" sagte Nani, "Dann duzt Ihr äh duzt du mich aber auch!" Atemu nickte. "Und jetzt geh ich schlafen. Wenn du nichts dagegen hast, reite ich morgen mit dir zusammen los... Okay?" "Ja, Gute Nacht, Atemu!" sagte Nani und kuschelte sich beunruhigt in ihre Decke. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. KleinAtemus kleine Atempause Ist das nicht süüüüß? Jajajaja.... ich konnte mich 2 Tage nicht entscheiden, ob ich Atemu jetzt gleich hinter den Rebellen herreiten lasse, oder ihn nach Hushta lenke.... naja... Hab mich dann für Hushta entschieden ... Aber dann sollte noch ein Chara her und jetzt kommt Nani ins Spiel.... soll ich euch ma was sagen? Langsam gehen mir hier die Namen aus (siehe Lani <-> Nani) ... ich möchte eigentlich keinen doppelt nehmen... auch nich aus anneren FF's... naja... is ja egal... *winkewinke* KlAti Kapitel 6 Atemu erwachte, als man gerade einen Zipfel der Sonne über den Dünen sehen konnte. Auch Nani rieb sich schon verschlafen die Augen. "Morgen!" gähnte Atemu mehr, als er es sagte und strich wieder über sein Haar. Auch Nani grüßte verschlafen und gähnte. Atemu stand auf, zupfte an seiner Tunika und tapste zum Tümpel um sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Nani folgte seinem Beispiel. Dann rollten sie ihre Decken zusammen, Atemu kramte ein Stück Brot aus seinem Proviantbeutel und biss hinein. Dann schaute er Nani an: "Frühstückst du nicht?" Nani guckte auf den Boden und strich mit ihrem nackten Fuß über das trockene Gras. "Ich... ich hab nichts mehr..." nuschelt sie. Atemu lächelte, kramte ein zweites Stück und die angebrochene Wasserflasche aus dem Beutel und warf Nani das Brot zu. Nani wurde rot: "Du musst das wirklich nicht machen..." Atemu zuckte die Schultern: "Du sollst ja nicht verhungern!" Nani lächelte und biss in das Brot, während Atemu alles auf den Hengst packte. Auch Nani holte, mit dem Brot im Mund, ihre Stute. "Komm!" sagte sie und führte es zum Braunen. Atemu setzte derweil auf und drehte eine Runde um den Tümpel. Nani aß das letzte Stück Brot und saß dann ebenfalls auf ihrer Stute. "Können wir?" fragte Atemu und blinzelte, weil die Sonne jetzt auf einmal auftauchte und ihm ins Gesicht strahlte. "Ja!" sagte Nani. Auch Nanis Schimmel war schnell. Es preschte geübt über den Sand und konnte mit dem Hengst mühelos mithalten. Gegen Mittag legten sie kurz eine Pause ein, um etwas zu trinken. Dann ritten sie fast bis zum nächsten Morgen durch. Am Horizont konnte man schon die Mauern von Hushta sehen, da konnten die Pferde nicht mehr. Der Schimmel stürzte zuerst, der Hengst machte kurz danach schlapp. Nani seufzte. "Müssen wir wohl zu Fuß weiter, oder Atemu?" sagte sie und schnürte ihr Gepäck ab. Auch Atemu nahm seine Decke und den Proviant von dem Braunen und ließ ihn neben her laufen. Ohne die zusätzliche Last würden es die Pferde noch bis Hushta schaffen. In Hushta war Atemu häufig, hier war eine Handelsmetropole, aber die Kriminalität war hier sehr hoch. In keiner Stadt gab es einen so großen Unterschied zwischen reich und arm, wie hier. Am Stadttor hatte sich eine kleine Schlange gebildet, weil die 4 Wachposten erst den Wagen eines alten Mannes durchsuchten. Dann gaben sie ihm die Erlaubnis, weiterzufahren. Atemu war erleichtert, als er sah, dass er einen der Wachen kannte. Neulinge hatten ihn manchmal noch nie gesehen, dann hätte er ein ziemlich großes Problem gehabt. Nach einer Frau mit einem Korb Eiern, einem Mann mit 5 Weinamphoren auf einem Handkarren und einer Gruppe verschleierte Mädchen, standen sie schließlich vor den Wachen. Der älteste Wachposten blinzelte verblüfft, und ging dann vor Atemu nieder auf die Knie. "Pharao!" sagte er. "Erhebt Euch!" antwortete Atemu. Er winkte ab, als auch die andern drei es dem Alten gleich tun wollten. Stattdessen wandte er sich wieder an den älteren Mann: "Ist Lani noch hier?" Der Mann nickte. "Ja, Herr! Sie ist bei dem kleinen Wohnsitz, welcher bei den Tempeln steht." Atemu nickte. Er gab dem Braunen einen Klaps und der Hengst setzte sich in Bewegung. "Gehört das Mädchen zu Euch, mein Pharao?" fragte ein anderer Wachposten. "Ja, lasst sie durch!" sagte Atemu und Nani, die sich bescheiden im Hintergrund gehalten hatte, eilte mit ihrem Schimmel hinter Atemu her. "Ich will ja nicht unhöflich sein," sagte sie, während sie eine Hauptstraße entlang gingen, "Aber nervt dich das nicht manchmal? Ständig gehen Leute vor dir auf die Knie..." Atemu nickte: "Deshalb bin ich immer froh, wenn ich jemanden wie dich treffe. Du bist wenigstens nicht so förmlich." Nani lächelte. "Ich wusste garnicht, dass man als Pharao so einen Stress hat..." sagte sie und beobachtete die Leute, die sich in Richtung Atemu verbeugten, wenn sie ihn erkannten. Atemu schenkte jedem ein Lächeln und sagte: "Siehst du mal..." Nach einer Viertelstunde hatten sie das Tempelviertel erreicht. Der "kleine" Wohnsitz war ungefähr doppelt so groß, wie einer der Tempel und Nani staunte. "Wow! Da will ich auch wohnen!" sagte sie und betrachtete das Eingangstor, hinter der eine Wache aus dem Zug nach Chem-Abil stand. Als er Atemu erkannte, öffnete er rasch das Tor und verbeugte sich. "Mein Pharao!" sagte er verblüfft. Atemu lächelte. "Seit gegrüßt!" sagte er und sagte Nani, sie solle ihm zu den Stallungen folgen. Dort standen zwei Stallburschen und misteten gerade eine Box aus. Der eine bemerkte Atemu und stieß dem Anderen mit dem Ellebogen in die Seite. Auch sie verbeugten sich. "Seit so gut, und kümmert euch um die Pferde, ihr beiden. Und bringt das Gepäck dann rein." Die Jungen nickten und machten sich sogleich an die Arbeit. Nani folgte dem Pharao wieder, der jetzt die Treppe zum Eingang des Hauses emporstieg. "Soll ich mitzählen, wie viele sich verbeugen!" neckte sie, während die Wachen am Eingang eben dies taten. Atemu nickte den Wachen zu und meinte: "Das solltest du mal machen, wenn ein Fest ansteht!" Ein blonder Mann kam ihnen entgegen. "Pharao! Was macht Ihr hier? Wo kommt Ihr her?" sagte er und kniete vor Atemu nieder. "Steht auf, Jeni. Wo ist Lani?" "In Euren Gemächern!" "Ich muss sie erst begrüßen, ich erkläre dann Euch, und den Höhergestellten, was passiert ist. Sorgt dafür, dass sich alle in einer Viertelstunde im großen Saal treffen. Jeni nickte und eilte davon. "Wer muss sich jetzt verbeugen und wer niederknien?" fragte Nani, der das alles ziemlich willkürlich vorkam. "Ähm... ja, gute Frage. Das Läuft nach dem Grundsatz, wenn jemand mit mir reden möchte, kniet er nieder, wenn nicht, verbeugt er sich. Aber die beiden Jungen zum Beispiel... ich will kein Kind vor mit niederknien sehen... und wenn jetzt jeder niederkniet, nur weil er `Mein Pharao!´ sagt, ist das auch undenkbar. Eigentlich macht das jeder, wie er es für richtig hält!" erklärte Atemu und blieb stehen. "ich warte hier!" sagte Nani und Atemu nickte. Er trat durch einen von Stoff verhangenen Durchgang. Lani saß auf dem Bett und blickte stur nach draußen. Ihre Beine waren angezogen und sie umklammerte sie. Atemu räusperte sich. "Atemu!" kreischte Lani, sprang auf und umarmte den Pharao stürmisch. Dann weinte sie los und blieb schluchzend in seinen Armen. Atemu strich ihr über das Haar. "Lani, beruhige dich." Lanis schluchzen wurde leiser und sie hörte schließlich auf. "Verzeih.... Aber, ich hatte solche Angst um dich... Was ist mit Aniu?" sagte sie und wischte sich die Tränen von den Augen. "Ich musste Bakura hinterher... aber ich erklär das gleich allen im Saal." Lani nickte, ging zu einer Waschschüssel und wusch die Spuren der Tränen fort. Dann ging sie zu einer Kommode, holte eine frische, reich bestickte Tunika heraus. Atemu zog sich um. "Deine Krone!" sagte seine Frau. Atemu schritt zum Tisch und setzte sein Diadem auf. "Gehen wir!" sagte er, während er in ein paar Sandalen schlüpfte. Lani nickte. Nani stand noch vor dem Eingang. Sie schaute Atemu verblüfft an. "Lani? Das ist Nani, sie hat mich hierher begleitet, doch das auch später..." sagte Atemu und winkte Nani, ihnen zu folgen. 2 Minuten später standen sie im großen Saal, in dem sich schon Jeni, die Magier und die Vor- und Aufseher versammelt hatten und an einem großen Tisch saßen. Ein Schreiber und zwei Boten saßen in einer Ecke. Nani verdrückte sich in eine Ecke, während Atemu sich an den Kopf der Tafel setzte. Die Anderen verbeugten sich. Atemu ergriff das Wort: "Ihr alle wisst, dass Aniu entführt wurde, es war Bakura. Ich habe gehört, dass sich die Rebellen Richtung Kinori absetzten. Wir müssen meinen Sohn zurückholen! Dafür brauche ich Krieger und natürlich meine Magier. Wir werden kämpfen müssen! Ich brauche aber mehr als die 10 Magier und 15 Krieger, die hier sind! Schreiber?" Der junge Mann nahm eine Feder und einen Papyrusbogen zur Hand. "Schreibt einen Brief zur Hauptstadt Dashur! Wir brauchen unsere besten Krieger! Sie sollen unterwegs zu uns stoßen. Des weiteren ein Brief an den Obersten Magier, er soll 20 Schattenmagier schicken! Sie sollen mit den Kriegern zu uns kommen!" Der Schreiber vollendete die Briefe und gab sie den Boten, die sofort losflitzten. Atemu atmete durch: "Das ist geklärt... ich denke, euch interessiert, warum ich jetzt erst aufgetaucht bin. Immerhin ist die Entführung schon 4 Tage her!" Er erzählte, wie ihm Bakura die Stimme geraubt hatte, er nach Ishiku gekommen war, von Kothep und seiner Vermutung, und schließlich das er mit Nani hierher gekommen war. Alle hörten ruhig zu, außer als er von Kothep und seiner "Pflichterfüllung" erzählte. Da kam empörtes Murmeln auf. "...bin ich hierher gekommen." endete er und sah in die Runde. Jeni fluchte: "Wir hätten schon früher etwas unternehmen sollen!" Atemu schüttelte den Kopf: "Ich denke, es ist besser so. Die Rebellen wiegen sich in Sicherheit, vielleicht haben wir einen Überraschungseffekt für uns gewonnen." "Mein Pharao, ein Späher ist soeben angekommen!" sagte ein Diener, der gerade eingetreten war, im Schlepptau einen Mann. Sein Arm schien gebrochen, seine Kleidung war zerrissen, er blutete aus mehreren Wunden. "Pha... Pharao!" sagte er, ging auf Atemu zu und wollte niederknien. Atemu sprang auf und hielt den jungen Mann fest, der schwankte. "Lasst das mal lieber." sagte er zu dem Verletzten. "Holt Wasser und vor allem einen Arzt." rief Atemu und der Diener eilte davon. Wenige Minuten später kam er mit einem Arzt, einem Krug Wasser, Verbänden und Salben zurück. Der Arzt schiente den Arm des Spähers und versorgte die Wunden. Atemu half dem Späher beim Trinken. Schließlich konnte der Mann wieder reden. "Mein Pharao, die... die Rebellen sind nicht mehr in Kohori, sie... sie sind bei der kleinen Oase Ishiku! Sie.... sie haben sich da verschanzt, wohl wegen des Wassers. U... und Bakura ist bei ihnen. Es... sind über 200 Krieger! 30 Magier... haben sie... und als ich her... rausfinden wollte, ob sie noch Verstärkung bekommen, da haben... haben sie mich entdeckt! Ich... konnte noch entkommen, aber mein Pferd..." Er hustete. Atemu lächelte den Späher an: "Ihr wart sehr tapfer." Dann schaute er den Arzt an: "Am besten, Ihr bringt ihn in das Krankenzimmer." "Ja, Herr!" Atemu richtete sich auf und kehrte zum Tisch zurück: "Das Blatt hat sich gewendet. Wir müssen nach Ishiku. 1 ½ Tage... unsere geforderten Truppen müssten eh an Ishiku vorbei. Ein Bote kann sie dann abpassen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Morgen Abend reiten wir los!" Die Männer um den Tisch nickten, verbeugten sich und eilten dann fort, um Vorbereitungen zu treffen. Schließlich stand er mit Lani und Nani allein im Saal. Atemu setzte sich auf einen Stuhl und vergrub das Gesicht in den Händen. "Atemu?" fragte seine Gemahlin und legte eine Hand auf seine Schulter. Atemu nahm die Hände hinunter. "Ich hasse Kämpfe, ich hasse Krieg. Ich habe immer versucht, den Kämpfen aus den Weg zu gehen. Jetzt haben sie Aniu... und damit ein Druckmittel. Bald werden viele verletzt sein, so wie der Späher. Wegen dem Krieg gegen die Rebellen ist er 2 Tage lang schwer verletzt durch die Wüste gelaufen, ohne Proviant, weil sie sein Pferd getötet haben. 2 Tage ist er durchgelaufen..." Atemu schluckte. "Es ist doch nicht deine Schuld, Atemu!" schaltete sich Nani ein. "Aber ich bin für ihn verantwortlich... Ich bin dafür verantwortlich, wenn jemand stirbt, ich bin dafür verantwortlich wenn etwas passiert. Ich bin für ganz Ägypten verantwortlich." Er fing an zu weinen. Lani nahm den Pharao wie eine Mutter ihr Kind in den Arm. Atemu schluchzte hemmungslos. Alles, was in den letzten Tagen passiert war, Anius Entführung, die Hilflosigkeit, als er nicht sprechen konnte und jetzt noch der so schwer verletzte Späher, er konnte das nicht in sich hinein fressen. Lange saß er so da, Lani an sich gedrückt und weinend... KleinAtemus kleine Atempause Ich kann es nicht lassen... immer muss ich Atemu zum heulen bringen... *Atemu Taschentuch reich* Komm, hör auf.... Bin ich gemein oder bin ich gemein? Der arme Mann.... stellt euch mal vor, ihr rennt da durch die Wüste Sahara, ohne Wasser, ohne Essen, zwei Tage lang? Und dann versucht der Typ doch wahrlich noch, vor Atemu niederzuknien ... ... ... So was kann nur ich mir ausdenken.... TT.TT Ich bin so sentimental.... *heul* Ahja... ich schreib ja die ganze Zeit über aus Atis Sicht... jetzt wundert euch nicht wenn das in den nächsten Kapitel ein wenig kippt! Okay^^ KlAti weiter ------ Kapitel 7 Nachdem Atemu sich schließlich wieder gefasst hatte, wandte er sich an Nani. "Entschuldigung, normalerweise lass ich mich nicht so gehen!" Nani lächelte nur: "Auch Männer dürfen weinen und der Pharao erst recht. Warum du nicht?" Atemu lächelte zurück. "Ihr seit per Du?" fragte Lani erstaunt. Atemu nickte: "Ja, wir haben uns bei der kleinen Wasserstelle getroffen. Und... naja... irgendwie... Wie haben wir das nochmal hinbekommen?" "Ähm... ja genau, ich hab dich gefragt, was ich sagen soll, wenn ich mir nicht sicher bin, ob jetzt der Pharao vor mir steht oder nicht, da hast du gesagt, ich soll du sagen!" Lani lächelte. "Ich glaube, Atemu war sehr erleichtert!" sagte sie und zwinkerte ihrem Mann zu. "Lani, ist das Gästezimmer eigentlich für Gäste bereit?" fragte Atemu. Lani nickte. "Ja, ich glaube schon." Atemu lächelte. "Komm mit, Nani." Er schritt zum Ausgang, Nani im Schlepptau. "Du tust mir Leid!" sagte Nani ehrlich. "Ja?" sagte Atemu. "Ja, ich würde das nicht aushalten. Krieg, Verletzte, alle erwarten, dass du es richtig machst..." Sie schüttelte sich. Atemu seufzte: "Ja, genauso geht es mir... Aber einen solchen Gefühlsausbruch hatte ich noch nie... Hier ist es!" Er war stehen geblieben. Die Tür war ur wenige Meter von den Gemächern des Königspaares entfernt. "Ich denke, dein Gepäck wartet schon!" sagte Atemu und betrat das Gästezimmer. Lani staunte. Die Möbel waren alle sehr kostbar und reich verziert, ein wunderbar duftender Strauß ausländische Blumen stand auf einem kleinen Beistelltisch, das Bett war mit wunderbar weicher Bettwäsche bezogen, die Vorhänge waren alle blütenweiß! "Hier soll... soll ICH schlafen?" fragte Nani und konnte ihr Glück kaum fassen. "Gefällt es dir nicht?" fragte Atemu besorgt. "Doch, es ist... unglaublich! Und wunderschön." Sie strich mit ihren Fingern über die Bettwäsche. "In so was habe ich noch nie geschlafen..." Atemu lächelte. Ein Mädchen streckte ihren Kopf herein. "Pharao Atemu? Was willst du?" fragte sie keck. Nani blickte verwundert auf die kaum 8jährige. Warum redete sie so mit dem Herrscher? "Pi! Ja, du bist mir für Lani verantwortlich. Zeig ihr wo sie baden kann und etwas neues zum Anziehen bekommt. Wehe mir, sie beschwert sich über dich." Er zwickte ihr in die Nase. "Nein, Chef!" sagte Pi und streckte dem Pharao die Zunge raus. Der lachte und wandte sich dann an Nani. "Nani, das ist Pi. Lass dich nicht von ihr ärgern." Das sommersprossige, kleine Mädchen mit den blonden Zöpfen schaute sie schräg an. "Ich bin nämlich ein kleiner Teufel!" sagte sie und begutachtete Nani. Sie lief um sie herum. Dann wandte sie sich wieder an Atemu. "Die ist gut, die nehm ich!" posaunte die Kleine. Atemu grinste. "Das hast du garnicht zu entscheiden, kleine Lady. Nani? Wir sehen uns beim Mittagessen!" Zurück blieb eine reichlich verwirrte Nani. "Warum heißt du Pi?" fragte Nani, während eben diese zur Kommode ging. "Eigentlich heiße ich Panta. Aber das hört sich schrecklich brav an. Welche Farbe magst du gern?" "Weiß! Und warum darfst du mit... mit dem Pharao so unbeholfen reden?" "Frag ihn doch beim Mittagessen. Hier, ich glaub das steht dir gut." Sie warf Nani ein weißes Kleid zu. "Ich hab die Größe mal geschätzt, 4 oder?" Nani nickte. "Gut, du willst sicher baden. Hier entlang, durch die Tür!" Sie schob Nani durch eine Tür am anderen Ende des Zimmers. Nani staunte Bauklötze. Der Raum war weiß gekachelt, und diese Steine waren liebevoll mit kleinen Blumen verziert. Eine große, weiße Wanne und eine Waschkommode gehörten zum Inventar, und dazu noch ein Regal, mit allerlei Tuben, Fläschchen und Döschen. "Wunderschön!" sagte Nani. Pi schnaubte verächtlich. "Kitschig!" Sie ging zur Wand, und zog einen gut verborgenen Hebel aus der Wand. Es schien die Pumpe zu sein, denn sogleich ergoss sich ein Wasserstrahl aus einer Öffnung. Während Pi pumpte, zog Nani sich aus. "Das sieht aber nicht gut aus!" sagte Pi und schaute auf Nanis Rücken. Erschrocken drehte Nani sich um. "Was sind das für Flecke? Das solltest du lieber behandeln lassen!" sagte Pi, steckte den Hebel wieder in die Wand und tapste dann zu Nani. "Dreh dich mal um!" befahl sie und Nani gehorchte. "Ich hätte es ja doch nicht geheim halten können." dachte sie. "Hat dich jemand geschlagen?" flüsterte Pi leise. Nani nickte kaum merklich. "Ja!" hauchte sie, "Aber... ich..." "Du willst es nicht sagen?" fragte die Blonde. "Ich kann dich verstehen. Aber wenn es etwas ganz Schlimmes sein sollte, kannst du damit zum Pharao gehen, nur damit du es weißt." Dann wurde sie wieder frech: "Ab ins Wasser mit dir!" Und mirnichts dirnichts landete Nani im Wasser. Nach dem Bad zog Nani das weiße Kleid an. Es passte perfekt und selbst Pi sagte, sie sehe darin echt toll aus. "So, das Mittagessen beginnt in zehn Minuten, komm ich bring dich hin." Pi fasste Nani an der Hand und führte sie zum Speisesaal. Es schienen alle gemeinsam zu Essen, das Königspaar genauso wie der Küchenjunge. Der einzige Unterschied bestand darin, das Atemu und Lani ganz obern, der Küchenjunge weiter unten. "Nani, setzt dich zu uns!" rief Atemu und winkte ihr zu. "Du auch Pi!" Pi hopste zu Atemu, Nani etwas schüchtern hintendrein. Lani lächelte sie an. "Das Kleid steht dir gut, Nani!" sagte sie und Nani wurde rot. "Setzt dich!" sagte Atemu und deutete auf den Stuhl neben sich. "Danke!" sagte Nani und ihr schlechtes Gewissen nagte wieder an ihr. Nach und nach strömten Leute herein und schließlich war jeder Platz voll besetzt. Atemu erhob sich und das Gespräch verstummte. "Ich will euch garnicht lange aufhalten: Guten Appetit!" "Meine Meinung!" rief Pi und Atemu setzte sich. Dann langten sie alle zu. Nani wusste nicht recht, was sie zuerst nehmen sollte. Obst, verschiedene Brotsorten, kaltes Fleisch, Käse, Milch, Wasser, Wein. "Mimmw homm mahh!" sagte Pi mit vollem Mund. "Pi!" warnte Atemu. Pi schluckte: "Sorry. Ich sagte: Nimm doch was!" Sie schaute Nani an. Nani lächelte unsicher. Atemu merkte wohl, warum sie nichts nahm, und sagte: "Ich empfehle heute das kalte Fleisch und das Gerstenbrot. Außerordentlich lecker!" Nani lächelte und nahm sich etwas. Abermals versetzte das schlechte Gewissen ihr einen Stich. Wenn sie wüssten... "Atemu, kann ich nach dem Essen mal mit dir sprechen?" fragte Pi und sah den Pharao an. "Klar! Mach den Mund bei Kauen zu!" sagte Atemu. Nani musste kichern. "Was ist?" fragte Lani. "Wie Vater und Tochter die beiden!" sagte Nani und zeigte auf Pi und Atemu. Pi wurde rot. "Atemu ist höchstens mein etwas in die Jahre gekommener Freund!" sagte sie und erntete prompt einen Klaps von Atemu. "Wer ist hier in die Jahre gekommen? Ich bin 24 Jahre alt!" Lani stimmte in das Kichern ein. "Du hast recht, Nani!" Nach dem Essen sagte Pi, sie könne kurz auf sie warten, wenn sie wolle. Pi ging zu Atemu und die beiden warteten, bis der Saal leer war. Eigentlich wollte Nani garnicht lauschen, aber Pis kecke Stimme konnte man einfach nicht überhören. "Ich muss mit dir über Nani sprechen!" Nani schaute angestrengt aus dem Fenster, spitzte aber die Ohren. "Was ist mit ihr?" "Ähm... naja... weißt du... sie hat lauter blaue Flecken und Striemen auf dem Rücken... wie..." Pis Stimme erstarb. "Wie damals bei dir?" fragte Atemu. Nani hätte beinahe verwundert aufgeschrieen. Wie bei Pi? "Ja... sie will nicht darüber reden... Ich hab ihr gesagt, dass sie mit dir reden kann... Aber als ich das vorgeschlagen hab, ist sie weiß wie Kreide geworden! Ich glaub, die hat Angst... Und das kann ich gut verstehen..." "Kann ich auch verstehen. Du glaubst es war wie bei dir? Das sie geschlagen worden ist und ausgepeitscht? Glaubst du sie war auch eine..." Pi quiekte: "Pscht! Ich hasse dieses Wort." Nani stiegen die Tränen in die Augen. Pi war es genauso ergangen wie ihr. Aber sie verriet sicherlich nicht das Land und vor allem... vor allem hatte sie nichts mit den Rebellen und Bakura zu tun! "Ich denke..." sagte Pi, "Sie wird nicht zu dir kommen, also solltest du sie vielleicht darauf ansprechen..." Atemu antwortete: "Meinst du? Ja, ich denke du hast Recht!" Dann wurde seine Stimme laut: "Nani, komm mal bitte her!" Rasch fuhr sie sich über die Augen, drehte sich herum und schritt zum Pharao. Sie musste lügen... sie durfte nichts sagen. Sie setzte eine gleichgültige Miene auf. "Was ist?" fragte sie unschuldig. "Pi hat mir erzählt, was... was du auf dem Rücken hast." Nani schaute auf den Boden. "Und?" "Vielleicht möchtest du uns etwas erzählen?" Nani konnte nicht anderst, die Tränen, die sie so tapfer versucht hatte, zurückzuhalten, rollten jetzt über ihr Gesicht. "Ich... kann nicht..." schluchzte sie. "Ich darf nicht...Er... sonst... meine Schwester..." Pi stellte sich neben sie und strich ihr über den Rücken: "Komm schon! Erzähl ruhig. Du bist geschlagen worden... ich auch. Ich kann dir versichern, wenn du es erzählst, geht es dir besser... ich weiß es doch selbst..." Nani schluchzte. Hatte sie denn noch eine Wahl? "Aber... Atemu... ich... es tut mir so leid..." "Erzähl. Was es auch ist, ich bin dir nicht sauer..." sagte Atemu. Nani schaute dem Pharao ins Gesicht. Sie waren voller Wärme, keine Abneigung war in den magentafarbenen Augen zu sehen. Sie musste es erzählen. "Ich... ich hab mit meiner Schwester... ich hab mit ihr zusammen in einem kleinen Dorf namens Alban gewohnt" begann sie stockend, "es war winzig, kaum 10 Häuser. Die... die Rebellen sind eines Nachts gekommen und unser Bürgermeister hat zugestimmt, ihnen zu helfen, Atemu... zu stürzen. Ich hatte die Wahl, ich hätte wählen können... ich... es tut mir so Leid..." Wieder schluchzte sie. Atemu nahm sie in die Arme doch sie riss sich los. "Du... willst das bestimmt nicht mehr, wenn du... du die Geschichte zu Ende gehört hast..." Sie hustete, dann war ihre Stimme nicht mehr ganz so beschlagen. Sie riss sich zusammen und fuhr mit festerer Stimme fort, während sie auf den Boden starrte. "Ich hatte wählen können. Ob ich den Rebellen helfe oder meiner Wege gehe. Ich hab mich den Rebellen angeschlossen. Es war ganz allein meine Entscheidung. Aber, sie haben uns Essen und immer genug Wasser und Kleidung versprochen. Und wo hätte ich mit Tentai, meiner kleinen Schwester, hingesollt? Außerdem hatte ich Atemu nie kennengelernt. Er war nie in den Randbezirk gekommen, ich hielt ihn...hielt dich für einen eingebildeten Schnösel, der sich zu fein dazu war. Also bin ich mit ihnen gegangen. Doch dann... hab ich den Anführer kennengelernt. Bakura. Er war so grausam. Er wollte nicht dem Volk helfen sonder nur Macht. Er wollte Aniu entführen, als Lockmittel damit du ihn suchst und er dich dann mit seiner Rebellen Armee schlagen kann. Doch als ich versucht habe, zu fliehen, hat er Tentai gefangen genommen und mich... mich... versklavt. Erst hat er mich geschlagen, und dann hat er gedroht, Tentai umzubringen, wenn ich nicht das mache, was er will. Erst musste ich seine Dienerin sein, dann übergab er mir einen Auftrag, denn er wusste, ich würde ihn ausführen. Ich sollte mich hier einschleichen, als Dienerin oder Ähnliches, und herausfinden, was du jetzt vorhast. Doch gegen seinen Plan traf ich dich bei der Wasserstelle an. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Aber so konnte ich natürlich herausfinden, was du vorhast und Bakura hat gesagt, wenn ich ihm gute Informationen bringe, lässt er Tentai und mich frei... Also bin ich mit hierher gekommen." Sie ging vor Atemu auf die Knie. "Es... tut mir so Leid, Herr. Wahrscheinlich könnt Ihr mir nie verzeihen!" Sie verstummte. Stumme Tränen des Schmerzes rannen erneut über ihre Wangen. Sie starrte weiter auf den Boden. Atemus gütige Augen starrten wahrscheinlich voller Hass auf sie herab. Sie würde sterben, Tentai würde sterben. Alles war verloren. Sie spürte wie Pis Hand von ihrer Schulter wich. "Sie hasst mich!" dachte Nani und rechnete jeden Augenblick damit, dass Atemu sie schlagen oder anschreien würde. "Nani!" sagte er leise. "Steh auf." Nani gehorchte. Sie stand vor ihm, den Blick nach wie vor auf den Boden gerichtet. Gleich würde er ihr eine Ohrfeige verpassen. Sie sah seine Hand sich nähern und zuckte zusammen, als sie ihr Gesicht berührte. Doch Atemu hob nur ihr Kinn hoch und sie musste ihm in die Augen blicken. Es war kein Hass, kein Zorn darin. Er blickte sie einfach nur an und er lächelte. Sie konnte es garnicht glauben. Der Mann, den sie verraten hatte, der Mann, der mit einem Wink entscheiden konnte, ob sie leben oder sterben sollte, lächelte sie an und sagte: "Es ist nicht schlimm!" Sie konnte das nicht glauben. Es war nicht schlimm? Nicht nur, dass er sie nicht für ihre Tat hasste, er empfand es nicht als schlimm. "Ihr... Ihr verzeiht mir?" stotterte Nani und wieder rollten Tränen über ihr Gesicht. "Natürlich!" sagte Atemu und nahm sie in die Arme. Sie fing wieder an zu schluchzen. "Panta!" sagte er ruhig und Pi regte sich nicht darüber auf, "Bitte, bring sie auf ihr Zimmer!" KleinAtemus kleine Atempause *heul* *schluchz* Ja... ich verspreche euch, das war die letzte "Heulszene". Aber was sollte ich denn tun? Wenn sie nicht geheult hätte, hätte es ihr nicht Leid getan, hätte ihr Atemu nich verziehen, hätte die ganze Geschichte keinen sentimentalen Hintergrund etc. etc. etc. So.... und jetzt geht's in den Krieg! Auf in den Kampf, Atemu!!! Abba vorher noch was mit Nani und die Vergangenheit von Pi... KlAti __________________ Kapitel 8 Pi führte Nani zu ihrem Raum. Sie sagte kein Wort. "Nacht!" murmelte Nani und hockte sich auf ihr Bett. Pi verschwand mit einem winken. Nani legte sich hin, zog die Beine an den Körper und umklammerte sie. Sie kippelte hin und her und wiegte sich so in den Schlaf. Pi weckte sie am nächsten Morgen. "He! Atemu möchte mit dir reden, vor dem Frühstück noch!" sagte sie und reichte Nani ein neues Kleid, diesmal ging es ihr nur bis zu den Knien und war baige. "Du redest ja wieder mit mir..." flüsterte Nani. Pi schaute sie erstaunt an: "Warum nicht?" Nani streifte das Kleid über. "Ich dachte... gestern..." sagte Nani verunsichert. "Machst du dir Sorgen?" fragte Pi ernst. Nani nickte. "Ich hab Angst!" sagte Nani leise. "Musst du nicht! Atemu ist nicht nachtragend. Und so, wie es aussieht, hat Bakura dich ja geradezu gezwungen, es zu tun..." Nani wurde weiß. Pi errötete. "Entschuldige, ich wollte dich nicht daran erinnern!" Nani lächelte nervös. "Schon gut. Ich werde jede Nacht daran erinnert, mach dir keine Vorwürfe." Pi nickte. "Gut... Komm, ich bring dich zum Pharao!" Nani nickte. Sie folgte Pi. "Wie hast du es geschafft von gestern Mittag bis jetzt zu schlafen?" fragte Pi. Nani zuckte mit den Schultern: "Keine Ahnung..." "Atemu erwartet dich in der Bibliothek." sagte Pi und blieb vor dem Eingang stehen. Nani nickte und trat durch die verhangene Tür in den Raum. Der Pharao saß in einem Sessel und las in einer Schriftrolle. Er sah auf, als Nani den Raum betrat. "Guten Morgen!" sagte er freundlich und legte das Schriftstück beiseite. "Lass die Förmlichkeiten!" fügte er hinzu, um Nani vom Niederknien abzuhalten. Nani blickte ängstlich auf den Pharao. Was würde er mit ihr machen? "Setz dich!" forderte Atemu auf und deutete auf den Sessel ihm gegenüber. Vorsichtig ließ sie sich nieder. Atemu seufzte. "Nani!" sagte er eine Spur zu heftig und die Angesprochene zuckte zusammen. "Nani...," begann er etwas sanfter, "Ich habe es dir gestern Abend schon gesagt: Ich bin dir nicht böse. Guck mich nicht so schreckhaft an, ich beiß dich nicht." Nani nickte, trotzdem hatte sie weiterhin Angst. "Wir haben nur leider ein kleines Problem. Das Gesetz befiehlt mir, dass du eine Verhandlung bekommst. Ich muss Richter sein, du erzählst deine Geschichte und ich muss mich mit einem Komitee absprechen. In meinen Augen bist du unschuldig! Aber ich darf es nicht allein entscheiden. Aber du wurdest eigentlich gezwungen, also..." Doch Nani unterbrach ihn: "Ich hätte wählen können..." Dann wurde ihr klar, was sie getan hatte. "Verzeiht, mein Pharao!" "Wir waren schon beim Du... wie auch immer. Ich denke nicht, dass das Komitee irgendetwas gegen deinen Freispruch einzuwenden hat, zumal sie meistens mit mir übereinstimmen. Aber Vorschrift ist Vorschrift! Deine Verhandlung ist nach dem Mittagessen." Nani nickte, dann flüsterte sie: "Was passiert, wenn ich verurteilt werde, Herr?" "Falls diese absurde Situation eintreten sollte, habe ich noch ein Wörtchen als Pharao mit zu reden, und wenn ich diktatorisch werden muss!" Er zwinkerte Nani zu. "Und vor allem, duze mich endlich wieder, wie vorher!" Nani blickte zu Boden und flüsterte: "Das kann ich nicht! Ich..." Atemu seufzte, dann blickte er Nani streng an: "Gut, ich BEFEHLE dir, mich zu duzen!" Nani blickte den Pharao verblüfft an. "Anderst scheint es bei dir ja nicht zu funktionieren!" sagte er und grinste. Nani musste ebenfalls lächeln. "Ha!" rief Atemu. "Ich hab dich zum lachen gebracht!" "Das war gemein..." sagte sie. Atemu zuckte mit den Schultern. "Hat doch geklappt! Gut... ich hab Hunger, kommst du mit?" "Ja...Atemu!" Draußen wartete Pi. Fragend schaute sie die lächelnde Nani an. "Was hast du mit ihr gemacht?" fragte sie Atemu. Atemu zwinkerte ihr geheimnisvoll zu. "Ich hab ihr gesagt, dass ihre Verhandlung am Mittag ist." Das verwirrte Pi noch mehr: "Da freut sie sich drüber?" "Naja... und ich hab ihr befohlen mich zu duzen..." Pi zwickte Atemu in die Seite: "Sag mal, willst du mich verschaukeln?" "Panta!" Pi trollte sich. "Wissen... die Leute von... mir?" gluckste Nani herum. "Nein! Bis auf den Ausschuss und meine Frau nicht, warum auch? Dann schauen dich alle nur schräg an, nicht sehr toll, würde ich sagen..." Nani freute das sehr. Sie wollte nicht unbedingt von allen Seiten angestarrt werden. Sie setzte sich wieder zum Pharao. Lanis Augen blitzen zu ihr herüber und Nani wurde rot. Rasch senkte sie den Blick auf ihren Teller, während Atemu aufstand und zum Essen aufforderte. Nani hatte keinen großen Hunger. "Muss ich dir auch noch befehlen etwas zu essen?" raunte ihr Atemu ins Ohr. Nani zuckte zusammen. "Ich hab einfach keinen Appetit!" seufzte sie. Atemu lächelte beruhigend: "Ach, ich hab dir doch gesagt, dass du dir wegen der Verhandlung keine Sorgen machen sollst!" Nani nickte, konnte aber trotzdem nichts essen. Pi neben ihr haute kräftig rein. Da fiel Nani ein, dass sie Atemu auch noch fragen wollte, was mit Pi war. Außer das sie eine Sklavin war, wusste sie eigentlich nichts über sie. "Blonde Haare... sie muss aus dem hohen Norden kommen, über dem Mittelmeer. Dort haben sie blonde Haare... Aber sie spricht so perfekt ägyptisch..." dachte sie und betrachtete die Kleine. "Waff ift?" krümelte Pi. "Panta!!!" sagte Atemu. "Och nichts!" sagte Nani und blickte rasch weg. Nach dem Essen hielt Atemu Nani zurück. "In einer Stunde im großen Saal!" Nani nickte. "Kann ich...kann ich dich was fragen?" sagte sie und blickte Atemu an. "Klar!" "Wieso darf Pi eigentlich so... unbeholfen mit dir reden? Sie scheint dich garnicht... zu respektieren!" "warum fragst du sie nicht selbst?" "Hab ich ja schon... aber sie hat gesagt, ich soll dich fragen!" Atemu nickte: "Ja, sie redet nicht gerne darüber. Pi kommt aus dem Norden, deshalb ihre blonden Haare. Als sie ein Jahr war, wurde das Dorf von den Römern geplündert. Ihre Mutter ist mit ihr in ein Dorf an die Mittelmeerküste verschleppt worden, und ihre Mutter war dort eine Sklavin. Mit ihren 3 Jahren wurde das Küstendorf dann von den nubischen Piraten geplündert und sie gelangten, wieder als Sklaven, in eine Oase, die die Nubier von Ägypten erobert hatten, dort hat sie auch ägyptisch gelernt. Sie war 4 Jahre als ihre Mutter ihr das erzählt hat, sie ist aber von den Nubiern kurz danach getötet worden, weil sie kränkelte und nicht mehr genug arbeitete, so hat das Pi mitbekommen. Aber ich habe dort die Nubier vertrieben die, um schnell fliehen zu können, die Sklaven zurückgelassen hatten. Da war sie 6 Jahre und hatte schon 2 Jahre hart arbeiten müssen, als Sklavin eines Heerführers. Auf jeden Fall war sie die einzige von den Sklaven, die keine Familie mehr hatte und wir konnten sie nicht ohne Verwandte wieder in ihre Heimat schicken, weshalb wir sie mit in den Palast genommen haben. Sie respektiert mich schon, doch sie siezt mich nicht und muss es auch nicht tun. Ich denke, sie hat genug von "Herren" die sie siezen muss und denen sie bedingungslos gehorchen soll! Ich hab zwar ihr angeboten, dass sie in eine Familie kommen kann, wenn sie mag, aber sie hat gesagt, wenn ich es erlaube, würde sie lieber gegen Geld hier im Palast als Dienerin arbeiten! Das ist ihre Geschichte!" Nani nickte. Mit 4 Jahren hatte die Kleine schon arbeiten müssen! War das fair? Atemu beobachtete sie aufmerksam. "Schlimm, nicht?" fragte er. Nani nickte. "Aber sie hat ihren Lebenswillen nicht verloren. Irgendwie finde ich sie süß!" fügte er hinzu und Nani lächelte wieder. KleinAtemus kleine Atempause Minikapitel, oder? Naja.... Okay also kleiner Wegweißer für euch: Nächstes Kapitel: Verhandlung Übernächstes: Zug in den Kampf Nicht das ihr da ihr.... ähm... ja.... KlAti Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)