Wortlos von KarlaRabe (Joey + Kaiba) ================================================================================ Kapitel 20: Desaster -------------------- Tiere sind faszinierend. Man kann viel von ihnen lernen. Zum Beispiel sollte man Flüchten solange man noch Zeit hat. Ganz schnell, ganz weit weg. Flüchten ist immer gut. Wäre ich geflüchtet, hätte ich schöne Ferien gehabt, keinen Ball, keinen Job, keinen Kaiba. Hört sich schon mal nach einem verdammt guten Leben an. Da ich aber an diesem Punkt absolut versagt habe, bin ich nun der betröppelte Volltrottel und habe keine Ahnung, was Kaiba denkt, was ich strenggenommen auch gar nicht wissen will (was Gutes konnte dabei ja nicht herauskommen) und muss jetzt, wo ich ja im Nachhinein erst schlauer geworden bin, auf die zweite Tierweisheit zurückgreifen. In die Enge getriebene Tiere beißen. Und durchbeißen würde ich mich durch den Abend. Aber so was von. Wäre doch gelacht. Jedenfalls großartiges Gefühl beim Fertigmachen. Ich kann nur sagen ein großartiges Gefühl. Mein Magen verkrampfte sich zu einem riesigen Knäul und je näher die Zeiger auf der Uhr der Zahl Acht kamen, umso mehr musste ich Schlucken, um überhaupt noch Luft an dem riesengroßen Knoten vorbei zu kriegen, der sich in meinem Hals bildete. Scheiße. Riesengroße Scheiße. Und dann kam auch noch Duke. Es war zum Kotzen. „Joey!“, rief er mit einem strahlenden Grinsen. Ich war kaum die Treppe runtergekommen, da hing er mir schon am Hals. Machte ganz auf Kumpel, supervertraut. Ich konnte nur noch Serinitys verlegendes Halbgrinsen durch den Busch von schwarzen Haaren ausmachen. Dann war mein Dad da. Freundlich distanziert, zog er Duke von mir runter. Und führte ihn in die Küche. Es war eine heitere, gelöste Stimmung. Ich blieb im Türrahmen stehen und zog immer wieder an meiner Krawatte. Wie verdammt sollte ich Kaiba gegenübertreten? Dem Gespräch folgte ich nur halb. Es ist absolut faszinierend wie leicht man mechanisch in allgemeines Gelächter einfallen kann. Ich habe nicht einen Schimmer worüber wir geredet haben. Als es zwanzig vor war, holte ich meine Jacke. „Ich bin dann mal weg“, rief ich aus dem Flur. Und schon war die Tür hinter mir zu. Und dann... Kälte. Es war zehn vor Acht und mir noch kälter als kalt. Ich zog die Jacke enger um mich, schlang den Schal noch einmal um den Hals, rieb meine handschuhbedeckten Hände weiter aneinander. Es half nichts. Ich fror weiter. Keine zwanzig Meter vor meinem eigenen Haus. Es war so lächerlich, aber ich wollte nicht, dass Kaiba klingelte. Dann hätte meine Schwester aufgemacht, oder noch schlimmer mein Vater, während ihm Duke über die Schulter linste und so eine Begegnung wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Also hatte ich die Tür hinter mit zugeschlagen und mich deutlich sichtbar am Straßenrand positioniert. Großartige Idee. Hin und hergerissen zwischen Wegrennen und Dableiben. Zwischen „mir ist alles egal“ und „Verdammt“. Zwischen „Kaiba, du Arsch“ und „ich Idiot“, stand ich da und wollte nur noch, dass dieses blöde Auto kommen sollte. Je schneller es da war, desto schneller war Kaiba da, desto schneller war auch wieder weg. Wenn man weiß, dass es kein Entrinnen gibt, dann gibt es nichts schlimmeres, als auf das unvermeidliche Ende zu warten. Ich mein, wusste ich wie Kaiba auf unser Gespräch reagieren würde? Ich wusste es nicht. Ich hatte nicht mal eine Ahnung. Es konnte alles sein. Und wusste ich wie ich auf dieses Alles reagieren würde? Das wusste ich es noch weniger. Mein Körper war auf Autopilot gestellt, während meine Gedanken kreuz und quer rannten. Ich zitterte also noch ein bisschen, verfluchte Kaiba, verfluchte mich, verfluchte das Wetter, verfluchte den verdammten Monat, lief die Straße einmal hoch und einmal runter und dann endlich, endlich, endlich bog ein großes, schwarzes Auto um die Straßenecke. Ich schlitterte so schnell ich konnte zur Tür, die mit einem Schwung aufgemacht wurde, sodass sie mich beinah getroffen hätte. Kaiba hatte einen Fuß schon auf die Straße gesetzt, als ich praktisch über ihn ins innere des Autos krabbelte. Ja, es war keiner meiner wirklich großen Momente, ganz zu schweigen von elegant oder so. Aber drinnen war es warm, draußen war es kalt und es hatte wieder zu schneien begonnen. Wie gesagt, Autopilot. Ich richtete mich möglichst schnell, möglichst gerade auf und strich meine Krawatte glatt. Ich war unverkrampft, ich war frei, ich war... „Hallo Kaiba“, meine Stimme war überraschend kühl. Wer hätte gedacht, dass auch ich ein Arschlochgen in mir hatte? Er starrte mich an, während seine Position immer noch die gleiche war. Sein Fuß war elegant auf dem Bürgersteig verankert und seine Hand am Türöffner festgewachsen. Und sein Blick... der klebte an meinem Gesicht fest. Ich räusperte mich. Langsam zog er das Bein ein und schloss die Tür. „Wie lang standest du da draußen?“, seine Stimme hatte einen verwunderten Unterton. Ich begann mir langsam die Handschuhe von den Fingern zu pellen. Ganz behutsam, Finger für Finger. „Ne Weile“, murmelte ich, „Wieso?“ Ich fand uns schon ganz gut. Die Stille, die ich befürchtet hatte, war nicht eingetreten. Stattdessen betasteten wir uns wie Kleinkinder, die zum ersten Mal feststellen: Woah, es gibt noch andere Menschen außer Mama, Papa und mich. So gesehen schon ein bisschen erbärmlich für die Volljährigen, die wir waren. Aber Gott, ich konnte nicht anders. „Du hast Schneeflocken im Haar und dein Haus steht genau... hier.“ Kaiba zeigte das kleine Feuerwerk an Weihnachtsdekoration, die Serenity und ich um unsere Haustür aufgebaut hatten. „Messerscharf beobachtet, Sherlock. Aber ich dachte du wolltest lieber zu deinem Meeting, als über Haare zu reden.“ Ich merkte selbst wie ich pampig wurde. Ausgerechnet das, wenn ich keine Leute ausstehen konnte, dann pampige, aber was macht man, wenn man selbst einfach abgleitet, wenn man selbst das gar nicht will, aber dann abgleitet und genau in dem Moment auch weiß, dass es dumm ist, aber man sagt es trotzdem, weil man gar nicht anders kann. Und dann sitzt man da wie ein absoluter Volltrottel, besonders wenn der Gesprächspartner nichts anderes macht, als zu sagen: „Schon okay, Wheeler, du brauchst kein Lampenfieber haben. Was du sagst ist sowieso nicht relevant.“ Und dann sitzt du da und weißt gar nichts mehr. Du machst den Mund auf und den Mund wieder zu und versuchst den ganzen Frust und Ärger, der in der aufbrodelt irgendwie vernünftig zu analysieren und zu katalogisieren und all das, was vernünftige Leute machen und dabei heraus kommt dann ein absolut sprachloses Starren in eine Richtung, weil meinte der das gerade ernst? Hat er sich gerade selbst überhaupt reden gehört? Und du starrst und starrst und der Typ, der neben dir sitzt, auf seiner verdammt teuren Ledergarnitur schaut nur aus dem Fenster und achtet kein bisschen auf dich. Und dass ist der Moment, wo du wirklich absolut sprachlos wirst, denn du stellst fest, dass das noch nicht mal als Beleidigung gemeint war, dass er das sogar in irgendeiner Weise nett meinte, weil er genau das gesagt hat, was er von dir hält und du sackst in dich zusammen, denn du wurdest gerade nicht nur als niemand bezeichnet, in diesem Moment fühlst du dich auch wie einer. Und so saß ich dann auch weiterhin da. In meinem zu teuren Anzug, in dieser zu teuren Limousine, mit diesem Kerl, den ich verabscheute und mehr, viel zu viel mehr und ich wusste, dass es mir egal sein sollte, was andere von mir hielten, weil ich hatte eine tolle Schwester und einen tollen Vater und sie hielten mich für einen tollen Sohn, aber ich konnte trotzdem nicht anders, als zu wollen, dass Kaiba, Seto Kaiba, das auch fand. Er hatte noch nichtmal ein Wort über unser Telefongespräch verloren. Er saß einfach nur da. Und mir wurde schlecht und ich hatte Lust aus dem Auto zu steigen und wegzugehen, irgendwohin, in die Karibik, einfach zum Flughafen und den ersten Flug nehmen und wegfliegen, weg, weg, weg! Irgendwohin, wo mich niemand fand und wo ich mein Leben lang mit Schwimmunterricht und einer hübschen Inselschönheit verbringen konnte. Wo ich dreißig Kinder und neunzig Enkelkinder bekommen könnte und wo ich, anstatt 8 Stunden pro Tag zu arbeiten, acht Stunden in der Sonne lag. Oder einfach nach Hause, in mein Bett. Mich hinlegen und schlafen und träumen und wenn ich aufwache, dann war alles gut. Wie im Märchen. 100 Jahre Schlaf und in einer vollkommen anderen, vollkommen glücklichen Welt aufwachen. Mit meinem Prinzen, der alles für mich riskierte. Weil im Ernst, auch 365 Tage Sonnenschein im Jahr würden nichts daran ändern, dass ich mich doch nur zum Onkel werden eignete, scheiß doch auf diese verdammten Hormone. Aber Weglaufen bringt ja nichts. Hat mein Vater ja ausgiebig genug probiert. Hat ihn ja dann ins Krankenhaus gebracht. Also heißt es Augen zu und durch. Also machte ich auch wirklich meine Augen zu und wartete, bis der Rütteln des Wagens stoppte, bis die Fahrertür aufgestoßen wurde und wieder zu knallte, hörte auf das Klicken von Kaibas Gurt, hörte auf das Surren, als er wieder zurückschnellte und in seine Ausgangsposition einrastete. Hörte auf alles und wieder nichts. Und dann machte ich meine Augen wieder auf und stieg aus. Möge dieses scheiß verdammte Spiel also beginnen. Und es begann gut. Einfach wunderbar. Ich stocherte zuerst in meinem Salat, dann manschte ich mit den Kartoffeln rum, während Kaiba höflichen Smalltalk betrieb, bei dem ich am liebsten konstant die Augen verdreht hätte. Wie geht es ihrer Frau? Ach, sie ist wieder in Amerika? Muss wichtige Dinge mit dem Gärtner regeln. Ja natürlich Bildschirmmonitore verändern die Farben, da muss man schon persönlich die Farbe der Rosen für nächstes Jahr bestimmen. Ich trank Wasser aus einem Rotweinglas und benutzte das Besteck von innen nach außen. Ich wusste, dass ich mich kindisch aufführte, aber wie gesagt. Autopilot. Der war anscheinend für den gesamten Abend eingeschaltet. Und ich fand es schon höflich nicht schreiend aufzuspringen und Kaiba die Kräze an den Hals zu wünschen. Auch Smithie war super in Dingen Selbstbeherrschung. Es dauerte bis zum Nachtisch, bis er mich fragte, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei. Ich stürzte mein Wasser runter, als ob es harter Alkohol wäre und murmelte: „Alles super“, während mein Blick keine Sekunde Kaibas Augen verließen, der so aussah, als ob er kein Problem hätte, mich im hier und jetzt umzubringen. Aber das war nur für einen kurzen Moment. Dann hatte hier unser Goldjunge seine ganze Aufmerksamkeit. „Ich habe heute seine Lieblingssekretärin gefeuert. Unverzeihlich so etwas.“ Seine Stimme war wie Samt und Seide. Was für ein Einschmeichler, was für ein Arsch. Ich stopfte mir ein dickes Stück Steak in den Mund. Und schmatzte. Smiths Blick wanderte zwischen Kaiba und mir hin und her wie bei einem Tennismatch. „Sie müssen wissen, was ich zu sagen habe ist ja nicht relevant“, schaffte ich es zwischen den Fleischstücken vorbei zupressen. Kaibas Blick flatterte für ein paar Sekunden über mein Gesicht. „Sie hat keine Ahnung von Geschäften, redet mir aber rein. Und reagiert dann hysterisch“, erklärte er in Richtung Smith. Ich schluckte. Buchstäblich. Es machte ein echt lautes Geräusch, als das blöde Fleischstück meinen Hals runter rutschte. „Nur weil sie Gefühle zeigt, hat...“, Kaiba fiel mir ins Wort: „Das hat nichts mehr mit Gefühlen zu tun, das ist einfach nur unhöflich.“ Seine Finger klammerte sich an seinen Weinglas fest. Ganz weiß waren sie. Ich bemerkte es nur am Rande. „Das musst du ja wissen. Unhöflichkeit ist ja dein Spezialgebiet. “ Und so hätte es noch ewig weitergehen können, wenn da nicht ein Räuspern gewesen wäre. „Gentleman, ich bitte sie“, waren die einzigen Worte, die Mister Geld sagte, aber es reichte um mir klar zu machen, dass jede Sekunde an diesem Tisch, mich näher dazu brachten zum Mörder zu werden. Ich riss mir also meine Serviette vom Hals und machte, dass ich weg kam. Ich war noch nie so schnell auf der Toilette gewesen, wie an diesem Abend. Ich fing mich erst an zu schämen, nachdem ich ungefähr drei Liter über mein Gesicht geschüttet hatte und meine Hemdärmel nass waren. Ich fühlte mich wie betrunken. Ich hatte mich auch wie betrunken aufgeführt. Betrunken vor Liebe sollte doch eigentlich eine Metapher für ein anderes Gefühl sein. Nicht so ein beschissenes. Ich vergrub den Kopf in meine Hände, Ellbogen auf dem Waschtisch, zwischen Seifenspender und Abtrocktüchern, und versuchte an nichts zu denken. Schob jeden Gedanken, jedes Gefühl weit weg, das auch nur den Versuch wagte sich zu bilden. Den Kopf freikriegen hört sich so nett an, war allerdings auch nur ein weiteres Ding, an dem ich kläglich scheiterte. Ich richtete mich nichtmal auf, als die Tür mit so einer Wucht aufgestoßen wurde, dass ich mir denken konnte, wer da jetzt reingestürmt kam. „Kannst du mir einmal erklären, was du hier tust?“, brach der Sturm auch gleich hinter mir los. Ich vergrub mein Gesicht nur tiefer in meine nassen Handflächen. „Ich sterbe gerade“, murmelte ich. Galgenhumor, der an Kaiba anscheinend absolut verloren ging. Er brauste, sofern das überhaupt möglich war, noch mehr auf und ehe ich mich versah, wurde mein Armgelenk gegriffen oder besser zerquetscht und ich wurde mit einer Wucht, an die Wand geschleudert, dass ich für eine Sekunde keinen Atmen mehr bekam. Ich verschluckte mich, hustete. Kaiba bekam nichts mit. Er war in seiner Welt des Zorns und funkelte mich mit solch einer Verachtung in den Augen an, die ich noch nie gesehen hatte. „Sehr witzig. Aber warum auch nicht? Wheeler, du hast es geschafft. Du wolltest mich doch immer auf dein Niveau hinunterziehen. Bald hast du dein Ziel erreicht. Wir können ja zusammen beim Arbeitsamt warten, wenn wir nicht im Park mit einer Bierflasche in der Hand die Tauben beobachten.“ „Gut, dass du weißt wie meine Zukunft aussieht“, murmelte ich, der Griff, von dem ich mir nicht vorstellen konnte, dass er noch fester sein konnte, verstärkte sich. Und ich befand mich jetzt in der peinlichen Situation, dass die eine Hand neben meinem Kopf an die Wand gepflastert war, während Kaibas Körper mich versuchte durch die Fließen in den nächsten Raum zu drücken. „Tut mir Leid, wenn ich mir nichts anderes bei deinem asozialen Verhalten vorstellen kann“, fauchte er und sah gar nicht mehr hübsch aus. Eine Fratze blickte auf mich herab. Es dauerte einen Moment, bis bei mir ankam, was er gesagt hatte. Aber als es durchsickerte, pumpte es Adrenalin durch meinen Körper und ich drückte so plötzlich mit so viel Kraft nach vorne, dass zwischen Kaiba und mir tatsächlich ein paar Zentimeter Luft kamen. Nur meine Hand war noch an die Wand gepresst, ich merkte es nicht einmal. „Ach, aber es ist vollkommen okay andere Leute so zu behandeln wie du es jetzt zum Beispiel tuest. Das ist natürlich total nachvollziehbar“, fauchte ich und versuchte meine Hand loszureißen, doch der Schraubstockgriff blieb. „Du kannst nicht sagen, dass ich nicht Recht mit meiner Vorsicht habe, wie du heute Abend glorreich bewiesen hast.“ Kaiba gab mir noch einen kleinen Schubser und lies dann los. Ich kreutzte sofort meine Arme vor der Brust. „Ach, und du hast dich nie gefragt wie es soweit kam?“ Kaiba ahmte meine Pose nach. Seine langen Arme fanden wie von selbst in einander, während er mich unverwand weiter anstarrte. Dann sackten seine Schultern plötzlich ab, er sprach ungewöhnlich leise, als er seinen Mund das nächste mal öffnete. „Du bringst das schlechteste in mir zum Vorschein.“ Ich war überrascht. Verwirrt antworte ich das erstbeste, was mir in den Sinn kam: „Danke, das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Kaiba schaubte einmal humorlos und unser Blickkontakt brach ab. Jeder in seiner eigenen Gedankenwelt verloren. Das hier war ein Destaster. Wir waren ein Destaster. „So geht das nicht weiter“, murmelte ich. Mehr zu mir selbst, als zu ihm, während ich auf seine verschränkten Arme blickte. „Nein, so kann es wirklich nicht weitergehen“, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Aber was mich überrascht aufblicken ließ, war, dass er sich genauso hilflos anhörte, wie ich mich fühlte. Unsere Blicke trafen sich und er sah so müde aus, während wir uns anschauten, musterten. Darauf hoffend, dass sich alles von selbst löst, aber je länger ich Kaibas Gesicht nach irgendwas, irgendeinem Zeichen, irgendeinem Wunder absuchte, desto klarer wurde mir, dass der Kaiba in meinen Gedanken, nicht der Kaiba war, der vor mit stand. Dass dieser Kaiba niemals existierte, dass dieser Kaiba niemals existieren wird und dass wenn ich nicht aufhöre auf diesen Kaiba zu warten, niemals aus diesem Teufelskreis rauskam. Ich konnte mich nicht in mein Bett vergraben und auf ein besseres morgen warten. Ich musste aufwachen. „Es tut mir Leid“, flüsterte ich und schlüpfte aus der Tür. Hinaus aus der Toilette. Und dann hinaus aus dem Restaurant. Zu wissen, wann man verloren hat, ist keine Feigheit, versuchte ich mir die ganzen acht Kilometer auf dem Weg nach Hause einzureden. Ich hatte trotzdem das Gefühl kläglich versagt zu haben. Bei allem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)