Wortlos von KarlaRabe (Joey + Kaiba) ================================================================================ Kapitel 16: Erziehungsversuch ----------------------------- Zu Beginn. Ich bin nicht zufrieden mit diesem Kapitel. Es ist zu... anders. Aber wenn ich es jetzt nicht abschicke, dann dauert es wieder sechs Monate und Nachbearbeiten kann ich es immer noch. Im Moment ist nicht gerade meine schreibwütigste Phase... und man liest es glaube ich heraus. Irgendwie bin ich hier doch schon ziemlich albern geworden. Also, Lob wird geherzt und Kritik mit offenen Armen empfangen. Viel Spaß: *******-------*******-------*******-------*******-------*******-------******* „Okay“, sagte ich. Und meinte es nicht wirklich so. „Jetzt noch mal ganz von Vorne.“ Und ganz Vorne sollte ich auch wirklich anfangen. Denn in diesem Moment waren meine Wangen aufgeplustert, meine Augen tellergroß. Ich wusste selbst, dass ich so ziemlich wie der Idiot aussah, der Kaiba mir immer vorwarf zu sein. Aber verdammt, ich war auch nur ein Mensch und dazu noch ein Mensch, der am zweiten Weihnachtsfeiertag aus seinem trauten Heim gerissen wurde. Das muss man sich mal vorstellen. Einen Moment noch absolut high von seinen Geschenken, dem Familienessen und dem riesigen Weihnachtsbaum und im nächsten Moment klingelt es und man wird in eine Limousine praktisch gezerrt, einer sehr schönen Limousine, da kann man nichts sagen, aber trotzdem gezerrt, mit so einem festen Griff, der absolut gar nichts von weihnachtlicher Weltfriedensstimmung verriet, und kaum will man aufatmen, dann setzte sich dieses Teil dann auch noch in Bewegung. Da konnte man niemanden vorwerfen, wenn er wenigstens ein bisschen irritiert war. Allein auf diese Weise gekidnappt zu werden war ja schon seltsam genug, aber wenn dann auch noch Seto Kaiba der Täter war… ich weiß nicht, ob da eine Runde Panik schieben ausreichte. Besonders, wenn er, nachdem er einem jegliche Fluchtwege versperrt hatte, sein Opfer so seltsam lange musterte. Da war alles, was ich ausrichten konnte wirklich nur ein sich in die Polster weiter zurücklehnen, Arme verschränken und ein fragendes/überhebliches Gesicht aufsetzen. Ich wartete – nichts. „Also?“, hatte ich deshalb gesagt. „Es gibt ein Problem“, hatte er geantwortet. „Das merk' ich.“ Ich streckte ihm meinen Fuß entgegen: „Wenn du mir noch nichtmal die Zeit lässt Schuhe anzuziehen… ich mein’ es liegt ja nur Schnee draußen und ich es ist ja nicht so, dass sich der Kollege hier wie ein Eisklumpen anfühlt.“ Er starrte einen Moment lang meine durchnässte Socke an, dann räusperte er sich. „Nimm das“, sagte er, als er unter seinen Sitz griff. Eine Decke kam zum Vorschein, jedenfalls für die Sekunden, in denen meine Sicht noch nicht schwarz geworden war. Kaiba hatte das Ding nämlich auf mich geschleudert. Grummelnd zog ich sie von meinem Kopf runter: „Ehrlich man, nach dieser Aktion muss ich nicht mehr Danke sagen.“ Seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Ich bin gekränkt.“ „Pff. Solltest du aber auch so was von sein.“ Meine Arme verschränkten sich. „Heulsuse.“ Ich streckte ihm meine Zunge raus, egal, ob das kindisch war, und begann mir die Socken von den Füßen zu pellen. „Ein Problem also. Was könnte denn dem allmächtigen Kaiba zu schaffen machen?“ Kaibas Augen verengten sich kurz. Und dann sagte er es. Das, was mich in meinen Idiotenstatus versetzte, mich wie ein Fisch aussehen und die Socke in meiner linken Hand zerknüllen ließ. Er sagte: „Ich will, dass du mich zu einem Geschäftsessen begleitest. Als mein Assistent.“ Natürlich war es eine Aufforderung, die keinen Widerspruch zuließ. Kaiba mag ein Genie sein, doch was eine Frage war, das hatte er noch nicht wirklich drauf. Rhetorische Fragen, ja. Das war ja auch ein Fremdwort. Aber aus einer einfachen Frage wie: „Kann ich mal deinen Stift benutzen?“ wird bei Kaiba automatisch: „Gib mir deinen Stift.“ und ein: „Könntest du mich bitte einmal durchlassen?“ ein: „Geh mir aus dem Weg, Köter.“ Ja, Höflichkeit im Allgemeinen war nicht so Kaibas Stärke. Und wie sollte er es auch lernen? Man buckelte ja bei dem kleinsten Pieps von ihm. Gut, Yugi hatte das ein oder andere Mal versucht ihn subtil auf einige Mängel seiner Persönlichkeit hinzuweisen, aber wie Yugi nun einmal war, zu subtil. Der Einzige, der ihm wirklich und wahrhaftig, laut und deutlich widersprach… war ich. Trotzdem, bei so einem Inhalt, puh, da war es doch wohl klar, dass ich da erstmal baff war. Aber als mir dann durch sein langes Schweigen langsam dämmerte, dass das wirklich kein Scherz war und dass er auch wirklich und wahrhaftig gesagt, was ich nun mal gehört hatte, da stammelte ich dann ein: „Also. Du willst, dass ich, Joseph Joey Wheeler, dein Assistent bin? Wieso?“ Das war der Moment, in dem Kaibas Augen wieder ihren Weg zu mir fanden. Aufgespießt wurde ich von ihnen, gepfählt, gemartert, durchbohrt, kurzum: Kaiba sah nicht glücklich aus, wie er mich so musterte. „Mr. Smith wünscht deine Anwesenheit“, grollte er. Als ob sein Blick nicht reichen würde. Man, ich hatte ja verstanden, dass das nicht Kaibas Vorstellung eines gemütlichen Weihnachtsausflugs war. Aber wieder war es der Inhalt, der mich aufhorchen ließ. „Du meinst den Typen, den ich verarscht habe?“ Ich runzelte meine Stirn. Kaiba sah mich abfällig an. „Was für eine Ausdrucksweise, aber ja. Mr. Smith, mein Geschäftspartner“, murmelte er. „Meine Güte“, ich verdrehte die Augen: „Dann halt der Typ, den ich hinters Licht geführt habe.“ Ich konnte den Spott aus meiner Stimme leider nicht ganz verbannen. Besonders strengte ich mich auch nicht an. „Aber… warum?“ Ich mein, ich hatte mit den Kerl vielleicht zehn Minuten geredet und dann auch noch über Häuser. Nicht gerade etwas, das man sich bis ans Ende seiner Tage merkte. Im Ernst, ich hatte eigentlich gedacht, dass er mich schon längst vergessen hatte. „Warum?“, wiederholte Kaiba und begann zu Lachen. Es war kein schönes Lachen. Es war eher ein Bellen. So ein Lachen, das einem Gänsehaut kriegen lässt und zum Türgriff schielen, absolut humorlos. Ich starrte ihn an. Mit einem Schlag war er wieder ruhig. „Ich habe keine Ahnung“, spuckte er verächtlich aus. „Aber… ich mein, ich hab doch keine Ahnung von deinen Geschäften und so. Kannst du ihm nicht sagen, dass ich im Ausland bin, wegen wichtigen Terminen, oder so?“, stammelte ich, noch immer ein bisschen mitgenommen von Kaibas Ausbruch. Kein Wunder, dass man ihn so selten Lachen sah, es konnte einem wirklich Angst einjagen. „Weißt du, Wheeler“, er seufzte: „Mr. Smith weiß leider, dass mein wichtigstes Geschäft zurzeit, das mit ihm ist und um es dir so zu erklären, dass du es auch verstehst. Ich bin nicht genau in der Position, um Mr. Smith zu widersprechen. Er stellt eine Forderung an mich, ich stelle eine Forderung an dich. Du bist das schwächste Glied in der Kette.“ Ich war sprachlos. So viel Arroganz hatte ich ja lange nicht mehr erlebt. Das… das war keine ungeschickt gestellte Frage mehr, das war ein komplett verdrehtes Weltbild. „Du schnippst mit dem Finger und ich springe? Hast du dir das so vorgestellt?“ Wo lebte der Kerl bitte? „Wheeler. Wir wissen beide, dass du die Zeit hast. Und wir wissen beide, dass du Geld brauchst. Jetzt mach das nicht komplizierter als es ist“, knurrte er. „Komplizierter? Man, ich will doch einfach nur nett gefragt werden, wie jeder normale Mensch. Und wag es mir bloß nicht mit Geld zu kommen. Ich mein, warum wär dir denn dieser Smithey-typ sonst so wichtig, wenn es nicht um deine Firma ging.“ Ich war sauer auf Kaiba. Aber nicht kochend wütend, sondern eher genervt von seinem Gehabe. Er war ja wohl der, der immer alles komplizierter mit seinem Alles-muss-nach-meiner-Pfeife-Tanzen-Tick machte. Diesen Schuh konnte er mir nicht anziehen. „Was weißt du schon über meine Firma“, sang Kaiba das alte Lied. Ehrlich man, was neues könnte er sich auch mal einfallen lassen. „Naja, besonders rosig sieht es nicht aus mit deinem Lieferdings. Und jetzt ist das Geld knapp. Also komm mir nicht so, als hättest du die Wahrheit mit Löffeln gegessen, während mir nur noch die Schüssel zum Auslecken übrig geblieben wär, ja?“ Kaibas wütende Gesicht löste sich auf, als eine Augenbraue hochwanderte und er mich dann mit einem amüsiert-fragenden Gesicht musterte. „Auslecken?“, wiederholte er. „Ja man, das nennt man Metapher. Is’n rhetorisches Mittel und zeigt wie furchtbar gebildet ich bin.“ Ich merkte wie ich wieder zu schmollen begann. Aber hey, ich gehe ja wohl nicht schon fast 12 Jahre zur Schule, um mir dann sagen zu lassen, dass ich ein Idiot war. Ich zog die Decke, die ich über meine Beine ausgebreitet hatte nun bis unter den Kopf und starrte aus dem Fenster. Flauschig war sie und flauschig sah auch der Schnee auf den Häusern und Bäumen aus. Eine Welt voller Zuckerwatte, wenn man mal von den Matschrändern am Straßenrand absah. „Also?“, durchschnitt Kaibas Stimme die Stille. Ich ignorierte ihn und blickte einer schwarzen Katze nach, die sich vom weiß eines Vorgartens absetzte. Dort war nicht gestreut oder geschippt worden, wahrscheinlich waren die Besitzer in den Urlaub gefahren. Zu Oma und Opa, mit ihren drei Kindern. „Joey…“, Kaibas Stimme hatte einen Hauch von Ungeduld. „Wo fahren wir überhaupt hin?“, fragte ich, meinen Kopf immer noch von Kaiba weggedreht. „Durch die Gegend.“ „Aha.“ Ich lehnte mich weiter gegen das weiche Sitzpolster zurück und kuschelte mich noch etwas tiefer in die Decke. „Ist das nicht so was wie unnötige Umweltverschmutzung?“ Kaiba seufzte: „Ist das so wichtig?“ „Für dich vielleicht nicht, aber die Erde ist dir sicher nicht dankbar. Weißt du, wenn jeder einfach mal so sinnlos durch die Gegend fahren würde, wie viel…“ „Joey…“ und wieder sagte er meinen Namen so… sanft. Ich mochte es wie er meinen Namen sagte. Das war kein hartes, unpersönliches „Wheeler“, das war einfach… ich, den er da ansprach. Ich drehte Kaiba meinen Kopf zu. Er sah gar nicht mehr so unfreundlich aus. Da saß kein Geschäftsmann mehr neben mir, sondern ein ganz normaler Mensch. „Jaja. Also gut.“ Diesmal seufzte ich. „Du machst…“, fing er an, aber ich unterbrach ihn. „Du kaufst mir jetzt ein Eis und dann fragst du mich ganz normal, während du mir eine Nacht drüber Schlafen als Bedenkzeit gibst. Dann rufst du mich morgen an und vielleicht sage ich ja.“ „Ein Eis?“, er starrte mich ungläubig an. „Es ist der zweite Weihnachtsfeiertag, verdammt. Wo soll ich da ein Eis herbekommen?“ „Na und? Soll ich dir helfen oder nicht?“ Vielleicht war das wirklich ein etwas extravaganter Wunsch, aber jetzt konnte ich da nicht mehr zurück. „Ein Eis…“, wiederholte er erneut. Ich nickte. „Sonst kannst du mich jetzt auch gerne zu Hause absetzen.“ Wer hätte gedacht, dass ich mir ausgerechnet heute aussuchen würde, um so etwas wie Prinzipien überhaupt erst zu entwickeln? Sonst war ich doch auch nicht so… aber irgendetwas sagte mir im hintersten Winkel meines Kopfes, dass ich, wenn ich jetzt nachgab auf immer und ewig als Depp abgestempelt wäre. So war ich zumindest ein Depp mit Ehre… und ich könnte später Yugis und Teas Kindern davon erzählen wie mir der reiche Seto Kaiba mitten im Winter ein Eis kaufte. Oder zu geizig dazu war. Es kam jetzt auf ihn an. „Du bist unmöglich“, murmelte er, als er ein Telefon von der Seite nahm, anscheinend redete er mit dem Fahrer, denn nach kurzer Zeit hielten wir an. „Ich bin gleich zurück“, knurrte er, während er die Tür aufmachte. Ich konnte seine langen Beine dabei beobachten wie sie auf eine Tankstelle zustaksten. Wenige Minuten später war er wieder da. „Hier“, grunzte er und warf mir etwas gegen den Kopf. „Maan“, rief ich: „Der Kopf hat dir nichts getan. Erst die Decke und nun…“, ich betrachtete die bunte Packung in meiner Hand: „… das Eis.“ „Mein Gott“, Kaiba verdrehte die Augen: „Geradezu lebensgefährlich.“ Die Limousine setzte sich wieder in Bewegung. „Haha“, bemerkte ich trocken, während meine Finger sich an der raschelnden Verpackung zu schaffen machten. Es war ein Kindereis. Dieses eine Rote mit dem Kaugummistil. Ich warf Kaiba einen wütenden Blick zu, bevor ich ein Stück der Ummantelung abbiss. Ein zu süßer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, während ich sauer aus meinem Fenster starrte. Kaiba blickte stur zur anderen Seite hinaus. Das konnte ich sehen, wenn ich hin und wieder heimlich zu ihm rüber schielte. Eine Weile schwiegen wir uns nur an. Irgendwann erkannte ich die Häuserblocks auf meiner Seite wieder. Wir waren auf dem Weg zurück. Noch knapp 10 Minuten und wir wären wieder vor meiner Tür. Ich rutschte unruhig auf meinem Sitz hin und her. Ich wollte nicht der Erste sein, der etwas sagte. „Lass das“, knurrte Kaiba. Ich schenkte ihm einen Blick, der eine Mischung aus: „Warum sollte ich?“ und „Spielverderber“ war. Bildete ich mir das nur ein oder blieben seine Augen wirklich an meinen Lippen hängen? Mit einem Schulterzucken lutschte ich weiter lustlos an meinem Eis herum. Meine freie Hand fing an einen unbestimmten Rhythmus auf das Sitzkissen zu trommeln, während wir meinem Haus immer näher kamen. Ich konnte Stille einfach nicht vertragen. „Köter…“, kam es wieder von der Seite. Diesmal schaute Kaiba nicht zu mir herüber. „Was’n? Wir sind doch gleich da“, sagte ich, als ich die letzten Reste noch vom Stil leckte. „Eben. Was ist dagegen einzuwenden für ein paar Minuten einfach ruhig zu sein?“, kam die entnervte Antwort. „Ich warte halt noch auf dich. Das sind subtile Zeichen, dass du vielleicht mal loslegen solltest“, stöhnte ich. Ehrlich, er sollte sich beeilen, wenn er mich noch heute fragen wollte. „Was…?“, setzte er an und wieder huschten seine Augen zu meinen Lippen. Eindeutig keine Einbildung. Was sollte ich jetzt davon halten? „Weißt du… das Eis war nur Teil eins“, half ich nach. „Gut. Ich ruf dich morgen an“, sagte er. Den Blick diesmal stur von mir weg gelenkt. „Das war aber immer noch nicht… man Kaiba, was’n jetzt schon wieder?“ Sein Gesicht war ausdruckslos, als er es mir wieder zuwandte. Er schaute mir fest in die Augen, als er sagte: „Du hast Eis im Gesicht.“ Mit der Grabenstimme, in der er das sagte, hätte es auch so etwas wie: „Du hast Krebs“ oder „Du wirst nie wieder sehen können“ sein können. „Kann sein.“ Ich kratzte mich verlegen am Kopf. „Das Zeugs färbt ab. Hab ich ganz vergessen.“ Ich versuchte meine Lippen mit meiner Zunge zu säubern. Diesmal schaute Kaiba nicht weg. Was für eine absurde Situation. Irgendwie wurde ich noch unruhiger als vorher. Irgendetwas lag in der Luft. Ich versuchte mich abzulenken, indem ich mit meinen glitschigen Fingern den Kaugummi aus seiner Verpackung pulte. Kaiba räusperte sich, ich räusperte mich, die Limousine kam zum Halten. Ich war lange nicht mehr so froh darüber einen warmen, beheizten Ort gegen das kalte Nass von draußen eintauschen zu dürfen. Dann konnte sich Kaiba halt das explizite Wiederholen seiner Frage sparen. Ich mein, mir war klar, was er wollte, ihm war klar, was er wollte. Ich hatte meinen Standpunkt klar gemacht, er hatte ihn zähneknirschend akzeptiert. Warum sollte ich noch länger in dieser peinlichen Stille bleiben? Außerdem war das alles sowieso lächerlich. „Naja du“, fing ich also ziemlich lahm an, als ich die Decke weg strampelte. „Man hört voneinander, denk ich. Ähm… war schön, dass du mal vorbeigeschaut hast.“ Kaibas Blick zeigte mit deutlich, dass er mich gerade etwas seltsam fand. Ich fummelte verlegen am Türöffner herum. „Bis morgen dann, denke ich, ne?“ Die Tür öffnete sich mit einem Klick. „Ja. Bis morgen“, hörte ich noch bevor ich sie wieder zugeschlagen hatte. Den Rest des Weges zu unserer Haustür bin ich dann gesprintet. Verdammt, war das kalt. Und während ich sturmklingelte und von einem, wohlgemerkt, unbekleideten Fuß auf den nächsten Sprang ging mir immer wieder Eines durch den Kopf: Was war schon ein Eis? Ich hätte nach Schuhen fragen sollen… **** Es war Donnerstag, der 27. Dezember; Zeit: 06:03 Uhr und mein Telefon klingelte. Warum ich das so genau wusste? Weil ich zuerst meinen Wecker geschlagen hatte, bevor ich merkte, dass das nervtötende Klingeln von wo anders kam. Gott sei Dank lag mein Telefonhörer in Reichweite des Bettes, so konnte ich es zwischen zwei alten T-shirts hervorfischen ohne mein warmes Nest verlassen zu müssen. „Hm?“, grunzte ich also, was so viel wie Hallo heißen sollte. „Wheeler. Es ist morgen. Also?“, kam eine bedeutend wachere Stimme aus dem Lautsprecher. „Kaiba? Zu früh…keine Manieren“, murmelte ich in mein Kissen. Er musste es trotzdem verstanden haben. „Köter“, seine Stimme klang gereizt, „Ich hab dir dein Eis gekauft, ich hab dich angerufen. Ich erwarte eine Antwort. Jetzt.“ „Mach ich’s halt…“, knurrte ich. Alles war mir recht. Alles, um diese wunderbare, aber trotzdem so nervtötend frühe Stimme zum Schweigen zu bringen. „Warum nicht gleich so“, sagte es noch und dann hörte ich nur noch das gleichmäßige Tuten meines Telefonhörers, das mich sanft zurück in den Schlaf lullte. Vier Stunden später wachte ich auf und fand das Telefon unter meiner Bettdecke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)