Amidamarus Love Story von Himbeerpfote ================================================================================ Kapitel 6: Der Brief -------------------- Kapitel 6: Der Brief "Alle Mann aufstehen!!" Yuki schreckte hoch. Nun war sie so lange schon bei der Armee und trotzdem erschreckte sie der laute Ruf. Sie rieb sich die Augen und krabbelte aus dem Zelt. Was sie da sah war für sie schon ein gewohnter Anblick. Dann sah sie ihn. Amidamaru. Sofort spürte sie ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Auch musste sie anfangen zu lächeln. Sie konnte einfach nicht anders. Amidamaru schaute zu ihr und sah Yuki, wie sie ihn anlächelte. Er blieb stehen und schaute sie an. War es vielleicht möglich... Mit Mühe zwang sich Amidamaru weiter zugehen. Er scheuchte seine Schüler auf. Irgendwas hatte er falsch gemacht... wieso gerade in seiner Abteilung? Eine Frau... hier bei ihm? Amidamaru konnte sich das nicht vorstellen. Er hatte nur einen kleinen Verdacht. Aber was war schon ein Verdacht? Es war eher ein Wunschgedanke... "In 10 Minuten ist Aufstellung!", rief er über das Zeltlager. Er musste es klarstellen. Es war seine Pflicht. Amidamaru fühlte sich schlecht. Gleich würde er einen von seinen Leuten nach Hause schicken. Nur weil dieser kein Mann wäre. Sie alle waren doch für die Armee geeignet. Auch diese Frau. Sie war vielleicht sogar mutiger als manch andere Kerle. Er wusste jetzt schon, dass er ihr einen ehrbaren Abschied gewährte und nicht wie ihm befohlen, sie vor den anderen zu entblößen und zu bestrafen. Jemanden für seinen Mut zu bestrafen. Noch nie hatte Amidamaru jemanden getroffen, der den Mut dazu aufbrachte, sich gegen die gesamte Gesellschaft zu stellen. Sich fragend was kommen mag, stellte sich Yuki neben Makino. Er war ihr keines Wegs sauer, weil sie ihn mit ins Wasser gezogen hatte. Stattdessen grinste er sie an: "Hey... siehst ja heute so verschlafen aus!" "Scheint so, dass ich gut geschlafen habe, weil ich endlich Luft bekommen hab.", antwortete Yuki. "Wie meinst du das?" "Sonst hatte ich immer Atemnot, weil es immer stank. Heute roch es sogar fast angenehm.", lachte Yuki leise, aber verstummte als Amidamaru vor die versammelte Mannschaft trat. Er sah etwas blas aus und nervös. Amidamaru schritt wie zur Begrüßungsrede vom Anfang der Aufgereihten bis zum Ende. Erst dort angekommen fing er an zu reden. "Man hat mir einen Brief geschickt, in dem steht, dass irgendjemand unter euch nicht hier sein sollte. Er hat sich ohne die Erlaubnis seiner Eltern bzw. Vorgesetzten geschlichen und hat sich für den Wehrdienst gemeldet. Irgendjemand hat es geschafft, uns alle glauben zu machen, er sei ein Mann und keine Frau!" Nach diesen Worten schnappte jeder Luft. Yuki starrte Amidamaru an. Wusste er schon wer es war? Wusste er es schon, dass sie es war? Sie blickte weiter gerade aus und wartete ab. "Ich weiß nicht wer es ist.", setze Amidamaru weiter fort. "Man hat mir geschrieben, ich solle diese Person unverzüglich nach Hause schicken, damit sie ihre Teeprüfung nachholen kann!" Amidamaru machte eine Pause und schaute sich jeden einzelnen an. "Ich will diese Person nicht an den Pranger stellen, da ich diese Frau ungemein schätze. Sie sollte für uns ein Vorbild sein, denn sie hat den Mut aufgebracht, sich gegen die gesamte Gesellschaft zu stellen und ihren Traum zu verwirklichen versucht. Ich kann sogar sagen, dass ich sie dafür ehre... Also ich werde diese Person die Möglichkeit geben, zu mir zu kommen und alles in Ruhe zu regeln! So eine Kämpfernatur will ich nämlich ungern aus unserer Gemeinschaft verlieren! Bis heute Abend, hat die Person Zeit sich bei mir zu melden!" Als Amidamaru wegtrat murmelten alle untereinander. Natürlich, alle fragten sich wer sich hier einfach eingeschlichen hatte. Auch hörte Yuki manche Witze reizen. Sie sah ein, dass jetzt die beste Gelegenheit war, sich bei Amidamaru zu melden. Niemanden würde es auffallen, dass sie kurz weg ist. Mit klopfenden Herzen betrat sie Amidamarus Zelt. Doch niemand war hier. Yuki ging ein Stück hinein und rief leise nach ihm. "Amidamaru... seid Ihr hier???" Doch es kam keine Antwort. Yuki schaute sich noch mal um und wandte sich ab um zu gehen. "Also doch du...", flüsterte eine Stimme im Schatten. Amidamaru trat vor einem Vorhang hervor und starrte Yuki an. "Du bist es... Yuki!" Geschockt drehte sich Yuki zu Amidamaru. Sie erwartete ein enttäuschtes Gesicht, doch er lächelte sie einfach nur an. Wieso tat es ihr so weh, ihn einfach nur lächeln zu sehen. "Es tut mir leid, wenn ich Ihnen irgendwelche Probleme gemacht haben sollte.", murmelte Yuki traurig. "Seit wann hab ich dir gesagt, dass du mich wieder Siezen sollst???", wunderte sich Amidamaru und nahm Yuki in den Arm. Er konnte es nicht mehr länger ertragen, in Yukis Nähe zu stehen ohne auch nur sie zu berühren. Schon gar nicht als er erfahren hatte, dass sie eine Frau war. Yuki verstand die Welt nicht mehr. Aber sie würde sich nicht beschweren, solange sie in seinen Armen liegen durfte. Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und lehnte sich an ihn. Es war ein so schönes Gefühl, einmal schwach zu sein und sich halten zu lassen. Doch sie spürte wie sich Amidamaru von ihr löste. Er schaute sie nun traurig an. "Wieso hast du es mir nie gesagt? Wieso musste ich es erst durch den Brief deines Vaters erfahren?", sagte Amidamaru traurig. "Erklär es mir" "Weil... weil ich Angst hatte, wieder nach Hause geschickt zu werden. Ich liebe die Armee... Ich bin für Teeservieren nicht geschaffen... Ich brauche ein Schwert zum Kämpfen und nicht zum Putzen um glücklich zu werden.", stammelte Yuki. Sie war den Tränen nahe. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn Amidamaru sich dafür eingesetzt hätte, dass sie hier bei ihm bleibt. Sie wollte doch bei ihm bleiben. In seiner Nähe... Nun weinte Yuki wirklich und erschreckte Amidamaru damit. Er hatte sie noch nie weinen gesehen. Er fühlte sich so schwach, als er Yuki weinen sah. Es war als ob er sie für immer loslassen müsste. Aber das war doch eigentlich das Letzte was er wollte. Amidamaru kniete sich vor Yuki hin und versuchte sie mit seinen Blicken zu trösten. Doch irgendwie versagte er auf der ganzen Linie, denn Yuki weinte nur noch lauter. ,Ich darf es nicht... ich darf sie nicht bei mir behalten, egal wie sehr sie weint...', dachte Amidamaru gequält. "Wieso kann ich nicht bleiben?", wimmerte Yuki. "Ich kann doch kämpfen... Wieso kann ich nicht bei dir bleiben... Amidamaru?" Bei diesen Satz starrte Amidamaru Yuki an. Empfand sie etwa auch etwas für ihn? "Ich will bei dir bleiben... Amidamaru... ich kann mir keinen Tag mehr ohne dich vorstellen... Ich brauche dich, Amidamaru..." Mit diesen Worten sackte Yuki in sich. Es war aus und vorbei. Sie hatte ihm gezeigt, wie schwach sie ist. Er braucht sie nicht mehr. Amidamaru wird sie bestimmt zurück schicken.` ,Aber warum quält er mich? Warum nimmt er mich in den Arm... Amidamaru...' Amidamaru trug Yuki auf seinen Armen zu seiner Liege und legte sie hin. Lange betrachtete Amidamaru sie im Schlaf. Sie liebte ihn also auch. Irgendwie fühlte sich Amidamaru glücklich und zu gleich traurig. Er wusste, er musste Yuki aufgeben. Aber sofort? Nein, er würde Yuki nicht sofort zurück schicken! Schon gar nicht, nach dieser Offenbarung. Amidamaru beugte sich über Yuki. Sie schien noch tief zu schlafen. Selbst wenn sie aufwachen würde, es wäre nicht schlimm. Es ist natürlich, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Er strich Yuki ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Erst jetzt erkannte er, dass ihr Haar unsauber abgetrennt wurde. Wahrscheinlich hatte es Yuki schnell abgeschnitten, als sie zur Armee ging. Amidamaru schüttelte leicht den Kopf. Wieso ist es ihm nicht früher aufgefallen? Er strich Yuki über die Lippen. Sie waren so weich wie die rosafarbenen Blätter der Kirschblüte. Würde sie es ihm verzeihen können? Er musst es einfach versuchen. Zögernd beugte sich Amidamaru tiefer zu Yukis Gesicht. Noch nie war er sich einer Sache so unsicher gewesen. Langsam legte er seine Lippen auf die von Yuki. Plötzlich überkam Amidamaru eine Welle von unbeschreiblichem Glücksgefühl. In dem Moment, als er seine Augen schließen wollte, erwachte Yuki und starrte ihn an. Verschreckt richtete sich Amidamaru auf. Was hatte er sich dabei gedacht? Es schien als ob Yuki nach den richtigen Worten suchte um ihn zu fragen, was er sich einbilde. Doch anstatt der Beschwerde spürte Amidamaru wie Yuki ihre Arme um seinen Nacken legte. Er schaute Yuki verdutzt an. Doch seine Augen weiteten sich vor Überraschung, als er spürte, wie Yuki ihn zu sich runterzog um seinen Kuss zu erwidern. Plötzlich ging der Vorhang vom Zelt wieder hoch und Makoto stürmte herein. "Amidamaru...", rief er und verstummte als er Yuki und ihn sah. Er errötete. Also war seine Chance aus der Armee zu steigen genommen worden. Er trat einen Schritt zurück. Yuki und Amidamaru starrten geschockt auf Makoto. Amidamaru stand auf und schaute Makoto an. "Was suchst du hier?" Die beiden sahen ein, dass es kein Zweck hatte, sich vor Makoto zu verstellen. Er hatte sie gesehen. Vielleicht konnte man ihn ja zum Schweigen bringen. "Ich wollte Euch nicht stören.", murmelte Makoto und verbeugte sich vor Amidamaru. Makoto empfand viel Ehrgefühl aber auch Neid für den Samurai. Er wollte genau so stark sein wie Amidamaru, aber seine Angst hinderte ihn. "Wie ich sehe, hat sich die gesuchte Person gefunden...", redete Makoto weiter auf den Blick zu Yuki. Yuki verstand auf einmal. Sie hatte schon viel mit Makoto geredet. Er war für sie ein guter Zuhörer gewesen. Aber er hatte ihr auch viel über sein Schicksal erzählt. Auch dass er eigentlich gar nicht kämpfen wollte und deswegen schon öfters bei Amidamaru war. Auch Amidamaru war es bewusst, dass Makoto nicht freiwillig hier war. Er war ein sehr schlechter Kämpfer und hatte auch nicht den Mut von Amidamarus Lehren zu lernen und sich danach zu richten. "Du wolltest dich als Frau ausgeben und dafür nach hause geschickt werden?", erriet Amidamaru. "Ja", flüsterte Makoto. Er schämte sich, seine Schwäche vor Amidamaru zu zeigen. Wie sehr er ihn beneidete... Makoto tat Yuki leid. Irgendwie war er genau das Gegenteil von ihr. Sie als Frau wollte kämpfen und Makoto als Mann wollte lieber sich seiner Familie widmen. Es war genau umgekehrt. Als ob ihre Seelen vertauscht wurden. Das war's! Yuki zupfte Amidamaru am Ärmel und flüsterte ihm etwas zu. Amidamaru schaute Yuki nur nachdenklich an. Sie wollte also bei ihm bleiben, um jeden Preis. Dann schaute er Makoto an. Dafür würde er Yukis Platz einnehmen... Das könnte klappen... Aber auch nur für eine kurze unbekannte Zeit. Irgendwann würde es auffliegen. Jedoch wurde Ihm, Amidamaru, und Yuki die Chance geboten, ihre Liebe zu ergründen. Schließlich stimmte Amidamaru zu und willigte Yukis Vorschlag. Makoto verstand in dem Moment gar nichts. Hatte Yuki einen Plan ausgeheckt, ihn mehr und heftiger zu bestrafen? Sie grinste so überglücklich, als Amidamaru ihr zunickte. Nein, Yuki war mit ihm befreundet. Sie würde es niemals zulassen, dass einer ihrer Freunde auch nur ein Haar gekrümmt bekommt. Vielleicht hatte sie Amidamaru auch nur besänftigt. Man weiß ja nicht, wie Amidamaru auf Frauenbitten wirkt. Vielleicht war er ja besonders nachgiebig und konnte einfach bei einer Frau nicht nein sagen? Aber unheimlich war es für Makoto schon, wie Yuki und Amidamaru ihn anlächelten. Irgendwas führten sie doch im Schilde.... 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