Regentropfen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Gefährliche Sicherheit ---------------------------------- 11. Kapitel - Gefährliche Sicherheit Kaoru sah auf die Uhr. Halb neun. Ein Seufzen entrang seiner Kehle. Seitdem Toshiya aus dem Haus gegangen ist, war er wach und wartete auf diesen Anruf. Doch er kam nicht. Okay.. der Typ meinte bis spätestens halb neun würde er anrufen. Aber es war halb neun. Zwei Minuten vor halb neun. Halb verrückt vor Neugier, Angst und Ungewissheit stapfte er im Wohnzimmer auf und ab. Immer wieder fixierte er sein Handy als würde er es dadurch zum Klingeln bringen. Aber das tat es nicht. Er raufte sich die Haare. "Verdammt klingel endlich du Scheißteil." Weitere 5 Minuten später, die dem Lilahaarigen wie Stunden vorkamen, entschied er sich einen Kaffee zu holen und erst mal eine zu rauchen. Dadurch würde, so hoffte er, die Zeit schneller laufen. So nervös war er seit seinem ersten Date mit Toshiya nicht mehr gewesen. Nur war jetzt der Unterschied, dass es damals freudige Nervosität war und jetzt ihm der Angstschweiß aus jeder Pore lief, die er hatte. Seine Vorahnung war schlimm, doch das was kommen sollte war schlimmer... Je heller es draußen wurde, um so unsicherer wurde Shinya. Immer wieder schaute er aus dem Fenster. Irgendetwas sagte ihm, dass er gehen sollte. Er seufzte leise. Dann lächelte er Toshiya entschuldigend an. "Ich glaube ich sollte gehen.." Toshiya schien dieser Gedanke, den Shinya ausgesprochen hatte nicht zu gefallen, er schmollte. "Jetzt schon? Ich muss doch erst in 20 Minuten los.. Das Restaurant ist doch nur 5 Minuten entfernt.." Er setzte seinen Bambiblick auf und schaute hoch. Shinya, der grad aufgestanden ist, starrte ihn halb fassungslos, halb belustigt an. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich muss wirklich los! Tut mir leid." Toshiya schob seine Unterlippe noch ein Stückchen weiter nach vorne, als er aber merkte, dass es wirklich keinen Sinn machte, gab er auf. Ein Lächeln legte sich wieder auf sein Gesicht. "Na gut ich lass dich gehen." Er zwinkerte. Der Braunhaarige schüttelte leicht irritiert den Kopf und streckte seine Hand aus. Sein Gegenüber nahm sie und zog den Kleineren zu einer Umarmung runter. Shinya quiekte leise auf, erwiederte aber dann die Geste. "Sehen wir uns irgendwann einmal wieder?" Shinya, der gerade seinen Sachen wieder richtete, sah ihn an. "Ich glaube nicht.." antwortete er ehrlich, schaute auf den Boden. Toshiya schaute ihn ungläubig an, dann aber lächelte er wieder. "Aber die Erinnerung wird bleiben!" Der andere nickte und ging ohne den Blauhaarigen noch einmal anzusehen. In Gedanken versunken überquerte Shinya die Straße. Er hatte immer noch sein Problem und jetzt würde er wieder zu ihm zurückgehen. Nur um sich wieder zu entschuldigen. Warum konnte er nicht einfach standhaft bleiben? Er seufzte und blieb stehen. Warum war er in dieser Zwickmühle? Weil er verliebt war. Ein Lächeln zog sich auf sein Gesicht. Ist es denn so schlimm das man sich verliebt? Nein, aber es muss doch irgendetwas geben. Er raufte sich die Haare und ging weiter. //Die was machst du nur mit mir..// Plötzlich schoß eine Hand aus einer Seitenstraße und zog den Braunhaarigen mit einem Ruck hinein, drückte ihn hart gegen die Wand. Shinya war starr vor Schreck. Einige Sekunden später registrierte er wer ihn geschnappt hatte. "Die.." Nur ein Hauchen. Kurz vor neun. Kaoru war ein Kettenraucher der Güteklasse geworden. Die zweite Schachtel wurde gerade von ihm aufgebrochen. Der Aschenbecher quellte über und das Handy wurde in seiner Hand immer wieder hoch geworfen und wieder gefangen. //Zu spät es ist zu spät..// Ein Klingeln durchriss die nervöse Stille in der Wohnung. Kaoru schreckte zusammen ließ Zigarette und Handy fallen und starrte auf beide Sachen als hätte er diese vorher noch nie gewesen. Nach einigen Sekunden löste er sich aus seiner Starre und hob mit zittrigen Händen das Telefon auf. Er holte tief Luft und ging ran. "Sie haben verloren." Eine tiefe Männerstimme dröhnte an sein Ohr. Das war nicht sein Privatdetektiv.. wer war das? Kaorus Gehirn lief auf Hochtouren. "Wieso habe ich verloren?" kam es kalt und durchdringend. Innerlich starb er tausend Tode. Angst war kein Ausdruck mehr für das was er fühlte. Das war reine nackte Panik, die versuchte in Wogen besitz von ihm zu ergreifen. Er versuchte sie niederzukämpfen. Wenigstens in seiner Stimme durfte sie nicht zu hören sein. Kaoru ließ sich langsam und so geräuschlos wie möglich zu Boden sinken. Mittlerweile umkrampfte er mit beiden Händen das Telefon, damit es ihm nicht aus seinen schweißnassen Handfläche rutschte. Vielleicht sollte er das Telefon auf den Boden legen und das Ohr drüber halten. Er unterdrückte krampfhaft ein hysterisches Lachen. Der Gedanke war einfach zu komisch. "Warum? Warum ist ein schönes Wort. Mit diesem Wort kann man alles erfragen. Warum lebt man? Warum stirbt man? Warum ist ihr Detektiv tot?" Die Stimme klang amüsiert, sie schien sich über diese Frage köstlich zu freuen. Als ob Kaoru, ein kleines naives Kind sei, dass gerade gefragt hat warum Vögel fliegen. "Warum hocken sie so komisch auf dem Boden Kaoru? Sind sie nervös?" Kaoru riss die Augen auf. Sein Herz setzte aus. Er sah ihn. Er konnte ihn sehen, beobachten, auch belauschen? Was war hier los? Was war falsch gelaufen? Seine Gedanken vermengten sich zu einem Brei, der immer wieder gegen seinen Kopf schlug. Sein Blut schoss durch die Bahnen. //Gleich platzen sie auf.// Er kicherte leise. Die Vorstellung war noch lustiger als die erste. An allen dünnen Stellen platzen seine Adern weil das Blut zu schnell floss und dann wurde er in dieser peinlichen Pose gefunden. Der Mann am anderen Ende lächelte. Es war doch schön zu hören und zu beobachten wie man einen Menschen in den Wahnsinn trieb. Ganz langsam Stück für Stück. "Wenn Toshiya diese Woche nicht vorbeikommt, werde ich dafür sorgen, dass er nie wieder so aussehen wird wie sie ihn gestern gesehen haben. Sie werden dabei sein. Ich werde ihnen die Augenlider ankleben, wenn sie auch nur daran denken sie zu schließen. Das Bild werde ich in ihr kleines, dummes Gehirn brennen lassen, dass sie nicht mehr wissen werden ob es nur ein Traum oder Realität war. Auf Wiedersehen Herr Niikura." Klick. Tut... tut... tut... tut... tut... « Die... bitte.. du tust mir weh... » Es war nicht mehr als ein leises Wimmern. Was anderes bekam er nicht mehr über seine Lippen. Shinya erkannte seinen Freund nicht mehr wieder. Seine Augen glühten vor Hass und Wut. Er wusste, dass sie ihm galten. Alles in Die schien angespannt. Seine Knöchel an seinen Händen traten weiß hervor. Seine Lippen zu einem Strich zusammengepresst. Es schien als würde er sich gleich die Zähne durch das Aufeinanderpressen zerbrechen. Seine Haare standen ihm wild ab, einige hingen ihm ins Gesicht, was aus ihm ein Monster machte. Der zierliche Braunhaarige glaubte nicht mehr einen Menschen vor sich zu haben und wenn war er zerfressen. Zerfressen von allem Bösen was in einem Menschen sein konnte. Eifersucht, Hass, Wut, Enttäuschung. Was hatte er getan, dass er Die zu einem Monster gemacht hatte? Doch was ihm am meisten Angst machte. Er reagierte nicht so wie er es erwartete. Drückte ihn immer fester gegen die Wand. Seine Luft wurde knapp. Sehr knapp. "Die.. bitte.. Daisuke.. ich .. keine Luft.." Er griff nach dem Handgelenk das sein Kragen umklammert hielt und gegen die Wand drückte. Warum konnte er nicht aufhören, wieso konnte er ihn nicht aufhalten. Shinya fing an zu strampeln. Der Luftmangel ließ ihn ausschlagen. Sein Instinkt zu Leben setzte ein. Panik machte sich breit, nur noch der Wunsch nach Luft egal wie verseucht wie dreckig. Luft war sein einziger Gedanke bis... "Stirb.. Wenn ich dich nicht haben kann, dann darf dich keiner bekommen..." Stille. Shinya starrte ihn an. Alles in ihm zerbrach. Langsam traten ihm die Tränen in die Augen und bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Das konnte nicht sein.. Er wollte nicht glauben was Die gerade gesagt hat. Er spürte wie sein Körper langsam taub wurde, sich die Kälte dieser Worte in ihn fraß. Immer mehr dieser sinnlosen Tränen flossen über seine Wangen. "Warum... sagst du das?" Er schaute seinem Gegenüber in die Augen. Dieser ließ ihn endlich los. Aber die erwünschte Luft bekam er nicht. Die's Worte schnürten alles in ihm ab und er zeigte keine Reue. Wackelig stand er auf den Beinen, starrte ihn mit seinem verschleierten Blick an. Er zitterte und krallte sich mit seinen Händen in seinen Mantel. "WARUM? Warum sagst du so was??? Bedeute ich dir so wenig, dass ich nur noch ein Besitz von dir bin das keiner sehen darf? Bin ich dir so zu wider?? Warum hasst du mich so? Wo ist mein Die hin, der sich um mich gekümmert hat und auch mal Fehler eingesehen hat!? Wo ist er??" Shinya schrie. Schrie, dass was er dachte, fühlte, wollte. "Verdammt was hab ich falsch gemacht, dass aus dir... dir dieses Monster geworden ist?? Die... ich.." Es hörte sich an wie ein Schuss aus einer Pistole. Es fühlte sich an als würde ihm der Kopf wegfliegen. Shinya taumelte zu Seite. Seine Augen weit aufgerissen, spürte er wieder die Wand im Rücken. Diesmal dankbar. Er lehnte sich dagegen, hielt seine Hand auf der brennenden Wange. //Aufgeplatzt bestimmt aufgeplatzt....// Er schaute ängstlich auf seine Hand. Kein Blut. Warum brannte es dann so? Er rutschte an der Wand hinunter. Wieder ein Blick auf Die. Dieser hatte immer noch seine Hand gehoben und schaute ihn aus stumpfen, leblosen Augen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, drehte er sich um und ging. Toshiya aß noch sein gekauftes auf bevor er sich auf den Weg machte. Seine Uhr zeigte, dass er zwar immer noch zu früh sein würde aber er kannte seinen Chef und zu früh war für diesen immer noch zu spät. Als er raus trat, schaute er auf die Straßen. Von der Sonne erleuchtet, trockneten sie langsam vom letzten Regen. Er atmete tief ein und ging weiter in Richtung Restaurant. Nach einiger Zeit bemerkte er, dass ein Mann schon zu lange hinter ihm lief. So langsam war es ihm nicht mehr geheuer und er legte an Geschwindigkeit zu. Er atmete erleichtert auf als er sah, dass dieser Mann nicht in die Straße einbog in die er gerade gegangen war. Falscher Alarm. Toshiya lächelte leicht über sich. Er war einfach zu ängstlich. Nach der nächsten Ecke wird er auch endlich im Restaurant sein. "Du!" Jemand hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. Toshiya schrie kurz auf und sprang nach vorne. Ohne darüber nachzudenken rannte er los, wurde aber von der anderen Person um der Taille gefasst und fest gehalten. Bevor der Blauhaarige auch nur ein Hilfeschrei herausbekam, wurde ihm die Hand auf den Mund gedrückt und in die nächste Seitenstraße gezerrt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)