Ein Trip ins Chaos von Tenshis (Wenn Gackt und Hyde zusammen Urlaub machen) ================================================================================ Kapitel 18: Epilog: Song of hopeless Love ----------------------------------------- Epilog: Song of hopeless Love Serie: Gackt // Hyde Autor: Ina-Tenshi Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das gleiche gilt für sonstiger Personen, die in der FF auftreten. Anmerkung von Tenhis: Letztes Kapitel, letzter Kommentar von uns.*schnief* Viel wollen wir nicht sagen, nur eine kleine Info am Rande, bevor es losgeht, und wir euch dann erstmal allein lassen. Besucht doch bitte mal unseren Weblog, nachdem ihr gelesen habt. ^^ Einige werden das, was dort drinsteht, vielleicht ganz toll finden (das hoffen wir jeden falls) Abschließende Worte könnt ihr auch in unserem Weblog lesen... Unbedingt lesen bitte!! Danke euch... ihr die dies gelesen habt. Danke für eure lieben Kommis...sie haben uns sehr unterstützt...^____^ Danke, das ihr diese Story gemocht habt... *heul * Und nun zum letzten Teil... Viel Spaß! Eure Tenshis Info: „...“ - jemand spricht ~...~ - jemand denkt etwas (...) - kleine Anmerkungen des Autors ________________________ Sonntag, 30.Juli XXXX „Verdammt“, fluchte Gackt und warf das Telefon in die Sofaecke. Er fuhr sich nervös durch sein eh schon völlig zerzaustes Haar und blickte zur Wohnzimmerdecke. „Er will einfach nicht mit mir sprechen“, seufzte Gackt und legte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. „Wo ist mein Feuerzeug?“ murmelte er, während er tastend seine Hosentaschen auf und ab fuhr, mit dem Ergebnis keines seiner praktischen Feuerzeuge vorzufinden. Genervt verdrehte er die Augen und entschied sich die Zigarette erst einmal sein zulassen. „Drei Wochen hat er sich nicht gemeldet,... drei Wochen hat er mir nicht geantwortet. Er will mich nicht hören, noch sehen, stattdessen tut er so als hätte er mich nicht gesehen und verschwindet kurzerhand in der Menschenmenge... Als hätte ich es nicht bemerkt.“ Kopfschüttelnd fuhr sein Blick zurück zum Telefon, welches hinter den weißen Sofakissen zu verschwinden drohte. „Ich sehe dich immer, Haido. Egal ob du es willst oder nicht,... ich spüre regelrecht deine Anwesenheit. Auch wenn du versuchst dich zu verstecken, ich würde dich immer finden.“ Seufzend ließ er den Kopf zurück sinken. „Siehst du,... jetzt führe ich schon Selbstgespräche.“ Ein verzweifeltes Lächeln huschte über seine Lippen, als er daran dachte, wie seltsam abweisend Hyde sich vor ein paar Tagen verhalten hatte. Natürlich hatte er es erwartet, aber das er ihn so dermaßen wie einen Fremden behandeln würde, ...das war einfach zu viel für den Jüngeren. Es war auf irgend so einer langweiligen Party. Zu viele Gäste, zu laute Musik... einfach schrecklich. Ein paar Minuten war er da gewesen, einfach nur um sich mal wieder den Leuten zu zeigen,... um zu beweisen, dass er noch existierte. Doch dann war Hyde aufgetaucht, zusammen mit Megumi. Gelächelt hatte er zwar nicht, aber er schien zufrieden zu sein. Trotzdem war da ein seltsames Gefühl, welches Gackt durchströmte, als er ihn sah, denn eine nicht definierbare Aura bestimmte den Älteren. Und das bereitete Gackt starke Sorgen. Hyde war anders. Als hätte er etwas verloren, als hätte ihn etwas verlassen. Megumi hingegen war wunderschön, sie strahlte und ihr Lächeln schien alle zu verzaubern. Dummerweise musste Gackt zugeben, dass es ihm selbst nicht anders erging. Irgendwie machte es Gackt sauer, als er mit ansehen musste, wie Hyde seine Hand um Megumis Hüfte legte und ihr einen Kuss schenkte. Eifersucht brodelte im Inneren des Jüngeren. Er wollte sowieso gehen, also war ihm die Entscheidung dazu nicht sehr schwer gefallen. Er wollte nur weg, raus aus diesen völlig verqualmten Raum, weg von diesen Menschen, die ihn grinsend ins Gesicht blickten, als würden sie wissen, was für Qualen er erlitt. Irgendwann stand er dann vor dem Ausgang,... wie er es dort hin geschafft hatte, wusste er nicht. Alles war so stumm, grau und nichts fühlte sich wirklich echt an, als würde er schon lange nicht mehr dazugehören. Ausgestoßen aus einer Welt, die ihm früher viel mehr bedeutet hatte. Doch jetzt war da einfach nichts mehr, er war allein und niemand fragte nach ihm. Er war ja auch selbst schuld. War er es nicht, der auf Distanz ging, der niemanden an sich ran lies, der sich in seinem Haus verbarrikadiert hatte, wie in einem Bunker?! Es war vorbei. Er war wie aus der Bahn geworfen, konnte seine Gefühle nicht mehr verbergen. Es war so offensichtlich woran er litt, dass er sich einfach nicht traute sich jemanden zu zeigen. Hyde stand nur wenige Meter von ihn entfernt, und doch fühlte Gackt, als würde er dicht neben ihm stehen. Er konnte hören wie er atmete, er konnte es spüren, wie er sich bewegte. Doch als sich plötzlich ihre Blicke trafen, ganz zufällig und flüchtig, da war er wieder, dieser Schmerz, der so schrecklich wütete und ihn einfach nicht in Ruhe lies. Hyde lies seinen Blick unbeteiligt weiter ziehen, bis er erneut auf dem Gesicht seiner Freundin ruhte, dann verschwand er zwischen den Menschen. Gackt wagte es nicht ihm hinterher zulaufen, zu sehr hatte ihm Hydes gefühlloser Blick geschockt. Panisch quetschte er sich zwischen die Menschen, suchte sich einen Weg nach draußen. Er brauchte frische Luft, sonst drohte ihm tatsächlich der Atem aus zubleiben. „War das wirklich mein Haido?“ flüsterte Gackt nachdenklich, während er sich mühevoll aus dem Sofa zog. „Oder war es doch nur meine panische Angst, die mir diesen Blick als Bestrafung geschenkt hatte?“ Langsam schlich er sich zum kleinen Tisch, der neben der Couch stand, fasste nach dem Feuerzeug, das darauf lag und zündete sich die Zigarette an. Und schon wieder fuhr sein Blick zum Telefon. Sollte er es noch einmal versuchen? Er wollte doch nur wissen wie es ihm ging, was er so tat. War das falsch? Durfte er sich denn keine Sorgen machen? Wahrscheinlich würde er so oder so nicht ran gehen. „Ich sollte meine Nummer ändern, damit er nicht mehr sieht, dass ich es bin, der 20 Mal am Tag anruft“, murmelte Gackt und drückte die Zigarette, an der er nur zwei Züge genommen hatte, im Aschenbecher wieder aus. „Nicht mal das Rauchen macht mehr Spaß.“ In seinen Gedanken versunken, griff er nach dem Telefon, wollte gerade die Wahlwiederholungstaste drücken, da ertönte plötzlich der Klingelton seines Handys. Genervt packte Gackt das Telefon bei Seite, murmelte ein „Wer ist das denn jetzt?“ über seine Lippen und griff in seine Hosentasche, aus dem er das Handy seufzend heraus zog. „Es ist Hyde“, flüsterte Gackt, nachdem langen Sekunden verstrichen waren und er endlich 4 einzelnen Buchstaben zu diesem Namen formen konnte. Plötzlich ergriff ihn die Panik. Er war nicht vorbereitet. Was sollte er sagen? Wie sollte er sich verhalten? Was konnte er tun, damit dieses Gespräch auch wirklich richtig verlief? Seine Hände zitterten, sein Herz klopfte wie wild. Wann war er das letzte Mal wegen eines Anrufes so in Aufruhr gewesen? Als er ein Teenager war,... lange her. Zu lange, um sich genau daran zu erinnern. Hydes Name auf dem Display schien ihm immer bedrohlicher heraus zu stechen, je länger er zögerte das Gespräch anzunehmen. Was für eine Ironie. Da versuchte er wochenlang den Kleineren zu erreichen und jetzt wo es endlich soweit war, war er zu feige sich dem zu stellen. „Ich muss!“ brummte Gackt verbissen, bevor er entschlossen auf die grüne Taste seines Handys drückte. Zuerst war es Stille, die am anderen Ende herrschte, dann ein schüchternes „Ähm...“und dann wieder Stille. ~Warum kann ich schon wieder nichts sagen.~ dachte Gackt, während er seine linke Hand zur verkrampften Faust bildete. „Gackt?..... Bist du... bist du da?“ sprach Hyde endlich, wenn auch ziemlich unsicher. Gackt konnte das Zittern in Hydes Stimme spüren. „Ja“, antwortete Gackt, nachdem er kaum die Worte seines Gesprächspartners vernommen hatte. Eine Zeit lang war Ruhe. Es war, als wüsste Hyde selbst nicht was er sagen sollte, wie er anfangen konnte, deshalb nahm Gackt seinen gesamten Mut zusammen und tat den nächsten Schritt, wenn auch auf sehr wackeligen Beinen. „Schön,... dass du anrufst... Haido... i...“, flüsterte er wohl viel zu leise, denn Hyde sprach ihm, als hätte er es nicht gehört, plötzlich ins Wort. „Ich... ich meine, wir... wir müssen uns treffen. Komm am besten... gleich heute zu mir.“ „.....“ „Und bring bitte das Videoband vom Urlaub mit.“ Gackt runzelte perplex die Stirn. Das Videoband, für das er sich die ganze Zeit über nie interessiert hatte? Er wollte es sehen? Oder wollte er, dass er es vernichtete? „Ich muss Schluss machen, Gackt. Bitte komm so schnell du kannst.“ „Haido, ich....“ mehr konnte er nicht sagen, denn schneller als er es wahrnehmen konnte, wurde am anderen Ende aufgelegt. „War das jetzt der seltsamste oder der zweit seltsamste Anruf, den ich je bekommen habe?“ Verwirrt steckte Gackt das Handy zurück in seine Hosentasche. Er war immer noch in Aufruhr, auch wenn dieses kurze Gespräch schon mehr war, als er sich die ganze Zeit über erträumt hatte. Trotzdem schmerzte ihm diese Distanz, die gerade zwischen ihnen gelegen hatte. Grübelnd schritt Gackt zum CD Regal, zog eine DVD heraus und betrachtete diese mit einen skeptischen Blick. Er selbst hatte sich den Film auch noch nicht ansehen können. Lediglich hatte er das Gefilmte auf diese DVD gebrannt, um sie sich irgendwann allein an seinem Fernseher anzusehen. Ja allein, weil er immer angenommen hatte, es würde Hyde nicht interessieren, vor allem nachdem was geschehen war. Und jetzt, drei lange Wochen später, rief der Ältere an, fragte nach diesem Film, ohne auch nur ein einziges Wort über das Wesentliche zu verlieren. Was sollte er davon halten? Vielleicht suchte Hyde ja nach einer Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Möglicherweise war dieser Film nur der berüchtigte Vorwand für ein Treffen. Das beste war wohl einfach hinzugehen, und zu sehen was passierte. Was hatte er auch für eine andere Wahl, als dieses Spiel mit zuspielen? Schließlich war für ihn diese Sache alles andere als abgeschlossen. Nein, es hatte erst begonnen. Sein Kampf, den er mit sich kämpfte, alles zu verstehen was Hyde beschäftigte, seine Probleme zu ergründen und diese zu lösen. Dies war der erste Schritt, den Hyde selbst vorgeschlagen hatte. Er wäre dumm, würde er dieses Angebot nicht annehmen wollen, würde er Hydes stillen Hilferuf nicht hören wollen. -------------------------------------- Nachdenklich stand er nun vor jener Haustür, die Hyde jeden Tag durchschritt. Jene Tür, die zu seinem Haus gehörte,... jenes Haus, das er sich mit Megumi teilte, indem er wohnte... Tag für Tag, Nacht für Nacht. Auf dem Klingelschild standen sein und Megumis Namen, schon seit so vielen Jahren. Im Garten wuchsen Blumen die Megumi gepflanzt hatte. Neben dem Haus stand ein kleiner Pavillon, in dem jedes Jahr Hydes und Megumis Geburtstage gefeiert wurden und zu dem er natürlich auch immer eingeladen war. Es war alles so wie immer, so wie er es als Freund und Besucher gewohnt war. Megumi und Hyde, das glückliche Vorzeige-Paar, welches jedoch nie in der Presse auseinander genommen worden war. Megumi, jene schöne Frau, in die sich Hyde vor langem verliebt hatte und die auch sein Herz immer wieder von neuem erwärmen lies. Jedes mal, wenn er daran dachte Hyde für sich allein haben zu wollen, schlich sich sein schlechtes Gewissen dazwischen und rief ihm ins Gedächtnis, dass ihm Megumi wie eine Schwester war. Natürlich war es ihm wichtig Megumi glücklich zu sehen, doch biss sich dieser Wunsch mit dem Drang sein eigenes Glück zu finden. Er stand in einer Sackgasse, aus der er nicht einmal mit dem Rückwärtsgang entfliehen konnte. Er konnte nichts tun, außer warten und sehen was, sich wie, entwickelte. Krampfhaft biss er sich auf die Unterlippe, während er zögerlich auf den breiten Klingelknopf drückte und darauf wartete, dass ihm die Tür geöffnet wurde. Kurze Zeit später wurde ihm dieser Wunsch auch erfüllt. Megumi öffnete lächelnd die Haustür, machte eine kleine Verbeugung und sprach. „Schön das du gekommen bist, Gakuto.“ Gackt nickte höflich zurück und rang sich ein ehrliches Lächeln auf die Lippen. „Du siehst wunderschön aus, Megumi. Ich denke, meine Blume kann da überhaupt nicht mithalten“, schmeichelte er ihr, zog die weiße Rose hinter seinen Rücken hervor und überreichte sie ihr mit einer tiefen Verbeugung. Etwas verlegen nahm Megumi das Begrüßungsgeschenk entgegen und schüttelte den Kopf. „Typisch Gackt, du Charmeur. Wenn du nicht immer mit Telefonterror nerven würdest, könnt ich dich sogar richtig lieb haben“, scherzte sie und lies Gackt eintreten. „Aber meine Anrufe zeugen doch gerade davon, wie gern ich euch habe“, konterte Gackt und nahm seine Freundin lächelnd in die Arme. „Ist gut Gackt,... las mich lieber los, sonst wird Haido noch eifersüchtig“, meinte Megumi lachend, befreite sich aus Gackts klammernden Armen und deutete auf Hyde, der am Türrahmen zum Wohnzimmer gelehnt stand und das Geschehene beobachtete. Gackts Herz begann zu klopfen, vom ersten Moment an, als er Hyde erblickt hatte. Die Arme hatte er überkreuzt, sein Blick war starr und ausdruckslos. Man hätte wirklich annehmen können, dass Hyde vom Gefühl der Eifersucht übermannt war. „Wenn du etwas von ihr willst, dann wäre es ratsam, ihr den Hof dann zu machen, wenn ich nicht in der nähe bin, Gackt.“ flüsterte Hyde und kam näher. „Wieso bist du schon da? Ich hätte viel später mit dir gerechnet.“ Gackt schüttelte den Kopf. „Du hast doch gemeint, 'so schnell wie möglich'. Es hat sich wie ein Notfall angehört, also bin ich gleich los.“ Sie standen sich gegenüber. Gackt versuchte dem Kleineren in die Augen zu blicken, dieser jedoch senkte sein Gesicht, reichte ihm nur die Hand zur Begrüßung und murmelte anklagend. „Das ist kein Notfall, Gackt.“ Der Größere hatte sehr wohl Hydes seltsamen Tonfall bemerkt, und das er ihm nicht in die Augen sehen wollte, stattdessen nur die Hand reichte... Natürlich, er wollte Megumi möglichst authentisch gegenübertreten. Ein Schauspiel, kein Scherz. Das dümmste was passieren konnte, war es, wenn er oder Gackt sich in irgendeiner Weise verraten würden. Er musste sich zusammenreißen, durfte den Älteren nicht zu oft berühren, nicht ansehen, aber vor allem musste er darauf achten, dass er nichts Falsches sagte. Ein hartes Spiel, bei dem Hyde den ersten Zug gemacht hatte. Er musste folgen und seine persönlichen Gefühle zurückstecken können. Genauso würde es die nächsten Monate aussehen. Lügen,... nichts als Lügen. Gackt nahm die ihm entgegen gestreckte Hand und schüttelte sie zaghaft. „Auf diese Weise haben wir uns noch nie begrüßt, Haido“, flüsterte Gackt. Doch statt auf eine Reaktion des Älteren zu warten, löste er die Verbindung, strich mit seiner Hand einmal über Hydes Rücken und folgte dann Megumi, die ihn freundlich ins Wohnzimmer führte. Er setzte sich auf die weinrote Couch, legte die DVD auf den Tisch und beobachtete Megumi dabei, wie sie eine perlenfarbige Vase mit seiner Rose auf den Tisch stellte. Sie sprach kein Wort, lächelte nur. Als ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen, strich sie sie sich schweigend aus dem Gesicht und als sie Gackts beobachtenden Augen bemerkte, lächelte sie ihn schüchtern an und nickte. „Diese Rose ist so wunderschön. Danke Gakuto.“ Und schon wieder dieser Stich ins Herz, dieses bittere Gefühl egoistisch zu sein. Sein schlechtes Gewissen wuchs von Sekunde zu Sekunde, je länger er Megumis zartes Wesen sah und die Angst verspürte, sie tief zu verletzten, wenn er auch nur eine Sekunde lang an seine Liebe zu Hyde dachte. Wieso? Wieso war das alles nur so schwer? So kompliziert, so ungerecht? ~Haido, ich wünschte mir, dich nicht verstehen zu können.~ Gackt seufzte verzweifelt. Er bemerkte kaum, wie sich Megumi neben ihn setzte und seine Hand nahm. „Was ist los, Gakuto? Du tust zwar so, als wäre alles in Ordnung, aber ich merke doch, das etwas nicht mit dir stimmt.“ Megumis scharfsinnigen Blick hatte er schon immer bewundert, jetzt aber schien er ihm irgendwie fehl am Platze zu sein. Was sollte er ihr denn sagen? Das er in ihren Freund verliebt sei, und sich wünschte sie hassen zu können? „Ich hab gesehen, wie du vor unserer Tür gestanden hast. Du warst so nachdenklich und hast etwas zu lange gebraucht, die Klingel zu finden...“ Gackt schüttelte den Kopf. Er wollte ihr darauf antworten, doch in dem Moment betrat Hyde das Wohnzimmer, nahm die DVD und schob sie wortlos in den DVD-Player. „Megumi wollte unbedingt den Film von Paris sehen, deshalb solltest du kommen, Gackt“, sprach Hyde, griff nach der Fernbedienung und setzte sich neben seine Freundin auf die Couch. Kein Blick, keine Reaktion, nichts hatte er Gackt geschenkt. Warum musste er ihn nur so quälen? Warum musste er sich dieser verflixt schrecklichen Situation stellen? Womit hatte er dies alles verdient? Hyde war angespannt, seine Hände zitterten, andauernd drückte er die falschen Tasten auf der Fernbedienung. Gackt bezweifelte, dass Megumi dies nicht bemerken würde. Hyde war keines Falles so stark und gefasst, wie er versuchte sich zu geben. Hatte er Angst? Angst davor, dass er ihn vor Megumi zur Rede stellen würde? Das er ihn bloßstellen könnte, aus Rache, weil er seine Gefühle nicht erwiderte? Trotz seiner Angst davor, dass alles raus kommen könnte, hatte er Megumi diesen Wunsch nicht abschlagen können. Er musste doch selbst merken, dass es so nicht funktionierte, trotzdem nahm er diese Ungewissheit auf sich,... Er musste sie einfach sehr lieben. Hyde selbst war nicht daran interessiert den Film zu schauen, das hatte er gerade unmissverständlich klargestellt. Er hatte Gackt nur darum gebeten, weil Megumi es wollte, nicht er. Dann endlich, Hyde hatte die richtige Taste gefunden. Der Film begann mit der ersten Aufnahme. Hyde atmete erleichtert aus, denn hätte es noch länger gedauert, wäre es ziemlich peinlich geworden. Er hatte mühe seine Nervosität zu verbergen. Gackts Anwesenheit machte ihn unsicher, so sehr, dass er die einfachsten Dinge nicht auf die Reihe brachte. Er hoffte einfach nur, dass Megumi es nicht bemerkte, vor allem nicht den Grund für sein seltsames Verhalten. „Was ist das denn?“ fragte Megumi, während sie interessiert zum Bildschirm starrte. Zu sehen war ein Kleider- und Schuhchaos, alles „ordentlich“ im Wohnzimmer verteilt. „Das war noch das Ferienhaus in Deutschland“, begann Hyde einfach zu erzählen. Irgendwie schien es, als wolle er sich und Megumi auf die bestmögliche Art ablenken, nicht daran denken, dass Gackt neben ihm saß und ihn ständig beobachtete. ~Wenn er so weitermachte, dann würde diese hellseherische Frau zwischen uns alles in nullkommanichts gecheckt haben~, dachte Hyde genervt. Hydes Nervosität stieg ins Unermessliche, je länger er Gackts Augen auf seiner Gestalt spürte. Warum musste er ihn so anstarren, so offensichtlich, so schamlos. „Dieses... Chaos hat...hat Gackt verursacht“, sprach er stotternd weiter, immer darauf bedacht Megumis Augen auf den Bildschirm zu fesseln, während er selbst Gackt vorwurfsvolle Blicke zu schleuderte. Er sollte damit aufhören,... einfach aufhören. War das zu viel verlangt? „Er ... er ... hat nichts unversucht gelassen, um... um mich zu ärgern.“ War dieser Satz nicht wunderbar zweideutig gesprochen? Trotzdem hatte er nichts bewirkt, oder aber Gackt hatte ihn einfach nicht verstanden. Verzweifelt lies Hyde seinen starren Blick zum Bildschirm gleiten,... er konnte nicht deuten was er sah, trotzdem arbeitete seine Zunge wie von selbst und erzählte irgendetwas, was dazu passen könnte, allein in der Hoffnung Megumi vom eigentlichen Geschehen abzulenken. Er selbst wusste nicht einmal mehr, was dort überhaupt gefilmt wurde. Einzelne Bilder,... nur Klamotten, die Küche, das Haus...die Zimmer, jede Dreckecke, jedes Spinnennetz, er selbst und das ziemlich oft und gründlich. Es war eine Kunst, dazu etwas interessantes zu erzählen,... auch wenn er selbst nicht wusste, was er da redete. Dann ein kurzer Schnitt, die nächste Szene. Anscheinend hatte Hyde jetzt selbst die Kamera in der Hand. „Du hast auch gefilmt, Haido?“ murmelte Megumi grinsend. „Ähhhh, ja... so wie's aussieht.“ Hyde runzelte die Stirn. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, gefilmt zu haben. Ja, er hatte die Kamera einmal in der Hand gehabt, nur um sie sich anzusehen, aber das er dabei auch etwas gefilmt hatte....? Angestrengt versuchte er sich daran zu erinnern, was als nächstes geschehen würde, denn ein unerwartetes schlechtes Gefühl breitete sich in ihm aus. Als Gackt auf einmal auffällig zu räuspern begann, ging ihm schließlich ein schrecklich grelles Licht auf. Er konnte nicht anders, als geschockt zum Bildschirm zu starren und nur darauf zu warten, dass ein nackter Gackt durch den Bildschirm springen würde. Man konnte sehen, wie Hyde die Kamera auf den Tisch legte, wie er zur Badezimmertür stürzte, um Gackt, der panisch um Hilfe schrie, zu befreien. Ein langer Anlauf, dann war die Tür durchbrochen. Er selbst lag auf dem nassen Boden, Gackt sprang ohne Handtuch aus dem Badezimmer und schrie immerzu irgendetwas mit Kakerlake. Dabei lief er immerzu hin und her und das genau vor der Kamera, die natürlich gerade dabei war alles aufzuzeichnen,... natürlich auch die ganze peinliche Szene danach,... einfach alles. Er verfluchte Gackt dafür, dass er sich damals so kindisch verhalten hatte und dafür, dass er es nicht rechtzeitig aus dem Film geschnitten hatte. Was Megumi wohl dachte? Er wagte es nicht ihr in die Augen zu blicken, zu sehen, wie geschockt und wütend sie sein würde. Aber Anscheinend war er der Einzige dem dies peinlich erschien, denn plötzlich fingen Megumi und Gackt an zu lachen. Das hatte er nicht erwartet, vor allem von Megumi nicht. Was sollte das? „Das sind ja tolle Aussichten, Gakuto...“, lachte sie haltlos, während sie sich Tränen von den Augen wischte. Befand er sich gerade im falschen Film, war das ein Traum? Sonst würde sich Megumi doch nie so verhalten. Sie war eher schüchtern und beim Anblick eines nackten Mannes, der nicht ihr eigener Freund war,... hatte er eigentlich nicht immer geglaubt, so etwas wäre ihr peinlich? Anscheinend wohl doch nicht. Perplex blickte Hyde in Megumis Gesicht,... wenn auch eher ungewollt, sah er wohl sehr überrascht aus. „Ach Haido, was ist denn? Ist dir das peinlich?“ fragte Megumi. Hyde verschränkte seine Arme und antwortete etwas zu barsch. „Natürlich nicht. Aber das DU das so toll findest, einen fremden Mann nackt zu sehen... das ist mir peinlich.“ „Aber Gackt ist doch kein Fremder!“ Geschockt riss Hyde die Augen auf. „Soll das etwas heißen, dass ihr zwei was miteinander habt?“ Natürlich war das nur ein Scherz. Er wusste das Megumi nicht so war. Sie liebte Hyde über alles, dafür würde er selbst seine Hand ins Feuer legen. Lächelnd winkte Megumi ab und schüttelte den Kopf. „Haido, wieso sollte ich so kurz vor unserer Hochzeit etwas mit einem anderen Mann anfangen?“ ...... Da war er! Dieser berühmte Schlag ins Gesicht,... der Schlag, der einem so große Schmerzen zufügte, dass man sich wünschte sterben zu können. Der Schlag, der alle Geräusche um einen herum verstummen lies und beängstigende Stille zurück lies. Selbst das Video schien still zustehen,... nur ein graues Bild,... lange Sekunden lang, bis das Telefon klingelte. „Ich geh ran.“, sagte Megumi, stand auf, nahm das Telefon in die Hand und verschwand in ein anderes Zimmer. Nun waren sie allein,... gerade jetzt zum schlechtesten Zeitpunkt den es geben konnte. Sie saßen sich gegenüber,... schwiegen und sahen sich an. Gackt starrte fassungslos in Hydes Augen. Ein fragender, aber zugleich auch anklagender Blick... Wieso hatte er es ihm nicht gesagt? Heirat... wieso? Wieso hatte er davon nichts gewusst? Hyde war kreidebleich geworden. Er konnte Gackts Blick nicht standhalten, erschüttert über die Art, wie Gackt es erfahren hatte, aber auch geschockt darüber, dass er ihm nun nichts sagen konnte. „Ihr wollt... heiraten?“ Schluckend stellte Gackt diese Frage. Natürlich, es war doch klar, dass diese Frage nun kommen würde, wieso also war Hyde doch so überrascht darüber? „Ich... ich wollte... nicht, dass du es... dass du es so erfährst. Es tut mir Leid“, stotterte Hyde und senkte seinen Blick noch tiefer. Wie hatte er sich das eigentlich vorgestellt? Hatte er wirklich angenommen, dass er diesen Nachmittag überstehen könne, ohne das irgendwann diese Information gefallen wäre? Er hatte Megumi schließlich nicht gesagt, dass er Gackt noch nicht darüber informiert hatte. Er war so dumm,... so ein Idiot. „Wann?“ fragte Gackt, während er sich von der Couch erhob. „Im Dezember“, flüsterte Hyde. Wie sehr er sich doch für seine Feigheit schämte. Eine ganze Woche war er mit Gackt zusammen gewesen und nie hatte er den Mut gehabt, es ihm zusagen. Anfangs wusste er selbst nicht, wieso er es nicht konnte, jedoch als er merkte wie sich seine Gefühle zu dem Jüngeren änderten,... als er begann Gefühle der Liebe zu entwickeln, da war es ihm klar geworden, ...warum er es ihm nicht sagen konnte,... nicht sagen 'wollte'. Trotzdem, er hätte es tun sollen,... damals, als es noch nicht zu spät war, als es noch nicht so schmerzvoll geworden wäre,... bevor Gackt ihm die Liebe gestanden hatte. Ja, das wäre weitaus klüger gewesen, stattdessen war er so dumm gewesen und hatte angenommen, Gackt würde nur Freundschaft empfinden. Trotz zahlloser Andeutungen, war er immer noch davon überzeugt gewesen. Er wollte es so sehen, damit es ihm später leichter gefallen wäre. Jedoch dieser Augenblick, als sie sich geküsst hatten, hat alles verändert. Wie hätte er es ihm nun sagen können, jetzt da er definitiv wusste, dass Gackt ihn liebte, nun da er selbst spürte, dass er diese Liebe zu ihm erwiderte. Wie? „Aha...“, gab Gackt abwesend von sich, während er langsam zur Tür trat. Überrascht blickte Hyde auf und sah ihm hinterher. „Wo willst du hin?“ Gackt schüttelte den Kopf, nahm seine Schuhe, die er, als er gekommen war, ordentlich neben der Haustür abgestellt hatte. „Ich muss gehen. Ihr könnt den Film auch ohne mich weiter gucken. Sag Megumi, dass es mir Leid tut schon gegangen zu sein.“ Aufgeregt stürzte Hyde aus dem Wohnzimmer in den Flur. Er wollte ihn aufhalten, daran hindern jetzt zu gehen, wusste jedoch nicht, wie er ihn dazu bringen sollte. Er konnte gut verstehen, wie Gackt sich nun fühlen musste. „Aber... Gackt...bitte warte“, flehte er, während er reflexartig nach dessen Hand griff und sie festhielt. Dies hatte Gackt überrascht, vor allem der feste Druck, den Hyde auf seine Finger ausübte, als wolle er sie nicht vorher freigeben, ehe er ihm nicht zugehört hätte. „Gackt, bleib hier, bitte“, flüsterte der Kleinere verzweifelt. „Ist schon gut, Hyde... ich verstehe es schon!“ antwortete Gackt und nickte. „Du verstehst überhaupt nichts.“ Hyde schüttelte den Kopf. Verbissen presste er seine Lippen aufeinander. „Nein Haido, ich hab es wirklich kapiert. Die Hochzeit, das war es, was du mir nicht sagen wolltest. Die ganze Zeit über hast du nicht den Mut gehabt, es mir zu sagen... aber wieso? Wieso, wenn du doch nichts von meinen Gefühlen gewusst hast?“ „Gackt, diese verdammte Hochzeit hat doch gar nichts damit zu tun“, dementierte Hyde eisern, lies Gackts Hand los und schlang seine Arme schützend vor den eigenen Körper. Enttäuscht blickte Gackt auf Hydes Gestalt, den Kopf gesenkt, die Arme trotzig abwehrend um sich geschlungen. Wollte er nun mit ihm reden oder den eingeschnappten Jungen spielen? Was sollte das? Ein bitterer Seufzer entfuhr Gackts Lippen. Bitter, weil er so enttäuscht über Hydes langes Schweigen war, verletzt, weil der Ältere damit schon wieder bewiesen hatte, dass Gackt nicht zu den Menschen gehörte, die sein Vertrauen verdient hatten. Ein ironisches Lächeln stahl sich auf die Lippen des Jüngeren. „Weißt du,... langsam hab ich das selbe Gefühl, denn eigentlich sollte sich der Bräutigam überglücklich fühlen bald eine so wundervolle Frau heiraten zu dürfen,... aber du...“ „...“ Gackt war nicht überrascht darüber, dass Hyde schwieg.. So war es ja auch schon die ganze Zeit über gewesen. Ständig hatte er Ausflüchte gefunden oder das Gespräch beendet, sobald es brenzlig wurde. „Du hast gesagt, Zuhause würdest du mit mir über das, was dich bedrückt reden,... ist dieser Zeitpunkt nicht nun langsam gekommen? Wenn es nicht die Hochzeit ist, was ist es dann?“ fragte Gackt. Wenigstens darauf hatte er eine Antwort erwartet, aber auch diese wurde ihm einfach nicht geschenkt. „Liebst du Megumi?“ Umsonst hatte er sich zu dieser alles beantwortenden Frage durchgerungen. Hyde schwieg, nicht die kleinste Regung war in seinem Gesicht zu deuten, nicht der leiseste Ton wollte über seine Lippen kommen. „Was soll das Haido? Sprich endlich Klartext!“ Kopfschüttelnd machte Gackt kehrt. Dieses Mal machte Hyde nicht einmal den Versuch ihn zurückzuhalten. Er blickte ihn nur ungläubig hinterher und schüttelte ebenfalls den Kopf. Er konnte ihn nicht halten, ohne das Gespräch vertiefen zu müssen. Er konnte Gackt nicht weiterhin in die Augen sehen, ohne ihm die Wahrheit zu sagen. Es schmerzte ihn, Gackt so gehen zu lassen, aber er konnte einfach nicht anders handeln. Damals am Flughafen konnte er es nicht, genauso wie er jetzt nicht in der Lage dazu war. Es hatte sich nichts geändert, alles war noch genauso hoffnungslos wie vor drei Wochen. Er sah schweigend zu, wie Gackt zur Haustür schritt, die Hand auf den Türknauf legte und sie hinunter drückte. Gackt hielt inne, nachdem er den ersten Schritt nach draußen getan hatte. Sie hatten es gar nicht gemerkt, aber die wohltuend warme Sonne hatte sich während der kurzen Stunde, hinter dicken grauen Wolken versteckt. Statt Sonnenschein herrschte dunkles Regenwetter, welches Gackts Stimmung nur noch tiefer sinken lies. Nun stand er dort am Ausgang und tat nichts, blickte nur auf die unzählig winzigen Pfützen auf dem Boden, die seine niedergeschlagene Gestalt wiederspiegelten. Hyde schwieg weiterhin, obwohl ihm der Schmerz, der in seiner Brust lag, befahl jetzt einzuschränken, nicht noch einmal diesen Fehler zu begehen und ihn schon wieder so gehen zu lassen. Worte lagen ihm auf seiner Zunge. Worte, die er sich nicht getraute auszusprechen, die jedoch so einfach in ihrer Bedeutung waren. Sein Verstand jedoch verbot es ihm dies zu tun, und schon wieder hatte der Kopf über das Herz gewonnen. „Ach ja, ich wollte mich noch dafür entschuldigen, dich mit meinen dummen Gefühlen belästigt zu haben. Hätte ich natürlich früher gewusst, dass du bald heiratest, dann wäre ich mit Sicherheit nie auf diese blöde Idee gekommen, mich in dich zu verleiben. Vergiss einfach alles was in den letzten Wochen passiert ist,... das ist wohl das Beste!“ und damit hatte Gackt wohl genau den richtigen Nerv getroffen. Plötzlich stürmte Hyde aus dem Haus. Mit seinen nackten Füßen stellte er sich vor Gackt und sah ihn ernst an. „Was soll das? Wie kannst du sagen, das ich alles vergessen soll? Ich werde niemals auch nur eine Sekunde vergessen. Warum willst du mir nicht zuhören, Gackt?“ „Ich soll dir zuhören, aber du willst ja nicht mit mir reden, wie soll das funktionieren? Und was bitte gibt es da überhaupt noch zu sagen? Sie liebt dich, du liebst sie,... für mich ist da kein Platz.“ Er wollte sich an Hyde vorbei stehlen, einfach gehen, da er keinen Sinn mehr in diesem Gespräch sah,... dazu kam er aber nicht, da er von Hyde mit einem eher unsanften Griff daran gehindert wurde. „Nein Gackt, bitte geh nicht,... es tut mir leid“, flehte Hyde. „Und warum hast du es mir dann nicht gesagt? Warum, Hyde?“ Das war es doch. Er wollte doch nur wissen, warum er ihn nichts von der Hochzeit erzählt hatte. So eine einfache Frage, so unkompliziert. Er fragte ja noch nicht einmal nach Gefühlen. Trotzdem... „Ich weiß es nicht Gackt,... ich weiß es einfach nicht. Aber glaubst du etwa, dass es anders gekommen wäre? Glaubst du, wir wären uns dann nicht so nah gekommen?“ Schweigen war Gackts Antwort. Nun war er es, der seinen Blick senkte und schwieg. „Hättest du mich dann nie in den Arm genommen? Hättest du dann nie versucht mich zu trösten? Hättest du dann gedacht, dass die Hochzeit der Grund für meine Tränen wären? Wärst du mir mit anderen Worten und Gefühlen gegenübergetreten? Hättest du mir andere Blicke geschenkt und..... hättest du mich dann nicht...geküsst?“ Hydes Worte, die so aufrichtig waren erstaunten den Jüngeren. Ein unbeschreiblicher Glanz lag in den dunkelbraunen Augen des Kleineren, während seine Lippen leicht zitterten. Kaltes Regenwasser umspielten die nackten Füße des Älteren, trotzdem blieb er ohne zu murren stehen und wartete auf eine Antwort seines Gegenüber. Dieser kämpfte dagegen an etwas zu tun, was nun wirklich das dümmste wäre, was man in seiner Situation versauen könnte. Einfach seinem Herzen nachzugeben, den geliebten Menschen in die Arme zu schließen und ihn vor den Regen zu schützen, stattdessen hob er sein Gesicht und blickte in das von Hyde. „Nein,... ich hätte dich auch dann geküsst, weil ich dich auch dann geliebt hätte.“ In seiner Erwartung bestätigt, nickte Hyde zaghaft. Er hatte keine Zweifel das Gackts Liebe aufrichtig und echt war. Er spürte sie, mit jedem Wort, welches seine Lippen verließ, mit jedem Blick der ihn zu verschlingen drohte. „Aber du hast es mir nicht gesagt, Haido.... du hast es nicht.“ Ja das stimmte, er hatte es ihm nicht gesagt. Er hatte ihm nie die Chance gegeben diese Entscheidung zu fällen. Verzweifelt suchte Hyde nach den richtigen Worten. Was sollte er ihm sagen? Das er diese Hochzeit eigentlich gar nicht wollte? Das er noch unschlüssig war, dass er es ihm deshalb nicht sagen konnte, vor allem aber, da er selbst seine eigenen Gefühle nicht richtig deuten konnte? Das er glaubte ihn zu lieben, aber Megumi nicht verletzten möchte? Was ? Was sollte er sagen? „Du trägst sie nicht“, murmelte Gackt auf einmal, während er Hyde erneut in die Augen blickte. „Was?“ erwiderte Hyde erschüttert auf diese undeutliche Anklage. „Du trägst die Kette nicht“, verdeutlichte Gackt, trat näher auf den Kleineren zu und fuhr mit seinem Finger Hydes Hals entlang,... genau dort wo vor einigen Wochen noch die Kette und ihr Anhänger ruhten. Dann nahm Gackt seine eigene Kette und zog den Anhänger hervor. „Diese hier,... erinnerst du dich?“ Hyde schwieg. Es fiel ihm schwer dem Anhänger, den ihn Gackt vor die Nase hielt einen aufrichtigen Blick zu schenken. Er wusste sehr wohl welche Kette er gemeint hatte und ja, er trug sie nicht. Er trug sie nicht um den Hals, er trug sie nicht in der Öffentlichkeit. Wahrscheinlich um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Es hätte mit Sicherheit nicht lange gedauert und irgend so ein Reporter oder aber auch ein aufmerksamer Fan hätte bemerkt, dass sie ein und die selbe Kette trugen,... auf einmal, ganz plötzlich. Es hätte Spekulationen, irgendwelches dummes Gerede und Gerüchte gegeben. Das wollte er nicht riskieren, so sehr er auch an dem schönen Stück hing. Hyde senkte seinen Blick, sah zu Boden. Er wollte Gackts enttäuschte Miene nicht erblicken müssen. Es war wie eine Flucht und er schämte sich dafür. Er schwieg, weil er nicht wusste, wie er sich dafür entschuldigen könnte. Als Gackt bemerkte, dass Hyde keine Anstalten machen würde, darauf Antwort zu geben, stattdessen nur schwieg, steckte er die Kette wieder unter sein Hemd und nickte mit dem Kopf. „Ok, Hyde... ich verstehe.“ 'Keine Antwort war auch eine Antwort.' So interpretierte er Hydes eisernes Schweigen. „Wenigstens trägst du das Armband....“ Erschrocken fuhr Hydes Kopf wieder nach oben. Flehentlich blickte er in Gackts Gesicht, welches sich gerade entfernen wollte. „Gackt, bitte geh noch nicht...“ Gackt schüttelte den Kopf und seufzte. „Hyde, ich möchte dir keine Vorwürfe machen, aber weißt du eigentlich wie schwer mir das alles fällt? Gott, wie einfach wäre alles, wenn ich Megumi hassen könnte, aber es geht nicht. Es geht einfach nicht, wie sehr ich mich auch bemühe... Sie ist für mich wie eine Schwester, ich mag sie und wünsche ihr alles Glück dieser Welt. Was wäre ich für ein gefühlloser Mensch, würde ich ernsthaft versuchen ihr den zukünftigen Mann wegzunehmen, würde ich nur daran denken, mit dir zusammen zu sein, würde ich dich noch einmal vor einer Entscheidung stellen. Das kann ich nicht mehr. Ich gebe auf, Haido.“ Er machte eine kurze Pause, blickte dann in Hydes Augen, die aufmerksam jede Regung des Gegenüber verfolgten. „Trotzdem kann ich nicht aufhören dich zu lieben. Dieses Gefühl in mir ist so stark, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen kann. Vielleicht wird mir Megumi eines Tages egal werden und ich werde versuchen um dich zu kämpfen. Das muss dir klar sein, wenn du weiterhin versuchen willst zu mir Kontakt aufzunehmen, sei es auch nur beruflich.“ „Ich weiß Gackt.“ Mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen nickte Hyde zustimmend. Niemals würde er Gackt etwas vorschreiben können, vor allem nicht, was Gefühle und ihre Folgen anging. Er war darauf vorbereitet. Gackt würde nie so einfach aufgeben, dies war dem Älteren schon an jenen Abend bewusst geworden. Er wusste es und er würde lernen müssen damit umzugehen, auch wenn er selbst nie darauf eingehen durfte. Auch wenn er nie seinen wahren Gefühlen nachgeben durfte. Er wollte ihn nicht verlieren, nicht seine Nähe missen, deshalb war er dazu gezwungen dieses Risiko einzugehen. Gackt war überrascht über Hydes stilles Einverständnis. Ein Lächeln statt Wut,... hatte dieses Treffen letztendlich doch etwas Gutes gebracht? Doch wie sollte er selbst nun handeln? Dunkelbraunes Glitzern lag in den Augen des Älteren,... Gackt war wie von ihnen gefesselt, konnte sich ihren Zauber nicht entziehen. Obwohl das Gespräch beendet war und es ratsam war nun zu gehen, fühlte er sich wie in einen allumfassenden Käfig gefangen. Den leichten Regen spürte er kaum, er war eher wie heilender Balsam, der seinen Körper reinigte. Langsam fuhr Gackts Hand hinauf zu Hydes Gesicht, dessen Augen ihn immer noch fast erwartungsvoll anlächelten. Seine Finger ruhten nur Zentimeter über der blassen Haut des Kleineren. Er wollte ihn nicht berühren, wollte es sich nur vorstellen. Er bemerkte Hydes verwunderten Blick, trotzdem unternahm er nichts abwehrendes, hinderte den Jüngeren nicht daran, sich seinem Gesicht zu nähern, seine Lippen gefährlich nahe seinem rechtem Ohr zu führen. „Entschuldige“, hauchte Gackt unter fast erstickender Stimme. „Wofür denn?“ flüsterte Hyde. Auch seine Stimme war ein reines Beben geworden. Gackt war ihm so nah, obwohl sie sich nicht berührten. Er spürte ihn, auch wenn seine Finger nicht auf, sondern über seinem Gesicht ruhten. Er fühlte nur Gackts vibrierenden Atem an seinem Ohr, trotzdem war diese Nähe intimer als alles andere, was er jemals spüren durfte. „Dafür...“, sprach Gackt und fuhr quälend langsam mit seinem Lippen über Hydes Gesicht. Immer noch hatte er ihn nicht berührt, sein Mund jedoch hatte endlich sein Ziel erreicht und ruhte nun über den geschlossenen Lippen des Älteren, die irritiert zu zucken begannen. Dann versiegelte er diese Lippen mit den seinen, stellte eine Verbindung zwischen ihnen her, die sinnlicher nicht hätte sein können. Er hörte Hydes leises Seufzen,... sah, wie sich seine Lider unmerklich senkten und sich diesem zarten Gefühl hingaben. Nur die Haut ihrer Lippen war es, die sich berührten, die sich innig umarmten und für wenige Sekunden eins waren. Hyde wusste, dass er nicht imstande war Gackt diesen Kuss zu verwehren. Es war nicht nur, dass er sich schuldig fühlte, nein er wollte diese Verbindung genauso wie Gackt sie wollte. Es war nur der Hauch einer intimen Verbindung, trotzdem war sie so intensiv, dass es beiden merklich schwer viel, sie zu lösen. Ihre Lippen trennten sich, kurz nachdem sie sich getroffen hatten,... auch wenn es für beide mehr war, als nur ein zarter Kuss. „Danke“, flüsterte Gackt und lächelte, während er beobachtete wie Hyde langsam seine Augen öffnete. Hyde schenkte ihm ein stummes Nicken und erwiderte ein leichtes Lächeln. Sie verabschiedeten sich mit bloßen Blicken, die aber mehr sagten, als es Worte jemals tun könnten. Als Gackt schließlich hinter der großen Gartentür verschwand und Hyde allein im Regen stand, kam Megumi heran geeilt. Merklich aufgeregt, da sie sich nicht erklären konnte, warum ihr Geliebter barfuß im Regen stand. „Haido... was machst du denn da?“ schrie sie und kam mit ihren rot weiß gestreiften Regenschirm heran. Sofort schenkte sie ihm Schutz vor dem Regen und sah ihn besorgt in die Augen. „Was ist los, Haido?“ Dieser schüttelte lächelnd mit dem Kopf und seufzte. „Nichts, Megumi. Mir geht es sehr gut“, beruhigte er seine Freundin, schenkte ihr einen leichten Kuss auf die Wange und nickte. „Warum bist du hier draußen? Und wo ist Gackt?“ fragte sie. Ihre Verwunderung konnte man ihr regelrecht vom Gesicht ablesen, was ja auch kein Wunder war. „Er ist leider verhindert und lässt sich bei dir entschuldigen, nicht länger Zeit gehabt zu haben.“ „War es ihm doch peinlich, dass ich ihn nackt gesehen habe?“ wollte Megumi wissen, während sie Hyde regelrecht ins Haus zerren musste. Hyde schüttelte mit dem Kopf. Megumi schloss hinter sich die Tür, stellte den Regenschirm im Flur ab und blickte irritiert in Hydes Gesicht. „Du bist irgendwie komisch, schon den ganzen Tag. Wirst du krank?“ Besorgt legte sie ihre flache Hand auf Hydes nasse Stirn, schüttelte daraufhin den Kopf, als sie bemerkte, dass er normale Temperatur hatte. „Ich geh dir ein Handtuch und trockene Sachen holen.“ Schon war sie verschwunden und ließ Hyde, der immer noch regungslos im Flur stand, stehen. Dieser sah auf seine nackten Füße hinab, die inzwischen rot angelaufen waren. Er sah immer noch Gackt vor sich stehen, wie er sich ihm genähert hatte und seine Lippen mit den seinen versiegelt hatte. Er spürte sie noch,... er spürte diese Sanftheit, die seine Lippen umschlossen hatten, als wäre es erst vor einer Sekunde geschehen. „Ja, mir geht es sehr gut...“, murmelte Hyde, nachdem er sanft seine Finger über die Lippen gleiten lies. ------------------------------------------------------------------------------ Drohbriefe, Briefbomben oder sonst irgendeine Art gefährliche Post wäre völlig zwecklos, denn....*grins*... ihr wisst ja nicht wo unser Haus wohnt. Jedenfalls die meisten von euch... *drop * Wir danken euch, das ihr bis zum Schluss durchgehalten habt. *knuddel * DANKE!!! Eure Tenshi ^_________^ *winki * --------------------- PS: Weiter geht es in der Fortsetzung "A Song of hopeless Love"!! Schaut einfach bei unseren Fanfictions nach ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)