Kokoro no negai von Raiku (Virgin of conviction (Seto x Joey)) ================================================================================ Kapitel 1: Part 1 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 1/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Betaleserin: Eiko-salia (dankö) Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Mal wieder eine neue fic von mir ^_^ Ich hoffe sie gefällt euch, ist schon ziemlich lange in meinem Kopf X_x aber bin nie zu gekommen anzufangen. Die Caps hiervon werden in etwa 1 Verdana 8 Seite länger als bei meinen anderen fics ^.~ Ich versuchs jedenfalls XD" Laut wurden die Passagiere durch die Lautsprecher gebeten endlich einzuchecken, gelegentlich vernahm man die Ankündigung eines ankommenden Flugzeugs, oder es wurde einfach jemand zum Schalter gebeten. Kindergekreische hallte durch die große Hallen, während Mütter und Väter versuchten ihre Sprösslinge wieder zu beruhigen, was jedoch gar nicht so einfach zu sein schien. Die Sitze in den Warteräumen waren überfüllt von wartenden Leuten die endlich los fliegen wollten und von denen, die auf Geschäftspartner, Freunde oder Familienangehörige warteten. Das gedämpfte Getöse hinter dem dicken Glas kündigte das erneute Ankommen eines Flugzeugs an, das soeben die Landestrecke passiert hatte. Augenblicklich wurde die Gangway ausgefahren und somit war die Verbindung zwischen dem Flugzeug und dem Flughafengebäude hergestellt. Ein letztes, gekünsteltes Lächeln von den Stewardessen und Stewards ertragend, rafften sich die Leute auf und standen wenig später schon in der Vorhalle, in der die Gepäckstücke der Passagiere auf einem Laufband auf ihre Besitzer wartete. Ein-zwei Runden des schwarzen Fließbandes später war dieses bereits von seiner Last befreit worden und lag nun wieder still an seinem Platz wo es auf neue Koffer und Taschen wartete, die sicherlich auch bald kommen würden, denn schon setzte das nächste Flugzeug auf der Landebahn an und das würde nicht das letzte für diesen Tag sein. Die ersten Leute traten durch den Ausgang der Vorräume, nachdem sie die Sicherheitsvorkehrungen hinter sich gelassen hatten, die regulären Flughafenhalle, in der sich Wartenden bereits versammelt hatten. Freudig wurde sich in die Arme gefallen, es wurden die Hände geschüttelt oder Küsse ausgetauscht. So betrat auch ein junger Mann die Halle, der gerade dabei war sich die Sonnenbrille, die auf seinen Kopf geschoben, die braunen Haare davor bewahrte ihm in die Augen zu fallen, zurechtzurücken. Langsam ließ er das Handgepäck, in dem nur das Nötigste verstaut war, auf den Boden sinken und sah sich neugierig um, auch wenn man es ihm nicht ansah, er hatte diese Stadt vermisst. Leise seufzend zog er sein Handy hervor und wollte seinen Chauffeur rufen, der am vorigen Tag, genauso wie die Sachen die er während seiner Abwesendheit mitgenommen hatte, angekommen war. Sie waren einen Flug früher gekommen, da er früher als geplant das Projekt beendet hatte. Langsam glitt der Blick der blauen Augen über die Masse an Menschen, bis sie plötzlich an einer Person hängen blieben, die einige Meter vom Brünetten entfernt stand. Sie wand ihm nur das Profil zu, doch das reichte schon aus um die Aufmerksamkeit des Brünetten zu erwecken. Interessiert musterte er den wohl etwas Kleineren. Eine Jeansjacke verdeckte teilweise das eher eng anliegende, rote Shirt, die langen Beine steckten in einer dunklen Jeans. Die schwarzen Haare standen leicht chaotisch zu allen möglichen Seiten ab, während die Augen von einer Sonnenbrille verdeckt wurden. Der Fremde schien die Musterung gar nicht mitzubekommen, zu konzentriert starrte er auf die Anzeigetafel, die anzeigte, wann denn die nächsten Flüge starteten und ankamen. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Kleineren, der sich langsam umdrehte und in die Richtung sah, aus der der Braunhaarige gekommen war. Seto zog leicht eine der Augenbrauen in die Höhe, irgendwie kam ihm diese Person bekannt vor... aber woher kannte er sie? Länger darüber nachdenken konnte er jedoch nicht, da der Schwarzhaarige sich, mit breiter werdendem Grinsen, in seine Richtung bewegte. >Was ist denn jetzt?< Hätte der Blauäugige seine Gesichtsmuskeln und seine Selbstbeherrschung nicht so unter Kontrolle, so hätte man vielleicht den perplexen Ausdruck gesehen. Der Brünette blieb einfach stehen und sah mit an, wie sich der Schwarzhaarige immer weiter näherte, bis... er sich leicht an ihm vorbei schob. Nun drehte sich auch der Brünette um, irgendwie interessierte es ihn schon, wen der Schwarzhaarige nun erwartet hatte. Dieser stand derweil vor einem Brünetten Mädchen, die Sonnenbrille hatte er auf seinen Kopf geschoben. Aber irgendwie schien Seto auch das Mädchen nicht fremd, irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen... die Frage war nur wo... Er hatte in seinem eigentlich noch recht kurzen Leben schon so viele unterschiedliche Menschen gesehen, wie sollte er sich dann an alle erinnern können? Ein Zupfen an seinem Ärmel, riss den Blauäugigen aus seinen Gedanken, langsam blickte er ein wenig herunter und erkannte die Person als Mokuba. Sein Bruder war nach der Landung noch zu einem der kleinen Läden des Flughafens gegangen um sich etwas zu trinken zu holen. Anscheinend hatte er dies auch getan, da er nebenbei am Strohhalm eines Trinkpäckchens saugte. "Wie lange dauert es noch?" Fragend sahen die graublauen Augen zu dem Brünetten, der ihn für einen Moment verständnislos ansah, bis es bei Seto schließlich Klick machte und er auf das Handy in seiner Hand sah. >Ich habe ja noch gar nicht angerufen... das hab ich total vergessen... und so etwas passiert gerade mit.< "Ich bin noch nicht dazu gekommen." Mokuba legte den Kopf leicht schief und zog eine Augenbraue hoch, während er sich fragte, was sein Bruder wohl die ganze Zeit gemacht hatte. Schnell leerte er sein Getränk und ging einige Schritte weiter, um die Verpackung in den Mülleimer zu schmeißen, als er schließlich wieder aufsah stutzte er. "Serenity?" Verwundert sah er zu der der Brünetten, die sich mit dem Schwarzhaarigen, den Seto einige Minuten vorher beobachtet hatte, angeregt unterhielt. Angesprochene hielt in ihrer wilden Gestikulierung inne und sah zu Mokuba, ihr Gesprächspartner ebenfalls. Nun war der Blaugrauäugige wirklich sprachlos, das konnte doch nicht... "Hm... Kann es sein, dass du dir in der Zeit, in der wir weg waren die Haare gefärbt hast..." Leicht perplex sah Seto währenddessen zu seinem kleinen Bruder und fragte sich, woher er das Mädchen kannte und was meinte er mit Haare gefärbt? Dass sich der Schwarzhaarige, den er beobachtet hatte, umgedreht hatte, hatte er noch gar nicht bemerkt. "..Joey?", beendete der Kleinste schließlich seinen Satz und sah den anderen Schwarzhaarigen an. Die Augen des Blauäugigen weiteten sich leicht, hatte Mokuba eben wirklich Joey gesagt? Etwa... Joey Wheeler? "Mokuba... ja das hab ich, ist aber schon länger her." Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des ehemalig Blonden. "Grad erst zurück gekommen?" Nun wurde der Braunäugige auch auf den jungen Firmenpräsident aufmerksam. "Kaiba, du bist ja auch da, hab dich gar nicht bemerkt." Angesprochener zuckte leicht mit einer Augenbraue, Joey war vorhin so nahe gekommen und hatte ihn quasi direkt angesehen und ihn trotzdem nicht bemerkt? Der Brünette gab nur einen bestätigenden Laut von sich, so lange war er auch nicht weg gewesen, als dass er nicht mehr erkennbar war... andererseits hatte er den nun Schwarzhaarigen auch nicht erkannt. >Aber das war was Anderes... er hat eine neue Haarfarbe auch wenn seine Haare immer noch so chaotisch aussehen.< Ein kaum merkliches Nicken unterstrich die Gedanken des Brünetten, das von keinem wirklich wahrgenommen wurde. Ein plötzliches Klingeln unterbrach seine Gedankengänge. Etwas umständlich fummelte der Braunäugige sein Handy aus der Jeansjackentasche und drückte die Annahmetaste. "Hallo? ... hm... ja." Joeys Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, als er sich etwas wegdrehte und sein anderes Ohr mit einer Hand zuhielt um besser hören zu können. "Nein, das geht nicht, meine Schwester ist gerade angekommen.... Ja wir sehen uns Montag, bye." Der Schwarzhaarige seufzte leise und ließ das Handy schließlich wieder in seiner Tasche verschwinden. "Serenity, wir müssen dann auch mal langsam los." Auffordernd sah der Braunäugige seine kleine Schwester an und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. "Wir sehen uns bestimmt Montag oder Kaiba? Du gehst doch wieder auf unsere Schule?" Fragend blickten braune Augen den Brünetten an und überraschten den jungen Firmenpräsidenten, seit wann war der Schwarzhaarige so handzahm? Auch hatte sich der Ausdruck in dessen Augen verändert, doch ob dies gut oder schlecht war, war eine andere Sache. Ein kurzes Nicken war die Antwort Setos, kurz bevor sich Joey die Tasche seiner Schwester schnappte und sich langsam auf den Weg zum Ausgang machte. Nebenbei hatte die Braunhaarige erneut begonnen den ehemals Blonden mit irgendwelchen Erzählungen zuzutexten. Einen Moment starrten die blauen Augen noch hinter den Beiden her, bis deren Besitzer leicht den Kopf schüttelte und sich fragte, was sich wohl sonst noch geändert hatte, seit er weg war. Seufzend wählte er die Schnellwahltaste, die seinem Chauffeur bescheid gab, dass er sie abholen solle. Einige Tage waren vergangen, seit Seto wieder zu Hause war und versuchte sich wieder einzuleben. Alles war wie vor seiner Abreise... jedoch war es trotzdem ein wenig ungewohnt, da der Brünette mit seinem kleinen Bruder in der Zeit, in der sie in Amerika waren, in einer Wohnung, auch wenn diese riesig gewesen war, gelebt hatte. Die Umstellung nun wieder in einer Villa zu wohnen, die zahlreiche Zimmer besaß, war dementsprechend groß. Mit verschränkten Armen saß der Brünette in seiner Limousine, da die letzten Tage aus einem Feiertag und einem Wochenende bestanden, war dies der erste Tag, an dem er wieder zur Schule ging. Alles war schon abgesprochen, er würde sogar in dieselbe Klasse kommen wie zuvor. Mit einem leisen Quietschen hielt der Wagen vor dem Schulgebäude. Einige Sekunden später wurde auch schon die Tür geöffnet. Seufzend verließ der Blauäugige die schwarze Limousine und sah sich um...Von Außen sah es jedenfalls noch wie vor einem Jahr aus. Langsam setzte er die ersten Schritte auf den Schulhof, hatte durch seine langen Beine jedoch schnell den Eingang zum Gebäude erreicht und betrag dies. Es war noch sehr früh, deshalb begegnete der Brünette niemandem auf den Fluren. Ohne zu zögern öffnete er die Tür des Klassenzimmers, doch da offenbarte sich auch schon das erste Problem... wo sollte er eigentlich sitzen? Es war noch niemand da, also konnte ihm auch kein Schüler sagen, welche Plätze mittlerweile belegt und welche frei waren. Leicht die Augen verdrehend setzte sich Seto einfach auf seinen alten Platz, wenn dieser mittlerweile von jemandem anderes benutzt wurde, dann sollte diese Person es ihm halt sagen, aber ob er sich dann woanders hinsetzen würde, war eine andere Sache. Wahrscheinlich würde eh niemand ein Wort verlieren, bestimmt hatten die Schüler seiner Klasse noch immer dieselbe Angst vor ihm wie damals. So eine Zweierbank für eine einzelne Person war schon etwas praktisches, man hatte viel mehr Platz. Die anderen quetschten sich meist schon und stapelten ihre Schulbücher und Hefte schon fast bis zur Decke des Klassenzimmers, da sie sonst nicht mehr genug Platz hätten. Wieder einmal war der Braunhaarige froh, dass niemand neben ihm sitzen wollen würde und er genug Platz hatte um sich ein wenig zu entfalten. Leise wurde die Tür des Raumes geöffnet und die ersten Schüler betraten die Klasse. Sie schauten den Blauäugigen zwar überrascht an, sagten jedoch nichts, sondern verkrochen sich nur auf ihre Plätze, die sich bisher alle recht weit vom Brünetten befanden. Leicht schmunzelnd schüttelte dieser den Kopf und lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück, IN der Schule hatte sich wohl auch nicht viel verändert. Immer mehr Schüler betraten den Klassenraum und alle reagierten wie die Erstankömmlinge nach Seto und noch immer hatte niemand Besitzansprüche für den Platz, auf dem der Brünette saß, geäußert. Wenige Stühle waren noch unbesetzt und es waren nur noch fünf Minuten bis zum Anfang des Unterrichts. Erneut öffnete sich die Tür, diesmal steckte ein buntes Wuschelwerk an Haaren seinen Kopf durch die Tür, dass Seto recht schnell als Yugis identifizierte. Der Kleine, im wahrsten Sinne des Wortes, war in dem Jahr kaum gewachsen, vielleicht ein oder zwei Zentimeter, mehr nicht. Endlich betrag der Violettäugige den Raum, dicht gefolgt von Tristan, Bakura und... Joey? War der Braunäugige aus dem Bett gefallen oder wie? Leicht perplex, auch wenn man es ihm nicht ansah, beobachtete der Brünette die Neuankömmlinge. Tristan und Yugi ließen sich auf die Stühle der Zweierbank hinter Seto fallen, doch der nun Schwarzhaarige blieb vor dem Braunhaarigen stehen. "Rück mal Kaiba, du sitzt auf meinem Platz." "Und wenn ich nicht rutschen will?" Herausfordernd zog der Blauäugige eine Augenbraue hoch, mal sehen ob der Kleinere noch immer auf seine Provokationen hineinfiel, am Flughafen hatte er dies ja nicht testen können. Joey atmete jedoch nur tief durch, seufzte schließlich leise auf und umrundete den Tisch einmal, um sich schließlich auf den Stuhl neben Setos hinzusetzen. Auf welchem der beiden Stühle er nun saß war ja eigentlich auch egal. Überrascht über die Reaktion des Braunäugigen runzelte Seto die Stirn... etwas hatte sich anscheinend doch geändert. Unmerklich schüttelte der Brünette den Kopf und keine zwei Minuten später betrat auch schon der erste Lehrer den Klassenraum. "Ah, wie ich sehe ist Mr. Kaiba auch wieder da, das freut mich. Jeder hier wird ihn kennen und so brauch es wohl keinerlei Vorstellung." Der Mann mittleren Alters runzelte leicht die Stirn und zog einen Stapel Blätter aus seiner Tasche." "Wir schreiben heute einen Test, Sie können selbst entscheiden, ob Sie mitschreiben wollen, da Sie ja ein Jahr nicht anwesend waren." Die dunklen Knopfaugen des schon leicht angegrauten Mannes fixierten den Brünetten, der nur leicht nickte. Selbst wenn er ein Jahr nicht in der Schule war, so wusste er noch viel mehr als die anwesenden Schüler und wahrscheinlich sogar mehr als die Lehrer, ein Problem würde er sicherlich nicht haben, da war er sich sicher. Von Joey hingegen erwartete er wahre Panikanfälle, Herumrutschen auf dem Stuhl etc, was jedoch alles, zur Überraschung Setos, ausblieb. Langsam wurden die Testzettel vor den Schülern verteilt, die Spickzettel noch einmal kontrolliert, dass sie der Lehrer ja nicht fand und Stifte wurden aus den Federmäppchen gezogen, damit sie sofort beginnen konnten, sobald sie den Zettel umdrehen durften. Letztendlich gab der Lehrer noch letzte Instruktionen und dann die Erlaubnis anzufangen, die Schüler hatten für den Test genau eine halbe Stunde Zeit. Der Brünette drehte das Blatt Papier um und besah sich erst einmal die Fragen, dabei musste er sich fast ein Lachen verkneifen, so einfache Fragen hatte er ja lange nicht mehr gesehen und davor hatten so viele in der Klasse Angst? Langsam nahm er seinen Füller zu Hand und begann die ersten Kreuzchen zu machen. Einige Nummern weiter musste man schließlich in Stichpunkten einige Fragen beantworten. Der Brünette brauchte nicht einmal die Hälfte der Zeit bis er fertig war. Seufzend drehte er seinen Test um und ließ seinen Blick durch die Klasse schweifen, schließlich blieb sein Blick bei seinem Banknachbarn hängen. Joeys Test lag mit der leeren Seite vor besagten Schwarzhaarigen, der zurückgelehnt die restlichen Schüler beobachtete. Einige versuchten so unauffällig wie möglich einen Blick auf ihre Spieker zu erhaschen, was den meisten auch gelang ohne vom Lehrer erwischt zu werden. Einige wurden ermahnt, da ihre Blicke sich auf das Blatt ihres Nachbarn verirrt hatten und sie nicht auf ihren eigenen Test sahen. Mit hochgezogener Augenbraue sah Seto noch immer zu dem Schwarzhaarigen und fragte sich, was das Ganze darstellen solle. "Solltest du nicht langsam mal anfangen? Du hast noch sieben Minuten und ich glaube nicht, dass ausgerechnet DU es dir leisten kannst hier rumzutrödeln.", flüsterte der Braunhaarige dem Kleineren zu, der langsam seinen Kopf zu ihm wand, dass das Lächeln auf seinen Lippen nicht echt war, konnte wohl jeder sehen. "Vielen Dank für deine Sorge, aber diese ist unbegründet.", war die ebenso leise Antwort des Angesprochenen, der sich wieder wegdrehte. Seto schüttelte ungläubig den Kopf, zuckte dann aber mit den Schultern und wartete darauf, dass der Lehrer die ausgefüllten Tests wieder einsammelte. Da sie besagten Lehrer einige Stunden später noch einmal als Vertretungslehrer hatte, würden sie den Test vielleicht sogar noch am selben Tag zurückbekommen. Auf Joeys Sechs freute er sich aufgrund der frechen Antwort, wie er fand, jetzt schon. Der Schwarzhaarige sollte nicht so arrogant sein, wenn er noch nicht einmal mit dem Schreiben begonnen hatte. Sich zurücklehnend wartete er auf das Ende der Stunde, das nicht mehr all zu lang auf sich warten lassen würde. In spätestens fünfzehn Minuten würde es zu einer kleinen Pause klingeln. Kapitel 2: Part 2 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 2/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Waaah XD so viele liebe Kommis (hab ich noch nie für ein einziges Cap bekommen) Hab mich riesig gefreut, dass es euch zu gefallen scheint ^__^ Und deshalb hab ich einfach mal fröhlich weiter geschrieben XD *fröhlich die Arbeiten ignoriert* VIel Spaß beim lesen, ich hoffe dieses gefällt euch genauso ^.~ Kaum hatte es zur Pause geklingelt, da war Joey auch schon aufgestanden und zügig aus der Klasse verschwunden. Der Brünette zog leicht eine Augenbraue hoch und sah dem Kleineren hinterher, dieser schien sich ja doch nicht so verändert zu haben, wenn er noch immer fluchtartig das Klassenzimmer verließ, wenn sich eine Möglichkeit dafür fand. Wieder musste der Blauäugige an die Sache mit dem Test denken, wieso hatte der Schwarzhaarige nicht geschrieben? Waren ihm die Fragen zu schwer gewesen? Leicht den Kopf schüttelnd, um alle Gedanken, die sich um den ehemals Blonden handelten, zu verdrängen, lehnte er sich zurück. Knapp zehn Minuten später tauchte der Braunäugige, sichtbar genervt, wieder auf und ließ sich auf deinen Platz fallen. Verwunderung blitzte für einige Sekunden in den blauen Augen auf, die sich jedoch schnell wieder von dem Kleineren abwendeten, als jemand vor dem Tisch zum stehen kam und die Hände lautstark auf das helle Holz schlug. Gerade wollte Seto den Mund öffnen um die Person zurecht zu stutzen, doch dieser kam ihm zuvor und sah den Schwarzhaarigen durchdringend an, der jedoch nicht sehr interessiert schien, was der Blonde, eher große Kerl zu sagen hatte. "Wieso???", war die einzige Frage die über seine Lippen glitt. Der Brünette konnte in seinen Augen Wut, Verzweiflung und noch irgendetwas anderes sehen, was jedoch nicht so leicht zu identifizieren war. Langsam blickte Joey ihm ins Gesicht, musterte ihn zuvor noch einmal, bis er sich ebenso gemächlich, fast ZU gemächlich, erhob. Eine Hand auf dem Tisch abstützend lehnte er sich so weit nach vorne, dass er dem Gesicht des Größeren nur noch wenige Zentimeter entfernt war. "Denkst du eigentlich ich wäre blöd? Glaubst du wirklich, dass ich nicht gemerkt habe, dass du ebenfalls zu der Gruppe gehörst, die das nur als Wette ansehen? Am Anfang hab ich wirklich geglaubt, dass du mal eine Abwechselung wärst, jemand der so etwas nicht nötig hat, aber da hab ich mich wohl geirrt.", kam es zischend von Joey, dessen Augen sich verfinstert hatten. Seto lauschte dem ,Gespräch' der Beiden mittlerweile mit höchster Aufmerksamkeit. Er hatte sich zwar etwas über die Reaktion des Schwarzhaarigen gewundert, aber irgendwie machten ihn die Worte Joeys neugierig... was für eine Wette und wer war dieser Kerl eigentlich? Irgendetwas musste er ja mit dem ehemalig Blonden zu tun haben, musste ihn mit irgendetwas enttäuscht oder wütend gemacht haben, denn selbst bei ihm hatte er noch nie so reagiert. Bei den Streitigkeiten zwischen Joey und ihm war der Kleine stets wütend geworden, ja, dennoch hatte er nur versucht zu kontern und hatte sich immer fürchterlich aufgeregt. "Und jetzt kannst du dich ganz schnell vom Acker machen, ich habe doch von Anfang an gesagt, dass es so nicht läuft oder? Und jetzt verschwinde und lass dich nicht mehr in meiner Gegenwart blicken, denn sonst könnte ich mich wirklich vergessen.", sagte der Schwarzhaarige so leise und ruhig, dass man schon Angst bekommen konnte. Frustriert drehte sich der Blonde um und stakste aus dem Raum. Seto dachte währenddessen weiter über die Worte Joeys nach, er wollte endlich wissen was sie bedeuteten, aber einfach fragen konnte er kaum, das ging einfach nicht, ein Seto Kaiba war nicht in diesem Maße neugierig. Seufzend ließ sich der Schwarzhaarige wieder zurückfallen und strich sich eine Strähne aus der Stirn, die ihn gerade besonders nervte. Er war noch immer ziemlich wütend und dieser Zorn überschattete sogar die Enttäuschung über das, was er herausgefunden hatte. Für einen kurzen Moment schloss der Jüngere die Augen, bekam gar nicht mit, wie er von Seto, aus den Augenwinkeln, beobachtet wurde. >Irgendetwas läuft hier doch... und ich werde auch herausfinden, was das mit der Wette sein sollte!< Langsam wandte der Braunhaarige seinen Blick wieder ab um sich auf den Unterricht zu konzentrieren, da soeben der nächste Lehrer den Klassenraum betreten hatte. So vergingen weitere zwei Stunden, bis der Lehrer, den sie in der ersten Stunde gehabt hatten, erneut den Raum betrat. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem strengen Blick teilte er der Klasse mit, das die Tests nicht wirklich gut ausgefallen waren, ein Großteil der Klasse hatte nicht sehr viele Punkte erreichen können. Seto wartete darauf so etwas wie Panik in den Augen des schwarzhaarigen Jungen neben ihm zu entdecken, doch der wirkte mehr als gelassen. Hatte er sich jetzt schon mit schlechten Noten abgefunden? Verständnislos zog der Brünette eine der fein geschwungenen Augenbrauen hoch. Schnell teilte der Lehrer die Zettel aus, warf einigen noch einen warnenden Blick zu, der diesen Schülern zeigen sollte, dass sie sich besser anstrengen musste. Schlussendlich hatte er nur noch zwei Tests in der Hand. Vor dem Zweiertisch von Seto und Joey blieb er schließlich stehen und hielt beiden den jeweiligen Test hin, ein ,Wie nicht anders zu erwarten.' nuschelnd. Langsam drehte er sich wieder weg und der Brünette dachte für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln auf den Lippen des Mannes zu erblicken. Seufzend blickte er auf sein Blatt und sah es sich an. Oben prangte eine umkreiste Eins, daneben waren die Punkte angegeben. Für einen Moment stockte er... wo hatte er bitte einen Fehler gemacht, dass dort ein Punkt weniger als die Höchste Punktzahl angegeben war? Schnell überflogen die blauen Augen die Fragen und blieben schließlich bei der vorletzten hängen... da war der Übeltäter. "Joey? Darf ich mir wieder mal deinen Test ausleihen für die Korrektur? Mir fehlen fünf Punkte..." Seto wurde durch die Worte Yugis aus seinen Gedanken gerissen. Ungläubig sah er neben sich und bekam mit, wie der Kleinere neben ihm leicht nickte und eine Bejahung von sich gab. Was wollte der Violettäugige mit dem Test des Schwarzhaarigen? Wollte er etwa dessen Fehler korrigieren? Hatte ihn der Lehrer darum gebeten den Braunäugigen ein wenig zu unterstützen? Nun ging seine Neugierde wirklich mit ihm durch,... gerade als der ehemalige Blonde sein Blatt Papier zu dem Kleinsten der Klasse reichen wollte, schnappte sich der Braunhaarige den Test und überflog diesen kurz. Unmerklich weiteten sich die blauen Augen, als sie sahen, wie viele Punkte der Braunäugige hatte. Volle Punktzahl... eine Eins... Aber wie konnte das denn sein? Wie konnte die Person neben ihm, die früher solch ein Chaot und schlecht in der Schule, auf ein Mal besser sein als er? Auch wenn es nur ein Punkt war... "Hey!" Leise grummelnd entwendete der ursprüngliche Besitzer des Zettels, den Zettel dem Brünetten und reichte ihn endlich an Yugi weiter. Dieser dankte dem Schwarzhaarigen und begann augenblicklich mit der Korrektur seines Testes. Tristan warf ebenfalls immer wieder einen Blick auf den Einsertest und versuchte die Fehler seiner Drei zu verbessern, was ihm nach einer Weile auch gelang. Unterbewusst wartete Seto noch immer darauf, dass der Schwarzhaarigen mit seiner Note und seinem Bessersein als der Brünette, prahlte, doch dies schien den ehemaligen Blonden nicht zu interessieren. Dieser saß mit geschlossenen Augen auf seinem Platz und hatte sich zurück gelehnt um sich ein wenig zu entspannen. Wieder schüttelte der Blauäugige perplex den Kopf, seine Verwirrung war dieses Mal so groß, dass man sogar ein Wenig mitbekommen konnte, wenn man aufpasste. Er hatte in der Zeit, in der er weg gewesen war, wohl wirklich etwas Wichtiges verpasst. Was war bloß mit dem Kleineren passiert, dass er sich so verändert hatte? Nach weiteren fünfundvierzig Minuten klingelte es endlich zur erlösenden großen Pause. Seufzend erhob sich Joey und wurde keine zwei Minuten später schon von seinen Freunden aus der Klasse geschleift. Die sehnsüchtigen, zum Teil gierigen und lasziven Blicke ignorierend, ging der Schwarzhaarige weiter und betrat schließlich den Pausenhof der Schule. Schnell fand die kleine Gruppe ein nettes Plätzchen auf einer Bank unter einem Baum, auf dem sie sich niederließ. "Joey? War das vorhin nicht Setsuna? Was wollte er denn?" Yugis violette Augen waren genau auf den Schwarzhaarigen gerichtet und auch seine restlichen Freunde blickten nun neugierig zu ihm. "Ich hab Schluss gemacht." War die kurze Antwort des Angesprochenen, der sich, die Augen schließend, zurücklehnte. Die Anderen seufzten synchron auf und sahen sich gegenseitig an. "War es wieder einer von denen?" Diesmal folgte jedoch nur ein Nicken Seiten Joeys. Als jedoch kein weiteres Wort über die Lippen seiner Freunde kam, öffnete der Schwarzhaarige einen Spalt breit die Augen und sah die besorgten Blickte... diese kannte er mittlerweile nur zu gut. "Was ist denn?" Fragend blickte er Tristan, Yugi, Bakura und Duke an. Diese drehten nur ein wenig ihre Köpfe um dem ehemalig Blonden nicht in die Augen sehen zu müssen. "Na ja... ihr ward immerhin zwei Wochen zusammen... das war doch im Vergleich zu sonst schon recht lang. Wir hatten eigentlich gedacht, dass er nicht auch so ist...", sagte der Kleinste leise, dennoch so laut, dass es für alle Anwesenden verständlich war. Der Brünette hatte es währenddessen ebenfalls geschafft das Gebäude zu verlassen. Gerade, als er an der Gruppe von Yugi und Co. vorbeikam, konnte er ein ,Macht euch keine Sorgen.' von Joey aufschnappen. Ein kurzer Seitenblick zeigte ihm das Lächeln auf den Lippen des Braunäugigen, das genauso falsch war wie seine neue Haarfarbe, doch die anderen schienen nicht zu bemerken, dass er sich dies erzwang, keiner schien diesen merkwürdigen Ausdruck in den braunen Augen wahrzunehmen, so wie es der Brünette tat. Dieser runzelte leicht die Stirn und setzte sich wenig später auf eine Bank, die einige Meter von der kleinen Gruppe entfernt stand. Es war in diesem Moment, als wäre er nie weg gewesen. Wie früher saß er unter einer alten Kastanie. Den Laptop auf seinen Oberschenkeln aufklappend lehnte er sich ein wenig zurück und drückte schließlich die Taste um den tragbaren Computer hochzufahren. Leise seufzte er auf und machte sich erneut über die komischen Vorkommnisse der letzten paar Tage Gedanken... er hatte sich wohl doch mehr geändert, als er zunächst gedacht hatte.... Endlich konnte er den Benutzernamen und das Passwort eintippen, die seine Daten wenigstens ein bisschen vor Fremden schützten. Einige Klickt mit der integrierten Maus später wandte er sich schließlich seiner Arbeit zu. Schnell glitten die langen Finger über die Tasten, als Seto einige E-Mails beantwortete und sich über die Frechheit mancher Forderungen aufregte. So verging langsam aber sicher die Pause, bis das unheilvolle Klingeln den Schülern mitteilte, dass sie sich augenblicklich auf den Rückweg zum Schulgebäude begeben sollten. Langsam fanden sie sich wieder in ihren Klassen ein und begaben sich zu ihren Plätzen. Seufzend setzte sich Joey auf seinen Stuhl, doch wenigstens sah er jetzt nicht mehr so aus, als ob jegliche positiven Handlungen gezwungen waren. Wieder fiel der Blick der blauen Augen genau auf Joeys Test, erfassten die große Eins auf dem oberen Teil des Blattes und wieder einmal schien die Neugierde sich nicht bremsen lassen zu wollen. "Wie hast du das eigentlich gemacht?" Die Augenbraue des Brünetten zog sich leicht zusammen, als er den Kleineren mit seinen Blicken fixierte. Dieser blickte auf und sah Seto verständnislos an. "Wie habe ich WAS gemacht?" Der Ältere seufzte auf und deutete auf den Zettel. "Na die Note. Wie hast du die Eins und vor allem die volle Punktzahl geschafft?" Dass er selbst einen Punkt weniger hatte, verschwieg er dezent. Joey lächelte verstehend und zuckte mit den Schultern. "Ist halt so." Doch diese Antwort machte den Blauäugigen auch nicht gerade schlauer. "Das wird dir auch nicht viel bringen. Mit einer guten Note allein kommt man nicht weiter. Man hat es erst geschafft, wenn man in allen Tests und sonstigen schriftlichen und mündlichen Abfragen eine Eins bekommt.", murmelte der Schwarzhaarige plötzlich vor sich hin, doch irgendwie wirkten es nicht wie seine eigenen Worte, viel mehr klangen sie wie ein Zitat von irgendwem... aber von welcher Person und wieso kam ihm diese Aussage des ehemals Blonden nur so schrecklich bekannt vor? Einige Momente sah er noch zu Joey, wandte seinen Blick dann doch nach vorne, da seit einigen Minuten der Lehrer in der Klasse stand und mit dem Unterrichten beginnen wollte. Niemand hatte ihn kommen hören und auch seine Versuche Stille einkehren zu lassen schlugen fehl. Schon Pech, wenn man absolut keine Konsequenz zeigte und sich von den Schülern auf der Nase rumtanzen ließ. Weitere zehn Minuten vergingen, bis endlich mehr oder weniger Ruhe herrschte. Nicht gerade interessiert kritzelten die Schüler auf ihren Blöcken herum oder schrieben sich gegenseitig Zettelchen um die Zeit damit totzuschlagen. Seto starrte leicht geistesabwesend, seinen Kopf auf die rechte Hand gestützt, aus dem Fenster und machte sich so seine Gedanken. Ein-zwei Stunden später, saß der Braunhaarige auch schon in seiner Limousine, der Satz, den der Schwarzhaarige in der Schule von sich gegeben hatte, ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Seufzend schloss er die Augen und lehnte sich in den weichen polstern des Sitzes zurück. Plötzlich riss er die Augen auf, es hatte irgendwie auf einen Schlag ,Klick' gemacht. Er wusste wieder, wieso ihm diese Aussage so bekannt vorkam und von wem er sie kannte. Es waren seine eigenen Worte gewesen... wieso war er nicht eher darauf gekommen? Flashback Grinsend starrte der Braunäugige auf das Blatt vor sich, das ihm jedoch Sekunden später aus der Hand gerissen wurde. Eiskalte Augen betrachteten den Zettel und blickten immer wieder zu dem Blonden, der wütend versuchte seinen Mathetest zurück zu bekommen. "Na ja..." Wieder ein Blickwechsel vom Test zurück zu Joey. "Dafür musstest du dich aber ziemlich anstrengen, hm? Bestimmt abgeschrieben, oder?" Nicht ein bisschen veränderte sich der Blick der eisblauen Augen, als der Brünette das Blatt auf den Tisch des Blonden legte. Dieser knurrte leise vor sich hin und musste sich ziemlich zurückhalten nicht aufzuspringen und dem Größeren einen Schlag zu verpassen. Der Ältere verschränkte nur die Arme und warf dem Braunäugigen einen spöttischen Blick zu, der durch die leicht hochgezogene Augenbraue noch deutlicher wurde. Ein wenig Ärgern konnte man den Blondschopf ja noch, schließlich würde er in nächster Zeit nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen. "Du solltest nicht so einen Zirkus darum machen, nur weil du mal eine halbwegs gute Note geschrieben hast. Das wird dir auch nicht viel bringen. Mit einer guten Note allein kommt man nicht weiter. Man hat es erst geschafft, wenn man in allen Tests und sonstigen schriftlichen und mündlichen Abfragen eine Eins bekommt. Aber mein Niveau wirst du eh nie erreichen. Wenn ich zurück bin, wirst du wahrscheinlich eh schon längst von der Schule geflogen sein, so oft wie du zu spät kommst und miserable Noten fabrizierst." Mit einem süffisanten Lächeln verließ er schließlich die Klasse und ließ einen vor Wut kochenden Joey zurück, dessen feuriger Blick immer entschlossener wurde. Langsam stand er ebenfalls von seinem Platz auf, stopfte noch schnell seine Sachen in den Rucksack und verließ die Schule. Die schwarze Limousine war schon längst abgefahren, von Seto Kaiba keine Spur mehr. Dies war das letzte Mal für ein ganzes Jahr gewesen, dass er Seto gesehen hatte. Andersherum war dies ebenfalls der Fall, doch der Brünette ahnte zu dieser Zeit noch nicht, was für einen Einfluss seine letzten Worte, mit denen er den Blonden nur noch einmal aufziehen wollte, auf den Kleineren hatten. Flashback end Die blauen Augen waren ein wenig geweitet, dieses Ereignis hatte er völlig vergessen. Für ihn war es ja nur eine normale Provokation gewesen, diese gehörten zu dieser Zeit schon mehr oder weniger zu seinem Leben. Aber... Der Schwarzhaarige hatte also ihn zitiert? Er hatte seine Worte die ganze Zeit, ein ganzes Jahr lang nicht vergessen? War der Jüngere wirklich nur besser geworden, weil er diese Worte von sich gegeben hatte? Hätte Joey sich auch so verändert, wenn er selbst nicht ein Jahr in Amerika hätte verbringen müssen? Wieso hatten seine Worte nur so stark auf den Kleineren gewirkt? Das eine kleine Erkenntnis so viele Fragen aufwerfen konnte... Seufzend massierte sich der Blauäugige die Schläfen, vielleicht hätte er nicht ganz so viel darüber nachdenken sollen, dann wären ihm eventuell die Kopfschmerzen, die sich langsam gebildet hatten, erspart geblieben. Zu Hause musste er wohl erst einmal Aspirin schlucken, half dieses Zeug überhaupt noch? Er hatte so oft Kopfweh, fast jedes Mal musste er etwas nehmen, da sie so stark waren, da nahm doch die Wirkung eigentlich ab, oder? "Hör einfach auf daran zu denken Seto... vielleicht hören sie dann von selbst auf.", murmelte der Brünette vor sich hin und schloss erneut die Augen. Bis sie bei der Kaibavilla angekommen waren, würden noch einige Minuten vergehen. Anhand der Geschäfte, die man durch die Autofenster sehen konnte, konnte er in etwa sagen, wo sie sich zurzeit befanden und wie weit der Weg noch sein würde. Jetzt hatte er zwar eine Antwort auf eine Frage mehr, dennoch warf diese Antwort noch viel mehr Fragen auf, die er beantwortet haben wollte. Das einfachste wäre ja gewesen, den Schwarzhaarigen zu fragen, aber irgendetwas hielt ihn zurück dies zu tun. Aber vor allem wollte er endlich wissen, was das für eine Wette war, von der Joey gesprochen hatte und wieso der Braunäugige so ausgeflippt war. Nicht zu vergessen dieser merkwürdige Ausdruck in den braunen Augen, in denen irgendetwas zu fehlen schien... Kapitel 3: Part 3 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 3/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: So~ Zeit der Arbeiten und Tests ist ja jetzt vorbei~ Da hab ich auch mal wieder ein wenig Zeit gefunden weiter zu schreiben XD Ich denke mal, dass in diesem Kapitel ein paar Fragen aufgeklärt, dafür ein paar neue gestellt werden XP Viel Spaß beim lesen ^.~ Mittlerweile waren wieder einige Tage vergangen. Seto fühlte sich in der Schule fast genauso wie vor dem Jahr, er wusste mehr als die Lehrer, die meisten meideten ihn, in den Pausen arbeitete er an seinem Laptop... aber dennoch war es nicht dasselbe, irgendetwas schien zu fehlen und der Brünette wusste auch genau was. Joey ging nicht einmal mehr annähernd auf seine kleinen Sticheleien ein und dementsprechend kam es auch zu keinen wirklichen Streitigkeiten mehr. Leise seufzend schaute der Braunhaarige aus dem Fenster, das sich ganz in der Nähe seines Platzes befand. Er empfand es ja eh nicht als nötig den Lehrern zuzuhören, wieso sollte er dann zu diesem schauen? Noch immer hatte er keine Antworten auf seine Fragen bekommen, ebenso waren vorerst keine hinzugekommen, was die Sache dennoch nicht wirklich vereinfachte. Das schrille Klingeln der Schulglocke riss ihn aus seinen Gedanken und zeigte ihm, dass er jetzt eine halbe Stunde Zeit hatte darüber nachzudenken, ohne dass er diesem Gelaber des Lehrkörpers lauschen musste. Langsam stand er auf, nahm die Tasche mit seinem Laptop und verließ kurz darauf das Klassenzimmer. So bekam er auch nicht mit, wie Joey gebeten wurde noch einige Unterlagen zum Direktor zu bringen. Fahrig ließ Seto seinen Blick über die weißen Wände des Ganges gleiten, schenkte den Gesprächen der Schüler keine Aufmerksamkeit, bis er einen ganz bestimmten Namen hörte, der ihn auf das Gesagte neugierig machte. Das Gespräch fand zwischen einigen Jungen der Nachbarklasse statt, einer von diesen kam ihm irgendwie bekannt vor... War dieser eine Kerl nicht der, den Joey so zusammengestaucht hatte? Innerlich nickte er, er war sich da fast sicher, auch wenn er sich normal nicht an die Gesichter seiner Mitschüler erinnerte. Nun mischte sich in das Gespräch der Jungen noch ein weiterer ein und schien ein wenig frustriert. "Warum musstest du dich denn auch so dumm anstellen? Kein Wunder, dass alles aufgeflogen ist." Der Angesprochene seufzte leise auf und fuhr sich durch das blonde Haar. "Ich kann doch auch nichts dafür... er hat wohl ein Telefongespräch oder so mitbekommen..." Die anderen taten es ihm gleich, verdrehten dabei jedoch genervt die Augen. "Also wir können das Preisgeld schon mal gewinnen, wir haben wohl keine Chance mehr an Joey rankommen oder ihn gar ins Bett zu kriegen. Dafür habt ihr Trottel euch einfach zu dumm angestellt. Wäret ihr ein bisschen klüger an die Sache gegangen, dann hätten wir die Wette gewonnen und vielleicht wären wir dann an der ganzen Schule dafür bekannt, dass wir der beliebtesten und am schwersten ranzukommenden Jungfrau hier an der Schule die Unschuld gestohlen hätten.", meinte nun wieder der, der wohl so etwas wie der Anführer der kleinen Gruppe war. "Hey, jetzt spiel dich hier mal nicht so auf, wer von uns hat den hier einen Korb von ihm bekommen hn?" Seto, der das Gespräch hatte mitbekommen können, seit er am anderen Ende des Ganges war, schnappte ungläubig nach Luft, für einen kurzen Moment half ihm da nicht einmal mehr seine Selbstkontrolle. Er selbst konnte ja schon oft arrogant wirken oder sich wie ein... -wie sollte man es nennen?- ...Arschloch? benehmen, aber das war doch wirklich die Höhe... kein Wunder, dass sich der nun Schwarzhaarige so aufgeregt hatte. Der Brünette brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen, das Thema dieser Wette hatte ihm doch wirklich die Sprache verschlagen und das schafften nicht viele Dinge. So etwas hätte sich selbst er nicht erlaubt. Sich an jemanden ranschmeißen, nur damit man der erste war der mit dieser Person schlief um irgendeine dumme Wette zu gewinnen? Was war das bitte? Mit einem Blick, der wohl mittlerweile weit unter minus zwanzig Grad lag, setzte Seto seinen Weg fort, blieb direkt hinter der kleinen Gruppe stehen. Diese schien im ersten Moment gar nichts zu bemerken, viel zu vertieft waren sie in ihr Gespräch um die Wette. Erst als vom Blauäugigen ein Räuspern erklang, drehten sich alle synchron um und starrten Seto an. "Wisst ihr, wenn ihr schon gedenkt, solch ein hirnrissiges Thema zu diskutieren, dann setzt diese Idee wenigstens so um, dass man euch nicht durch die halbe Schule hören kann. Zumal ich es eh als überaus schwachsinnig erachte, dass solche Wetten an dieser Schule kursieren. Kein Wunder, dass er solche Idioten wie euch nicht rangelassen hat, wenn dies der Fall gewesen wäre, wäre er wohl der größte. Sich mit so was wie euch abzugeben ist ja schon die reinste Schande. Seid froh, dass ich nichts direkt damit zu tun habe, denn sonst wärt ihr nicht einfach mit einer Drohung oder ähnlichem davon gekommen." Wieder schienen die blauen Augen ein wenig kälter geworden zu sein, machten der Arktis schon große Konkurrenz, während sie die kleine Gruppe genaustens mit Blicken durchbohrten und es eigentlich schon ein Wunder war, dass die Anwesenden nicht schon tot umgefallen waren. Der Anführer schien jedoch noch nicht eingeschüchtert genug zu sein, da er zögernd vortrat. "Wir wollen ihm doch nur helfen. Wer, der so gut aussieht wie Joey, ist denn heutzutage noch Jungfrau?" Bei diesen Worten musste sich der Brünette wirklich zusammenreißen um nicht mit Schreien zu beginnen. "Es ist ja wohl seine Entscheidung mit wem und wann er sein erstes Mal erleben will, da sollten sich Zwerge wie ihr es seid, die wahrscheinlich selbst keinerlei Erfahrungen haben, nicht einmischen." "Als ob du mehr Erfahrung hast als wir.", entgegnete einer von den anderen, verschwand jedoch, sobald Seto ihn fixierte, hinter dem Rücken einer seiner Freunde. Der Brünette zog eine der fein geschwungenen Augenbrauen in die Höhe. "Im Vergleich zu euch wohl mehr als genug und ich habe wohl genug Stolz um nicht an solch einer bornierten Wette teilzunehmen. Aber von solchen Stümpern kann man wohl eh nicht viel mehr erwarten. Kein Wunder, so wenig wie bei euch da oben zu finden ist, das reinste Vakuum." Genervt die Augen verdrehend und die wütenden Blicke ignorierend, wandte sich der Blauäugige schließlich ab und ging weiter Richtung Schulhof. Währenddessen stand eine gewisse, nun schwarzhaarige Person um die Ecke und hatte dem Gespräch von Anfang an gelauscht. Noch immer hatte er die Akten in der Hand, die er wegbringen sollte, doch es war ihm ja etwas Wichtigeres dazwischen gekommen. Er war ja schließlich unbekannter Zeuge davon geworden, dass sich Seto Kaiba, Tiefkühltruhe vom Dienst, ihn verteidigt und diese dumme Wette, von der der ehemals Blonde vor einigen Tagen erfahren hatte, aufs Äußerste nieder gemacht hatte. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er daran zurück dachte, wie der Brünette diese Idioten fertig gemacht hatte. Leise seufzte er auf, konzentrierte sich darauf das Lächeln von seinen Lippen zu wischen und ging im nächsten Moment an der kleinen Gruppe vorbei, die sich nicht einmal mehr trauten den Braunäugigen auch nur anzusehen, aus Angst, dass hinter der nächsten Ecke Seto stand und sie erneut an die Wand argumentierte, wenn sie Joey ansprachen oder ihm auch nur eines Blickes würdigten. Zwei Tage später saß er erneut in seiner Klasse, die Arme auf seinem Schreibtisch verschränkt und den Kopf auf diese sinken gelassen. Ein leises Seufzen wich über seine Lippen, was mussten die letzten Tage auch so anstrengend sein, dass er davon sogar Kopfschmerzen bekam. Die kleine Gruppe von Jungs, die Seto einige Tage zuvor fertig gemacht hatte, belästigte ihn zwar nicht mehr, aber irgendwie schienen es fast alle anderen männlichen Wesen dieser Schule auf ihn abgesehen zu haben. Wie weit konnte diese dumme Wette eigentlich verbreitet sein... Die Augen geschlossen haltend, ignorierte er den Rest seiner Klasse komplett und auch seine Freunde dachten, dass es wohl besser sei, den Schwarzhaarigen nicht auch noch in irgendwelche Gespräche zu verwickeln. So merkte er aber auch nicht den merkwürdigen Blick, den ihm Seto zuwarf. Dieser war mal wieder als erstes gekommen und war doch ein wenig überrascht gewesen, dass der Braunäugige so ausgelaugt wirkte. Nach einem erneuten Blick zu Joey seufzte der Brünette ebenfalls und kramte kurz in seiner Tasche herum, bis er dem Kleineren schließlich eine halb leere Packung Aspirin neben den Kopf knallte und ein ,Hier' brummte. Der Jüngere zuckte bei diesem unerwarteten Geräusch ein wenig zusammen und blickte auf. Einige Momente ließ Joey seinen Blick nur von der Packung zum Brünetten und zurück gleiten und sah diesen fragend an. "Na los, jetzt nimm schon, du hast doch Kopfschmerzen oder? Das ist ja nicht mit anzusehen, wie du da rumhängst.", erwiderte der Braunhaarige auf diesen Blick nur und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Immer noch ein wenig perplex öffnete der Schwarzhaarige das Päckchen und holte eine der Tabletten aus ihrer Verpackung um sie kurze Zeit später mit einem Schluck Wasser hinunter zu spülen. Mit einem genuschelten ,Danke' schob er die restlichen Tabletten zurück. Seto nickte leicht, blickte jedoch nicht zu dem Kleineren. "Jetzt besteht wenigstens keine Gefahr mehr, dass du rumjammerst. War schon nervig genug zu sehen, wie du hier die Tische als Bett missbrauchst, nur weil du ein bisschen Kopfschmerzen hast." Auf die Worte des Brünetten hin, sah Joey ihn jedoch nur mit diesem seltsamen Blick an, der kaum Enthusiasmus aufwies, so wie man das von dem Blonden von früher erwartete. Der Schwarzhaarige schien nicht einmal darüber nachzudenken, wie er kontern sollte. Es sah so aus, als würde alles an dem Braunäugigen vorbeigehen, dass er es sich abgewöhnt hatte seine Meinung zu sagen und alles nur noch egal war. Irgendwie erschreckte Seto genau dieser Blick, denn dieser zeigte, dass es jetzt wohl keinen Menschen mehr gab, der ihm wirklich sagte was er dachte und er musste zugeben, dass er die kleinen Streitigkeiten immer irgendwie genossen hatte, da in diesen Momenten von niemandem vollgeschleimt wurde, der sich nur bei ihm einschmeicheln wollte. Irgendwie hatte er es immer ein wenig bewundert, dass Joey den Mut gehabt hatte ihm seine Meinung zu sagen und das alles war in diesem Jahr, in dem er nicht da war, verschwunden... "Unglaublich, dass du so tief sinken kannst..." Ungläubig schüttelte der Blauäugige den Kopf und wand seinen Blick ab, da er ihn einfach nicht mehr ertragen konnte... was aus solch einem enthusiastischen Menschen werden konnte war wirklich beängstigend. Fragend zog der Kleinere eine Augenbraue hoch, wieder kein Konter zu hören. "Wieso tief sinken...?" "So... oh mein Gott, deinen Zustand kann man nicht mal in irgendeiner Sprache dieser Welt ausdrücken. Früher wärst du eher von einem Hochhaus gesprungen statt dich meiner Worte zu fügen, hättest nicht ein Mal widerstehen können mir deine Meinung zu sagen und jetzt? Jetzt sitzt du hier rum, mit völlig leerem Blick, als würde dich NICHTS mehr interessieren und als wäre dir alles egal. Die Haarfarbe scheint dir echt nicht gut zu tun... früher warst du vielleicht nicht so gut in der Schule, aber deshalb hättest du dich selbst nicht verraten und jetzt geht es von einem Ohr rein und zum anderen raus. Ich will gar nicht wissen, was passiert ist, dass du SO geworden bist! Früher ein Köter, jetzt nur noch... ein undefinierbares Etwas! " Noch immer Kopfschüttelnd war der Blauäugige aufgestanden und hatte seine Tasche gepackt. Er musste jetzt eh zu einem wichtigen Meeting, außerdem konnte er den Anblick nicht mehr ertragen. Jedoch entging ihm dabei der Blick der braunen Augen, der ziemlich perplex und ein wenig verletzt wirkte. Joey hatte einen Moment gebraucht um wirklich zu verstehen, was ihm der Brünette da an den Kopf warf... so nieder gemacht hatte dieser ihn schon lange nicht mehr. So vergingen auch die letzten Unterrichtsstunden, vor allem für einen gewissen Braunäugigen, der mit seinen Gedanken schon lange nicht mehr dem Unterrichtsstoff folgte. Trotzdem schienen die Lehrer nichts zu bemerken, jedenfalls sagten diese nichts. Vielleicht hatte er einige Privilegien dazu gewonnen, als er so gut in der Schule geworden war. Als es endlich zum Unterrichtsende klingelte und somit auch zum Wochenendbeginn, stürmten die meisten so schnell es ging aus der Klasse und ignorierten den Lehrer, der noch verzweifelt versuchte die Hausaufgabe bekannt zu geben. Damit hatte er jedoch keinen großen Erfolg, denn in dem allgemeinen Geklapper und Gequietsche ging seine Stimme komplett unter. Auch der Schwarzhaarige erhob sich allmählich von seinem Platz, stopfte gedankenverloren seine Sachen in die Tasche, warf seinen Freunden noch ein kurzes ,Bis Montag' zu und verließ ebenfalls die Klasse und wenige Minuten später das Schulgebäude. Seufzend bahnte er sich seinen Weg nach Hause, verlor nicht einen Gedanken an seine Freunde, die doch etwas überrascht über die Reaktion des Braunäugigen, da sie das Gespräch am Morgen nicht mitbekommen hatten. Eine gute viertel Stunde später war er dann auch endlich vor dem Gebäude, in dessen inneren sich die Wohnung befand, in der er wohnte. Nach kurzem Wühlen in seinen Taschen zog er dann auch den Schlüssel hervor und schloss die Haustür auf. Langsam ging er die vier Treppen bis zum zweiten Stock hoch und verfuhr nach dem gleichen Prinzip wie einige Momente zuvor bei der anderen Tür. Sich fahrig durch das schwarze Haar fahrend schupste er mit dem Fuß die Tür an um dieser wieder zu schließen, nachdem er die Wohnung betreten hatte. Seinen Rucksack ließ er einfach im Flur stehen. Jetzt brauchte er erst einmal... genau, was brauchte er jetzt eigentlich? Was sollte er tun, damit diese wirren Gedanken aus seinem Kopf verschwanden? Noch immer stand er unentschlossen im Flur und hatte keine Ahnung, was er jetzt eigentlich machen sollte, bis einige Minuten später ein Rasseln vor der Wohnungstür erklang, dann ein Schlüssel der im Schloss umgedreht wurde. Das konnte eigentlich nur sein Vater sein, wer auch sonst? Nur sie beide bewohnten diese Wohnung und hatten dementsprechend einen Schlüssel. Besagte Person war auch wirklich bald im Eingang zu sehen und musterte seinen Sohn erst einmal einen Moment, bevor er eine Augenbraue hochzog und die Wohnung ganz betrat. "Kannst du mir verraten, wieso du im Flur rumstehst? Du müsstest ja schon länger hier sein und trotzdem siehst du aus, als wärst du grad erst nach Hause gekommen." Kopfschüttelnd ging der Mann mittleren Alters an dem Schwarzhaarigen vorbei und hing erst einmal seine Jacke auf. Statt einer Antwort, stellte der etwas Kleinere nur eine Gegenfrage: "Dad... hab ich mich verändert, seit ich schwarze Haare habe?" Gespannt Joey zu seinem Vater, legte den Kopf ein wenig schief und wartete auf eine Antwort. "Dir ist aber schon klar, dass du dich heute merkwürdig benimmst oder?" Wieder eine Gegenfrage, diesmal von Seiten des ebenfalls Braunäugigen. Der Kleinere seufzte ergeben auf und zuckte leicht mit den Schultern. "Schon gut... ich geh duschen." Sein Vater nickte nur und verschwand kurze Zeit später in der Küche um zu kochen. Selbst falls Joey keinen Hunger hatte, er hatte ihn jedenfalls und sein Magen wollte jetzt definitiv gefüllt werden, da gab es keine Entkommen. Der Schwarzhaarige hatte sich derweil in das hellblau gekachelte Badezimmer verzogen und zog sich gerade die blaue Jacke seiner Uniform aus. Unwillkürlich glitt sein Blick zum Spiegel, in dem ihm sein Spiegelbild ebenso ausgepowert entgegenblickte, wie er wohl auch gerade wirken musste. Ein schiefes, gekünsteltes Lächeln erschien auf seinen Lippen, das jedoch schnell wieder verschwand. Langsam ging er näher auf die recht große Spiegelfläche zu und berührte sie, in etwa auf Höhe seines Gesichtes, leicht mit einem Finger. Ebenso gemächlich zog er seine Gesichtskonturen nach und strich über die Stelle, wo sein Haaransatz sich widerspiegelte. Lag es wirklich an der Haarfarbe? Viel mehr spiegelte diese doch seinen Entschluss wieder... Um sich in der Schule besser konzentrieren zu können umso besser zu werden, war er immer weniger auf Provokationen von irgendwelchen Schülern eingegangen. Er hatte immer weniger seine Meinung gesagt und das hatte sich dann wohl auch auf sein restliches Leben ausgeweitet. Er hatte es wohl so lange unterdrückt, dass er es selbst nicht mehr bemerkt hatte, dass er seine ganze feurige, aber dennoch ehrliche Art verloren hatte und auch unwissentlich eine Maske aufsetzte, die jedoch anders als bei Seto war. Langsam ließ er seine Stirn gegen das kühle Glas sinken und schloss die Augen... Konzentration war zwar gut, aber vielleicht hatte er übertrieben. Er hatte sich so angestrengt ein Kriterium des Brünetten zu widerlegen, dass er am Ende seine Persönlichkeit betrogen hatte und doch nichts gewonnen hatte. Okay, er war jetzt richtig gut in der Schule, aber was brachte ihm das, wenn er nicht mehr wirklich er war? Dass er ständig von irgendwelchen Kerlen aus seiner Schule, die ihn nur als erstes ins Bett kriegen wollten, genervt wurde, machte die Sache auch nicht wirklich besser. Langsam öffnete er die Augen wieder, blickte seinem spöttisch grinsenden Spiegelbild entgegen, das sich jedoch im nächsten Moment in ein trauriges Lächeln verwandelte. "Du bist so ein Idiot..." Kapitel 4: Part 4 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 4/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Nya, ich habs endlich mal geschafft weiter zu kommen X_x hm... Das wars auch schon so an Kommentar zu diesem Cap. So viel passiert nicht, aber es werde einige Sachen geklärt. Leicht vor Aufregung zitternd lag Joeys Hand auf der Türklinke, die er nur noch hinunterdrücken musste um die Klasse zu betreten. Aber irgendwas ließ ihn zögern... er zögerte doch aber eigentlich nie? Noch einmal tief durchatmend überwand er seine Zweifel und öffnete die Tür, beachtete die überraschten Blickte der anderen Mitschüler gar nicht und seine Freunde waren zum Glück auch noch nicht wieder da. Er hatte sie eh das ganze Wochenende nicht zu Gesicht bekommen. Fragend blickte er zur Seite, als er einen wirklich durchdringenden Blick ganz in seiner Nähe spürte. Dieser stammte von Seto dem man, zur Überraschung des Braunäugigen, wirklich ansehen konnte, dass er perplex war. "Was schaust du so dümmlich? Ich habe es ganz sicher nicht wegen deiner Aussage gemacht. Mir ging das Schwarz langsam auf den Geist. Das ist alles." Leicht verlegen drehte Joey den Kopf zur Seite und strich sich eine der blonden Strähnen aus der Stirn, die ihn besonders nervten. Schmunzelnd wand der Brünette den Kopf ab, es hatte also nichts mit seinen Worten zu tun, hm? Aber irgendwie hatte er mit Zufriedenheit festgestellt, dass zumindest ein Funke von dem einstigen Feuer in die braunen Augen zurückgefunden hatte. Dieses musste jetzt nur noch angefacht werden, sodass es wieder so wie vor seiner Abreise loderte... aber das durfte ja jetzt kein großes Hindernis mehr sein. Mit einem genervten Seufzen betrat der Lehrer auch einige Zeit später den Raum, warum musste der Morgen allein schon so stressig sein? Kurz die Augen schließend stellte er seine Tasche auf seinen Schreibtisch und blickte schließlich zur Klasse. "Bevor wir mit dem Unterricht beginnen muss ich euch etwas mitteilen. Es wurde beschlossen, dass diese Klasse und eine weitere morgen ins Theater gehen. Fragt mich nicht, wer sich das ausgedacht hat. Jedenfalls ist die Teilnahme Pflicht, also sollte keiner versuchen sich wegzuschleichen." Für einen Moment war die Klasse wegen dieser plötzlichen Aussage sprachlos, doch im nächsten Moment ging auch schon das leise Gemurmel einzelner Personen los. "Ruhe jetzt! Ich will endlich mit dem Unterricht anfangen. Da das Theaterstück noch in die Schulzeit fällt, fällt eh schon genug Unterrichtszeit aus, da müsst ihr euch nicht jetzt schon dazu herablassen, nichts mehr zu tun. So vergingen auch die restlichen Stunden, in denen alle Lehrer, die sie auch am nächsten Tag gehabt hätten und deren Unterricht ausfallen würden, versuchten den restlichen Stoff noch in die Stunde zu quetschen. Erschöpft wegen der zusätzlichen Leistung die sie erbringen mussten, durften die Schüler endlich wieder nach Hause. Am nächsten Tag würde gerade mal vier Stunden regulärer Unterricht sein, dann würden sie zusammen zu diesem ominösen Theater gehen. Trotz blonder Haare, schaffte es Joey wie immer mehr als pünktlich im Klassenraum zu sitzen und auf den Unterrichtsbeginn zu warten. Gähnend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen, Seto einfach mal ignorierend, da dieser eh mal wieder auf seinem Laptop herumtippte, wie er es ja sonst auch immer zu tun pflegte. Die ersten vier Stunden liefen ein wenig chaotisch ab, da zwischendurch noch immer einige Sachen geplant und organisiert wurden. Am Vortag hatten die Lehrer es nicht geschafft ihre Organisation abzuschließen und so musste man halt ein wenig improvisieren, damit auch das letzte Detail perfekt war. "Wenn die damit überfordert sind, dann sollten sie es einfach lassen...", nuschelte der Blonde leise und bekam nicht mit, wie Seto zustimmend nickte. Nach der vierten Stunde betrat endlich ihr Klassenlehrer das Zimmer und forderte alle auf ihm zu folgen. Es war extra ein Bus bestellt worden, der die beiden Klassen zum Theater bringen würde. Als sie auf dem Hof standen, konnte man schon wieder die Blicke der Jungen aus der Parallelklasse bemerken, die Joey geradezu mit Blicken auszogen. Genervt verdrehte das Objekt der Begierde die Augen und hoffte inständig, das der Platz neben seinem nicht frei blieb und sich einer von den sabbernden Kerlen zu ihm setzte... dann würde er wohl wirklich Amok laufen. Zögernd stieg er in den Bus ein, der schon zu mehr als Dreiviertel gefüllt war. Immer mal wieder klopften einige Jungen aus der Parallelklasse neben ihren Sitz und forderten den Braunäugigen so auf, doch neben ihnen zu sitzen. Genervt ging Joey bis hinten durch, bis er wirklich noch eine leere Bank saß, aus dem zum Glück noch keiner saß, der ihm die Kleider von Leib reißen wollte. Blieb nur zu hoffen, dass das so blieb. Langsam richtete sich sein Blick aus dem Fenster, wenn er sie nicht sah, dann würden sie ihn doch auch nicht sehen... oder? Anscheinend hatten sie ihn doch bemerkt, denn der Blondschopf bemerkte, wie eine Person sich mehr oder weniger nah neben ihn setzte. Gerade wollte er sich umdrehen und den Kerl anfahren, als er stockte... das war nicht wirklich die Person, die er dachte die neben ich saß oder? Perplex blickte er zu dem neben ihm Sitzenden, der kein anderer war als Seto Kaiba. "Mach dich nicht so breit Hündchen, du nimmst schon mehr als die Hälfte der Bank ein.", grummelnd deutete der Brünette nach unten, um Joey zu zeigen, wie merkwürdig dieser sich hingesetzt hatte. Ein wenig verlegen setzte sich der Blondschopf richtig hin, aus Reflex hatte er wohl so viel wie möglich vom Platz einnehmen wollen, damit sich niemand neben ihn setzte, aber wenn es Seto war, dann war es okay. Dieser wollte ihn wenigstens nicht wegen irgendeiner dummen Wette ins Bett kriegen. Die eifersüchtigen Blicke einiger männlichen und weiblichen Wesen im Bus ignorierte er dezent. Einige Zeit später standen sie dann auch schon vor einem mehr oder weniger großen Theater, das das Stück vorspielen sollte. Der Klassenlehrer war gerade dabei die Eintrittskarten zu verteilen, als ihm etwas einfiel. "Wir haben einen bestimmten Bereich reservieren lassen, alle Plätze sind nebeneinander, allerdings sind zunächst zwei Eintrittskarten zu wenig reserviert worden, also sind zwei Plätze nicht im reservierten Bereich. Da diese Plätze auf der zweiten und nicht wie unsere auf der ersten sind, haben die Lehrer einstimmig beschlossen diese an Joseph Wheeler und Seto Kaiba zu verteilen, da diese wohl am wenigsten Unfug machen und nicht weglaufen würden." Nach Beendigung dieser kleinen Rede, wurde den beiden genannten auch schon jeweils eine Karte in die Hand gedrückt. Perplex nahmen diese ihre Karte an und folgten dem Lehrer in das Gebäude. Ein leichtes Grinsen lag auf den Lippen des Blonden, jetzt lief er wenigstens nicht Gefahr neben einem der ihn sabbernden Trottel sitzen zu müssen. Als jeder seinen Platz gefunden hatte blickte sich der Blonde um, neben Seto direkt saß er also auch nicht. Dieser saß einige Sitze weiter rechts und wirkte mal wieder recht unbeteiligt. Wer wollte auch schon unfreiwillig ins Theater? Seto jedenfalls nicht und Joey stimmte dem Brünetten in diesem Fall voll und ganz zu. So kam es auch, dass sich der Blondschopf schon nach den ersten zehn Minuten aus dem Saal schlich um in den Vorraum zu gehen, in dem in einer Ecke sogar eine kleine Sitzecke war. Es war zwar keines dieser Stücke, die einen auf ewig verfolgten, so wie Romeo und Julia oder Hamlet, dennoch schien es nicht wirklich interessant zu sein. Da musste ein Theaterstück schon viel bieten um den Blondschopf wirklich fesseln zu können, damit dieser nicht einfach den Saal verließ, wie er es in diesem Moment tat. Überrascht stellte er fest, dass er wohl nicht der einzige war, der auf diese glorreiche Idee gekommen war, denn vor einem Sessel, der mit der Rückseite zu ihm stand, entdeckte er schon einen bekannten braunen Haarschopf. "Was machst du denn hier?" Mit leicht hochgezogener Augenbraue ließ sich der Blonde ebenfalls auf einen der Sessel fallen und lehnte sich erst einmal seufzend zurück. Nun blickte auch der Brünette, der kurz zuvor noch durch eine Zeitung, die zur genüge auf dem kleinen Tisch in der Mitte der Sitzecke herumlagen, geblättert hatte, auf und sah zu Joey. "Dasselbe könnte ich dich auch frage. "Wo du doch auch zu den, wie es die Lehrer so schön ausgedrückt haben, Leuten gehörst, die nicht weglaufen oder Unfug machen würden." Schulterzuckend verschränkte der Kleinere die Arme vor der Brust und schnappte sich schließlich auch eine der Zeitschriften, blätterte jedoch nur unbeteiligt in dieser herum. "Na und? Die Lehrer haben gesagt, dass ich nicht abhauen würde, ich habe nie die Worte bestätigt oder?" Mit einem leichten Grinsen warf der Blonde die Zeitschrift zurück auf den Schreibtisch und strich sich durch die blonden Haare. "Aber so muss ich wenigstens nicht neben irgendwem sitzen, der mich allein schon mit Blicken auszieht...", nuschelte er schließlich leise und ließ ein erneutes Seufzen über seine Lippen gleiten. Der Blauäugige hatte diese Worte natürlich trotzdem gehört und zog fragend eine Augenbraue hoch. Normalerweise sah man bei Seto kaum Gefühlsregungen, doch er konnte nicht leugnen, dass es ihn wirklich interessierte, wieso es eigentlich eine so merkwürdige Wette gab. Irgendein Geschehnis musste es ja gegeben habe, dass diese überhaupt erst ins Leben gerufen worden war. Schweigend ließ der Braunhaarige seinen Blick von Joey zum Tisch gleiten und schließlich wieder zu dem Blonden... irgendwie musste er es doch schaffen seine Neugierde im Zaum zu halten... aber er wollte es jetzt wissen! Kaum hörbar räusperte sich der Größere und versuchte Joey so unbeteiligt wie möglich anzusehen, damit es nicht all zu offensichtlich war, dass ihn der Grund diese banale Wette interessierte. "Wieso sind überhaupt alle hinter dir her und haben so eine dumme Wette abgeschlossen?" Leicht zog der Brünette eine Augenbraue hoch und blickte den Kleineren abwartend an, konnte den leichten Funken Interesse in seinen Augen jedoch nicht verdrängen. Perplex blickte der Jüngere Seto an und hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ihn der andere solch eine Frage stellen würde, da es untypisch für ihn war überhaupt etwas zu fragen. Unsicher, ob er überhaupt auf diese Frage antworten sollte, immerhin war das immer noch Seto Kaiba der ihn fragte, strich Joey durch einige blonde Strähnen und strich sich diese aus der Stirn. "Na ja...", find er schließlich zögernd an und stockte kurz. "Vor ungefähr einem Jahr war ich mit einem Kerl aus der Parallelklasse zusammen... der hat halt immer versucht mich ins Bett zu kriegen und hat wohl nicht mal an irgendwas anderes gedacht. Als ich dann mit ihm Schluss gemacht habe, hat er wohl mit dieser Wette angefangen... Aber ich weiß es nicht genau." Während der Braunhaarige leicht nickte streckte Joey die Beine aus, er konnte es sich ja noch ein bisschen bequem machen, die Theatervorstellung würde noch ein bisschen dauern, sie hatte ja gerade mal vor zwanzig Minuten angefangen. "Und wieso hast du nicht mit ihm geschlafen? Am Anfang hättest du ja noch nicht wissen können, dass er dich nur ins Bett kriegen will..." Perplex weiteten sich die Augen Setos ein wenig, das hatte er nicht wirklich gerade gefragt... langsam musste es doch auch mal reichen. Ebenso überrascht war der Blonde über diese Frage, was hatten die mit dem Brünetten in Amerika gemacht, dass dieser auf einmal so offen und neugierig solche Fragen stellte. Dennoch dachte er über eben diese Frage nach und so schlich sich auch ein leichter Rotschimmer auf seine Wange. "Na ja ich hab Angst und da will ich nicht unbedingt mit jemandem Sex, der nur mit mir zusammen ist um mich flachzulegen.", nuschelte er schließlich leise und senkte den Blick ein wenig. Seto hatte ihn zwar verstanden, sagte jedoch nichts mehr dazu. Erstens war es dem Blonden anscheinend peinlich und unangenehm (was ja auch kein Wunder war) und zweitens wollte er nicht in Gefahr geraten noch mehr Fragen dieser Art zu stellen, davon hatte er erstmal genug. Der Braunäugige war dankbar, das Seto nicht noch weiter nachfragen wollte und ihn erstmal in Ruhe ließ. So vergingen dann auch die nächste Stunde, in der die beiden mehr oder weniger schwiegen, dennoch war es eine eher angenehme Stille und keine bedrückende. Seufzend blickte der Blondschopf auf seine Uhr und stand langsam auf. "Wir sollten langsam wieder rein, ich glaub dieses interessante und fesselnde Theaterstück ist bald vorbei." Nun nickte auch Seto und erhob sich ebenfalls von seinem Sessel. "Okay... wir wollen doch nicht die Erwartungen unserer armen Lehrerin zerstören, am Ende müssen wir nächstes Mal noch mit bei den anderen sitzen." Leicht verzog der Braunhaarige das Gesicht und ging langsam zum Eingang des Saales. Joey grinste nur schief und folgte ihm, irgendwie benahm sich Seto wirklich ein wenig merkwürdig... oder er bildete es sich nur ein. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, da er gerade dem anderen erzählt hatte, wie es zu der Wette hätte kommen können und wieso er keinen Sex gehabt hatte, ging er zurück auf seinen Platz. Er hatte nicht einmal seinen Freunden den Grund erzählt... allerdings hatten diese auch nie wirklich nachgefragt, sondern die Tatsache einfach hingenommen. Gerade als der Blonde seinen Platz wieder eingenommen hatte, waren die Schauspieler gerade bei dem Punkt angekommen sich zu verbeugen und dem Publikum zu danken, also war er keine Sekunde zu früh oder zu spät zurückgekommen. Mit einem leichten Grinsen sah er noch einige Momente zur Bühne, als die restlichen Zuschauer auch schon aufstanden und langsam zu den Ausgängen gingen, einige mit Tränen in den Augen, andere mehr als gelangweilt. Endlich wieder im Foyer stehend, wo sich die Klassen wieder sammeln wollten, atmete Joey erst einmal tief durch. Seine Klassenkameraden, einschließlich seiner Freunde, schienen wirklich fertig zu sein. Sie hatten ja nicht die Möglichkeit gehabt raus zu gehen, jedenfalls hatten Seto und er keinen einzigen gesehen. Die Lehrer mussten wirklich aufgepasst haben wie Luchse. Einzig und allein einige Mädchen hatten noch immer Tränen in den Augen, wahrscheinlich war das Stück irgendeine Schnulze gewesen, komplizierte oder unerwiderte Liebe oder Tot, wo wir wieder bei ,Romeo und Julia' wären, das beide Aspekte miteinander verband. Joey schüttelte nur den Kopf und war froh, dass er sich dazu entschlossen hatte nicht im Saal zu bleiben und sich diesen Mist anzusehen, auch wenn er von Set ausgequetscht worden war. Seine Freunde blickten den Blondschopf etwas irritiert an und legten synchron den Kopf schief. "Sag mal Joey... wieso siehst du eigentlich noch so frisch aus? Hat dir das Stück etwa gefallen?", fragte Yugi schließlich und beugte sich vor um den Braunäugigen besser mustern zu können. Das Grinsen des Angesprochen wurde noch ein wenig breiter, als er mit dem Kopf schüttelte. "Wie soll mir etwas gefallen haben, das ich nicht gesehen habe?", erwiderte er leise, damit ihn die Lehrerin nicht hörte. Diese Worte handelten ihm einige eifersüchtige Blicke ein, die anderen hätten alles dafür gegeben, wenn sie ebenfalls hätten gehen können. "Hast du es gut... ich glaub ich schaff mir auch einen Einserdurchschnitt an, dann muss ich mir das wenigstens nicht alles nächstes Mal antun." Tristan ließ den Kopf noch ein wenig mehr sinken und musste wieder an dieses Geschnulze denken. "Na na na, glaub nicht, dass das so einfach ist." Joey blickte seinen Freund ernst an, er wusste immerhin am besten welch eine Qual es war Tag und Nacht zu lernen um sein Zeugnis mehr als aufzubessern. Er hatte ewig gebraucht um wirklich so gut zu sein, wie er es sich vorgenommen hatte. Und das ja eigentlich nur aus einem Grund... ein bisschen Anerkennung von Seto, da dieser ja immer wieder gesagt hatte, dass er ein Versager sei, der nie gut in der Schule sein würde. Tristan nickte leicht, er wusste, dass Joey im vergangenen Jahr kaum Zeit für andere Dinge gehabt hatte. Dafür bewunderte der Brünette ihn auch, der Blonde hatte schließlich viele Dinge nicht mehr machen können, die dieser so liebte. "Na ja, jetzt können wir gehen oder?" Yugi blickte sich fragend in der Gruppe um, deren Mitglieder nur nickten. "Ja, meinte die Lehrerin doch." Und schon hatten sie das Gebäude verlassen. Kapitel 5: Part 5 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 5/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Am nächsten Tag, gerade hatte es zur letzten Stunde geklingelt, saßen alle Schüler brav auf ihren Plätzen, mittlerweile hatten sie sich auch von dem Theaterbesuch vom Vortag erholt, als der Lehrer die Klasse betrat und seine Tasche erst einmal auf seinen Schreibtisch hievte. Seufzend rückte er sich seine Krawatte zurück und ließ seinen Blick über die Klasse wandern, um zu schauen ob jemand fehlte. Schließlich räusperte er sich und zog seine Mappe hervor, um sich notfalls Notizen machen zu können. "Wie ich sehe haben Sie das Theaterstück gut überstanden. Nun denn. Heute werden wir darüber sprechen und einige Szenen analysieren." Bei diesen Worten wurden sowohl Seto als auch Joey ein wenig blass um die Nase, schließlich hatten sie höchstens die ersten vier Minuten gesehen und nicht mehr. "Da Sie alle das Stück mit Interesse verfolgt haben, wie ich hoffe, dürfte es kein Problem für Sie sein." Der Blonde senkte leicht den Blick und nuschelte ein ,Irgendwie geht es mir auf einmal gar nicht mehr gut...' vor sich hin, was der Lehrer zum Glück nicht hören konnte. Da hatte er so hart für seine guten Noten gearbeitet und eine nicht gesehene fiktive Geschichte in einem Gebäude des Schreckens sollte das alles zu Nichte machen? Joey schluckte unmerklich und hob seinen Blick wieder ein wenig um zu dem Mann mittleren Alters zu schielen. Dieser starrte ihn seit geraumer Zeit an, was den Blonden noch blasser werden ließ. Ahnte sein Lehrer etwa irgendetwas? "Joseph... geht es Ihnen nicht gut? Sie sind ziemlich blass." Fragend blickte ihn der Mann an und zögerlich nickte der Braunäugige auf diese Frage hin. Das war doch der perfekte Ausweg. "Okay, dann gehen Sie am besten auf die Krankenstation und ruhen sich ein wenig aus. Wer begleitet ihn?" Augenblicklich schossen mehrere Hände in die Luft, einige schnippten um auf sich aufmerksam zu machen. Seto jedoch kümmerte sich nicht um die anderen Schüler und stand einfach auf. "Ich werde ihn hinbringen." Und damit hatte er den perplexen Joey auch schon am Handgelenk von seinem Platz in die Senkrechte gezogen. Der Lehrer nickte nur, während die Hände der anderen sich enttäuscht zurückzogen. "Okay, dann ist es ja kein so großer Verlust. Sie beide würden eh alle von mir gestellten Fragen beantworten können. Schließlich haben Sie ja aufgepasst, nicht wahr?" Mit einem unschuldigen Blick nickte der Blonde fahrig und wurde im nächsten Moment von dem Braunhaarigen aus der Klasse geschoben. Auf sich die eifersüchtigen Blicke der restlichen Schüler der Klasse. Sobald die Tür geschlossen war atmete der Braunäugige erleichtert aus. "Du willst mich natürlich ganz selbstlos zur Krankenstation bringen, hm?", flüsterte er dem Größeren grinsend zu, da der Lehrer sie ja vielleicht noch hätte hören können. "Natürlich, was sollte ich denn sonst für einen Grund haben? Ich saß doch, genauso wie du, die ganze Zeit im Theater und habe mir dieses wundervolle Stück angesehen.", erwiderte Seto ironisch, jedoch mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Gemächlich gingen sie den Gang entlang, entfernten sich immer weiter vom Klassenzimmer. "Irgendwie tun sie mir aber doch leid, jetzt hauen wir schon wieder ab und die anderen dürfen sich noch mal mit diesem Zeug beschäftigen..." Einige Augenblicke schwieg der Kleinere, ließ seine Aussage erst einmal im Raum stehen. "Na ja, aber sie tun nichts für die guten Noten, mit denen sie in dieses ,Luxus' kommen. Ich...", weiter kam er jedoch nicht, da im nächsten Moment eine Hand auf seinem Mund landete, die es ihm unmöglich machte weiterzureden. Irritiert blickte er auf die Hand des Jüngeren und schließlich zu diesem selbst, der jedoch konzentriert in eine andere Richtung starrte. Erst jetzt hörte er das leise Gespräch, das anscheinend von einigen männlichen Schülern geführt wurde, die er jedoch nicht sah, da sie von der Ecke, die zu einem anderen Gang führte, verdeckt wurden. Joey war darauf aufmerksam geworden, da er seinen Namen gehört hatte und ihm auch einige der Stimmen bekannt vorkamen. Gespannt schielte der Blonde um die Ecke, zog jedoch im nächsten Moment den Kopf wieder zurück, damit er nicht entdeckt wurde. Er wollte wissen worüber sie redeten, bestimmt hatte es wieder irgendetwas mit der Wette zu tun. "Na? Ich hab gehört, dass Joey jetzt auch mit dir Schluss gemacht hat? Langsam frag ich mich wirklich, ob es überhaupt jemand schafft die Wette zu gewinnen. Bisher hat er jeden abblitzen lassen." Und wer konnte es anders sein der angesprochen wurde, als die Person, mit der der Blondschopf als letztes zusammen war? Dieser gab nur ein genervtes Stöhnen von sich und verdrehte die Augen. "Ich kann auch nichts dafür, dabei hab ich mich so angestrengt und war sogar richtig nett zu ihm, obwohl er nicht mal mein Typ ist. Aber er war trotzdem so stur und hat mich nicht rangelassen.", erwiderte der andere genervt und lehnte sich an die Wand hinter ihm. Joey ballte währenddessen seine Hände zu Fäuste, das war ja wohl die Höhe... Wie verlogen konnte man eigentlich sein, wenn man mit jemandem zusammen war, den man nicht mochte, nur um eine lächerliche Wette zu gewinnen? Sich auf die Unterlippe beißend zwang er sich nicht augenblicklich auszuflippen und um die Ecke zu preschen, um einige seiner Ex-Freunde einen Kopf kürzer zu machen. Auch Seto konnte diese Dreistigkeit nicht nachvollziehen, selbst nicht als Geschäftsmann. Er hatte ja schon vieles gemacht, was nicht ,wirklich nett' gewesen war, doch so etwas würde er sich nie anmaßen, das war selbst für ihn nicht mehr akzeptabel. Die Jungs hatten es wohl nicht geschnallt, als er ihnen den Kopf gewaschen und ihnen die Meinung gesagt hatte, das würde er wohl noch einmal gründlicher machen müssen. "Dann versuch ich es wohl als nächstes, aber ich sollte es wohl geschickter machen als ihr Versager." Ein leises Lachen war zu hören, daneben leises Grummeln, das sich langsam entfernte, die Schüler schienen sich wohl zu entfernen, da blieb die Frage, was sie überhaupt um diese Zeit auf den Fluren zu suchen hatte. Die einzige Erklärung war wohl, dass die eine Freistunde gehabt, oder einfach geschwänzt hatten. Der Brünette warf einen kurzen Blick zu Joey, der die gegenüberliegende Wand geradezu mit Blicken aufspießte, dennoch sagte er nichts... jedenfalls NOCH nicht. Doch nach einem leisen Räuspern Seiten Setos schien der Blonde aus seinem Trancezustand zu erwachen und dementsprechend platzte die Wut, die sich in den letzten Minuten in Joey angesammelt hatte, aus dem Kleineren heraus. "Wie können diese Idioten es nur wagen, sehe ich etwa aus wie irgendein Ding aus, mit dem man so umspringen kann? ,Ich versuch es als nächstes.' Halten die mich eigentlich für komplett bescheuert? Wo ich doch sogar weiß, was abläuft? Und dann haben die auch noch die Dreistigkeit sich darüber zu beschweren, dass sie es nicht geschafft haben? Hallo?" Wütend verpasste der Jüngere der Wand einen Schlag, seine Wangen waren mittlerweile vor Wut leicht rot geworden. Einen Moment sah sich Seto das Schauspiel an, schüttelte den Kopf. Er konnte Joey ja verstehen, aber es brachte auch nichts, wenn dieser sich jetzt so aufregte und so ein Aufsehen veranstaltete. Wenn der Kleinere so weiter machen würde, dann würden bald die ersten Schaulustigen aus den Klassen kommen und das wäre wohl nicht so gut. Ohne groß darüber nachzudenken packte er die Handgelenke des Blonden, damit dieser nicht weiter auf die arme, wehrlose Wand einschlagen konnte, und drückte sie neben den Kopf des Braunäugigen. Wenig später presste der Größere dann auch schon seine Lippen auf die des Jüngeren, der Seto mehr als perplex anstarrte. Seine Wut war mit einem Schlag verflogen, machte jedoch der Verwirrung Platz. Der Rotschimmer blieb, diesmal eher vor Verlegenheit, als aus Wut. Langsam sanken die Augenlider des Blondschopfes immer tiefer und auch Setos hatten sich beinahe gänzlich geschlossen. Gerade wollte der Brünette einen Schritt weiter gehen und über die Lippen des anderen streichen, um den Kuss zu vertiefen, als die Schulglocke das Ende des Unterrichts einläutete. Sie hatten sich wohl länger das Gespräch angehört, als sie gedacht hatten. Das Klingeln schreckte Seto auf und ließ ihn mit einem Schlag wieder zu klarem Verstand kommen. Schnell löste er sich von den Lippen des Kleineren und trat einen Schritt zurück, als auch schon die Schüler aus ihren Klassen stürmten, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Peinlich berührt, auch wenn man es ihm nicht ansah, drehte sich der Blauäugige um und ging langsam zur Klasse zurück, einen blonden, ziemlich verwirrten Joey mit starkem Herzklopfen zurück lassend. Dieser schaffte es erst knapp zehn Minuten später ebenfalls zur Klasse zurückzukehren, wenn auch immer noch ziemlich durch den Wind und nicht wirklich fähig seine Umwelt wahrzunehmen. Als er den Raum betrat war Seto schon verschwunden und auch seine Freunde waren nicht mehr zu sehen, diese hatten ihm aber auch gesagt, dass sie etwas Wichtiges zu tun hatten und keine Zeit haben würden mit ihm nach Hause zu gehen. Das registrierte der Blonde jedoch gar nicht, genauso wenig wie die Annäherungsversuche von gewissen Leuten, auf dem Weg aus der Schule. Wie in Trance ließ der Blondschopf einfach weiter, bis er schließlich aufschreckte und bemerkte, dass er schon vor seiner Haustür stand. "Wow... wie hab ich das denn gemacht?" Über sich selbst den Kopf schüttelnd kramte er den Schlüssel aus der Hosentasche und steckte diesen ins Schloss. Dieselbe Prozedur wiederholte er bei der Wohnungstür. Sein Vater war noch nicht daheim, er kam meistens einige Zeit nach seinem Sohn von der Arbeit und kümmerte sich dann erst einmal um das Abendbrot, für das es bis dahin schon längst Zeit war. Seine Tasche ließ er einfach im Gang stehen, Hausaufgaben hatte er eh nicht auf und auch seine Jacke landete eher schief auf dem Bügel. Auf Socken schlurfte er langsam in sein Zimmer und ließ sich einfach auf sein Bett fallen, um die Augen zu schließen. "Warum verwirrt mich das nur so? Wieso hat er das gemacht?", flüsterte der Blonde leise vor sich hin und legte seinen rechten Arm über die Augen. "Und wieso hat mein Herz danach so heftig geklopft? Das ist doch bei den anderen nie passiert..." Seufzend stand Joey auf und ging zu seiner Musikanlage, die er zu seinem letzten Geburtstag bekommen hatte, hinüber und schaltete diese an, ein bisschen Musik würde ihm jetzt gut tun und vielleicht schaffte er es dann auch das Gefühlschaos und das Chaos in seinem Kopf ein wenig zu ordnen. Wieder auf seinem Bett liegend drehte sich der Blondschopf auf seinen Bauch und starrte von dort aus, aus dem Fenster. Wie konnte ihm Seto das nur antun? Sein Herz hatte schon lange nicht mehr so stark geklopft, seit der Blauäugige in Amerika war, wieso tat es das durch den kurzen Kuss nur wieder? Gerade wo er gedacht hatte, dass seine Gefühle endlich nachgelassen hatten. Um das zu erreichen hatte er doch auch so viele Freunde gehabt, doch diese waren ja alle ein Reinfall gewesen. Seufzend ließ er seine Finger über die Lippen gleiten und hätte schwören können noch das sanfte Prickeln spüren zu können. Der Brünette hatte schon immer einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen, ob jetzt positiv oder negativ. Das war unter anderem auch ein Grund, wieso er jetzt so gut in der Schule war, es waren die Worte Setos gewesen, die sich in sein Gedächtnis gebrannt hatten, wie es nichts anderes schaffte. Und wieso hatte gerade dieser Idiot ihn küssen müssen? Was dachte er eigentlich, was Joey alles hatte versuchen müssen, bis er Seto halbwegs aus seinem Kopf bekommen hatte, obwohl es nie ganz funktioniert hatte. Schon am ersten Tag, an dem er den Brünetten wieder gesehen hatte, waren alle seine Ex-Freunde und sogar sein momentaner Freund für kurze Zeit aus seinem Kopf verschwunden. "Du bist so unfair... du blöder Idiot..." Leise schluchzte der Blondschopf auf, blöder konnte die Situation gar nicht werden. Jetzt dachte er doch wieder nur noch an Seto und an kaum etwas anderes, aber sagen konnte er diesem doch auch nichts... der Brünette hatte ihn vielleicht geküsst, aber bedeutet hatte dies wohl nichts. Er wusste doch, dass Seto ihn nur verletzten würde... mit Sicherheit, dieser hatte doch eh nur seinen Bruder und seine Firma im Kopf, deshalb hatte er ihm ja auch nie erzählt, wie er für den Blauäugigen fühlte, es würde eh nie etwas werden, er würde sich doch eh nur über Joey lustig machen... Was sollte er den jetzt machen? Wenig später klopfte es dann auch schon an seiner Zimmertür, kurz danach sah man einen hellbraunen Haarschopf im Türspalt. "Joey, ich bin wieder.... Joey?" Langsam ging die Tür richtig auf und zum Vorschein kam Joeys Vater, der Stirn runzelnd den Raum betrat. "Was ist los? Irgendetwas in der Schule passiert?" Fragend eine Augenbraue hochziehend hockte er sich neben das Bett und blickte den Kleineren besorgt an. "Wie kommst du darauf?" Geschockt musste Joey feststellen, dass seine Stimme brüchiger klang, als er gedacht hatte. Seufzend wischte der Ältere ihm die Tränen von den Wangen und strich vorsichtig einige Strähnen aus der Stirn Joeys. "Was ist passiert, hm?", fragte sein Vater leise, doch statt einer Antwort, warf sich der Blondschopf weinend an seine Brust. "Er hat... hat..." Schluchzend krallte er seine Finger in das Hemd seines Vaters, der ihm beruhigend über den Rücken stich. "Wer hat was? Hat wieder irgendwer was Blödes versucht?" Leicht schüttelte der Jüngere den Kopf und brauchte ein paar Minuten um sich so weit zu beruhigen, dass er grob erzählen konnte, was passiert war. Leicht neigte sein Vater den Kopf zur Seite und schien ein wenig irritiert zu sein. "Aber ist das nicht eigentlich gut? Früher wolltest du ihm doch näher kommen und jetzt hat er den ersten Schritt gemacht." Wieder folgte ein Kopfschütteln des anderen, der sich langsam wieder richtig hinsetzte. "Das Problem ist ja nicht der Kuss, über den hab ich mich schon gefreut." Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Braunäugigen. "Es geht darum, dass ich nicht weiß, was ich davon halten soll... und auch wenn er mich geküsst hat, denkt er sich nicht viel dabei. Und gerade jetzt wo unser Verhältnis halbwegs freundlich ist, weiß ich dann schon wieder nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, nach dieser Sache und jetzt wo..." Leise seufzte der Blonde und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Ich denke du solltest mit ihm sprechen, selbst wenn du keine Chance bei ihm haben solltest. Ich glaube nicht, dass er sich über dich lustig machen würde, sonst hätte er das nicht getan. Es wäre besser mit ihm darüber mit ihm zu reden, als dich mit ,Was wäre wenn' Fragen verrückt zu machen, so wie jetzt. Du kannst also eigentlich nichts verlieren, wenn du mal mit ihm sprichst.", schlug sein Vater vor und stand langsam wieder vom Bett auf, auf das er sich gesetzt hatte. Joey nickte leicht und erhob sich ebenfalls, alles war wohl besser als dieses absolute Chaos, das auch nicht nach dem Gespräch verschwunden war. Früher war Seto kalt und unnahbar ihm gegenüber gewesen, jetzt war es scheinbar immer noch so, aber anscheinend sah das schon ganz anders aus. Da war er viel freundlicher und offener geworden, als noch vor einem Jahr. "Okay... aber dann gehe ich jetzt. Ich kann nicht bis Montag warten und wahrscheinlich hab ich den Mut bis dahin auch gar nicht mehr, also jetzt sofort oder gar nicht." Tief durchatmend lächelte er seinem Vater noch einmal zu, der ihm aufmunternd zurücklächelte. "Du schaffst es schon. Ich drück dir die Daumen." Kurz wuschelte er ihm noch durch die blonden Haare und verschwand anschließend aus dem Raum. Auch Joey stand eine Weile später schon vor dem Gebäude der Kaiba Corporation, die sich gar nicht so weit von seiner Wohnung entfernt befand, dementsprechend kurz war der Weg auch gewesen. Jetzt musste er sich nur noch überwinden die Firma zu betreten und den Brünetten anzusprechen, das war wohl das größte Problem in dieser Situation. Besagte Person saß bereits seit einigen Stunden in seinem Büro und versuchte zu arbeiten, was jedoch mehr schlecht als recht gelang, da er sich nicht wirklich auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Auch in Setos Kopf schwirrte das Ereignis vom Nachmittag herum und ließ keinen Platz, um sich zu konzentrieren. Mit leerem Blick starrte der Braunhaarige auf den Bildschirm, war viel zu sehr in seinen Gedanken gefangen, als wirklich fähig zu sein, etwas sehen zu können. "Ich hätte doch einfach... irgendwas anderes tun können, es hätte noch zig andere Möglichkeiten gegeben, als ihn zu küssen, damit er sich wieder beruhigt." Leise seufzte der Blauäugige auf, das durfte doch alles nicht wahr sein. Es war einfach über ihn gekommen, in dem Moment hatte er gar keine andere Möglichkeit mehr gesehen, als den Blondschopf einfach zu küssen und er musste wirklich zugeben, dass es ihm gefallen hatte, sehr sogar. Früher hatte er sich schon öfter Gedanken darüber gemacht, wie es wohl wäre dem Kleineren so nahe zu sein, doch zum Glück hatte er dann nach Amerika gemusst und hatte sich dort so in seine Arbeit gestürzt, dass er den Blondschopf halbwegs aus seinen Gedanken verdrängen konnte. Doch schon an dem Tag, an dem er wieder zurück war und Joey das erste Mal wieder gesehen hatte, hatte dieser ihn erneut gefesselt, auch wenn Seto zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst hatte, dass es der Braunäugige war. Dass dieser ihn ebenfalls nicht erkannt hatte, obwohl er ihm so nah gekommen war und ihn sogar angesehen hatte, hatte ihn noch mehr irritiert, als die Tatsache, dass Joey so freundlich zu ihm gewesen war. Und erst recht sauer hatte ihn die Einstellung des Blonden ihn gemacht, die dieser Gott sei dank wieder abgelegt hatte... wegen seiner Worte, obwohl Joey das ja bestritt. Die Gegensprechanlage, oder besser gesagt die Stimme seiner Sekretärin, ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken. Als die junge Dame keine Antwort erhielt, wiederholte sie, jedoch ein wenig perplex, das eben gesagte. "Mr. Kaiba, hier ist jemand, der sie sprechen möchte." Noch nicht ganz in der Realität zurück deutete er ihr an, dass die Person eintreten solle, dachte nicht einmal daran zu fragen, wer es denn war. Das hätte er wohl besser tun sollen, denn keine zwei Sekunden später stand auch schon ein gewisser Blondschopf in seinem Büro und sah ihn abwartend an. Seto seufzte leise auf, das musste ja kommen, er hatte gar nicht erwartet, dass Joey seine Tat vom Nachmittag einfach so hinnahm und dann nicht einmal mit ihm darüber diskutieren wollte. Kapitel 6: Part 6 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 6/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Omg... mein letztes Kapitel ist schon fast ein Jahr bei dieser Fanfic her T__T Schande über miiiich. Aber ich schwöre, dass ich es beenden werde, ich weiß nur noch nicht, wie lange es dauern wird, aber ich WERDE es beenden. Kommen wohl eh nur noch 1-2 Kapitel. Schweigend blickte Seto den Kleineren an, hätte sich ja eigentlich denken können, dass dieser auf die Sache am Nachmittag eingehen würde, nur hatte er nicht geglaubt, dass dies so schnell der Fall sein würde. Hätte er noch das Wochenende gehabt, dann hätte er die Situation wohl noch ein wenig analysieren können und vielleicht hätte er auch eine Antwort auf Joeys mögliche Fragen gefunden, doch all dies war ja jetzt nicht mehr möglich… jetzt musste er wohl spontan sein. Spontanität war meist nicht sein Fall, der Brünette plante lieber alles genau und wägte die verschiedenen Möglichkeiten ab. „Was willst du hier?“, fragte Seto schließlich ruhig, obwohl es in seinem Inneren alles andere als gemächlich zuging, eher wogte dort ein Sturm von Fragen und Gefühlen, die er nicht zu ordnen wusste, doch das konnte er dem Anderen ja schlecht zeigen, denn er war ja schließlich ein Kaiba und Kaibas zeigten ihre Verwirrung nicht so öffentlich, wie es andere Leute taten… mit Ausnahme seines Bruders vielleicht und weitere Personen seiner Familie gab es ja nicht mehr. Im Gegensatz zu dem kühlen und ruhigen Erscheinungsbild des Blauäugigen wirkte der Blonde eher nervös, was vor allem an den braunen Augen zu sehen waren, die fahrig einen Blick durch das Büro warfen und den Händen, die sich gegenseitig kneteten und keinen Augenblick still bleiben konnten. Auch wusste der Braunäugige nicht so recht, wie er anfangen sollte, da es eins dieser Themen war, bei denen er selbst früher nie so gesprächig und offensiv gewesen war, doch da musste er jetzt einfach durch. „Ähm…“ Tief durchatmend blickte Joey den Anderen mehr oder weniger fest an, er würde nicht eher gehen, bevor er nicht eine Antwort bekommen hatte, aber dafür musste er ja zunächst die Frage stellen und das war ja das größte Problem. „Wieso… wieso hast du mich heute Mittag geküsst…?“ Es brachte ja auch nichts drum herum zu reden, da verließ ihn eher der Mut, als dass er wirklich irgendwann den Punkt getroffen hätte und das war ja nicht der Sinn der Angelegenheit. Bei den Worten des Blonden krallten sich die Finger Setos in die Armlehnen des Schreibtischstuhles, jetzt war diese Frage wirklich über die Lippen des Anderen geglitten und er musste sich überlegen, was er Antworten sollte… aber gab es überhaupt einen Grund, den er dem Kleineren hätte nennen können? „Du solltest nicht so viel darüber nachdenken, es war wohl geistige Umnachtung, die mich in diesem Moment erfasst hat. Es hat nichts zu bedeuten und es wird auch nie wieder vorkommen, keine Angst.“, erwiderte der Brünette schließlich so gleichgültig und unterkühlt wie möglich, nahm einige Unterlagen zur Hand und kümmerte sich scheinbar gar nicht mehr um den Anderen. Vielleicht konnte er sich ja so um eine Antwort drücken und musste nicht weiter darauf eingeben? Joey würde es schon nicht stören, dieser hatte ja eh nichts für ihn übrig, auch wenn sie sich ja anscheinend ein wenig näher gekommen waren. Das war sicherlich auch nicht gerade die beste Entwicklung, aber stoppen hatte er das Ganze ja auch nicht können… wahrscheinlich hatte er es mit seinem Verhalten dem Anderen gegenüber nur noch verstärkt. „Was soll das heißen, dass es nichts zu bedeuten hatte und du es…“ „ES HATTE HALT NICHTS ZU BEDEUTEN!“ Aufgebracht hatte Seto mit der Faust auf den Schreibtisch geschlagen und sich aufgerichtet. Diese Nachfragen des Blonden machten alles nur noch schlimmer und schwerer, vor allem für ihn. Wenn es so weiterging, dann kamen wahrscheinlich all seine Gefühle hervor, von denen er selbst nichts wissen wollte und die erst recht vor dem Kleineren geheim bleiben sollten, diese Blöße würde er sich nicht geben nicht jetzt und auch nicht später. „Du kannst es ganz einfach wieder vergessen, was sollte es denn noch für einen Grund geben, wieso ich dich hätte küssen wollen? Weil du plötzlich besser in der Schule geworden bist? Das ist ja wohl eigentlich ein Zustand der normal sein sollte, wenn man sonst nichts im Leben erreicht, also denk erst gar nicht, dass ich dich dafür jetzt mehr schätzen würde, als ich es damals gemacht habe, nämlich gar nicht.“ Bei diesen Worten zuckte Joey zusammen, ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich langsam um, damit der Andere sein Gesicht nicht sehen konnte. „Ich… verstehe. Wenn es keine Bedeutung hat… dann werd ich dich nicht weiter stören.“ Mit zitternder Hand öffnete er die Bürotür und verließ den Raum, blickte nicht einmal mehr zu dem Größeren, der seine Worte jetzt schon bereute, da sie ja eigentlich gar nicht zutrafen, da er es ja eigentlich bewunderte, was Joey alles in dieser Zeit erreicht hatte und das alles nur wegen einer kleinen Aussage seinerseits. Eigentlich hatte er ja nicht vorgehabt den Anderen zu verletzen und das hatte er wohl ganz eindeutig. Sich auf die Unterlippe beißend ging besagter Blondschopf an der Sekretärin vorbei, die ihm noch einen merkwürdigen Blick hinterher warf, und stand kurze Zeit später schon vor dem Aufzug, der ihn wieder in das Erdgeschoss bringen würde. Mit glasigem und verschleiertem Blick starrte er auf das Metall, bis sich dieses endlich in der Mitte teilte und den Fahrstuhl preisgab, den er auch zügig betrat. Als sich die Türen wieder geschlossen und der Aufzug sich in Bewegung gesetzt hatte, schlug er gegen die verspiegelte Wand, die zum Glück nicht zersplitterte. „Was hab… ich eigentlich erwartet?“ Verzweifelt lachte der Blonde auf, bevor ein leises Schluchzen zu hören war, das kam seiner Meinung nach jedoch in letzter Zeit viel zu oft vor… seit Seto wieder aufgetaucht war. Zwar hatte ihn die Tatsache, dass alle nur mit ihm zusammen sein wollten, wegen einer dummen Wette, auch verletzt. Hatte er aber aus diesem Grund auch nur eine Träne vergossen? Er hatte sie ja auch alle nicht geliebt, hatte sie ja eigentlich nur dazu gebraucht, um jemanden zu finden, den er lieben konnte, um sich von dem Brünetten ablenken zu können, von der Sehnsucht, die er gespürt hatte, als dieser all die Zeit nicht mehr da gewesen war. Nicht umsonst hatte sein erster Freund ebenfalls braune Haare und blaue Augen gehabt, auch wenn dieser bei weitem nicht so gut ausgesehen hatte, wie die Person, die er eigentlich hätte haben wollen. Dieser hatte ihm ja nur Kälte entgegengebracht, ab und zu ein paar dumme Sprüche, die es ihm ein wenig leichter gemacht hatten zu akzeptieren, dass er Seto nie haben würde, nie eine Chance bekommen würde mit diesem zusammen zu sein, ihm näher zu kommen. Doch hatte er nicht eigentlich nur auf dessen letzte Worte gehört, damit ihn Seto anerkannte? Bemerkte, dass er kein Versager war und vielleicht Interesse an ihm entwickelte? Mit ihm zusammen sein wollte? Dies schien ja auch alles funktioniert zu haben, der Andere hatte sich ihm gegenüber offener verhalten, Interesse an ihm und an seinen Problemen gezeigt und ihn sogar verteidigt und ihn letztendlich geküsst und jetzt sagte die gleiche Person, dass all dies nichts zählte und sich im Grunde nichts geändert hatte… alles noch genauso wie vorher war, er noch immer uninteressant und unwürdig war bei ihm zu sein? Wozu hatte er sich dann die ganze Zeit bemüht so gut zu werden und wieso hatte er vor kurzem noch versucht trotzdem wieder wie er, nur in einer verbesserten Version zu sein? Langsam ließ er seine Hand wieder hinunter gleiten, die einfach nur noch an seiner Seite hing, sich nicht mehr rührte. „Du bist so unfair…“ Ein leises ‚Pling’ war zu hören, das anzeigte, dass er die gewünschte Etage erreicht hatte. Seufzend wischte er sich über die Augen und verließ den Aufzug, kurze Zeit später das Gebäude. Solange er noch in der Öffentlichkeit war, würde er sich nicht die Blöße vor den anderen Leuten geben, das konnte er auch zu Hause machen, obwohl es ihm wohl lieber gewesen wäre, wenn er erst gar keinen Grund dafür gegeben hätte. ~*~ Am darauf folgenden Montag, Joey hatte so gut wie das ganze Wochenende im Bett verbracht, da nichts seine Aufmerksamkeit hätte erwecken können, saß der Blonde alles andere als enthusiastisch an seinem Tisch, hörte den Lehrern gar nicht wirklich zu, doch zum Glück war wenigstens Seto an diesem Tag nicht anwesend. Wahrscheinlich hätte er es gar nicht ertragen, wenn er diesem ins Gesicht hätte sehen, oder in dessen Nähe hätte sitzen müssen. Während des Unterrichts hatte sich der Himmel immer weiter zugezogen und schließlich hatte es angefangen zu regnen, spiegelte mittlerweile perfekt die Laune des Braunäugigen wider. Dieser bekam nicht einmal mit, wie es klingelte und die Schüler somit nach Hause entlassen wurden, erst, als der Lehrer vor ihm stand und ihn bat, ihm noch einen Augenblick zu helfen, was er dann auch tat, wenn auch alles andere als begeistert. Viel lieber hätte er sich wohlauf den Weg nach Hause gemacht, um dort erneut in sein Bett zu klettern und den Rest des Tages zu verschlafen, hoffend, dass der Braunhaarige auch am nächsten Tag nicht zur Schule kam. Eigentlich sollte er nur einige Akten zurück in das Archiv bringen, doch ließ er, unachtsam, wie er an Tag war, diese Fallen und war erst einmal damit beschäftigt sie wieder einzusammeln. Der Lehrer hatte sich schon verabschiedet, da dieser noch etwas Wichtiges vorgehabt zu haben schien, weswegen er auch die Hilfe Joeys in Anspruch genommen hatte. Eine Viertelstunde später waren die Unterlagen dann auch verstaut, der Blonde endlich fertig, um zu gehen, doch hatte dieser ja noch seine Tasche in der Klasse, hatte keine andere Wahl, als zurückzugehen und diese zu holen. Gerade als er den Raum betrat, durchzuckte ein Blitz den Himmel, wenig später folgte ein lautes Grollen des Donners… Wie konnte ihm das nur passieren? Dieser Kuss hatte ihm wohl wirklich den Verstand geraubt und wohl auch sein Erinnerungsvermögen. Eigentlich hatte der Braunhaarige ja nur vorgehabt noch einmal seine Unterlagen für die Konferenz am nächsten Tag vorzubereiten, doch dann war ihm eingefallen, dass er vor dem Wochenende noch in der Schule ein wenig gearbeitet und dort am Freitag auch die Akte vergessen hatte, die hoffentlich noch friedlich in der Ablage unter seinem Schreibtisch lag und nicht geklaut worden war, aber wer würde sich etwas derartiges schon trauen? Zum Glück hatte er sich noch nicht für diesen Tag gebraucht und so war er mit seiner Limousine zur Schule gefahren, auch wenn es mit dem Gewitter nicht gerade das beste Wetter für solch eine Aktion war, aber da konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen, diese Akte war wichtig, also musste er sich auch wiederbeschaffen. Die schnellen, dennoch grazilen Schritte des Blauäugigen hallten durch die leeren Flure. Wer war auch um diese Uhrzeit noch im Schulgebäude, mit Ausnahme von einigen Clubs? Schließlich war er bei der Tür des Klassenzimmers angekommen, öffnete diese und trat in den Raum. Das erste was er sah war eine Schultasche auf seinem Tisch, der ja auch Joey gehörte, wenn man es genau nahm und eben dessen Schultasche war es doch auch? Allerdings hatte er nie auf solch unwichtige Dinge geachtet, um es sicher sagen zu können. Schulterzuckend trat er an den Tisch, ein weiteres Grollen war zu vernehmen, gefolgt von einem undefinierbaren Laut, das ganz in seiner Nähe hörbar war. Leicht die Stirn runzelnd blickte sich Seto um, bevor er einen Blick unter den Tisch war, verwundert von dem, was er da sah. Zusammengekauert hatte sich Joey unter den Tisch verzogen, die Beine angezogen, die Hände auf die Ohren gepresst. Was musste es auch ausgerechnet jetzt anfangen zu gewittern? Hätte es nicht noch ein wenig warten können, bis er zu Hause war und er wenigstens seine Musikanlage anschalten konnte, um das Donnern zu übertönen? Seit er sich als Kind einmal verlaufen hatte und ein Gewitter aufgezogen war, woraufhin er beinahe von einem der Blitze getroffen und eine Holzhütte in seiner Nähe abgebrannt war, war es so eine Sache mit Gewitter… und keine sehr positive. Seto hatte er nicht einmal bemerkt, obwohl dieser ja nur einige Zentimeter von ihm entfernt stand, viel zu beschäftigt war er damit das Gewitter zu verdrängen, was jedoch nicht so ganz gelang, da er noch immer den Donner hörte und immer in diesen Augenblicken ein Laut über seine Lippen glitt. Dementsprechend schrie er leise auf und zuckte zusammen, als ihn etwas an seiner Schulter berührte, was er, nachdem er sich wieder ein klein wenig beruhigt hatte, als eine Hand identifizierte. Langsam glitt sein Blick weiter hinauf, den Arm entlang, bevor er in das Gesicht des Brünetten blickte. Doch lange konnte er sich nicht fragen, was dieser hier in der Schule machte, da erneut ein Donner zu hören war und Joey seine vorherige Stellung wieder einnahm. Wieso konnte es denn nicht einfach aufhören und wieso musste ausgerechnet der Brünette jetzt hier sein und ihn so sehen? So machte er sich doch vor diesem nur noch lächerlicher und dieser würde ihn noch mehr hassen… sich wieder über ihn lustig machen, so wie er es früher gemacht hatte. Seto hatte derweil seine Unterlagen gefunden, blickte schweigend zu dem Kleineren und seufzte auf, als er dessen Reaktion sah. Eigentlich hatte er ja nur fragen wollen, was der Andere noch hier machte, doch diese Frage hatte sich ja wohl mittlerweile geklärt. Ob er jetzt einfach gehen und den Blonden alleine lassen sollte? Aber in diesem Moment wirkte Joey wirklich wie ein kleines, verängstigtes Hündchen… eines, das von seinem Herrchen beruhigt werden wollte, das ihn jedoch noch vor die Tür gesetzt hatte… Er bekam doch nicht etwa Schuldgefühle? Doch gerade das war wohl der Fall, wieso sonst hätte er sich hinunterbeugen sollen, zu dem blonden Etwas, das bei jedem Donner stärker zitterte? Braune Augen blickten ihn verständnislos an, als der Brünette Joey in seine Arme zog und beruhigend über dessen Rücken strich. Gerade zerstörte er wohl alle seine Versuche vom Freitag, aber diese hatte er ohnehin das ganze Wochenende über bereut, hatte kaum arbeiten können, da ihm immer wieder das Abbild des Braunäugigen vor seinem inneren Auge erschienen war. Zwar hatte das alles nichts mit dem Unwetter dort draußen zu tun, doch der Zustand, in dem der Kleinere momentan war, ließ ihn sich doch schuldig fühlen. Bei jeder anderen Person wäre er wohl lieber aus dem Fenster gesprungen, als sich so zu verhalten, hätte sich über das ängstliche Verhalten lustig gemacht und auf die Person hinab gesehen, doch in diesem Fall war es etwas Anderes. Langsam zog er Joey, der sich bei einem weiteren Grollen näher an ihn schmiegte und seine Finger in den weißen Mantel krallte, unter dem Tisch hervor. Wirklich registrierend, was gerade geschah, konnte der Blonde jedoch noch nicht, selbst nicht, als sich eine Hand unter seine Kniekehlen, die andere unter seinen Rücken schob und er hochgehoben wurde. Ein wenig umständlich schaffte der Braunhaarige es noch die Tasche und seine Akte zu nehmen, als er auch schon aus dem Klassenraum ging, auf den Armen ein verängstigter Blondschopf, der sich nahe an ihn gekuschelt und die Augen geschlossen hatte. Auch wenn er die Situation noch nicht ganz verarbeiten konnte, so genoss Joey doch die Wärme und das sichere Gefühlt, das er verspürte, als sie die Schulgänge hinter sich ließen und bald darauf schon vor dem überdachten Haupteingang der Schule standen. Der Chauffeur stand dort noch immer mit einem Schirm in der Hand parat und blickte ein wenig überrascht zu dem Jungen in den Armen seines Chefs, war jedoch professionell genug, um kein Wort über seine Lippen gleiten zu lassen, um zu fragen, was es mit diesem auf sich hatte. „Na los.“ Seto warf einen auffordernden Blick in die Richtung des älteren Herrn, der nickte und den Schirm aufspannte, der groß genug war, dass sie alle drei nur im geringen Maße nass werden würden, einen langen Weg hatten sie ja nicht, da die Limousine vor dem Schulhof bereit stand. An dieser angekommen öffnete der Bedienstete die hintere Tür, wartete darauf, dass Seto mit dem Anderen einstieg, was dieser auch noch halbwegs elegant schaffte, ohne dass der Blonde etwas davon mitbekam, da dieser mittlerweile eingeschlafen war. Schnell nannte der Braunhaarige noch die Adresse, zu der er gefahren werden wollte, als sich der Wagen auch schon in Bewegung setzte. Wo Joey wohnte… diese Information hatte er schon einige Tage zuvor herausgesucht, als er nicht hatte arbeiten können. Sanft strich Seto durch die blonden Strähnen des Anderen, der auf seinem Schoß saß und den Kopf gegen seine Schulter gelehnt hatte. Wenigstens wirkte er jetzt nicht mehr so ängstlich und wer wusste, wie lange der Braunäugige noch in diesem Gebäude gesessen hätte, wäre er nicht zufällig noch einmal dorthin gekommen? Wohl noch bis zum nächsten Tag, oder bis jemand ihn gesucht hätte, aber wann wäre das gewesen? Und wer hätte es bemerkt…? Einige Zeit später hielt das Auto vor einem netten, kleinen Mehrfamilienhaus, das ein wenig abseits vom Stadtzentrum stand. Erneut stieg der Braunhaarige aus, blickte auf die Namen, die neben den verschiedenen Klingeln standen, bis er den richtigen gefunden hatte und klingelte. Wenig später ertönte ein leises summen und die Tür konnte aufgemacht werden, in diesem Fall mit dem Fuß, da Seto ja keine Hand mehr frei hatte. Jetzt musste er ja nur noch herausfinden, welche Etage die richtige war, doch dieses Problem löste sich, als Joeys Vater den Kopf aus der Tür steckte und sich dessen Gesicht erhellte, als er seinen Sohn sah. „Sie haben ihn nach Hause gebracht? Ich hab mir schon Sorgen gemacht, als er noch immer nicht da war, nachdem ich nach Hause gekommen bin und dann auch noch bei diesem Wetter.“ Er wusste ja von der Angst vor dem Gewitter und wenn er nicht einmal wusste, wo Joey war… „Ich hab ihn in der Schule gefunden, da konnte ich ihn auch nach Hause bringen.“, erwiderte der Brünette und musterte den Älteren, der ihn ebenso anblickte und sofort erkannte, dass dies der Schwarm seines Sohnes war. „Vielen Dank, dass sie ihn hergebracht haben, ich nehme ihn dann.“ Doch das stellte sich wohl als ein kleines Problem heraus… da Joey seine Finger noch immer in dem weißen Mantel verkrallt hatte und nicht den Eindruck machte, diesen wieder loslassen zu wollen. Kapitel 7: Part 7 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 7/8 Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Un direkt das nächste >__< Ich versuch mich ranzuhalten, dann schaffe ich es vielleicht sogar noch die Fic abzuschließen, bevor meine Herbstferien zuende sind. Ist ja eh nur noch ein Kapitel~ Von dem ich aber irgendwie nicht weiß, wie lang es wird *hust* Ach ja X__X Ist nicht gebetat... ich hoffe, dass ich nicht all zu viel Mist geschrieben hab, wenn doch, dann tut es mir Leid. Woher kam nur dieser betörende Duft, der ihm doch so unglaublich bekannt vorkam? Er erinnerte ihn an etwas, was ihm wichtig war, doch er konnte einfach nicht erfassen, was es war. Langsam schlug der Blonde die Augen auf, brauchte erst einmal ein paar Momente, um sich zu Recht zu finden, um nachvollziehen zu können, wo er sich eigentlich befand. Allmählich erkannte er den Schrank aus hellem Holz, den Schreibtisch aus dem gleichen Material, die Uhr, die über der Zimmertür hing und die blaugrau gestrichenen Wände… es war sein eigenes Zimmer, daran bestand gar kein Zweifel, außer jemand hatte sich die Mühe gemacht, einen Raum einzurichten, der seinem exakt ähnelte, aber das hätte wohl kaum Sinn gemacht. Der angenehme Geruch lag noch immer in seiner Nase, noch immer konnte er nicht wirklich bestimmen, um was es sich handelte, denn zuvor war dieser Duft nie in seinem Zimmer gewesen, da war er sich mehr als sicher. Fahrig fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen, befeuchtete diese leicht, bevor er bemerkte, dass seine Finger etwas hielten, das sich anfühlte wie Stoff. Langsam ließ er den Blick gleiten, hob seine Hände, bevor er weißes Material erkennen konnte, das er als Setos Mantel identifizierte. Aber was machte dieser hier? Und wie war er nach Hause gekommen, hatte er sich nicht als letztes in der Schule befunden? Er erinnerte sich noch wage daran, dass plötzlich ein Gewitter aufgezogen war und er wie üblich Panik bekommen hatte und alles woran er sich danach noch erinnerte… war dieser Geruch und unglaubliche Wärme, die seinen Körper durchflutet hatte, durch und durch. Langsam schob er seine Beine über den Rand des Bettes, bevor er sich gänzlich von diesem erhob und einen kurzen Blick auf die Wanduhr warf, die anzeigte, dass es etwas nach neun Uhr war, wohl abends, da nur die Laterne, direkt vor seinem Zimmer, Licht in den Raum warf, um diesen ein wenig zu erhellen. Als er im Flur stand, den Mantel noch immer festhaltend, hörte er gedämpfte Worte hinter der Tür des Wohnzimmers, die er dann auch öffnete. Doch nach einem kurzen Umblicken erkannte er, dass es nur der Fernseher war, vor dem sein Vater saß, zurückgelehnt, mit einer Tasse Tee in der Hand. Der Ältere blickte auf, als die Tür sich geöffnet hatte, blickte ihn überrascht an, so als hätte er nicht erwartet, dass der Blonde an diesem Abend noch einmal aufwachen würde. „Was ist passiert?“, fragte Joey leise, doch der Andere klopfte nur auffordernd neben sich auf die Couch. Diese Einladung annehmend, ließ sich der Blonde Sekunden später auf die weichen Polster fallen und blickte seinen Vater abwartend an. „Ich hab mich schon gefragt, wo du bleibst, habe mir aber gedacht, dass du vielleicht noch mit deinen Freunden weggegangen bist, doch dann hat es an der Tür geklingelt. Ein junger Mann hat dich nach Hause gebracht, doch anscheinend wolltest du ihn nicht mehr loslassen, als er gehen wollte, da du dich an den Mantel gekrallt hast, während er dich hergetragen hat, also hat er ihn ausgezogen, weil er noch etwas wichtiges zu tun hatte.“, wurde die Frage dann auch beantwortet, während der Braunhaarige amüsiert beobachtete, wie sich die Wangen des Jüngeren allmählich rot färbten. Also war es doch Seto gewesen, der ihn nach Hause gebracht und sogar noch auf Händen getragen hatte… Leise seufzte Joey auf, lehnte seinen Kopf an die Schulter des Anderen und schloss die Augen. „Ich verstehe ihn einfach nicht… Erst ist er nett zu mir, dann küsst er mich, dann ist er wieder fies, sagt, dass ich noch genauso ein Versager bin wie früher und dass der Kuss nichts bedeutet hat und dann macht er das.“ Langsam wusste er wirklich nicht mehr, was er überhaupt noch glauben sollte, ob er hoffen sollte, vielleicht doch noch eine winzige Chance hatte, dass der Blauäugige ihn vielleicht doch mochte. „Ich bin der Meinung…“, der Ältere machte eine kurze Pause, um seine Worte abzuwägen. „…, dass er dich mag und es nur nicht schafft es zuzugeben. Wenn er sich wirklich so positiv dir gegenüber verhalten hat und dann ganz plötzlich meint, dass das Alles nichts gezählt hat, dann zeugt das doch nur von einem Konflikt. Hat es etwas mit dem Kuss zu tun, dann ist das wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt, der diesen Konflikt ausgelöst hat und jetzt weiß er nicht mehr, wie er sich dir gegenüber verhalten soll, oder er will es einfach selbst nicht wahrhaben und muss davon überzeugt werden.“ Sprachlos blickte der Blonde seinen Vater von der Seite her an, wusste nicht so recht, wie er die Worte so schnell verarbeiten sollte. „Du hättest Psychologie studieren sollen. Damit wärst du bestimmt erfolgreich gewesen.“, meinte er schließlich schief grinsend und setzte sich wieder richtig hin. Aber er musste schon zugeben, dass es Sinn machte, wieso hätte Seto sonst die letzten paar Wochen so… fast freundlich sein sollen zu ihm? Wie ein neuer Versuch ihn aufzuziehen hatte es jedenfalls nicht gemerkt, das hätte er wohl bemerkt. „Danke Dad.“ Ein leichtes Lächeln lag auf den Lippen des Kleineren, der sich wieder erhob und langsam Richtung Wohnzimmertür ging. Bei dieser angekommen drehte er sich noch einmal kurz um und murmelte ein „Nacht.“ Bevor er endgültig zurück in sein Zimmer ging. Widerwillig legte er den Mantel auf sein Bett und zog sich zunächst seine Schuluniform aus, da es sich so sicherlich bequemer schlafen ließ. Zurück ins Bett krabbelnd, zog er Setos Kleidungsstück wieder zu sich und vergrub sein Gesicht in den weißen Stoff, sicher, dass er in dieser Nacht bestimmt gut würde schlafen können. ~*~ Nervös legte Joey die Hand auf die Klinke, fühlte sich so, wie an dem Tag, als er wieder mit blonden Haaren in die Schule gekommen war. Mit der anderen Hand hielt er den zusammengefalteten Mantel, den er dem Brünetten wiedergeben wollte. Da er mit diesem jedoch auch noch einmal reden wollte, hatte er sich vorgenommen möglichst früh zur Schule zu kommen, da Seto eigentlich immer die Person gewesen war, die als erstes auftauchte. Langsam drückte er die Klinke hinunter und öffnete die Tür, erblickte dann auch wirklich die Person, die er gehofft hatte anzutreffen. Kurz biss sich der Braunäugige auf die Unterlippe, bevor er den Raum betrat, die Tür wieder hinter sich schloss. Leise seufzte er auf und blieb vor dem Tisch stehen, der Seto und ihm gehörte und legte das weiße Stück Stoff vor den Größeren, der ihn äußerlich ruhig anblickte, im Inneren des Braunhaarigen sah es jedoch ganz anders aus. Diesem war klar geworden, dass er mit seiner kleinen Rettungsaktion wohl alle seine vorherigen Versuche zu Nichte gemacht hatte, denn jetzt konnte er schlecht noch sagen, dass er den Blonden wirklich nicht mochte… oder diesen gar noch immer verabscheute, auch wenn er dies ja nie in vollen Zügen getan hatte. Aber er hatte sich ja eh schon eingestanden, dass er nicht länger vor seinen Gefühlen davonlaufen konnte und dass es ihm Leid tat den Anderen so verletzt zu haben, schon vor der Situation des Gewitters. Einen Augenblick sah er in die braunen Augen des Kleineren, dessen Lider sich gesenkt hatten, zwar konnte Joey mittlerweile wieder Widerworte wie damals geben, aber wenn es um seine Gefühlswelt ging, dann war es doch nicht einfach so viel Mut aufzubringen, erst recht nicht nach einer indirekten Abfuhr, die er noch wenige Tage zuvor gekriegt hatte. „Danke… dass du mich nach Hause gebracht hast…“ Unsicher presste er Blonde die Lippen zusammen, wandte seinen Blick ein wenig von Seto ab. Wie sollte er denn jetzt anfangen? Und… erhoffte er sich wirklich, dass er es doch noch schaffte, dass sich der Brünette bekannte, dass er sich zu ihm hingezogen fühlte… falls er es denn wirklich tat, denn da war er sich ja auch nicht sicher. Es war ihm noch immer peinlich, dass der Andere ihn so gesehen hatte, eigentlich rechnete er ja damit, dass sich Seto spätestens jetzt noch über ihn lustig machen würde, falls dieser die Worte in dem Büro wirklich ernst gemeint hatte, doch nichts passierte, der Brünette schwieg noch immer, hatte bei dem Dank nur kurz genickt. Angespannt presste der Blonde die Lippen zusammen, atmete anschließend noch einmal tief durch und fixierte den Größeren ernst, dieses Mal würde er alle Geschütze auffahren und wenn das nichts brachte, dann hatte er wohl wirklich verloren und wenn er es jetzt nicht tat, dann hatte er das wohl sowieso. „Ich… Bitte lass mich ausreden, bevor du irgendwelche Kommentare von dir gibst… dich lustig über dich machst, oder… keine Ahnung, was auch immer du dann tun willst. Nur dieses eine Mal, okay?“ Konzentriert und ein wenig bittend blickte Joey dem Braunhaarigen in die Augen, wieder gab dieser nur ein Nicken von sich. „Du bist wirklich unfair… verschwindest einfach, mit einer letzten bissigen Bemerkung, für ein Jahr und ich bin auch noch so dumm darauf einzugehen… Weißt du eigentlich, wie sehr du mein Leben in den letzten Monaten geprägt hast…?“ Dennoch ließ er dem Anderen keine Zeit, auf diese eigentlich rhetorisch gestellte Frage, zu antworten. „Ich war so froh, als du endlich wieder da warst, auch wenn ich das die ersten paar Tage noch halbwegs erfolgreich verdrängen konnte. Und noch glücklicher war ich, als du mich nicht mehr so behandelt hast wie früher, mir gezeigt hast, dass es sich wohl doch gelohnt hat so hart zu arbeiten, um das zu erreichen, was ich mir vorgenommen hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich es endlich geschafft hab, endlich mit dir auf einer Stufe zu stehen, so dass du nicht mehr auf mich herabsiehst… das hat mir doch schon gereicht, wieso musstest du mich dann Küssen, wenn es doch nichts bedeutet hat? Wieso musstest du mir zeigen, wie das ist, was ich nie kriegen werde und wieso musstest du damit all die Gefühle wieder zum Vorschein bringen, die ich all die Zeit so gut wie möglich verschlossen habe?“ Die Stimme des Braunäugigen war leiser geworden, ein gequälter Unterton war zu hören und die Augen hatten sich längst abgewandt, er ertrug es einfach nicht den Größeren bei seinem Geständnis anzublicken. „Und warum kannst du dich nicht endlich entscheiden? Wenn du wirklich so von mir denkst, wie du es gesagt hast, dann hättest du mich auch hier lassen können, aber stattdessen musstest du mich ja hier raus tragen… wolltest du mich damit nur noch fertiger machen?“ Manche Leute sagten ja, dass es gut war sich alles von der Seele zu reden, aber wieso tat es dann in diesem Moment so weh…? „Fertig?“, fragte Seto ruhig nach einer etwas längeren Pause, in der er den Anderen weiterhin gemustert hatte, der jetzt nur nickte, anscheinend unfähig noch irgendetwas zu sagen, ohne dass man bemerkte, wie brüchig seine Stimme sich angehört hätte. Langsam erhob sich Größere von seinem Stuhl und ging um den Tisch herum, bevor er vor dem Blonden stand und dessen Kinn ein wenig anhob, so dass er ihm in die Augen blicken konnte. Sonderlich überrascht hatten ihn Joeys Worte nicht, jedenfalls entsprach das bei einem Teil der Wahrheit, denn wirklich damit gerechnet, dass die Gefühle anscheinend derart stark waren, hatte er nicht. „Der Kuss hat nichts bedeutet…“ Gerade wollte der Braunäugige die Lippen öffnen, um doch noch etwas zu erwidern, als sich auch schon ein Finger auf die legte und Joey davon abhielt, zu reden. „… er hat nichts bedeutet, ich gebe zu, dass ich bisher noch immer nicht weiß, wieso ich es getan habe, aber im Grunde ist das auch unwichtig. Damals, als ich dir anriet besser zu sein, habe ich nicht einmal erwartet, dass du diese Worte länger als fünf Minuten behalten wirst und ich war… überrascht, als ich gesehen habe, dass du es wirklich geschafft hast, dass du so viel Potential hattest, um dein Vorhaben durchzusetzen, aber stur warst du ja schon immer, also ist das wohl auch kein Wunder.“ Das leichte zucken der Mundwinkel zeugte von dem unterdrückten Lächeln. „Du solltest dich nicht zu sehr auf meine Meinung stützen, sondern aus dem etwas machen, was du erreicht hast, denn dann hast du auch wirklich gute Chancen. Der Kuss hat vielleicht nichts bedeutet…“ Langsam ließ er seine Hand höher wandern, strich sanft über die Wange des Blonden, der ihn nur verwundert und hoffend anblickte. „… aber ich kann dir versprechend, dass dieser meine Antwort auf das ist, was du gerade gesagt hast.“, somit beugte er sich weiter vor und fing die Lippen des Kleineren mit seinen eigenen ein. Verwirrt blickte Joey den Größeren an, wurde jedoch viel zu schnell von dem sanften Prickeln seiner Lippen abgelenkt, das dieser Kuss auslöste. Zögernd erwiderte er die Bewegungen gegen seine Lippen, wurde ein wenig mutiger, bis sich auch schon seine Arme um den Nacken des Brünetten schlangen und sich seine Augen schlossen, um all diese Gefühle zu verarbeiten können. Sein Herz pochte so laut und schnell, dass er sicher war, dass Seto es auch noch hören musste, doch das war ihm Moment mehr als egal. Viel mehr konzentrierte er sich auf den Arm, der sich um seine Taille legte, obwohl die freche Zunge, die den Spalt zwischen seinen Lippen nachfuhr, auch nicht zu verachten war. Lippen öffneten sich einen Spalt breit, Zungen begegneten sich und trugen ein sanftes Spiel miteinander aus, das in diesem Moment wohl kaum von einem Kampf hätte zeugen können und Gefühle spielten verrückt, als sie endlich frei entfaltet und in den Kuss geleitet werden konnten. Endlich lösten sie sich wieder ein Stück voneinander, versuchten ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Das geschah jedoch keine Sekunde zu früh, denn gerade hatten sie ihre Arme wieder zurückgezogen –wobei sich die Blicke dennoch nicht voneinander lösten-, als auch schon die Tür geöffnet wurde und die ersten anderen Schüler den Raum betraten. ~*~ Dieser zweite Kuss war bereits drei Wochen her, doch zunächst hatten sie sich dazu entschieden, Niemandem etwas von ihnen zu erzählen, da sie zunächst schauen wollten, ob es zwischen ihnen wirklich funktionierte. Ab und zu wurden in der Schule einzelne Küsse ausgetauscht, nicht wirklich heimlich, dennoch schien bisher noch nie jemand bemerkt zu haben, was zwischen ihnen passiert war. Das hatte Joey ja auch erst verarbeiten müssen, dass er endlich die Person hatte, die er von Anfang an hatte haben wollen, der Person, für die er wirklich Gefühle hatte. Irgendwie war ihm das Kuscheln immer ein wenig unangenehm gewesen, wohl erst recht, seit er von dieser Wette gehört hatte, zwar hatte er auch in letzter Zeit Angebote bekommen, doch hatte er jedes einzelne in den Wind geschlagen, was sollte er auch mit diesen Idioten? Bei Seto wusste er wenigstens, dass es nicht um Geld, oder Ähnliches ging. Seit er jedoch mit dem Brünetten zusammen war, genoss er diese angenehmen und mehr oder weniger unschuldigen Berührungen aus äußerste. Zwar war der Größere am Anfang noch ein wenig skeptisch und verschlossen demgegenüber gewesen, doch mittlerweile genoss auch er es den warmen Körper des Blonden an seinem zu spüren, ohne dass es zu viel wurde, denn womit Joey Probleme hatte, das wusste er ja schon länger. Seto lag auf dem Rücken auf der Couch im Wohnzimmer seiner Villa, hatte die Beine ein wenig gespreizt, so dass Joey auch noch Platz hatte, dieser lag Brust an Brust mit dem Größeren, hatte seinen Kopf auf die Schulter des Brünetten gelegt und seine Arme um den Anderen geschlungen, während sie beide ein wenig Fern sahen. Der Blauäugige hatte eine Hand gehoben, strich mit dieser durch die blonden Strähnen, in der anderen hielt er die Fernbedienung, da sie noch kein passendes Programm gefunden hatten, mit dem sie beide einverstanden waren. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden, zeigte, dass es langsam später wurde, doch das war an einem Samstag wohl kein Problem, da konnte man ruhig ein wenig ausschweifender sein. Umso überraschender kam das laute Grollen, das man zunächst nicht zuordnen konnte, doch die verästelte, helle Erscheinung, die für einen Bruchteil die Nacht erleuchtete, stellte auch klar, was das vorherige gewesen war. Unbemerkt war ein Gewitter aufgezogen, das wohl erste nach diesen drei Wochen. Unwillkürlich war der Kleinere zusammengezuckt und hatte sich noch näher an Seto gekuschelt, der ihm beruhigend über den Rücken strich, was tatsächlich zu helfen schien, denn Joey erschien längst nicht so verängstigt wie er in der Schule gewesen war. „Vielleicht solltest du heute Nacht hier bleiben, dann musst du nicht da raus.“ Wohl hätte der Braunhaarige ihn auch nach Hause gefahren, aber irgendwie glaubte er nicht daran, dass der Blondschopf dies als die beste Möglichkeit angesehen hätte. „Macht es dir denn nichts auch?“ Leicht stützte sich Joey mit den Händen an der Brust des Größeren ab, um diesen fragend ansehen zu können. „Wenn ich etwas dagegen hätte, dann hätte ich es nicht angeboten, richtig?“ Leicht verdrehte Seto die Augen und seufzte leise auf. „Okay… Aber ich meld mich noch zu Hause, ja?“ Sein Vater war wohl die einzige Person, die noch von ihrer Beziehung bescheid wusste… mit Ausnahme von Mokuba, der es sich wohl schon nach spätestens einer Woche gedacht hatte, war ja auch auffällig, wenn er plötzlich ständig in der Villa aufkreuzte. Nachdem der Braunhaarige ihm das schnurlose Telefon hatte er seinen Vater angerufen, der sich etwas Ähnliches schon gedacht und die Worte Joeys nur mit einem Schmunzeln hingenommen hatte. „Hm… Soll ich ein Gästezimmer für dich vorbereiten lassen, oder willst du mit in meinem Bett schlafen?“ Aufmerksam betrachtete Seto den Kleineren, der ihn einen Moment nur verwirrt ansah, bevor seine Wangen sich ein wenig verdunkelten. „Mit bei dir im Bett…“ „Okay, dann lass uns gehen, es kommt eh nichts Vernünftiges im Fernsehen und es wird langsam spät.“ Vorsichtig richtete sich der Brünette auf, wobei er auch den Blonden dazu brachte, da dieser ja noch immer mehr oder weniger auf ihm lag. Nachdem er den Fernseher ausgeschaltet und die Fernbedienung auf den kleinen Wohnzimmertisch gelegt hatte, nahm er einfach die Hand des Anderen und zog diesen mit sich aus dem Raum, die Treppe hinauf, durch einige Gänge, bis sie endlich im Schlafzimmer Setos angekommen waren. Die Wände waren in einem dunklen Rot gehalten, in einer Ecke war ein Schreibtisch positioniert und an den Wänden hingen eine Vielzahl von Regalen, die mit Büchern und allerlei Kleinigkeiten bestückt waren, die ihm Mokuba zu diversen Anlässen geschenkt hatte. Zwei weitere Türen waren erkennbar, eine führte wohl zum angrenzenden Badezimmer, die andere blieb dem Braunäugigen jedoch ein Rätsel. „Begehbarer Kleiderschrank.“, meinte Seto nur, der den fragenden Blick bemerkt hatte. „Ich kann dir einen meiner Pyjamas leihen, aber der wird wohl zu groß sein.“ Leicht schüttelte der Blonde den Kopf, lächelte den Größeren schief an. „Es wird so ge…“ Leicht zuckte Joey zusammen, als es erneut donnerte und schlang seine Arme den Anderen, da ihn das irgendwie zu beruhigen schien. „Es wird so gehen… ich find Pyjamas eh lästig.“, beendete er schließlich seinen Satz und hob den Blick, um Seto ansehen zu können. Dieser seufzte nur auf, wuschelte dem Blondschopf durch die Haare und hauchte einen Kuss auf dessen Stirn, bevor er sich sanft von diesem löste, sonst würden sie nie ins Bett kommen. Kurz blickte Joey zu dem großen Bett mit Baldachin, der edlen Bettwäsche und musste sich erneut sein Blut davon abhalten in sein Gesicht zu wandern. Ob Seto wirklich nur wollte, dass er hier schlief… oder wollte dieser eher mit ihm schlafen? Bei dem Braunhaarigen war er sich ja sicher, dass dieser es dann wirklich tat, weil er wollte, aber war es dann nicht trotzdem zu früh? Angst hatte er ja immer noch davor, er wusste nicht, was der Blauäugige von ihm erwartete und wie er sich ihm gegenüber verhalten würde… ob zärtlich, oder doch fordernder und rücksichtsloser? Leicht biss sich der Blonde auf die Unterlippe, war ein wenig abgedriftet, was der Größere auch bemerkte, als Joey nicht auf das reagierte, was er sagte. Seufzend schüttelte er den Kopf, ließ seine Finger langsam unter das Oberteil des Kleineren gleiten, schob es Stück für Stück hoch, bis es letztlich auf dem Boden landete. Zurück strichen die Hände über die Schulterblätter, glitten ein Stück über die Seiten des Anderen und widmeten sich, nachdem sie sich ein paar Sekunden um den flachen Bauch gekümmert hatten, dem Knopf und dem Reißverschluss der Hose, die damit wie von selbst von den Hüften des Braunäugigen glitten. Dieser konnte nur in die blauen Augen des Brünetten sehen, auch als dieser ihn Richtung Bett dirigierte und ihn an den Schultern auf die bequeme Matratze drückte. Nach einem letzten Kuss auf die Lippen löste sich Seto wieder von ihm, verfuhr mit seinen Sachen ähnlich wie mit denen Joeys. Nur noch mit teuren Shorts bekleidet verschwand er dann jedoch im begehbaren Kleiderschrank und tauchte wenig später wieder mit einem dunkelblauen Pyjama auf. Dagegen wusste der Blonde nicht so recht, ob er jetzt erleichtert, oder deprimiert sein sollte… was mussten sich diese Berührungen auch so gut anfühlen? Ob es nur daran lag, dass es Setos Finger waren, die über seine Haut gewandert waren und diese prickelnde Spur hinterlassen hatten? Mit einem leichten Schmunzeln schlug Seto jedoch die Bettdecke zurück und hielt diese weiterhin hoch, während er auffordernd zu dem Braunäugigen sah, der noch ein letztes Mal schluckte und dann selbst weiter auf das Bett krabbelte, um neben dem Braunhaarigen unter die Decke zu schlüpfen. Beide ließen ihre Köpfe auf die Kissen sinken, als Seto seine Arme um den Blonden schlang und diesen nahe zu sich zog, um schließlich die Augen zu schließen. „Nacht.“ „Nacht… Seto…“ Ein glückliches Lächeln lag auf den Lippen des Braunäugigen, der dem vorigen Beispiel folgte. Diese Aktion hatte ihm wohl bewiesen, dass er keine Angst haben musste, dass der Andere keine Rücksicht auf ihn nehmen würde… vielleicht war es ja doch keine so schlechte Idee Seto endlich körperlich näher zu kommen. Kapitel 8: Part 8 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 8/8 Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst, lemon Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Jaaa, endlich fertig X__x (vor allem mit den Nerven...) Ich mach wohl noch irgendwann ne Lemon, als Extracap... aber ich hab da im Moment keine Lust drauf ~.~ und wollte es endlich abschließen, hoffe ihr überlebt es XD" *drop*) Nya, have fun mit dem letzten Cap~ Seufzend lehnte sich Joey in der Limousine des Brünetten zurück und schielte zu besagter Person, die nicht wirklich begeistert schien, schon seit einer Weile schwieg und sich still Gedanken machte. „Was ist denn los?“, fragte der Blondschopf schließlich, als ihm das Schweigen schon selbst auf die Nerven schlug und er endlich wissen wollte, was denn mit Seto los war. Dieser reagierte im ersten Moment gar nicht, sondern brauchte einige Augenblicke, bis die Worte des Anderen gänzlich eingesickert waren. So drehte er den Kopf zu Joey und schüttelte leicht den Kopf und hauchte einfach einen Kuss auf die Schläfe des Kleineren. „Es ist nichts, ich habe heute Abend nur ein Geschäftsessen mit einigen Firmenvorsitzenden, mit denen ich nicht unbedingt auf bestem Fuß stehe und ich muss hin, obwohl ich keine Lust habe, diese schmierigen Visagen zu sehen…“ Er war schließlich Leiter einer Firma und da brauche man Professionalität, konnte sich nicht einfach von seinen Neigungen abhängig machen. „So schlimm?“ Mit einem erneuten Seufzen lehnte der Jüngere seinen Kopf an die Schulter des Brünetten und schloss die Augen, während sich das Auto Richtung Kaibavilla bewegte. Dann würde er den Abend wohl wirklich nur mit Mokuba verbringen, der unbedingt ein paar Videospiele mit ihm ausprobieren wollte, denn seit der Blonde mit Seto zusammen war, hang der Schwarzhaarige noch mehr an ihm und hatte ihn auf der Stelle akzeptiert. „Wann wirst du denn zurück sein?“ Joey machte sich gar nicht erst die Mühe, die Augen wieder zu öffnen. „Ich denke spätestens um zwölf, wenn du willst, kannst du also da bleiben und vielleicht auf mich warten, hm?“, antwortete der Braunhaarige schließlich und strich nebenbei durch die hellen Haare des Kleineren. „Dann musst du dir auch keine Gedanken darüber machen, wie du wieder nach Hause kommst, du weißt doch, dass ich mein Bett gerne mit dir teile.“, fügte Seto noch leise hinzu und ließ seine Fingerspitzen sanft über die Wange des Jüngeren gleiten. Zwar hatten sie immer noch nicht miteinander geschlafen, doch mittlerweile hatte Joey schon einige Male bei ihm die Nacht verbracht. „Okay, dann warte ich mit dem Schlafengehen, bis du wieder da bist, dann muss ich wenigstens nicht alleine in einem riesigen Bett warten.“, erwiderte der Kleinere mit einem leichten Schmunzeln und lehnte sich ein wenig gegen die Finger des Größeren, deren Berührungen er über alles liebte. Mochte Seto manchmal noch so unterkühlt auftreten, so bewiesen die Zärtlichkeiten doch, dass der Blauäugige auch ganz anders konnte, wenn er denn wollte. ~*~ Wieso war es nur auf einmal so kalt im Bett? Schon seit einigen Minuten vermisste der Blonde unterbewusst die Wärme des Anderen Körpers, an die er sich schon so gewöhnt hatte, obwohl er sie bisher ja auch nicht jede Nacht ganz allein für sich hatte, denn immer konnte er halt auch nicht bei dem Brünetten übernachten. Gerade dieser schien jedoch gerade mit seiner Abwesenheit zu glänzen, wie es den Anschein machte. Seto war wirklich kurz vor zwölf zurück gekommen, ein wenig blasser als sonst, jedoch hatte Joey dies auf den vorigen Stress geschoben, statt auf etwas ernstes, auch wenn er sich trotzdem Sorgen gemacht hatte. Und nicht wirklich viel später waren sie dann auch schon ins Bett gegangen, da der Blauäugige einfach nur noch erschöpft gewesen war. Langsam öffnete der Blonde die Augen und blinzelte einige Male, als er auch nach weiterem Tasten neben sich keinen Seto fand. Einige Sekunden starrte er auf den leeren Fleck neben sich im Bett und ließ seine Finger über die Matratze gleiten, die noch ein klein wenig warm war, so lange konnte es also auch nicht her sein, dass der Braunhaarige verschwunden war, dennoch zu lange, für seinen Geschmack. Nachdenklich runzelte Joey die Stirn, brauchte ein wenig länger um alles aufnehmen zu können, schließlich war er gerade erst aufgewacht und auch so noch ziemlich schläfrig und müde, dementsprechend ein wenig verpeilt. Dementsprechend brauchte er auch eine ganze Weile, bis er den Lichtschein erkannte, der durch den Spalt der leicht offen stehenden Badezimmertür fiel. Die feinen Falten –denn oft verzerrte er sein Gesicht nicht in dieser Form- auf der Stirn des Blonden vertieften sich ein wenig, als er seine Beine über den Bettrand schwang und sich, noch ein wenig wankend, aufrichtete. Langsam schlurfte er Richtung Badezimmer, denn für Seto war es wirklich nicht normal, dass dieser die Tür einfach offen stehen ließ, es war einfach… unmöglich. Und so fiel ihm auch wieder die ungewöhnliche Blässe des Größeren ein. Mit einem letzten Schritt war er bei der Tür angekommen und stieß diese auf, musste jedoch die Augen schließen, da das ungewohnte Licht ihn zu diesem Zeitpunkt blendete. Kurz rieb er sich über die Augen und nuschelte ein ‚Seto’, bevor er die Augen wieder öffnete und sich umblicken konnte. Angesprochene Person saß doch wahrhaftig auf dem gekachelten Boden, geradewegs vor der Toilettenschüssel und murmelte noch leise, immer wiederholend ‚Ich verklage dieses Restaurant…’ vor sich hin. Bei Joeys Stimme versteifte er sich jedoch und wagte es nicht wirklich sich umzudrehen. Wer hatte auch schon je einen Seto Kaiba in solche einer Position gesehen? Es war erniedrigend, peinlich und gerade wünschte sich der Brünette eh nichts mehr, als dass sich der Boden unter ihm auftat und ihn einfach so verschluckte… Was musste auch gerade ihm das passieren und dann auch noch, wenn Joey bei ihm war? Wäre er alleine gewesen, dann wäre es wenigstens nicht ganz so unangenehm gewesen, wie in diesem Moment. Der Blonde stand währenddessen noch immer im Türrahmen und hatte den Anderen einfach nur angestarrt, bevor er begriffen hatte, was wohl mit diesem los war, das erklärte zumindest die Blässe. Langsam ging er zu einem der Schränke und zog ein kleines Handtuch aus eben diesem, um es anzufeuchten. Anschließend kniete er sich neben den Größeren und blickte diesen besorgt an, während er dem Blauäugigen beruhigend über den Rücken strich. „Geht’s wieder…? Hier.“, mit diesen Worten reichte er Seto auch schon das Stück Stoff, von dem dieser schweigend Gebrauch machte. „Mir ging’s nie besser…“ Er schaffte es ja nicht einmal mehr ironisch zu sein, so dass seine Stimme auch danach klang… „Immerhin ist mir nicht mehr schlecht…“, fügte er dann jedoch etwas ehrlicher hinzu, da es jetzt auch nicht mehr viel brachte eine Show abzuziehen und Joey hatte ihn mittlerweile eh schon gesehen. Dieser schob vorsichtig einen Arm unter einem des Größeren hervor und umschlang den Rücken Setos, um diesem aufzuhelfen… ewig musste man ja auch nicht im Badezimmer verweilen, wenn es jetzt nicht mehr nötig war. Wenig später waren sie dann auch wieder im Schlafzimmer. Joey hatte sich, noch ein klein wenig aufgerichtet, in die Kissen zurückgelehnt und einen Arm um den Rücken des Anderen geschlungen, um diesem über den Bauch zu streichen. Auch wenn Seto es wohl nicht zugeben wollte, so war diesem doch anzusehen, dass das Essen, an dem der Zustand des Brünetten scheinbar lag, nicht spurlos an ihm vorbeigegangen war. Mittlerweile hatte sich der Größere einfach gefügt und seine Augen geschlossen, nachdem er den Kopf gegen die Schulter des Jüngeren gelehnt hatte. Joey hingegen fand die Situation gar nicht so schlecht, mit der Ausnahme natürlich, dass des dem Anderen nicht gut ging. Aber so gesehen zeigte es ihm, dass Seto sich auch ein wenig fallen lassen konnte und das stärkte auch das Vertrauen der Beiden. Mittlerweile hatte der Braunhaarige ja nicht nur seine Schwächen gesehen, sondern er auch die des scheinbar unnahbaren, kühlen, selbstbeherrschten Geschäftsmannes und das konnten wahrlich nicht viele von sich behaupten. So kam es auch, dass Joey nun seinerseits die braunen Augen schloss, jedoch weiterhin über den Bauch des Größeren strich, der sich wieder ein klein wenig entspannte und allmählich gleichmäßiger und ruhiger Atmete, ein Zeichen, dass er eingeschlafen war. Auch der Blondschopf tat es ihm keine zehn Minuten später gleich und was ins Land der Träume eingetaucht. ~*~ Wieso musste so etwas eigentlich immer ihnen passieren? Hätte es nicht ein wenig später anfangen können zu regnen? Vor gut fünfzehn Minuten hatte die Schulglocke das Ende des Unterrichts angezeigt und symbolisierte somit Freiheit für die Schüler, bis der Kalender wieder ‚Montag’ anzeigte. Eigentlich etwas, worauf man sich freuen konnte, was sicherlich auch die meisten taten, gäbe es da nicht eine unerwartete Wendung. Am Morgen war der Himmel noch klar und blau gewesen, wer hätte auch ahnen können, dass es sich immer weiter zuziehen würde, so dass schließlich ein Platzregen vieler Leute Kleider durchnässte? So auch die von Seto und Joey, die auf die Limousine des Brünetten warteten, die wohl in einen kleineren Stau aufgehalten wurde und zu Beider Pech hatten sie natürlich keinen Regenschirm dabei. Sowohl die blonden, als auch die dunklen, braunen Strähnen klebten mittlerweile an ihrer feuchten Haut, wie die nasse Schuluniform an ihrem Körper, während das T-Shirt des Braunäugigen schon transparent die weiche Haut darunter erahnen ließ. Seto hingegen pflegte es ja seine Schuluniform geschlossen zu halten. Der Anblick des Blonden blieb natürlich auch Seto nicht unbemerkt, der den Kleineren schon eine geraume Weile aus den Augenwinkeln musterte, Joey jedoch schien davon nicht wirklich viel mitzubekommen, da dieser innerlich verzweifelt betete, dass doch endlich das erlösende Fahrzeug kommen würde, das sie endlich ins Trockene brachte, denn mittlerweile lohnte es sich auch nicht mehr wirklich im Schulgebäude zu warten, dafür waren sie einfach schon zu durchgeweicht. Nach weiteren zehn Minuten Wartens hatte es das schwarze Gefährt dann aber doch geschafft und hielt vor dem Tor der Schule. Seto wartete gar nicht darauf, dass ihm die Tür geöffnet wurde, sondern kümmerte sich selbst darum und schlüpfte kurz darauf mit Joey in die Limousine, um die man sich wohl nachfolgend kümmern musste, da das Wasser den Sitzen sicherlich nicht gut tun würde, aber darum machte sich der Braunhaarige momentan am wenigsten Sorgen. Dass Seto für einige Minuten mit seinem Handy beschäftigt war, das bekam der Blondschopf nicht einmal richtig mit, da er mittlerweile den Kopf ein wenig in den Nacken gelehnt und die Augen geschlossen hatte und sich bereits auf eine heiße Dusche freute. Ob Seto wohl mitduschen würde…? Immerhin hatte er es ihm schon ein Mal erlaubt sich unter seine Gürtellinie zu wagen… Es war aufregend gewesen, ein wenig peinlich die Hand des Größeren an einer Stelle zu spüren, an der ihn bisher noch Niemand sonst berührt hatte. Aber trotz des anfänglich ungewohnten Gefühls war es schön gewesen und es hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Anschließend hatte er versucht sich zu revanchieren, aber bis jetzt war er sich noch nicht sicher, ob es Seto gefallen hatte. Er hatte sich wohl ziemlich ungeschickt angestellt, jedenfalls nach seiner Meinung. Aber was sollte man auch erwarten, wenn er so etwas noch nie zuvor getan hatte? Diese Situation war ihm deutlich peinlicher gewesen, aus Angst etwas falsch zu machen und durch die leichte Beschämung nicht so viel Erfahrung zu haben, um es besser zu machen. Dennoch hörte er noch genau die zufriedenen Laute, die über die leicht geöffneten Lippen gedrungen waren und erinnerte sich an Setos Gesichtsausdruck in genau jenem Moment. Selbst als die Limousine anhielt, bemerkte der Blonde nicht viel, erst als Seto sich vorbeugte und ihm über die Ohrmuschel leckte und leicht grinste. „Wir sind da, oder willst du weiterhin so nass hier rumsitzen?“ Schnell schüttelte Joey den Kopf und stieg zusammen mit dem Blauäugigen aus dem Wagen, blickte zu der Eingangstür, die bereits geöffnet worden war, so dass sie nur noch eintreten mussten, was sie auch kurz danach in die Tat umsetzten. Durch Gänge und über Treppen laufend, kamen sie endlich am gewünschten Raum an, woraufhin Joey diesen auch als erstes betrat, dicht gefolgt von Seto, der hinter sich die Tür schloss und seine Arme von hinten um die Schultern des Jüngeren schlang. „Was hältst du von einem Bad, hm?“, fragte er leise, nahe am Ohr des Anderen, dem bei diesem Tonfall nur ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Zögernd nickte der Braunäugige, irgendwie hatte er es sich ja auch gewünscht, auch wenn es ihm wohl ein wenig –sehr- peinlich werden würde, aber das verdrängte er vorerst. Mit dem winzigen Anflug eines Lächelnd, löste sich der Braunhaarige wieder von Joey und zog diesen an der Hand in das angrenzende Badezimmer. Ein wenig überrascht war der Blonde schon, als er die Badewanne mit dem bereits eingefüllten, heißen Wasser bemerkte. „Ich hab Mokuba gebeten.“, erwiderte der Brünette nur und streifte dem Kleineren die Schuluniformsjacke über die Schultern, die mit einem feuchten ‚Platsch’ auf den gekachelten Boden fiel und dort eine kleine Pfütze bildete, die jedoch nicht weiter beachtet wurde. Kühle Finger arbeiteten sich langsam unter das T-Shirt und schoben dieses ebenfalls über den Kopf des Kleineren, der auch nicht all zu untätig sein wollte und damit begann die Knöpfe zu öffnen, so dass auch er Seto langsam entkleiden konnte. So verschwand ein Kleidungsstück nach dem Anderen von ihrem Körper, abgelöst von kurzen, sanften Küssen, die ausgetauscht wurden, bis sie schließlich das letzte nasse Stück Stoff fallen ließen. Ein leichter Rotschimmer breitete sich auf den Wangen Joeys aus, als der Brünette in die Badewanne stieg und ihn auffordernd anblickte, als er sich gesetzt hatte. Nach kaum merkbarem Zögern, setzte auch der Blonde den ersten Fuß in das fast heiße Wasser, woraufhin der zweite folgte und bald darauf sein restlicher Körper. Zufrieden ließ er seinen Rücken gegen die Brust des Braunhaarigen sinken und schloss die Augen, um die Situation genug würdigen zu können. Er spürte starke Arme, die ihn ein wenig näher zogen und kurz darauf einen Schwamm, der langsam über seine Brust glitt, in kreisenden Bewegungen immer wieder tiefer und höher wanderte. Ein zufriedenes Seufzen glitt über seine Lippen, als er zusätzlich noch weiche Lippen an seinem Hals spürte, die sanfte Küsse auf seine Haut hauchten. Den Kopf neigte der Blonde ein wenig zur Seite, um dem Größeren mehr Angriffsfläche bieten zu können. Erneut wanderte der Schwamm an seiner Brust hinab, stoppte dieses Mal jedoch nicht an seinem Bauchnabel, sondern widmete sich der Hüfte des Kleineren. Allmählich glitt er weiter zum Oberschenkel und strich schließlich über die Innenseite eben diesen wieder zurück, um mit der anderen Seite gleichfalls so zu verfahren. Ein kaum hörbares Keuchen bezeugte, dass diese Berührungen nicht spurlos an dem Blondschopf vorbeigingen. Normalerweise hätten sie vielleicht nicht all zu viel Einfluss genommen, aber Joey war es einfach nicht gewohnt und reagierte schon jetzt. Aber eigentlich hätte er sich ja denken müssen, dass so ein gemeinsames Bad nicht so unschuldig war, wie das erste Mal, als sie zusammen in einem Bett geschlafen hatten, schließlich waren sie mittlerweile schon über eineinhalb Monate zusammen und selbst Seto wollte wohl nicht ewig darauf warten, dass etwas passierte. Das wollte er selbst ja auch nicht… er hatte sich ja schon vor einiger Zeit vorgenommen es zuzulassen, wenn die richtige Situation kam und die jetzige war wohl nicht gerade die schlechteste. Als kein Widerstand Joeys zu spüren war, wiederholten sich die vorigen Berührungen, dieses Mal jedoch mit der bloßen Hand, während Seto am Ohrläppchen des Jüngeren zu knabbern begann, woraufhin dieser leicht erschauderte. Zunächst versuchte der Blonde noch keinen Laut über seine Lippen kommen zu lassen, da es ihm noch immer ein wenig peinlich war, doch nach und nach bröckelte dieses Vorhaben und fiel schließlich ganz zusammen. Als er sich ein wenig näher an den Älteren drängte und spürte, dass es diesem ebenso erging wie ihm, stoppte Seto und zog auch langsam seine Finger wieder zurück. Langsam wanderten die Fingerspitzen über den Hals des Kleineren, als der Brünette ein ‚Willst du weitermachen?’ raunte und Joey nur wie in Trance nicken konnte. Da er ja mit dem Rücken zum Anderen saß, konnte er so auch nicht dessen leichtes Lächeln sehen. „Aber nicht hier.“, flüsterte der Braunhaarige weiter und bewegte Joey dazu aufzustehen, damit sie die Badewanne verlassen konnten. Das stellte sich bei dem Blonden, in seiner jetzigen Situation, als ein wenig problematisch aus, dennoch gelang es ihm nach einigen Momenten, nach denen Seto schon mit einem riesigen Badetuch auf ihn wartete und es um ihn schlang. Da der Jüngere nicht danach aussah, als könne er gerade die letzten Meter bis zum Schlafzimmer von selbst zurücklegen, beugte sich der Blauäugige ein wenig herunter und legte seine Hände an Kniekehle und Rücken an, um den Blonden hochzuheben. Mit einem kurzen, aufgehauchten Kuss, drückte er die angelehnte Tür mit dem Fuß auf und betrat das angrenzende Zimmer, das keiner von Beiden bis zum nächsten Morgen verlassen würde. ~*~ Wieso musste Seto nur ausgerechnet an diesem Tag zu einem wichtigen Meeting? Es war doch erst zwei Tage her und ob er es zugeben wollte, oder nicht, er hatte es noch nicht komplett verarbeitet. Dennoch versuchten sich immer wieder Bilder dieses Ereignisses in seine Gedanken zu schleichen, was er jedoch so gut wie möglich zu verhindern versuchte, da es sonst wohl ein paar Probleme und dumme Blicke gegeben hätte. Wieso hatte er auch unbedingt zur Schule gehen müssen? Allerdings war es wohl auch langsam an der Zeit, dass er endlich seinen Freunden von der Sache zwischen Seto und sich erzählte, denn mittlerweile war er sich doch recht sicher, dass es klappte, ansonsten hätte er dem Brünetten gar nicht erst erlaubt all das mit ihm zu machen. Wer hätte geahnt, dass durch Regen nass zu werden doch gute Dinge mit sich bringen konnte? Und dass er es sich mit Sicherheit nicht eingebildet hatte, bestätigte allein der noch immer ganz leichte, stechende Schmerz, der sich in seinem Unterleib bemerkbar machte… Dennoch war es schön gewesen und dementsprechend gab es auch Wiederholungsbedarf. Zum Glück war auch schon länger keiner dieser Spinner mehr aufgetaucht, die ja unbedingt mit ihm zusammen sein wollten, doch gerade als er diesen Gedanken zu ende gedacht hatte, stand auch schon eine dieser Witzfiguren vor ihm. „Hi Joey… ähm ich… es gibt da etwas, was ich dich fragen will und…“ Der Blonde zog nur leicht eine Augenbraue in die Höhe und musterte den Größeren, den er schon öfter in der Gruppe gesehen hatte, zu der auch sein erster Freund gehört hatte, und wunderte sich, wie dieser es schaffte so überzeugend herumzustammeln. „Falls du mir sagen willst, dass du mein fester Freund sein willst, dann bist du zu dumm, zu spät und… hab ich zu dumm schon erwähnt? Meint ihr echt, dass ich nichts von dieser Wette wusste? Ich bin vielleicht blond, aber nicht blöd und es bringt dir eh nichts mehr mich zu fragen, weil ich vergeben bin und ihr habt wohl alle die Wette verloren…“ Die Stimme des Blonden war ruhiger, als dieser eigentlich vermutet hatte, aber jetzt, nachdem sein erstes Mal wirklich schön gewesen war, schaffte er es einfach nicht mehr sich aufzuregen. Nach seinen Worten ließ er den völlig verwirrten und mit den Worten wohl überforderten Typen einfach stehen und ging weiter, woraufhin ihm seine Freunde, mit denen er zusammen gewesen war, folgten. Als sie endlich auf dem Schulhof angekommen waren, spürte Joey, wie sich ein Arm um seine Schulter schlang, ein anderer Arm, auf der anderen Seite folgte. Als er nach links und anschließend nach rechts blickte, konnte er zwei seiner besten, gerade breit grinsenden, Freunde ausmachen, Tristan und Duke. „Also habt Kaiba und du es doch endlich geschafft, wurde ja auch endlich Zeit.“, meinte der Schwarzhaarige, woraufhin sich das Grinsen noch ein wenig verbreitete. Perplex blickte Joey den Anderen an, wusste zunächst nicht, was er sagen sollte, bis er doch, noch immer etwas konfus, fragen konnte: „Woher weißt du, dass ich mit Seto zusammen bin?“ „Was wären wir für Freunde, wenn wir selbst das nicht wüssten? Es war doch offensichtlich genug, außerdem haben wir euch beim Rumknutschen entdeckt.“, antwortete nun Tristan, bevor seine Miene etwas ernster wurde. „Wir wissen auch, wie sehr du unter diesen Idioten gelitten hast, als du immer versucht hast uns weis zu machen, dass es dir gut ging… Wir haben es einfach darauf bewenden lassen, weil wir dir auch nicht wirklich helfen konnten, das konnte nur einer… Tut uns Leid…“ Allerdings waren sie schon oft kurz davor gewesen diese Kerle einfach zusammen zu schlagen, aber das hätte wohl selbst Joey nicht gewollt. Langsam lösten Beide wieder ihre Arme von Joey und traten einen Schritt zurück, als sich das altbekannte Grinsen wieder auf ihre Lippen schlich. „Und, wie war es? Das einfach abzuziehen, ohne und vorher um Rat zu fragen. Dabei hätten wir dir wirklich gute Tipps geben können, das haben wir alles schon selbst ausprobiert.“, fing Duke an und blickte aus den Augenwinkeln zu Tristan, um zu sehen, ob dieser ihm zustimmte, was er dann auch tat. Joey lächelte nur, mit einem hauchzarten Rotschimmer auf den Wangen, da er so ausgequetscht wurde. Seine Freunde waren wirklich unmöglich… aber trotzdem die besten, die er haben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)