Kokoro no negai von Raiku (Virgin of conviction (Seto x Joey)) ================================================================================ Kapitel 6: Part 6 ----------------- Titel: Kokoro no negai Teil: 6/? Fandom: Yu Gi Oh Autor: Raiku E-Mail: raikuchan@freenet.de Pairing: Seto x Joey Rating: PG-16 Warnungen: Com, sap, angst Disclaimer: Diese Charaktere gehören nicht mir und ich mache auch kein Geld damit bla bla Komment: Omg... mein letztes Kapitel ist schon fast ein Jahr bei dieser Fanfic her T__T Schande über miiiich. Aber ich schwöre, dass ich es beenden werde, ich weiß nur noch nicht, wie lange es dauern wird, aber ich WERDE es beenden. Kommen wohl eh nur noch 1-2 Kapitel. Schweigend blickte Seto den Kleineren an, hätte sich ja eigentlich denken können, dass dieser auf die Sache am Nachmittag eingehen würde, nur hatte er nicht geglaubt, dass dies so schnell der Fall sein würde. Hätte er noch das Wochenende gehabt, dann hätte er die Situation wohl noch ein wenig analysieren können und vielleicht hätte er auch eine Antwort auf Joeys mögliche Fragen gefunden, doch all dies war ja jetzt nicht mehr möglich… jetzt musste er wohl spontan sein. Spontanität war meist nicht sein Fall, der Brünette plante lieber alles genau und wägte die verschiedenen Möglichkeiten ab. „Was willst du hier?“, fragte Seto schließlich ruhig, obwohl es in seinem Inneren alles andere als gemächlich zuging, eher wogte dort ein Sturm von Fragen und Gefühlen, die er nicht zu ordnen wusste, doch das konnte er dem Anderen ja schlecht zeigen, denn er war ja schließlich ein Kaiba und Kaibas zeigten ihre Verwirrung nicht so öffentlich, wie es andere Leute taten… mit Ausnahme seines Bruders vielleicht und weitere Personen seiner Familie gab es ja nicht mehr. Im Gegensatz zu dem kühlen und ruhigen Erscheinungsbild des Blauäugigen wirkte der Blonde eher nervös, was vor allem an den braunen Augen zu sehen waren, die fahrig einen Blick durch das Büro warfen und den Händen, die sich gegenseitig kneteten und keinen Augenblick still bleiben konnten. Auch wusste der Braunäugige nicht so recht, wie er anfangen sollte, da es eins dieser Themen war, bei denen er selbst früher nie so gesprächig und offensiv gewesen war, doch da musste er jetzt einfach durch. „Ähm…“ Tief durchatmend blickte Joey den Anderen mehr oder weniger fest an, er würde nicht eher gehen, bevor er nicht eine Antwort bekommen hatte, aber dafür musste er ja zunächst die Frage stellen und das war ja das größte Problem. „Wieso… wieso hast du mich heute Mittag geküsst…?“ Es brachte ja auch nichts drum herum zu reden, da verließ ihn eher der Mut, als dass er wirklich irgendwann den Punkt getroffen hätte und das war ja nicht der Sinn der Angelegenheit. Bei den Worten des Blonden krallten sich die Finger Setos in die Armlehnen des Schreibtischstuhles, jetzt war diese Frage wirklich über die Lippen des Anderen geglitten und er musste sich überlegen, was er Antworten sollte… aber gab es überhaupt einen Grund, den er dem Kleineren hätte nennen können? „Du solltest nicht so viel darüber nachdenken, es war wohl geistige Umnachtung, die mich in diesem Moment erfasst hat. Es hat nichts zu bedeuten und es wird auch nie wieder vorkommen, keine Angst.“, erwiderte der Brünette schließlich so gleichgültig und unterkühlt wie möglich, nahm einige Unterlagen zur Hand und kümmerte sich scheinbar gar nicht mehr um den Anderen. Vielleicht konnte er sich ja so um eine Antwort drücken und musste nicht weiter darauf eingeben? Joey würde es schon nicht stören, dieser hatte ja eh nichts für ihn übrig, auch wenn sie sich ja anscheinend ein wenig näher gekommen waren. Das war sicherlich auch nicht gerade die beste Entwicklung, aber stoppen hatte er das Ganze ja auch nicht können… wahrscheinlich hatte er es mit seinem Verhalten dem Anderen gegenüber nur noch verstärkt. „Was soll das heißen, dass es nichts zu bedeuten hatte und du es…“ „ES HATTE HALT NICHTS ZU BEDEUTEN!“ Aufgebracht hatte Seto mit der Faust auf den Schreibtisch geschlagen und sich aufgerichtet. Diese Nachfragen des Blonden machten alles nur noch schlimmer und schwerer, vor allem für ihn. Wenn es so weiterging, dann kamen wahrscheinlich all seine Gefühle hervor, von denen er selbst nichts wissen wollte und die erst recht vor dem Kleineren geheim bleiben sollten, diese Blöße würde er sich nicht geben nicht jetzt und auch nicht später. „Du kannst es ganz einfach wieder vergessen, was sollte es denn noch für einen Grund geben, wieso ich dich hätte küssen wollen? Weil du plötzlich besser in der Schule geworden bist? Das ist ja wohl eigentlich ein Zustand der normal sein sollte, wenn man sonst nichts im Leben erreicht, also denk erst gar nicht, dass ich dich dafür jetzt mehr schätzen würde, als ich es damals gemacht habe, nämlich gar nicht.“ Bei diesen Worten zuckte Joey zusammen, ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich langsam um, damit der Andere sein Gesicht nicht sehen konnte. „Ich… verstehe. Wenn es keine Bedeutung hat… dann werd ich dich nicht weiter stören.“ Mit zitternder Hand öffnete er die Bürotür und verließ den Raum, blickte nicht einmal mehr zu dem Größeren, der seine Worte jetzt schon bereute, da sie ja eigentlich gar nicht zutrafen, da er es ja eigentlich bewunderte, was Joey alles in dieser Zeit erreicht hatte und das alles nur wegen einer kleinen Aussage seinerseits. Eigentlich hatte er ja nicht vorgehabt den Anderen zu verletzen und das hatte er wohl ganz eindeutig. Sich auf die Unterlippe beißend ging besagter Blondschopf an der Sekretärin vorbei, die ihm noch einen merkwürdigen Blick hinterher warf, und stand kurze Zeit später schon vor dem Aufzug, der ihn wieder in das Erdgeschoss bringen würde. Mit glasigem und verschleiertem Blick starrte er auf das Metall, bis sich dieses endlich in der Mitte teilte und den Fahrstuhl preisgab, den er auch zügig betrat. Als sich die Türen wieder geschlossen und der Aufzug sich in Bewegung gesetzt hatte, schlug er gegen die verspiegelte Wand, die zum Glück nicht zersplitterte. „Was hab… ich eigentlich erwartet?“ Verzweifelt lachte der Blonde auf, bevor ein leises Schluchzen zu hören war, das kam seiner Meinung nach jedoch in letzter Zeit viel zu oft vor… seit Seto wieder aufgetaucht war. Zwar hatte ihn die Tatsache, dass alle nur mit ihm zusammen sein wollten, wegen einer dummen Wette, auch verletzt. Hatte er aber aus diesem Grund auch nur eine Träne vergossen? Er hatte sie ja auch alle nicht geliebt, hatte sie ja eigentlich nur dazu gebraucht, um jemanden zu finden, den er lieben konnte, um sich von dem Brünetten ablenken zu können, von der Sehnsucht, die er gespürt hatte, als dieser all die Zeit nicht mehr da gewesen war. Nicht umsonst hatte sein erster Freund ebenfalls braune Haare und blaue Augen gehabt, auch wenn dieser bei weitem nicht so gut ausgesehen hatte, wie die Person, die er eigentlich hätte haben wollen. Dieser hatte ihm ja nur Kälte entgegengebracht, ab und zu ein paar dumme Sprüche, die es ihm ein wenig leichter gemacht hatten zu akzeptieren, dass er Seto nie haben würde, nie eine Chance bekommen würde mit diesem zusammen zu sein, ihm näher zu kommen. Doch hatte er nicht eigentlich nur auf dessen letzte Worte gehört, damit ihn Seto anerkannte? Bemerkte, dass er kein Versager war und vielleicht Interesse an ihm entwickelte? Mit ihm zusammen sein wollte? Dies schien ja auch alles funktioniert zu haben, der Andere hatte sich ihm gegenüber offener verhalten, Interesse an ihm und an seinen Problemen gezeigt und ihn sogar verteidigt und ihn letztendlich geküsst und jetzt sagte die gleiche Person, dass all dies nichts zählte und sich im Grunde nichts geändert hatte… alles noch genauso wie vorher war, er noch immer uninteressant und unwürdig war bei ihm zu sein? Wozu hatte er sich dann die ganze Zeit bemüht so gut zu werden und wieso hatte er vor kurzem noch versucht trotzdem wieder wie er, nur in einer verbesserten Version zu sein? Langsam ließ er seine Hand wieder hinunter gleiten, die einfach nur noch an seiner Seite hing, sich nicht mehr rührte. „Du bist so unfair…“ Ein leises ‚Pling’ war zu hören, das anzeigte, dass er die gewünschte Etage erreicht hatte. Seufzend wischte er sich über die Augen und verließ den Aufzug, kurze Zeit später das Gebäude. Solange er noch in der Öffentlichkeit war, würde er sich nicht die Blöße vor den anderen Leuten geben, das konnte er auch zu Hause machen, obwohl es ihm wohl lieber gewesen wäre, wenn er erst gar keinen Grund dafür gegeben hätte. ~*~ Am darauf folgenden Montag, Joey hatte so gut wie das ganze Wochenende im Bett verbracht, da nichts seine Aufmerksamkeit hätte erwecken können, saß der Blonde alles andere als enthusiastisch an seinem Tisch, hörte den Lehrern gar nicht wirklich zu, doch zum Glück war wenigstens Seto an diesem Tag nicht anwesend. Wahrscheinlich hätte er es gar nicht ertragen, wenn er diesem ins Gesicht hätte sehen, oder in dessen Nähe hätte sitzen müssen. Während des Unterrichts hatte sich der Himmel immer weiter zugezogen und schließlich hatte es angefangen zu regnen, spiegelte mittlerweile perfekt die Laune des Braunäugigen wider. Dieser bekam nicht einmal mit, wie es klingelte und die Schüler somit nach Hause entlassen wurden, erst, als der Lehrer vor ihm stand und ihn bat, ihm noch einen Augenblick zu helfen, was er dann auch tat, wenn auch alles andere als begeistert. Viel lieber hätte er sich wohlauf den Weg nach Hause gemacht, um dort erneut in sein Bett zu klettern und den Rest des Tages zu verschlafen, hoffend, dass der Braunhaarige auch am nächsten Tag nicht zur Schule kam. Eigentlich sollte er nur einige Akten zurück in das Archiv bringen, doch ließ er, unachtsam, wie er an Tag war, diese Fallen und war erst einmal damit beschäftigt sie wieder einzusammeln. Der Lehrer hatte sich schon verabschiedet, da dieser noch etwas Wichtiges vorgehabt zu haben schien, weswegen er auch die Hilfe Joeys in Anspruch genommen hatte. Eine Viertelstunde später waren die Unterlagen dann auch verstaut, der Blonde endlich fertig, um zu gehen, doch hatte dieser ja noch seine Tasche in der Klasse, hatte keine andere Wahl, als zurückzugehen und diese zu holen. Gerade als er den Raum betrat, durchzuckte ein Blitz den Himmel, wenig später folgte ein lautes Grollen des Donners… Wie konnte ihm das nur passieren? Dieser Kuss hatte ihm wohl wirklich den Verstand geraubt und wohl auch sein Erinnerungsvermögen. Eigentlich hatte der Braunhaarige ja nur vorgehabt noch einmal seine Unterlagen für die Konferenz am nächsten Tag vorzubereiten, doch dann war ihm eingefallen, dass er vor dem Wochenende noch in der Schule ein wenig gearbeitet und dort am Freitag auch die Akte vergessen hatte, die hoffentlich noch friedlich in der Ablage unter seinem Schreibtisch lag und nicht geklaut worden war, aber wer würde sich etwas derartiges schon trauen? Zum Glück hatte er sich noch nicht für diesen Tag gebraucht und so war er mit seiner Limousine zur Schule gefahren, auch wenn es mit dem Gewitter nicht gerade das beste Wetter für solch eine Aktion war, aber da konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen, diese Akte war wichtig, also musste er sich auch wiederbeschaffen. Die schnellen, dennoch grazilen Schritte des Blauäugigen hallten durch die leeren Flure. Wer war auch um diese Uhrzeit noch im Schulgebäude, mit Ausnahme von einigen Clubs? Schließlich war er bei der Tür des Klassenzimmers angekommen, öffnete diese und trat in den Raum. Das erste was er sah war eine Schultasche auf seinem Tisch, der ja auch Joey gehörte, wenn man es genau nahm und eben dessen Schultasche war es doch auch? Allerdings hatte er nie auf solch unwichtige Dinge geachtet, um es sicher sagen zu können. Schulterzuckend trat er an den Tisch, ein weiteres Grollen war zu vernehmen, gefolgt von einem undefinierbaren Laut, das ganz in seiner Nähe hörbar war. Leicht die Stirn runzelnd blickte sich Seto um, bevor er einen Blick unter den Tisch war, verwundert von dem, was er da sah. Zusammengekauert hatte sich Joey unter den Tisch verzogen, die Beine angezogen, die Hände auf die Ohren gepresst. Was musste es auch ausgerechnet jetzt anfangen zu gewittern? Hätte es nicht noch ein wenig warten können, bis er zu Hause war und er wenigstens seine Musikanlage anschalten konnte, um das Donnern zu übertönen? Seit er sich als Kind einmal verlaufen hatte und ein Gewitter aufgezogen war, woraufhin er beinahe von einem der Blitze getroffen und eine Holzhütte in seiner Nähe abgebrannt war, war es so eine Sache mit Gewitter… und keine sehr positive. Seto hatte er nicht einmal bemerkt, obwohl dieser ja nur einige Zentimeter von ihm entfernt stand, viel zu beschäftigt war er damit das Gewitter zu verdrängen, was jedoch nicht so ganz gelang, da er noch immer den Donner hörte und immer in diesen Augenblicken ein Laut über seine Lippen glitt. Dementsprechend schrie er leise auf und zuckte zusammen, als ihn etwas an seiner Schulter berührte, was er, nachdem er sich wieder ein klein wenig beruhigt hatte, als eine Hand identifizierte. Langsam glitt sein Blick weiter hinauf, den Arm entlang, bevor er in das Gesicht des Brünetten blickte. Doch lange konnte er sich nicht fragen, was dieser hier in der Schule machte, da erneut ein Donner zu hören war und Joey seine vorherige Stellung wieder einnahm. Wieso konnte es denn nicht einfach aufhören und wieso musste ausgerechnet der Brünette jetzt hier sein und ihn so sehen? So machte er sich doch vor diesem nur noch lächerlicher und dieser würde ihn noch mehr hassen… sich wieder über ihn lustig machen, so wie er es früher gemacht hatte. Seto hatte derweil seine Unterlagen gefunden, blickte schweigend zu dem Kleineren und seufzte auf, als er dessen Reaktion sah. Eigentlich hatte er ja nur fragen wollen, was der Andere noch hier machte, doch diese Frage hatte sich ja wohl mittlerweile geklärt. Ob er jetzt einfach gehen und den Blonden alleine lassen sollte? Aber in diesem Moment wirkte Joey wirklich wie ein kleines, verängstigtes Hündchen… eines, das von seinem Herrchen beruhigt werden wollte, das ihn jedoch noch vor die Tür gesetzt hatte… Er bekam doch nicht etwa Schuldgefühle? Doch gerade das war wohl der Fall, wieso sonst hätte er sich hinunterbeugen sollen, zu dem blonden Etwas, das bei jedem Donner stärker zitterte? Braune Augen blickten ihn verständnislos an, als der Brünette Joey in seine Arme zog und beruhigend über dessen Rücken strich. Gerade zerstörte er wohl alle seine Versuche vom Freitag, aber diese hatte er ohnehin das ganze Wochenende über bereut, hatte kaum arbeiten können, da ihm immer wieder das Abbild des Braunäugigen vor seinem inneren Auge erschienen war. Zwar hatte das alles nichts mit dem Unwetter dort draußen zu tun, doch der Zustand, in dem der Kleinere momentan war, ließ ihn sich doch schuldig fühlen. Bei jeder anderen Person wäre er wohl lieber aus dem Fenster gesprungen, als sich so zu verhalten, hätte sich über das ängstliche Verhalten lustig gemacht und auf die Person hinab gesehen, doch in diesem Fall war es etwas Anderes. Langsam zog er Joey, der sich bei einem weiteren Grollen näher an ihn schmiegte und seine Finger in den weißen Mantel krallte, unter dem Tisch hervor. Wirklich registrierend, was gerade geschah, konnte der Blonde jedoch noch nicht, selbst nicht, als sich eine Hand unter seine Kniekehlen, die andere unter seinen Rücken schob und er hochgehoben wurde. Ein wenig umständlich schaffte der Braunhaarige es noch die Tasche und seine Akte zu nehmen, als er auch schon aus dem Klassenraum ging, auf den Armen ein verängstigter Blondschopf, der sich nahe an ihn gekuschelt und die Augen geschlossen hatte. Auch wenn er die Situation noch nicht ganz verarbeiten konnte, so genoss Joey doch die Wärme und das sichere Gefühlt, das er verspürte, als sie die Schulgänge hinter sich ließen und bald darauf schon vor dem überdachten Haupteingang der Schule standen. Der Chauffeur stand dort noch immer mit einem Schirm in der Hand parat und blickte ein wenig überrascht zu dem Jungen in den Armen seines Chefs, war jedoch professionell genug, um kein Wort über seine Lippen gleiten zu lassen, um zu fragen, was es mit diesem auf sich hatte. „Na los.“ Seto warf einen auffordernden Blick in die Richtung des älteren Herrn, der nickte und den Schirm aufspannte, der groß genug war, dass sie alle drei nur im geringen Maße nass werden würden, einen langen Weg hatten sie ja nicht, da die Limousine vor dem Schulhof bereit stand. An dieser angekommen öffnete der Bedienstete die hintere Tür, wartete darauf, dass Seto mit dem Anderen einstieg, was dieser auch noch halbwegs elegant schaffte, ohne dass der Blonde etwas davon mitbekam, da dieser mittlerweile eingeschlafen war. Schnell nannte der Braunhaarige noch die Adresse, zu der er gefahren werden wollte, als sich der Wagen auch schon in Bewegung setzte. Wo Joey wohnte… diese Information hatte er schon einige Tage zuvor herausgesucht, als er nicht hatte arbeiten können. Sanft strich Seto durch die blonden Strähnen des Anderen, der auf seinem Schoß saß und den Kopf gegen seine Schulter gelehnt hatte. Wenigstens wirkte er jetzt nicht mehr so ängstlich und wer wusste, wie lange der Braunäugige noch in diesem Gebäude gesessen hätte, wäre er nicht zufällig noch einmal dorthin gekommen? Wohl noch bis zum nächsten Tag, oder bis jemand ihn gesucht hätte, aber wann wäre das gewesen? Und wer hätte es bemerkt…? Einige Zeit später hielt das Auto vor einem netten, kleinen Mehrfamilienhaus, das ein wenig abseits vom Stadtzentrum stand. Erneut stieg der Braunhaarige aus, blickte auf die Namen, die neben den verschiedenen Klingeln standen, bis er den richtigen gefunden hatte und klingelte. Wenig später ertönte ein leises summen und die Tür konnte aufgemacht werden, in diesem Fall mit dem Fuß, da Seto ja keine Hand mehr frei hatte. Jetzt musste er ja nur noch herausfinden, welche Etage die richtige war, doch dieses Problem löste sich, als Joeys Vater den Kopf aus der Tür steckte und sich dessen Gesicht erhellte, als er seinen Sohn sah. „Sie haben ihn nach Hause gebracht? Ich hab mir schon Sorgen gemacht, als er noch immer nicht da war, nachdem ich nach Hause gekommen bin und dann auch noch bei diesem Wetter.“ Er wusste ja von der Angst vor dem Gewitter und wenn er nicht einmal wusste, wo Joey war… „Ich hab ihn in der Schule gefunden, da konnte ich ihn auch nach Hause bringen.“, erwiderte der Brünette und musterte den Älteren, der ihn ebenso anblickte und sofort erkannte, dass dies der Schwarm seines Sohnes war. „Vielen Dank, dass sie ihn hergebracht haben, ich nehme ihn dann.“ Doch das stellte sich wohl als ein kleines Problem heraus… da Joey seine Finger noch immer in dem weißen Mantel verkrallt hatte und nicht den Eindruck machte, diesen wieder loslassen zu wollen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)