Final Fantasy Two Realistics The Worldportal von Rikku_Nox (Part 11- 15) ================================================================================ Kapitel 1: Die Wege kreuzen sich -------------------------------- Kapitel 11: Die Wege kreuzen sich »Puntila: O Tavastland, gesegnetes! Mit seinem Himmel, seinen Seen, seinem Volk und seinen Wäldern! Matti, sag, dass dir das Herz aufgeht, wenn du das siehst! Matti: Das Herz geht mir auf, wenn ich ihre Wälder seh, Herr Puntila!« Bertolt Brecht Herr Puntila und sein Knecht Matti Das erste, was Kim tun musste, nachdem sie an Bord der Phönix- es war das neue Luftschiff von Cid- gegangen war, war zu erklären, wie sie nach Midgar gekommen war. Cid, Shera und die Anderen schienen jedoch nicht sehr angetan davon zu sein, sie hier zu sehen, besonders Cloud hielt sich in seiner Freude sehr zurück. Kim war zwar etwas irritiert und enttäuscht, sagte sich dann aber, dass dieses verhalten sicherlich nur wegen den Umständen war. Wieso sollten ihre Freunde auch etwas gegen sie haben? Sie hatten Midgar bereits verlassen und überflogen nun den Ozean, dessen Wasser dunkel und trist in dem matten Tageslicht schimmerte. Es war ein trauriger Anblick die Welt, die sonst so schön war, so zerstört zu sehen. »Und du hast echt keine Ahnung wer dich niedergeschlagen hat und warum er dich nach Midgar verschleppt hat?« Hakte Cid nach und zündete sich eine Zigarette an. Seufzend wandte sich Kim von dem großen Fenster ab und schüttelte zu ihnen blickend den Kopf »Nein.. ich habe echt keine Ahnung..« Tifa ging zu ihr und musterte sie besorgt »Zum Glück ist dir nichts passiert..« »Hm... mir geht's gut.. aber wenn ihr nicht gekommen wärt, dann hätten mich die Biester in der Luft zerrissen..« Kim steckte die Hände in die Hosentaschen und wich Tifas besorgtem Blick aus. Es war nervig immer noch das Nesthäkchen zu sein. Da kam man hierher, um seinen Freunden zu helfen und stand ihnen dann nur dumm im Weg rum. Kim seufzte erneut und fragte dann, ohne jemanden anzusehen »was wolltet ihr eigentlich in Midgar? Bestimmt seid ihr nicht gekommen, um mich zu retten« »Stimmt.. wir wollten etwas austesten..« Sagte Red, der neben Yuffie saß und zu Kim rüber sah, die ihn jetzt irritiert musterte »Etwas austesten?« Das seltsame Wesen deutete ein nickten an und Cid murrte »Was meinst du, warum ich meine Phönix so ummodellieren musste?« Shera klopfte ihm lächelnd auf die Schulter, und wurde- zu Kims Verblüffung- nicht angeschnauzt, dann wandte sie sich direkt an Kim »Wir hatten gehofft die Verlorenen mit dem Licht vernichten zu können, schließlich sind sie reine Finsternis.. aber wir konnten sie nur vertreiben..« Kim legte den Kopf schief und verzog das Gesicht »Ihr wisst aber schon, dass diese Verlorenen Menschen sind?« »Waren.. sie waren mal Menschen! Aber jetzt empfinden sie nichts mehr und zerstören nur noch, es ist besser, sie zu töten!« Es war Cloud, der sprach. Er war bis eben noch schweigsam gewesen, aber jetzt stieß er sich von der Wand ab und ging ein paar Schritte auf Kim zu, die ihn stumm musterte. Er sah ihr in die Augen, woraufhin Kim wegsehen musste. »Nimms nicht so schwer, Kim! Es gibt keine Chance sie zurückzuholen.. der Tod ist dagegen besser, glaub mir!« Kim trafen diese Worte wie geworfene Steine. Sie sah Cloud immer noch nicht an, antwortete aber bedrückt »Aber.. und wenn jetzt zum Beispiel du zu so.. so etwas wirst? Erwartest du dann, dass man dich tötet? Das kann nicht dein ernst sein!« Einen Moment trat schweigen ein, dann seufzte Cloud »Doch.. genau das erwarte ich dann.. ich erwarte dann, dass ihr mich tötet.. ich würde es bei euch ebenso tun!« Kim schluckte leise. Es machte sie wütend, gerade von ihm hätte sie diese Antwort nicht erwartet, nicht nach ihrem ersten Abenteuer. Sie antworte nicht darauf, sondern blieb stur und betrachtete zornig den Boden. »Komm schon Kim, du weißt das er recht hat!« Tifa klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter und ging dann zu Cid »Wir sollten nach Cosmo Canyon zurückkehren, Barret, Joey und Vincent warten sicher schon!« der Pilot nickte und flog eine enge rechts Kurve. Kim wandte sich ab, sie hatte kurzerhand beschlossen, etwas an Deck zu gehen. Langsam verließ sie das Cockpit, überquerte die schmale Brücke, welche sich über dem offenen Maschinenraum befand, wanderte zu den Treppen und stieg diese hinauf, um so nach draußen zu gelangen. Kalter Wind empfing sie und wehte durch ihre Haare. Fröstelnd trat sie ans Geländer und hielt sich daran fest. Sie überflogen immer noch das Meer, ab- und zu tauchten einige kleine Inseln unter ihnen auf, die aber alle schnell wieder verschwanden. Am Horizont zeichneten sich Berge ab, die hinter einer seichten Nebelwand verborgen waren. Dort hinten war ohne Zweifel der Nordkrater. Kim schauderte und blickte woanders hin. Sie konnte den Nordkrater nicht leiden. Er war unheimlich. Fast so unheimlich wie das verlassene Midgar. Natürlich war Kim Cloud und den Anderen dankbar, dass sie ihr das Leben gerettet hatten, aber sie konnte nicht verstehen, wieso sie keinen anderen Weg suchten, die Verlorenen zu erlösen. Obwohl sie selbst angst vor diesen Ungeheuern hatte, konnte Kim nicht aufhören daran zu denken, dass sie mal Menschen waren. War das menschliche Herz denn wirklich so leicht zu zerstören? Wieso taten die Ageguards so etwas? Seufzend wandte sie sich ab. Sie wollte wieder reingehen, da es zu kalt hier draußen war. »Kim!« Kim zuckte arg zusammen und unterdrückte einen erschrockenen Aufschrei. Entgeistert sah sie Yuffie an, die hinter ihr aufgetaucht war und sie nun grinsend musterte. »Yuffie? Mach das.. nie wieder..« Stammelte Kim aufgeregt und fasste sich ans schlagende Herz. Die Substanzdiebin verschränkte die Arme »So schreckhaft?« »Oh.. tut mir Leid.. ich war ja nur bis eben gerade in einer finsteren Stadt, voller Monster, die mich killen wollten!« Knirschte Kim und schob sich verärgert an Yuffie vorbei, die sie am Arm packte und zurückhielt »Warte, so war das nicht gemeint..« »was möchtest du?« Kim drahte sich zu ihr um und streifte ihre Hand ab. Yuffie lächelte »Wegen eben.. hör mir zu..« Ihr lächeln erstarb jäh und sie wurde mit einemmal furchtbar ernst- was recht ungewöhnlich für sie war »Sei uns nicht böse.. wir finden die Sache mit den Verlorenen selbst nicht gut, aber wir haben keine andere Wahl!« Kim war irritiert. Sie war solche Standpauken von Yuffie nicht gewohnt. Normaler wiese machte sich die Ninja nichts aus anderen, sondern tat alles nur für sich selbst, woher kam dieser Sinneswandel? »Yuffie?« »Mein Dorf wurde von Needle angegriffen« Erklärte Yuffie und trat ans Geländer. Kim sah sie an »Needle?« Yuffie nickte »Sie ist eine der Ageguards!« Klar was sonst? Dachte Kim und schüttelte seicht den Kopf über ihr eigenes Unwissen, dann trat sie neben Yuffie und sah sie fragend an. Die Ninja lachte verbittert »Wir hatten wirklich keine Chance... fast alle wurden zu diesen Bestien und griffen die noch übrigen Bewohner an, wir haben in den Bergen verübergehend Schutz gefunden, bis Cid und Shera kamen und uns nach Cosmo Canyon gebracht hat..« Sie machte eine kurze Pause und starrte gen Horizont, während der Wind ihnen beiden um die Ohren blies. Kim sah sie betreten an, doch ihr vielen keine passenden Worte ein, um sie zu trösten. »Kim, ich kenne diese Leute.. ich weiß, sie würden eher sterben, als solche Ungeheuer zu sein« Endete Yuffie. Sie sah Kim nicht an, und auch Kim sah nun zur Seite. In ihrem Hals saß ein dicker Kloß, der es ihr unmöglich machte etwas zu antworten. Es tat ihr so leid, was mit Wutai passiert war und den Leuten, die zu Verlorenen geworden waren, aber trotzdem konnte sie nicht verstehen, warum man sie töten musste und nicht nach einer anderen Möglichkeit suchte. Seufzend stieß sich Yuffie vom Geländer ab »Wir sollten wieder reingehen, es ist kalt..« Kim nickte stumm und folgte ihr dann ins Innere der Phönix. Kim hatte noch lange über Yuffies Worte nachgedacht, nachdem sie in eines der Zimmer gegangen war, in dem ein Bett stand. Momentan lag sie wach und starrte die Decke an. Vielleicht hatten sie ja doch recht, und es gab nur diesen einen Weg. Es war sicherlich angenehmer tot zu sein, als in dieser Form durch die Welt zu wandeln und nur noch ans töten zu denken. Sie schüttelte den Kopf und besann sich. Sie konnte nicht genau sagen warum, aber irgendwie fühlte sie sich zu den Verlorenen hingezogen, vielleicht lag es daran, dass sie selbst im Grunde zu den finsteren Gestalten zählte- immerhin war sie bloß das "Gefäß" für die schwarze Substanz. Wäre sie dies nicht gewesen, dann würde sie jetzt noch zuhause sein und nicht wissen was in der Welt passierte, wie alle anderen aus ihrer Zeit. Irgendwie war sie ja selbst daran schuld gewesen, schließlich hatte sie sich damals die schwarze Substanz geschnappt und war mit dieser zurück durch das Zeitportal gegangen, was zur Folge hatte, dass sie wieder eins mit diesem verdammten Mistding geworden war. Damals hatte sie es für die richtige Entscheidung gehalten, aber mittlerweile bereute es Kim. Sie seufzte schwer. Worüber machte sie sich sorgen? Es ging hier schließlich nicht um die Substanz, sondern um Niklas. Sie war wegen ihm hierher gekommen, oder zumindest wollte sie wegen ihm hierher kommen. Letztendlich war sie entführt worden und ausgesetzt worden, in einer Stadt voller Monster. Sie schloss gerade die Augen, als es an der Tür klopfte. Verwundert drehte Kim den Kopf zu ihr und rief »Ja?« Cloud trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich. Kim setzte sich auf und sah ihn fragend an »Ist etwas passiert?« Er schüttelte den Kopf »Nein, aber wir sind gleich in Cosmo Canyon..« »Du bist doch nicht gekommen, um mir das zu sagen oder?« »Nein..« Cloud verschränkte die Arme »ich wollte nur noch mal mit dir alleine reden« Kim zuckte mit den Schultern und sah ihn abwartend an »Dann tu es doch..« Cloud lehnte sich an die Wand zurück und schloss die Augen »Wieso bist du überhaupt hier?« Kim traf es wie ein Vorschlaghammer. Sie sah ihn verblüfft an und antwortete mit Nachdruck »Weil ich entführt wurde und in Midgar zurückgelassen wurde?!« »Das meine ich nicht.. du hättest besser ganz zuhause bleiben sollen, anstatt mit Tseng zu versuchen hierher zu kommen!« »Willst du mir einen Vorwurf machen, weil die Ageguards Niklas entführt haben und mich bei dem Rennen angegriffen haben?« Fauchte Kim und musterte ihn etwas verstimmt. Cloud sah auf und schüttelte den Kopf »ich mache dir nicht den Vorwurf, aber du hättest zuhause bleiben sollen und es uns überlassen sollen..« »Und dann? Da wär ich auch nicht sicher gewesen.. wenn du mir sagen willst, dass ich euch nur im Weg stehe, dann brauchst du es nur zu sagen..« Wütend wandte sich Kim ab, stand auf und ging zu dem kleinen Bullauge. Sie flogen nun nicht mehr über das weite Meer, sondern über ein karges Ödland, welches von scharfkantigen Felsen und kleinen Bergen durchzogen war. »Kim, da ist nicht nur die Sache mit den Ageguards die mir sorgen macht..« Cloud sah zu ihr, machte sich aber nicht die Mühe näher zu treten. Kim seufzte »Wenn du Hojo meinst, und denkst, er will die schwarze Substanz, dann muss ich dich enttäuschen.. keiner außer Sephiroth kann sie benutzen, okay?« »Und wenn... Hojo einen Weg gefunden hat, um-« »Red keinen Schwachsinn!« Unterbrach Kim und drehte sich zu ihm um »Wie will er das denn machen? Er hat keinen Gegenstand aus der Zeit und kann Sephiroth nicht zurückholen, außerdem hätte es eh keinen Sinn!« »Braucht er denn einen guten Grund dafür?« Gab Cloud zurück und musterte Kim genaustens. Sie seufzte laut und sah wieder aus dem Fenster. Damit hatte er recht. Hojo ist ein Verrückter. Er bräuchte keinen guten Grund Sephiroth zurückzuholen. Kim schätzte sogar, dass es dem Wissenschaftler ausreichte, zu sehen, was dann passierte. »Er könnte einfach die Ageguards benutzen und mit dem Weltenportal-« »Die Ageguards gehorchen niemanden.. ich kann es mir nicht vorstellen..« Unterbrach Kim ihn erneut und schüttelte dann den Kopf »Hör zu.. ich bleibe, bis Niklas in Sicherheit ist, dann hau ich mit ihm ab, okay?« Sie sah Cloud nicht an und versuchte möglichst kühl zu klingen, obwohl es sie schmerzte, dass er sie wegschicken wollte. Es dauerte etwas, dann hörte sie, wie die Tür geöffnet wurde und Cloud seufzte »Gut.. wir retten diesen Niklas und dann geht ihr zurück in eure Zeit..« Nachdem die Tür wieder geschlossen worden war und der Söldner nicht mehr ihm Zimmer war, drehte Kim sich um und sah die Tür verbittert an. Irgendwie hatte sie das ungute Gefühl, dass sie alle nur angst davor hatten, dass sie hier war. Sie musste schnellstens Niklas finden und mit ihm zurück nach Hause. Kapitel 2: Cosmo Canyon ----------------------- Kapitel 12: Cosmo Canyon »The yellow sunlight fell on the house. Near the fence, two roosters bowed and Raised their feathers, preparing to fight. Over him there was a flight of wild birds Making their way in the air to the hills inland. The world was awake now.« John Steinbeck The Pearl Kurz nach dem Gespräch mit Cloud landete die Phönix nahe Cosmo Canyon und die kleine Gruppe folgte dem Hügelpfad zur Stadt. Kim war begeistert von dem Canyon, in dem sich mehrere Häuser befanden. Bei ihrem ersten Ausflug in diese Welt hatte sie Cosmo Canyon nicht zu Gesicht bekommen, weil sie in den Fluss gefallen war und am Strand nahe Rocket Town angespült worden war. Schon im Spiel fand sie den Canyon am Beeindruckensteen, aber ihn in echt zu sehen war noch viel beeindruckender als sie es sich je hätte vorstellen können. Sie befanden sich momentan in der Mitte des Canyon, wo auf einem flachen Stein- eine art Sockel- ein Feuer brannte, dessen dunkler Rauch sich irgendwo oben zwischen den Felsen verlor. Kim sah mit leuchtenden Augen die steile, scharfkantige Felswand empor, in der sich die Häuser befanden, zu denen man mit Hilfe von Leitern oder Verbindungshöhlen gelangen konnte. Cosmo Canyon schien eine Art Zufluchtsort derer zu sein, die ihre Heimat durch die Ageguards verloren hatten- wie die Überlebenden aus Wutai. Der Canyon war deswegen ziemlich voll, aber es war trotzdem angenehm leise und es herrschte eine recht gute Stimmung, obwohl außerhalb der Felsen so furchtbare Dinge geschahen. Kim sah sich weiterhin fasziniert um, als Joey, Barret und Vincent zu ihnen kamen, um sie zu begrüßen. »Tifa, Shera, Yuffie! Ich habe schon sehnsüchtig auf euch gewartet!« Trällerte Joey und machte sich daran, einer nach der anderen die Hand zu küssen. Die drei Frauen sahen sich hilflos an und schüttelten dann den Kopf. Vincent hatte nicht viel zu sagen, er verschränkte lediglich die Arme und gab Joey einen Stoß »Lass das..« »Das hat ja mal wieder gedauert.. wieso wurdet ihr aufgehalten?« Fragte Barret und musterte Cloud abschätzend, dieser wies auf Kim, die erst jetzt zu den dreien sah und grinsend wunk. Barret sah sie überrascht an »Was? du? Aber was machst du denn hier?« »Urlaub!« Antwortete Kim kurzerhand und musste noch eine Spur breiter grinsen. Sie hatte sich langsam daran gewöhnt, dass sie irgendwie immer von jedem erkannt wurde, obwohl sie sich so verändert hatte. Joey trat vor »Hey! Das ist ja die Kleine, die ich mal gerettet habe!« Vincent musterte sie nur stumm, während Barret wütend die Arme verschränkte »Urlaub? Du hältst dich mal wieder für sehr pfiffig, wie? Also, was macht Fräulein Prophetin wirklich hier?« Kim überhörte den spöttischen Unterton in seiner Stimme und begann aufgeregt, den dreien alles zu erzählen. Nachdem sie geendet hatte, ließ Barret ein leises "tz" hören und sagte »Na klar.. so etwas kannst du dir natürlich nicht entgehen lassen!« »Hey, Moment mal! Ich wurde entführt, okay?« Gab Kim zurück und verschränkte ihrerseits die Arme. Die taten ja alle so, als sei es ein schlimmes Omen, dass sie hier war. »Ist doch in Ordnung, oder? Ich meine wenn sie da ist, ist sie da..« Meldete sich Joey zu Wort. Kim lächelte ihn dankbar an und sah dann zu den anderen, die sich gegenseitig musterten und seufzten. »Oh Mann.. ihr tut ja geradeso, als sei ich das schlimmste, was euch passieren konnte!« Murrte Kim missmutig und sah schmollend zur Seite. Barret grinste gehässig und durchwuschelte ihre Haare »Ist doch so!« Kim sah ihn knurrend an und wich seiner Hand aus »ach ja?« Sie wusste, dass es nur als Spaß gemeint war, aber sie mochte dieses "Nesthäkchen- Getue" nicht. Sie war immerhin kein kleines Mädchen mehr. »Aber Kimchen« Sagten Barret, Tifa, Yuffie, Joey und Shera zusammen und fingen an zu lachen. Kim murrte beleidigt und verschränkte die Arme »Kimchen?« »Cloud.. ich gehe zu Opa..« Unterbrach Red das neckische Spielchen und alle Augenpaare wandten sich ihm zu. Cloud nickte »Ja.. warte, ich komme mit..« Red nickte und die Beiden verließen den Platz. Tifa sah Shera und Yuffie an »Gehen wir ins Wirtshaus rüber?« Die Beiden nickten zustimmend und verließen ebenfalls den Platz, um ins Wirtshaus zu gehen, welches sich nicht weit vom Feuer befand. »Gut.. ich gehe zu Marlene..« Brummte Barret und ging ebenfalls, gefolgt von Joey und Vincent, die sich mal in den Läden umsehen wollten. Kim sah ihnen nach »Hey...« Dann wanderte ihr Blick zu Cid und sie seufzte »Oh Mann.. alle weg.. ich glaube ich sehe mich auch mal um..« Der Pilot nickte und zündete sich eine neue Zigarette an »Tu das.. ich muss nach der Phönix sehen..« Kim nickte. Noch einmal ließ sie sich den Namen des Flugschiffes auf der Zunge zergehen. Phönix. Es war ein passender Name für das dünne, geschmeidige Schiff, welches der Highwind zwar ähnlich war, aber viel besser ausgestattet und vor allem wendiger und schneller war. Das ganze Eisenmonstrum war von roter Farbe und besaß die goldene Aufschrift "Phönix" auf beiden Antrieben. Cid musste ungeheuer stolz auf sein neues Schiff sein, besonders, weil das alte bei den Kampf zwischen Weapon und Endless- Bahamut zerstört worden war. Kim wartete, bis er gegangen war, dann machte sie sich selbst auf den Weg. Sie steckte die Hände in die Hosentaschen und sah sich im gehen interessiert um. Hier mussten wirklich Leute aus allen Städten und Dörfern sein. Es war schade, dass sie zuflucht suchen mussten, aber wenigstens lebten sie noch und waren keine Verlorenen. Langsam schritt Kim einige steinerne Treppen hoch und betrat eine Höhle im innern des Canyon. Auch hier waren mehrere Leute, die sich matt unterhielten, oder am Lädchen standen, welches sich hier befand. Einen Moment blieb Kim unschlüssig stehen und besah sich die Durchgänge, welche sie nehmen konnte, um in einen weiteren abschnitt zu kommen. Kurzerhand entschied sie sich dafür, den zu nehmen, der sich rechts neben ihr befand. Sie betrat so einen runden Raum, in dem gekocht wurde und in dem drei Tische standen, wie sie in Japan üblich waren- niedrig und anstatt mit Stühlen, mit Sitzkissen ausgestattet. In der Küche wollte Kim eigentlich nicht landen, aber hier entdeckte sie Barret, der mit seiner Tochter Marlene an einem Tisch saß. Einen Moment wusste Kim nicht so recht was sie machen sollte, aber dann ging sie zu den beiden rüber und grinste ein »Hallo!« Beide sahen irritiert zu ihr, doch dann erkannte Barret sie und nickte »Ah.. Marlene das ist Kim!« Kim grüßte Marlene, welche sie etwas schüchtern zurückgrüßte und fragte dann, an Barret gewandt »Sag mal.. was genau machen wir hier?« »Wir ruhen uns etwas aus und überlegen, was wir als nächstes machen..« »aha..« machte Kim und verschränkte die Arme »Gut.. wenn das so ist, dann sehe ich mich noch etwas um.. bis später..« Barret nickte ihr zu und Kim verschwand aus der Küche. Seufzend nahm sie dieses mal den linken Weg, wo sie sich inmitten eines Ladens wiederfand, in dem Vincent und Joey waren und nach Gegenständen Ausschau hielten, die ihnen helfen konnten. Kim grüßte auch sie knapp, verschwendete aber nicht die Zeit, sich mit ihnen zu Unterhalten, sondern verließ den Laden, um eine weitere Treppe hinaufzusteigen und durch einen Durchgang in der Felswand wieder nach draußen zu gelangen. Sie stand nun auf einer Art Vorsprung, von dem aus sie den ganzen Canyon überblicken konnte, was sie nicht schlecht staunen ließ. Sie verharrte hier oben einen kurzen Augenblick, dann ging sie weiter und verschwand wieder in einer Höhle im Canyon. Hier befanden sich sichtlich weniger Leute. Es gab lediglich eine verriegelte Tür, einen Durchgang und eine Leiter, die weiter nach oben führte. Kim entschied sich für die Leiter und erklomm diese auch sogleich, verfolgt von missmutigen Blicken jener, die in Cosmo Canyon lebten. Sie ließ sich nicht daran stören und kam bald ans Ende der Leiter, wo sie durch eine Falltür stieg und sich nun ganz oben auf dem Canyon befand. Sie ließ ein lautes "Wow" hören und blickte sich um. Hier oben befand sich auch ein Haus, mit einer Kuppel und einem Teleskop. Kim wusste welches es war. Es handelte sich hierbei um Bugenhagens Haus. Sie überlegte angestrengt ob sie reingehen sollte, sie würde sich schon für das Observatorium interessieren, aber sie wollte Red, Cloud und Bugenhagen nicht stören. Sie überlegte noch hin- und her, als die Tür des Hauses aufging und Red rauskam. Etwas verwundert blieb er stehen und sah Kim an »Ah Kim! Dich wollte ich gerade holen!« Kim zeigte auf sich selbst und fragte erstaunt »Mich?« Red nickte knapp und verschwand mit einem "folg mir", wieder in der Tür. Kim kratzte sich am Hinterkopf und folgte ihm dann langsam. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie fragte sich nur, was sie von ihr wollten. Aber vielleicht konnte Kim so das Observatorium sehen. In der kleinen Stube mit dem Tisch, an dem Cloud, Red und Bugenhagen saßen, war es stickig und es herrschte eine schlechte Luft. Etwas eingeschüchtert trat Kim an den Tisch und nickte den dreien zu. »Aha.. das ist also das Mädchen?« Fragte Bugenhagen und musterte Kim genaustens, diese fühlte sich etwas unbehaglich und sagte »Kim!« »Kim... also du bist die, die die Endless- Substanz gefunden hat? Nanaki hat mir viel davon erzählt und als ich sie dann selbst gesehen habe, da-« »Selbst gesehen? Heißt das, sie ist hier?« Fragte Kim blinzelnd. Bugenhagen lächelte und nickte »Ja, sie ist oben im Observatorium« Kims Unbehagen schlug augenblicklich in Begeisterung um. Voller Vorfreude fragte sie »Echt? Ich möchte sie haben.. zumindest solange ich hier bin!« Die Drei sahen sich schweigend an und Cloud sagte dann, an Kim gewandt »Kim.. ich habe sie nicht umsonst Bugenhagen gegeben, damit er sie verwahrt.« Es dauerte etwas, bis Kim erkannte, was dies bedeutete »Was? Ich darf sie nicht wiederhaben? Aber warum nicht?« Cloud seufzte schwer und sah Kim ernst an »Weil die Ageguards auch Endlesses haben.. und ich weiß nicht, was passieren würde, wenn sie Endless Bahamut auch noch bekommen!« Kim murrte etwas. Sie hatte sich so gefreut und jetzt durfte sie die Substanz nicht haben, weil die Ageguards frei rumliefen und Cloud angst hatte, sie könnten Endless Bahamut benutzen. Bugenhagen, der die Spannung zwischen den beiden wohl spürte, lächelte und mischte sich kurzerhand ein »Es ist besser, wenn die Substanz vorübergehend hier in Sicherheit bleibt und vielleicht finde ich so noch etwas heraus..« Kim sah ihn fragend an »Hast du denn schon etwas herausgefunden?« Der Alte sah zu ihr und schüttelte den Kopf »Nein.. es ist sehr kompliziert.. meiner Ansicht nach, sind die Ageguards so etwas wie Rächer der Zeit..« Kim legte den Kopf schräg und musterte ihn verwirrt. Was meinte er mit Rächer? Bugenhagen, der ihre Verwirrtheit mitbekommen hatte, versuchte es so gut wie möglich zu erklären »Die Ageguards scheinen sich nur auf diese und deine Zeit zu konzentrieren, vermutlich, weil hier einst die Zeit so durcheinander geraten ist.. diese Zeit, dann die Zeit aus der Sephiroth kam und nicht zu vergessen deine.. na ja.. das bringt einiges durcheinander, nicht? Vermutlich ist es deswegen..« Kim überlegte angestrengt, wobei sie nicht mehr an die Substanz denken konnte, die sie eigentlich hatte wiederhaben wollen. »Also meinst du, dass die Zeit damals so verschlingert worden ist, dass die Ageguards jetzt alles sozusagen "reseten" wollen? Aber dann verstehe ich nicht, wieso sie es erst drei Jahre später tun..« Der Alte nickte »das ist ein Problem..« Kim kratzte sich am Hinterkopf und seufzte schwer »Dann müssen wir halt direkt mit den Ageguards reden.. außerdem verstehe ich nicht, was sie von Niklas wollen..« Betretenes Schweigen trat ein und in Kim stieg wieder dieses Unbehagen auf, welches sie nervös machte. Da war noch etwas anderes. Sie hatten Kim bestimmt nicht nur deswegen hierher geholt. Etwas beklommen fragte sie »Und? Ihr wollt doch sicher noch etwas von mir..« Sie schwiegen weiter, was Kim immer nervöser machte. Erst, als sie erneut und dieses mal mit mehr Nachdruck fragte, was los war, antwortete Cloud »Wir haben eine schlimme Vermutung..« Kim schluckte und musterte ihn wortlos. Red schloss sein eines Auge und sagte dann »Ja.. es ist.. nun.. wie soll ich sagen?« »Wir glauben, dass du selbst eine von den Ageguards bist..« sagte Cloud geradeheraus und sah Kim in die Augen, diese wusste im ersten Moment nicht, ob sie lachen sollte, oder nicht, aber dann stieg die Wut in ihr und sie haute beide Hände flach auf den Tisch »Was?! Seit ihr bescheuert?! Wie kommt ihr denn auf so einen Schwachsinn?!« Sie hatte sich ja auf alles gefasst gemacht, aber auf so etwas ganz sicher nicht. Das verriet auch, warum sie sich nicht wirklich gefreut hatten, dass sie hier war. Kein Wunder, wenn sie glaubten Kim wäre eine von diesen Irren die die Zeiten zerstörten. Cloud und die anderen behielten die Ruhe inne und der Söldner sagte ernst »Weil du die einzige bist, die Endless Bahamut rufen kann.. genau wie die Ageguards..« Langsam verstand Kim gar nichts mehr, sie ging einen Schritt zurück und zeigte auf Cloud »A- Aber dein anderes ich hat sie mir doch gegeben!« »ja, das stimmt schon.. allerdings hatte er die Substanz von deinem anderen ich, nicht wahr?« Ergänzte Red und verschränkte seine Vorderpfoten. »Aber.. aber.. ihr könnt nicht beweisen, dass nur ich sie benutzen kann!« Kim suchte verzweifelt nach guten Gründen, die ihnen zeigen konnten, dass sie ganz sicher nicht eine dieser Ageguards war. »Außerdem müsste ich ja dann logischerweise wissen, dass ich eine von denen bin, aber ich weiß nichts dergleichen und bin ganz normal geboren worden!« Fügte sie rasch hinzu. Cloud seufzte erneut und sah auf den Boden »ich kann sie nicht benutzen und auch keiner der Anderen.. vertrau mir.. ich hab es ausprobiert..« »Gut.. du bist ganz normal.. aber überleg doch mal; Die Zeitschleife wiederholt sich doch... was war mit deinem ersten ich, dass in dieser Zeit war? Sephiroth holte dich, wegen der schwarzen Substanz, die in dir ist, und zwar dadurch, dass dein anderes ich sie einst mit durch die Zeitschleuse nahm... aber wie kam dann dein erstes ich in eine dieser Zeiten? Wo ihr noch nicht die schwarze Substanz hattet? Vielleicht.. aber nur vielleicht hat das erste deiner ich's die Macht entdeckt, mit der die Ageguards die Zeiten wechseln..« Erklärte Red. Kim brauchte etwas um zu verstehen, was er da sagte, aber dann verstand sie es ganz genau: Er meinte, dass ihr anderes ich, bevor sie die schwarze Substanz hatte, in einer dieser Zeiten gewesen war und erst so an die schwarze Substanz gekommen war, Kim selbst hatte Sephiroth hierher gebracht. Es traf Kim wie ein Vorschlaghammer und ihr wurde schier schlecht bei dem Gedanken. Sie trat einen weiteren schritt zurück und sah alle entgeistert an. Wie konnten sie Kim nur mit diesen Monstern vergleichen, die nichts besseres zu tun hatten, als die Zeiten zu vernichten? Cloud, dem Kims vorhaben wegzurennen nicht entging, stand auf und hob beschwichtigend die Hände »Warte Kim, wir vermuten es nur.. es ist aber nicht bewiesen und außerdem bist du nicht so wie die anderen Ageguards« Kim hörte gar nicht mehr hin, sie kniff die Augen zu, um so die Tränen zu bekämpfen und schrie dann »Wie könnt ihr so was sagen?! Ich bin nicht so ein Monster! Ich bin keine von denen und ich bin auch nicht nur die, die die schwarze Substanz beinhaltet! Ich bin ich! ..ihr seid so gemein..« Damit machte sie kehrt und rannte davon, verfolgt von den erschrockenen Rufen Clouds und Reds. Kapitel 3: Der schleichende Tod ------------------------------- Kapitel 13: Der schleichende Tod »Wenn das grüne Feld sich hebt wie ein Deckel und enthüllt, was viel besser verborgen geblieben wäre, unerfreuliches; Und schau! Hinten, lautlos Sind die Wälder heraufgekommen und stehen herum In einem tödlichen Halbmond. Und der Riegel gleitet in die Vertiefung, vor dem Fenster steht der schwarze Wagen des Spediteurs, und jetzt plötzlich, schnell erscheinend, kommen die Frauen mit dunklen Gläsern, die buckligen Chirurgen und der Sensenmann.« W.H. Auden The Witnesses Aufgelöst hatte Kim das Observatorium verlassen, war die Leiter hinabgestiegen und die Treppen runter gerannt, wobei sie fast abgerutscht wäre. Ihr Herz schlug so schnell, als wollte es zerspringen und obwohl sie rannte, fühlten sich ihre Beine wie tot an, als sei sie schwerelos. In dem Höhlenabschnitt wo sich das Lädchen befand schubste sie mehrere Leute aus dem Weg, die ihr wütend nachstierten und ihr ebenso wütende Flüche an den Kopf warfen. Es war Kim allerdings egal, sie mühte sich bis zum Ausgang und stürmte die steinerne Treppe runter, wobei sie mit dem Fuß umknickte und stürzte. Für einen Schrei reichte es nicht mehr aus. Kim knallte die restlichen Stufen hinab, wobei sie Glück hatte, sich nichts gebrochen zu haben, und raffte sich dann stöhnend wieder auf, obwohl ihr schwindelig war und ihr Kopf wehtat. Wankend ging sie Richtung Cosmo Canyon Ausgang. Mehre Leute sahen entgeistert zu ihr, oder rannten ihr entgegen, um ihr zu helfen, doch Kim schob jeden Einzelnen weg und taumelte weiter. Sie konnte nicht hier bleiben- nicht nachdem, was Cloud und Red gesagt hatten. »Warte! Du blutest!« Rief einer der Bewohner von Cosmo Canyon und eilte zu Kim, die sich einfach an ihr vorbeischob und dann die Hand wegschlug, die ihr auf die Schulter gelegt wurde. Das unangenehme Schwindelgefühl nahm mit jedem weiteren Schritt zu und sie hatte mehr und mehr das Gefühl, sie würde jeden Moment Ohnmächtig werden, aber ihr Wille den Canyon zu verlassen war stärker. Schweratmend hatte sie es schließlich geschafft und ging nun über die karge Oberfläche des Felsens in dem sich der Canyon befand. Kim wählte mit Absicht nicht den Weg, den sie gekommen waren, da dort Cid und die Phönix war. Angestrengt sah sie gen Horizont, wo sich das Meer befand. Ihr rechtes Auge musste Kim schließen, da frisches Blut von einer Platzwunde an der Stirn darüber lief. Vorsichtig hob sie die Hand an die Wund und wischte sich das Blut weg so gut es ging. Dabei zuckte sie mehrmals arg zusammen und verzog das Gesicht, weil es unter Kims schwitziger Hand brannte. Sie ließ die Hand dennoch auf der Wund und sah, mit den Tränen kämpfend, über die Schulter zurück zum Canyon, wo seichtes Feuerlicht in der Morgendämmerung flimmerte und der Wind leises Stimmen- und Musikgewirr zu ihr trug. In diesem Moment wurde Kim von einem unangenehmen Schwindelgefühl gepackt und musste sich rasch hinsetzen um nicht umzukippen und sich womöglich noch schlimmere Verletzungen am Kopf zuzuziehen. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen, was allerdings verflog, nachdem sie kurz die Augen geschlossen- und tief durchgeatmet hatte. Langsam nahm auch der Schock ab und Kim konnte wieder einigermaßen vernünftig denken. Sie war wütend auf ihre Freunde und sehr enttäuscht. Vermutlich war Cloud deshalb weggegangen ohne Kim etwas zu sagen- weil sie alle angst hatten sie sei eine von diesen Ageguards, und das nur, weil sie die Endless Substanz benutzen konnte. Kim schniefte und stand wieder taumelnd auf. Es war nicht fair so etwas von ihr zu denken! Sie war keine von den Bösen! Sie hatte Cloud und den Anderen doch schon geholfen. Traurig wandte Kim dem Canyon den Rücken zu und schlurfte ohne Ziel weiter. Sie fragte sich, ob die Anderen nach ihr suchen würden- hoffen tat sie dies jedoch nicht. Wenn sie Kim für ein Monster hielten, dann sollten sie sich auch von ihr fern halten! Langsam schritt sie die Steinebene hinab, Richtung Meer, wo die Sonne aufging. Wohin sollte sie nun gehen? Wenn wenigstens Nameless hier wäre, dachte sie verzweifelt, er war der Einzige, der sie als Freundin ansah. Aber der Chocobo war vermutlich noch in ihrer Zeit, oder aber gar tot. Getötet von den Entführer, der Kim in Midgar zurückließ, wo sie fast von Verlorenen zerrissen worden wäre- eine nette Vorstellung im Gegensatz dazu, dass ihre Freunde sie für ein Monster hielten, dass ohne mit der Wimper zu zucken Welten auslöschen konnte. Stumme Tränen liefen nun über ihre Wangen, obwohl sie sich geschworen hatte, nie mehr zu weinen, doch die Worte eben hatten sie so sehr getroffen und ihre Gefühle verletzt, dass sie nicht anders konnte und losflennen musste. Wütend darüber wischte sie sich die Tränen weg, denen aber immer wieder neue folgten und ihr Gesicht wieder nass machten. Rasch verließ sie den Weg und verschwand zwischen zwei großen Felsen, um ihre Spuren zu verwischen und dafür zu sorgen, dass ihr niemand folgte. »Ihr habt WAS?!« Entgeisterte sich Tifa und sah Red und Cloud fassungslos an. Die Beiden nickten beschämt und seufzten schwer. Sie hatten sich alle am Feuer versammelt, um die Situation zu klären, die da war, weil Kim weggerannt war. Tifa, Shera und Yuffie hatten es von einigen Leuten gehört, die besorgt über das junge Mädchen geredet hatten, welches eben gerade mit einer furchtbaren Wunde am Kopf und völlig aufgelöst den Canyon verlassen hatte. Sofort waren die Drei losgeeilt, um mit den Anderen zu reden, ob wie etwas davon wüssten, als Cloud und Red die Treppen runter kamen, gefolgt von Barret, Vincent und Joey. Cloud hatte sie kurzerhand über den Vorfall im Observatorium aufgeklärt, was die Anderen wie der Schlag getroffen hatte. Barret verschränkte die Arme und sah Red und Cloud an »Das finde ich nicht gut! Wir hatten abgemacht, ihr nichts zu sagen! Hast wieder mal nicht nachgedacht, was?!« »Ich.. ach.. ich weiß auch nicht..« Gab Cloud zu und schloss die Augen. Er hatte wirklich nicht darüber nachgedacht, sondern einfach so gehandelt- ein fataler Fehler, wie sich herausgestellt hatte. Er war wütend auf sich selbst und frustriert darüber, dass wegen ihm Kim weggerannt war, gerade jetzt, wo es nicht sicher war in der Welt. Es wäre wirklich das beste gewesen, wenn sie nicht hierher gekommen wäre, aber da konnte Cloud ihr auch keinen Vorwurf machen, schließlich war sie nach Midgar verschleppt worden- etwas, was einfach nicht aus seinem Kopf wollte und vielleicht Grund gewesen war, wieso er Kim die Sache mit den Ageguards erzählt hatte. Langsam öffnete er die Augen und sah überrascht in das finstere Gesicht von Joey, welches sich knapp vor seinem befand. Wütend packte er Cloud am Kragen »Wieso?! Du bist ein Idiot Cloud! Sie hat dir immer vertraut und dir immer geholfen, selbst als du im Nordkrater verschüttet warst! Und du... du verletzt sie so sehr! Erst haust du ab, ohne ihr etwas zu sagen, dann die Sache mit den Ageguards! Schön und gut.. vielleicht ist sie eine von ihnen, na und? Kim bleibt trotzdem Kim! Kapiert?!« Die letzten Worte hatte er schon geschrieen. Zornig schlug Cloud seine Hand weg »Das weiß ich!« »Das reicht jetzt! Schluss damit!« Warf Barret laut ein und stellte sich zwischen die Beiden, damit sie sich nicht auch noch gegenseitig angreifen konnten. Shera sah besorgt gen Himmel und faltete die Hände »Ich hoffe ihr passiert nichts.. sie kann sich nicht verteidigen im Notfall..« »Shera hat recht! Wir müssen Kim finden, bevor es jemand anderes tut! Vergesst nicht, dass irgendwer hinter ihr her ist..« Tifa wandte sich um und ging Richtung Ausgang, als Cid auf sie zukam- eine Zigarette im Mund und die Hände, die voller Öl waren, an einem alten Tuch abwischend. Verwundert blieb er vor ihnen stehen »Ist etwas passiert?« Seufzend erzählte Tifa ihm kurz und knapp die Umstände der Lage, wobei Cids Gesichtshausdruck immer finsterer wurde. Nach der knappen Schilderung Tifas drückte der Pilot seine Zigarette mit dem Fuß aus und sagte entschieden »Mit der Phönix finden wir die Kleine..« Die Anderen nickten zustimmend und eilten dann zur Phönix. Kim saß derweil auf einen Felsvorsprung am Meer und blickte über die spiegelnde Oberfläche, welche im matten Sonnenlicht schimmerte. Langsam rollten die Wellen wie schwere Tiere gegen die scharfe Kante des Vorsprunges und gaben ein dumpfes Geräusch von sich, während der Wind unheimlich Pfiff. Kim hatte die Beine an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen. Sie heulte nicht mehr, aber dafür fühlte sie sich schrecklich, hatte sie sich doch immer mehr in Clouds und Reds Worte hineingesteigert. Was war, wenn sie wirklich eine von den Ageguards war? Was sollte sie dann machen? Hatte sie überhaupt die Wahl ihr Schicksal zu entscheiden? Angestrengt nachdenkend hob sie die Hände an den Kopf und wimmerte leicht. Die Wunde tat schon lange nicht mehr weh und das Schwindelgefühl war auch gegangen. Sie wusste nicht, was sie nun machen sollte. Zu Cloud und den Anderen konnte sie nicht zurück, alleine war sie aufgeschmissen und außerdem musste sie irgendwie Niklas befreien. Es war alles so schwer. Seitdem sie zum ersten mal in dieser Zeit gewesen war, war Kims Leben den Bach hinunter gegangen und sie konnte es nicht mehr in den Griff bekommen, egal was sie tat oder sagte, es wurde nur schlimmer. Mit ihrem Vater vertrug sie sich nicht mehr, über die Schule brauchte sie gar nicht zu reden, ihre einzigen Freunde dachten, sie sei ein Monster. Welchen Sinn hatte ihr Leben eigentlich noch? Jetzt, wenn sie es so betrachtete, bekam sie furchtbare Todessehnsucht. Schwitzig blickte sie runter zum Meer, wo die Wellen gegen die scharfen Kanten des Felsens knallten. Es verging eine Minute, bis Kim sich besinnen konnte und sich in Gedanken selbst ausschimpfte, weil sie an so einen Schwachsinn gedacht hatte. Damit sie nicht noch einmal auf so etwas kam, rutschte sie rasch vom Abgrund weg, bis sie mit dem Rücken gegen einen großen Stein stieß. Überrascht und etwas erschrocken sprang Kim auf und sah den Stein an. Sie atmete auf und wollte sich wieder setzen, als sie etwas hörte. Im ersten Moment dachte Kim, es sei nur der Wind gewesen, aber dann lauschte sie noch mal genauer und erkannte ganz klar ein leises Scharren. Mit klopfendem Herzen starrte sie den Stein an, traute sich aber nicht in die Richtung zu gehen, aus der dieses Scharren kam. Kim schluckte leise und ging Rückwerts. Sie glaubte dieses Scharren zu erkennen. Sie hatte es schon mal gehört- in Midgar, als sie von den Verlorenen verfolgt worden war. Angstvoll sah sie sich um und entschied sich schließlich für die Flucht, ehe diese Monster sie bemerken konnten. Sie rannte den Weg zurück den sie gekommen war, bog zwischen zwei hohen Felsen ab, um nicht zurück zum Canyon zu kommen und folgte dann einem schmalen Bergpfad. Nach einiger Zeit stand sie am Ende des Weges, wo es steil ca. 30 Meter in die Tiefe ging. Entgeistert blieb Kim stehen und starrte auf die Ebene aus Stein, die langsam in Gras überging und mit leichtem Nebel überzogen war. Dort unten- mitten auf der Ebene- wanderte eine einzelne Person, gefolgt von einem unheimlichen, riesigen Wesen, welches aus schwarzem Dunst zu bestehen schien und die Form eines Vogels hatte. Endless Phönix. Kim sah fassungslos zu ihnen rüber. Sie befand sich hier im westen der berge und war sicher, aber der Ageguard wanderte direkt gen Süden, wo sich Cosmo Canyon befand. Also waren die ganzen Leute dort hinten in Gefahr! Kim musste etwas unternehmen, musste sie vorwarnen, damit sie alle fliehen konnten. Gezwungen riss sie sich von dem Anblick los und rannte den Weg zurück. Ihr blieb zum Glück noch zeit, da der Ageguard noch eine lange Strecke vor sich hatte und sicherlich vor der Abenddämmerung nicht an seinem Ziel angekommen sein würde. Kim hatte das Ende des Pfades fast erreicht, als ihr einige Verlorene den Weg versperrten. Sofort bremste sie ab und schüttelte entgeistert den Kopf. Sie hatte keine Zeit für so etwas und musste irgendwie an diesen Bestien vorbei kommen- aber wie? Die scharfen Krallen waren alles andere als lustig und wenn Kim einfach auf sie zurannte, um so die Wand aus Verlorenen zu durchbrechen, so würden diese sie einfach zerfetzen. »Verdammt!« Fluchte Kim, drehte auf dem Absatz um und rannte zurück um einen anderen Weg zu suchen, verfolgt von den Monstern. Keuchend rannte Kim bis zum Ende der Klippe und drehte sich um. Die Verlorenen waren knapp vor ihr und ihre länglichen Arme regten sich gierig in ihre Richtung. »Verschwindet! Haut ab! Bitte.. ich habe jetzt keine Zeit!« Rief Kim aus, schaffte es aber nicht die Ungeheuer aufzuhalten. Was sollte sie machen? Hinter ihr war der Abgrund und vor ihr diese Bestien. Kim blieb keine andere Wahl- auch wenn es nicht die Klügste war. Mit einem Schrei rannte sie auf die Wesen zu und betete, dass sie von diesen nicht in Stücke gerissen werden würde. Die drei Verlorenen, von Verblüffung gepackt, rührten sich nicht, sondern sahen dem Mädchen entgegen, ohne wirklich zu wissen, was sie machen sollten- schließlich rannten die Leute vor ihnen weg und nicht auf sie zu. Kim war nun bei ihnen angekommen und stieß sie einfach mit aller Kraft beiseite, um sich einen Weg zu schaffen. Erst jetzt erwachten die Wesen aus ihrer Überraschung und jagten wieder Kim nach, deren Kraftreserven langsam zur neige gingen. Lange konnte sie nicht mehr rennen, und verstecken konnte sie sich schon gar nicht, dafür waren diese Bestien zu nah an ihren Versen. Nach und nach wurde Kim immer langsamer und ihr Atem wurde schwerer und tat im Hals weh, während ihr der Schweiß von der Stirn lief. Schließlich musste sie sich gezwungen sehen mitten auf einer Felsenplattform anzuhalten. Nach Luft ringend stemmte sie die Hände auf die Oberschenkel und drehte sich dann halb um, als hinter ihr das merkwürdige Scharren zu hören war. Die Verlorenen waren bis auf einige Meter an sie heran gekommen und hatten damit begonnen sie einzukreisen. Schnell hob Kim einen faustgroßen Stein auf und sah sich zwischen den Monstern um. Kampflos würde sie sich nicht geschlagen geben, das schwor sie sich. Sie versuchte irgendwie drohend zu wirken, da dies die meisten Hunde auch einschüchterte und in die Flucht schlug, aber die Verlorenen waren keine Hunde; Einer von ihnen setzte zum Sprung an, werde jedoch von Kims Stein am Kopf getroffen und verfehlte sie um Haaresbreite. Kim sah die zwei anderen wütend an, während der eine sich wieder auf die Beine kämpfen musste. Einen weiteren Angriff konnte sie nicht abfangen, dass wusste sie, aber vielleicht waren die Verlorenen jetzt doch eingeschüchtert und verblüfft über Kims Gegenangriff, dass sie das weite suchen würden. Ein Wunschgedanke, der nicht in Erfüllung gehen sollte, stattdessen griffen die anderen Beiden zusammen an, die Krallen nach vorne geworfen. Kim zog überrascht die Arme schützend vors Gesicht, was allerdings nicht viel bringen würde, wenn die Verlorenen sie erst einmal erreicht hatten. Der erste warf sie zu Boden und schlug seine Klauen tief in ihre Schulter, während der zweite seine in ihr rechtes Bein versenkte. Kim schrie auf, riss ihr Bein weg und stieß den verlorenen über sich mit den Füßen weg, wobei er gegen seinen Kumpane stieß, was die Beiden anscheinend so in Aufregung versetzte, dass sie anfingen sich gegenseitig anzugreifen. Kim sah entgeistert zu ihnen. Sie waren wie blutrünstige Tiere und alles menschliche an ihnen war weg- nein- dies waren keine Menschen. Angestrengt stand Kim auf und hinkte davon. Sie musste weg sein, ehe die beiden Verlorenen sich wieder auf sie konzentrierten, anstatt auf ihren Streit. Einziges Problem hierbei war der dritte Verlorene, der sich vor ihr aufbaute und wütend knurrte. Seine Krallen schlugen nach Kim, die noch so gerade nach hinten ausweichen konnte. Was sollte sie machen? Sie konnte diese Wesen nicht besiegen und war zu verletzt um noch einmal anzufangen zu rennen, um so zu entkommen. Angstvoll starrte sie das Monster an, welches jetzt zu einem erneuten Sprung ansetzte, um Kim ein für alle mal zu töten, doch es sollte nicht glücken. Der Verlorene sprang gerade ab, als ihn etwas von hinten durchbohrte. Kim erkannte es als eine Art dunkler Feuerstrahl, welcher erst den einen, dann die anderen Beiden Monster traf, die daraufhin laut aufjaulten und ihr heil in der Flucht suchten. Kim selbst war derweil auf ihren Hosenboden geplumpst und starrte fassungslos ihren Retter an, welcher auf einem Felsen stand, der sich einige Meter vor Kim selbst befand, und hinter ihm schwebte ein riesiges Ungeheuer. »Da hast du aber noch einmal Glück gehabt, was Sweetheart?« Meinte der Ageguard und verschränkte die Arme. Kim antwortete nicht, sondern starrte ihn einfach nur ungläubig an. Er ähnelte Sedas, der aussah wie ein wandelndes Gespenst, kein Stück, dieser Ageguard war mindestens einen ganzen Kopf größer, hatte rote Haare und dunkelblaue, harte Augen. Seine Anziehsachen bestanden dennoch aus denen, die Sedas trug, eine schwarze Hose und ein schwarzer Mantel. Das Monster hinter ihm war ein riesiger, schwarzer Phönix, mit roten Augen und flammenden Flügeln, die sich rauschend bewegten. Ohne Zweifel war dies Aquila, jener Ageguard, der Tseng und die Turks in Midgar angegriffen hatte und den Kim vorhin auf der großen Ebene gesehen hatte. Endlich fand Kim ihre Stimme wieder »Ich bin nicht dein Sweetheart! Was willst du?« Im ersten Moment wirkte der Ageguard überrascht, vermutlich hatte er nicht mit Kims Temperament gerechnet, aber dann lächelte er etwas und schüttelte den Kopf »Also wirklich.. ich habe eben dein Leben gerettet und du bist so grob zu mir Sweetheart!« »was willst du?« Wiederholte Kim nachdrücklich, ohne auf ihn einzugehen. Aquila seufzte und setzte sich, während Endless Phönix es sich auf den großen Felsen hinter Kim gemütlich machte »Na ja.. ich sah dich hier so und da hast du mir leid getan« »Rede keinen Müll! Was oder wer tut euch schon leid?« »hehe.. ne ganze menge, Sweetheart!« Langsam wurde Kim wütend. Sie konnte es nicht leiden, keine vernünftigen Antworten zu bekommen, und sie konnte es erst recht nicht leiden, von irgend so einem Verrückten als "Sweetheart" bezeichnet zu werden. Aufgebracht stand sie auf, wobei sie das Gesicht verzog, weil die Wunden stachen »Was hast du vor? Du warst unterwegs nach Cosmo Canyon.. ich habs genau beobachtet!« Zornig sah sie zu ihm auf »vergiss es! Ich lasse dich die Stadt nicht vernichten! Ich werde dich mit Endless Bahamut daran hindern, das schwöre ich dir!« Aquila grinste etwas und säuselte dann »Oh.. bitte nicht..« Dann musterte er sie lauernd »Dann sollte ich dich doch lieber schon hier töten?« Kim zeigte anklagend auf ihn »Versuchs doch!« Zugegeben, sie war in einer unmöglichen Situation, aber sollte sie deswegen ihren Mund halten und brav sein?! Bestimmt nicht! Sie war es gewohnt immer das letzte Wort zu haben, eine Eigenschaft die manchmal mehr als sinnlos war. Der Ageguard sah sie einen Augenblick stumm an, dann fing er an zu lachen, was Kim noch mehr auf die Palme brachte. Er sollte sich nicht mit ihr amüsieren, sondern endlich abhauen und sie hier alle in Ruhe lassen! »Ganz schön große Klappe, erst recht in deiner Lage! Bist du immer so?« Fragte er, nachdem er aufgehört hatte zu lachen. Kim sah ihn finster an und gab unwirsch zurück »Ich bemüh mich!« »Wirklich nicht schlecht, Sweetheart!« »Hör auf mich so zu nennen! Sag endlich was du vor hast!« »Okay, okay! Ich bin unterwegs nach Cosmo Canyon.. aber ich konnte einfach nicht zulassen, dass sie dich töten!« Erklärte der Ageguard knapp und hob abwehrend die Hände, als Kim ihn mit einem Stein bewerfen wollte »Warum nicht?« »Ah!« Machte Aquila und grinste noch eine Spur breiter »Das ist ein Geheimnis!« »Ach was?« Knurrte Kim wütend und schloss die Hand fester um den Stein. In diesem Moment spürte sie eindeutig nur noch Hass, sonst nichts. Keine Furcht oder den Schmerz ihrer Wunden. Sie merkte nur, dass sie zornig war. »Tja.. wie auch immer.. es ist zwar nett sich mit dir zu unterhalten, aber ich muss nach Cosmo Canyon.. ich hörte, da warten mehrere Leute auf ihre Erlösung..« Die Miene des Jungen verfinsterte sich und er lächelte kühl, was Kim einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Aquila stand auf, machte eine flüchtige Handbewegung, woraufhin Endless Phönix zu ihm flog und ihn auf sie steigen ließ. Entgeistert sah Kim zu ihnen rauf »Warte! Tu das nicht! Warte!« Sie überlegte angespannt, wie sie den Ageguard aufhalten konnte, damit er nicht nach Cosmo Canyon gelangte, denn er war mit seiner Bestie schneller dort, als Kim zu Fuß. »Willst du mich etwa aufhalten, Sweetheart? Tut mir leid, das kannst du nicht.. ich habe den befehl von Sedas den Canyon zu vernichten!« Grinste er und zwinkerte Kim dann zu »Man sieht sich, Sweetheart!« Damit gab er Endless Phönix den Befehl loszufliegen. »Stop! Halt!« Schrie Kim und hinkte ihm nach, bis er am Horizont und hinter Felsen verschwunden war. Sie streckte ihre Hand aus, als wolle sie ihn so erreichen und davon abhalten zum Canyon zu kommen, aber es war vergebens. Zittrig ließ sie sich zu Boden sinken und haute mit den Fäusten so stark auf den Boden, dass es wehtat. Es war nicht nur die Tatsache, dass Cosmo Canyon jetzt verloren war, sondern auch die, dass Kim es verschlafen hatte nach Niklas zu fragen oder danach, ob Clouds und Reds Vermutung wahr war, was sie langsam zu glauben anfing, da der Ageguard sie nicht getötet, sondern vielmehr gerettet hatte. Kapitel 4: Der Kampf um Cosmo Canyon ------------------------------------ Kapitel 14: Der Kampf um Cosmo Canyon »Schweres Draufschlagen, das, Gentleman. Wollen mal sehen, wer am längsten draufschlägt.« Der Herzog von Wellington (bei Waterloo) Kim hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und war auf dem Weg nach Cosmo Canyon, wohin auch der Ageguard verschwunden war. Vielleicht konnten Cloud und die Anderen ihn solange beschäftigen, bis sie dort war und ihre Substanz benutzen konnte. Schweratmend und mit schmerzen stolperte Kim den steinigen Weg entlang, den sie gekommen war. Es war nicht sonderlich weit bis nach Cosmo Canyon, aber mit ihren Wunden konnte sie nicht schnell gehen und Aquila würde den Canyon schon lange vernichtet haben, ehe sie endlich dort ankam, deshalb waren momentan alle Hoffnungen auf Cloud und Co. gerichtet, die schließlich auch gute Kämpfer waren, obgleich sie nicht mit einer Endless Bestie mithalten konnten. Vielleicht reichte die Zeit so aus. Hauptsache Kim stieß nicht erneut auf einen der Verlorenen, denn wehren konnte sie sich nicht mehr und dieses mal würde ihr niemand helfen. Angestrengt beschleunigte sie ihren Schritt noch und musste dabei stark die Zähne zusammenbeißen, was allerdings nicht verhinderte, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Die Wunden bluteten nicht nur sehr stark, sondern brannten auch noch unerträglich, und wäre ihr Cosmo Canyon nicht so wichtig gewesen, Kim hätte sich sofort hingesetzt und ausgeruht. Aber der Canyon war ihr nicht egal, weshalb sie den Weg fortsetzte so schnell es eben möglich war. Vor ihr tauchten einige Felsen auf, deren glatte Oberfläche im Licht der Sonne schimmerten. Von hier aus brauchte sie weniger als Zwanzig Minuten bis zu ihrem Ziel. Aquila war sicher schon längst da. Alleine der Gedanke an diesen unverschämten Typen, der sie auch noch als "Sweetheart" bezeichnete, bereitete Kim Magenschmerzen. Insofern konnte sie sich wenigstens freuen, ihm mit Bahamut eine Lektion zu erteilen- und sie würde nicht zu sanft ausfallen! Hinkend schritt sie an den Felsen vorbei, an denen sie sich etwas abstütze, um das gewicht etwas zu reduzieren, damit sich ihre Beine etwas ausruhen konnten. Bergwandern hatte sich schon immer gehasst. Sie erinnerte sich dunkel an ein höchst unangenehmes Erlebnis in Österreich, bei dem sie fast kopfüber eine Klippe runtergefallen war- und es wäre nicht einmal ihre eigene Schuld gewesen. Allerdings hatte sie lediglich einen Schock erlitten und einige Schrammen in der Handfläche, als sie sich an den Ästen einer Tanne festhielt. Kim seufzte. Jetzt war wohl kein so guter Zeitpunkt, um über Vergangenes nachzudenken. Sie ließ die Felsen los und ging weiter, so zügig sie konnte. Ein weiteres bohrendes Problem in ihrem Kopf, welches sie einfach nicht losließ, war, dass Aquila sie gerettet hatte. Konnte es sein, dass Cloud und Red mit ihrer Vermutung doch recht gehabt hatten? Vielleicht war Kim ja wirklich eine von diesen Zeitvernichtern, nur wusste sie es noch nicht, oder verdrängte es, wie es in einem solchen Fall üblich war. Sie schüttelte energisch den Kopf. Sie musste unbedingt auf sich selbst vertrauen, wenn sie sich jetzt deswegen verrückt machte, dann fing sie womöglich noch an, selbst daran zu glauben und dann war es zu spät. Sie wusste zwar nicht, warum der Ageguard sie gerettet hatte, aber er würde es sicherlich noch bereuen, erst recht, wenn er den Canyon zerstörte. Er mochte Kims Art? Gut, dachte sie grimmig, dann zeige ich ihm mal, wie meine Art wirklich ist! Sie trat nun zwischen den Felsen hindurch und sah kurz gen Sonne, deren matte Scheibe sich über dem weiten, blauen Meer erhob und sich bemühte, die Strahlen zu verstärken, was allerdings nicht gelingen wollte. Nahe ihrem jetzigen Standpunkt befand sie der Klippenvorsprung auf welchem sie gesessen und nachgedacht hatte, was bedeutete, dass Cosmo Canyon nicht mehr sehr weit sein musste. Und tatsächlich konnte Kim, als sie den Blick durch die gegen schweifen ließ, etwas im Himmel erkennen, was zwar noch etwas entfernt war, ihr aber einen gehörigen Schrecken einjagte. Es handelte sich hierbei um tiefschwarze Rauchschwaden von einem wohl ziemlich großen Brand. Der Canyon brannte. Kim hatte keine zeit mehr rumzutrödeln. Sie biss die Zähne zusammen und rannte los, in die Richtung, aus dem der Rauch kam. Das Bildnis zeigte ihr so sehr, wie dringlich die Lage war, dass sie die Wunden nicht mehr wahrnahm- ein Vorteil, wenn man bedachte, was dort hinten vermutlich noch vor ihr lag. Der weg wurde jetzt breiter und war gesäumt von hohen, steilkantigen Felsen, auf dessen ebenen Oberflächen vereinzelte Bäume wuchsen, welche aber allesamt krank und verkrüppelt wirkten, viele besaßen nicht einmal Blätter, und wenn, dann nur bräunliche. Es ging nun auch etwas Bergab und Kim hatte manchmal Schwierigkeiten auf den losen, kleinen Steinen nicht wegzurutschen, besonders weil sie es eilig hatte. Sie konnte die Rauchschwaden jetzt deutlicher erkennen; Eine riesige, schwarze Säule, die mit dem Wind ging und von Zerstörung und Angst zeugte, ein bisschen erinnerte sie an einen Tornado, mit den Wirbeln und der Tatsache, dass sie nach oben hin breiter wurde, als sie unten bereits war. Kim betete, dass es nicht das Observatorium war, welches in Flammen stand, sonst würde sie sicherlich nie an ihre Substanz kommen, welche sie aber brauchte, wollte sie gegen Aquila eine Chance haben. Nachdem sie schließlich noch etwas näher war, erkannte sie noch etwas anders in dem Rauch. Im ersten Moment war sie verblüfft, aber dann schlug es in Erleichterung um, zwischen dem dichten, schwarzen Rauch blitzte ab und zu etwas rotes auf, welches schließlich durch die dunkle Wolke drang und sich als Luftschiff entpuppte. Die Phönix. Das hieß, dass Cloud und die Anderen versuchten den Ageguard aufzuhalten, nun, wäre es anders gewesen, dann hätte es Kim sicherlich nicht geschafft vor der Zerstörung am Canyon anzukommen. Verfolgt wurde das rote Luftschiff von einer finsteren Kreatur mit dem Namen Endless Phönix, welche versuchte seinen Feind vom Himmel zu holen, indem es konzentrierte, schwarze Flammenstrahle abschoss, doch bisher konnte das Luftschiff immer ausweichen. Kim lobte Cid in Gedanken. Er war ein klasse Pilot. Trotzdem musste sie ihnen schnell helfen und Aquila in die Flucht schlagen, solange die Möglichkeit dazu bestand. Sie konnte nun auch Cosmo Canyon erkennen, aus dessen Häuser hohe Flammen schlugen, die sich immer weiter voranarbeiteten. Viele der flüchtigen Menschen, die hier heil gesucht hatten stürmten aus der Stadt, oder waren bereits tot, aber wenigstens gab es hier noch keine grüne Lichtsäule, die sie in diese schrecklichen Verlorenen verwandeln konnte. Einige der Leute rannten auch Kim entgegen, aber die Meisten arbeiteten sich eher nach unten, Richtung Meer. Auf ihre Umgebung achteten sie dabei nicht, dafür waren sie zu sehr in Panik versetzt worden, weswegen auch viele kleine oder schwächere Menschen einfach von anderen umgerannt wurden und in der Menge untergingen, ohne wieder hochzukommen. Zwischen dem Geschrei mischte sich jetzt auch das laute knistern der schlingenden Flammen und das Geräusch von rauschenden Schwingen und die Geräusche, die das Luftschiff verursachte, welches über dem Canyon kreiste und versuchte mit dem mehr als ebenwürdigen Gegner fertig zu werden. Kim stürzte sich derweil in das Getümmel um in den Canyon zu kommen, welcher ihr jetzt ganz nah war. Angestrengt schnaufend und darauf achtend, nicht niedergetrampelt zu werden, was schwierig war, weil sie gegen den Strom anlief, arbeitete sich Kim mühsam vor. Mehr als einmal bekam sie bei diesem gewagten Unterfangen einen Ellenbogen in die Rippen, der sie fast umwarf, aber sie schaffte es dennoch irgendwie auf den Beinen zu bleiben und sich weiter voran zu kämpfen. Die entgegenkommende Masse schien überhaupt nicht abzunehmen, sondern im Gegenteil immer mehr zu werden. Wie viele Flüchtlinge gab es denn hier? Fragte sich Kim und ließ den Blick zum Observatorium schweifen, welches Gott sei dank noch nicht in hellen, lodernden Flammen stand, wie der Rest des Canyon. Kim sah rasch wieder auf ihren Weg, bevor sie womöglich doch noch niedergerissen wurde. Sie riss sich zusammen und beschleunigte ihren Schritt, wobei sie noch mehr abbekam, als eh schon, aber das war es wert und sie musste sich beeilen. Ein lauter Knall in der Luft ließ Kim aufschauen. Geschockt starrte sie zum Luftschiff, welches eine dunkle Rauchlinie hinter sich herzog und stark bebte, was den Anschein erwecken ließ, dass es gleich abstürzen würde. Endless Phönix hatte es am Heck erwischt, ausgerechnet an einem der Triebwerke. Kim starrte weiterhin fassungslos in die Luft. Wie lange würde sich das Luftschiff in dieser Verfassung noch in der Luft halten können? Ein harter Rüffel holte sie wieder zurück auf den Boden- im wahrsten Sinne des Wortes. Kim stolperte zurück, prallte gegen einen weiteren Flüchtling, woraufhin sie nach vorne stolperte. Sie versuchte noch, mit rudernden Armen das Gleichgewicht wiederzufinden, aber letztendlich landete sie auf dem Stein. Einen Moment schnappte sie nach Luft, dann drehte sie sich auf den Rücken, um zu erkennen, dass sie gleich Überrannt werden würde. Mit einem raschen Dreh zu Seite entging sie den Füßen der Leute und versuchte sich wieder aufzurappeln, doch bevor sie wieder ganz auf den Beinen war, bekam sie wieder einen Schlag ab, der sie erneut auf den Boden beförderte. Dies wiederholte sich vier mal, bis Kims schließlich versuchte, sich auf allen Vieren noch vorne zu schlagen, allerdings stellte sich dies als weitaus gefährlicher heraus, als das ständige versuchen wieder ausstehen. Sie wollte es gerade erneut versuchen, als sie hinten am Kragen gepackt und mit einem eleganten Wurf auf den Rücken eines silbernen Wesens befördert wurde, welches sich rasch einen Weg durch die Menge bahnte. »Nameless?!« Fragte Kim ungläubig und krallte sich am Hals des Chocobos fest. Wo war er hergekommen? Und vor allem, wie? Als Kim ihn zuletzt gesehen hatte, da waren sie noch in ihrer Zeit gewesen, dass war ehe sie ohnmächtig geschlagen wurde. Sie konnte es kaum glauben, aber dies musste Nameless sein, schließlich gab es nur einen silbernen Chocobo, und auch nur einen, der Kim immer zur Seite stand. Rasch durchbrachen sie die Reihen der Fliehenden und rannten die steinernen Stufen zum Canyon hoch. Die hohen Flammen, welche aus den hölzernen Häusern drangen warfen ihre Schatten gegen die steile Steinwand, was Kim arg an tanzende Dämonen erinnerte, aber sie hatten noch immer nicht den Weg zum Observatorium gefunden. »Hoch! Nameless, weiter hoch!« schrie Kim über das Geräusch der Flammen hinweg und zeigte zum Observatorium, welches der oberste Punkt des Canyon war und durch ein riesiges Teleskop charakterisiert wurde. Der Chocobo verlor keine Sekunde, sofort schlug er sich durch die Flammen und eilte die schmalen Steintreppen hoch, durchquerte die Höhlenabschnitte und brachte Kim bis zu der hölzernen Leiter, welche bis ans Ende des Canyon führte. Kim sprang ab und kletterte so schnell sie konnte hoch. Sie hatte später noch genug Zeit, sich bei dem Chocobo zu bedanken und sich zu erkundigen, wie er hierher gekommen war. Oben angekommen sah Kim in den mittlerweile vom Rauch schwarzen Himmel, wo die Phönix immer noch mit dem Endless Monster kämpfte, welches klar im Vorteil war. Sie riss sich von dem Anblick los und wollte gerade in das Observatorium stürzen, als jemand klatschte »Ich hätte nie erwartet, dass du es rechtzeitig schaffst, Sweetheart!« »Da staunst du was?« knurrte Kim und sah kurz zu dem rothaarigen Burschen, welcher auf dem Dach des Hauses von Bugenhagen saß und zu ihr runter blickte. »Ah.. na wenigstens konnte ich vorsorge treffen..« meinte Aquila und holte die goldene Substanz aus der Hosentasche, welche er nun spielerisch hoch warf und wieder auffing. Kim sah ihn wütend an »Das ist meine!« Sie zeigte auf die goldschimmernde Substanz in der Hand des Ageguards, dieser sah sie jetzt ebenfalls an und grinste »Ich weiß!« »Kann ich sie dann zurückhaben?« schnaubte Kim, woraufhin Aquila mit dem Zeigefinger wackelte »Na, na, na... wo bleibt das "Bitte"?« In Kim machte sich eine Wut breit, die allerdings nicht im Geringesten so heftig war, wie das verlangen den Canyon und ihre Freunde zu retten. Noch einmal sah sie zu dem Luftschiff, welches erneut getroffen wurde und sich mehr schleppend durch die Luft bewegte, als normalerweise üblich war. »Bist du etwa besorgt um sie?« Fragte der Ageguard und sah ebenfalls zu der Phönix hoch, dann grinste er Kim hämisch an »Soll ich sie mal abstürzen lassen?« »Wehe dir!« Kims Zorn auf ihn stieg und sie tat einen drohenden Schritt auf ihn zu, obwohl er zu weit oben war, als das sie ihn erreichen konnte. Aquila achtete gar nicht darauf, er war mittlerweile mit etwas ganz anderem beschäftigt. Er hatte seine eigene Endless Substanz rausgeholt und wog nun beide in den Händen. »Hm.. was für ein Unterschied..« Nuschelte er kaum hörbar und betrachtete erst Kims goldene Substanz in seiner linken, dann seine eigene matt schwarz leuchtende Substanz in der Rechten. »Tja.. ich kämpfe halt für andere.. das überträgt sich halt auf die Substanz!« Fauchte Kim und sah sich flüchtig nach etwas um, womit sie den Ageguard vom dach bekam. »Ist das so?« »Ja!« Sagte sie energisch und wandte sich wieder an Aquila. Sie hatte nichts entdecken können, was ihr in dieser Lage helfen könnte. Der Ageguard sah sie einen Moment an, dann grinste er mit einem mitleidigen Blick »Du Arme bist ja richtig naiv... gut.. damit kann ich leben!« »Was soll das denn heißen?« Kim biss sich auf die Unterlippe, hier war sie ganz klar unten und der Ageguard oben. Dieses mal waren nicht einmal ihre Worte stark genug gegen ihn- was schon was heißen sollte, da sie normalerweise immer das letzte Wort behielt! Der Junge grinste noch eine spur breiter und wollte gerade antworten, als etwas das dach traf. Kim schrie auf, wurde von der Wucht der Explosion von den Füßen gerissen und landete unsanft auf dem Hosenboden. Aquila hatte weniger Glück, er wurde Rücklinks vom Dach gefegt und landete hart auf dem Stein. Kim hatte keine Zeit sich darum zu kümmern, woher diese plötzliche Explosion gekommen war, sondern musste gleich wieder aufspringen, um sich die goldene Substanz zu schnappen, welche über den Boden Richtung Abgrund rollte. Sie bekam die Endless zu fassen und mühte sich dann ab einigermaßen aufrecht zu stehen. Kim hatte fast vergessen wie merkwürdig es war, eine solche Substanz zu halten. Sie fühlte sich warm und wohltuend an, es war ein unbeschreibliches Gefühl. Einen Moment sah sie die Substanz an, dann wanderte ihr Blick hoch in den Himmel, wo die Phönix torkelte, unter heftigen angriffen des Monsters. Kim wusste, was sie zu tun hatte. Sie griff die Substanz fester und hielt sie dann gen Himmel. Es kam auf die Gefühle an und jetzt wollte sie nichts mehr, als ihre Freunde verteidigen, was der Auslöser der Magie ihrer Endless war. Sofort bohrte sich eine große, goldene Lichtsäule in den Himmel und zerriss die dunklen Rauchschwaden, wodurch ein blauer Himmel schien und aus diesem Blauen tauchte nun ein riesiger, goldschimmernder Drache auf. Endless Bahamut. Mit einem lautem Brüllen kreiste er zweimal über dem Canyon ehe er sich seinem Gegner zuwand, der in diesem Fall Endless Phönix war. Derweil stand Kim im Herzen des goldenen Lichts, welches ihr neue Energie gab und sogar ihre Wunden heilte- ein bemerkenswerter Bonus ihrer Endless Substanz. Bahamut schwebte nun gegenüber von Phönix, der ihn mit bösen, roten Augen musterte und das Luftschiff entkommen ließ, dieses landete rauchend hinter einigen Felsen und war aus Kims Blickfeld verschwunden. Kim wandte sich sofort wieder ihrem Aufrufmonster zu, jetzt wo sie wusste, dass Cloud und die Anderen in Sicherheit waren, und sie flüsterte »Bahamut steh uns bei..« Der gewaltige Drache brüllte auf und warf sich auf den überraschten Gegner, der gepackt und mit gen Erde gerissen wurde. Unten angekommen ließ Bahamut Phönix los, welcher krachend in einem großen Felsen schlug. Kims Monster gewann wieder an Höhe und drehte jetzt einige Runden um den Canyon, wartete auf Endless Phönix, der sich aus den Steinen Gekämpft hatte und nun zur Verfolgung ansetzte. Schon im Steigflug sammelte Aquilas Monster Energie für einen seiner gefährlichen Feuerstrahlen, doch dies war nichts, was Bahamut nicht durchschaute. Auch er begann Energie zu sammeln. Das Bild erinnerte Kim stark an den Kampf zwischen Bahamut und Weapon, damals im Nordkrater, als sie ihre Endless Substanz zum erstenmal richtig einsetzen konnte und ihren Aufruf losgelassen hatte. Beide Strahlen, der eine golden, der andere schwarz, prallte nun mit einem lauten Knallen zusammen, doch Bahamuts Angriff fiel als kraftvoller aus. Er drängte Phönix Feuer zurück und Aquilas Bestie musste ausweichen. »Diese Kraft..« Verwundert drehte Kim sich um und musterte Aquila, der außerhalb der goldenen Lichtsäule stand und zu ungläubig zu Bahamut hochsah, der jetzt wieder Phönix angriff. Der Ageguard sah reichlich fertig aus, seine Kleidung war an mehreren Stellen zerrissen und etwas angebrannt, er selbst hatte tiefe Schnittwunden und von seiner Stirn tropfte Blut. »das kommt davon wenn man meine Freunde töten will!« Sagte Kim ernst und sah ihm in die Augen. Aquila schluckte einmal, drehte sich um und rannte zum ende der Plattform, wo er einen lauten pfiff hören ließ. Kim öffnete etwas erschrocken den Mund. Wollte er etwa springen? Er tat es wirklich, allerdings flog vorher Phönix unter ihm lang um ihn aufzufangen. Vermutlich hörte er auf den pfiff seines Herren und war seinem Fluchtruf gefolgt. Bahamut spannte die Flügel und brüllte zu seinem Sieg, bevor er wieder Richtung Blau raste und verschwand. Die goldene Lichtsäule zersprang und kleine schimmernde Flocken aus Licht gingen zu Boden, wo sie verglühten wie Zigarettenstummel. Gefolgt wurde dies alles von einem Regenschauer, der die Flammen löschte und die Zerstörung wegspülte. Kapitel 5: Nocturno ------------------- Kapitel 15: Nocturno »Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber sitzt, regt uns nicht auf.« Hermann Hesse Es dauerte eine ganze Weile ehe wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt war im Canyon. Der Regen hielt bis zum Abend hin an und löschte selbst den größten Brand mit Leichtigkeit. Die flüchtigen Menschen waren bei Endless Bahamuts erscheinen stehen geblieben und hatten mit einer Mischung aus angst und Faszination zu ihm aufgeblickt und den Kampf verfolgt. Gejubelt wurde trotzdem nicht, nachdem Endless Phönix geflohen war, dafür waren sie alle zu erschöpft und zu sehr in ihre lähmende Panik vertieft. Nachdem dann schließlich auch der Drache und die goldene Lichtsäule verschwunden waren, begaben sich die mutigsten wieder zurück zum Canyon, gefolgt von denen, die weniger Courage besaßen. Sie zögerten allerdings keine Sekunde anzupacken, um die Schäden zu beheben, die durch den Brand entstanden waren, wobei ihnen der Regen gut zu tun schien. Kim selbst war während dieser Zeit oben auf dem Felsenplateau geblieben, um sich auszuruhen. Eigentlich hätte sie keine Ruhepause gebraucht, schließlich hatte das Licht der goldenen Säule sie geheilt, aber sie hatte auch nicht den mut runter zu gehen und den übrigen zu helfen. Wer wusste schon, ob diese jetzt nicht ebenfalls angst vor ihr hatten, nachdem sie gesehen hatten, wie sie dieses Endless Monster gerufen hatte... Und es kam auch keiner hoch, nicht einmal um das Haus zu reparieren. Auch Cloud kam nicht oder einer der Anderen, obwohl sie ja wissen mussten, dass sie hier oben war, schließlich sollte sie ja die Einzige sein, die Endless Bahamut rufen konnte. Es sollte Kim recht sein, sie machte ihnen keinen Vorwurf, schließlich dachten sie eh, dass sie eine von diesen Ageguards war. Wieso sollte man sich da sorgen machen? Kim setzte sich an den Rand des Felsens, wo sich ein kaputter, alter Zaun befand und sah gedankenverloren runter auf die arbeitenden Leute. Seufzend zog sie die Beine an den Körper und schlang die Arme darum. Die Substanz hatte sie sich in die Hosentasche gesteckt, aus der nun ein seichtes, goldenes Schimmern drang. Etwas unfair fand sie es schon, immer hin hatte sie alle hier gerettet. Ohne ihren Einsatz wäre der Canyon bestimmt auch verschwunden und die Leute wären zu Verlorenen geworden. Kim schloss die Augen und stützte den Kopf auf ihre Arme. Was sollte sie als nächstes machen? Einfach wieder kopflos wegrennen? Nein, das brachte ihr nur ärger ein, wie sie gemerkt hatte. aber andererseits hatte sie nun die Endless Substanz und damit hatte sich auch die allgemeine Lage geändert, dummerweise funktionierte sie nur, wenn sie einen Freund beschützen wollte. Das war auch noch so eine Sache. Wieso um alles in der Welt konnten die Ageguards ihre Substanzen immer und überall benutzen? Normalerweise wurden sie durch bestimmte Emotionen ausgelöst, also, wieso konnten die Ageguards sie immer benutzen? Kim kannte nur einen, der vielleicht eine Antwort darauf wusste. Jemand, der ihr schon mal etwas zu den Endlesses erklärt hatte. Jemand der bereits tot war... Sie gähnte etwas. Das war eine gute Idee, sie würde zur Gold Square gehen, um dort mit Gunther zu reden, schließlich war er der Einzige, der genug über die Endlesses wusste. Hoffentlich exsistierte die Gold Square noch. Wenn nicht, dass war Kim wiedereinmal total aufgeschmissen, so viel stand fest. Kim erwachte in einem Raum, der mit einigen Kerzen erhellt wurde, welche tanzende Schatten an die Bretterwand warfen. Sie selbst lag auf einer Matte und war zugedeckt worden. Leicht stöhnend setzte sie sich auf und sah sich um. Kim befand sich in einem runden Zimmer, welches vollständig aus Holz gebaut worden war und nichts weiter besaß als die Matte, auf der sie lag, die Kerzen, welche auf einem kleinen Tisch standen und einem kleinen Schränkchen. Mühsam stand Kim auf. Jemand musste sie hierher gebracht haben, nachdem sie auf dem Felsen eingeschlafen war. Sie streckte sich kurz und ging dann geradewegs auf den Ausgang zu, als ihr etwas ins Auge sprang. Auf dem Schränkchen lagen frische, zusammengefaltete Sachen, die höchstwahrscheinlich für sie bestimmt waren. Kim zögerte keine Sekunde, sie war heilfroh, wenn sie aus ihren schmutzigen, blutbefleckten und zerschlissenen Sachen rauskam und wieder saubere trug- obwohl diese hier etwas zu groß waren. Sie zog rasch den Gürtel enger, damit die braune Hose nicht mehr rutschte und richtete sich dann das leichte Oberteil, welches aus hellem Leder gefertigt worden war. Ihre alten Sachen warf sie einfach auf das Schränkchen, wohin sollte sie auch sonst damit? Schließlich überprüfte sie noch einmal die neuen Sachen, und als sie der festen Überzeugung war, dass sie saßen, verließ sie die Hütte. Draußen wehte ein seichter Nachtwind und es brannte ein helles Feuer auf dem Platz. Kaum vorstellbar, wie schnell die Leute den niedergebrannten Canyon wieder aufgebaut hatten. Zwar waren noch einige zerstörte Häuser dazwischen und die Felsen waren hier und da schwarz von dem Ruß, aber ansonsten schien es so, als wäre niemals etwas passiert. Menschen waren kaum noch draußen, die Meisten mussten völlig erschöpft sein und schlafen, andere saßen schweigend in irgendwelchen ruhigen Ecken und dösten, das waren jene, die wegen der vergangenen Aufregung kein Auge zutun konnten. Die Angst eines zweiten Angriffs musste wohl noch tief in ihnen stecken, dachte Kim. Sie selbst stand oberhalb, vor der Hütte und kletterte nun die Holzleiter hinunter, um zu dem großen Feuer in der Mitte des Canyon zu gehen. Einige Leute sahen ihr mit leeren Blicken nach, was Kim schaudern ließ. Sie bemühte sich, nicht daran zu denken und vor allem nicht hinzusehen, da sie sich ungefähr vorstellen konnte, was sie von ihr dachten. Etwas verstimmt setzte sie sich vor das Feuer und starrte in die gleißenden Flammen, wobei sie mehrere Blicke auf sich ruhen spürte. Kim versuchte nachzudenken, was nicht so recht gelingen wollte, da sie das Gestarre der Leute zu sehr ablenkte. Schließlich hatte sie genug, aufgebracht sah sie zu ihnen und fauchte »Was guckt ihr so? Könnt ihr euch keinen Fernseher leisten?« Einen Moment sahen sich die Leute gegenseitig an, dann wandten sie sich von Kim ab, die wieder ins Feuer sah und leise grummelte. Sie war doch kein öffentlicher Zoo! »Kaum ist sie wieder wach, da gibt sie bissige Kommentare von sich.. typisch Kim!« Mit einem halblautem "hä?" drehte sich Kim um und sah zu Cloud, der mit verschränkten Armen hinter ihr stand und sachte den Kopf schüttelte. Kim murrte etwas, wandte sich ab und sah trotzig in die Flammen »ist doch wahr! Soll ich mir vielleicht gleich ein Schild mit der Aufschrift "Kim" plus Erklärung umhängen?« »Und dazu dann noch "Bitte nicht füttern"« Ergänzte Cloud und setzte sich neben sie. »ha ha.. witzig..« gab Kim zurück und bemühte sich, wegzusehen. Wollte er sich etwa entschuldigen? Nun, dann machte er alles falsch. Kims Laune besserte sich nicht gerade durch seine blöden Kommentare, sie machten sie im Gegenteil nur wütender. »Ach ja.. bevor ich es vergesse.. hier..« Cloud zog die goldene Substanz aus der Tasche und reichte sie Kim, diese nahm sie sofort entgegen und betrachtete sie. Der Söldner seufzte etwas und sah nun seinerseits in das Feuer »Ich glaube du kannst am besten damit umgehen..« »Soll das eine Anspielung sein?« lauerte Kim und steckte die Substanz weg, froh, sie wieder in ihrem Besitz zu wissen, wo sie hingehörte. Cloud schüttelte den Kopf und sah sie an »Nein, soll es nicht!« »Bist du dir da ganz sicher, oder willst du noch mal darüber nachdenken?« hakte Kim nach, woraufhin Cloud ernst antwortete »Hör mal Kim, ich kann deinen Zorn wirklich verstehen und das du gekränkt bist, aber du verstehst das total falsch!« »Ach so! Ich verstehe das natürlich falsch.. klar! Ich verstehe es falsch, dass ihr mich loswerden wollt, weil ich eurer Meinung nach eine von den Ageguards bin und natürlich verstehe ich es auch falsch, dass ihr vom ersten Augenblick an angst hattet, weil ich ja eh nur das Gefäß für die schwarze Substanz bin.. schon klar.. natürlich.. ich stimme dir voll und ganz zu! Wie sollte es auch anders sein? Die Wahrheit ist-« »Die Wahrheit ist, dass wir uns sorgen um dich machen! Wir wollen dich nicht verlieren, okay? Wir wollen verhindern, dass die Ageguards dich ausnutzen und zu einer von ihnen machen! Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich dich hasse und nicht dabei haben will, sondern weil ich dafür sorgen möchte, dass du sicher bist!« Unterbrach Cloud sie. Kim sah ihn einen Moment lang an, dann senkte sie den Blick »Aber ich lasse mich nicht ausnutzen.. mir kommt es so vor, als hätten alle angst vor mir..« Er legte ihr die Hand auf die Schulter, unter der Kim leicht zusammenzuckte und sagte mit einer ruhigen Stimme »Wir haben keine Angst vor dir und wir hassen dich nicht, schließlich sind wir Freunde!« »Ja.. ich weiß..« Gab Kim etwas niedergedrückt zurück und starrte weiterhin den Boden an. Sie hatte schon völlig vergessen, wieso sie eigentlich hierher gekommen war. Natürlich zum einen um Niklas zu retten, aber auch, weil sie ihren Freunden hier helfen wollte. Bei ihrer ganzen Wut, die sie momentan verspürte, viel es ihr immer schwerer das wohltuende Gefühl der Freundschaft aufrecht zu erhalten. Sie wusste auch nicht genau, ob Cloud es wirklich ernst meinte mit der Sorge um sie, oder ob er es nur als vorwand nahm, um sie zu beschwichtigen, doch sie nahm es trotzdem gerne entgegen. »Danke..« nuschelte Kim, woraufhin Cloud zuversichtlich lächelte und mit einem Kopfnicken auf den silbernen Chocobo wies, der jetzt gemächlich auf sie zugetrottet kam »Ich glaube, dass er der selben Meinung ist, wie ich!« Kim sah auf »Nameless!« Das Tier fiepste etwas, ging um das Feuer herum und kuschelte sich neben Kim, während es mit dem Schnabel leicht das Leder ihres Oberteils anknabberte. Kim hob die Hand und strich ihm über den Kopf »Wie bist du eigentlich hierher gekommen?« Nameless sah sie einen Moment lang an, dann knabberte er weiter und fiepste leise. Kim schmunzelte. Die Chocobosprache verstand sie nicht. Cloud zuckte mit den Schultern und stand auf »Tja.. der findet dich halt überall wieder, schätze ich!« Sie nickte zustimmend, wuselte durch Nameless´ Gefieder und stand dann ebenfalls auf, was der Chocobo etwas empört zuließ, wurde ihm doch so, das Oberteil aus dem Schnabel gerissen, welches ihm irgendwie zu schmecken schien. »was ist eigentlich passiert?« Fragte Kim schließlich, um das alte Thema abzuschließen, über welches sie nicht weiter reden oder nachdenken wollte. Cloud verschränkte die Arme »Wir wollten dich suchen, als Aquila aufgetaucht ist und den Canyon angegriffen hat, da mussten wir kämpfen... armer Cid.. die Phönix hat echt was abbekommen..« fügte er etwas schmunzelnd hinzu. Kim konnte sich ungefähr die Reaktion des Käpt´n vorstellen, als dieser registriert hatte, dass sein neues Luftschiff auch noch in seine Einzelteile zerlegt wurde. Bei so etwas reagierte er immer über, fand Kim. »Wo sind eigentlich die Anderen?« »Die helfen bei der Phönix mit.. ich wollte nur mal nach dir sehen« Erklärte der Söldner und nickte ihr zu »da du wach bist, können wir auch wieder zur Phönix zurück.. wenn du mitkommen willst..« Natürlich wollte Kim. Sie nickte hastig, streckte sich einmal und sah dann den Chocobo an, de immer noch vor dem Feuer klag und interessiert zu ihr aufsah »Kommst du, Nameless?« Das Tier ließ ein herziges "Kori" hören und mühte sich ab aufzustehen, um Kim und Cloud zu folgen, die den Canyon verließen. Sie stiegen die lange Steintreppe hinab, bis sie unten auf den Felsen angekommen waren, wo sie weiter bergab gingen. Erhellt wurde ihr Weg durch die Sterne und den Vollmond, der hoch am wolkenlosen Himmel stand. Ein seichter Wind wehte und wenn man genau hinhörte, konnte man das rauschen der Wellen hören. Alles schien so ruhig und gelassen, dass es Kim schwer fiel, weiterhin zu wissen, dass dort draußen die Gefahr lauerte. Es schien fast so, als sei alles ganz normal, als wäre nie etwas schlimmes passiert. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. Sie fragte sich, wieso die Verlorenen, welchen sie begegnet war, nicht den Canyon angriffen, aber vielleicht kam das daher, weil es ein heiliger Ort war und diese Monster der Finsternis angehörten, obwohl sie einst Menschen gewesen waren. Ihr Weg führte sie zwischen zwei riesigen Felsen vorbei, an denen seichte Schatten flimmerten, die von den Sternen und dem Mond hervorgerufen wurden. Ab und zu sahen sie auch mal einzelne Bäume, deren Blätter leicht im Wind wehten und raschelten. Es dauerte nicht lange, da konnte Kim das Licht der Schweinwerfer sehen, welche an der Phönix angebracht worden waren, um so gegen die Verlorenen kämpfen zu können, sie hörte auch die Stimmen der Anderen und Geräusche vom Wiederaufbau, und nachdem sie um den Felsen gebogen waren, sah sie die hell erleuchtete Phönix. Das rote Luftschiff sah reichlich mitgenommen aus. Das Heck war zerschmettert worden und schwarz vor Ruß, an mehreren Stellen sprühten blaue Funken und sie schien Öl in großen mengen zu verlieren. Es würde sicher tage dauern, sie wieder ganz zu bekommen, falls es überhaupt möglich war. Kim, Cloud und Nameless gingen auf die Anderen zu, die- von Cid hin und her gescheucht- mit dem wieder Aufbau der Phönix beschäftigt waren. Tifa war die Erste, die die drei bemerkte »Seht mal! Da kommen Cloud, Kim und Nameless!« Nun sahen auch die Übrigen von ihrer Arbeit auf. »Hey! Wer hat euch erlaubt aufzuhören weiter zu arbeiten?« Fauchte Cid, woraufhin alle wieder anpackten. Kim schüttelte den Kopf und verkniff sich ein grinsen. Cid konnte ja ein richtiger Sklaventreiber sein, wenn es um sein Luftschiff ging. Cloud blieb vor ihm stehen und kratzte sich am Hinterkopf »Wie siehts aus?« »Nicht gut.. ich glaube, dass kann noch Tage dauern!« gestand der Pilot und verschränkte die Arme, während sein Blick zu Kim wanderte »Aha! Da ist ja unsere Ausreißerin!« Kim legte den Kopf schief »Ihr habt mir ja keine andere Wahl gelassen!« Cid ließ ein "hmpf" hören und zündete sich eine Zigarette an, bevor er sich wieder an Cloud wandte »was sollen wir eigentlich als nächstes machen, Herr Anführer?« Cloud überhörte den spöttischen Ton in der Stimme und wollte gerade antworten, als Kim ihm zuvor kam »darf ich etwas vorschlagen?« Beide sahen sie auffordernd an und sie räusperte sich »Nun.. ist die Gold Square noch da?« »Klar.. die ist immer offen!« Gab Cid zurück »Aber dies ist der falsche Augenblick um spielen zu gehen!« »das weiß ich auch!« Meinte Kim »Ich wollte nur vorschlagen, dass wir zu dem gehen, der am meisten über die Endlesses weiß.. zufällig kenne ich ihn noch von früher!« Cloud und Cid sahen sich einen Moment lang an, dann nickte der Söldner »Gut... kann ja nicht schaden...« »Und was bitte soll das bringen?« Warf Cid ein und versuchte vergeblich die ausgegangene Zigarette wieder anzubekommen. Kim grinste schon fast allwissend »Tja.. normalerweise kann man die Endlesses nur benutzen, wenn man bestimmte Emotionen verspürt.. aber die Ageguards können sie immer benutzen.. woran liegt das?« Der Pilot schmiss grummelnd den Glimmstängel weg und murrte dann ein "ist ja gut" zu Kims allwissenden Blick, der ihn irgendwie aufzuregen schien. »Das einzige Problem ist.. wie sollen wir da hin kommen? Die Phönix zu reparieren kann dauern..« Meinte Cid und zündete sich eine neue Zigarette an. Cloud verschränkte die Arme »Tja.. dann reiten ein paar von uns halt dort hin..« Er sah zu Nameless, der zu spüren schien, dass sein Charakter gefragt war und laut fiepste. Kim lächelte etwas und sah dann zu dem Söldner »Wann?« »Morgenfrüh!« Gab dieser zurück und fragte dann, ob sie Cid ebenfalls helfen konnten, was der Käpt´n natürlich nicht abschlug. Kim seufzte. Harte, körperliche Arbeit war nichts für sie, aber sie kam trotzdem nicht drum herum zu helfen. Hosted by Animexx e.V. 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