Suche nach Mokuba von Nightprincess (Wenn sich ein Scheich mit Kaiba anlegt!) ================================================================================ Kapitel 48: Operation Siwah Villa! ---------------------------------- ~~~~~ 48. Operation Siwah Villa! ~~~~~ ~Seto´s Sicht~ Langsam folge ich Al-Hadan, der mit einer Fackel voran geht, durch den schmalen unterirdischen Gang, neben mir läuft Taylor, der ein wenig nervös wirkt. Uns folgen 7 weitere Männer, drei von ihnen tragen Fackeln, um uns den Weg zu leuchten. Durch diesen dunklen Gang ist Mokuba geflohen? Er hat doch Angst im Dunklen, oder zumindest hatte er die als Kind! Ich schüttle leicht den Kopf, Mokuba ist kein Kind mehr, das werd ich wohl akzeptieren müssen. "Kaiba?" höre ich Taylor leise fragen. "Hm?" frage ich, ohne mich zu ihm umzudrehen. "Alles okay?" fragt er, ich nicke leicht. "Sicher." antworte ich. Ich muss mich jetzt konzentrieren und darf mich nicht von den Gedanken an meinen Bruder ablenken lassen, er ist in Sicherheit und das ist momentan das Einzige, was zählt! "Mach Dir keine Sorgen, Kaiba. Die Sache wird schon gut gehen, verlass Dich drauf! Joey passiert schon nichts! Hoffe ich!" meint Taylor, ich schüttle den Kopf. "Wer sagt denn, dass ich mir Sorgen um diesen Trottel mache?" frage ich spöttisch. "Also ich mach mir Sorgen! Joey mag zwar ein harter Kämpfer sein und ein sturer Dickschädel, der niemals aufgeben will, aber er ist nicht unverletzbar. Er hat die Angewohnheit, sich immer Gegner auszusuchen, die um einiges stärker sind als er und genau das hat ihn schon oft in erhebliche Schwierigkeiten gebracht." meint er, ich ziehe etwas verwirrt meine Augenbrauen hoch. "Warum erzählst Du mir das?" frage ich irritiert. "Keine Ahnung!" erwidert Taylor. "Warum hasst Du ihn so?" Warum ich ihn hasse? "Wer sagt, dass ich ihn hasse?" frage ich. "Du!" meint Taylor, ich ziehe überrascht meine Augenbrauen zusammen. "Zu welcher Gelegenheit hab ich zu ihm gesagt, dass ich ihn hasse?" frage ich ein wenig genervt. Hass ist so ein hartes Wort. Gozaburo hab ich gehasst, aber das ist lange her. Nicht mal Yugi und den Pharao hab ich gehasst, obwohl ich jedes faire Duell gegen die Beiden verloren habe und nebenbei meinen Titel als bester Duellant, warum also sollte ich so eine komplexe Emotion an den Köter verschwenden? Lächerlich! "Warum beleidigst Du ihn dann immer wieder, wenn nicht aus Hass? Warum kannst Du ihn nicht einfach ignorieren, wie Du es sonst bei uns immer tust?" fragt Taylor. "Wie soll man jemanden ignorieren, der ständig darum bettelt, niedergetrampelt zu werden? Er kommt mir doch ständig in die Quere!" antworte ich. "Das ist nicht wahr und das weißt Du! Er brauch bloß an Dir vorbei gehen und schon fängst Du Streit mit ihm an, selbst wenn er Dich gar nicht beachtet oder angeschaut hat!" meint er etwas aufgebracht. "Also warum fällt es Dir so verdammt schwer, ihn einfach links liegen zu lassen, wenn er Dir so sehr auf den Geist geht? Oder warum kannst Du ihm gegenüber nicht einfach mal nett sein?" Weil ich ihn nicht mag, weil er mir keinen Respekt zollt, weil er mich nervt, weil er meine Schwächen erkennt, weil es seine eigenen sind, weil er immer wieder aufsteht, wenn ich ihn niederschmettere, weil er nie das tut, was ich ihm sage, weil er mich verwirrt, weil er mich selbst dann noch in den Wahnsinn treibt, wenn er gar nicht da ist, weil er nicht aufhört, mich als seinen Freund zu bezeichnen, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass er gar nicht so dumm ist, wie er immer tut, auch wenn ich ihm das nie ins Gesicht sagen würde und weil ich nichts dagegen tun kann, dass er mir mehr unter die Haut geht, als er eigentlich sollte. "Lass mich einfach in Ruhe damit, ich hab jetzt ganz andere Probleme!" blaffe ich und streich mir mit einer heftigen Handbewegung durch die Haare. Was ist jetzt plötzlich in mich gefahren? Wie komm ich auf die absurde Idee, der Köter würde mir unter die Haut gehen? Lachhaft! Total inakzeptabel! Das muss der Koffeinentzug sein! Oder der Schlafentzug und dieser verdammte Stress! "Da ist die Falltür!" höre ich Al-Hadan rufen und ich danke ihm in Gedanken für diese überaus perfekt getimte Ablenkung. Ich werfe Taylor einen mörderischen Blick zu und wende mich dann an Al-Hadan. "Wie geht´s jetzt weiter?" frage ich, er holt eine Handgranate aus seinem Armeerucksack. "Ganz einfach, das hier ist eine offensive Eierhandgranate mit einem Kunststoffgehäuse, sie splittert nicht, hat dafür aber eine ernorme Sprengkraft, ich werde die Handgranate von unten an die Falltür anbringen und eine Schnur durch den Splint ziehen. Dann gehen wir alle in einiger Entfernung in Deckung, ich ziehe an der Schnur und dann hoffen wir mal, dass die Granate uns den Weg durch die Falltür sprengt, ohne dass uns die Tunneldecke auf den Kopf knallt!" meint Al-Hadan, wenn er nicht so ernst dreinschauen würde, würde ich das glatt für einen Witz halten. "Das ist der Plan?" frage ich vorsichtshalber noch mal nach, er nickt. "Das ist der Plan!" meint er, ich seufze resigniert. Eigentlich hatte ich nicht vor in einem verdammten unterirdischen Tunnel in Ägypten zu sterben und ich hoffe wirklich, dass es nicht dazu kommt! "Okay, von mir aus, wenn es keinen anderen Weg rein gibt, bleibt uns wohl keine andere Wahl!" murre ich und dreh mich mit einem genervten Seufzen zu Taylor um, der mich mit einem überaus sorgenvollen Blick anstarrt. "Glotz nicht so, geh lieber in Deckung!" murmle ich gestresst, gehe an ihm vorbei und bring mich hinter der nächsten Biegung in Sicherheit. Taylor murmelt irgendetwas, was sich stark nach ,eingebildeter Fatzke' anhört, während er mir hinterherläuft. Die Rebellen drücken sich im Gang an die Wand, wenige Augenblicke später kommt Al-Hadan mit einer Angelschnur in der Hand um die Ecke. "Ready? (Bereit?)" fragt er, erwartet er darauf wirklich eine Antwort? "One, two, three! (Eins, zwei, drei!)" Er zieht an der Schnur und es ertönt ein ohrenbetäubender Knall, gefolgt von einer kleinen Schockwelle. Eine Staubwolke versperrt mir die Sicht, Lehm rieselt von der Decke, das Atmen fällt mir schwer und dann spüre ich ein feuchtes Tuch an meinem Mund. "Hier, damit fällt das Atmen leichter!" höre ich Taylor´s leise Stimme neben mir, ich greife nach dem Tuch und murmle ein ,Danke' in seine Richtung. "Das will ich aber wiederhaben, das hat Serenity mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt!" meint er und schiebt mich durch den Gang in Richtung Falltür. "Sicher!" antworte ich. Plötzlich höre ich Gewehrschüsse vor mir und aufgeregte Stimmen. "Stop and hands up! (Stop und Hände nach oben!)" höre ich jemanden rufen. "Where is the sheikh? (Wo ist der Scheich?)" ruft ein Anderer. "I don´t say anything! (Ich sage nichts!)" antwortet jemand. Ich marschiere mit Taylor die Treppe zur Falltür hinauf und greife instinktiv nach der Pistole in meiner Jackentasche, auch wenn ich sie eigentlich nicht benutzen wollte, es ist gut, dass ich sie dabei habe. Erneut ertönen Gewehrschüsse, diesmal allerdings weiter entfernt und aus zwei verschiedenen Richtungen, scheint so, als wäre der Angriff auf die Siwah Villa im vollen Gange. Ich betrete den großen Lagerraum, steige über ein paar kaputte Kisten und gehe in Richtung Küche. Eine kleinere Explosion lässt mich kurz zusammenzucken, hörte sich so an, als hätte jemand mit Sprengstoff die Eingangstür zu Villa gesprengt. "Tell me, where is the sheikh? (Sag mir, wo ist der Scheich?)" höre ich Al-Hadan sagen, als ich die Küche betrete. Auf dem Fliesenboden vor ihm knien zwei Gefangene, anscheinend Männer von Scheich Kashi, während drei Rebellen die Tür zur Küche bewachen. "We really don´t know it, please you must believe us! (Wir wissen es wirklich nicht, bitte Sie müssen uns glauben!)" bettelt einer der Männer, Al-Hadan schnaubt resigniert. "Hoffentlich haben die anderen mehr Glück!" murmelt er und schlägt die beiden Männer mit dem Gewehrkolben seiner Maschinenpistole bewusstlos. "Tie the two up and put these creatures into the cooling chamber! (Fesselt die Beiden und bringt diese Kreaturen in die Kühlkammer!)" Zwei Rebellen befolgen sofort den Befehl des Rebellenanführers, während Al-Hadan zur Küchentür geht und uns zu sich winkt. "Kaiba, Tristan, ihr bleibt bitte in meiner Nähe, macht Gebrauch von euren Waffen, aber haltet euch im Hintergrund, meine Männer erledigen das hier im Handumdrehen!" meint er, ich schnaube leise und höre neben mir ein zustimmendes Grummeln von Taylor. Ich hatte sowieso nicht vor, mich großartig ins Kampfgetümmel zu werfen, das hier ist nicht mein Kampf, alles was ich will, ist Scheich Kashi niedertrampeln und den Loser Köter Wheeler befreien, um mein Gewissen zu beruhigen. Ich bin ungern jemandem etwas schuldig! "Okay, folgt mir unauffällig!" murmelt Al-Hadan und läuft geduckt durch den Gang. Ich schüttle etwas irritiert den Kopf und folge ihm langsam, ohne meiner Umgebung großartige Aufmerksamkeit zu schenken, was sich wenige Augenblicke später als großer Fehler herausstellt. "Kaiba, pass auf!" höre ich Taylor´s Stimme, gefolgt von einem Schuss und einem gequälten Aufschrei, der von links aus dem Seitengang kommt. Ein schwarzhaariger Mann in einem grauen Leinenanzug fällt mir direkt vor die Füße, in seiner Hand ein blutendes Loch, ein großes Jagdmesser mit gezackter Schneide fällt mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und ich starre etwas geschockt zur Seite, als ich Schritte höre. "Alles klar bei Dir?" fragt Taylor, ich starre auf seine rechte Hand, oder viel mehr auf die Pistole in seiner Hand. Er hat dem Typen das Messer aus der Hand geschossen, bevor dieser damit auf mich losgehen konnte! "Kaiba?" höre ich ihn fragen, ich starre hoch in sein Gesicht und schüttle verwirrt den Kopf. "Danke!" murmle ich hastig und dreh mich zu dem am Boden liegenden Mann um. "Schon okay!" meint Taylor, klopft mir kurz auf die Schulter und zieht den verletzen Mann auf die Füße. "Pass nächstens einfach besser auf, ich werd den hier in die Kühlkammer bringen, bin gleich wieder zurück!" Ich nicke nur kurz und er zieht den Mann ohne Probleme hinter sich her, anscheinend hat der Mann zu große Schmerzen, um sich großartig gegen die etwas raue Behandlung Taylor´s zu wehren. Ich wende meinen Blick von den Beiden ab und starre auf das Messer, das vor mir auf dem Boden liegt, einem plötzlichem Impuls folgend, hebe ich es auf und stecke es unter meinem Mantel in meinen Gürtel. Kann ja sein, dass ich später eins gebrauchen kann! Ich wende mich wieder dem Gang zu und versuche irgendwo Al-Hadan zu entdecken, aber der scheint schon weiter vorne zu sein, von links höre ich Gewehrschüsse, aber die sind zu weit weg, als dass es mich interessieren müsste. Ich entscheide mich dafür, weiter geradeaus zu gehen, diesmal allerdings etwas vorsichtiger, um nicht wieder von der Seite attackiert zu werden, denn diesmal hab ich keinen Taylor im Rücken, der mir den Weg freischießt. An einer offenen Tür bleibe ich stehen, denn irgendwie sind mir offene Türen mehr als suspekt, ich öffne die Tür etwas weiter und erstarre mitten in der Bewegung. Die Farbwahl des Zimmers irritiert mich und erinnert mich gleichzeitig an etwas. Alles scheint hier in den Farben blau und schwarz gehalten zu sein, Kashi hat wirklich einen furchtbaren Geschmack, selbst ich würde die Zimmer meiner Villa nicht so gestalten. Viel zu dunkel für meinen Geschmack, obwohl die Farben an sich zu mir passen. Schwarz, wie meine Kleidung, blau, wie meine Augen. Ich schüttle verwirrt den Kopf und betrete das Zimmer, irgendwie hab ich das Gefühl, hier irgendetwas Wichtiges zu finden. Mein Blick fällt zuerst auf den Tisch und auf das Buch, das auf dem Tisch liegt. Ich erkenne auf dem ersten Blick, dass es ein japanisches Buch über Traumdeutung ist, dasselbe Buch hab ich Mokuba letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt, weil er ziemlich verrückte Träume hatte, die für ihn keinen Sinn ergaben. Was zum Teufel macht ein japanisches Buch über Traumdeutung in der Villa eines ägyptischen Scheichs? Mokuba´s Zimmer kann das nicht gewesen sein, er hat mir von einem kleineren Raum erzählt, der ziemlich spärlich eingerichtet war. Ganz plötzlich kommt mir ein Gedanke! War das eventuell das Zimmer von Wheeler? Hat Kashi ihn hier gefangen gehalten? Ich schau mich weiter um und mein Blick fällt auf das zerwühlte Himmelbett. Das Bild eines schlafenden Blondschopfs, der mich als Kissen missbraucht, huscht kurz durch mein Gehirn. Das ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt für solche Bilder! Ich schüttle hastig den Kopf und dreh mich um, mein Blick fällt fast automatisch auf eine Seitentür, die wahrscheinlich ins Bad führt, ich schau kurz hinaus auf den Gang. Niemand zu sehen. Ich schließe die Tür und wende mich der Seitentür zu, auch wenn ich nicht wirklich sicher bin, was ich dort zu finden erhoffe. Das Bad ist gut ausgestattet, aber bei weitem nicht so luxuriös, wie die Badezimmer in meiner Villa. Allerdings ist das Erste, was mir wirklich an diesem Badezimmer auffällt, der Spiegel, oder besser, die blauen japanischen Schriftzeichen auf dem Spiegel. Anscheinend mit blauen Kerzenwachs geschrieben. ,Joey war hier!' Das sieht dem Köter ähnlich, überall muss er seine Pfotenabdrucke hinterlassen! Ich kann nicht verhindern, dass sich ein völlig deplatziertes Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitet. Schnell schüttle ich den Kopf, um das Grinsen zu verbannen und trete etwas näher an den Spiegel heran, um die etwas kleineren Schriftzeichen ebenfalls lesen zu können. ,Aktennotiz: Niemals wieder von dem SK-Bastard träumen, erst recht nicht die Ich-tot-vor-seinen-Füßen-Träume! Das ist zu beängstigend!' Ich ziehe etwas überrascht meine Augenbrauen hoch. SK-Bastard? Meint der etwa mich? Moment mal! Heißt das, Wheeler hat von mir geträumt? Und was soll das heißen ,Ich-tot-vor-seinen-Füßen-Träume'? ,Du bist wirklich ein respektloser, widerlicher, kleiner Wurm! Du bist es gar nicht wert, dass ich mit Dir diskutiere! Meinetwegen kannst Du verrecken, mich würde es ganz sicher nicht stören!' Okay, das hab ich zwar gesagt, aber nicht wirklich so gemeint, also nicht wortwörtlich, oder so! Aber anscheinend hatten meine Worte mehr Wirkung auf Wheeler, als ich angenommen hatte, weshalb würde er sonst solche Alpträume haben? Das ist in der Tat beängstigend! ~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)