Suche nach Mokuba von Nightprincess (Wenn sich ein Scheich mit Kaiba anlegt!) ================================================================================ Kapitel 42: Mitternacht! ------------------------ ~~~~~ 42. Mitternacht! ~~~~~ ~Mokuba´s Sicht~ Irgendwann in der Nacht wache ich auf, weil mich jemand durchschüttelt. "Mokuba, wach auf, wir müssen los!" höre ich Mira´s leise, aufgeregte Stimme und ich bin schlagartig wach. "Was ist los?" frage ich und erhebe mich vom Bett. "Jimmy ist hier und er will uns irgendwo hinbringen!" antwortet sie und erst jetzt fällt mir die offene Zimmertür auf und Jimmy, der mit einer Maschinenpistole über der Schulter im Türrahmen steht. "Come with me! We don´t have much time! (Komm mit mir! Wir haben nicht viel Zeit!)" sagt er und wirft einen Blick in den schwach erleuchteten Gang. "Where do we go? (Wohin gehen wir?)" frage ich und folge Mira zur Tür. "Don´t ask, don´t speak, trust me! (Nicht fragen, nicht sprechen, vertrau mir!)" erwidert er und ich ziehe etwas überrascht meine Augenbrauen zusammen. Mira nimmt meine Hand, ich schau sie etwas verwirrt an und sie schüttelt den Kopf. "Sag nichts!" meint sie, ich zögere einen Moment, werfe einen kurzen Blick zu Jimmy und nicke kurz. "Okay!" sage ich, Jimmy dreht sich in der Tür um und wendet sich dem linken Gang zu, Mira folgt ihm sofort und zieht mich hinterher. Das erste, was mir im Gang auffällt, sind die fehlenden Wachen, aber ich wage nicht, Jimmy darauf anzusprechen. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass gerade etwas Wichtiges passiert und ich mit meinen Fragen vielleicht alles ruiniere. Ist das die Flucht, die Joey geplant hat? Zeigt Jimmy uns jetzt einen Weg aus dieser Villa? Schweigend lasse ich mich von Mira durch den Gang ziehen, während Jimmy mit schnellen Schritten vorangeht, anscheinend führt unser Weg in Richtung Küche. Was wollen wir dort? Wo sind die ganzen Wachen und wie spät ist es eigentlich? Wo ist Joey? Ich versuche nicht darüber nachzudenken, aber ich bin so verdammt nervös, dass ich mein eigenes Herz schlagen hören kann. Mein Puls rast und meine Hände werden feucht, ich hab keine Ahnung wieso, aber der Adrenalinstoß, der durch meinen Körper geht, ist wirklich mörderisch! Ganz plötzlich bleibt Jimmy an einer Tür stehen, von der ich weiß, dass sie in die Küche führt. Er schaut sich kurz um, öffnet die Tür, schaut hinein und winkt uns dann zu sich. Mira zieht mich an Jimmy vorbei in die Küche, Jimmy schließt die Tür und geht zu einer weiteren Tür, am anderen Ende des Raumes und öffnet sie. Mit einer kurzen Kopfbewegung deutet er uns an, ihm zu folgen, ohne zu zögern, zieht Mira mich mit sich und betritt hinter Jimmy eine Art Vorratskammer, die beinahe doppelt so groß ist wie die riesige Küche. Die Tür schließt sich automatisch hinter mir und plötzlich ist es dunkel um uns herum. Nicht ein Lichtstrahl dringt von der schwach erleuchteten Küche in die Vorratskammer, bis ich den Lichtstrahl einer Kerze in Jimmy´s Hand sehen kann. Ich weiß nicht, was wir hier wollen, aber die Sache gefällt mir nicht! Ich spüre noch immer Mira´s Hand in meiner und diese Tatsache beruhigt mich ein wenig. Jimmy geht mit der Kerze in der Hand zu ein paar Kisten, die ganz hinten in einer Ecke stehen, er schiebt ein paar davon zur Seite und drückt auf irgendeinen Punkt in der Wand, ganz plötzlich öffnet sich dort, wo die Kisten gestanden haben, eine Falltür im Boden. Ich unterdrücke ein überraschtes Aufkeuchen, indem ich mir die andere Hand vor den Mund presse. Jimmy reicht Mira die Kerze und deutet auf die Falltür. "Go down the stairs and then straight ahead! The corridor ends in an underground grave chamber, outside the mansion! Go toward southwest. There lies a small oasis, which is on no map. Don´t go to the Siwah oasis! Hurry up! The guards will soon notice your escape! (Geht die Treppen hinunter und dann geradeaus! Der Korridor endet in einer unterirdischen Grabkammer, außerhalb der Villa! Geht in Richtung Südwesten. Dort liegt eine kleine Oase, die auf keiner Karte eingezeichnet wurde. Geht nicht zu der Siwah-Oase! Beeilung! Die Wachen werden bald eure Flucht bemerken!)" sagt er und schiebt uns die Treppen hinunter. "Where is Joey? (Wo ist Joey?)" frage ich. "He said that you don´t have to worry about him! He'll cope with it alone! Nothing more will happen to him! I promise it! (Er hat sagt, dass Du Dich nicht um ihn sorgen musst! Er kommt alleine zurecht! Ihm wird nichts mehr passieren! Ich verspreche es!)" sagt er. "Are you sure? (Bist Du sicher?)" frage ich, er drückt kurz meine Schultern und nickt. "I hope! (Ich hoffe!)" erwidert Jimmy, eine bessere Antwort kann ich wohl nicht erwarten. Ich seufze leise und spüre den Druck von Mira´s Hand in meiner. "Thanks! (Danke!)" sage ich und marschiere hinter Mira die Treppen hinunter, ich höre noch das Geräusch, der sich schließenden Falltür, dann bin ich mit Mira alleine in diesem unterirdischen Gang, der hoffentlich hinaus in die Freiheit führt! Auch wenn ich mir Sorgen um Joey mache, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für seine Befreiung, ich brauche Verstärkung! Ich hoffe, mein Bruder ist irgendwo in der Nähe! ~Rebecca´s Sicht~ Es ist Mitternacht! Wie ein Rudel Wölfe stehen die Jeeps, Lastwagen und Pferde der Rebellen vor dem Rebellenlager und warten auf das Signal zum Aufbruch. Es wird einen Krieg geben, dessen Ausmaß ich selbst mit meiner überragenden Intelligenz nicht errechnen kann und ich stecke mittendrin! "Brothers! Listen to me! I cannot promise that we win this fight, but I promise that we don´t give up, before the sheikh finally left Egypt! We will free all slaves and drive Kashi out of this country! I swear that! Allah may assist us! (Brüder! Hört mir zu! Ich kann nicht versprechen, dass wir diesen Kampf gewinnen, aber ich verspreche, dass wir nicht aufgeben, bevor der Scheich Ägypten endgültig verlassen hat! Wir werden sämtliche Sklaven befreien und Kashi aus diesem Land vertreiben! Das schwöre ich! Allah möge uns beistehen!)" höre ich Haroun´s autoritäre Stimme durch die dunkle Nacht hallen und mir läuft augenblicklich ein angenehmer Schauer über den Rücken. Haroun ist nicht umsonst der Anführer der Rebellenarmee! "Allah is with us! (Allah ist mit uns!)" ertönen links und rechts von mir die Sprechchöre der Rebellen. Es ist ein Wunder, denn nicht alle Rebellen sind Araber! Amerikanische Kaufleute stehen neben japanischen Bauern, britische Geschäftsmänner neben indischen Gläubigern, deutsche Industrieelle neben ägyptischen Soldaten! Und alle haben nur ein Ziel: Nieder mit dem Scheich! Nie hätte ich für möglich gehalten, das Haroun eine Rebellenarmee von dieser Größe zusammenstellen könnte! Niemals! "Bemerkenswert!" höre ich Kaiba´s Stimme neben mir, er sitzt hinter dem Steuer des Wüstenjeeps und schaut sich um. "Ja!" antworte ich, er dreht sich zu mir um und zeigt mir ein kurzes Grinsen. "Bereit für die Schlacht?" fragt er, ich seufze leise und schüttle den Kopf. "Nicht wirklich!" erwidere ich, er legt kurz seine Hand auf meinen linken Arm. "Keine Sorge, ich pass auf Dich auf!" sagt er und irgendwie kommt es mir beinahe so vor, als würde er mich wie eine kleine Schwester behandeln. Ich weiß nicht wieso, aber für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, einen großen Bruder zu haben. Ich bin ein Einzelkind, aber ich hab mir immer Geschwister gewünscht! "Danke!" sage ich und einem plötzlichen Impuls folgend, drücke ich seine Hand ein wenig. "Ich kann verstehen, warum Dein Bruder Dich so verehrt!" Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht, bevor er sich wieder nach vorne wendet. "Als einziges Mädel in der Runde bekommst Du natürlich besonderen Schutz, Becci!" höre ich Duke´s Stimme hinter mir und ich nicke dankend. "Sehr aufmerksam von Dir!" antworte ich. "Wollen wir hoffen, dass wir rechtzeitig in der Villa ankommen!" meint Tristan, der neben Duke auf der Rückbank sitzt. "Sollte der Scheich meinem Bruder etwas angetan haben, wird er es bitter bereuen!" sagt Kaiba, der eiskalte Ton in seiner Stimme erschreckt mich ein wenig, aber wirklich verwundert bin ich nicht. Mokuba bedeutet ihm alles, für ihn würde er wirklich alles tun, sogar töten! "Das Gleiche gilt auch, wenn er Joey etwas angetan hat!" meint Duke genauso ernst. "Korrekt!" sagt Tristan und wieder einmal wird mir bewusst, wie stark die Freundschaft zwischen den Jungs wirklich ist. Wie die Musketiere, Alle für Einen, Einer für Alle! "Was auch immer, es geht los!" meint Kaiba und genau in dem Moment fahren die ersten Fahrzeuge hinaus in die Nacht. Kaiba wirft den Motor an und fährt los. "Es wäre gut, wenn wir mit an der Spitze fahren!" sage ich, Kaiba nickt nur leicht und gibt etwas Gas. "Keine Sorge Becci, euer Plan ist perfekt, wir geben euch Rückendeckung, während ihr die Sicherheitssysteme abschaltet, Al-Hadan und seine Rebellen verteilen sich währenddessen um die Villa herum. Der Scheich wird gar nicht mitbekommen, was ihn überrannt hat!" sagt Tristan, ich versuche ein leichtes Lächeln. "Danke für Deine Aufmunterungsversuche, Tristan, aber so einfach wird es nicht werden!" antworte ich. "Du denkst zuviel nach, Rebecca. Vertrau doch einfach Deiner Intelligenz, Du weißt doch, zwei Köpfe sind besser, als einer!" meint Duke und ich nicke lächelnd. "Ich glaub, dasselbe hab ich auch schon mal gesagt, als ein gewisser Jemand ein gewisses Problem mit einer gewissen Firma hatte!" antworte ich und werfe einen kurzen Blick zu Kaiba, der nur ein leises "Hmpf" von sich gibt. "Hast Du schon eine Antwort von Präsident Mubarak?" fragt Kaiba, ich öffne meinen Laptop, der auf meinen Knien liegt und starte mein eMail-Programm. "Noch nicht, ich glaub auch nicht wirklich, dass er uns helfen wird, sieht so aus, als müssten wir ohne das Einverständnis der Regierung handeln!" antworte ich und seufze leise. "Hoffen wir nur, dass Mubarak uns nicht in die Quere kommt. Ich hab keine Lust als Kriegsgefangener in einem ägyptischen Gefängnis zu versauern!" murrt Tristan. "Bis Mubarak´s Männer in Siwah ankommen, sind wir bestimmt schon längst wieder weg!" sagt Duke. "Du vergisst, dass unser Flugzeug noch immer auf dem Flugplatz in Kairo steht!" erwidert Tristan. "Shit! Das hätte ich ja fast vergessen!" antwortet Duke. "Ich hab meinem Piloten mitgeteilt, dass er bei Schwierigkeiten auf den Alexandria-El Nhouza Airport ausweichen soll. Ich glaube aber kaum, dass diese Aktion nötig sein wird, hoffe ich jedenfalls!" sagt Kaiba. "Alexandria? Ist der Weg dorthin kürzer?" fragt Tristan. "Kürzer nicht, aber schneller, wenn man auf der Strasse von Siwah nach Marsa Matruh und dann am Mittelmeer entlang nach Alexandria fährt! Allerdings besteht dann die Gefahr, dass wir auf der Strasse von Soldaten abgefangen werden, also wird uns nichts anderes übrig bleiben, als eine erneute Fahrt durch die Wüste. Ob nun nach Kairo, oder nach Alexandria spielt dabei keine große Rolle, die Entfernung zum Rebellenlager ist ungefähr gleich!" antworte ich. "Kennst Dich ja ziemlich gut aus!" meint Duke anerkennend. "Ich lebe ja auch schon eine ganze Weile hier!" sage ich und rücke lächelnd meine Brille zurecht. "Nun ja, wie auch immer! Wann kommen wir bei der Siwah-Villa an?" fragt Tristan. "Ungefähr gegen 1:00 Uhr, wenn alles glatt geht!" erwidere ich. "Ich hoffe nur, dass in der Zwischenzeit niemand das Rebellenlager angreift, während wir unterwegs sind, immerhin sind kaum noch Männer im Lager!" meint Duke. "Aus diesem Grund hab ich auch meine Mitarbeiter und meine Bodyguards dort zurückgelassen!" sagt Kaiba, ich nicke kurz. "Marik und Odion sind auch noch im Lager, die passen schon auf!" sage ich. "Ryou ist auch da, aber eine große Hilfe wird er nicht sein, er kann nicht schießen!" meint Tristan. "Dafür kennt er sich mit Schussverletzungen aus, wie man deutlich an Deinem Schulterverband erkennen kann!" erwidert Duke lachend. "Witzig Duke, sehr witzig!" murrt Tristan. "Jungs, nicht streiten, dafür haben wir keine Zeit!" sage ich streng. "Jawohl, Mama!" antworten Tristan und Duke gleichzeitig. "Klappe dahinten!" murrt Kaiba genervt. Augenblicklich sind die Beiden leise und hängen ihren Gedanken nach, während wir mit dem Jeep durch die Wüste in Richtung Siwah fahren. Die Autoscheinwerfer leuchten uns den Weg. Ich werfe einen kurzen Blick zum Himmel, aber außer ein paar wenigen Sternen, die durch die dunkle Wolkendecke scheinen, sehe ich nichts. Nicht mal der Mond zeigt sein Gesicht! Es ist kalt, verdammt kalt, aber das ist es nicht, was mich stört. Ich mach mir Sorgen! Was ist, wenn der Scheich nicht mehr in seiner Villa ist? Wenn die Villa nur eine Falle ist? Ist der Großangriff der Rebellen wirklich die einzige Lösung für unser Problem? Habe ich vielleicht eine andere Möglichkeit übersehen? Ich bin zwar ein Genie, aber ich bin nicht perfekt! Ich bin erst 15, verdammt! Was ist, wenn ich einen Fehler mache? Ein kleiner Fehler könnte Joey oder Mokuba das Leben kosten! "Alles in Ordnung, Becci?" höre ich Duke leise fragen, ich seufze leise. "Geht schon!" antworte ich und lehne mich in meinem Sitz zurück. Ich kann mir keine Fehler erlauben und mit Kaiba an meiner Seite, werde ich auch ganz sicher keine Fehler machen. Wir sind ein verdammt gutes Team, das war mir schon seit der Sache mit Dartz klar! Es kann also überhaupt nichts schief gehen! ~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)