Suche nach Mokuba von Nightprincess (Wenn sich ein Scheich mit Kaiba anlegt!) ================================================================================ Kapitel 36: Abendessen! ----------------------- ~~~~~ 36. Abendessen! ~~~~~ ~Mokuba´s Sicht~ Gott, wie ich den Scheich verachte! Dieser Blick, den er mir und Joey ständig zuwirft, ist wirklich widerlich! Seit ein paar Minuten sitzen wir schon an diesem riesigen Tisch in diesem übergroßen Saal und essen, wobei ich selbst eher damit beschäftigt bin, über unsere Situation nachzudenken, als zu essen. Joey scheint das Alles nicht so sehr zu stören, er hat trotz seines geschwollenen, blauen Auges einen überaus großen Appetit, was vom Scheich mit amüsierten Blicken und Kommentaren quittiert wird. "Joey, mein Süßer, iss nicht so schnell, sonst bekommst Du Magenschmerzen und dann muss ich den Onkel Doktor holen!" meint der Scheich und beugt sich seitwärts über den Tisch, um Joey eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, dass der Scheich mit Joey flirtet und das auf eine wirklich plumpe Weise! Allein der Gedanke daran jagt mir einen ekelhaften Schauer über den Rücken. Joey sei vorsichtig, nimm Dich vor der scheinheiligen Freundlichkeit des Scheichs in Acht, der hat nichts Gutes im Sinn! "Ich hab noch nie so was gegessen, das schmeckt wirklich köstlich!" murmelt Joey mit vollem Mund, der Scheich grinst leicht und schüttelt amüsiert den Kopf. "Das ist Hühnerkuskus, Weizengrieß mit Hühnchen!" meint Kashi, Joey nickt eifrig und schaufelt sich den nächsten Bissen in den Mund. Ich kann dem einfach nicht mehr länger zusehen und wende meinen Blick auf meinen Kartoffeleintopf mit Lamm. Ich hab zwar keinen Hunger aber irgendwie muss ich mich von der Tatsache ablenken, dass Seto mich noch nicht hier rausgeholt hat und Joey anscheinend noch keine Ahnung hat, wie wir von hier fliehen können. Alles an ihm wirkt, als wäre er die Ruhe in Person, so beherrscht kenn ich ihn nicht, aber ich hab ihn auch seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen, weil ich zu beschäftigt war. Joey ist so vollkommen ruhig, so erschreckend neutral und scheint sich irgendwie mit der jetzigen Situation abgefunden zu haben, was ich absolut nicht verstehen und akzeptieren kann! Ich will kein Sklave sein, ich will hier wieder weg! "Mokuba? Hast Du keinen Hunger?" höre ich den Scheich fragen und ich schaue ihn etwas verwirrt an. "Sorry, ich war nur grade in Gedanken!" murmle ich schnell und schlürfe etwas von meinem Eintopf. Ein leises Räuspern lässt mich kurz zu Joey rüber schauen und für eine winzige Sekunde bemerke ich ein kurzes Zwinkern von ihm, bevor er sich über den Tisch zur Seite beugt, um eine große Schüssel Weintrauben zu sich zu ziehen. Okay, vielleicht ist die Ruhe von Joey nur seine Art von Selbstbeherrschung, die er wohl heimlich gelernt hat. Ich kann mir nämlich absolut nicht vorstellen, dass das wilde Feuer in Joey erloschen ist, er hat anscheinend nur einen Weg gefunden, Anderen etwas vorzuspielen, so wie es mein Bruder immer tut! Ich weiß nicht, ob ich erfreut oder verärgert darüber sein soll, dass Joey mich schon wieder an meinen Bruder erinnert, aber in dieser Situation, wo eine gute Selbstbeherrschung sehr von Vorteil sein kann, bin ich irgendwie froh darüber, das Joey manchmal so berechnend und undurchschaubar wie Seto sein kann. "Can I do something for you, my master? Kann ich etwas für Sie tun, mein Herr?" höre ich die etwas schmerzverzerrt klingende Stimme von Jimmy und ich schaue überrascht nach links, der Scheich winkt nur ab, Jimmy verbeugt sich kurz und verlässt den Saal. Ich versuche nicht auf seinen braunen, nackten Rücken zu starren, der mit roten Striemen bedeckt ist, deshalb wende ich meinen Blick schnell wieder ab und schlucke leicht nervös. Es ist meine Schuld! Wäre ich nicht alleine in Tokyo im Museum gewesen, hätte der Scheich mich nicht entführen lassen und ich wäre nie nach Siwah in die Villa gekommen, dann wäre Jimmy auch nicht der Versuchung erlegen, mich anzufassen und Joey hätte ihn nicht angemault, sie hätten sich nicht geprügelt und Jimmy wäre nicht durch 20 Peitschenhiebe bestraft worden! Nun gut, vielleicht wäre Jimmy dann aus einem anderen Grund bestraft worden, so was scheint hier ja an der Tagesordnung zu stehen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich der Grund für Jimmy´s Bestrafung bin und auch der Grund, warum Joey bestraft werden soll. Bisher hat Kashi noch kein Wort davon gesagt, wie Joey´s Strafe aussehen wird, aber wirklich wissen will ich das auch gar nicht, weil meine Schuldgefühle dadurch noch viel größer werden würden. Ich kann nur hoffen, dass der Scheich nicht zu hart mit Joey umspringt, das könnte ich nämlich ganz und gar nicht vertragen! "Joey, ich hab mir etwas für Deine Bestrafung ausgedacht!" höre ich den Scheich sagen und ich lasse vor Schreck fast meinen Löffel fallen, mit dem ich mir grade etwas Eintopf in den Mund schieben wollte. Verdammt! Muss das jetzt sein? "Ah? Und wie sieht meine, ähm, Bestrafung aus?" murmelt Joey und ich bemerke deutlich, dass er nervös ist, auch wenn er das zu unterdrücken versucht. "Nun ja, da gibt es zwei Möglichkeiten!" meint Kashi, ich wage kaum zu atmen und starre angestrengt auf meine Schüssel, die vor mir auf dem Tisch steht. "Welche ist die Angenehmere?" fragt Joey und ich muss krampfhaft ein Grinsen unterdrücken. Typisch Joey! "Du würdest mir für diese Nacht zu Diensten stehen!" meint der Scheich beinahe im Plauderton. Ich verkrampfe meine Finger in den Löffel, so dass meine Fingerknöchel weiß werden. Shit! "Äh und die andere Möglichkeit?" fragt Joey unsicher. "10 Peitschenhiebe auf den nackten Rücken!" antwortet der Scheich und ich kann förmlich hören, wie Joey aufkeucht. Ich knirsche mit den Zähnen und will etwas sagen, als plötzlich unter dem Tisch ein Fuß an meinen stößt, so dass mir die Worte augenblicklich im Halse stecken bleiben und ich mir einfach einen vollen Löffel Kartoffeleintopf in den Mund stecke, als würde mich die Bestrafung von Joey überhaupt nicht interessieren. Ich bin sicher, genau das hatte Joey damit bezweckt, denn der Fußtritt kam definitiv von ihm. "Ich wähle die Peitschenhiebe, wenn es Ihnen nichts ausmacht, mein Herr!" erwidert Joey, der Scheich lässt ein leises Seufzen hören. "Das hatte ich beinahe schon befürchtet. Wirklich zu schade, ich hatte mich schon so sehr auf einen nettes Techtelmechtel mit Dir gefreut!" sagt der Scheich und ganz plötzlich spüre ich seinen Blick auf mir. Mir ist sofort klar, was er sagen will, noch bevor er es ausspricht, aber der Schock, der mir durch die Glieder fährt, als ich seine nächsten Worte höre, ist trotzdem nicht von schlechten Eltern! "Ich hab ja noch ein anderes Spielzeug, mit dem ich mich heute Nacht vergnügen kann, nicht wahr, mein kleiner Mokuba?" Das kann nicht sein Ernst sein! ~Seto´s Sicht~ Na super! Da ist man einmal bereit, Geld für Waffen auszugeben und schon wird man schief von der Seite angeschaut, als wäre ich ein verfluchtes Alien vom Mars! "Hab ich irgendetwas im Gesicht?" motze ich Taylor an, der neben mir auf dem Beifahrersitz des Jeeps sitzt und mich seit zehn Minuten wortlos anstarrt. "Äh? Nein, ich hab nur grad drüber nachgedacht, ob das wirklich so eine gute Idee ist, den Rebellen Waffen von der lybischen Grenze zu besorgen." antwortet er und dreht seinen Kopf wieder nach vorne. "Hast Du vielleicht eine bessere Idee?" frage ich genervt, er lässt nur ein leises Seufzen hören. "Wenn ich die hätte, wäre mir wohler, Kaiba!" meint er. "Ich hoffe nur, dass Mokuba in Ordnung ist und Joey keinen Mist baut!" "Pah, der Köter baut doch nur Mist, egal was er macht und um Mokuba kümmere ich mich, kapiert?!" motze ich. "Hey, nu mach mal hier nicht so einen Aufstand, Kaiba! Wir sitzen jetzt in einem Boot und müssen das zusammen durchstehen, also reiß Dich zusammen!" höre ich Devlin´s Stimme hinter mir und ich zucke mit den Schultern. "Was auch immer, ich hab das Kommando, ich sage, wo es lang geht, damit das klar ist!" erwidere ich. "Sicher, wir hatten auch nichts anderes erwartet, aber ohne Al-Hadan´s Rebellen bist Du aufgeschmissen, vergiss das nicht!" meint Devlin und winke genervt ab. Wie könnte ich das vergessen? Und schon wieder bin ich auf die Hilfe von anderen Menschen angewiesen, denen ich absolut nicht über den Weg traue! "Wie weit ist es eigentlich bis zur Grenze?" fragt Taylor und ich zucke mit den Schultern. "Shoru sagte irgendwas von 140 Kilometer, aber weil wir einen Umweg um die Siwah Villa fahren müssen, ist es etwas weiter!" antworte ich. "Und wie lange müssen wir durch die scheiß Wüste fahren?" fragt Devlin. "Zum Teufel noch mal, woher soll ich das wissen? Ich rechne mit 2 bis 3 Stunden, aber sicher bin ich nicht, ich bin noch nie im Halbdunkel durch die Wüste gefahren, hängt davon ab, wie gut wir im Wüstensand vorankommen!" blaffe ich ihn an, ich hasse diese verdammte Wüste, ich hasse diesen verdammten Wüstenjeep! "Krieg Dich wieder ein Kaiba, am Besten folgen wir einfach Shoru, der scheint sich hier ja auszukennen, ist doch egal, wie lange wir brauchen, hoffen wir nur, dass wir rechtzeitig im Rebellenlager ankommen und nicht in der Wüste übernachten müssen, darauf hab ich nun wirklich keinen Bock!" meint Taylor und da stimm ich ausnahmsweise mal mit ihm überein, ich hab auch keine Lust, die Nacht in der Wüste zu kampieren, auch wenn das Rebellenlager nicht viel besser ist. Ich folge Shoru, der mit zwei anderen Rebellen im Jeep vor uns sitzt, durch die Wüste und frage mich, ob ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen habe. Was ist, wenn ich falsch liege? Wenn ich doch wie Gozaburo bin? Ich schüttle den Kopf. Nein, ich bin nicht wie mein Stiefvater! Ich bin kein skrupelloser Firmenboss, der nur an das Geld denkt. Ich bin zwar hart und eisern, aber ich bin nicht ohne Skrupel! Ich mach das Ganze nur, um meinen Bruder zu befreien! Ich kaufe keine Waffen, weil ich machtbesessen bin, ich kaufe Waffen, weil ich keine andere Möglichkeit sehe, gegen die Männer des Scheichs anzukommen. So sehr ich den Gedanken auch verabscheue, ich muss zugeben, dass die bloße Intelligenz eines Menschen alleine nicht ausreicht, wenn man sich in einem Land befindet, wo nur Gewalt und Macht regiert! Meine Intelligenz bringt mich in dieser Einöde kein Stück weiter! "Sag mal Kaiba, ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, dass Deine hohe Intelligenz in manchen Situationen völlig nutzlos ist?" höre ich Devlin fragen und ohne es zu wollen, zucke ich ziemlich erschrocken zusammen, so dass ich beinahe die Kontrolle über den Jeep verliere. "Verdammt Devlin, stell mir nicht so bescheuerte Fragen, ich hab jetzt definitiv keine Lust darauf zu antworten!" blaffe ich und werfe einen wütenden Blick in den Rückspiegel, Devlin grinst leicht, was mich noch wütender macht. "Das soll jetzt nicht heißen, dass ich an Dir zweifle, aber Du musst doch zugeben, dass Intelligenz nicht ausreicht, wenn man es mit einem brutalen Gegner zu tun hat!" sagt er und ich seufze genervt. Verdammt! Warum kann der Typ nicht einfach seine dämliche Klappe halten? "Ihr verbringt zuviel Zeit mit diesem Köter!" stelle ich ziemlich nüchtern fest und registriere ein leises Kichern von Taylor. "Stimmt nicht, aber eigenartigerweise färben seine Verhaltensweisen immer dann auf uns ab, wenn er nicht da ist!" meint er und ich sehe im Rückspiegel, wie Devlin zustimmend nickt. "Das ist erbärmlich!" sage ich. "Nein, das ist Freundschaft!" meint Devlin und diesmal ist es Taylor, der zustimmend nickt. Pah, Freundschaft, wer braucht denn Freunde? "Erwartet nicht von mir, dass ich euch als Freunde betrachte, nur weil ihr mir helft, meinen Bruder zu retten, das hier ist lediglich eine Zweckgemeinschaft, klar?!" sage ich. "Sicher, wir hatten auch gar nichts anderes angekommen, Kaiba!" erwidert Taylor. "Wir sind nicht so besessen von der Idee, Dich zu unserem Freund zu machen, wie manch andere Leute!" meint Devlin und irgendwie weiß ich genau, wen er mit ,manch andere Leute' meint, dafür muss er den Namen nicht mal aussprechen. "Wheeler ist nicht nur besessen, sondern total krank!" sage ich kühl und stelle etwas verwirrt fest, dass Taylor in lautes Lachen ausbricht, während Devlin nur grinsend den Kopf schüttelt. "Wie kommst Du bitte auf die Idee, ich würde Joey meinen?" fragt Devlin gespielt unschuldig und ich zucke etwas irritiert mit den Augenbrauen. "Wen könntest Du sonst meinen?" frage ich genervt. "Yugi natürlich, er ist doch ständig mit Mokuba zusammen und versucht alles, um mit Dir auch so gut klarzukommen!" antwortet er in einem Ton, der mir gar nicht gefällt. "Aber Du scheinst ja die ganze Zeit nur an Joey zu denken, wenn sein Name der Erste ist, der Dir einfällt, wenn ich über besessene Freundschaftsfanatiker rede!" Wie konnte ich nur so dumm sein und auf dieses Spielchen reinfallen? Ich kralle meine Hände fester ins Lenkrad und strafe meine Mitfahrer mit Ignoranz, sollen die doch denken, was sie wollen, das interessiert mich nicht im Geringsten! Und ich denke ganz sicher nicht ständig an diesen Köter! Vielleicht hin und wieder, aber definitiv nicht die ganze Zeit! ~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)