traces of my mistakes von macchiato ================================================================================ traces of my mistakes --------------------- Hi Leute, das ist meine 1. FF, also seid bitte nicht allzu streng mit mir, sagt es mir aber, wenn ich was falsch gemacht hab!! Der Titel "traces of my mistakes" ist eine Textstelle von dem Green Day-Song "Church on Sunday" in dem es um Eheprobleme zwischen Billie und Adrienne geht. So, sonst fällt mir grad nix mehr ein!! Viel Spass beim Lesen!! Warum habe ich nichts bemerkt? Warum habe ich die Anzeichen nicht gesehen, oder besser gesagt, einfach ignoriert? Vielleicht hätte ich noch etwas ändern können, aber jetzt ist es zu spät. Ich kann einfach nicht glauben, dass es Green Day nicht mehr gibt. "Punkband Green Day wegen musikalischer Blockaden und geplanter Soloprojekte endgültig aufgelöst" Ich sehe die Schlagzeilen immer noch vor mir. Doch was sie sagen, sind nur Lügen, die den Schein wahren sollen. Ich weiß, was der wirkliche Grund für den Zerfall der Band ist. Ich weiß, dass ich dafür verantwortlich bin, dass meine beiden besten Freunde die Band verlassen haben. Ich wusste es schon, bevor sie es mir ins Gesicht gesagt haben. "Es geht so nicht weiter. Wir können so nicht weiter machen, Billie." Mike stand an der Tür und sah mich mit einem so kalten Blick an, wie ich ihn trotz unserer langjährigen Freundschaft von ihm nicht kannte. "Es reicht uns endgültig. Wir haben dir immer wieder gesagt, dass du dich ändern sollst, aber du hast uns kein einziges Mal ernstgenommen. Wir haben keine Lust mehr darauf, in deinem Schatten zu stehen und von dir das Gefühl zu bekommen, überflüssig zu sein. Sieh zu, wie du Green day ohne uns am Leben erhältst, wir werden uns von dir jedenfalls nicht mehr herumkommandieren lassen." Ich lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und versuchte so auszusehen, als machten mir die Vorwürfe meiner besten Freunde nichts aus, doch innerlich traf mich jedes Wort von Mike wie ein Messerstich. Es tat weh, so etwas gerade von ihnen zu hören. Doch ich konnte ihnen trotzdem keinen Vorwurf machen, denn ich hatte schon seit längerem gewusst, dass Tre und Mike über mein Verhalten wütend waren. Trotzdem hatte ich niemals versucht, etwas zu ändern. Und jetzt bekam ich die Quittung dafür. "Mach's gut, Billie." Tre hatte bisher nur stumm hinter Mike gestanden und auf den Boden gestarrt, aber jetzt schaute er mich an, und ich konnte sehen, dass das Ende von unserer Band nicht nur mir weh tat. Die Nächte in Berkeley sind im Winter verdammt kalt, aber das ist mir egal, ich bemerke es überhaupt nicht , obwohl ich nicht einmal eine Jacke anhabe. Meine Gesundheit ist mir jetzt auch egal, seit... Nein, denk nicht darüber nach! Doch die Erinnerungen kommen wieder hoch, trotz meines verzweifelten Versuches sie zurückzudrängen. "Geh mir aus dem Weg!" Ich funkelte Adrienne böse an, als sie sich zwischen mich und den Kühlschrank stellte. "Nein! Es hat keinen Sinn wenn du dich weiter bewusstlos trinkst, das ändert doch nichts an der Situation!" "Ich habe gesagt du sollst aus dem Weg gehen!" "Denk doch mal an Joseph und Jakob! Was sollen sie von ihrem Vater denken, wenn du dich vollaufen lässt, anstatt zu versuchen deine Probleme zu lösen?" Adrienne sah mich verzweifelt an. "Willst du mir damit sagen, dass mich meine Söhne für einen Versager halten?!" Warum tat ich das, warum schrie ich die Frau an, in die ich mich in der Sekunde, in der ich sie gesehen habe, verliebt habe? "Nein, natürlich nicht! Bitte, Billie, reiß dich doch zusammen, ich kann verstehen, das dich die Trennung von Green day trifft, aber..." "Wie kannst du es wagen zu behaupten, dass du mich verstehst? Du hast doch keine Ahnung davon, wie es mir geht!" Sie konnte mich nicht verstehen, niemand konnte mich verstehen, wo ich mich doch selbst nicht mehr verstand. Rasend vor Wut riss ich meine Hand hoch. Ich wollte nichts mehr hören, wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Adrienne schaute entsetzt auf meine Hand und blickte mir dann ins Gesicht. In ihren Augen spiegelte sich ihre Angst wieder, Trauer und, was mich am tiefsten traf, Liebe. Obwohl ich sie so mies behandelte, obwohl ich sie angeschrieen und fast geschlagen hatte, liebte sie mich immer noch. Kraftlos ließ ich meine Hand sinken. "Du hast Recht, ich weiß nicht mehr, wie es dir geht, ich habe das Gefühl dich nicht mehr zu kennen. Ich kann nicht mehr mit ansehen, wie der Mensch, den ich geheiratet habe, immer mehr verschwindet." Adriennes Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und Tränen liefen über ihr Gesicht. Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging aus der Küche. Ich stand einfach nur da, konnte mich nicht rühren, konnte nicht klar denken. Ich wurde erst aus meiner Trance gerissen, als ich Schritte hörte. Ich blickte zur Tür, doch da stand nicht Adrienne, sondern Joseph. Mein Geschrei musste ihn geweckt haben. "Bist du jetzt zufrieden, jetzt, nachdem du Mum so weh getan hast?" Er sah mich wütend an. "Joseph, ich..." "Wieso bist du überhaupt hier? Wir sind auch ohne dich super klargekommen. Wieso bist du jetzt hier, nachdem du früher so gut wie nie da warst?" Ich wollte das nicht hören, es war mehr als ich ertragen konnte. Doch ich wusste, dass er Recht hatte, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte. Ich war weder für ihn, noch für Jakob ein richtiger Vater. Ich hatte einfach zu vieles versäumt, weil ich mich mehr um meine Karriere als um sie gekümmert habe. Kein Wunder, dass sie mich jetzt nicht brauchten, dass ich ihnen egal war. Ich wandere jetzt schon seit Stunden ziellos durch Berkeley. Mein ganzer Körper schmerzt inzwischen vor Kälte, doch es kümmert mich nicht. Was meine Fans wohl sagen würden, wenn sich mich jetzt sehen könnten? Aber wahrscheinlich würden sie mich gar nicht erkennen. Ich habe mein Spiegelbild in einem Schaufenster gesehen. Meine Klamotten sind verknittert, meine Haare kleben in wirren Strähnen an meinem Kopf und meine Augen sehen leer und glasig aus und unter ihnen zeichnen sich dunkle Augenringe ab. Plötzlich beginne ich zu lachen. Ich stehe einfach nur da und lache ein freudlosen, kaltes Lachen, während mir die Tränen über die Wangen laufen. Ich weiß, dass ich wie ein Verrückter wirke, weiß, dass ich verrückt bin. Verrückt vor dem Schmerz, zu wissen, dass ich alles verloren habe, meine beiden besten Freunde, die Frau, die ich liebe, meine beiden Kinder. Ich ertrage es einfach nicht mehr. Es wäre das Beste, wenn ich einfach verschwinden würde. Als hätte mich eine unsichtbare Kraft geführt, stehe ich plötzlich auf der höchsten Brücke Berkeleys. Leise höre ich das Rauschen des Flusses. Wie hypnotisiert steige ich auf das Geländer und halte mich an einer Straßenlaterne fest.. Nur ein kleiner Schritt und alles wäre vorbei. Nie wieder müsste ich in die wütenden und verletzten Gesichter meiner Freunde und Familie sehen. Ich wäre frei. Doch ich schaffe es einfach nicht. Irgendetwas tief in mir weigert sich, einfach so von meinen Problemen davonzulaufen. Langsam steige ich vom Brückengeländer. Vielleicht kann ich es doch noch schaffen. Vielleicht kann ich mich noch rechtzeitig ändern. Zumindest einen Versuch ist es wert. Langsam begreife ich, dass ich mich vor ein paar Sekunden fast umgebracht hätte. Adrienne hatte Recht, ich war nicht mehr der Mann, den sie geheiratet hatte. Doch ich würde dafür sorgen, dass er zurückkommt. Egal wie anstrengend es sein wird, oder wie lange es dauern wird, ich werde allen beweisen, dass ich mich ändern kann. Das bin ich ihnen und mir selbst schuldig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)