Bloody von Shiru-sama (Düstere Geheimnisse) ================================================================================ Kapitel 2: Auf ewig verflucht ----------------------------- Am nächsten Morgen erhob sich die Sonne aus ihrem Schaf und tauchte alles, inklusive dem Zimmer, in dem Kaiba und Joey sich einquartiert hatten, in ein rot-gold und füllte es mit einer wohligen Wärme. Joeys sowieso schon hell-blonden Haare schienen durch dieses Licht nur noch mehr zu leuchten und brachen es in viele verschiedene rot und gelb Töne. Nicht ein Auge tat er in diese Nacht zu, denn wann immer er sie schloss, so stieg ihm Kaibas süßer, jungfräulicher Geruch in die Nase und der Drang zu ihm zu gehen und über ihn herzufallen, ihn zu küssen, zu besitzen wurde stärker und stärker. Auch, der vermeintlich schlafende, Seto Kaiba lag wach unter seiner Decke und horchte bei jedem Geräusch, das er von der anderen Seite des Zimmers, genauer von Joey, hörte auf und vergrub sich tiefer unter die Decke. Heimlich tastete er über die Stelle an der sein Inbegriff der Dunkelheit, Joey Wheeler, ihn vor wenigen Stunden biss. Doch auch wenn er nichts erfühlen konnte tat es weh und brennte in ihm wie 1000 Feuer. Und in ihm tat sich ein lange verborgenes Gefühl auf: Angst! Angst, dass die von Kindesbeinen an gefürchtete, Dunkelheit ihn nun endgültig holen würde. Was war da gestern nur passiert? Auch Joeys Gedanken kreisten nur um diese Frage. Warum hatte er ihn gebissen? Warum hat er sein Blut mit so viel Genuss getrunken? Und warum konnte er seine Gedanken einfach nicht von Seto lösen? Immer wieder suchten seine Augen den Brünetten und in ihm stieg eine angenehme Ruhe auf, wenn er den schlafenden Körper erspähte. Nach einer Weile richtete der Blonde sich auf und betrachtete Kaiba kurz, bevor er sich dann anzog. Er ging, eher torkelte, Schlaftrunken zum Fenster und genoss eine Aussicht, die er in Domino so wohl nie sehen würde. Weite Felder, die mit einem Fluss durchzogen waren und ein kleiner Wald erstreckten sich in einem Warmen Licht, das hier und da durch Nebenschwaden getrübt war. Der Tau auf den Blättern der Bäume brachte alles zum funkeln und diese wundervolle Idylle brannte sich in Joey ein. Doch so schön dieser Anblick auch war, er konnte ihn nicht lange ertragen und das Licht brachte seine Augen zum tränen. Doch nicht nur das brachte ihn zum weinen, denn als er nochmals unsicher über seine Zähne strich und ihm wieder der metallische Geschmack seines eigenen Blutes auf der Zunge lag, musste er sich langsam und unwillig eingestehen, dass sein Leben wohl nie wieder so werden würde, wie es einmal war. //Aber ist das so schlimm?//, fragte sich der blonde junge Mann, dessen bisheriges Lebe wohl weniger schön, als mehr leidvoll und schmerzvoll war. Ein kurzer Blick auf sein Handgelenk verriet ihm, dass 6 Uhr schon durch war, eine Zeit, zu der er schon immer längst wach und arbeiten war. Doch auch wenn er nun so etwas wie Urlaub hatte, machte Joey nicht die geringsten Anstalten sich wieder in Bett zu legen. So hatten er und Kaiba doch ein paar Aufgaben bekommen, die wichtig für seine Noten waren. Und er wollte diese Aufgaben schnell hinter sich bringen, denn er wollte erstens so schnell wie möglich weg von Kaiba und zweitens so viel wie möglich von der Klassenfahrt genießen. "Hey Kaiba... wach auf oder willst du den ganzen Tag im Bett bleiben?", Joey bekam jedoch keine Antwort und wurde ungeduldig. So beschloss er den Schlafenden kurzerhand im liebevollen Joey Wheeler-Styl zu wecken. "Ich sagte du sollst AUFWACHEN!!!!!", schrie er halb und rüttelte an Kaibas Schulter und wenn seine Stimme auch normal klang, so schmerzte sie tief in Setos Brust. "Verdammt Kaiba jetzt wach..." "Halt die Klappe, Wheeler!", murrte der Brünette und warf die Decke, mit Schwung, ein Stück auf. "Und fass mich nicht mit deinen dreckigen Pfoten an!!", mit diesen Worten stieß er Joey von sich weg und richtete sich auf. Ungünstig gefallen, knallte Joey mit dem Hinterkopf gegen die Kannte des eigenen Bettes und zuckte schmerzvoll zusammen, dann schaute er zu dem vor ihm Stehenden hoch, und bekam nur ein äußerst kühlen und abwertenden Gesichtsausdruck wieder, als schaue Kaiba nur einen räudigen Straßenköter an. "Geht das auch etwas zärtlicher?", zischte der Blonde und wollte grade aufstehen, als er unsanft von Kaiba am Kragen gepackt wurde. "Das war noch gar nichts, Wheeler. Packst du mich noch einmal an, dann bring ich dich um, selbst, wenn ich dir eigenhändig einen Pflock durchs Herz jagen muss", seine Stimme klang so bedrohlich und ernst wie noch nie zuvor, aber weniger der Ton, mehr die Worte lösten in Joey eine Panik aus, denn er hing doch irgendwie schon am Leben. Aber was hatte das zu bedeuten? Einen Pflock? Wie kam Kaiba grade darauf? Kannte er die schreckliche Wahrheit die Joey umgab? Bestimmt! Er wusste genau warum er was zu wem sagte. Joey starrte ihn für einen Moment an und Entsetzen und pure Angst spiegelten sich in seinem Gesicht. Für einen leisen Moment hätte man meinen können einen Hauch von Reue in Setos Augen zu sehen. Der Anblick eines sonst so aufgedrehten und nun so verstörten Joey Wheelers, zu dem Seto schon immer eine sehr stark ausgeprägte Hassliebe pflegte, stach noch mehr, als der Gedanke, dass da vor ihm ein mieser Blutsauger sitzt. "Nun steh endlich auf oder willst du den ganzen Tag dort sitzen bleiben?", mit diesen, die Situation entschärfenden, Worten wandte er sich ab und zog sich um. "Ich mach dir einen Vorschlag, Wheeler. Du überlässt die Aufgaben mir und lässt mich in Ruhe. Dann können wir beide, alleine, unser Wege gehen", an und für sich ein gutes Angebot, auch für Joey, doch viel verlockender war die Überlegung mit Seto zusammen zu sein... dass war DIE Gelegenheit. Joey wusste, wenn er es schaffte den warmherzigen Seto, aus dem kühlen Kaiba zu locken, konnte er ihn Vielleicht besitzen. Ein Entschluss war schnell gefasst. "Nein danke, Kaiba. Wenn ich etwas anfange, dann bringe ich es auch zu Ende, das ist mein Lebensmotto. Ich zieh das hier durch und du wirst dich auch nicht drücken können, so ein Pech!", eines musste man ihm ja lassen, diesem Joey Wheeler, obwohl er, Kaibas Meinung nach, auf dem absteigenden Ast war, hatte er ein unglaubliche Entschlusskraft, die Kaiba sich von so manchem Angestellten wünschte. "Ich geh schon mal raus", meinte Joey kurz und verschwand durch die Tür auf den, noch immer düsteren, Flur. Beim nochmaligen Abtasten seine Zähne fiel ihm auf, dass die Eckzähne nicht mehr so ausgeprägt waren wie noch vor ein paar Minuten. Ein Stechen durchzuckte seinen Hals und er hatte das unbestimmt Gefühl beobachtet zu werden. Plötzlich wurde er nach hinten gezogen und zwei starke Arme umschlangen seinen Körper. "Wie war deine erste Nacht?", hauchte eine, Joey leider bekannte, Stimme in sein Ohr und leckte über seinen Hals, was die Schmerzen einen Moment versiegen ließ. "Was... ?", Joeys Stimme zitterte. "Shhh... ganz ruhig... ich wollte nur nach dir schauen. Du hast dich wohl entschieden, wer dein erstes Opfer, das dich zu einem vollwertigen Vampir macht, sein soll wie?... wenn du deinen Frieden haben willst und die Schmerzen versiegen sollen, dann hast du nur zwei Möglichkeiten. Entweder, du tötest diesen jungen Mann und labst dich an seinem Blut..." Joey schluckte schwer. Seto Kaiba töten? Seinen angehenden persönlichen Besitz einfach so... töten? "Und... die andere?" Der Fremde schmunzelte. "Nun ja... du musst dafür sorgen, dass deine Jungfrau keine mehr ist und er muss es wollen, mit jeder Faser seines Körpers muss er sich nach dir alleine verzehren... sonst stirbt er und du gehst mit ihm zu Grunde." "Kaiba und ich müssen...", sein Atem stockte, zwar gab es grade nichts auf der Welt, was er weniger wollte, aber was würde dann passieren? Der Gedanke, das Seto seinen wundervollen Geruch und Geschmack verliert, war abstoßend. Der fremde löste sich von Joey und verschwank wie von Geisterhand. Joey lehnte sich an die, der Zimmertür gegenüberliegenden, Wand. er zitterte und Angstschweiß stand auf seine Stirn. Seine sonst so gesunde Hautfarbe ist vollkommen aus seinem Gesicht getreten und war noch heller als Kaibas. Dieser trat ihn dem Moment aus dem Zimmer und das Licht, dass das Fenster hineinließ, strahlte direkt auf den in sich zerstörten Joey. Ein heftiges Gefühl von Sorge, das er sonst nur bei Mokuba spürte, zog sich einmal durch Setos ganzen Körper und veranlasste ihn zu Joey zu gehen, seine Hände auf dessen Schulter zu legen und ihn mehr oder weniger dazu zu zwingen, ihm ins Gesicht zu schauen. "Joe... Wheeler, was hast du?", seine Stimme klang so beruhigend und entspannend, dass Joey nicht anders konnte, als sich an ihn zu lehnen. Er beschloss für sich das er lieber sterben würde, als auch nur eine Möglichkeit in betracht zu ziehen. Kaiba, der nicht leugnen konnte, das ihm ein kleiner zerbrechlicher Joey in seinen armen gefiel, drückte ihn unbewusst an sich und streichelte über seinen Rücken. "Schon gut Jo... Jo...", er schluckte, diesen sonst so verhassten Namen, den er immer wieder im Stillen aussprach um sich ab zu reagieren, nun vor seinem Besitzer zu sagen, fiel sichtlich nicht leicht, "Joey... Es ist alles in Ordnung." Seto selbst wusste nur zu genau, wie sehr das gelogen war, aber er wollte wenigsten DEN Joey beruhigen, zu dem er sich Freundschaft wünschte. "Kaiba . . .ich werde . . . dir nie, NIE etwas antun . . . versprochen . . . im Gegenteil, ich werde dich mit meinem Leben beschützen, klar?", Joey wusste nicht, warum er seine Gedanken in Worte wandelte, die Seto hören konnte, aber er musste es instinktiv tun. Eine Weile standen sie noch so da; ein verängstigter und zitternder Joey Wheeler und ein besorgter und nun auch noch verwirrter Seto Kaiba. By Shiru-sama Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)