Der Meisterdieb von Cat_in_the_web (Seto Kaiba + Joey Wheeler / u.a.) ================================================================================ Kapitel 6: Ein unerwarteter Zeuge --------------------------------- Titel: Der Meisterdieb Kapitel: 6/? Autor: Cat in the web Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh Genre: AU, reale Welt Einstufung: PG-14 Label: lime Pairing: Seto Kaiba + Joey Wheeler / Marik + Malik / weitere sind geplant, werden aber noch nicht verraten Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Vielen Dank für eure lieben Kommentare! Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch auch wieder gut, denn ab diesem Kapitel nimmt die Story eine interessante Wendung. -------------------------------------------------- Der Meisterdieb von Cat in the web Kapitel 6: Ein unerwarteter Zeuge Zwei Tage oder besser gesagt Nächte, nachdem Joey Kaiba in dessen Villa einen Besuch abgestattet hatte, schlich er erneut als Dieb durch die Schatten der Nacht. Er befand sich in einer Villa in einem der wohlhabenden Viertel der Stadt. Das Sicherheitssystem auszuschalten, war eine Kleinigkeit gewesen. Der Besitzer hätte besser ein System von KSS in seine Villa einbauen lassen, anstatt ein billiges Konkurrenzprodukt zu nehmen. Das hätte Joey zwar auch nicht aufgehalten, aber das jetzige System war ein Witz! Er hatte keine Minute gebraucht, um in die Villa einzubrechen! Jetzt bewegte er sich durch das Schlafzimmer. In seiner Hand hielt er eine kleine Taschenlampe, die gerade genug Licht spendete, damit er etwas sehen konnte, aber deren Lichtschein zu schwach war, um von der Straße aus durch die schweren Vorhänge vor den Fenstern gesehen zu werden. Die Villa gehörte Henry Hendersen, einem reichen Immobilienmakler. Seine Frau hatte sich vor kurzem von ihm scheiden lassen, da er ein unverbesserlicher Schürzenjäger war. Dafür interessierte sich Joey allerdings nicht im Geringsten. Was ihn mehr interessierte, war die Tatsache, dass er seiner Ex-Ehefrau ihren Brillantschmuck nicht ausgehändigt hatte. Sie war eine Stammkundin im Nightshades und hatte sich dort bitterlich über diese Tatsache beklagt. Joey war zufällig in der Nähe gewesen und hatte es gehört. Nun, der goldene Dieb lebte nicht allein von Auftragsdiebstählen, die Kunstobjekte betrafen. So viele Aufträge bekam er über Duke nämlich auch wieder nicht, schließlich waren nicht alle Kunstsammler auf dieser Welt kriminell, und nicht alle Kunstobjekte befanden sich in den Museen und Ausstellungen von Domino City. So ein Brillantschmuckset bestehend aus Halskette, Armband, Ring und Ohrringen konnte ihm ein hübsches Sümmchen einbringen. Joey fand sehr schnell, was er suchte. Hendersens Ex-Frau hatte erzählt, wo der Schmuck war, und als Joey den Schmuck tatsächlich an der beschriebenen Stelle fand, konnte er die Sorglosigkeit der Leute kaum fassen. Brillantschmuck im Wert von mehreren Tausend Euro wurde einfach in einer Schmuckschatulle auf dem Nachttisch aufbewahrt! Er beschwerte sich sicherlich nicht darüber, dass die Leute ihm die Arbeit als Dieb so leicht machten, aber sagte ihnen denn der gesunde Menschenverstand nicht schon, dass dieser Schmuck in einen Tresor gehörte und nicht auf den Nachttisch? Joey zuckte mit den Achseln. Es war nicht sein Problem. Er wickelte den Schmuck in ein schwarzes Seidentuch ein und verließ dann das Schlafzimmer. Das zusammen gerollte Tuch sorgsam in der Hand haltend, damit kein Stück des Schmucks heraus fallen konnte, ging er über die Treppe zurück in den ersten Stock des Hauses. Als er das Wohnzimmer betreten wollte, hielt er inne. Stimmen erklangen von dort, die Stimmen zweier Männer. Joey runzelte die Stirn. Eigentlich sollte Hendersen bei einer Wohltätigkeitsgala sein. Aber es war kurz vor Mitternacht, vielleicht war er bereits nach Hause gekommen. Es war nur Pech, dass Joeys Weg genau durch das Wohnzimmer führte. Er musste über die Galerie, die das Wohnzimmer umlief, in den hinteren Bereich des Hauses gelangen. Dort war er in das Haus eingedrungen, und dort wollte er auch wieder hinaus. Vielleicht schaffte er es ja noch über die Galerie, bevor Hendersen mit seinem Gast das Wohnzimmer betrat, falls er es überhaupt betrat. Joey trat lautlos auf die Galerie. Eine Treppe führte hinunter in das Wohnzimmer und eine weitere Treppe am anderen Ende der Galerie führte in den hinteren Teil des Hauses. Joey hatte über die Hälfte des Weges bereits hinter sich gebracht, als sich die Tür zum Wohnzimmer öffnete und Hendersen mit seinem Gast eintrat. Das Licht ging an und erleuchtete jeden Winkel des Zimmers. Joey ließ sich augenblicklich auf den Boden der Galerie fallen. Hinter dem Geländer der Galerie war er vor Blicken aus dem unteren Teil des Wohnzimmers geschützt. Joey dankte dem Architekten des Hauses dafür, dass er es toll fand, der Villa ein Wohnzimmer zu verpassen, dessen Zimmerdecke sich bis zum zweiten Stock des Hauses erhob, damit er eine Galerie im ersten Stock an der Wand entlang führen konnte. Wenn Hendersen ein normales Wohnzimmer gehabt hätte, wäre er jetzt erwischt worden und hätte flüchten müssen. Aber auch so war er noch nicht aus der Gefahrenzone heraus. Joey hörte, wie die zwei Männer sich hinsetzten und eine Unterhaltung begannen. Langsam kroch er auf dem Boden in Richtung der Treppe. Wenn er sie erreichte, konnte er das Zimmer verlassen und unbeobachtet verschwinden. Die Treppe war vom unteren Teil des Wohnzimmers nicht einsehbar. Er musste nur leise sein. Während er darauf achtete, dass die beiden Männer ihn nicht entdeckten, bewegte er sich immer weiter auf die Treppe zu. Doch dann hörte er etwas, was seine Konzentration brach. "Das Grundstück wird in Kürze verkauft sein, und in drei Monaten ist Baubeginn. Wenn das Kaufhaus erst Mal steht, wird niemand mehr die Leiche des Staatsanwaltes finden." Joey erstarrte mitten in seinen Bewegungen. ,Wie bitte?!', dachte er ungläubig. "Das freut mich zu hören, Henry", sagte der andere Mann. Seine Stimme klang irgendwie ein wenig geziert, wie die eines eingebildeten Neureichen oder eines eitlen Zuhälters. "Der alte Dunas hat mir ganz schöne Schwierigkeiten gemacht. Jetzt wo er tot ist, kann ich hoffentlich in Ruhe meinen Geschäften nachgehen." Dunas. Der Name war Joey ein Begriff. Dunas war Staatsanwalt und stand in dem Ruf, ein ganz scharfer Hund und absolut unbestechlich zu sein. Aber vor ungefähr einem Monat war der Mann spurlos verschwunden. Die Medien waren voll mit Berichten darüber. Nun, jetzt wusste Joey, was mit ihm passiert war. Allerdings war das ein Wissen, das er lieber nicht besessen hätte. Hendersen lachte. "Du hättest ihn schon viel früher erschießen lassen sollen. Warum hast du so lange gezögert? Er war überfällig!" "Ich weiß", antwortete der andere Mann. "Aber er war auch Staatsanwalt. Sein Verschwinden hätte mir große Probleme machen können. Allerdings sind diese Probleme jetzt das kleinere Übel. Nachdem er anfing, meinen Geschäften hinterher zu spionieren, konnte ich es mir nicht mehr leisten, ihn am Leben zu lassen." Joeys Instinkte schrieen ihn an, dass er sofort verschwinden sollte, so leise und so schnell wie nur möglich! Doch der Schock über das Gehörte und seine Neugier hielten ihn an Ort und Stelle fest. Der eine Mann war Henry Hendersen, das war sicher. Aber der andere Mann, wer war der andere Mann? Vorsichtig kroch Joey näher ans Geländer, um nach unten zu spähen. In der Mitte des Raumes stand eine Sitzgruppe. Hendersen, ein bulliger Mann mit dem Körperbau eines Bodybuilders, saß auf der kleinen Couch, und ihm gegenüber in einem der Sessel saß ein hochgewachsener schlanker Mann mit weißen Haaren, die ihm bis auf die Schultern fielen. Er trug einen Anzug aus rotem Samt, der an jedem anderen lächerlich ausgesehen hätte, doch an diesem Mann wirkte der Anzug seltsamerweise irgendwie passend. Der Mann saß mit dem Rücken zu Joey, doch dann drehte er den Kopf leicht zur Seite, und Joey konnte sein Gesicht nun im Profil sehen. Dem Dieb stockte der Atem, als er erkannte, wer da in dem Sessel saß. Maximilian Pegasus, der Chef der Pegasus-Gruppe, einer Verbrecherorganisation, die hier in Domino City beheimatet war und die in ihren Strukturen der Mafia in nichts nachstand. Ein eisiger Schauder lief Joeys Rücken hinunter. "Was waren denn das für Geschäfte?", fragte Hendersen, und als Pegasus eine Geste machte, als wenn er abwinken wollte, sagte Hendersen: "Ach, komm schon, Maximilian, das kann doch nicht schaden. Ich weiß schon so viel." "In der Tat, du weißt sehr viel." Pegasus überlegte einen Moment, dann fuhr er fort: "Ich erwarte in drei Wochen eine große Lieferung Drogen, die im Hafen von Domino City ankommen wird. Das Schiff ist schon unterwegs hierher. Dunas hat das rausbekommen, und deshalb musste er verschwinden. Genau wie du wusste er zu viel, mein Freund." Joeys Nackenhaare stellten sich auf, als er die letzten Worte von Pegasus hörte. Die Atmosphäre im Raum hatte sich verändert, es war ein Gefühl, als wäre die Temperatur um ein oder zwei Grad gefallen. Es war kaum wahrnehmbar, aber Joey hatte es bemerkt. Er sah Pegasus ruhig in seinem Sessel sitzen und hörte Hendersens schmieriges Lachen, und ein eisiges Gefühl kroch durch seinen Körper. Er wusste einfach, gleich würde etwas Schlimmes passieren! Als der Schuss fiel, zuckte Joey zusammen und schloss für einen Moment fest die Augen. Er hörte, wie Hendersens Lachen abrupt endete, das Geräusch eines schweren Körpers, der nach hinten geschleudert wurde, und dann hörte er nichts mehr außer seinem eigenen Atem. Fast zögernd öffnete er die Augen und blickte hinunter in den Raum. Pegasus war aufgestanden. In seiner Hand hielt er eine kleine Pistole, die man gut in einer Tasche oder auch seiner Hand verbergen konnte. Sein Blick war auf die Couch gerichtet, und auf dieser lag Hendersen, ein kleines Loch in der Stirn direkt zwischen seinen Augen, aus dem Blut über sein Gesicht floss. "Unsere geschäftlichen Beziehungen sind beendet, Henry", sagte Pegasus, und seine Stimme hatte einen gelangweilten Klang, als würde er nur einen beiläufigen Kommentar zum Wetter abgeben. Ohne sich weiter um die Leiche zu kümmern, verließ er das Zimmer. Joey lag still auf dem Boden und blickte auf die Leiche. Er zitterte leicht, und seine Gefühle waren völlig aufgewühlt. Es dauerte ein paar Minuten bis er sich soweit beruhigt hatte, dass er wieder klar denken konnte. Und dann wurde ihm bewusst, was für Konsequenzen es haben konnte, dass er Zeuge der Geschehnisse in dieser Nacht geworden war. Er musste hier weg! Wenn ihn hier jemand sah, würde er mehr Probleme bekommen, als er je als goldener Dieb gehabt hatte! Eventuell würde man ihm den Mord anhängen! Und selbst, wenn man das nicht tat, würde Pegasus kaum erfreut sein zu erfahren, dass es einen Zeugen gab! Er musste untertauchen, bis Gras über diese Sache gewachsen war! Hastig aber immer noch lautlos stand Joey auf und griff nach dem Seidentuch, in dem er den Brillantschmuck eingerollt hatte. Er würde Geld brauchen, um sich für einen möglichst langen Zeitraum versteckt halten zu können. Je länger er untertauchte, umso besser. Joey bewegte sich die Treppe hinunter in den hinteren Teil des Hauses, um von dort in die Schatten der Nacht zu entfliehen, die ihm so vertraut waren und die nun den größten Schutz für ihn versprachen. In seiner Eile bemerkte er nicht, wie ein glitzernder Gegenstand aus dem schwarzen Seidentuch in seiner Hand fiel und auf dem Boden der Galerie liegen blieb. Es war einer der Ohrringe, die zum Brillantschmuck gehörten. *** Die Leiche von Henry Hendersen wurde am nächsten Vormittag gefunden. Seine Ex-Frau war zu seiner Villa gekommen und hatte sich Zugang mit ihrem Schlüssel verschafft, um noch einmal zu versuchen, wieder in den Besitz ihres Brillantschmucks zu kommen. Schreiend war sie aus dem Haus geflüchtet, als sie die Leiche ihres ehemaligen Lebensgefährten fand. Eine Nachbarin hatte sich der hysterischen Frau angenommen und die Polizei verständigt. Die Polizei war sofort gekommen und hatte die ganze Villa abgesperrt. Neugierige und Reporter standen um die Absperrung herum in der Hoffnung, als Erste die neuesten Informationen zu erfahren. Auch Tristan und Tea waren anwesend, allerdings nur, um ihren Kollegen ein wenig mit der Spurensicherung am Tatort zu helfen. Sie gehörten schließlich zum Einbruchsdezernat der Polizei und nicht zur Mordkommission. Sie hatten gerade mit einigen anderen Polizisten den Garten gründlich nach Spuren abgesucht, als ein weiterer Polizist von der Mordkommission aus dem Haus kam und rief: "Hey, Tristan! Kannst du mal herkommen?" Tristan sah auf und erblickte seinen Freund Jack Nelson, der in der Eingangstür stand. Gefolgt von Tea ging er zu ihm rüber. "Was gibt es denn, Jack?" "Ich möchte, dass du dir am Tatort mal was ansiehst", antwortete Jack und führte Tristan und Tea in die Villa hinein. "Gerne, aber ist das hier nicht eher Sache der Mordkommission?", fragte Tristan, während sie durch die Eingangshalle schritten. "Es sieht ganz so aus, als wäre nicht nur ein Mord geschehen, sondern auch ein Diebstahl", erzählte Jack. "Frau Hendersen kam hierher, um ihren Brillantschmuck zu holen, den ihr Ex-Mann zurückbehalten hatte. Dabei fand sie seine Leiche. Wir haben nachgesehen, wo der Schmuck ist, aber konnten nichts finden. Der Schmuck muss aber hier im Haus gewesen sein. Auf der Galerie des Wohnzimmers fanden wir einen Ohrring. Er lag einfach auf dem Boden. Wir haben Frau Hendersen gefragt, und sie bestätigte, dass dieser Ohrring zu dem Schmuck gehört, den sie holen wollte. Aber der restliche Schmuck ist nicht auffindbar." "Ein Raubmord vielleicht?" "Wäre möglich. Aber so, wie die Sache sich für uns darstellt, denken wir, das Opfer kannte den Täter und ließ ihn selbst ins Haus hinein. Es gibt nirgends Spuren eines Kampfes. Wir haben den Eindruck, dass das Opfer sich nicht bedroht fühlte, seinen Tod also auch nicht kommen sah. Der Mörder hat wahrscheinlich sehr kaltblütig abgedrückt. Da passt es nicht, dass er danach so in Aufregung gerät, dass er einen Teil des Schmucks verliert. Außerdem fehlt nur der Schmuck, alle anderen Wertgegenstände scheinen noch da zu sein. Selbst eine äußerst wertvolle Uhr, die das Opfer sichtbar am Handgelenk trägt, wurde nicht mitgenommen." Sie betraten das Wohnzimmer. Die Leiche war bereits in einen Plastiksack verpackt und raus getragen worden, um zur Gerichtsmedizin abtransportiert zu werden. Doch auf der Couch waren noch deutlich die dunklen Blutspuren zu sehen. Die drei Polizisten gingen die Treppe hinauf auf die Galerie, und dort lag ein glitzernder Ohrring auf dem Boden. Tristan und Tea sahen sich die Stelle an und blickten sich dann aufmerksam um. "Es führen zwei Treppen und eine Tür von der Galerie. Eine Treppe geht in den unteren Bereich des Wohnzimmers. Wohin führen die beiden anderen Ausgänge?", fragte Tea. "Die Tür führt auf einen Gang, von dem man in die oberen Stockwerke kommt. Dort liegt auch das Schlafzimmer, wo der Schmuck aufbewahrt wurde. Die andere Treppe führt nach unten in Richtung Küche und Hinterausgang", antwortete Jack. Tea wandte sich an ihren Partner. "Ich gehe die Treppe runter Richtung Hinterausgang. Mal sehen, ob ich was finde." Tristan nickte nur und machte sich selbst an die Arbeit. Aufmerksam überprüfte er die Galerie und sah sich dann im oberen Bereich des Hauses um, wo das Schlafzimmer lag, aus dem der Schmuck anscheinend gestohlen worden war. Aber er konnte keine Spuren entdecken. Als er wieder auf die Galerie trat, war Tea schon wieder dort und unterhielt sich mit Jack. Tristan trat zu den Beiden. Tea sah ihren Partner ernst an. "Ich glaube, da war noch eine dritte Person hier. Jemand hat sich Zugang über eines der Fenster zum Haus verschafft und das Sicherheitssystem ausgeschaltet. Wir informieren besser die Kollegen von der Spurensicherung, dass ihre Arbeit noch nicht getan ist." *** Am Nachmittag lag Tristan und Tea ein vollständiger Bericht über den Vorfall in der Villa von Hendersen vor. Außerdem waren noch Informationen und Spekulationen hinzugekommen, die die Polizisten sehr beunruhigten. Es gab einen Hauptverdächtigen in diesem Mordfall, doch die Beweise gegen ihn reichten nicht aus. Selbst eine Hausdurchsuchung konnte auf dieser Beweisgrundlage nicht genehmigt werden. Die Polizei brauchte mehr Informationen, mehr Beweise, und vielleicht gab es sogar eine Möglichkeit, diese zu bekommen. Noch am selben Nachmittag kamen Tristan und Tea zu Kaiba ins Büro. Auch Yami und Ryou gesellten sich dazu. Dort klärte sie Tristan als Erstes über den Mord auf. "So, der alte Immobilienhai Hendersen ist also tot. Und was hat das mit mir und meiner Firma zu tun?", fragte Kaiba. "Es gab gestern Nacht in Hendersens Villa zwei Verbrechen. Den Mord und einen Einbruch. Wir nehmen an, dass der Einbrecher unser goldener Dieb gewesen ist. Die Vorgehensweise passt, und es ist uns bekannt, dass dieser Dieb nicht nur Kunstobjekte stiehlt", erklärte Tristan. "Und ihr denkt, der goldene Dieb hat etwas mit dem Mord zu tun?", fragte Ryou. Der Gedanke, dass der Dieb, der ihn so sehr beschäftigte, ein Mörder sein könnte, versetzte Kaiba einen Stich, und er bemerkte schärfer als beabsichtigt: "Wie ein Mörder kommt er mir aber nicht vor! Rotzfrech und ein Dieb, aber kein Mörder!" Die Anwesenden warfen Kaiba aufgrund seiner heftigen Reaktion erstaunte Blicke zu. Kaiba tadelte sich in Gedanken selbst für seine mangelnde Selbstbeherrschung. Aber er konnte einfach nicht glauben, dass dieser blonde Mann mit den fröhlichen braunen Augen und dem frechen Grinsen ein Mörder sein sollte. "Tristan und ich stimmen Kaiba zu", sagte Tea. "Hendersen war kein unbeschriebenes Blatt bei der Polizei. Er hat häufig für einen Mann namens Maximilian Pegasus gearbeitet. Er ist der Hauptverdächtige für diesen Mord, aber leider kann ihm noch nichts bewiesen werden." "Noch nicht?", fragte Yami nach, aber dann kam ihm die Erkenntnis: "Ihr glaubt, dass der Einbrecher den Mord gesehen hat!" "Wenn er Maximilian Pegasus bei einem Mord beobachtet hat, dann lebt er nicht mehr lang", sagte Kaiba, und seine Stimme klang gepresst. Dieser verdammte Dieb, konnte er nicht beim Einbruch in Museen und Ausstellungshallen bleiben?! Und warum machte er sich eigentlich Sorgen um einen Kriminellen? "Wer ist dieser Pegasus?", frage Ryou. Kaiba hatte besorgt geklungen, und Ryou wusste, dass eine Menge nötig war, damit sich Kaiba wegen jemandem Sorgen machte. "Maximilian Pegasus ist Gründer und Chef der Pegasus-Gruppe, der mächtigsten und einflussreichsten Verbrecherorganisation in Domino City", erklärte Tristan. "Diese Organisation hat ihre Finger in so ziemlich jedem dreckigen Geschäft: Drogen, Schmuggel, Prostitution, Entführung, Mord und wahrscheinlich noch andere Sachen, von denen wir nicht mal wissen. Trotzdem konnten wir ihm bisher nichts anhaben. Es sind immer nur die kleinen Fische, die ins Netz gehen. Die Beweise gegen Pegasus selbst reichen nie aus. Aber wenn wir einen Augenzeugen haben, der ihn bei einem Mord gesehen hat, könnten wir ihn endlich verhaften." "Aber Pegasus wird sich doch sicher nicht selbst die Hände schmutzig machen. Er könnte einen seiner Leute mit dem Mord beauftragt haben", wandte Ryou ein. "Diese Möglichkeit besteht natürlich", sagte Tea. "Aber Pegasus ist ein Mann, der dazu neigt, viele Angelegenheiten seiner Organisation selbst in die Hände zu nehmen, immerhin hat er sie auch selbst aufgebaut. Außerdem wurde er gesehen, wie er gestern Abend zusammen mit Hendersen eine Wohltätigkeitsveranstaltung verließ. Wir können ihm nur nicht beweisen, dass er auch mit Hendersen zu dessen Villa gefahren ist. Seiner Aussage nach hat Hendersen ihn lediglich bis zu einem Club gebracht, in dem er die ganze Nacht verbrachte. Und das Personal des Clubs schwört natürlich, dass das stimmt. Es sind alles Pegasus` Leute." "Wenn wir also den goldenen Dieb fangen und er tatsächlich der gesuchte Augenzeuge ist, könnte das Pegasus endlich in den Knast bringen", kommentierte Yami. "Aber wenn Pegasus erfährt, dass es einen Zeugen gibt, wird er alles daran setzen, diesen zu töten, bevor er aussagen kann", warf Kaiba ein. "Die Presse war am Tatort, und der Mord ist bereits in den Nachrichten. Wenn einer der Reporter erfahren haben sollte, dass da auch ein Diebstahl war, steht es spätestens Morgen in der Zeitung. Und dann weiß auch Pegasus bescheid. Denn er war es bestimmt nicht, der den Brillantschmuck aus Hendersens Villa gestohlen hat." Tristan rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. "Aber ich weiß nicht, wie viel die Medien über den Vorfall wissen. Vielleicht haben sie ja keine Ahnung von dem Diebstahl." "Auf eine Ahnung sollten wir uns in diesem Fall besser nicht verlassen", sagte Tea, holte ihr Handy hervor und tippte eine Nummer ein. "Ich weiß, wo ich nachfragen kann." "Wo willst du denn da nachfragen?" Tristan sah seine Partnerin an, doch bevor Tea ihm antworten konnte, wurde am anderen Ende der Leitung abgehoben, und Tea sagte freudig: "Hallo, Mai!" Tristan fiel vor Staunen fast von seinem Stuhl, aber vielleicht war ihm auch ein gehöriger Schrecken in die Glieder gefahren. Während Tea sich mit Mai über die Geschehnisse am Vormittag unterhielt, versuchte ihr Partner, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, in dem er wild mit den Händen in der Luft gestikulierte, wobei er einen Gesichtsausdruck zur Schau trug, der irgendwo zwischen Entsetzen und Aufregung angesiedelt war. Yami und Ryou pressten sich die Hände auf den Mund, um nicht loszulachen, während sie Tristan beobachteten, und selbst Kaiba musste lächeln. Offenbar wollte Tristan Tea zu verstehen geben, dass sie Mai ja nichts erzählen sollte, aber seine Partnerin ignorierte ihn einfach, und Tristan wollte nichts sagen, da Mai ihn über das Handy hören könnte. Schließlich beendete Tea ihr Telefonat, und nachdem sie ihr Handy wieder weggesteckt hatte, sagte sie: "Die Presse ist bestens informiert, sowohl über den Mord als auch über den Diebstahl! Hendersens Ex-Frau, die ihn gefunden hat, hat der Presse lang und breit alles erzählt, was sie wusste. Und sie hat besonders den Diebstahl des Brillantschmucks immer wieder hervorgehoben, der Tod ihres einstigen Gatten schien sie nicht unbedingt so zu interessieren. Sie hat der Presse auch erzählt, dass einer der Brillantohrringe auf der Galerie des Wohnzimmers gefunden wurde. Morgen steht es in allen Zeitungen der Stadt." "Pegasus wird gut informiert sein", kommentierte Tristan und sah seine Partnerin dann tadelnd an. "Du hast Frau Valentine zwar keine weiteren Informationen gegeben, aber sie wird bestimmt versuchen, dich darüber noch auszuquetschen." "Oh, Tristan, sei nicht so misstrauisch. Ich weiß schon, was ich tue", erwiderte Tea. "Außerdem hat Mai ihren Artikel längst geschrieben und abgegeben." Tristan rollte mit den Augen. "Pegasus wird bestens informiert sein, sobald er den Artikel liest." "Wenn wir den goldenen Dieb fangen wollen, müssen wir also schneller sein als Pegasus." Kaiba lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah die beiden Polizisten an. "Deshalb seid ihr doch hier, nicht wahr? Ihr wollt euch mit uns verbünden, damit wir gemeinsam diesen Dieb aufspüren und fangen." Tristan nickte. "Normalerweise würde die Polizei nicht auf die Hilfe von Außenstehenden zurückgreifen, aber du bist der Einzige, der je das Gesicht des goldenen Diebes gesehen hat, Kaiba. Falls Pegasus erfährt, dass Kaiba Security Systems den goldenen Dieb zusammen mit der Polizei jagt, wird er glauben, dass du lediglich das Ansehen deiner Firma wieder herstellen willst, indem du diesen Dieb ausschaltest. Und das ist ja auch korrekt. Wir bitten Kaiba Security Systems also offiziell um Mithilfe, um den Dieb zu fangen. Alle Aktionen, die dabei gefährlich werden könnten, übernimmt selbstverständlich die Polizei. Würdest du uns helfen?" "Ich werde helfen", antwortete Kaiba, und dann fügte er mit einem sadistischen Lächeln hinzu: "Aber ich tue das nicht aus der Güte meines Herzens heraus. Wenn ich diesen Dieb in die Finger bekommen sollte, wird er sich noch wünschen, Pegasus hätte ihn zuerst erwischt." Ein Schauder lief Ryous und Teas Rücken hinunter, und Tristan und Yami schluckten. Kaibas Lächeln sah Furcht einflößend aus. Man konnte fast Mitleid mit dem Dieb bekommen. *** Am nächsten Tag saß Pegasus beim Frühstück in seiner prächtigen Villa ein wenig außerhalb der Stadt. Es war ein wundervoller Morgen, und Pegasus hatte die Fenster seines Speisezimmers weit öffnen lassen, um die frische Luft genießen zu können. Während er noch frühstückte, brachte sein Butler ihm die Zeitung auf einem silbernen Tablett. Pegasus griff danach und grinste, als er die Schlagzeile gleich auf der ersten Seite sah. Er biss in seinen Toast und überflog den Artikel. Plötzlich stutzte er, und das Grinsen verschwand von seinem Gesicht. Er legte den Toast auf den Teller zurück und wandte seine ganze Aufmerksamkeit dem Artikel zu. Falten bildeten sich auf seiner Stirn. Als er zu Ende gelesen hatte, ließ er die Zeitung sinken. Mit finsterem Gesichtsausdruck starrte er eine Weile ins Leere. Mit einer solchen Komplikation hatte er nicht gerechnet. Wenn tatsächlich ein Dieb in Hendersens Villa gewesen war, bestand die Möglichkeit, dass er gesehen worden war, als er den Mann erschoss. Es gab einige Indizien, die dafür sprachen. Der Ohrring war auf der Galerie des Wohnzimmers gefunden worden, und normalerweise verlor ein Einbrecher kein Diebesgut auf seiner Flucht, es sei denn, etwas hatte ihn erschreckt und somit aus der Ruhe gebracht. Zum Beispiel ein Mord. Und wenn es sich um einen Zeugen handelte, was hatte er gehört? Pegasus hatte sich mit Hendersen über Dinge unterhalten, die niemand außerhalb seiner Organisation erfahren dürfte! Es war natürlich auch möglich, dass der Dieb erst nach dem Mord in die Villa eingedrungen war und dann die Leiche fand. Aber Pegasus würde kein Risiko eingehen. Bevor er jedoch den Dieb und möglichen Zeugen eliminieren konnte, musste er ihn erst einmal aufspüren. Und da er nicht wusste, um wen es sich handelte, würde das nicht leicht werden. Pegasus überdachte sorgfältig die Möglichkeiten, die ihm offen standen. Er konnte seine eigenen Leute dafür einsetzen, aber dann würde es nicht lange dauern, und die Kriminellen dieser Stadt würden wissen, dass die Pegasus-Gruppe nach einem bestimmten Dieb suchte. Dadurch wäre der Dieb schnell gewarnt, und außerdem würde dies eventuell auch noch die Aufmerksamkeit der Polizei auf ihn und diesen Dieb lenken. Zwar würde die Polizei ohnehin nach dem Dieb suchen, aber er musste sich ja nicht auch noch verdächtig benehmen. Noch konnte die Polizei ihm nichts beweisen. Es war unnötig, ihr Misstrauen weiter anzustacheln. Also würde er freischaffende Kriminelle anheuern, die für den arbeiteten, der ihnen am meisten bezahlte. Auf diese Art würde er keine Aufmerksamkeit auf seine Organisation und damit auch auf sich selbst lenken. Diese Kriminellen würden den Dieb für ihn fangen und an seine Leute übergeben. Und dann würde er den Dieb spurlos verschwinden lassen - für immer! Pegasus lächelte grimmig. Er kannte genau die richtigen Personen für diesen Job. *** Es war später Nachmittag, als ein Mann, der aussah, als hätte er wesentlich mehr Muskeln als Hirn, in ein heruntergekommenes Gebäude stürzte und dabei rief: "Boss! Hey, Boss!" Auf einer zerschlissenen Couch, die Füße auf einen alten Couchtisch gelegt, saß ein muskulöser Mann. Er trug schwere schwarze Lederstiefel, Jeans und eine ärmellose schwarze Lederjacke. Um seine Handgelenke trug er mit Nieten besetzte schwarze Lederarmbänder, und sein blondes Haar wurde von einem um den Kopf geschlungenen Tuch verdeckt, das mit der U.S.-amerikanischen Flagge bedruckt war. Genervt verdrehte er seine blauen Augen, als er den Ruf hörte. Chef einer Straßengang zu sein, war ein echt harter Job. Man hatte keine Minute Ruhe vor seinen idiotischen Gefolgsleuten. Bandit Keith seufzte, stand auf und ging zur Tür, die er grob aufstieß. "Was gibt`s denn?!", brüllte er, verärgert über die Unterbrechung seines Müßigganges. Der Muskelmann, der nach ihm gerufen hatte, Charly war sein Name, kam zur Tür gestürzt und hielt ihm einen Briefumschlag hin. "Wir haben `nen Job, Boss!", keuchte er. "Wir sollen `nen Dieb fangen. Steht alles hier drin." Bandit Keith nahm den Briefumschlag und setzte sich wieder auf die Couch. Dann zog er ein beschriebenes Blatt und einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel aus dem Umschlag hervor. Auf dem Blatt war der Auftrag für ihn und seine Gang beschrieben worden, der Artikel lag nur zur weiteren Information dabei. Keith lächelte erfreut, als er sah, welche Bezahlung er bei erfolgreicher Beendigung des Auftrages erhalten würde. Es stand nicht dabei, wer der Auftraggeber war, lediglich eine Telefonnummer für eine spätere Kontaktaufnahme war angegeben. Doch das störte Keith nicht im Geringsten. Auf diese Art bekam er öfter seine Aufträge, und er wurde stets bezahlt, das war die Hauptsache. "Charly, hol die anderen", befahl er. "Wie du selbst schon gesagt hast, wir müssen einen Dieb fangen." *** Zur gleichen Zeit saß in einem Appartement in einem ganz normalen Wohnviertel ein Mann vor seinem Computer. Obwohl es draußen noch hell war, waren die Vorhänge vor die Fenster gezogen worden, so dass der Raum fast im Dunkeln lag. Das einzige Licht stammte von einer Kerze, die auf einem Tisch in der Nähe brannte, und vom Bildschirm des Computers. Das Licht fiel auf das Gesicht des Mannes und auf den Schopf schneeweißer Haare, die wie eine Art wilde Löwenmähne bis zu seinen Schultern fielen. Dunkelbraune Augen blickten konzentriert auf den Bildschirm, während schlanke Finger über die Tastatur huschten. Klick, klick, klick. Die Enter-Taste wurde gedrückt. Das eingegebene Passwort wurde überprüft und der Zugriff auf eine sehr spezielle Website gewährt. Einen Moment lang summte das Modem auf, als es die Datenmenge übertrug. Dann erschien die Website auf dem Bildschirm. Die Webadresse und Passwörter für diese Website wurden nur an als äußerst fähig und vertrauenswürdig eingestufte Personen gegeben. Der Inhalt der Website war illegal. Hier trafen sich Hacker, Kopfgeldjäger und Kriminelle. Aber nicht etwa, um sich miteinander im Chat zu unterhalten. So etwas gab es hier nicht. Auf dieser Website wurden Aufträge vergeben, die sich hart an der Grenze der Legalität bewegten - und in den meisten Fällen diese bereits überschritten hatten. Der Mauszeiger huschte über den Bildschirm. Ein Klick und ein weiteres Fenster öffnete sich. Wieder ertönte das Klicken der Tastatur, als der Mann erneut ein Passwort eingab. Die Anzeige auf dem Bildschirm wechselte und zeigte nun die Informationen an, die nur für den Besitzer des Passwortes gedacht waren. Eine Datei lag zum Download bereit. Ein Befehl wurde eingegeben, und der Download begann. Gelangweilt wandte sich der Mann ab und stand auf. Er trug eine schwarze Lederhose, die sich eng an seine Beine schmiegte, und ein dunkelgrünes Seidenhemd. Aufgrund der dunklen Kleidung waren die Bewegungen seines Körpers im Halbdunkel des Raumes nur schwer zu erkennen, als er hinüber zu seinem CD-Player ging. Ein kurzer Druck auf eine Taste, und die Musik der Gruppe Linkin Park ertönte aus den Lautsprecherboxen, wenn auch nicht so laut, wie es der Mann gern gehabt hätte. Aber er wollte keinen Ärger mit seinen Nachbarn. Er ging zurück zu seinem Sessel vor dem Computer und schloss die Augen. So friedlich wie der Mann jetzt da saß und mit geschlossenen Augen der Musik lauschte, hätte sicher niemand vermutet, dass es sich bei diesem Mann um einen der gefährlichsten Kopfgeldjäger handelte, die es in Domino City gab. Er war bekannt unter dem Namen Bakura, jedoch wusste niemand, ob das jetzt sein Vorname, sein Nachname oder überhaupt sein richtiger Name war. Aber die Leute wussten, dass noch keiner es geschafft hatte, Bakura zu entkommen. Wenn er jemanden jagte, dann bekam er diese Person auch. Dass die Kopfgeldjagd in diesem Land in den meisten Fällen illegal war, störte Bakura dabei nicht. Gerade die illegalen Kopfgelder waren eine gute Einnahmequelle. Und was mit den Leuten passierte, nachdem er sie an seine Auftraggeber gegeben hatte, interessierte ihn nicht. Außerdem war es sowieso besser, so etwas nicht zu wissen. Ihn interessierte nur das Geld, das er für seinen Job bekam. Auf der Website, die Bakura aufgesucht hatte, wurden unter anderem die Kopfgelder veröffentlicht. Dort konnte man auch Aufträge für ganz bestimmte Personen hinterlassen, sofern man Zugang zu der Website hatte. Und einen solchen Auftrag, der nur für Bakura dort hinterlassen worden war, lud das Modem nun herunter. Geduldig wartete Bakura auf das Ende des Downloads. Abgelenkt durch die Musik bemerkte er nicht, dass der Download länger dauerte als das normalerweise der Fall war. Schließlich ertönte ein Piepen, welches das Ende des Downloads signalisierte. Bakura unterbrach die Verbindung zum Internet und öffnete die Datei. Wie erwartet handelte es sich um einen Auftrag für ihn. Er sollte einen Dieb aufspüren und einfangen. Sobald er ihn hatte, konnte er seinen Auftraggeber über eine Telefonnummer kontaktieren. Der Gefangene würde dann abgeholt werden. Eine zweite Datei enthielt als weitere Information einen eingescannten Zeitungsartikel. Sein Auftraggeber wollte anonym bleiben, doch als Bakura den Zeitungsartikel überflog, hatte er den Verdacht, dass er recht genau wusste, wer den Dieb haben wollte und warum. Nun, zumindest würde die Pegasus-Gruppe keine Schwierigkeiten haben, ihm das im Auftrag versprochene Kopfgeld auch zu bezahlen. ----------------------------------- Fortsetzung folgt... *** kleine Anmerkung von Cat in the web: So, hier taucht endlich der Geist des Millenniumsringes zum ersten Mal auf! Bitte den Kopfgeldjäger Bakura nicht mit Ryou Bakura, Kaibas süßem Sekretär, verwechseln! Ryou führt kein Doppelleben in dieser Fanfic, sondern es handelt sich um zwei Personen! Ich habe Tea und Mai in der Hintergrundinfo bisher noch gar nicht erwähnt, obwohl die Beiden seit dem ersten Kapitel dabei sind, aber das hole ich jetzt nach. Hintergrundinfo zu: Tea Gardener Alter: 24 Jahre Status: Polizistin Tea arbeitet im Einbruchsdezernat und ist die Partnerin von Tristan Taylor. Ruhig, freundlich und ausgeglichen ist sie sicher nicht das, was man sich unter einer typischen Polizistin des Einbruchsdezernates vorstellt. Wer sie sieht, denkt zuerst an eine Verkehrspolizistin. Aber der äußerliche Eindruck täuscht. Tea ist gut in ihrem Job. Früher einmal wollte Tea Tänzerin werden, aber dann entschied sie sich doch für den Job als Polizistin. Sie hat jedoch das Tanzen nicht aufgegeben und geht in ihrer Freizeit gerne in Tanzschulen oder Tanzclubs. Mai Valentine Alter: 26 Jahre Status: Reporterin Mai ist Reporterin bei der Zeitung "Domino News" und äußerst erfolgreich in ihrem Job. Mai ist sehr geschickt darin, den Leuten Informationen zu entlocken, die diese gar nicht geben wollten. Aus den Informationen der verschiedenen Leute setzt sie dann das korrekte Bild zusammen und schreibt ihre Artikel. Dabei enthüllt sie oft mehr Informationen, als die Polizei eigentlich an die Öffentlichkeit geben wollte. Das hat ihr einen gewissen Ruf bei der Polizei eingebracht, vor allem Inspektor Taylor vom Einbruchsdezernat hält lieber Abstand zu ihr. Mai ist sehr selbstsicher und liebt ihren Job als Reporterin. Wenn sie mal nicht arbeitet, geht sie am liebsten einkaufen oder in eine gute Bar. Sie bevorzugt übrigens das eigene Geschlecht, kurz gesagt sie ist lesbisch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)