Abandoned & Lost? - Verlassen & Verloren? -- FF8 von RinRin (...gomen, nun also offiziell abgebrochen...) ================================================================================ Kapitel 3: Solving Problems --------------------------- Kapitel 3 - Solving Problems Zwei Monate später Es verging einige Zeit seit dem Ball in Galbadia, doch für Squall schien dieser Abend noch immer so nah zu sein. Er erinnerte sich noch immer gerne daran, denn mit diesem Abend begann er endlich wieder neue Lebensfreude zu entwickeln. Und das alles Dank Jeleena. Noch spät am Abend des Balles, begann sich in ihm schon ein besonderes Gefühl für diese junge Frau zu entwickeln, das im Laufe der Zeit und den weiteren Treffen, die zwischen ihnen folgten, nur noch stärker, intensiver wurde, bis Squall sich schließlich eingestehen musste, dass er mehr Gefühle für sie hegte, schon begann sie zu lieben, auch wenn es ihm anfangs recht schwer fiel dies zuzugeben, zu sehr kreisten seine Gedanken um Rinoa. Doch mit der Zeit ließen auch diese Erinnerungen nach, über mehr dachte er nicht mehr nach, und Squall fällte seine Entscheidung: Er wollte eine neue Beziehung beginnen, sich von Rinoa losreißen und sie vergessen. Er hatte nun schließlich über ein Jahr nichts mehr von ihr gehört. Zu dieser Zeit, als in seinen Gedanken fast ausschließlich nur noch Jeleena vorkam, in einem langen Gespräch mit ihr, erfuhr Squall dann auch endlich, dass er verkuppelt werden sollte von Laguna, Ellione und Jeleenas Vater Arian Pageas. Zunächst war er ziemlich sauer und musste sich erst mal in einigen Kämpfen in der Übungshalle des Balamb-Gardens abreagieren. Aber er begann sich dann allmählich mit dem Gedanken anzufreunden und, nachdem er weiter darüber nachgedacht hatte, musste er auch zugeben, dass die Aktion gut eingefädelt worden war und Erfolg hatte. Einen Monat und eine Woche nach dem Ball in Galbadia war es dann schließlich so weit: Er gestand Jeleena, was er für sie empfand. Damit begann ihre Beziehungen dann auch, ganz zur Freude Lagunas. Er freute sich sehr für Squall, und darüber, dass er derjenige war, der seinen Sohn soweit gebracht hatte, nachdem ihm anfangs fast nur Vorwürfe gemacht wurden. Aber er wollte schließlich nur das Beste für Squall, dass er glücklich wird. Und für den Moment hatte er das erreicht, was er wollte. PaRas Part: "Mr. Leonhart?" tönte es aus dem Lautsprecher an Squalls Schreibtisch. Shou konnte es nicht sein, die kam ja immer ganz ungeniert hereingeplatzt. "Ja, was ist denn?" "Hier unten am Eingang steht ein gewisser Cifer.. Almasy? Ähm.. der sagt, er wolle zu ihnen, aber er hat keinen Termin, deswegen hab ich ihn nicht reingelassen. Soll ich ihn wieder wegschicken, oder..?" "Almasy? mmh.. Schicken sie ihn rauf!" antwortete Squall etwas überrascht 'Was will der denn hier? ..Oh, ja richtig! Ich hatte ihm versprochen, über seine Wiederaufnahme in den Garden nachzudenken.. Mist, das hab ich total vergessen..!' Ein paar Minuten später trat Cifer durch die Tür zum Direktorat. "Wow.. Mein alter Kumpel am Direx-Schreibtisch.. Nicht schlecht!" "Na, von wegen Kumpel.." grummelte Squall vor sich hin "Okay, ich nehm an, du bist hier um dich anzumelden, hab ich recht? Tja, wie ich dir auf dem Fest schon gesagt hab, erlaubt die Schulordnung das einfach nicht. Und als Ausbilder will ich dich nicht wirklich einsetzen.. Ich denke du verstehst meine Beweggründe?" Squall sah Cifer genervt an. Was wollte sich auch ausgerechnet der wieder einschreiben? Er hatte damals schon nichts als Ärger gemacht und war jetzt auch noch aus Galbadia geflogen. Da sollte Squall ernsthaft glauben, er hätte sich so großartig geändert, wie er behauptete? Aufmerksam, aber mit enttäuschtem Blick beobachtete Cifer seinen alten Rivalen. Er hatte geglaubt, er würde ihm wenigstens eine Chance geben.. Eine Chance, sich zu bewähren. Er seufzte, jetzt wusste er wirklich nicht mehr wo er hin sollte. Fu-Jin und Rai-Jin hatten ihn auch aufgegeben. Dabei dachte er, zumindest die beiden würden immer hinter ihm stehen. Tolle Freundschaft.. Als Cifer sich schon zum gehen wenden wollte, wurden beide durch ein lautes Gepolter und Stimmenwirrwarr aus ihren Gedanken hochgeschreckt. "Verdammt, du treibst mich noch zum Wahnsinn!! Komm jetzt endlich mit!" "NEIIIN!! Ich seh das gar nich ein! Geben sie mir endlich meine scheiß Waffen wieder!! Die hab ich von meinem Dad!!! Wenn da nur ein Kratzer dran is, dann.." "Was dann?!" Die Tür war aufgeflogen und herein kam eine brünette Frau, die einen schwarzhaarigen Jungen am Arm hinter sich her zerrte. "Squall!! Mach endlich was mit dieser Göre!! Er hat sich heute mit einem Ausbilder angelegt, die Situation wäre fast eskaliert! So kann das nicht weitergehen! Das wird immer schlimmer!" Squall und Cifer waren gleichermaßen entsetzt über das Schauspiel, welches sich ihnen hier bot. Rico Johnson mal wieder.. wer auch sonst? Squall zweifelte ernsthaft daran, ob es jemals ein Schüler geschafft hatte, so oft ins Direktorat gerufen zu werden, wie Rico. Wenn er wenigstens nicht so talentiert im Umgang mit seinen Dolchen gewesen wäre, dann hätte Squall ihn schon längst der Schule verwiesen. Plötzlich huschte ein Lächeln über Squalls Gesicht. "SQUALL!! Was gibt's denn da jetzt zu grinsen? Dieser Junge raubt mir den letzten Nerv und du stehst da und grinst blöde!" Squall trat langsam um seinen Schreibtisch herum und ging vor Rico in die Hocke. "Okay, Rico.. wie wär's mit 'nem Deal?" "Was'n für'n Deal?" fragte der Junge trotzig, doch neugierig. "Du kriegst deine Messer wieder, in Ordnung? Aber ich möchte auch eine Gegenleistung dafür haben. Du bekommst sie nur wieder, wenn du mir versprichst dich in Zukunft etwas zusammenzureißen und wenigstens nicht mehr ganz so viel Ärger zu machen und wenn du zustimmst, mit einem Privatlehrer zu trainieren. Und zwar ab sofort." Wirklich begeistert schien der Teenager nicht von der Idee zu sein. Die meisten Ausbilder an dieser Schule kotzten ihn sprichwörtlich an. Es reichte ihm schon, seine Vormittage mit denen zu verbringen. Aber rund um die Uhr? No way! "Wer sollte das denn wohl sein? Doch wohl nich die alte Schachtel hier?!" Er heimste sich einen giftigen Blick von Shou ein, doch Squall blieb gelassen. "Nein nein! Ein ganz neuer Lehrer. Er hat gerade erst angefangen. Außer dir wird er keine Schüler haben, also vertragt ihr euch besser!" Grinsend nickte er in Cifers Richtung. "Der?!" Rico musste lachen "Also der sieht nun wirklich nich wie'n Pauker aus, sorry.." Cifer war wohl mindestens genauso überrascht, wie Rico über Squalls plötzlichen Sinneswandel. "Wieso? Was passt dir denn an ihm nicht? Er ist doch genau auf deiner 'Wellenlänge', oder nicht?" 'Genau das isses ja, was mich so stutzig macht, Schnellspanner..' Er wandte sich wieder seinem Direktor zu "Dann krieg ich jetzt meine Waffen wieder?" "Ja, kriegst du.." Squall stand auf, holte Ricos Waffen und warf sie ihm zu. "Aber eins sag ich dir.. euch beiden, dir auch Cifer! Wenn einer von euch noch mal Stress macht, dann fliegt ihr! Beide!" "Was ham sie denn angestellt, dasser so sauer auf sie is, ich dachte sie sin' neu?" Rico fingerte gerade seine Dolche zurück in ihre angestammten Halterungen, während sie auf dem Weg zu den Quartieren waren. "Nichts spezielles eigentlich.. Wir konnten uns noch nie leiden. Sag mal, kannst du mich nicht duzen? Ich mein, ich bin keine wirkliche Autoritätsperson, oder sowas" erwiderte Cifer gelangweilt. "Achso.. Werd ich machen" grinste Rico Cifer an. Cifer lud seine Tasche erstmal neben der Tür ab, als er sein neues Quartier betrat. Doch er stockte sofort mitten in der Bewegung. Ein Doppelzimmer? Er sah sich in beiden Schlafräumen des Zimmers um. Unbewohnt. Er zuckte mit den Schultern. 'Gab wohl keine Einzelzimmer mehr..' Also fing er an, seine Sachen im Schrank des rechten Schlafraumes unterzubringen. Die rechte Kammer, lag direkt gegenüber der Tür und man musste nicht so umständlich um den Tisch herumgehen. Irgendwie kindisch.. So gesehen war Cifer innerlich immer noch ein kleiner Junge.. Keine zehn Minuten später klopfte es zögerlich an seiner Tür. Davor stand niemand geringeres als Rico Johnson! Um die Schulter hatte er eine große Reisetasche gehängt und sein trotzig-verlegener Blick hing am Türrahmen fest. "Die alte Schachtel war bei mir.. Der Direx will, dass ich bei dir im Zimmer wohn.. Mann, ich hab da kein' Bock drauf..!" Bei den letzten Worten trat er wütend gegen die Wand. Cifer fühlte sich total überrumpelt. Er hatte mit viel gerechnet, aber nicht damit, dass er jetzt Nanny für 'nen fünfzehnjährigen spielen musste. Der Junge schleifte seine Tasche in seine Hälfte des Zimmers und blieb dort auch den ganzen restlichen Tag verschollen, was Cifer ganz recht war. Immerhin konnte der 'Kleine' sich gut mit sich selbst beschäftigen, so hatte er ihn nicht permanent am Hals. Dass genau diese Einstellung gegenüber Rico die falsche war, sollte er noch früh genug herausfinden. Später an diesem Tag war aus dem Nebenraum in regelmäßigen Abständen ein leises Klopfen zu hören. An dessen Wand hing ein total zerfetztes Foto. Wen es darstellen sollte, konnte man schon lange nicht mehr erkennen. Immer wieder flog ein kleines Wurfmesser darauf zu und blieb in der Wand stecken, bis es herausgezogen wurde, um erneut geworfen zu werden. Auf dem Bett lagen kreuz und quer irgendwelche Klamotten -fast ausschließlich weiß-, Comics oder dergleichen herum. Der mp3-Player des Messerwerfers war so laut aufgedreht, dass man seine Rockmusik auch so noch hören konnte. Als Cifer das Zimmer betrat, wischte sich der Junge unauffällig über die Augen. "Hey, ich hab Hunger. Du auch?" Er wartete auf eine Antwort, doch da keine kam, machte er eine einladende Geste. "Na komm, steh auf! Lass uns was essen!" Cifer ging mit einem Tablett zu einem kleinen Tisch in der Mensa und stellte es vor seinem unfreiwilligen Schützling ab. "Hotdogs?" "Ja, ich dachte, du magst vielleicht welche? Ein gewisser Hasenfuß hätte mich dafür wahrscheinlich umgebracht.." Rico zuckte mit den Schultern. So wirklich konnte er sich für Hotdogs nicht begeistern, aber sie waren grade noch essbar. Also fing er an sie in sich reinzustopfen. Der Hunger treibt einem eben fast alles rein. Nach anfänglichem Schweigen begann Cifer eine Unterhaltung. Immerhin musste er jetzt jeden Tag mit diesem Jungen verbringen, da wollte er wenigstens versuchen eine Freundschaft mit ihm aufzubauen. Er wusste, dass es wahrscheinlich nicht viel bringen würde, in Ricos Alter war er genauso verschlossen gewesen, doch einen Versuch war es wert. Rico hielt Cifer für einen dieser üblichen Schleimer: Ich-kauf-dir-was-damit-du-mich-magst-und-dann-nach-meiner-Pfeife-tanzt-Typen. Die konnte er auf den Tod nicht ausstehen, noch weniger diejenigen, die sich darauf auch noch einließen. Im Laufe des Abends stellte sich aber heraus, dass er und sein neuer 'Ausbilder' mehr Gemeinsamkeiten hatten, als vermutet. Dieser Cifer wurde ihm sogar regelrecht sympathisch. Er erzählte ihm von seiner Kindheit im Garden, von der ewigen Fehde zwischen ihm und Squall, von seinen ehemaligen besten Freunden und sogar davon, dass er aus seinem Garden geflogen ist. Rico hörte mit wachsendem Interesse zu, doch über seine eigene Geschichte verlor er kaum ein Wort. Cifer hakte jedoch auch nicht weiter nach, er kannte dieses Verhalten von sich selbst nur zu gut. In den nächsten Wochen wurde Rico immer anhänglicher. Jemand wie Cifer war genau das, was er gebraucht hatte. Jemand, der ihn verstand. Natürlich hatte er Cifer keinerlei Probleme anvertraut, sich auszuheulen wäre ja unmännlich, aber er kam sehr gut mit ihm aus, bewunderte ihn fast. Auch im Unterricht, zu dem Rico mittlerweile wieder ging, arbeitete er viel gewissenhafter mit als früher. Squall hatte recht behalten: sie waren tatsächlich auf einer Wellenlänge. Der war wirklich zufrieden mit seiner Entscheidung. Erstaunlicherweise gab es keine unangenehmen Zwischenfälle, seit er Cifer eingestellt hatte. Auch Shou, die dem Ganzen zuerst skeptisch gegenüberstand, musste zugeben, dass es eine sehr gute Idee war mit den Beiden. Cifer jedoch hing es allmählich zum Hals raus. Er kam mit dieser Anhänglichkeit nicht klar, er war schon immer mehr ein Einzelkämpfer gewesen, ein 'einsamer Wolf', wenn man so wollte. Er hatte sich zwar schon verändert -seit er wieder Balamb war noch mehr- doch er fand nicht wirklich Gefallen an dieser Veränderung. Sie war ihm irgendwie zuwider. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)