Rite of Passage von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 8: Kälte ---------------- Rite of passage Kapitel 08: Kälte Autor: Daniel-chan Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Als Sasuke die Augen wieder öffnete, war er allein. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und schien durch das schmutzige Fenster in sein Zimmer. Gestern Abend war es ihm nicht so dreckig vorgekommen... Er stand auf und lief durch das Haus. Ihm fiel auf, dass alle Fenster, der Boden und die Wände viel schmutziger waren als sonst. Einige Vorhänge waren vom Wind, der durch die offenen Fenster wehte, heruntergerissen worden. Anscheinend sah er bei Nacht die Dinge um ihn herum durch die Augen eines Geistes. Offenbar lebten sie in einer eigenen Realität, die sie ihr Umfeld anders wahrnehmen lies. Aber so wie bei Tag die Blutflecken von seinem Körper verschwanden, so verschwanden auch die Geister... Sasuke warf einen Blick auf die Küchenuhr, doch sie war stehengeblieben. Am Stand der Sonne erkannte er, dass es schon Nachmittag sein musste. Also machte er sich auf den Weg ins Krankenhaus. Auf dem Weg dort hin lief er unbemerkt durch zwischen den Menschen hindurch. Ihm fiel auf, dass die Kinder viel leichter bekleidet waren als in den letzten Tagen. Es musste heute sehr warm sein, er spürte es nicht. Während er durch die weißen Flure des Krankenhauses lief kam ihm niemand entgegen. Der Gang war nur mäßig beleuchtet und es gab keine Fenster. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken als er durch die Tür glitt. Sasuke hielt inne. Es war niemand da. Das Krankenzimmer war leer, nur sein eigenen Körper lag bewusstlos im Bett. Sasuke trat näher an das Bett heran. Sein Gesicht war noch blasser und eingefallener, wirkte erschöpft und des Lebens müde. War das ein Zeichen, dass sein Körper bereits aufgegeben hatte? Sein Blick wanderte weiter. Man hatte offenbar einen Luftröhrenschnitt gemacht und durch die Öffnung den Beatmungsschlauch direkt in seine Luftröhre geschoben. Sachte fuhr er mit den Fingerspitzen über die Stelle an der der Schlauch in seiner Kehle verschwand. Als er noch ein kleiner Junge war, hatte seine Großmutter lange Zeit im Krankenhaus gelegen. Auch bei ihr hatte man diesen Schnitt gemacht, kurz danach starb sie... Hatte Tsunade ihn etwa auch schon aufgegeben? Sasukes Blick wanderte zu den Kontrollmonitoren. Seine Hirntätigkeit war so gering, dass es ihn wunderte, dass man ihn noch nicht für tot erklärt hatte. Seine Herzfrequenz war stabil, doch sehr niedrig. Die Venen auf seinen bleichen Armen stachen wie Schlangen durch die Haut, die ihn fesselten... Warum war ihm nicht eher aufgefallen wie schlecht er aussah? Jemand öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Es war Sakura. Sie schloss wortlos die Tür und kam herüber. Einen Moment blieb sie stehen und starrte traurig auf den Monitor. "Sasuke-kun..." Sakura ging um das Bett herum und blieb vor dem Beatmungsgerät stehen. Langsam wanderte ihr Blick zwischen Sasuke und dem Gerät hin und her. Sasuke spürte, wie sich sein imaginäres Herz verkrampfte. Sakura hob langsam die Hand zu dem kleinen Schalter. Ihm blieb der Mund offen stehen. Es klopfte. Sakura schreckte auf und sprang von dem Gerät zurück. Naruto trat ein. "Sakura-chan? Alles in Ordnung?" Sie nickte eilig. Naruto kam auf sie zu, auch sein Blick hing an den Geräten. Einen Moment blieb er schweigend neben ihr stehen. "Wäre es nicht besser für ihn, wenn wir einfach..." Sakura hob die Hände und fasste sich zitternd ans Herz. "Ich... weiß es nicht, Naruto..." "Es WÄRE besser für ihn." Sie schloss kurz die Augen. "Dürfen wir das überhaupt für ihn entscheiden?" Naruto drehte sich zu ihr um. "Was glaubst du, würde Sasuke wollen?" Sakura erstarrte aufgrund dieser Frage. "Siehst du? Darum geht es ja! Sasuke kann es nicht mehr entscheiden! Die Chancen sind gleich Null, dass er wieder aufwacht. Wir wissen ja nicht einmal, ob er... ob es ihn noch gibt, irgendwo da drin." Naruto zeigte auf seinen leblosen Körper und wandte sich dann wieder dem Gerät zu. "Wir sollten dem ein Ende machen!" Er hob die Hand zu dem Kippschalter. "Naruto, nein!" schrie Sasuke. Sein Herz setzte einen Moment aus. "Naruto!" rief Sakura und zeigte auf die Anzeige. Sasukes Herzschlag ging jetzt schnell und unregelmäßig. Naruto hielt inne. "Sasu... ke..?" Sasuke zitterte. "Nein! Nein! NEIN! ICH WILL NICHT STERBEN!" Die lebenserhaltende Maschine gab ein schreckliches Kreischen von sich als sein Herz stehenblieb. Ein stechender, brennender und reißender Schmerz durchfuhr Sasuke von dem Punkt aus, an dem sein Herz sein sollte. Wie elektrischer Strom breitete sich der Schmerz in seine Arme und Beine aus. Er schrie und fasste sich ans Herz. Es war, als legten sich stählerne Arme um seine Brust und hinderten ihn am Atmen. Sasuke sank auf die Knie. Er erstickte! Er erstickte ohne atmen zu müssen! "Sakura...", keuchte er und das Bild vor seinen Augen begann zu verschwimmen. Sakura schrie und rannte aus dem Zimmer. Naruto sprang über das Bett und schlug auf den Notrufknopf. Sasuke kniete auf dem Boden. Ihm war schwindelig und kalt, eiskalt. Die Kälte kroch wie Schlangen durch seine Venen bis in sein Herz. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen. Nein! Nein, er durfte hier nicht sterben! Er zwang seine Beine sich zu bewegen und schob sich bis zu seinem Bett. Sakura stand draußen auf dem Gang und schrie aus Leibeskräften nach einem Arzt. Zitternd streckte Sasuke die Hand nach dem Bettlaken aus um sich daran hochzuziehen, doch seine Hand glitt einfach hindurch. Er stürzte. "Naruto... Hilfe...", keuchte er. Etwas Rotes glühte vor seinen Augen auf. Mühsam hob er den Kopf. Es war ein Band, ein rotes Band, welches das Herz in seiner Brust mit dem echten Herzen in seinem Körper verband. Der Lebensfaden, an dem er hing - und er war dünn und rissig geworden! All seine Kraft schien durch diesen Faden zu entweichen wie durch eine Wasserleitung. Ein grauer Schleier legte sich über das Bild und er spürte, wie seine Arme wie geschmolzenes Eis unter seinem Gewicht nachgaben. Schnelle Schritte, Sakuras Schreie, Tsunades Stimme... Ah... Die stählernen Fesseln um seinen Körper lösten sich langsam. Die Geräusche klangen jetzt klarer zu ihm durch. Sakura weinte, Naruto schrie die Krankenpfleger an. Seine Kraft kehrte ein wenig zurück und durchströmte ihn wie heißes Blut. Als würden unsichtbare Arme ihn hochheben richtete er sich auf. Der Raum drehte sich noch immer um ihn herum, doch er fühlte sich schon besser. Schwankend kam er wieder auf die Beine. Er hörte gar nicht was Tsunade sagte, ging einfach an ihr vorbei, halb durch sie hindurch. Er musste hier raus! Sasuke lies sich durch die Tür fallen und schlurfte den Korridor entlang. Je weiter er sich von dem Einzelzimmer entfernte, desto kräftiger fühlte er sich. Das Schwindelgefühl verschwand langsam und sein Denken wurde wieder klarer. Er betrat die helle Halle und fast sofort wurden seine Beine wieder leichter und er konnte wieder in einer geraden Linie laufen. "Sasuke-kun!" Hä? Hatte er sich verhört? Da hatte doch jemand seinen Namen gerufen, oder? Er drehte sich um. In der Tür stand ein kleines Mädchen und winkte ihm eifrig. "Chihiro...", flüsterte er und ging auf sie zu. "Was machst du denn hier?" "Mein Bruder muss hier her für seine... Re... Re... Reha...oder wie das heißt", meinte Chihiro. "Und was machst du hier?" Sasuke steckte die Hände in seine Hosentaschen um möglichst unbekümmert auszusehen. "Ach... ich wollte nur mal sehen, ob mein Körper schon tot ist..." Chihiro nickte als wäre das ganz normal. "Wo liegt denn dein Körper?" "Intensivstation." Sie überlegte kurz. "Kann ich dich da besuchen?" Sasuke konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Da kommst du nicht rein, Kleines." "Aber..." Sasuke ging vor ihr in die Knie. "Die lassen dich da nicht rein, Chihiro!" Sie sah ihn traurig und schmollend an. Doch ihr Blick wanderte an ihm vorbei. "Da ist mein Bruder!" rief sie. Sasuke drehte sich um und - ihm blieb der Mund offen stehen! Da kam doch tatsächlich Lee auf sie zugehinkt! Er ging immer noch an Krücken und mehrere Schienen hielten sein verletztes Bein zusammen. "Das... ist ein Witz, oder? Lee ist dein Bruder?!" "Du kennst ihn?" Sasuke nickte langsam und stand wieder auf. "Nii-san! Nii-san!" rief Chihiro und rannte durch Sasuke hindurch, der sich auf die Zunge biss. Es fühlte sich so ekelhaft an, wenn ein Mensch durch ihn hindurchlief! "Nii-san, lass uns Sasuke-kun besuchen!" Lee blieb vor seiner Schwester stehen. "Sasuke-kun? Woher kennst du den denn?" fragte Lee. "Lass uns zu ihm gehen, Nii-san", bettelte sie und zerrte an seiner Hand. "Bitte! Er ist doch schon so lange in diesem Zimmer!" Wie bitte? Was redete sie da? Er war doch höchstens.... "Chihiro!" Lee musterte seine Schwester eingehend. "Na gut, wenn du unbedingt willst. Aber er liegt im Koma und wird nicht mit dir reden können." "Das macht nichts. Lass uns gehen, schnell!" Sasuke schüttelte ungläubig den Kopf und versuchte sich ihnen in den Weg zu stellen. "Du setzt immer deinen Kopf durch, was?" Breit grinsend lief Chihiro durch ihn hindurch. Sasuke lies die Arme sinken. "Könntest du bitte damit aufhören?!" Sie kicherte. Sasuke schnaufte und wollte ihnen hinterherlaufen, als sein Blick auf etwas anderes fiel. An der Rezeption hing ein Kalender. Ungläubig weiteten sich seine Augen, seine Schultern sackten nach unten. Langsam ging er auf den Kalender zu, doch er hatte schon richtig gesehen. Heute war der 24. Juni. Der Mund blieb ihm offen stehen. Als er gegen Neji gekämpft und ins Koma gefallen war, war doch... ja, es war der 10. März gewesen... TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)