Fluch von Feyval (Das hier ist ein Riesenspaß (für mich). Ich bin niemandem böse, der es nich lesen will.^^°) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 Shuichi hockte auf einer Brüstung, ließ die Beine über die Mauer baumeln und betrachtete den weitläufigen Garten unter sich. Von denen gab es viele hier in der Festung. "Kuck nicht immer so", hatte sein Pfleger zu ihm gesagt. "Warum kuckst du mich dauernd so an?" Shuichi hatte sich ihm in den Weg gestellt, als er das Zimmer verlassen wollte. "Wo ist Watari!?" hatte er gefragt. Und dann... dann war die Tür in seinem Rücken... der Fremde beugte sich zu ihm hinunter... verschloss seine Lippen mit den seinen... Shuichi errötete, schüttelte den Kopf und rieb sich mit den Handgelenken heftig über die Schläfen. Was war er doch für ein Idiot! Hätte er nur den Mund gehalten! Dann würde ihm das jetzt nicht dauernd durch den Kopf gehen...! Er kannte ja noch nicht einmal den Namen von diesem Kerl! Irgendwo in der Burg sang jemand ein Lied. Die Melodie schwebte zu Shuichi herüber und er summte leise mit, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er kannte das Lied gar nicht, aber es nahm ihn einfach mit, trug ihn über den Garten bis auf das Meer hinaus, fort von seinen im Kreis laufenden Gedanken. Das Meer... davon hatte er schon immer geträumt! Einmal zur See fahren, Abenteuer erleben und mit Schätzen beladen nach Hause kommen. Dann müssten Hiro und er nicht ständig am Hungertuch nagen. "Laaaalalaalalaa...nihoooo... laaaalalaalalaa...!" Die Melodie kam um die Ecke und nahm die Gestalt eines menschlichen Wesens an, welches fröhlich über das Pflaster schlenderte. Shuichi betrachtete den Mann neugierig. Er trug eine lange erdfarbene Robe, die nur lässig mit einem Band von gleicher Farbe um die Hüfte festgebunden war. Er hatte haselbraune Haare, und seine Stimme, fand Shuichi, war wunderschön. Urplötzlich hielt der ausgelassene Sänger inne und starrte den Jungen mit unverhohlener Neugier an. Shuichi war zu überrascht, um an gute Manieren zu denken. Als es ihm wieder einfiel, stand er hastig auf und verbeugte sich. "Ich bitte um Verzeihung!! Mein Name ist Shuichi Shindou! Ihr habt wunderschön gesungen! Könnt Ihr mir sagen, wie das Lied heißt?" sprudelte es aus ihm hervor. Als er langsam den Kopf hob, sah er den Mann mit ernstem und leicht pikiertem Ausdruck auf sich zukommen. Ein Schweißtropfen lief ihm in die Stirn. Der Fremde blieb neben ihm stehen, dann lachte er auf einmal breit. "Hehe! Das Lied heißt: Ich bin Ryuichi Sakuma, und ich hab dich hier noch nie gesehn!" Er grinste. "Gefällts dir?" "Eh... ja! Sehr... erfreut... Ich singe auch gern! Aber so wie Ihr...! Meint Ihr, ich kann das lernen?" "Nein." Ryuichi verschränkte die Arme und lehnte sich über die Brüstung. "Oh...", Shuichi ließ enttäuscht den Kopf hängen. "Hmmmmmm... hmhmmhmhmhmhmhmhmmmm...", summte der merkwürdige Mann. Auf einmal wandte er sich ruckartig Shuichi zu und der Junge blickte in kobaltblaue Augen, die vor Lebensfreude nur so sprühten. "Ich habe es auch nie gelernt. Ich tu es einfach." Er lächelte. "Probiers doch mal!" Shuichi blinzelte ungläubig, dann musste er grinsen und fing an zu singen... Nach einer Weile stimmte Ryuichi mit ein und sie landeten bei einem alten Volkslied mit sinnlosem Text. Kurze Zeit später ging das ganze in Gelächter über und Ryuichi klatsche begeistert in die Hände. "Du musst unbedingt mal in den Dom kommen...!" Weiter kam er nicht, denn auch jemand anderes applaudierte. Er drehte sich um und erblickte den schlanken blonden Mann, der sich näherte. "Tohma!!" rief Ryuichi und fiel dem anderen um den Hals. "Tohma! Tohma! Tohma! Sieh mal, Kumagoro, Tohma ist wieder da!" Der euphorische Sänger zog einen rosaroten Stoffhasen aus seiner Kutte und hielt ihn vor sein Gesicht. Dann verdüsterte sich seine Miene und der Arm des Hasen hob sich. "Kumagoro ist sauer auf Tohma, weil er so lang lang weg war und sich nicht gemeldet hat. Kumagoro wusste gar nicht, dass Tohma wieder da ist!" Der Hase wedelte mit dem Arm auf und ab. Shuichi klappte die Kinnlade herunter. Dann schüttelte er den Kopf, rieb sich die Augen und vergewisserte sich, dass er auch richtig sah. Der Blonde lächelte vergnügt und verbeugte sich leicht. "Es tut mir leid. Es war der Wille meines Vaters, dass ich mitfahre." Der Kopf des Hasen knickte ein. "Kumagoro hat Tohma seeeeeeeehr sehr vermisst!" Ryuichi schniefte. "Ja, ich auch", erwiderte der Blonde. "Was macht vermisster Tohma jetzt?" "Ich bin auf dem Weg zur Ratssitzung." Ryuichi platzierte Kumagoro auf seinem Kopf, verschränkte die Arme und kuckte gespielt ernst. "Heute?" "Ja, eine außerordentliche Versammlung. Dieses Jahr ist Neumond in der Mittsommernacht, und die Britische Flotte macht Jagd auf uns." Tohma warf Shuichi einen Blick zu. "Ist das ein neuer Schüler?" Ryuichi lächelte bedeutungsschwer. "Jep, ganz recht. Ich hab ihn extra bei Mura bestellt. Hätte ja nicht gedacht, dass ihr so schnell zurückkommt. Ihr habt ihn doch mitgebracht, oder?" "Ja, er war auf dem Schiff. Das wird auch Thema der Versammlung sein." "Ich komme mit!" "Das könnte unter Umständen...", "Wiedersehn, Shuichi! Komm mal im Dom vorbei, dann zeig ich dir was!" Ryuichi winkte, zog Tohma mit sich fort und ließ den völlig perplexen Shuichi an der Brüstung stehen. Er war also Schüler bei Ryuichi Sakuma, dem wahrscheinlich begnadetsten Sänger aller Zeiten... Moment, der war doch schon seit über 300 Jahren tot...! Vielleicht, überlegte Shuichi, war das sein Urururenkel... aber wieso sah er dann aus wie ein Mönch und hatte ihn in den DOM eingeladen?! Shuichi fuhr sich verwirrt durch die wuscheligen Haare. Wo waren sie da nur hingeraten...! "Schon wieder dieser Lärm!" brummelte Tatsumi genervt und stand auf, um das Fenster zu schließen. "Damit macht Ihr Euch unbeliebt." Der mürrische blonde Mann nahm die Pfeife in den Mund, sog daran und blies eine Rauchwolke in die Runde. Alle Passagiere des Schiffs außer Watari saßen am Tisch und verarbeiteten noch die unfassbare Geschichte, die der Mann ihnen gerade eröffnet hatte. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte er ihnen von dem Spalt erzählt, von der Geschichte der Kolonie und von der Bedeutung ihrer Ankunft im Hinblick auf den Unsterblichkeitstrank. "Bei Euch kann ich wohl kaum noch unbeliebter werden, als ich schon bin", gab Tatsumi hochnäsig zurück. Der Mann lächelte zynisch. "Ihr macht Euch bei allen unbeliebt. Musik ist Religion. Sie ist heilig." Er stand auf und ging zur Tür. "He, wartet!" Tatsumi stand auf. "Ich habe noch einige Fragen an Euch...!" Bumm! Die Tür schlug zu. "Was für ein unfreundlicher Kerl", bemerkte Lady Elizabeth spitz. Niemand entgegnete etwas. Keiner hatte eine Idee, was sie jetzt unternehmen sollten. Shuichi steckte die Hände in die Taschen und seufzte . Wenn Musik Religion war... dann war Herr Sakuma vielleicht tatsächlich Priester. Shuichi schüttelte energisch den Kopf. Allein die Vorstellung...! Aber gut, hier schien ja sowieso nichts mit rechten Dingen zuzugehen, nach allem was ihnen sein Krankenpfleger gerade erzählt hatte. "Wo steckt nur Käptn Watari?" klagte er schließlich. "Er hätte bestimmt eine Idee, wie wir hier rauskommen!" "Was er wohl mit der Religion gemeint hat...?" murmelte die Lady. Herr Konoe schlug mit der Faust auf den Tisch und erhob sich. "Ich werde mich bei den Verantwortlichen beschweren! Während wir hier festsitzen, treibt dieser verdammte *"§&'+%&X$~\ß% mein Geschäft in den Ruin!" "Ihr hättet mich als Euren Stellvertreter zurücklassen sollen, Chef", meinte Tatsumi. Konoe schüttelte energisch den Kopf. "Um mich diesem windigen Umtreiber anzuvertrauen?! Ha!" "Meister Tsusuki", Hiro wandte sich an den Magier, "habt Ihr vielleicht eine Idee, wie wir hier raus kommen?" Tsusuki verschränkte die Arme und seine violetten Augen starrten konzentriert auf die Tischplatte. "Ich vermute, dass der Spalt kontrolliert wird. Wenn wir die Kontrolle erlangen würden... allerdings weiß ich nicht, ob ich diesen Durchgang steuern könnte. Für solche Projekte braucht es vermutlich größere Fähigkeiten als meine." Hiros Blick wanderte kurz zu Hisoka, der wiederum K beobachtete. "So setzt Euch doch endlich, K", bat Lady Elizabeth. "Ihr lauft schon den ganzen Tag durch die Gegend, als hättet Ihr zuviel Kaffee getrunken." Der Krieger blieb stehen und sah die Frau an. Die angespannten Gesichtszüge wurden weicher, der nervöse Blick ging auf einmal in eine unbekannte Ferne und wurde beinahe träumerisch. Dann drehte sich K auf dem Absatz um und verließ den Raum. Er hatte eine Idee... und er würde handeln. Hisokas Augen verengten sich. Nach einer Weile stand er auf und folgte der mentalen Spur, die K hinterlassen hatte. Es war leicht, ihm nachzugehen; so kräftige Entschlossenheit und Zuversicht sprangen einem förmlich ins Auge... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)