Fluch von Feyval (Das hier ist ein Riesenspaß (für mich). Ich bin niemandem böse, der es nich lesen will.^^°) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 Shuichi hustete, und davon wurde er wach. Jemand legte ihm ein kühles Tuch auf die Stirn. Er merkte, wie heiß ihm war. Trotz der Schmerzen blinzelte er und versuchte sich aufzurichten. "Idiot, bleib liegen." Die Stimme war tief und leise. Und sie klang genervt und müde. Shuichi kannte sie nicht, doch er gehorchte und legte sich wieder hin. Langsam klärte sich das Bild vor seinen Augen und seine Erinnerungen kehrten zurück. Er schluckte und sah sich hastig um. "Du sollst liegen bleiben." "Wo...?" "Und sei still." "Aber..." "Sei still." Shuichi gehorchte. Der Mann, zu dem die undeutliche Stimme gehörte, saß auf seiner Bettkante und starrte ihn missmutig an. Ein paar wirre blonde Strähnen fielen ihm in die Stirn und verdeckten ein wenig den Blick auf seine Augen. Diese Augen... Shuichi hielt den Atem an. Er konnte gar nicht anders. Die goldene Farbe und der unglaublich eindringliche Blick nahmen ihn derart gefangen, dass er nicht einmal mehr wagte zu blinzeln. Etwas lag in diesen Augen. Etwas... wildes, ungezähmtes, etwas das sich nahm ,was es wollte. Die markanten Gesichtszüge des Fremden verstärkten diesen Eindruck noch und erzeugten in Shuichis Kopf das Bild eines stolzen Geparden, der in der Wüste stand und auf die Welt herabsah. Der Blick des Fremden war absolut. Er duldete keinen Widerspruch. Shuichi hätte gern noch irgendetwas getan, um der Forderung in diesem Blick nachzukommen. Der Fremde erlöste den völlig verunsicherten Jungen aus seinem Dilemma, indem er sich erhob und den Blick abwandte. "Schlaf", brummte er im Weggehen. Shuichi bemühte sich, sofort zu gehorchen. Als Hisoka erwachte, beugte sich ein lächelndes Gesicht über ihn. Der freundliche Jemand tupfte ihm den Schweiß von der Stirn und zog ihm die Bettdecke bis zum Kinn. "Wo..?" "Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung", sagte eine sanfte freundliche Stimme. Hisokas Augen wanderten unruhig hin und her und suchten den Raum ab nach einem Hinweis, wie er hierher gelangt sein könnte. "Wo ist Tsusuki-sama...?" fragte er schließlich hastig. "Wo ist mein Lehrmeister?" "Alle deine Freunde sind vorläufig in Sicherheit, Hisoka-kun. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen." Der Junge zögerte, von Zweifeln geplagt, dann seufzte er leise und ließ sich in die Kissen zurücksinken. Plötzlich stutzte er. "Wo...Woher kennt Ihr meinen Namen?" Der Fremde lächelte. Es war ein strahlendes Lächeln, das pure Freude und Fröhlichkeit ausdrückte und das Zimmer erhellte wie ein Sonnenstrahl. "Oh, ich bitte um Verzeihung", er neigte leicht den Kopf, "ich habe die Gabe, genauso wie du." Bei dieser Bewegung fielen ihm ein paar aschblonde Strähnen ins Gesicht. "Die... Gabe..." In Hisokas Kopf arbeitete es. "Dann... Dann habt Ihr uns vor den Piraten gerettet...!" Der Fremde lachte, und es war so ansteckend, dass Hisoka ebenfalls in Versuchung kam, zu lächeln; vor allem auch weil er sich auf einmal erleichtert fühlte. Die Gefangenschaft auf dem Schiff hatte ihn arg mitgenommen, und er war froh, dass es schon zuende war und er hier in einem warmen Bett lag und jemanden hatte, der sich so fürsorglich um ihn kümmerte. Allerdings spürte er die Erschöpfung. "Es wäre wohl besser, wenn du dich jetzt ausruhst, nicht wahr?" Hisoka fühlte, wie sich eine bleierne Schwere in ihm ausbreitete. Warmes Licht erfüllte sein Bewusstsein und unverzüglich hüllte ihn der Schlaf wieder ein. "Ey, K!" Tsusuki saß auf dem breiten marmornen Fensterbrett, hatte die Beine von sich gestreckt und darauf ein Tablett liegen. "Willft du au waf?" fragte er mit vollem Mund. "Die haben Kuchen hier, davon träumst du nur!" Selig genehmigte er sich noch einen Bissen Bienenstich. "Hier! Schokokuchen, Rotweinkuchen, Nusskuchen, Apfelkuchen,...!" Seine Augen glänzten vor Entzücken. "Erdbeertorte, Waldfruchtstrudel, Baumkuchen, Zitronenrolle, Schwarzwälder Kirsch, Prinzregenten, Pfefferminz...!" "Es ist unhöflich, so gierig zu sein", tadelte ihn Tatsumi, der im Schatten neben dem Fenster an der Wand lehnte. K, der die ganze Zeit unruhig hin und her lief, sah ihn an und lächelte schief und zynisch. Dieser Sekretär war doch der Geiz in Person. Wie auch immer. K brachte es nicht fertig, still zu sitzen. Ständig sah er sich um. Denn er hatte ein Problem. Ihm fehlten seine Waffen. Ohne die war er nicht K, ohne die... "Wifft du wiklif nix?" fragte Tsusuki mit vollen Backen. Als K nicht reagierte, zuckte der Magier die Schultern und sah aus dem Fenster. Ob Hisoka wohl schon wach war? Die violetten Augen richteten ihren Blick auf die Stadt unter dem großen Fenster. Wie das Ende eines schäumenden Wasserfalls brach sie sich an dem steilen Berg und ergoss sich kaskadenartig bis in die Ebene. Weiter rechts lag ein wohl letzter Ausläufer der Bucht, durch die sie mit dem Schiff hereingekommen waren. Viele Schiffe lagen dort vor Anker, doch Kapitän Wataris Zweimaster konnte der Magier nirgendwo entdecken. Wie es dem Kapitän wohl ging? Tsusuki wusste nicht - und das beunruhigte ihn ein wenig - wie viel Zeit seit ihrer Gefangenschaft auf dem Galeere vergangen war. Er wusste nur, dass er ein paar Mal halb aufgewacht war und dass er liebevoll gepflegt worden war. Dann war er aufgewacht, in diesem Turm, oder Schloss, oder wie immer man es nennen mochte, und er fühlte sich wieder ganz gesund. Das alles war äußerst seltsam... zuerst enterte man sie - dieses unbedeutende Schiff! - dann ließ man sie am Leben, dann setzte man sie Wind und Wetter aus, brachte sie fast um, dann schleuste man sie durch ein magisches Tor in einen "Spalt" und pflegte sie mit großer Hingabe wieder gesund. Nicht zu vergessen die Kuchen. Alles was ihnen fehlte war: Ihre komplette Ausrüstung. Man hatte ihnen nichts gelassen, nicht einmal die Kleider am Leib. Die dunkelblaue Robe, die er trug, gehörte Tsusuki nicht. Und Watari fehlte. Keiner von ihnen wusste, wo sich der Kapitän aufhielt oder wo er vielleicht festgehalten wurde. Und ob er überhaupt noch lebte. Bei dem Gedanken daran, dass Watari tot sein sollte, fühlte der Zauberer einen dumpfen Schmerz. Selbst der alte Konoe hatte den Sturm am Mast überlebt. Er saß zusammen mit Harold und Lady Elizabeth in jenem Raum, wo sie dieses heiße Getränk ausschenkten, das sie Kaffee nannten. Tsusuki mochte es nicht, und Tatsumi verabscheute es regelrecht. K hatte, seit er aufgewacht war, nicht einen Bissen zu sich genommen. Tsusuki hatte noch niemanden kennen gelernt, der so an seinen Waffen hing. Die brauchten sie hier gar nicht. Er seufzte und verzehrte noch einen Happen Kuchen. Wo hatten sie nur Watari-san versteckt? Plötzlich stutzte er. "Da, schon wieder!" Er schob das Tablett weg und lauschte angestrengt. "Hört ihr es jetzt?" "Was denn?" wollte Hiro wissen, der gerade um die Ecke gebogen kam. Er hatte Shuichi besucht. "Psst!" Tsusuki winkte ihn zu sich her. "Hörst du?" Sie horchten gemeinsam. Das schwache Geräusch war kaum auszumachen, doch sie erkannten, dass es Musik war. Jemand sang unverständliche Worte, irgendwo in diesem Haus. Oder vielleicht auch draußen im Garten. "Schön", murmelte Hiro. "Ja", flüsterte Tsusuki. "Könnt Ihr hören, woher es kommt?" Der Magier schloss die Augen und konzentrierte sich. "Nein", gab er schließlich zu und seufzte. "Schade. Ich hab es gestern schon gehört. Es klingt wunderbar...!" "Ja, die Leute hier singen gern", bemerkte Hiro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)