Illusionen von abgemeldet (HP/DM) ================================================================================ Titel: Illusionen Rating: PG13 Teil: 2/60 Autor: Serena Malfoy eMail: serena@malfoy-manor.de Disclaimer: Wie üblich, alle Personen, bis auf wenige Ausnahmen gehören niemandem geringeren als J.K. Rowling. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und sollte mich vielleicht schon im Vorwege entschuldigen, dass ich einige ihrer Kreationen so fürchterlich verbiege. Aber mir war gerade danach. Pairing: Sicherlich irgendwann Harry/Draco und noch ein paar andere Summary: Was ist, wenn nichts in deinem Leben plötzlich mehr ist wie es war, wenn Freunde zu Feinden und Feinde zu Freunden werden. ~oO@Oo~ Kapitel 2 Pansy Parkinson lag in ihrem großen Himmelbett und las. Seit ihre Eltern es in den letzten Jahren vorgezogen hatten, die meiste Zeit des Jahres außerhalb Englands zu verbringen, hatte sie das große Haus in den Sommerferien fast immer für sich alleine. Zwar kamen auch oft Freunde zu Besuch, oder sie besuchte Freunde, aber die ersten Wochen der Ferien verbrachte die junge Hexe mit den langen, braunen Haaren gerne alleine. Sie genoss die Ruhe, die sie in Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei, die sie besuchte, so oft vermisste. Die Sommerferien hatten gerade erst angefangen. Es war jetzt zwei Wochen her, dass Pansy sich von ihren Freunden und Hauskameraden auf dem Bahnhof von Kings Cross verabschiedet hatte. In zwei Wochen wollten die Freunde sich hier bei ihr treffen und bis dahin hatte sie noch einige Bücher, die sie gerne lesen wollte. Wenn Draco, Millicent, Vincent, Gregory, Blaise und der Rest der Truppe erst mal hier einfallen würden, war es mit der Ruhe vorbei. So sehr ihr die Bande manchmal auch auf die Nerven gehen konnte, es waren ihre besten Freunde und sie wusste, dass sie sich auf jeden einzelnen verlassen konnte. Was hatte der Hut damals gesagt? 'In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden, doch dafür wirst Du hier noch echte Freunde finden' und damit hatte er Recht gehabt. List und Tücke ließ sie Schüler aus dem Haus mit dem grimmigen Hauslehrer die Tage überleben und die Freunde, so wenige es auch waren, sie waren echt. Nach den Sommerferien würde sie alle zusammen ihr siebtes und letztes Schuljahr in Hogwarts beginnen und Pansy hatte noch keine Idee, was sie danach machen würde. Die meisten ihrer Klassenkameraden, die nicht in Slytherin waren, gingen vermutlich davon aus, dass sie heiraten und Kinder kriegen würde. Schließlich hatte Pansy die letzten sechs Schuljahre damit verbracht eben diesen Leuten die dumme, reiche Göre vorzuspielen, die hinter dem blonden Slytherin Draco Malfoy her war und manchmal tat ihr Draco schon fast leid. Zum Glück kannten die beiden sich schon lange genug um zu wissen, was sie von dem anderen zu halten hatten. Außerdem hielt ihm die angeblich hochgradig eifersüchtige Freundin auch die anderen Frauen vom Hals und dafür hatte Draco sich schon mehr als einmal bedankt. Pansy konnte ihre Eltern gut verstehen, dass sie vor der englischen Zaubererwelt flüchteten. Nach den Ereignissen in den letzten Jahren war der Hass der Bevölkerung auf die angeblichen Todesser noch größer geworden als er es schon vorher gewesen war und hätte Pansy ihre Freunde nicht gehabt wäre auch sie wahrscheinlich auch schon längst fort. Zumindest wäre sie schon lange nicht mehr in Hogwarts sondern hätte sich eine Schule gesucht, in der sie sich nicht hätte verstellen müssen. Zwar hatte bisher noch niemand beweisen können, das Pansys Familie zu den Anhängern von Tom Vorlost Riddle gehörte, aber allein die Tatsache, dass sie mit den Malfoys befreundet waren und darüber hinaus über Generationen als reinblütig galten reichte schon aus um sie verdächtig zu machen. Sie hatte gelernt damit zu leben und manchmal machte es ihr sogar richtig Spaß, ihrem Todesser-Kind-Image in Hogwarts gerecht zu werden. Todesser, was für ein lächerlicher Name. Aber was konnte man von einem alten, senilen Zauberer mit zuviel Phantasie schon erwarten. Manchmal zweifelte Pansy wirklich daran, dass Albus Dumbledore reinblütig sein sollte. Der alte Zauberer konnte nur froh sein, dass Tom den Namen mindestens ebenso amüsant fand wie seine Freunde. Denn egal was Tom in den letzten Jahren angedichtet worden war, eines war er wirklich. Ein mächtiger Zauberer mit schwarzmagischen Fähigkeiten. So wie fast jeder reinblütige Zauberer und jede reinblütige Hexe. Das genau war es, was Tom und seine Freunde in den Augen von Albus Dumbledore so gefährlich machte. Die junge Hexe sah zum Fenster. Es war ihr, als hätte sie einen Schatten gesehen. Aber draußen war nur die dunkle Nacht. Erst als sie Geräusche am Fenster hörte, schlug sie die Decke zurück und ging zum Fenster rüber. Vorsichtig öffnete sie die Balkontür und trat auf den großen Balkon hinaus, der sich über die ganze Vorderseite des Hauses erstreckte. Sie lehnte sich über die Brüstung und sah hinunter. Einen Moment lang hatte sie gehofft, ihr Freund wolle ihr einen Streich spielen und wäre doch schon zurück. Manchmal hasste sie seinen Beruf. Als Profispieler war Viktor die meiste Zeit des Jahres mit seinem Quidditchteam unterwegs und wenn er nicht gerade für seinen Verein spielte, dann für die bulgarische Nationalmannschaft irgendwo in der großen, weiten Welt. Sie vermisste ihn wirklich, aber sie wusste, dass Quidditch sein Leben war und darüber hinaus war er ein verdammt guter Sucher. Vielleicht würde sie die erste Zeit nach der Schule einfach dazu nutzen mit ihm durch die Weltgeschichte zu reisen. Hier in England hatte sie wahrscheinlich ohnehin keine Chance, wenn sich nicht in der nächsten Zeit etwas grundlegendes ändern würde und danach sah es leider im Moment nicht aus. Der Grossteil der Bevölkerung lief immer noch blind hinter dem grauhaarigen alten Schulleiter her ohne seine Worte zu hinterfragen. Schon lange hatten Tom und seine Freunde den Versuch aufgegeben, die Bevölkerung aufzuklären. Seit Jahren versuchten sie zumindest größeren Schaden zu vermeiden und hielten sich im Hintergrund. Dazu kam, dass auch Tom langsam alt wurde. Äußerlich sah man es ihm vielleicht nicht an, aber er war mittlerweile 70 Jahre alt. Das war zwar für einen Zauberer seiner Abstammung nicht unbedingt alt, aber bei jeder der letzten Begegnungen hatte Pansy gemerkt, dass die Energie, die der Magier früher ausgestrahlt hatte weniger geworden war. Vielleicht war Tom auch einfach nur müde. Müde einen Kampf zu kämpfen, dessen Ende nicht abzusehen war. Der letzte Versuch, Albus Dumbledore aufzuhalten hätte fast in einer Katastrophe geendet. Hätte Tom nicht beizeiten die Dementoren überzeugen können, dass sie dem falschen Mann folgen, würden einige seiner Freunde noch heute in Askaban sitzen. Nur den Dementoren war es zu verdanken, dass die Zauberer, die im Ministerium verhaftet worden waren, nur zwei Tage in Askaban verbrachten. Alles was die Kontrolleure des Ministerium hin und wieder besuchten war ein guter Illusionszauber. Lucius Malfoy und seine Freunde waren im Ausland verschwunden. Nur gelegentlich tauchten sie in England auf und blieben meistens innerhalb der gut verborgenen Mauern von Malfoy Manor. Tom und seine Freunde hatten damals nur versuchen wollen, die Prophezeiung in Sicherheit zu bringen. Tom war sich sicher gewesen, dass sie die wahren Intentionen des alten Schulleiters offenbaren würde oder zumindest, da sie ja angeblich ihn und Harry Potter betraf endlich klar machen würde, dass nicht Tom Vorlost Riddle es war, der ständig versuchte den jungen Zauberer zu töten. Er war sich sicher gewesen, dass Albus Dumbledore versuchen würde diese Prophezeiung zu zerstören. Als Tom mit seinen Leuten im Ministerium ankam, waren Harry und seine Freunde schon da gewesen und die Situation war eskaliert. Pansy verdrängte die Erinnerung an die Erzählungen von Dracos Tante Bellatrix und konzentrierte sich auf die Geräusche die sie gehört haben wollte. Aber im Park war alles ruhig. Erst als Pansy schon wieder reingehen wollte, sah sie den kleinen Waldkauz ein Stück weiter auf der Brüstung sitzen. Sie rieb sich die Augen. Was sie da sah war eigentlich unmöglich. "Mortimer", rief sie leise während sie sich selber für geisteskrank erklärte. Um so mehr erschrak sie, als der kleine Vogel sich plötzlich von der Brüstung abstieß und in ihre Richtung geflogen kam. "Du bist es wirklich, oder?", fragte sie den kleinen Vogel der jetzt ganz ruhig auf ihrer Schulter saß und mit ihrem Ohrring spielte. Pansy lachte leise. Das musste der Vogel ihrer Schwester sein und offensichtlich hatte sie ihm seine Macke mit den Ohrringen nie abgewöhnen können. Tonia hatte über sieben Jahre nichts von sich hören lassen. Wenn jetzt plötzlich Mortimer hier auftauchte konnte das nichts gutes bedeuten. Sie betrachtete den Vogel genauer und entdeckte dann auch den kleinen Brief an seinem Bein. Vorsichtig löste sie den Brief und faltete ihn auf. Pansy überflog die wenigen Zeilen und erkannte sofort die Handschrift ihrer großen Schwester. Nur mit dem Inhalt konnte sie nicht viel anfangen. Eigentlich sagte der Brief gar nichts aus. Nur dieses Wort 'Krankenhaus' machte sie nervös. War ihrer Schwester etwas passiert? Warum sollte sie in ein Krankenhaus kommen und wo bitteschön lag Little Whinging? Einen kurzen Moment lang überlegte Pansy ob sie irgendwem Bescheid sagen sollte. Sie entschloss sich, zumindest die Nachricht ihrer Schwester an ihre Freunde zu schicken, mit einer kurzen Anmerkung. Pansy lief zurück in ihr Zimmer und holte aus dem Schreibtisch, der neben ihrem Bett stand Tinte und Feder. Unter die Zeilen ihrer Schwester schrieb sie hastig ein paar Worte bevor sie den Brief wieder zusammenfaltete und auf den Balkon hinaustrat. Mortimer saß immer noch auf ihrer Schulter und so band sie dem kleinen Vogel das Papier wieder um das Bein während sie leise mit ihm sprach. Erst als Mortimer in der Dunkelheit verschwunden war ging Pansy zurück in ihr Zimmer und öffnete die Tür auf der anderen Seite. Unentschlossen stand sie in ihrem Kleiderschrank. Sie war sich sicher, dass Little Whinging zumindest noch irgendwo in England liegen würde und ihre Schwester hatte was von Muggelkleidung geschrieben. "Tonia, was hast du bloß angestellt", schimpfte die dunkelhaarige Hexe leise vor sich hin während sie eine Jeans und ein blaues T-Shirt aus dem Stapel zog. Genauso wenig wie sie in Wirklichkeit etwas gegen Muggel hatte, genauso wenig hatte sie gegen deren Kleidung. Ganz im Gegenteil, Pansy Parkinson hatte einen ganzen begehbaren Kleiderschrank voll davon. Welche Hexe die etwas auf sich hielt lief schließlich den ganzen Tag lang in Umhängen durch die Gegend die nur die gute Figur versteckten. Nachdem sie sich angezogen hatte, suchte sie noch nach einer dünnen Jacke und griff beim Rausgehen nach schwarzen Pumps. Während sie die Schuhe anzog und sich die Jacke über die Schultern hängte schimpfte sie immer noch vor sich hin. Nicht genug, dass Tonia plötzlich nach über 7 Jahren mit einer kurzen Nachricht wieder aus dem Nichts auftauchte, jetzt musste sie auch noch an einen Ort apparieren, den sie nicht kannte. Sie mochte diese Art der Fortbewegung ohnehin nicht sonderlich, aber schon gar nicht, wenn sie das Ziel nicht kannte. Wer weiß, wo sie da landen würde. Auch wenn die meisten Zauberer und Hexen immer wieder betonten, dass Apparieren eine fürchterlich komplizierte Fortbewegungsmethode ist, beherrschte Pansy sie schon seit ihrem zehnten Lebensjahr. Ganz genau wie die meisten ihrer Freunde und Bekannten. Es war halt doch von Vorteil reinblütig zu sein. Es gab einfach Sachen, die man nicht aus Büchern lernen konnte und das waren die grundlegenden magischen Fähigkeiten einer Hexe oder eines Zauberers. Die wurden vererbt, wie scheinbar leider auch der Hass der Zauberer und Hexen die nicht so mächtig waren. Diese Fähigkeiten waren es, die ihnen vieles erleichterten und diese Fähigkeiten waren es, die ihnen in den letzten Jahren soviel Ärger eingebracht hatten. Pansy hatte sich nie etwas dabei gedacht, als sie schon lange bevor sie nach Hogwarts kam leichte Zaubersprüche beherrschte. Sie konnte Blumenvasen in Teekannen verwandeln noch bevor sie lesen konnte. Da all ihre Freunde mindestens genauso talentiert waren wie sie, war es für sie das natürlichste der Welt. Erst als ihre Eltern ihr erklärten, dass sie sich in Hogwarts nichts anmerken lassen sollte wurde sie stutzig. Sie konnte nicht begreifen, warum sie so tun sollte, als könne sie keine Feder schweben lassen. Das war Kinderkram. Allerdings war es der Kinderkram den viele ihrer Mitschüler wirklich nicht beherrschten, bei dem sie teilweise sogar richtig Mühe hatten ihn zu lernen. Erst da begriff Pansy, dass nicht alle Hexen und Zauberer gleich waren. Im zweiten Schuljahr hatte Pansy erlebt, wie schnell sich die Freunde von Harry Potter gegen ihn gestellt hatten, nur weil er etwas konnte, was keiner seiner Mitschüler konnte. Harry sprach Parsel. All die Mitschüler und Mitschülerinnen, die sich immer so sehr darüber aufregten, dass die reinblütigen Zauberer und Hexen angeblich rassistisch seien, diese Menschen waren sofort bereit jemand als böse darzustellen, nur weil er eine Sprache beherrschte, die nur ganz wenige Zauberer beherrschten. Diese und ähnliche Erlebnisse waren es gewesen, die Pansy nach und nach davon überzeugt hatten, dass es wirklich besser war unter ihresgleichen zu bleiben und sich den anderen Schülern gegenüber zu verstellen. Vielleicht würden irgendwann die anderen Hexen und Zauberer verstehen, dass die reinblütigen Hexen und Zauberer nicht immer gleich auch böse waren, nur weil ihre Familien die Kenntnisse und Fähigkeiten über Generationen weitergegeben hatten. Fertig angezogen stand Pansy schließlich mit dem Zauberstab in der Hand mitten in ihrem Zimmer. 'Ich hasse es zu apparieren' dachte sie noch bevor sie den Zauberstab schwang und ein leeres Zimmer zurückließ. Hosted by Animexx e.V. 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